Arthroskopie an Sprunggelenk und Fuß

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Galla ß Walther
Arthroskopie an
Sprunggelenk und Fuß
Das Praxisbuch der Techniken und Indikationen
Mit einem Geleitwort von C. Niek van Dijk
1 Anatomie
Imke Weyers
1.1 Oberes Sprunggelenk
1.1.1 Knöcherne Strukturen
Das obere Sprunggelenk (Articulatio talo­
cruralis, OSG) entsteht aus der Verbindung
der Unterschenkelknochen, Tibia und Fibu­
la, mit dem Talus. Die Tibia und die Fibula
umschließen dabei den Talus als Malleo­
lengabel. Die größte Artikulationsfläche
bildet die Facies inferior der Tibia zusam­
men mit der Trochlea tali. Die Fibula liegt
einer wesentlich kleineren lateralen Artiku­
lationsfläche an, die als Facies malleolaris
lateralis bezeichnet wird. Die Facies mal­
leolaris medialis stellt die Verbindung zum
Malleolus medialis der Tibia dar. Das OSG
ist im Wesentlichen ein Scharniergelenk,
als Bewegungen sind Dorsalextension und
Plantarflexion möglich. Da die Talusrolle
vorne breiter ist als hinten, sind Tibia, Fibu­
la und Talus bei Dorsalflexion wesentlich
fester miteinander verzahnt als in Plantar­
flexion. In geringen Graden lässt das Gelenk
auch Rotationsbewegungen des Talus in der
Malleolengabel zu.
Die knöchernen Strukturen sind bei der
klinischen Untersuchung einfach zu identi­
fizieren, da sie gut tastbar sind. Es ist wich­
tig zu wissen, dass die Malleolen auf un­
terschiedlicher Höhe liegen. Die Spitze des
lateralen Malleolus befindet sich ca. 1 cm
tiefer (distal) und ca. 2 cm hinter (posterior)
der Spitze des medialen Malleolus. Die vor­
dere Gelenklinie kann gut getastet werden,
wenn man den Fuß passiv dorsalflektiert.
Die hintere Gelenklinie wird durch die dich­
te Schicht aus Sehnen (Achilles- und Flexo­
rensehnen) und Fettgewebe bedeckt und
kann daher nicht direkt palpiert werden.
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1 Anatomie
Membrana
interossea
Lig. tibiofibulare
anterius (vorderes
Syndesmosenband)
Intraartikulärer
Anteil der vorderen
Syndesmose
Lig. bifurcatum
Lig. deltoideum
Pars tibiotalaris anterior
Lig. talonaviculare
dorsale
Lig. talofibulare
anterius
Lig. calcaneonaviculare
Ligg. tarsi
dorsalia
Lig. calcanaeocuboideum
Ligg. calcaneocuboidea dorsalia
a
Abb. 1-1 Knochen und Bänder des Sprunggelenks und des Dorsum pedis
a Darstellung am anatomischen Präparat
1.1.2 Ligamentäre Strukturen
Die ligamentäre Stabilisierung des OSG
erfolgt proximal zunächst über die Membrana interossea, welche die Tibia und die
Fibula miteinander verbindet. Ihren Verlauf
direkt um das Gelenk fortsetzend, bilden die
Syndesmosenbänder, die Ligg. tibiofibulare
anterius und posterius, jeweils eine vordere
und eine hintere Verstärkung (▶ Abb. 1-1a,
b u. 1-2a, b). Da der distale Anteil der vor­
deren Syndesmose intraartikulär verläuft,
ist dieser arthroskopisch beurteilbar. Auch
der distale Anteil des hinteren Syndesmo­
senbandes lässt sich arthroskopisch beurtei­
len und wird klinisch als Lig. tibiofibulare
transversum bezeichnet.
1.1 Oberes Sprunggelenk
Membrana interossea
Lig. tibiofibulare anterius
(vorderes Syndesmosenband)
Intraartikulärer Anteil
der vorderen Syndesmose
Lig. talofibulare anterius
Lig. deltoideum, Pars
tibiotalaris anterior
Lig. calcanaeonaviculare
Lig. calcanaeocuboideum
Lig. bifurcatum
Lig. talonaviculare dorsale
Ligg. tarsi dorsalia
Ligg. calcaneocuboidea
dorsalia
b
Abb. 1-1 (Fortsetzung)
b schematische Darstellung
3
4
1 Anatomie
Membrana
interossea
Lig. tibiofibulare posterius
(hinteres Syndesmosenband)
Pars tibiotalaris posterior
(= tiefe Schicht des
Lig. deltoideum Komplexes)
Pars tibiocalcanea
(Lig. deltoideum)
Lig. tibiofibulare posterius
Pars transversa
Lig. talofibulare posterius
Lig. calcaneofibulare
Lig. talocalcaneum
mediale
a
Abb. 1-2 Knochen und Bänder des Sprunggelenks von dorsal
a Darstellung am anatomischen Präparat
1.1 Oberes Sprunggelenk
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Membrana interossea
Lig. tibiofibulare posterius
(hinteres Syndesmosenband)
Pars tibiotalaris posterior
(= tiefe Schicht des Lig.
deltoideum Komplexes)
Lig. tibiofibulare posterius,
Pars transversa
Pars tibiocalcanea
(Lig. deltoideum)
Lig. talofibulare
posterius
Lig. talocalcaneum
mediale
b
Abb. 1-2 (Fortsetzung)
b schematische Darstellung
© Hans Jörg Schütze
Lig. calcaneofibulare
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