Standarddokumentenvorlage für das LISA

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Arbeitsblatt 7b: Betonkorrosion im Abwasserkanal
Aus: H. Knoblauch, U. Schneider, Bauchemie, Werner Verlag, Düsseldorf, 4. Aufl., 1995, S. 262-263.
„Mikrobiologische Untersuchungen haben ergeben, dass säurebildende Bakterien (Thiobacillen) an den
Innenwänden von Abwasserrohren und auch im Abwasser selbst vorkommen. Insbesondere lassen sich an
Stellen starker Korrosion Zellzahlen bis zu 108 Zellen/mg Protein nachweisen,  T. thiooxidans ist als acidophiles Bakterium bekannt, das in einem pH-Bereich zwischen 1,0 und 2,0 optimal wächst. Wie die Untersuchungen in Hamburger Abwassersammlern zeigten, ist es als Indikatorbakterium für starke Korrosion
anzusehen. 
Während im Abwasser und in den Schlammablagerungen reduktive Stoffwechselprozesse von Mikroorganismen für die Bildung von flüchtigen Schwefelverbindungen sorgen, werden diese Verbindungen oberhalb
des Abwasserspiegels durch chemische Oxidation in molekularen Schwefel umgewandelt, der sich auf den
Innenwänden der Rohre niederschlägt. Thiobazillen oxidieren den molekularen Schwefel zu Schwefelsäure,
die die Korrosion auslöst. Reduktive Stoffwechselprozesse von Bakterien sorgen vornehmlich in langsam
fließenden Abwässern für die Bildung von flüchtigen Schwefelverbindungen (H 2S).
Auch die heterogen wachsenden, im Abwasser ständig vorkommenden Pseromonaden und Enterobakterien
tragen zur Entstehung gasförmiger Schwefelverbindungen bei, indem sie beim Proteinabbau Schwefelwasserstoff freisetzen. In Gegenwart von Luftsauerstoff sind gasförmige Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff nicht beständig, so dass durch chemische Oxidation molekularer Schwefel entstehen kann, der
wiederum nach Ablagerung auf den Innenwänden der Abwasserrohre von Thiohazillen zu Schwefelsäure
oxidiert wird. Schwefelsäure greift die Bindemittel des Betons an. Es entsteht schwer lösliches Calciumsulfat,
das an stark korrodierten Stellen als weiße Masse deutlich sichtbar aus der Wand herausquillt. “
Gipskristalle
Übergang des H2S zur
Kanalwand, mikrobiologische Oxidation zu H2SO4
Kanalwandung
aus Beton
Luft
Ettringitbildung
Kondenswasser
(pH-Wert um 1)
H2S
H2S
H2S
Sulfatschäden
Zone laminarer
Strömung
(Aufzehrung des
Sauerstoffes)
anaerobe Zone
SO42- -Reduktion
H2S-Bildung
O2
gelöster Sauerstoff
0,1 mg/L
Abwasser
gelöste
Sulfide
O2
Sielhaut (1-2 mm)
inerte anaerobe Zone
1
1.1
1.2
Schadwirkung
Erläutere die ablaufenden Prozesse der Schadwirkung auf Beton im teilgefüllten Abwasserkanal.
Beschreibe am Beispiel des Schwefelkreislaufs die unterschiedliche Wirkungsweise der
Schwefelbakterien im Abwasser und an der Kanalwand.
2
Geruchsbelästigung
Zur Vermeidung von Geruchsbelästigung (z. B. Schwefelwasserstoff) in häuslichen Kleinkläranlagen wird empfohlen, eine handvoll Kalk zu zusetzen. Begründe.
3
Mikrobiologische Kupfergewinnung
Erläutere ein Verfahren zur mikrobiologischen Erzlaugung zur Kupfergewinnung.
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