Klassische Politische Ökonomie

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Klassische Politische Ökonomie
David Ricardo
(1772-1823)
1
David Ricardo

The Price of Gold (1809)
 Essay on Profits (1815)
 On the Principles of Political Economy, and
Taxation (1817)
 Notes on Malthus (1820)
 Plan for the Establishment of a National
Bank (1823)
2
David Ricardo
The Works and Correspondence of David
Ricardo, (1951-1973), 11 Vols, edited by Piero
Sraffa with the collaboration of Maurice H.
Dobb, Cambridge: Cambridge University
Press. (Paperback reprint by Liberty Fund)
Über die Grundsätze der Politischen
Ökonomie und der Besteuerung, (2006),
herausgegeben von Christian Gehrke und
Heinz D. Kurz, Marburg: Metropolis Verlag.
3
David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Kritische Auseinandersetzung mit Adam Smiths preistheoretischen
Ansichten:
„Früher und roher Zustand der Gesellschaft“:
 keine Renten (kein Privateigentum an Grund und Boden)
 keine Gewinne (keine produzierten Produktionsmittel)
 nur Arbeitseinkommen
 Preise proportional zu den Arbeitseinkommen (bzw. –mengen)
„Entwickelte Gesellschaft“:
 Preise nicht mehr proportional zu den Arbeitseinkommen
 Preis setzt sich additiv zusammen aus einer Lohn-, Profit-, und
Rentenkomponente
 Ein Anstieg von Lohn-, Profit-, oder Rentsatz erhöht die Preise
4
David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Fragen:
 Stimmt es, dass die Preise nicht mehr proportional zu
den Arbeitseinkommen sein können, sobald es
produzierte Produktionsmittel und/oder Privateigentum
an Grund und Boden gibt?

Wie sind Lohnsatz und Profitrate miteinander
verbunden?

Wie reagieren die relativen Preise auf eine
Veränderung der Einkommensverteilung?
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Darstellung anhand von Smiths „Hirsch-Biber“-Beispiel:
Outputs
Produktionsmittel
Falle
Speer
Arbeit
Falle
Speer
Biber
Hirsch
-
-
lF

1
-
-
-
-
-
lS

-
1
-
-
1
-
lB

-
-
1
-
-
1
lH

-
-
-
1
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Unter Bedingungen freier Konkurrenz auf allen
Märkten muss sich
- ein einheitlicher Preis (pi) für jede Ware,
- ein einheitlicher Lohnsatz (w) für Arbeit
gleicher Qualität,
- und eine einheitliche Profitrate (r) auf den
Wert des vorgeschossenen Kapitals
einstellen.
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Folglich gilt für die Preise und Preisrelationen:
pF  wl F (1  r )
pS  wl S (1  r )
pB  wl B (1  r )  pF (1  r )
pH  wl H (1  r )  pS (1  r )
pF wl F (1  r ) l F


pS wl S (1  r ) lS
pB wl B (1  r )  wl F (1  r )(1  r ) l B  l F (1  r )


pH wl H (1  r )  wl S (1  r )(1  r ) l H  lS (1  r )
8
David Ricardo: Wert- und Preistheorie

Das Austauschverhältnis von Hirschen
und Bibern ist im allgemeinen abhängig
von den direkt und indirekt eingesetzten
Arbeitsmengen
und
 vom Niveau der Profitrate (bzw. des
Lohnsatzes).

9
David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Wird aber in der Produktion zweier
Waren nur (direkte) Arbeit eingesetzt,
oder werden direkte und indirekte
Arbeitsmengen in der Produktion beider
Waren im gleichen Verhältnis eingesetzt,
so hat die Einkommensverteilung
zwischen Lohn und Profit nach wie vor
keinen Einfluss auf die Preisrelation
dieser Waren.
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Gleiche Proportionen von direkter zu indirekter Arbeit:
lB lH

l F lS

pB l B  l F

pH l H  lS
Beispiel:
lB 1

lF 2
r  0.1
r  0.5
lH 3

lS 6

pB 1  2(1  0.1) 3.2 1



pH 3  6(1  0.1) 9.6 3

pB 1  2(1  0.5) 4 1



pH 3  6(1  0.5) 12 3
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Auch in „entwickelten Gesellschaften“ gilt die
Arbeitsmengentheorie der relativen Preise
-
wenn nur (direkte) Arbeit eingesetzt wird.
-
wenn direkte und indirekte Arbeit in gleichen Proportionen
eingesetzt werden.
-
wenn die Profitrate gleich Null ist.
Im Allgemeinen sind die Preisrelationen jedoch
abhängig von den Produktionsbedingungen (den
direkten und indirekten Arbeitsmengen) und von der
Einkommensverteilung.
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Die inverse w-r Beziehung: ein “Kornmodell
Arbeitsinput
Korninput
l
c
Kornoutput

1
Geldpreis je Korneinheit:
(1) p  wl (1  r )  pc(1  r )
Korn als numéraire:
(2)
p 1
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Aus (1) und (2):
1  c(1  r )
w
l (1  r )
1  ( wl  c)
bzw. r 
( wl  c)
w
wmax
rmax
1 c

l
1 c

c
r
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Arbeitsinput
l2
w
Korninput
c  0 .2
w
Kornoutput

1
1  c(1  r ) 1  0.2(1  r )

l (1  r )
2(1  r )
wmax 
r
1  c 0 .8

 0 .4
l
2
1  c 0 .8
rmax 

4
c
0 .2
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
pi  li w(1  r )
p j  l j w(1  r )
pk  p j (1  r )  lk w(1  r )  l j w(1  r )  lk w(1  r )
li  l j  lk
Welchen Effekt hat eine Verteilungsänderung (z.B. ein Anstieg des
Lohnsatzes) auf das Preisverhältnis
pi
pk
?
16
David Ricardo: Wert- und Preistheorie
pi
li w(1  r )
li


pk l j w(1  r )  lk w(1  r ) l j (1  r )  lk
Ein Anstieg des Lohnsatzes ist assoziiert mit einem Sinken der
Profitrate. Folglich verbilligt sich mit einem steigenden Lohnsatz
die Ware k relativ zur Ware i.
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Behandlung des fixen Kapitals
Annuitätenformel:
r (1  r ) n
V  pm 
n
(1  r )  1
mit:
V
pm
n
jährlicher Betrag für Verzinsung
und Verschleiß
Anschaffungspreis der Maschine
Lebensdauer der Maschine
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Beispiel 1: Maschine mit begrenzter Lebensdauer
pm  € 20.000
r  10%
n  10
r (1  r ) n
V  pm
(1  r ) n  1
0,1(1  0,1)10
 € 20.000
(1  0,1)10  1
 € 3.254
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David Ricardo: Wert- und Preistheorie
Beispiel 2: Maschine mit unendlicher Lebensdauer
(Formel für die „ewige Rente“)
pm  € 20.000
r  10%
n
V  p m r
 € 20.000 0,1
 € 2.000
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