Energie gegen den Klimawandel

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BEWÄHRTE ZIELE – NEUE IDEEN:
GRÜN - Für Heute und Morgen
Programm zur Kommunalwahl am 25. Mai 2008
von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Nordfriesland
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Nordfriesland
Schückingstr. 8
25813 Husum
Tel. 04841/3933
Fax 04841/65170
Mail: [email protected]
www.gruene-nf.de
1
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................... 2
Auf den Anfang kommt es an – Bildung beginnt in der Wiege ........................................ 4
Bildung - ist die Zukunftsressource im ländlichen Raum ................................................. 6
Grün wirkt kinderfreundlich ............................................................................................. 7
Grün wirkt geschlechtergerecht ...................................................................................... 8
Lebensqualität in Nordfriesland – den Kreis sozial weiterentwickeln............................... 9
Die Herausforderungen des demografischen Wandels in Nordfriesland gestalten .........10
Fremde werden zu Freunde ..........................................................................................11
Dorf- und Stadtentwicklung sozial weiterentwickeln .......................................................12
Energie - erneuerbar statt atomar ..................................................................................13
Naturschutz, Tourismus, Landwirtschaft ........................................................................15
Nordfriesland zur gentechnikfreien Region machen ......................................................16
Umwelt schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in Nordfriesland ........................................17
Mobil bleiben – Klima schützen .....................................................................................18
Kultur ist Basis, nicht Sahnehäubchen ..........................................................................20
Kein Platz für Rechtsextremismus .................................................................................23
Unsere Liste zur Kreistagswahl .....................................................................................24
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN wollen
unsere Gesellschaft kinderfreundlicher gestalten,
die ökologischen Lebensgrundlagen schützen,
alle Lebensbereiche naturverträglich und nachhaltig weiter entwickeln,
Lasten sozial gerecht verteilen
Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit verwirklichen
die Gleichberechtigung für Frauen durchsetzen.
Kinder und Jugendliche an Entscheidungen beteiligen
2
GRÜN für Nordfriesland
Am 25. Mai 2008 findet auch in Nordfriesland die Kommunalwahl statt, ein neuer Kreistag
und neue Ortsparlamente werden gewählt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten mit
kompetenten und engagierten Personen zur Wahl an.
Politik von BürgerInnen für BürgerInnen
Wir wollen für Sie AnsprechpartnerInnen sein, Sie beraten und informieren. Wir hören
genau zu und unterstützen Sie bei der Durchsetzung von berechtigten Interessen!
Wir sind keine Vollzeit-Politprofis, sondern Menschen wie du und ich. Alle
Kandidatinnen und Kandidaten sind über die Kreisgeschäftsstelle (siehe Titel) erreichbar.
Die Schwerpunkte unserer GRÜNEN Politik sind
• Soziale Gerechtigkeit,
• Klima- und Umweltschutz sowie
• Familie, Kinder und Bildung.
Außer zur Wahl des Kreistages treten GRÜNE auch in folgenden Orten in Nordfriesland zur
Wahl an:
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Westerland - www.gruene-sylt.de
Wyk auf Föhr - www.gruene-foehr.de
Niebüll - www.gruene-niebuell.de
Husum - www.gruene-husum.de
Tetenbüll
Tating - www.gruene-tating.de
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Auf den Anfang kommt es an – Bildung beginnt in der Wiege
Bildungs- und Erziehungspolitik hat für BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN einen sehr hohen
Stellenwert. Auf den Anfang kommt es an, die frühkindlichen Erziehungs- und
Bildungsangebote müssen sowohl in qualitativer, wie quantitativer Sicht verstärkt werden.
Die Grünen haben sich schon früh für die landesweite frühkindliche Bildungsinitiative
„Clever starten“ eingesetzt, dazu sollten flächendeckende Bildungsangebote im
frühkindlichen Bereich eingeführt werden. Die Grünen wollten auf Landesebene weitere 15
Mio. € dafür ins System stellen. Die große Koalition hat Bildungsleitlinien beschlossen, ohne
das Geld dafür in das System zu geben. Dies haben Grüne auf Landes- und Kreisebene massiv
kritisiert. Wer gute Bildung fordert, muss auch das Geld dafür zur Verfügung stellen.
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN setzen sich für Qualität in der Betreuung in Kindertagesstätten
und Kindergärten ein. Dazu gehören kleine Gruppen, flexiblere Öffnungszeiten, Angebote für
unter
3-jährige,
Ganztagsbetreuung
und
Hortbetreuung,
gute
Fortund
Weiterbildungsangebote für die Erzieherinnen und Erzieher.
Eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt und Ausbau ist eine stabile finanzielle Basis.
Wir setzen uns grundsätzlich für den beitragsfreien Kindergarten vom ersten Tag an ein. Basis
ist aber eine Qualitätsüberprüfung der geleisteten pädagogischen Arbeit. Sowohl die
Angebote, wie die pädagogischen Konzepte sollten transparent in Rahmen einer kreisweiten
Internetplattform dargestellt werden, damit Eltern die Auswahl einer entsprechend qualitativ
hochwertigen Kindertagesstätte ermöglich wird.
Das Thema Zusammenarbeit Kindergarten – Grundschule ist im Rahmen in der Kreispolitik
noch nicht intensiv diskutiert. Die Verantwortung liegt in der Regel bei den örtlichen
Schulträgern (Gemeinden und Städten in NF). Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung hat
die Kreistagsfraktion der Grünen angeregt dieses Thema zu diskutieren. Leider haben die
anderen Parteien diesen Vorschlag nicht aufgegriffen.
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass es kreisweite Vereinbarungen über
die Zusammenarbeit zwischen KITA und Grundschulen gibt. In Westerland auf Sylt gibt es
eine langjährige Tradition der Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit findet auf der
Grundlage fachpädagogischer Übereinstimmungen im Bereich der Montessori-Pädagogik
zwischen der Grundschule Am Nordkamp und der Kindertagesstätte der Stadt Westerland
statt. Außerdem haben alle KITA Gruppen die Möglichkeit ein Jahr vor der Einschulung an
einem „Schnupperunterricht“ in der Grundschule teilzunehmen. BÜNDNIS 90 / DIE
GRÜNEN unterstützen solche Modellprojekte und möchte diese Zusammenarbeit kreisweit
ausbauen.
Studien der Uni Bielefeld haben gezeigt, das 1 Euro, der in Kinderbetreuung investiert wird,
einen volkswirtschaftlichen Mehrwert von 4 Euro erwirtschaftet. Kinder- und
Familienfreundlichkeit sind heute mehr denn je „harte Kriterien“ für den Wirtschaftsstandort
einer Kommune. Für BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN stellt die Investition in unsere Kinder
gerade angesichts der enormen Herausforderungen durch den demografischen Wandel in
einer immer älter werdenden Gesellschaft, eine wichtige und notwendige Zukunftsinvestition
dar, sind doch die Kinder unsere Leistungsträger von morgen. Nach unserer Auffassung ist
Wissen und Bildung die Schlüsselkompetenz für das 21. Jahrhundert.
Für Bündnis 90 / DIE Grünen ist der bedarfsgerechte Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3
jährige die zentrale politische Forderung der ausgehenden Wahlperiode gewesen. Wir haben
immer wieder auf allen Ebenen politisch dafür gestritten. Ein qualitativer und quantitativer
4
Ausbau in NF ist absolut notwendig. Wir werden uns, wenn wir ausreichende Mehrheiten
haben, dafür einsetzen, dass in einem quasi „Marshall-Plan“ systematisch der Ausbau der
Betreuungsplätze vorangebracht wird. Unser Ziel ist es bis 2013 30% Betreuungsplätze für
unter 3 jährige im Kreisgebiet zu erreichen, wobei wir den Ausbau der Tagespflege für unter
3 jährige auf max. 1/3 der Plätze beschränken wollen, uns geht es vor allem um die Schaffung
von „echten Krippenplätzen“. Die Öffnung von Kindergartengruppen halten wir aus
fachlichen Gründen nur für eine Übergangslösung, sie nutzt zwar kleineren KITA-Standorten,
führt aber dazu, dass zwar Plätze für 2 jährige geschaffen werden, jedoch kleinere Kinder ab 1
Jahr nicht berücksichtig werden.
Die Ganztagsbetreuung muss bedarfsgerecht vorangebracht werden. Leider haben viele
kleinere Kindergärten gerade im ländlichen Raum überwiegend Halbtagsöffnungszeiten,
einige schließen sogar noch über Mittag. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN möchten
flächendeckend im Kreis NF die Ganztagsangebote ausweiten. Wir setzen auf ein gesundes
Mittagsessen und auf qualifizierte Angebote gerade im Bereich der Grundschul- und
Hortkinder. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gerade für Frauen, wird im ländlichen
Raum nur dann gewährleistet, wenn ausreichende Ganztagsbetreuungsplätze in erreichbarer
Nähe zur Verfügung stehen.
Wir unterstützen den kostenlosen Kindergartenplatz. Schleswig-Holstein hat die höchsten
Kindergartengebühren aller Bundesländer und auch in NF hat es nach dem Beschluss der
CDU-Mehrheitsfraktion den Kreiszuschuss für die Kindergärten zu senken zu massiven
Gebührenerhöhungen geführt. Wir halten das für den falschen Ansatz. Wir sehen aber auch in
der jetzigen Diskussion um das beitragsfreie KITA Jahr vor der Einschulung, wie von SPD
und CDU vorgeschlagen, nur eine kurzfristige Lösung. Wir brauchen grundsätzliche eine
sichere Finanzierung unserer KITA, eine bessere Aus-, Fort- und Weiterbildung der
Erzieherinnen und ausreichende bedarfsgerechte Plätze in erreichbarer Nähe. Qualität muss
Vorrang haben.
Die Eingliederungshilfe ist in SH kommunalisiert worden. Wir befürworten eine kreisweite
interdisziplinäre Frühförderung, bei der kreisweit KinderärztInnen, LogopädInnen,
Hebammen und ErzieherInnen eingebunden werden. Die finanziellen Mittel der
Eingliederungshilfe müssen weiterhin sozialraumorientiert eingesetzt werden. Für BÜNDNIS
90 / DIE GRÜNEN ist es dabei besonders wichtig, dass der Integrationsgedanke im
Vordergrund steht, für uns ist es „normal verschieden zu sein“ und Integration muss auch in
NF wohnortnah erfolgen, damit die betroffenen Kinder in ihrem wohnortnahen Bezugsrahmen
bleiben und möglichst integriert werden.
5
Bildung - ist die Zukunftsressource im ländlichen Raum
„Auf den Anfang kommt es an“ - unsere Kindertagesstätten müssen personell und finanziell
gut ausgestattet sein, das Angebot für Hortkinder und für Kinder unter 3 Jahren muss
dringend verbessert werden.
„Kurze Beine brauchen kurze Wege“ – kleinere Grundschulen müssen erhalten bleiben; ein
breites Angebot an Schulabschlüssen muss in zumutbarer Entfernung vom Wohnort
vorhanden sein.
„Eine neue Schule von unten“ - Schulen brauchen Freiheit und Zeit, Neues zu wagen. Wir
wollen den Schulen mehr Kompetenzen geben – denn dort weiß man am besten, was
gebraucht wird.
„Schule als Lern- und Lebensort“ - alle Schulen sollen soziales Lernen in den Unterricht
integrieren, ein gesundes Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung anbieten.
„Kostenloser Schulbesuch“ - keine Elternbeteiligung an den Kosten der Schülerbeförderung
auch in dänischen und freien Schulen. Wir brauchen besser abgestimmte Fahrtzeiten,
ausreichende Sitzplätze und eine sicherere Ausstattung der Schulbusse.
6
Grün wirkt kinderfreundlich
Nordfriesland muss noch kinderfreundlicher werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten für eine selbständige aktive Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen ein.
Für eine bessere Lebensqualität von Familien mit Kindern und Jugendlichen in Nordfriesland
fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
 Kinder- und familienfreundliche Bebauungspläne und Spielmöglichkeiten
 Familiengerechte Verkehrspolitik, z. B. durch ausreichende und sichere Fahrradwege.
Insbesondere im Schulwegbereich des ländlichen Raumes und im Wirkungskreis von Familien.
 Leitziele der ländlichen Strukturentwicklung
Familienfreundlichkeit ausrichten
auf
Familienförderung
und
 Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei den Planungen in der Kommune und im Kreis
 Kinderfreundlichkeit muss Qualitätsziel öffentlicher Einrichtungen wie Behörden und Museen
aber auch von Einkaufszentren und Restaurants etc. sein
 Ausbau der offenen Jugendarbeit in den Dörfern u.a. zur Sucht- und Gewaltprävention
 Intensivere Zusammenarbeit von Eltern, Schulen und Jugendeinrichtungen im Kreis um dendem
gemeinsamen Erziehungsauftrag gerecht zu werden.
 Noch stärkere Förderung der Erziehungskompetenz von Eltern, wie z.B. durch die Elternschule
 Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Mütter und Väter aller
Einkommensgruppen um allen Familienformen (wie Alleinerziehende, Patchwork-Familien,
Pflegefamilien, gleichgeschlechtliche Paare, unverheiratete und verheiratete Paare) gerecht zu
werden
 Ausbau und Unterstützung des Netzwerkes „Gesund aufwachsen“
Unsere Kindergärten und Kindertagesstätten müssen weiterentwickelt werden.
Eine Kürzung der bisherigen Zuschüsse an die Kommunen für ihre Kinderbetreuung lehnen
wir entschieden ab.
Die Öffnungszeiten der betreuenden Einrichtungen und der Schulen im Kreis sind so auf die
Bedürfnisse der Familien abzustimmen, dass Eltern entlastet werden und ein gemeinsames
Familienleben vermehrt möglich wird.
Außerdem bedeutet das den Ausbau von Krippenplätzen und Ganztagsplätzen im Kita
Bereich und die konsequente Umsetzung von Ganztagsschulen im Kreisgebiet.
Kindergärten und Schulen müssen Orte des sozialen Lebens werden. Zugleich müssen sich diese
Einrichtungen öffnen, damit sie Kindern und Jugendlichen außerhalb der Familie weitere Handlungsund Bildungsbereiche erschließen. Die verstärkte Zusammenarbeit von Familien, Schulen und von
Kinder- und Jugendhilfe ist nicht nur in Problemfällen, sondern generell wichtig.
Wir müssen Kinder in Nordfriesland stark machen in ihren Fähigkeiten zur
Alltagskonfliktbewältigung, in Fragen der Gewalt, dem Umgang mit Drogen und
Sexualität
7
Grün wirkt geschlechtergerecht
Die im Grundgesetz verankerte Gleichstellung von Frauen und Männern ist von der praktischen
Realisierung leider noch weit entfernt und gehört noch immer nicht zu unserem Allgemeingut. Zwei
Drittel der bezahlten Arbeit wird von Männern geleistet, lediglich ein Drittel von Frauen. Frauen sind
nach wie vor überproportional unentgeltlich und gering bezahlt tätig. Dabei ist die wichtigste
Grundlage für die Verwirklichung des eigenen Lebensentwurfes die eigenständige Sicherung der
Existenz durch Erwerbsarbeit. Bei gleichwertiger Arbeit verdienen Frauen immer noch
durchschnittlich 23 % weniger als Männer. In Führungspositionen sind Frauen immer noch
unterrepräsentiert. Zwar werden die gesetzgeberischen Weichen auf Bundesebene gestellt, doch auch
auf kommunaler und auf Kreisebene kann viel getan werden, um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu
erreichen.
 eine frauenfreundliche Familienpolitik muss die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
ermöglichen
 Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
 Das Geschlecht darf nicht über die beruflichen Möglichkeiten entscheiden, denn die Wirtschaft
braucht die Fähigkeiten und die Kreativität von Frauen und Männern auf allen Ebenen
 Existenzgründerprogramme dürfen nicht einseitig auf von Männern bevorzugte Bereiche
gerichtet sein. Unternehmenstypen, die von Frauen favorisiert werden, müssen besser
berücksichtigt werden.
 Noch immer brauchen Frauen einen besonderen Schutz vor Gewalt aller Art. Die Vorbeugung
und Verfolgung von Gewalt gegen Frauen sind Herausforderungen, denen sich BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN zusammen mit anderen Organisationen stellen wollen. Dazu gehört weiterhin
die
finanzielle
Unterstützung
von
Frauenhäusern,
Frauenberatungsstellen,
Gewaltschutzkonzepten, Diagnostik und Behandlung im Gesundheitsbereich.
 Bei der Integration von Migranten und Migrantinnen ist darauf zu achten, dass entsprechende
Angebote besonders die Frauen erreichen. Ohne spezifische Integrationsmöglichkeiten für
Frauen ist die Integration der Familien nicht denkbar.
 Die bisherige Ausstattung und die Einflussmöglichkeiten der Gleichstellungsbeauftragten auf
Kreisebene und in den Städten und Gemeinden müssen ausgebaut und nicht eingeschränkt
werden. Die Erhöhung der Einwohnerinnengrenze für hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte
darf nicht dazu führen, dass Kommunen die Fusionen nutzen, um diese Stellen unbesetzt zu
lassen oder völlig unzureichend zu besetzen, um den Gedanken der Geschlechtergleichheit zu
untergraben.
 Die erfolgreichen bestehenden Beratungs- und Hilfsangebote sowie Projekte, z.B. die
Mädchentreffs, der Frauennotruf oder Pro Familia, müssen finanziell auf eine solide und
verlässliche Grundlage gestellt werden.
 Gender Mainstreaming muss in den Kommunen endlich verpflichtend umgesetzt werden.
 Die Rückkehr von Frauen ins Arbeitsleben nach einer Familienpause muss stärker gefördert
werden. Deshalb bedarf es dringend weiterer frauenspezifischer Angebote auch im Bereich des
Optionsmodells, da auch dort mehr Männer als Frauen wieder in das Arbeitsleben eingegliedert
werden.
Nur die gelebte Gleichheit der Geschlechter in allen Lebensbereichen kann nachfolgenden
Generationen neue Lebensperspektiven aufzeigen. Und nur eine an den Lebensrealitäten beider
Geschlechter orientierte Gesellschaft garantiert Frauen und Männern sowohl im Beruf, als auch im
Privatleben mehr Entscheidungsfreiheit für die eigene Lebensgestaltung.
8
Lebensqualität in Nordfriesland – den Kreis sozial
weiterentwickeln
Die Option, d.h. alle sozialen Leistungen im Bereich Hartz IV (ehemals Sozialhilfe) und die
Vermittlung von Langzeitarbeitslosen (ALG II) liegen in einer Hand und werden unter
kommunaler Verantwortung vergeben, hat sich bewährt – Grüne streiten weiterhin für eine
konsequente Kommunalisierung der sozialen Arbeitsmarktpolitik
In unserem Optionskreis Nordfriesland ist die kommunalpolitische Akzeptanz für die Verknüpfung
von Arbeit und Sozialem sehr hoch. Unsere regionale Kompetenz, die Handlungs- und
Gestaltungsfähigkeit der sieben Sozialräume, haben sich als zentraler Erfolgsfaktor für die
Arbeitsvermittlung erwiesen.
Wir halten diese lokale Flexibilität und Reaktionsfähigkeit für eine entscheidende Voraussetzung für
den Erfolg lokaler Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und unterstützen diesen Weg auch in der nächsten
Wahlperiode.
Wenn jetzt über eine Neufassung der Hartz-IV-Regelungen diskutiert wird, fordern wir:
a.
b.
c.
an dem Prinzip der Leistungen "aus einer Hand" soll festgehalten werden, damit die Menschen
nicht von A nach B verwiesen werden und letztlich einer nicht vom anderen weiß
dass die Kommunen auch finanziell in die Lage versetzt werden, ihre Aufgaben zu erfüllen.
die kommunalen Selbstverwaltungen zu stärken
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN auch im nächsten Kreistag wie bisher engagiert
gerechtere und würdigere Sozialpolitik in Nordfriesland streiten.
für eine
9
Die Herausforderungen des demografischen Wandels in
Nordfriesland gestalten
Wir wollen die Herausforderungen des Demographischen Wandels auch als Chance zur Erneuerung
sehen.
Um auf den demographiebedingten raschen Anstieg der Zahl an Pflegebedürftigen rechtzeitig
reagieren zu können, darf auf eine bedarfsgerechte Pflege-bedarfsplanung in Nordfriesland nicht
verzichtet werden. Am ehesten den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechend und gleichzeitig eine
kostengünstigere Alternative zur stationären Pflege ist dabei die Inanspruchnahme ambulanter Dienste,
die ein Verbleiben der Betroffenen im eigenen Zuhause oder in altengerechten Wohngruppen bei
weitgehend selbstständiger Lebensführung ermöglichen. Trägerunabhängige Pflegeberatungsstellen
oder das nun vom Bund beschlossene Konzept der Pflegestützpunkte muss auch in Nordfriesland
umgesetzt werden, nur so können den Betroffenen und deren Angehörigen alternative Möglichkeiten
aufgezeigt und gleichzeitig finanzielle Einsparungen für Sozialhilfeträger und Betroffene bewirkt
werden.
Bündnis 90 / Die Grünen fordern ein ganzheitliches Konzept einer palliativen Grundversorgung
im Kreis Nordfriesland
Unser Ziel ist es, dass für schwerstkranke PatientInnen mit palliativem Behandlungs- und Pflegebedarf
eine Betreuung und Versorgung auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung
in Nordfriesland verwirklicht wird. Hier müssen Klinikum, stationäre und ambulante Pflegeanbieter
und ehrenamtliche Hospizvereine weiter qualifiziert und ausgestattet werden und noch stärker mit
einander vernetzt werden.
Es geht um das Thema eines „würdevollen Sterbens“ in Nordfriesland. Angesichts des
demographischen Wandels ein zunehmend aktuelles Thema in Nordfriesland.
Wir setzen uns dafür ein, dass in der nächsten Wahlperiode ein kreisweites Konzept erarbeitet werden
soll, welches die Grundlagen für eine angemessene palliative Versorgung im stationären und
ambulanten Bereich für Patienten aller Altersstufen (Kinder,Jugendliche, Erwachsene) legt.
Insbesondere soll sichergestellt werden, dass die Versorgung vonb Schwerstkranken und Sterbenden
auch im ländlichen Raum und auf den Inseln gewährleistet wird.
Dazu muss neben einem angemessenen Fachwissen vor allem eine Sensibilisierung bezüglich der
Bedürfnisse der Palliativpatienten und eine entsprechende Grundhaltung für die Anwendung von
Palliative Care in Nordfriesland bei den Städten und Gemeinden vorhanden sein.
10
Fremde werden zu Freunde
In unserem Kreis leben Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten Viele haben
keinen gesicherten Aufenthaltsstatus. Eine Perspektive kann man so nicht aufbauen –
dabei verlangen alle, dass MigrantInnen sich in unsere Gesellschaft integrieren.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass alles getan wird, diese
Menschen zu unterstützen und ihnen ihre schwierige Situation zu erleichtern. Denn viele
dieser Menschen, die nur mit einer Duldung bei uns leben und die jederzeit abgeschoben
werden können, leben mit ihren Kindern in diesem Zustand großer Unsicherheit.
Ganz besonders Kinder, die auf der Flucht sind, brauchen unsere Unterstützung!
Ein kleiner Schritt in diese Richtung ist, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich
sportlich oder musikalisch zu betätigen. Bündnis 90/ Die Grünen setzen sich dafür ein,
dass für Kinder und Jugendliche ohne gesicherten Aufenthaltsstatus der Besuch von
Kursen in Familienbildungsstätten, Sportvereinen und Musikschulen kostenfrei möglich
sein soll.
Selbstbestimmt leben – gerade im Asylverfahren
Flüchtlinge haben ein Recht, ihr Leben weitestgehend selber zu bestimmen. Wir werden
uns im Kreis Nordfriesland dafür einsetzen, dass Flüchtlinge möglichst dezentral
untergebracht werden. Teilweise leben auch Familien mit Kindern mehr als ein Jahr in
den „Sammelunterkünften“.
Integrationsleistung – keine Einbahnstraße
Wer Integration von MigrantInnen verlangt, der muss auch selber einen Beitrag leisten.
Das A und O für die Teilhabe sind Sprachkurse – und da Menschen mit ungesichertem
Aufenthaltsstatus von sehr wenig Geld leben müssen, sind Sprachkurse auch bei uns in
Nordfriesland kostenlos anzubieten.
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Dorf- und Stadtentwicklung sozial weiterentwickeln
Nordfriesland ist durch den ländlichen Raum geprägt. Eine funktionierende und preiswerte
Infrastruktur vom ÖPNV bis zum Altenwohnheim lässt sich in den kleinen politischen Gemeinden
nicht umsetzen. Wir fordern eine gerechte Beteiligung des Landes Schleswig-Holstein an den Kosten
für notwendige Infrastrukturen, um gerade im ländlichen Raum lebensfähige Kommunen in echter
Selbstverwaltung sicher zu stellen.
Im Bereich Bauen und Wohnen im ländlichen Raum wollen wir zukunftsbezogene Konzepte in
Nordfriesland entwickeln.
Mehrere Gemeinden, die einen Zusammenschluss ihrer Infrastrukturen planen, sollen Zuschüsse und
Unterstützung des Kreises für neue Projekte erhalten, etwa zum Leben und Wohnen im ländlichen
Raum, für generationengerechte Wohnmodelle, Barriefreiheit und Mehrgenerationenwohnen. Wir
setzen uns für ein demografisensibles Berichtswesen ein, der Bedarf sollte kontinuierlich festgestellt
und regelmäßig fortgeschrieben werden, um Fehlplanungen zu vermeiden. Zuschüsse oder
Förderprogramme werden so einem Demographiecheck unterzogen.
Slow-City Konzepte auch im ländlichen Raum entwickeln
Mittlerweile
haben
sich
zahlreiche
Kleinstädte
der
internationalen
Slow
City-Bewegung
angeschlossen, die interessierten Städten Leitlinien und Hilfestellung für ihre individuelle, umweltund lebensfreundliche Entwicklung aufzeigt. Umweltfreundliche Stadt- und Dorfentwicklung,
Aufwertung von Flächen, Produktion und Verbrauch von natürlich erzeugten Lebensmitteln, Schutz
regionaltypischer Produkte und Förderung der Gastfreundschaft sind erklärte Ziele der Slow CityBewegung. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Ziele auch zukünftig stärker im Kreis Nordfriesland
umgesetzt werden.
12
Energie - erneuerbar statt atomar
Der Klimawandel ist da. Diejenigen, die noch vor einem Jahr beschwichtigt haben, müssen
endlich den Auswirkungen jahrzehntelanger Energieverschwendung in´s Auge blicken...
Jedes Gerede wie „endlich kriegen wir wärmere Sommer“ verbietet sich angesichts von
Stürmen, Stark-Regen, Ernteausfällen und dem Anstieg der Meeresspiegel. Ein „Weiter-so“
beim Energieverbrauch wird immense volkswirtschaftliche Kosten durch Umweltschäden
hervorrufen. Das energische Umsteuern ist nicht nur bezahlbar, sondern ermöglicht
erstaunliche wirtschaftliche Chancen, gerade für unseren Kreis. Gegen den Klimawandel
setzen wir unser Konzept der erneuerbaren Energien. Wir haben belegt, dass wir eine
Energieversorgung ohne Kohle- und Atomkraftwerke sichern können. Wir setzen auf die
Unabhängigkeit von russischem Gas, saudischem Erdöl oder australischem Uran. Wir setzen
auf dezentrale, mittelständische und saubere Energie.
Klimaschutz in Nordfriesland
Hamburg hat sich das „bescheidene Ziel“ gesetzt ‚klimafreundlichste Metropole der Welt’
zu werden. Und Recht haben sie, denn ohne formulierte und abgestimmte Visionen und Ziele
greift man schnell zu kurz oder verzettelt sich bei so einer Mammutaufgabe wie dem
Klimaschutz. Deswegen empfehlen wir, unseren Kreis Nordfriesland zum
‚klimafreundlichsten Landkreis Deutschlands’ zu entwickeln. Damit hat man eine Leitlinie,
unter der man schon Vorhandenes sammeln und weiterentwickeln und Anzustrebendes
bündeln und strukturieren kann, und die gleichzeitig nützlich bei der touristischen
Vermarktung ist.
In diesem Sinne haben wir in den letzten Monaten die Debatte im Kreistag vorangetrieben,
wo dieses Thema auf der allgemeinen Ebene auf sehr fruchtbaren Boden fiel, und wollen jetzt
mit den anderen Fraktionen und der Verwaltung den Bestand aufnehmen, die konkreten
Schritte für Nordfriesland festlegen, einen Plan aufstellen und mit der Umsetzung beginnen.
Das wird auf der konkreten Ebene natürlich ungleich schwerer und dazu wäre es gut, wenn
wir im neuen Kreistag stark vertreten wären. Unsere sämtlichen ‚Klima konkret -Anträge’ z.
B. zu neuen Anschaffungskriterien für den Fuhrpark des Kreises, zur Bereitstellung von
Dachflächen für Solaranlagen, zum Stromanbieterwechsel, zur Einrichtung einer
Koordinierungsstelle für den Klimaschutz, zur Einbeziehung der Bevölkerung über ein
Internetforum wurden nämlich vorsichtshalber erstmal von den anderen Fraktionen nicht
unterstützt, sondern in die Ausschüsse verwiesen, wo der neue Kreistag sie wieder rausholen
muss. Wir möchten weiterhin der antreibende Motor beim Klimaschutz sein für mittel- und
langfristige Planungen, aber auch für den sofortigen Beginn der Umsetzung der
unzweifelhaften Maßnahmen. Die Energiepolitik wird dabei ein Schwerpunkt sein, und da hat
Nordfriesland relativ gute Voraussetzungen, jedenfalls was die Erneuerbaren angeht.
Grüne Energiepolitik gegen den Klimawandel basiert auf den „3 E“:
1. Energieeinsparung (bessere Wärmedämmung in Gebäuden, Stromsparmaßnahmen)
2. Energieeffizienz (Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Abwärmenutzung)
3. Erneuerbare Energien (ökologisch verträgliche Biomasse, Windenergie, Solarenergie)
Erneuerbare Energien sind ein Angebot der Natur, ähnlich wie die Nahrung von unseren
Feldern. Wind und Sonnenlicht stehen täglich aufs Neue zur Verfügung. Wasserkraft leistet
seit langem einen stetigen Beitrag zur Stromversorgung. Jauche, Schlachtabfälle,
Pflanzenreste, Abfälle aus Großküchen u.ä. können als Biomasse zur Gewinnung von Wärme
und Strom herangezogen werden. In der Tiefe birgt die Erde Wärme, mit der man elektrischen
Strom erzeugen und Häuser beheizen kann.
Die Mischung macht's!
13
So ist es auch bei der Energie. Wenn die Sonne nicht scheint, weht oft der Wind. Wasser,
Biomasse und Erdwärme sind unabhängig von Wetter und Jahreszeit nutzbar und können die
Lücken füllen.
Dann gibt es noch Stromspeicher. Die Speichertechnik entwickelt sich ständig weiter.
Insgesamt jedoch brauchen wir mehr von allem:
-
-
viel mehr Solaranlagen. Jede verfügbare Dachfläche, Fassade und Lärmschutzwand
sollte zur Solarenergie-Gewinnung genutzt werden.
mehr Windräder. Nicht nur auf hoher See oder in Küstennähe, sondern auch im
Binnenland können beachtliche Mengen Strom erzeugt werden.
Den Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung auf Äckern, die zur
Nahrungsmittelerzeugung geeignet sind, wollen wir nicht weiter ausbauen. Alle
verwertbare Abfall-Biomasse sollte genutzt werden. Damit ist nicht gemeint, unsere
Wälder abzuholzen und zu verfeuern. Was verbraucht wird, muss auch in gleicher
Menge nachwachsen können.
Die Stromerzeugung sowie die Wärmeversorgung mit Erdwärme muss weiter
ausgebaut werden.
Ganz wichtig ist auch der weitere Ausbau von Stromspeichern aller Arten.
Haben wir damit alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Keineswegs!
Unser Energiebedarf kann drastisch verringert werden. Allein eine gute Wärmedämmung
kann 2/3 der verbrauchten Heizenergie einsparen.
Autos, die 3 Liter Bio-Treibstoff oder eine entsprechende Strommenge auf 100 km
verbrauchen, sollten Standard werden. Güter gehören auf die Bahn. Moderne technische
Geräte, z.B. Kühlschränke, Waschmaschinen aber auch Industrie-Maschinen arbeiten
wesentlich effizienter als alte Modelle. Es gibt viele Einsparmöglichkeiten, die erkannt und
genutzt werden müssen.
Dann machen alle Maßnahmen zusammen es möglich, uns ausschließlich mit Erneuerbaren
Energien zu versorgen. Und das ist dann wirklich technischer Fortschritt. Wir von Bündnis
90/ DIE GRÜNEN wollen diesen Landkreis zum Energie-Selbstversorger machen.
14
Naturschutz, Tourismus, Landwirtschaft
Nordfriesland ist geprägt von seiner Naturschönheit, den Weiten des Wattenmeeres, dem
hohen Himmel, den Deichen, den Stränden und der Vielfalt besonders der hier lebenden
Vögel, aber auch von Insekten, Fröschen und vielen seltenen Pflanzen – der vielseitigen
Landschaft. So sehen es viele Menschen, deshalb leben sie hier gerne oder kommen immer
wieder, um Urlaub zu machen und sich zu erholen.
Der Tourismus ist – neben den erneuerbaren Energien und der Landwirtschaft - unser
bedeutendster Wirtschaftszweig. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind davon überzeugt, dass
die Einzigartigkeit der Natur und Kultur die wichtigsten Auswahlkriterien für Menschen sind,
die in Nordfriesland Urlaub machen.
Ihr und unser Bild von Nordfriesland ist nicht das der Maisäcker, der ausgeräumten
Landschaften ohne Knicks, der Hochhäuser am Strand oder gar eine Ölförderturms auf einer
Insel. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Nordfriesland setzen sich ein für einen liebens- und
lebenswerten Kreis, in dem sich Menschen und Natur entwickeln und entfalten können.
Deshalb wollen wir die Einzigartigkeit unserer Landschaft, unserer Natur und unserer Städte
noch mehr herausstellen und damit zielgruppenübergreifend werben.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen:
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eine verbesserte Identifikation und ein sorgfältiger Umgang mit dem Nationalpark
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und den Naturschutzgebieten im Kreis. Der
Nationalpark – der evtl. sogar bald Weltnaturerbe werden könnte – ist ein wertvoller und
einzigartiger Teil unserer Heimat und das wichtigste Kapital für die Tourismuswirtschaft
keine Suche nach Erdöl im Nationalpark oder sonst wo in Nordfriesland
gegen Hochwasser und Überschwemmungen vorsorgen, in dem entwässerten
Niederungen nach Möglichkeit ihre natürliche Regenrückhaltefunktion zurückgegeben
wird. Außerdem sollten die Versiegelung von Flächen und die Verrohrung von Bächen
rückgängig gemacht werden.
Für die Erhaltung der großen Schwärme der Wildgänse haben wir eine internationale
Verantwortung. Zugleich setzen wir uns für die Entschädigung von stark betroffenen
Landwirten ein und dafür, dass unsere Gäste die beeindruckenden Gänseschwärme
erleben können
attraktive Pauschalangebote für Reisen in den Naturerlebnisraum Nordfriesland schaffen
und dabei regionale Stärken berücksichtigen
eine ökologisch angepasste Nutzung der Kulturlandschaft, so dass nicht immer mehr
Wiesen zu Maisäckern umgebrochen werden
Natur- und Kulturlandschaft sichern und unser Landschaftsbild durch Maßnahmen zur
Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung des Naturhaushaltes bewahren.
Kulturdenkmäler in Abstimmung mit dem Naturschutz erhalten. Viele Kulturdenkmäler
(z.B. Altdeiche, Altwarften und Altkanäle), die nicht direkt unter Schutz gestellt sind,
werden durch Baumaßnahmen und Flächenumbruch zerstört. Um diese für die Nachwelt
zu erhalten und um den Touristen etwas zu bieten, sollten diese aber geschützt und
gepflegt werden
die typisch norddeutschen Knicks (Wallhecken) vor Zerstörung bewahren
keinen Ausverkauf der Wälder, damit nicht private Nutzerinteressen die nachhaltige und
umweltschonende Bewirtschaftung verhindern und den Menschen den Zugang verbieten
können.
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Anreize für eine Anreise nach Nordfriesland mit einer schnellen, elektrifizierten Bahn,
Verbesserung der Anbindung der Inseln und deutliche Verbesserungen im Bahnhof
Niebüll
Ausbau des grenzübergreifenden Schienenverkehres nach Tondern, Ribe, Esbjerg
Ausbau des Fahrradurlaubes in Nordfriesland u.a. durch bessere Beschilderung,
fahrradfreundlichere Städte, besondere Übernachtungsangebote (bed & bike),
Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fahrradverbänden bei Konzepten, Werbung und
Marketing,
Umweltfreundliche Stadtentwicklung, Aufwertung von Flächen, Produktion und
Verbrauch von natürlich erzeugten Lebensmitteln, Schutz regionaltypischer Produkte und
Förderung der Gastfreundschaft sind erklärte Ziele der Slow City-Bewegung, der sich
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zugehörig fühlt.
Wir wollen in unserer Region einen Slow City-Prozess initiieren, der Impulse für
Tourismus und Kommunalentwicklung liefert.
Investitionen in die touristische Infrastruktur müssen in erster Linie dazu beitragen, die
Besonderheiten der Region zu stärken, sich sanft in die vorhandene Natur und Kultur
einfügen und dazu beitragen, die Region noch ein Stückchen einzigartiger zu machen.
die gemeinsame Vermarktung hiesiger Produkte unter einem ansprechenden Logo mit
regionalem und ökologischem Bezug
die Förderung der ökologischen Landwirtschaft im Kreisgebiet, schwerpunktmäßig
zumindest in Wasserschutzgebieten und in den Randgebieten zum Nationalpark
Nordfriesland zur gentechnikfreien Region machen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verteidigen das Recht auf gentechnikfreie Land- und
Ernährungswirtschaft. Wir wollen die biologische Vielfalt erhalten und die Umwelt frei vom
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen oder anderer gentechnisch veränderter Organismen
halten. Gentechnikfreie Gemeinden sorgen für ein positives Image und stärken das Vertrauen
der Bürgerinnen und Bürger in die regionalen Produkte. Deshalb fordern wir den Beitritt des
Kreises zum „Aktionsbündnis Gentechnik-freier Regionen“. Auf kreiseigenen Flächen wollen
wir keine Gentechnik zulassen.
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Umwelt schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in Nordfriesland
Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Situation ist es wichtig, über die derzeitige
Wirtschaftskrise hinaus nach vorne zu denken und mehr Arbeitsplätze zu schaffen, die
langfristig Bestand haben. Die größten Potentiale liegen dabei für Nordfriesland auf dem
Energiesektor, sowohl im Hinblick auf den Binnenmarkt als auch mittelfristig - besonders bei
der sich abzeichnenden zeitlichen und technologischen Vorreiterrolle - im Export. An erster
Stelle steht in diesem Zusammenhang z. Zt. die Windenergienutzung, die als Teil eines
Energiemixes nach wie vor ökologisch und ökonomisch sinnvoll und förderungswürdig ist.
Der steile Aufstieg der Branche demonstriert eindrucksvoll die Möglichkeiten der Politik, den
richtigen Weg zu ebnen z.B. über eine Preisgestaltung, die den Stromerzeugern vermiedene
Umweltbelastungen vergütet. In den nächsten Jahren sollten die bisher vernachlässigten
Energienutzungen (insbesondere Abfall-Biomasse, Solar, Kraft-Wärme-Kopplung) und das
Energiesparen ebenso rasant entwickelt werden. Das schafft viele neue Arbeitsplätze im
mittelständischen Bereich (Installation, Wartung, Dämmung, Anlagenbau), eröffnet der
Landwirtschaft Zuverdienstmöglichkeiten und macht endlich zentrale Großkraftwerke
überflüssig.
Der Kreis kann hierbei durch vorbildliches Energiemanagement für seine öffentlichen
Gebäude mit gutem Beispiel vorangehen. Die notwendigen Investitionen dafür amortisieren
sich durch Einsparungen bei den Energiekosten relativ schnell.
Die Entwicklung des Energiesektors in der oben dargestellten Weise ist ein wichtiges
Standbein der ‚ökologischen Modellregion Nordfriesland’, die mit dem Nationalpark als
Dreh- und Angelpunkt auch im Tourismusbereich bei offensiver Vermarktung (neben dem
Wellness- und Gesundheitsschwerpunkt) die Arbeitsplatzsituation zumindest stabilisieren
helfen kann.
In diesem Zusammenhang wäre es auch lohnenswert, Produktion und Vermarktung
naturverträglich erzeugter Produkte aus Nordfriesland zu fördern, mit besonderem
Augenmerk auf dem Verkauf in der Region selbst und in den Großstädten, aus denen unsere
Touristen kommen.
In diese Richtung wollen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN konkret weiterwirken:
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Schaffung von Arbeits –und Ausbildungsplätzen durch Umwelttechnologie
Förderprogramme zur Umschulung in umwelttechnische Berufe
kreisweite Einrichtung eines Landschaftspflegedienstes zur Unterstützung der oft
ehrenamtlich tätigen Schutzgebietsbetreuerinnen und -betreuer. Es gibt Aufgaben, die
für gewerbliche Landschaftspflegebetriebe nicht wirtschaftlich sind, das Potential der
Ehrenamtler bisweilen aber bis an die Grenzen der Belastbarkeit ausschöpfen. Um in
dieser Grenzzone effektiv Pflegemaßnahmen umzusetzen wäre ein Pflegetrupp nach
Vorbild des Nationalparkservices wünschenswert. Insbesondere Langzeitarbeitslosen
kann so eine berufliche Perspektive geboten werden.
Förderung des ökologischen Bauens, Aufbau eines Demonstrationszentrums im Kreis
für Passiv – und Nullenergiehäuser
Unterstützung der ‚New energy’-Messe
Ausbau des Husumer Hafens zur Wettbewerbssicherung Husums als wichtigem
Windenergiestandort
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Mobil bleiben – Klima schützen
Mobilität wird in der heutigen arbeitsteiligen Gesellschaft erwartet. Angesichts der
Klimaprobleme müssen wir den ÖPNV gerade auf dem Lande deutlich verbessern, wenn das
Auto verzichtbarer werden soll. Dennoch wird das Auto letztlich aber im ländlichen Raum
wesentlicher Bestandteil der Mobilität bleiben.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN streben eine Überprüfung der Verkehrsverhältnisse bzw.
Verkehrsströme in Nordfriesland an. Eine Verbesserung des Schienen- und Busverkehrs ist
zukunftsweisend. Allein auf Grund der Endlichkeit unserer fossilen Brennstoffe ist in
absehbarer Zeit mit einer erheblichen Verteuerung des privaten Verkehrs zu rechnen.
Umwelt schützen – Rad benützen: Ein besonderes Augenmerk soll dabei dem Fahrradverkehr
dienen. Das Fahrrad ist nicht nur für kürzere Strecken im Nahbereich von Bedeutung, es wird
auch vielfältig im Urlaub genutzt. Für die innerörtliche Nutzung ist ein Ausbau von
Radwegen entlang der kurzen Straßenverbindungen eine wichtige Voraussetzung, außerdem
sollten auch im Hinblick auf den Tourismus Radwege abseits der Hauptstraßen, etwa auf
Wirtschaftswegen, ausgewiesen und beschildert sein.
Auch wenn in einem ländlichen Kreis wie Nordfriesland das Auto als Verkehrsmittel nicht
verzichtbar sein wird, bemühen wir uns bei der Verkehrsplanung um möglichst effektive und
ressourcenschonende „kurze Wege“.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN streben deshalb an:
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Eine Verbesserung des regionalen Bahnverkehrs (Elektrifizierung bis Esbjierg) mit
besonderem Augenmerk auf die Anbindung des ländlichen Raumes an die Bahnlinien
Verbesserte Abstimmung der Fahrpläne von Bus und Bahn im Kreisgebiet
Einsatz von zusätzlichen Bussen zu Stoßzeiten, vor allem zum Schulbeginn
Konzeption des ÖPNV nicht allein den Busunternehmen – die zu über 80% von den
Schülerfahrkarten finanziert werden! - überlassen, sondern z.B. Einführung von
Streckenbeiräten, in denen alle Nutzergruppen vertreten sind, wie bei der Nord-OstseeBahn. Offenlegung der Bilanzen der Verkehrsträger, Offensive Werbung für mehr
Kunden vor allem außerhalb der Stoßzeiten. Öffnung der Schülerfahrkarten für das
gesamte Kreisgebiet auch an Wochenenden und in den Ferien.
Beteiligung von Nutzergruppen am Verkehrsbeirat des Kreises und an der
Fahrplangestaltung
Verbesserung der Situation in den Bahnhöfen (vorrangig Niebüll) und kleineren
Haltepunkten im Kreisgebiet
Ausbau der Bahnstrecke Sankt Peter - Husum. Die Ausweichstellen an den Haltepunkten
und dem Bahnhof Garding sollen wieder hergerichtet werden, damit die Züge im 30
Minuten Takt pendeln können, und Berufspendler so einen deutlichen Vorteil erhalten.
Ferner müssen die Haltestellen zwischen Husum und Tönning langfristig näher an die
Orte geführt werden um das Auto überflüssig zu machen.
Schaffung und Vermehrung von Park-and-Ride-Plätzen sowie Bike-and-Ride-Plätzen an
allen Haltestellen
Förderung des Güterverkehrs auf der Schiene z.B. durch Errichtung von
Schienenanbindungen für Gewerbegebiete im Kreis
Nutzung des ÖPNV in Kurorten zum Nulltarif- Kurkarte gleich Buskarte
Weitere Förderung von Frauen- und Jugendtaxen und Anrufsammeltaxen
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
Verbesserung der Situation für ÖPNV-Nutzer mit Kinderwagen und Rollstühlen,
Niedrigflurbusse, entsprechender Druck auf Verkehrsanbieter bei Ausschreibungen der
Regionalstrecken

Fahrradwegenetz in den Städten und auf dem Lande fördern und weiter ausbauen, für den
Tourismus positiv vermarkten

Ausbau und die Verbesserung von Wirtschaftswegen für die Fahrradnutzung. Feldwege
enden leider häufig in Sackgassen, so dass eine Nutzung für Fahrräder nur eingeschränkt
möglich ist. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden sich dafür einsetzen, dass durch Öffnen
und Verbinden von Sackgassen ein umfangreiches Radwegesystem mit entsprechender
Beschilderung im ländlichen Bereich entsteht.
 Aktuelle Bedarfsanalyse beim Straßenbau (keine neuen Straßen ohne Bedarf).
 Regionale Programme zur Verkehrslenkung in Nordfriesland.
 An Problemstellen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, besonders an Ortseinfahrten
 Kein Ausbau der B5 zur Autobahn, dafür aber Entschärfung von Gefahrenpunkten durch
Abbau von Kreuzungen und Linksabbiegerspuren an diesen Stellen.
 Förderung des autofreien Urlaubs durch vernetzte Konzepte, insbesondere auf den Inseln
und in Sankt Peter-Ording
 Eindämmung des Individualverkehrs in den Fremdenverkehrsgebieten
 Schaffung einer „Nordfriesland-Card“ zur Nutzung des gesamten ÖPNV-Netzes im
Kreisgebiet, auch als attraktives Urlaubsangebot
 Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten in Innenstädten bzw. in den Wohnbereichen.
 Keine weiteren Einkaufsgroßmärkte außerhalb der Einkaufszentren.
 Auto-Teilen Initiativen – Fahrgemeinschaften fördern
 Bewahrung einer angemessenen Fähranbindung der Halligen
 Ausbau des Husumer Hafens in Abstimmung mit einer Verbesserung der Anbindung an
den Güterverkehr der Bahn
„Shared Space“, nicht nur ein Konzept für Hamburg, auch in Nordfriesland aktuell!
In der klassischen Verkehrsplanung werden die öffentlichen Straßen, besser gesagt Verkehrsräume,
möglichst fein getrennt. Es gibt Gehwege, Radwege und die eigentliche Straße für den automobilen
Verkehr. In einem breiten Diskussionsprozess wollen wir all diese Trennungen aufheben, Ampeln
abbauen, Schilder entfernen und damit einen öffentlichen Raum schaffen, der von allen
gleichberechtigt genutzt wird.
Das geht nicht? Modellversuche in europäischen aber auch deutschen Kommunen, zum Beispiel in
Bohmte
(Niedersachsen) zeigen
überraschende Ergebnisse:
die
Unfallzahlen
sinken,
die
Geschwindigkeit sinkt, die Durchfahrgeschwindigkeit steigt, die ökologische Belastung verringert
sich. Zu Fuß gehen und Radfahren wird attraktiver. Die Lebensqualität steigt.
Die Umkehr der Verhältnisse scheint zu funktionieren: durch das Abschaffen von engen Regeln wird
die soziale Verantwortung gestärkt - mehr Sicherheit durch weniger Regeln! Wir setzen uns daher für
eine schrittweise Einführung von Shared Space in Nordfriesland ein.
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Kultur ist Basis, nicht Sahnehäubchen
Politik sollte immer leidenschaftlich das Wort für die Kultur ergreifen!
Kultur leben – Kultur erleben - Kreatives Nordfriesland
Neueste Studien der FH Westküste belegen, dass besonders in Nordfriesland Kultur und Natur
unzertrennlich miteinander verbunden sind; die Natur prägt die Kultur und in der Kultur
werden die Einflüsse der Natur sichtbar. Um Nordfriesland lebens- und liebenswert zu
gestalten, muss also neben der Natur dringend die Kulturlandschaft erhalten bleiben.
Kultur ist ein elementarer Bestandteil von Lebensqualität für alle. Aktive Teilhabe an Kunst
und Kultur fördert die Persönlichkeitsbildung, verbessert das Lernumfeld, das soziale
Verhalten und kann zur Lösung von Konflikten in allen Lebensbereichen bei Jung und Alt
beitragen. Deshalb fordern wir:
 deutlich verbesserte Bedingung für alle Kulturschaffende, um eine positive
Entwicklung in allen gesellschaftlichen Schichten und in allen gesellschaftlichen
Bereichen zu schaffen.
Kultur manifestiert sich überall in der Gesellschaft, denn
 Kultur ist Bildung
 Kultur ist sozial
 Kultur ist Wirtschaft
 Kultur ist international
Kulturpolitik erfordert in Zeiten knapper Kassen Transparenz, mehr Informationen,
Kommunikation und Durchschaubarkeit kulturpolitischer Entscheidungen. Für Nordfriesland
bedeutet dies u.a. dass die Kulturträger wie Volkshochschulen, Ortskulturringe und
Soziokulturelle Zentren nicht kaputt gespart werden dürfen.
Ein ständiger Dialog mit Kulturschaffenden, Politikern und interessierten Bürgern muss
intensiviert werden.
Kulturangebote sollten mit guten Internetauftritten sichtbar gemacht und vernetzt werden.
Dies trägt zur besseren Entwicklung der kulturellen Infrastruktur bei. Damit ist sofort
erkennbar, welches künstlerische Potential Städte und Kommunen haben. Die
Termindatenbank des Kreises Nordfriesland muss aktiv und zeitnah betreut werden.
Möglichkeiten der neuen Medien nutzen, für die Museen das Angebot vom landesweiten
digiCult-Projekt aufgreifen.
Einrichtung von Kulturbüros in den Städten und Gemeinden sollte aktiv vorangetrieben
werden. Über Kulturbüros gelangen Beratung, Vermittlung, Hilfestellung bei Antragstellung
bis hin zur Klärung betriebswirtschaftlicher Fragen unbürokratisch an die Aktiven vor Ort.
Kulturbüros erleichtern so die Arbeit von Anbietern und Veranstaltern, oft auch ehrenamtlich
Tätigen ohne eigene Infrastruktur. Kulturbüros funktionieren als niedrigschwellige Anlaufund Begegnungsstätten für alle an Kultur Interessierten.
Die Politik als Vermittlerin zwischen Kultur und Wirtschaft soll neue Wege zu mehr
Begegnungen der im Kulturbereich Tätigen bereiten.

Förderung der Kultur nicht nur anhand der Zuschauerzahlen messen.
Erstarrte Strukturen in der Kulturpolitik gilt es zu überwinden und die Ressourcen gerechter
zu verteilen, so dass mehr "freie" Gelder für "nachwachsende Kulturprojekte" bereit stehen.
Sinfoniekonzerte und Jazz-Veranstaltungen sind gut, aber Punk, Rock, House, Hip-Hop und
Poetry-Slam Abende haben auch ihre Berechtigung und ihr Publikum.
Gelder für die Kulturförderung sind Zukunftsinvestitionen und Prävention. Weitere
Haushaltskonsolidierungen können nicht zu Lasten der Kultur erfolgen.
Durch Kunstwerkstätten und Literaturhäuser etwa in leer stehenden Geschäften oder anderen
nicht genutzten Gebäuden könnten die Innenstädte belebt werden und gleichzeitig das
kreative Kulturangebot verbessert werden. Hierbei setzen wir auf ein Miteinander aller
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"Kulturzuständigen" und ausdrücklich auch den nicht Institutionalisierten im Kreis und
darüber hinaus.
Die Potentiale der grenzüberschreitenden Kulturförderung müssen in Nordfriesland besser
genutzt werden. Kulturschaffende, Schule und Vereine diesseits und jenseits der Grenze
können vielfältig und viel mehr als bisher von gemeinsamen Projekten profitieren. Die
erforderliche Eigenteilfinanzierung muss sichergestellt werden.
Gleichzeitig liegt ein großes Potential an kultureller Vielfalt brach, wenn wir sie nicht nutzen:
die vielen Mensch nicht-deutscher Herkunft in unserem Kreis bringen eigene kulturelle
Hintergründe und Fähigkeiten mit. Wir sollten diese nutzen, zur Integration, aber auch um
unseren eigenen Horizont zu erweitern und Neues kennen zu lernen.
Analysieren und Nutzen des kulturellen Potentials der Städte und Kommunen und der
historischen Landschaft erkennen und nutzen.
Anstelle austauschbarer Events mit den ewig gleichen Fressmeilen sollten phantasievolle
Aktivitäten der örtlichen Kulturschaffenden, Kleinkunst, Straßentheater, Kunsthandwerk,
Möglichkeiten, sich aktiv und kreativ in das Geschehen einbringen. Dies gilt es im
touristischen Wettbewerb und für die Entwicklung der regionalen Identität als
"Alleinstellungsmerkmale" zu fördern. Regionaltypische Bezüge stärken die Region in
Konkurrenz um die Gäste. In all diesen Bereichen gilt es, die Kompetenz und die Angebote
der kultur-kreativen Kräfte vor Ort zu nutzen. Kunstmeilen, Festivals; Ausstellungen,
Vortragsreihen barrierefrei und für alle zugänglich machen. Die vielfältigen Potentiale unserer
neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger sind auch hier einzubeziehen.

Kulturvermittlung bei Kindern und Jugendlichen verbessern und sichern.
Wir wollen Kindergärten, Schulen, Kulturinstitutionen und –initiativen bestärken, mehr
Kulturangebote für Kinder und Jugendliche zu initiieren. Möglichkeiten der offenen
Ganztagsschule nutzen.
Museumspädagogik, Jugendkunstschulen, Musikschulen und Kinder- und Jugendtheater gilt
es zu fördern. Mittel für die Kooperation von Schulen und Kulturinstitutionen zur Verfügung
stellen. Hierbei müssen die Fördermittel den Preissteigerungen angepasst werden. Die
Kreismusikschule mit ihren Standorten im Kreisgebiet muss ausgebaut, gute räumliche
Bedingungen geschaffen werden, die Gehälter der Lehrenden sind dem Preisniveau und den
Anforderungen anzupassen. Ganz besonders wichtig ist es, die Gebühren flexibel und
möglichst sozial gerecht zu gestalten, so dass musikalische Bildung für alle Interessierten
möglich ist.
 Theater- und museumspädagogische Einrichtungen und Angebote entwickeln und
stützen und
 Die Teilhabe an allen kulturellen Angeboten muss auch für Menschen, die die
Eintrittgelder nicht bezahlen können, ermöglicht werden - z.B. freier Eintritt in
Museen oder Konzerte, nicht nur für Kinder und Jugendliche
 Demografische Entwicklung im Auge behalten. Angebote für alte Menschen mit
entsprechender Verkehrsanbindung.
 Kultur ist nicht nur etwas für Touristen. Die Wünsche und Bedürfnisse der hiesigen
Bevölkerung nicht aus dem Auge verlieren. Kultur findet nicht nur im Sommer statt.
Angebote außerhalb der Tourismussaison ausbauen. Analog zum „Nordfriesischen
Kultursommer“ muss ein „Kulturwinter“ etabliert werden.
 Keine weiteren Einsparungen bei der Erhaltung von Denkmälern, sonst sind
historische Bauten als wichtige kulturelle Zeitzeugen für Nordfriesland akut gefährdet.
Denkmalschutz nicht nur auf Häuser beschränken, andere Baudenkmäler (Straßen,
Deiche) und Naturdenkmäler als prägende Elemente Nordfrieslands begreifen und
pflegen.
 Sozio-Kulturelle Zentren sichern und die inhaltliche Arbeit fördern.
 Neue Wege im ländlichen Raum bestreiten – z.B. Wanderkino oder Kulturmobil (mit
Lesung, Theater etc.), Kultur aus der Stadt zieht aufs Land – neue Spielstätten incl.
ÖPNV-Anbindung
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Keine "bekennenden Kulturbanausen" in die Rathäuser und den Kreistag!
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Kein Platz für Rechtsextremismus
Nordfriesland ist ein weltoffener Kreis, in dem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit keinen
Platz haben dürfen. Deshalb ist es für uns eine wichtige Aufgabe, menschen-verachtenden
und demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenzutreten und Toleranz und Demokratie in
unserer Gesellschaft zu garantieren.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich aktiv gegen die auch hier vorhandenen Neo-NaziStrukturen ein.
Wir begrüßen ausdrücklich die kulturelle Vielfalt von Menschen unterschiedlicher ethnischer
Herkunft und deren Teilhabe und Mitgestaltung am Leben in unserem Kreis.
Rechtextreme Parteien wie die NPD, die nun auch im Kreis Nordfriesland zur Kreistagswahl
antritt, agieren mit rassistischen Parolen gegen die freiheitliche, demokratische und soziale
Ordnung in Deutschland. Dies können wir nicht dulden! Deshalb setzen wir uns als Mitglied
des regionalen Bündnisses gegen Faschismus dafür ein, dass diesen Machenschaften Einhalt
geboten wird. Wir sagen: Nazis? Nein danke! Faschismus ist keine Meinung, Faschismus
ist ein Verbrechen.
23
Unsere Liste zur Kreistagswahl:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Andreas Tietze (Westerland)
Uwe Schwalm (Tating)
Claudia Hansen (Mildstedt)
Kerstin Mock-Hofeditz (Husum)
Dr. Peter Schröder (Nordstrand)
Ritva Århammar (Bredstedt)
Tobias Klapper (Westerland)
Martina Jensen-Poschkamp (Löwenstedt)
Ralf Sünkens (Tetenbüll)
Maria Andresen (Westerland)
Reinhard Klein (Husum)
Gisela Lütke-Twenhöven (Bohmstedt)
Carl-Heinz Christiansen (Risum-Lindholm)
Edda Raspè (Morsum)
Bernd von Sprockhoff (Friedrichstadt)
Unsere Direktkandidatinnen und –kandidaten:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
Wahlkreise 2008
Westerland 1 - Sylt Nord
Westerland 2
Sylt-Ost
Amrum
Föhr
Pellworm
Nordstrand
Niebüll 1
Süderlügum
Neukirchen-Dagebüll
Risum-Lindholm, Niebüll 2
Leck
Karrharde
Stollberg
Bredstedt
Bredstedt-Land
Viöl
Hattstedt
Schwesing-Ostenfeld
Husum 1
Husum 2
Husum 3
Mildstedt
Friedrichstadt-Schwabstedt
Tönning
Eiderstedt-Garding
St Peter Ording
Andreas Tietze
Tobias Klapper
Edda Raspè
Renate Kupfer
Usche Meuche
Maria Andresen
Dr. Peter Schröder
Anja Rosengren
Reinhard Christiansen
Arne Christiansen
Carl-Heinz Christiansen
Gunther Schmutzenhofer
Angelika Strenge
Kalle Ebsen
Ritva Århammar
Gisela Lütke-Twenhöven
Martina Jensen-Poschkamp
Reinhard Klein
Irmtraut Mitzkus
Andreas Brzoska
Kerstin Mock-Hofeditz
Renate Schwandtke-Hajek
Claudia Hansen
Bernd von Sprockhoff
Johann Pauls
Ralf Sünkens
Uwe Schwalm
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