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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
24. 4 Typen von Arbeitslosen der Marienthalstudie (Jahoda, Lazersfeld, Zeisel). (S. 11)
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Die Ungebrochenen (100 $): Haushalt funktioniert, Kinder betreut, gutes allgemeines
Befinden, Zukunftspläne, Versuch, Arbeit zu finden
Resignierten (88 $): mit Situation abgefunden, kaum Zukunftspläne, Bedürfnisse
zurückgeschraubt, Kinder und Haushalt versorgt, Befinden generell gut
Verzweifelten (74 $): Kinder und Haushalt versorgt, keine Zukunftspläne, negative
Affekte (Depression, Zweifel, Hoffnungslosigkeit)
Apathische (56 $): Energielosigkeit, Kinder und Haushalt vernachlässigt, irrationale
Wirtschaftsführung/ Bedürfnisse, Trägheit, Gleichgültigkeit
83. Wann ist ein konjunktiver, wann ein disjunktiver Ansatz nötig? (S. 57)
Eine konjunktive Problemlösung ist nötig, wenn jedes Gruppenmitglied mit seinem Wissen
zur Lösung beiträgt und nur gemeinsam genug Wissen für eine Entscheidung vorhanden ist.
Die einzelnen Beiträge werden konjunktiv verknüpft. Wenn Sachkenntnisse, Legitimationen
oder Informationen in nicht überlappenden Teilmengen unter den Mitgliedern verteilt sind
oder eine strikte Arbeitsteilung vereinbart ist.
Eine disjunktive Lösung kann eine Einzelperson machen, sie verfügt über das notwenige
Wissen, andere müssen die Lösung nur noch akzeptieren. Kann von der Gruppe nicht
besser erledigt werden als von Einzelpersonen (diese kann maximale Effizienz für die
Gruppe erreichen).
84. Prospect-Theorie von Kahnemann und Tversky. (S. 81)
...beschreibt den Einfluss von subjektiven Aussichten; durch Problemrepräsentationen auf
Gewinn oder Verlust gelenkt, auf das Verhalten von Personen bei Risikoentscheidungen
1. Phase: Entscheidungsproblem analysiert, Alternative erscheint entweder als Verlust oder
Gewinn
2. Phase: Bewertung der Alternativen, Wahl wird getroffen je nach subjektiven Aussichten
auf Gewinn oder Verlust
85. Modell der zufrieden stellenden Entscheidungen nach Simon (S. 67)
Menschen haben begrenzte Möglichkeiten zu rationalem Verhalten (bounded rationality). Sie
wollen nur eine gute Wahl treffe, nicht die beste Alternative  satisfiing principle (zufrieden
stellende Alternative).
Es werden nur wenige Alternativen begutachtet, und zwar anhand einiger hervorstechender
Merkmale, der Rest wird ignoriert. Entspricht eine Alternative etwa den Anforderungen, wird
sie gewählt  akzeptables Minimalniveau statt Nutzenmaximierung.
Die Reihenfolge ist auch wichtig, da nicht alle Alternativen berücksichtigt werden (letzte
Alternative hat die schlechtesten Chancen, gewählt zu werden).
85. Implicite-Favourite – Modell nach Soelberg. (S. 69)
Spontan wird eine Alternative gewählt (wird implizit zum Favoriten) und dann mit den
anderen verglichen. Jetzt wird versucht, Vorteile zu rechtfertigen und eine Bestätigung für
diese Alternative zu finden.
Dem Entscheider ist nicht bewusst, dass er schon eine Alternative gewählt hat.
Entscheidungskriterien werden ausgewählt und der Alternative angepasst. Dies ist leichter
als aus einem Soll-Modell eine Alternative auszuwählen.
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86. Was ist eine Rückschau-Fehler (Hindsight Bias)? (S. 89)
In der Rückschau sind Entwicklungen und Ergebnisse nicht überraschend, sondern wurden
immer schon erwartet.
Es wird keine Selbstkritik geübt und gefallene Entscheidungen nicht mehr in Frage gestellt,
eher Rechtfertigungen gesucht.
Eurobefürworter nehmen nur Positives wahr, die Situation ist wie erwartet. Eurogegner
nehmen nur Negatives wahr, Positives wird vernachlässigt.
87. Normatives und deskriptives Entscheidungsmodell. (S. 63)
bezieht sich v.a. auf Entscheidungsprozesse, nicht auf Ergebnisse
- Normatives Entscheidungsmodell: auf der Basis restriktiver Annahmen über menschliches
Verhalten (ideale Vorgehensweise), z.B. Rationalmodell (optimale Entscheidung)
Der Weg vom Ist- zum Soll-Zustand führt über logisch geordnete Stufen:
1. Wahrnehmen einer kritischen Situation
2. Identifikation der Entscheidungskriterien (wichtige und unwichtige trennen)
3. Gewichtung der Entscheidungskriterien
4. Entdeckung von Entscheidungsalternativen
5. Bewertung der Alternativen anhand der Kriterien
6. Wahl der optimalen Alternative
- Deskriptives Entscheidungsmodell: beschreibt menschliches Verhalten in verschiedenen
Situationen ( wie wirklich im Alltag entschieden wird). Entscheidungen laufen selten unter
optimalen Bedingungen ab, meist Zeitnot, Informationsdefizit,...--> Entscheidungen werden
abgekürzt (spart Zeit und Ressourcen)
„Limitierte Rationalität“: optimale Lösung hat keinen Vorteil gegenüber zufrieden stellender
Lösung z.B. bounded rationality, implicite – favourite Modell
88. Unterschiede zwischen normativem und Implicite-favourite – Modell. (S. 63/69)
-
Normatives Modell: Mensch handelt rational, nutzenoptimiert. Der Weg vom Ist- zu m
Soll-Zustand erfolgt über logisch geordnete Stufen (siehe oben)
Implicite – favourite – Modell: gehört zu den deskriptiven Entscheidungsmodellen.
Entscheidungen laufen nicht rational und unter optimalen Bedingungen ab, sondern
werden verkürzt  spontane Wahl einer Alternative, die im Nachhinein gerechtfertigt
wird.
89. Entscheidungsschritte des normativen Entscheidungsmodells. (S. 64)
Vorentscheidungsphase: unangenehme Spannungen; Dauer unterschiedlich
1. Identifikation der Entscheidungssituation: Entscheidung ist notwendig
2. Situationsanalyse: Rahmenbedingungen analysieren
3. Festsetzung der Ziele: Aufgabenstellung und Ziele klar definieren
4. Suche nach Alternativen: mögliche Wege zum Ziel festgestellt
5. Beurteilung der Alternativen: in Bezug auf Kosten, Risiken, Konsequenzen
 Ende der Vorphase
6. Treffen der Entscheidung: Auswahl der besten Alternative
7. Umsetzung der Entscheidung: Realisierung sehr wichtig
8. Beurteilung der Entscheidung: vor der Entscheidung führt Beurteilung zu
Qualitätsverbesserung, in der Nachentscheidungsphase zu Zweifel
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166. Mülleimermodell von Cohen, March und Olsen. (S. 74, Ökonomie S.58)
Garbage can model (Modell organisierter Anarchie im Berieb): Organisationen treffen selten
Entscheidungen selbst (kopieren sie) – Mangelzustände, Differenzen zwischen Ist und Soll
nicht wahrgenommen  Chaos; Für optimale Entscheidungen muss Ordnung geschaffen
werden, Informationen eingeholt, Rituale, Symbole, die die Entscheidungen determinieren,
entlarven
167. Inkrementelle Entscheidungen. (S. 75)
Entscheidungen (v.a. in der Politik) sind ein schrittweiser, inkrementeller Prozess
(Braybrooke und Lindblom) = „muddeling through“. Je komplexer die Aufgabe desto geringer
die Wahrscheinlichkeit, dass rationale Strategien angewandt werden. Neben der
Entscheidung gleichzeitig mehrere andere Aufgaben  komplexe Situation + Zietknappheit
=> irrationale, ungeeignete Bewältigungsversuche (Beschränkung auf leichte
Lösungsversuche, mangelnde Problemanalyse, Nachahmung von Lösungen im gewohnten
Rahmen,..). Immer kleine Schritte solange es geht; wenn negative Folgen  Schritt nach
rechts oder links oder zurück. Inkrementeller Vorgang weil Wechselwirkungen zwischen
Variablen und Konsequenzen schwer vorhersehbar sind;
177. Person A hat finanzielle Ressourcen, B nicht. Beide wollen gemeinsam etwas
unternehmen. A überlässt B die Entscheidung. Wer hat mehr Macht? (S.151)
A hat potentiell mehr Macht, aber die aktuell ausgeübte Macht hängt davon nicht ab. Wenn A
nachgiebig und B sehr durchsetzungsfähig hat B mehr Macht auf die aktuelle Entscheidung.
90. Austausch – Verstärkungstheorie nach Brandstätter. (S. 211)
Untersuchungsgegenstand: Wirkung von (Un)freundlichkeit auf Extravertierte und
Introvertierte sowie stabile und instabile Personen wird untersucht.
- introvertiert-labil (verstärkerorientiert): verlassen attackierten Standpunkt aus
Angstkonditionierung (Kritik wird mit eigenem Standpunkt assoziiert, Freundlichkeit
ebenfalls), so bleiben weitere Angriffe aus  wirkt belohnend; Freundlichkeit bestärkt
die Meinung
- Extravertiert-labil (austauschorientiert): Verhärtung auf attackierten Standpunkt
wegen Ärger; Freundlichkeit wird erwiedert, kommen Verkäufern sogar entgegen
- Stabile Personen lassen sich von (Un)freundlichkeit kaum beeinflussen.
91. Unterschied zwischen hoch und niedrig involvierten Werberezipienten? Effektive
Gestaltung von Printmedien für jeweilige Gruppe? (S. 230)
Hoch involvierte Personen haben Interesse am Produkt, suchen selbstständig nach
Informationen und Alternativen (je nach Zeitdruck). Sie nehmen gesuchte Informationen über
zentrale Verarbeitungsprozesse wahr, niedrig Involvierte nehmen eher über periphere
Verarbeitungsprozesse (emotional ganzheitlich) wahr.
Hoch Involvierte geben Werbeanzeigen in Fachzeitschriften ( mehr potentielle Kunden), so
braucht man nicht mehr die Aufmerksamkeit wecken; sie bieten Sachinformation durch Texte
 zentrale Verarbeitung (sachlich rational)
Niedrig Involvierte wollen Aufmerksamkeit auslösen: über Bildern Gefühle übermitteln – um
Bilder zu verknüpfen braucht man nur räumliche Nähe  ganzheitlich periphere emotionale
Verarbeitung
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92. Merkmale eines Verkäufers in einem trendigen Sportgeschäft für junge Leute
(Auswahlkriterien) (S. 204)
Fachkompetenz und Status fördern Glaubwürdigkeit. Je ähnlicher der Verkäufer dem Käufer
ist (durch Verhalten, Einstellungen, Alter, Aussehen,...) umso eher werden sie ihr Verhalten
auf die gegenseitigen Wünsche ausrichten. Ähnlichkeit erzeugt Sympathie.
 junger, sportlich aussehender, freundlicher Verkäufer
93. Warum findet man in Zeitschriften mehr Bild- als Textanzeigen? (S. 222)
Heutzutage ist eine große Informationsüberlastung festzustellen – Werbung wird nur noch
ganz kurz angesehen. Informationen werden schneller über Bilder aufgenommen, v.a. wenn
keine Informationen, sondern Emotionen vermittelt werden sollen. Darauf sprechen vor allem
niedrig involvierte Käufer gut an. Auf den heutigen gesättigten Märkten müssen große
Kontaktbarrieren überwunden werden (Farben werden noch schneller wahrgenommen).
94. Verpackung für einen neuen Energiedrink: Himmelblau, Orangerot, Olivgrün?
Welche Farbe + Begründung; warum nicht eine andere + Begründung.
Nicht Olivgrün: Grün hat etwas entspannendes, passt daher nicht
Nicht orangerot: ist eine warme Farbe, eher entspannend satt erfrischend
Himmelblau: kalte Farbe ähnlich Wasser, wirkt daher erfrischend und energiefördernd,
hellblau kann auch für „light“ stehen
Red Bull ist auch blau  vielleicht Haloeffekte möglich
95. Warum kaufen Konsumenten nach einem Preisanstieg mehr und nach einer
Preissenkung weiniger? (3 Möglichkeiten) (S. 196)
+ Qualitätsverbesserung wird durch höheren Preis vermutet
+ teure Güter versprechen „snob appeal“
+ weitere Preisanstiege vermutet (Vorratskäufe)
- Qualitätsverschlechterung durch billige Preise vermutet
- Liquiditätsschwierigkeiten des Betriebes vermutet (keine Ersatzteile,..)
- Beginn einer Verbilligungswelle (abwarten)
96. Irradiationsphänomen + Bsp. (S. 166)
Produktmerkmale scheinen verändert, wenn ein unabhängiges Merkmal variiert wird
(Kenntnis der Marke verändert Bierqualität, Innenlackierung des Kühlschranks –
Kühlleistung, Geruch von Putzmitteln – Reinigungskraft)
3 Konstellationen für eine Auftreten es Irradiationsphänomens (Rosenstiel):
- Die Wahrnehmung von veränderten Reizen strahlt auf unveränderte über  modifizierte
Wahrnehmung von Reizgegebenheiten, die objektiv unverändert sind.
- Die Wahrnehmung bestimmter Merkmale führt mittels Lernprozessen zu einer veränderten
Wahrnehmung objektiver reize (Kühlschrank)
- Urteile in verschiedenen Stimmungen; Produkte werden in verschiedenen Motivlagen
bewertet; Irradiationseffekte sind umso wahrscheinlicher und intensiver, je:
*weniger thematisch die beeinflussende Eigenschaft ist
*näher die Eigenschaften erlebnisgesetzlich in Verbindung stehen
 theoretische Erklärung: Gestalttheorie und soziale Wahrnehmungstheorie
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97. Wie hat Haire indirekt Instantkaffee mit Bohnenkaffee verglichen? (S. 176)
Da direkte Befragung von Hausfrauen unglaubwürdig (auf schlechten Geschmack/ Geruch
beruhten), entwickelte er indirekte Methoden:
Er konstruierte 2 Einkaufslisten einer hypothetischen Hausfrau (1 mal Kaffee und 1 mal
Nescafe) und befragte 50 Hausfrauen, wie sie die „fiktiven Hausfrauen“ erleben. Nescafe
spart Zeit  Hausfrauen schlampig, verschwenderisch, schlecht planend.
98. Welche Taktiken gibt es bei Kaufentscheidungen? (S. 154)
Taktiken dienen dazu, Streitigkeiten zu vermeiden, aber eigene Wünsche durchzusetzen. Sie
variieren je nach Kaufsituation (Kirchler: 18), Beziehungsqualität bzw. –dauer, Persönlichkeit,
Sach-, Wert-, Verteilungskonflikten.
- 12 Persuationstaktiken (bei Wertkonflikten): pos/ neg Emotionen, Hilflosigkeit, Druck,
Beharren, Rückzug, Angebot/ Entzug von Ressourcen, indirekte Koalition,
Sachverhalte offen legen, falsche Tatsachen vorspielen;
- Verhandlungstaktiken: trade-offs, integrative Verhandlung bei Verteilungskonflikten
- Rationalität bei Sachkonflikten
- Fakten: Beendet Dissens durch: vollendete Tatsachen
- Rollensegmentierung: Konfliktumgehung
99. Probleme bei der ökonomischen Entscheidung von Paaren mittels
Fragebogenerhebung. (S. 134)
Partner können kaum über das Verhalten des anderen verlässlich Auskunft geben (auch
intime Partner nicht), sie nehmen an, dass der andere dieselben Taktiken benutzt, sehen
sich als ähnlich.
Erinnerungen an Alltäglichen verblassen schnell, es wird logisch rekonstruiert. Bei
komplexen Informationen und wenig Zeit greift man auf Vorurteile und Heuristiken zurück.
Die Stimmung beeinflusst die Erinnerung (kongruent wird besser erinnert).
Der Prozess der Entscheidungsfindung ist nicht klar, jeder hat ein eigenes Bild der
Wirklichkeit.
Auch hoch- oder niederfrequentes Antwortformat beeinflussen die Ergebnisse.
100. Repräsentativheuristik + Bsp. (S. 31)
... ist geschätzte Grad der Ähnlichkeit/ Übereinstimmung zwischen einer Stichprobe und der
Grundgesamtheit, einem Element und einer Klasse bzw. Kategorie, zwischen Handlung und
handelnder Person, zwischen einem Ergebnis und einem Modell und ob ein Element der
Kategorie des Prototyps angehört.
Menschen ignorieren wesentliche Merkmale der Grundgesamtheit, neben Verteilung auch
die Stichprobengröße.
Urteilsfehler entstehen auch aufgrund von Missverständnissen über den Zufall und typischen
zufälligen Ereignissen (z.B. 123456 bei 6 aus 45).
Bsp: 30 Ingenieure, 70 Juristen
Beschreibung: Alter,...Hobby: Flugzeuge p=0,5 statt 0.7
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101. Sunk cost Effekt + Bsp. aus der Prospect-theory. (S. 42)
Vergangene Kosten und Gewinne schlagen sich in zukünftigen nieder. Wurde eine
Investition getätigt, umso bereitwilliger erfolgte die nächste Investition (und dies je eher umso
höher die erste war). Gutes Geld wird schlechtem nachgeworfen.
Urlaub in Rockys: 5000/ 1500 Anzahlung; Urlaub in Österreich: 3500  eher Rockys, weil
sonst versunkene Kosten, die gerechtfertigt werden müssen
- Dispositionseffekt: bei Gewinn (z.B. Aktienmarkt) wird zu früh aufgehört, bei Verlust zu spät
 Grund: wegen verschiedener Bewertung des Risikos im Gewinn/ Verlustbereich
Diese Untersuchungen wurden aber nur in der Nähe des Referenzpunktes gemacht, es
könnte bei größerer Entfernung zu einer Steigerung der Sensitivität führen (Verlust 
Risikoaversion)
102. Ist es möglich von einem Rationalitätsparadigma auf aggregierter Ebene zu
sprechen, wenn es auf individueller Ebene nicht gilt? Weitere Möglichkeiten nach
Frey. (S. 80)
Das Modell des homo oeconomicus hat auf individueller Ebene keine Gültigkeit, kann keine
Vorhersagen machen oder Verhalten beschreiben; aber auf aggregiertem Niveau (Betrieb,
Staat,..) sind Vorhersagen möglich. Aber nicht alle Anomalien verschwinden durch
Aggregation (Frey):
- Sowohl auf individueller als auch auf aggregierter Ebene wird rational/
nutzenmaximiert gehandelt  2 mal keine Anomalie
- Anomalien individuell, aber nicht aggregiert: z.B. vollständige Konkurrenz
- Aggregierte Anomalien, aber nicht individuell: privates Gut aufgewertet, staatliches
Gut abgewertet, Steuerhinterziehung, (Trittbrettfahrer)
- 2 mal Anomalien: Urteilsheuristiken, Risikoaversion und – neigung
103. Was ist ein Produkttest, was ein Konzepttest, welcher ist ökonomisch valider? (S.
170)
Produkttests und Konzepttests beziehen sich auf die Analyse von Produkterlebnissen oder
subjektiven Wirkungen auf Testpersonen. Ihre Anwendung ist nur sinnvoll, wenn das Produkt
noch verändert werden kann (Schnellgreifbühne, Tachistiskop,...repräsentative Stichprobe)
Bei Produkttests wird der Vp das Produkt konkret vorgelegt.
Bei Konzepttests wird der Vp nur ein Bild oder Foto des Produkts gezeigt.
104. Was ist eine Verankerungs- Anpassungsheuristik? + empirisches Bsp. (S. 33)
Häufigkeits- und Wahrscheinlichkeitsschätzungen beginnen oft mit einem Anker
(Ausgangswert), der durch die Problemformulierung oder eine andere Person vorgegeben
wird. Im Verlauf der Schätzung werden Urteile unzureichend an den Anker angepasst. Je
plausibler eine Anker ist, umso stärker ist er, umso weniger Zeit benötigt die Entscheidung.
Auch Experten sind davon betroffen.
Ergebnis der Rechnung schätzen: 8x7x6x5x4x3x2x1
 40 320
Md= 2250
1x2x3x4x5x6x7x8
Md= 512
Wegen Zeitnot wird nur der Anfang der Rechnung geschätzt, der Rest vernachlässigt
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105. Was ist Herrsteins Meliorationsprinzip und führe praktische Konsequenzen an. (S.
48)
Herrstein fand Abweichungen vom Nutzenmaximierungsprinzip.
Meliorationsprinzip: jene Alternative die sich momentan besser stellt wird gewählt, nicht die
beste – „Kurzfristige Besserstellung“
Der Nutzen einer Alternative über die Zeit kann kaum berechnet werden.
Menschen ahnen, dass sie sich suboptimal verhalten und schützen sich davor, indem sie
momentan manches in Kauf nehmen, um auf die bessere Alternative verzichten zu können
(Theaterabo  eher ins Theater gehen)
Das Meliorationsprinzip wird auch angewandt, wenn die momantan bessere Alternative über
lange Sicht als schlechteste dasteht.
106. Wer kann mehr Auskünfte über die gemeinsame Haushaltsführung, Taktiken,...
geben? Mann oder Frau? (S. 147)
Die Hälfte der Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, bei den restlichen dominiert je
nach Produktbereich Mann oder Frau – basierend auf sozialen Normen und Werthaltungen
(weg vom Patriarchat).
Auch Informationsdruck/ Interesse beeinflusst den Entscheidungseinfluss des Partners. Das
Bestreben, die Beziehungsqualität zu verbessern senkt den Einfluss. Dieser gleicht sich über
mehrere Entscheidungen hinweg aus.
107. Vergleiche emotionale mit klassischer Konditionierung + Bsp. emotionaler
Konditionierung. (S. 240)
Werbung soll Güter emotional aufladen durch Konditionierung. Durch Lernprozesse werden
Reizkonstellationen mit Gefühlen verbunden, sodass Gefühle durch Reize ausgelöst werden.
Gleich wie bei klassischer Konditionierung, nur statt physiologischem Speichelfluss Gefühl.
Voraussetzung: emotionale reize gleichzeitig mit neutralen Reizen (Marke) darbieten,
intensive emotionale Reize, Wiederholungen, konsistente Reizdarbietung, gedankliche
Passivität ist egal.
Bsp: Auto mit nackter Frau: erotischer Reiz erhöht Aktivierung  Bild und Information sind
eine formale Einheit und ziehen große Aufmerksamkeit auf sich
Wenn die Erotik zu aktivierend ist ist die Erinnerung an das Bild schlecht
108. Verfügbarkeitsheuristik + Bsp. (S. 29)
Bei Schätzungen fällt das Urteil oft auf Basis der Schwierigkeit/ Leichtigkeit, mit der
Informationen aus dem Gedächtnis abgerufen werden können. Dies ist eigentlich sinnvoll, da
öfter dargebotene Reize auch besser erinnert werden. Auch Auffälligkeiten von Ereignissen
und Stimmungen (kongruent wird besser erinnert) beeinflussen die Abrufbarkeit von
Gedächtnisinhalten.
Schätzung: es gibt mehr Wörter, die mit K anfangen, als solche, die diesen Buchstaben an 3.
Stelle haben (in Wahrheit umgekehrt)
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109. Das Monty-Hall-Dilemma + Bsp. (S. 27)
Die bedingte Wahrscheinlichkeit wird aufgrund limitierter Informationsverarbeitungskapazität
selten statistisch adäquat berücksichtigt.
In der 1. Phase wird eine Alternative gewählt, dann werden Türen geöffnet.
In der 2. Phase kann die Wahl geändert werden.
Viele bleiben aber bei der 1. Wahl, obwohl ein Wechsel die Chancen erhöhen würde –
wahrscheinlich aus psychologischen Ursachen: antizipiertes Bedauern eines Verlusts bei
Wechsel ist wichtiger als optimale Wahl.
Vp wählt Tür 1 von 10 (0,1), 8 Türen werden geöffnet, nur noch 2 übrig. Bei Wechsel 0,9, bei
Beharren auf 1. Wahl 0,1 (viele bleiben bei 1. Wahl)
110. Framing-Effekte + Bsp. (S. 39)
= Effekte in Entscheidungen, die auf die Präsentation einer Aufgabe oder den Kontext
zurückzuführen sind.
Je nachdem ob eine Alternative als Gewinn oder Verlust präsentiert wird, sind die
Präferenzen unterschiedlich. Der subjektive Wert eines Gewinnes wird geringer geschätzt
als ein objektive gleich großer Verlust.
Autopreis: a) Verkaufspreis wird um 200 Euro erhöht (als Verlust interpretiert)
b) kein Preisnachlass von 200 mehr (pos bewertet) (als Rückzug eines
Gewinns interpretiert)
111. Imagemessung mittels Einkaufskorb und anderen Methoden. Bsp. mit einer
Tageszeitung. (S. 176)
Haire hat 2 Einkaufskörbe konstruiert, die ident bis auf Nescafe/ Bohnenkaffee waren, und
ließ Hausfrauen beschreiben, wie sie die „fiktiven Hausfrauen“ erleben.
Schwierigkeit: Einstellungen sind nur indirekt messbar.
- Messung auf psychobiologischer Ebene: Intensität, Wichtigkeit der Einstellung; der
Vp Stimuli zeigen und EEG, EKG messen (Aktivierung durch Reize)
- Verhaltensbeobachtungen im Kontext ohne Wissen der Vp. Selten, da es schwierig
ist, dem Verhalten zugrunde liegende Einstellungen zu erahnen
- Befragungen für subjektive Erfahrungen, wie Rating-Skalen
- Skalierungstechniken wie Likert – Verfahren
- Semantisches Differential (mehrdimensional): Assoziationen zum Produkt
- Multiattibutionsmodelle: affektive und kognitive Aspekte der Einstellung
- Assoziationsgeflcht: latente Aspekte von sozialen Repräsentationen über Produkte
- Einkaufskorb: Brot, Zucker, Milch. Wurst, Zeitung,...
112. Easterlin – Paradoxon. (S. 326)
Wirtschaftliche Veränderungen führen zu keiner Veränderung der Zufriedenheit/ Befinden.
Trotz Wachstum/ Reichtum bleibt das Lebensglück konstant. Das liegt daran, dass es auch
der Vergleichsgruppe besser geht. Nur wenn der Reichtum im Vergleich steigt ist der
Mensch zufriedener. (wurde nur in wohlhabenden Ländern untersucht)
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113. Kinder und Entscheidungen im privaten Haushalt. (S. 91)
Kinder sind potentielle Käufer und ihr Einfluss auf Kaufentscheidungen hängt vom
Produkttyp, Alter, Erziehungsstil und der Familienstruktur ab.
Mehr Einfluss bei: Alleinerziehern, älteren Kindern, besseres Einkommen, Ausbildung
Auch Kinder haben verschiedene Strategien: 3-11 J. bitten; Jugendliche überreden, essen
nicht, gehen zum anderen Elternteil  setzen bewusst Emotionen ein
Am effektivsten: Geldgeschäfte, direktes Fragen, Sachargumentation
114. Ist der Mensch risikofreudig? (S. 37)
Risikoentscheidungen sind Entscheidungen über Alternativen mit Konsequenzen, die mit
einer definierten Wahrscheinlichkeit eintreten können.
In Situationen mit sicherem Gewinn ist der Mensch risikoscheu, in Situationen mit sicherem
Verlust wird häufig die riskantere Alternative gewählt – so als ob damit versucht wird den
Verlust zu reparieren.
Der subjektive Wert eines Gewinnes wird geringer geschätzt als der objektiv gleiche Verlust.
115. Wie beeinflusst die Ähnlichkeit zwischen Käufer und Verkäufer den Verkauf? (S.
204)
Je ähnlicher sich beide sind (in Alter, Aussehen, Einstellungen, Religion,..) umso größer ist
die Sympathie. Sie richten ihr Verhalten entsprechend den gegenseitigen Wünschen aus 
einfluss- und verkaufsförderlich!
116. Weshalb werden gewaltsame Todesursachen überschätzt? Nenne weitere
Heuristiken. (S. 29)
Verfügbarkeitsheuristik: auffälliges Ereignis ist leichter abzurufen und wird daher in der
Häufigkeit überschätzt (auch Stimmung beeinflusst).
Repräsentativitätsheuristik: Ähnlichkeit zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit; auch
Stichprobengröße wird vernachlässigt
Anker – Anpassungsheuristik: Wahrscheinlichkeitsschätzung beginnt mit einem Anker (je
plausibler umso stärker) und wird nur unzureichend angepasst
117. Komponenten im Käufer – Verkäufer – Verhältnis. (S. 208)
-
-
Gesprächsstil: Tempo ( wenn hoch  verhindert Gegenargumente; ungünstig wenn
Käufer der gleichen Meinung ist), Aufforderung (am besten: moderat, starke
Aufforderung engt Entscheidungsfreiheit ein  Reaktanzreaktion)
Reziprozität: wechselseitiges Geben und Nehmen. Nach sozialer
Gerechtigkeitstheorie müssen erhaltene Annehmlichkeiten erwidert werden
Mere exposure effect (Zajonc): Wiederholungen bewirken mehr als 1 mal
vorgebrachte Argumente
Hinweis auf mangelnde Verfügbarkeit/ Verbot: „Taumel des Handelns“
Angedrohte Negative Konsequenzen führen zu einer Standpunktänderung, wenn das
Problem besonders wichtig ist (Rogers Schutzmotivationstheorie), können aber auch
Reaktanz bewirken
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118. Ist der Mensch generell risikoscheu? Ja, nein, warum, in welcher Situation? (S.
35)
Bernoulli: der Mensch ist risikoscheu, er zieht einen sicheren Gewinn einem statistisch gleich
großen möglichen Gewinn vor. Riskant wird nur entschieden, wenn der erwatete Gewinn das
Risiko bei weitem übersteigt. Risiko verursacht Kosten, also muss die riskante Alternative
mehr bringen, als die sichere Variante.
Sicherheit wird dem Risiko vorgezogen, Risiko wird der Ambiguität (= Wahrscheinlichkeit
unbekannt) vorgezogen.
Aversion nur bei sicherem Gewinn, bei sicherem Verlust wird der Mensch risikofreudig.
119. Axiome rationalen, menschlichen Handelns (Ganzheitlichkeit). (S. 9)
Axiome bilden die Ausgangslage für die Beschreibung des Optimierungsverhaltens:
- Vollständigkeit: Individuen sind fähig, alle vorhandenen Alternativen zu bewerten, zu
vergleichen und sie in eine Präferenzordnung zu bringen
- Transitivität: Individuen schaffen konsistente Ordnungen, Präferenzen sind stabil,
Relationen transitiv (wenn a>b und b>c dann a>c)
- Reflexivität: jedes Alternativenbündel ist glecih gut wie es selbst (a~a), damit
sichergestellt ist, dass jede Alternative einem Indifferenzset angehört
Diese 3 Axiome führen zur Schlussfolgerung, dass jede Alternative (Vollständigkeit) einem
(Transitivität), aber nur einem Indifferenzset angehört
- Nichtsättigung: mehr von einem Gut zu heben wird bevorzugt
- Stetigkeit: Entgang von Gut A kann durch Gut B kompensiert werden
- Konvexität (Sättigungsgesetz): Nutzenzuwachs eines Gutes nimmt mit der Menge ab
120. Interaktionsmatrix von Kelly & Thibaut. (S. 68)
2 Partner können aus jeweils 2 verschiedenen Alternativen wählen  2x2 Interaktionsmatrix
mit 4 Handlungsalternativen.
Dann wir der erwartete Gewinn für jeden Partner/ Alternative gemessen. Daraus werden 3
Größen errechnet:
- Reflexible Kontrolle: Gewinn/ Befinden aufgrund des eigenen Handelns
- Schicksalskontrolle: Gewinn/ Befinden in Abhängigkeit vom Tun des anderen
- Verhaltenskontrolle: Gewinn/ Befinden von der Möglichkeit allein oder gemeinsam
zu handeln, abhängig.
Je nach Beziehungsqualität wird die Entscheidungssituation verschieden bewertet
(verschiedene Werte je nach Kontrollgröße)
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121. Einstellungsmessung mittels Assoziationsgeflecht. (S. 186)
Um spontane emotionale Reaktionen zu messen, wird die Vp mit dem Reizobjekt
konfrontiert, und die dadurch wachgerufenen assoziierten Gefühle/ Gedanken registriert.
Das Assoziationsgeflecht misst latente, evaluative Aspekte von sozialen Repräsentationen
über verschiedene Sachverhalte (Produkte).
Reihenfolge und Wertigkeit der Assoziationen wird registriert und die Begriffe dann
kategorisiert.
Möglichkeiten der Anwendung des Assoziationsgeflechtes:
- Analyse der Qualität der Assoziationen: durch Kategorisierung und Inhaltsanalysen
- Einstellung zum Stimulus durch Bewertungen der Assoziationen möglich:
Polarisationsindex (Differenz zwischen pos und neg Assoziationen) und
Neutralitätsindex (Differenz zwischen neutral und Rest)
- Analyse von Sequenzen von Gedanken und Gefühlen (Reihenfolge): Aspekte der
sozialen Repräsentation
- Untersuchung von subjektiven Beziehungen zwischen Assoziationsinhalten
122. Was ist Konsumentenstimmung, wie wird der Konsumentenstimmungsindex
erhoben? (S. 334)
= die allgemeine Zufriedenheit mit der Wirtschaftslage, beruhend auf: Einschätzung der
Vergangenheit und Zukunft, Preisentwicklungsschätzungen, Sparvorhaben.
Der ICS (Konsumentenstimmungsindex) wird seit 1951 von Michigan ausgehend mit
verschiedenen Fragen gemessen, die gemittelt werden und so den ICS ergeben.
Fragen: Einschätzung der Wirtschaftslage im letzten und nächsten Jahr; finanzielle Lage im
eigenen Haushalt im letzten und nächsten Jahr; Gegenwärtige Ratsamkeit größerer
Anschaffungen.
Befragt wird der „Mann von der Straße“. Der ICS konnte bisher wirtschaftliche
Veränderungen prognostizieren.
123. Warum wird das Ergebnis von 1x2x3x4x5x6x7x8 unterschätzt und von
8x7x6x5x4x3x2x1 überschätzt? (S. 33)
Diese Fehler entstehen aufgrund der Anker – Anpassungsheuristik. Schätzungen beginnen
mit einem Ankerwert, die Urteile werden im Laufe der Schätzung zu wenig angepasst. Je
plausibler der Anker ist, umso stärker ist er. Heuristiken werden bei limitierter
Informationsverarbeitungskapazität und / oder unter Zeitdruck eingesetzt.
124. Werbeanzeige in Zeitschrift für interessierte, spezialisierte Leser: Gestaltung,
Bildanteil, sachliche Information, Begründung. (S. 230)
Da Personen hoch involviert sind, braucht man nicht erst ihre Aufmerksamkeit auf die
Anzeige ziehen, daher sind Bilder nicht so wichtig. Sachinformationen sind hier sinnvoller, da
Involvierte eher nach Infos suchen, und sich auf diesem Weg ein Urteil über das Produkt
machen. Informationen werden über zentrale Verarbeitungsprozesse wahrgenommen 
Sachinformation wichtig!
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125. Beschreibung der Ressourcentaxonomie nach Foa & Foa. (S. 71)
Universalistische Ressourcen (Geld, Güter, Infos) werden hauptsächlich in der Wirtschaft
gehandelt. In Liebesbeziehungen gibt es noch partikularistische Ressourcen (Liebe, Status,
Dienstleistungen). Diese können konkret (Dienstleistung) oder abstrakt (Status, Information)
sein.
In Wirtschaftsbeziehungen werden Ressourcen einer Kategorie mit solchen aus der gleichen
Kategorie abgegolten.
In Liebesbeziehungen kann auch eine universalistische mit einer partikularistischen
Ressource abgegolten werden  Ressourcenvielfalt & Menge nimmt mit der Intensität der
Beziehung zu.
126. Schutzmotivationstheorie von Rogers – Umsetzung für Zivilschutzkampagnen. (S.
208)
Negative Konsequenzen und Furchtappelle führen zu Standpunktänderungen, wenn:
- der Rezipient davon überzeugt wird, dass das Problem sehr wichtig ist
- er für das Problem und dessen Konsequenzen sehr empfänglich ist
- die Lösungsvorschläge geeignet sind, das Problem und dessen Konsequenzen zu
vermeiden
- Empfehlungen auch ausgeführt werden können
Ansonsten lösen Furchtappelle reaktantes Verhalten aus.
Zivilschutzkampagne: dem Rezipient verdeutlichen, dass es um sein Leben geht und die
Gefahr immer da und groß ist. Lösungen aufzeigen, die einfach auszuführen und zu erklären
sind, und demonstrieren und versichern, dass damit Leben gerettet werden kann.
127. Erklärung für Steuerhinterziehung anhand der Theorie der vernünftigen Handeln
(Fishbein & Ajzen). (S. 365)
Steuerhinterziehung als Optimierungsmöglichkeit hängt ab von: Höhe der Steuern,
Einsparungen durch falsche Abgaben, Wahrscheinlichkeit der Aufdeckung und Höhe der
Sanktionen.
Nach Fishbein & Ajzen hängt Steuerhinterziehung von den Intentionen einer Person ab, und
diese wiederum von den Einstellungen und Normen. Diese Steuermoral – von den
Einstellungen einer Person gebildet – bestimmt die Steuerhinterziehung. Sie ist nicht rational
oder kostennutzenmaximiert, sondern von Persönlichkeitsmerkmalen und der Einstellung
zum Staat geprägt.
12
Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
128. Stellen sie Psychologie und Ökonomie einander gegenüber, beschreiben sie
verschiedene Zugänge und welche Unterschiede den wissenschaftlichen Transfer
erschweren? (S. 14)
Ökonomie:
- basiert auf wenigen fundamentalen Annahmen (Nutzenmaximierung, stabile
Präferenzen, Marktequilibrium) – davon leiten sich alle ökonomischen Gesetze ab.
- Mathematische Formelsprache und Modelle  objektive Daten
- Interesse auf aggregierte Daten, Annahmen über individuelles Verhalten dienen zur
Prognose von Phänomenen
- Psychologische Konzepte werden in ökonomische Termini übersetzt, damit sie mit
dem Rationalitätskonzept kompatibel sind
Psychologie:
- geht induktiv vor, die empirischen Theorien sind auf niedrigem Niveau, individuelles
Verhalten und Details sind wichtig.
- Experimentelle, statistische Methoden, Skalierungstechniken  subjektive Daten,
Beobachtungen
- Interesse an allgemeinen und differentiellen Gesetzen des Verhaltens, Annahmen
über individuelles Verhalten müssen realistisch sein
- Kontext-, Struktur- und Systemvariablen werden vernachlässigt
Der wechselseitige Wissenstransfer wird durch die unterschiedliche methodologische
Tradition erschwert.
129. Zusammenhang von Stimmung und Risikoeinschätzung, welche Bedeutung hat
das für den Verkauf? (S. 213)
Negative Stimmung intensiviert das analytische, kausale Denken (Situationsanalysen,
Überlegungen)
Positive Stimmung schränkt entweder die kognitiven Fähigkeiten ein, oder die Motivation,
sich mit Sachargumenten auseinander zu setzen ist gering. Das Risiko wird unterschätzt, es
wird eher an die versprochenen Eigenschaften des Produktes geglaubt  Kaufbereitschaft
steigt.
Nach Fishbein & Ajzen sind Einstellungen eine Funktion von subjektiver
Merkmalswahrnehmung, Merkmalsbewertung und subjektiver Abhängigkeit von sozialen
Normen.
Eine gute Stimmung könnte zu einer Überschätzung der Wahrscheinlichkeit führen, dass das
Produkt die wünschenswerten Merkmale besitzt.
130. Psychologische Reaktionen auf Steuervorschreibung bzw. –erhöhung. (S. 361)
-
-
Steuervorschreibungen: werden als Einschränkung der persönlichen
Handlungsfreiheit empfunden – man will diese Freiheit wiedererlangen.
Selbstständige haben großen Widerstand, Geld aus ihrer Tasche herzugeben. Die
Reaktanzphänomene sind geringer, wenn der Arbeiter nur Nettolohn bekommt.
Steuererhöhungen: lösen generell Widerstand aus, da sich die Betroffenen in ihrem
wirtschaftlichen Handeln eingeschränkt fühlen. Der Widerstand ist umso größer, je
wichtiger der Handlungsspielraum ist. Je wichtiger das Geld, umso eher wird Steuer
als Einschränkung empfunden  Reaktanz (Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung)
entsteht.
13
Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
131.Soziales Dilemma – Untersuchung des Steuerverhaltens im Labor. (S. 373)
Soziale Dilemmata sind Situationen, in denen individuelle Interessen mit kollektiven in
Konflikt stehen (z.B: Gefangenendilemma). Eigennütziges Verhalten ist für die Gemeinschaft
verlustbringend, und langfristig auch für den Einzelnen.
Für das Individuum ist eigennütziges Verhalten gewinnmaximierend, für die Gesamtheit
kooperatives Verhalten.
Situationen: Einzelner benutzt Gemeinschaftsgut – Gefahr der Ausbeutung entsteht – Entzug
von Ressourcen z.B. Schwarzfahren
Einzelner liefert Beiträge – gesammelte Beträge schaffen gemeinschaftliche Einrichtung –
Beitrag von Ressourcen
Personen führen im Labor fiktive Betriebe, Steuern werden auf ein gemeinsames Konto
eingezahlt und für staatliche Initiativen benutzt  Steuerhinterziehung? SD
Oder: Gewinn muss versteuert werden (progressiv steigend), Vp geben Geld auf
Steuerkonto (nur sie selbst kennen ihren Gewinn und können so Steuern hinterziehen).
Ist eine bestimmte Summe auf dem Konto, verdoppelt der Vl und zahlt es an die Vp zu
gleichen Teilen aus. Ist der Betrag zu gering wird nichts ausgezahlt.
Bei perfekter Kooperation wird das Einkommen verdoppelt und man erhält den
größtmöglichen Gewinn.
Kooperation von anderen zu erwarten ist aber ein Risiko, deshalb ist es ökonomisch
vernünftig den eigenen Betrag gering zu halten (= Steuern hinterziehen)  Deflektion ist die
dominante Strategie
132. Wenig involvierter Konsument – Gestaltung eines Autoplakates. (S. 231)
Bilder sind hier geeignet, um die Aufmerksamkeit des Kunden zu erreichen, weil sie eher
wahrgenommen werden, stärker aktivieren, Emotionen vermitteln und ganzheitlich –
emotional verarbeitet werden. Niedrig Involvierte verarbeiten Information vor allem peripher,
sie bleiben klarer und schneller im Gedächtnis. Um Bilder miteinander zu verknüpfen reicht
räumliche Nähe. Viele Wiederholungen sind förderlich.
Emotionale Konditionierung: Bilder als gespeicherte Emotionen (Erotik und Auto)
133. Semantisches Differential von Peabody, Berechnung der beschreibenden und
bewertenden Komponente (S. 178).
... misst mehrere Dimensionen der Einstellung zu einem Produkt.
Die Bedeutung des Wortes/ Produkts wird durch die damit verbundenen Assoziationen
repräsentiert.
Die Vp erhält einen Stimulus (Wort)  Assoziationen werden registriert, die Stärke der
Assoziationen mittels Ratingskalen gemessen => ergibt 3 stabile Faktoren der
Produktbeschreibung: Positivität, Potenz und Aktivität
Peabody: Einstellung besteht aus Beschreibungs- und Bewertungskomponente.
Gegensatzpaar (z.B. a) verschwenderisch – sparsam oder b) geizig – freigiebig) hat
Antwortskala von -3 bis +3; geizig/ verschwenderisch wird mit -3 kodiert und sparsam/
freigiebig mit +3. (pro Dimension 2 Gegensatzpaare)
Bewertungsaspekt: Summe von Skala a und b durch 2 geteilt
Beschreibungsaspekt: Betrag der Differenz von a und b durch 2 geteilt
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
134. Beschreibung des Hoba – Experiments und dessen Erkenntnisse. (S. 241)
Emotional kalte Markennamen (Hoba, Semo) wurden mit reizstarken/ reizschwachen Bildern,
mit und ohne informativen Text dargeboten.
9 Filme im Abstand von einem Tag wurden den Vp gezeigt - vor diesen Filme wurden 30
Diaanzeigen von Hoba/ Semo + “Ablenkanzeigen“ eingespielt.
Emotionale Konditionierung bei gering Involvierten braucht starke emotionale Reize und viele
Wiederholungen (dadurch entwickelt sich Einstellung zum Produkt), Text ist nicht nötig.
Emotionale Reize schaffen auch Stimmungen, diese Reize bleiben aber im Hintergrund.
135. Beschreiben sie die Transformationskurve bzw. Produktionsmöglichkeiten. (S. 8)
Jede Alternativenwahl heißt Verzicht auf andere Alternativen und deren Nutzen –
Opportunitätskosten.
Betriebe müssen bei Vollbeschäftigung ihrer Produktionsmittel überlegen, welche Güter aus
einer Menge produziert werden sollen. Z.B. 2 Güter mit gleichen Produktionskosten – welche
Mengenkombination? Alle möglichen Mengenkombinationen ergeben die
Produktionsmöglichkeits- oder Transformationskurve. Mehr Güter A  weniger Güter B
Auch Realisationen unter der Kurve sind möglich, wenn nicht alle Produktionsmöglichkeiten
ausgeschöpft werden.
Das Prinzip der Transformationskurve geht von Nutzenmaximierung aus.
136. Rollendreieck von Davis & Rigaux beschreiben und ausrechnen. (S. 147)
D & R trennen bei Kaufentscheideungen in: Initiations-, Informationssammlungs-, und
Kaufphase. Sie befragten Paare nach dem Einfluss auf Käufe (männlich, weiblich und
männlich/ weiblich) und errechneten 2 Werte: Einflussverteilung zwischen Mann und Frau
und Grad der Gemeinsamkeit. Daraus errechneten sie das Rollendreieck, bestehend aus 4
Kontrollbereichen:
- synkratische Entscheidung (Einfluss von Mann und Frau gleich)
- fraudominierte Entscheidung
- manndominierte Entscheidung
- autonome Entscheidung (abwechselnd ausgleichend frau- und manndominiert)
137. Assimilations-Kontrast-Effekt von Sherif und Hovland – auf welche Theorie stützt
er sich? (S. 196)
... befasst sich mit Reaktionen auf Preisänderungen. Die Distanz zwischen dem
Ankerstimulus wird bei einem nahe liegenden Stimulus unterschätzt, bei einem
ferngelegenen überschätzt  kleine Preisdifferenzen werden kaum oder gar nicht
wahrgenommen, große werden überschätzt (als mangelnde Qualität oder zu teuer
wahrgenommen).
Effekt beruht auf Theorie von Tybout & Artz: Konsumenten haben eine Preisintervall als
Anker, um Preise zu beurteilen (kleine Differenz nicht beachtet, große zu teuer).
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
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138. Sind die Befürchtungen bei subliminaler Werbung aufgrund neuer
Untersuchungen gerechtfertigt? (S. 233)
In der Sunday times erschien 1956 ein Bericht über subliminale Werbung, auch die VicaryStudie berichtete über Erfolge. Hawkins blendete NYTP und COKE subliminal in einen Film
ein, weil er meinte, dass dadurch allgemeine Konsumbedürfnisse (nicht produktspezifisch)
intensiviert werden können. Ein Replikationsversuch von Beatty und Hawkins scheiterte.
Mayer (1993): subliminale Werbung ist unwirksam. Kritik: es gibt unterschiedliche
Definitionen von Wahrnehmungsschwellen (ab wann subliminal?)  daher geringe
psychologische und praktische Relevanz dieser Werbung.
139. Beschreibung des Endowment – Effekts anhand eines Beispiels und Kritik
bezüglich der Annahmen der klassischen Ökonomie. (S. 41)
Ein Gut wird sofort nach dem Kauf als wertvoller erlebt und die Rückgabe ist relativ
schmerzhafter.
Bsp: G1 erhielt am Anfang Krug und konnte ihn am Ende gegen Geld tauschen (muss aber
nicht). G2 bekam anfangs Instruktion: „Am Ende zwischen Geld oder Krug wählen“.
G1 wollte im Durchschnitt 7 $ für den Krug, weil er schon in ihrem Besitz war. G2 wollte
durchschnittlich nur 3 $.(der wahre Wert betrug ca. 5 $).
 Widerspruch zur klassischen Ökonomie (Stabilität der Präferenzen)
Indifferenz: Individuum hält eine Güterkombination für gleichwertig mit einer anderen
Kombination. Diese Indifferenzkurven schneiden sich nicht, weil sie reversibel sind. Der
Verlauf dieser Kurve hängt von der subjektiven Bewertung der Güterkombination ab.
Endowment: Gewinn wird schnell als selbstverständlich angesehen; Verlust (auch wenn er
geringer ist als der vorherige Gewinn) wird schmerzhaft registriert.
140. „Peak & end rule“ (Spitzen – Ende Regel) von Kahnemann. (S. 52)
Rationale Entscheidungen brauchen Erinnerungen an vergangene Präferenzen. Menschen
sind dazu nicht in der Lage, sie können auch nichts über ihre zukünftigen Präferenzen
sagen.
P & E – rule: nicht die Erfahrung wird im Urteil berücksichtigt, nur Spitzen und Ende. Eine
angenehme Erfahrung mit negativem Ende wird als unangenehm erinnert; ist das Ende
gegenüber dem gesamten Ereignis positiv, so bleibt es positiv in Erinnerung.
141. Was bedeutet Marketingmix? (s. 161)
= Gesamtheit des Marketinginstrumentariums (zur Analyse der Markt- und
Konsumentenreaktionen und Erreichung von Marketingzielen).
Die verschiedenen Aktivitäten werden unter folgenden Politiken zusammengefasst:
- Produktpolitik: betreffen Maßnahmen für das Produkt selbst
- Preispolitik: Zahlungen für Leistungen
- Distributionspolitik: Absatzwege, Platzierung, persönlicher Verkauf
- Kommunikationspolitik: Umwebung der Konsumenten; Preis, Produktgestaltung,
psychologische Aspekte des Marketings
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
142. Skizzieren sie Aufgabenfelder (Themengebiete) der ökonomischen Psychologie.
(S. 7)
-
Haushaltstheorie: Warum/ in welcher Menge werden Güter gekauft?
Unternehmenstheorie: Nach welchen Kriterien werden Güter erzeugt und
Produktionsverfahren gewählt?
Preistheorie: Welche Menge kann zu welchem Preis verkauft werden?
Verteilungstheorie: Was bestimmt die Verteilung des Produktergebnisses auf
Anbieter von Leistungen?
Geldtheorie: Aufgaben/ Wirkungen von Geld?
Finanztheorie: Einflüsse der Staatstätigkeit
Beschäftigungstheorie: Beschäftigung der Anbieter produktiver Leistungen
Konjunkturtheorie. Was beeinflusst gesamtwirtschaftliche Aktivitäten?
Wachstumstheorie: Gründe für gesamtwirtschaftliches Wachstum
Außenwirtschaftstheorie: Besonderheiten von autonomen Wirtschaftsräumen und
Währungseinheiten
143. Arbeitslose können sich nicht zu Interessensgruppen zusammenschließen.
Welche psychologische Erklärung gibt es dafür? (S. 103)
Ursachen für Arbeitslosigkeit werden oft auf persönliche Merkmale zurückgeführt (um sich
von ihnen zu distanzieren und Forderungen auszuweichen).
Studie: Vertreter beschreiben ihre eigene Kategorie positiver als andere (Studenten sehen
z.B. Studenten positiver). Arbeitslose wurden von allen negative beschrieben, auch von sich
selbst. Sie identifizieren sich nicht mit ihren Leidensgefährten, dies erschwert die
Solidarisierung.
Erklärung dieser Tatsachen: Theorie zur sozialen Kategorisierung und sozialen Identität:
Soz. Kategorisierung dient zur Ereignisstrukturierung und so entsteht eine
Handlungsgrundlage. Personen streben nach Selbstwert und Selbstkonzept, dieses wird
zum Teil von der Gruppe bestimmt. Untergeordnete Gruppen, wie Arbeitslose, können den
Mitgliedern keine positive Identität geben. Arbeitslose schützen sich, indem sie sich gar nicht
mit der Kategorie „Arbeitslos“ identifizieren  Einzelkämpfer, isolierte resignierte Opfer =>
schwächt soziopolitischen Einfluss
144. Was besagt die Preis – Qualität – Illusion (Korrelation)? (S. 198)
Preis- Qualitätsrelation: wenn außer dem preis keine Informationen vorliegen, hängt das
Qualitätsurteil eng mit dem Preis zusammen. Dieser Zusammenhang ist nicht linear, ein
mittlerer Preis erweist sich als günstigster Qualitätsindikator, da billige Produkte mit billigen
Standards verglichen werden und teuere Sorten mit teueren Standards.
Bei Produkten vermeintlich verschiedener Qualität, wird jenes gekauft, das am ehesten dem
subjektiven Anker entspricht, der aus subjektiven Preiserfahrungen entsteht. Bei riskanten
Kaufentscheidungen wird der Preis als Qualitätsmaß gesehen.
Preis – Qualitäts – Illusion: Nach der sozialen Wahrnehmungstheorie ist ein Qualitätsurteil
ein Kompromiss zwischen der Wahrnehmung der tatsächlichen Qualität und der
Qualitätserwartung aufgrund des Preises (je weniger Information umso wichtiger ist der Preis
für die Qualitätserwartung). Entspricht die wahrgenommene Qualität der erwarteten nicht,
kommt es zu Dissonanz. Subjektive Bereinigungsprozesse versuchen die inneren
Spannungen zu reduzieren, sich widersprechende kognitive Elemente werden (un) bewusst
transformiert für konsonante Bewertung.
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
145. Input – Output – Studie: Rollendreieck: Ergebnisse diskutieren. (S. 147)
Kochtöpfe
Wohnung
Auto
Sparformen
Initiationsphase
M
F
M/F
10
70
20
50
50
0
40
20
40
80
10
10
Informationsphase
M
F
M/F
10
60
30
30
20
50
70
0
30
60
20
20
Kaufphase
M
F
20
10
10
5
20
5
70
0
M/F
70
85
75
30
Bei Kochtöpfen sind die Phasen 1 und 2 fraudominiert, Phase 3 synkratisch.
Wohnung: Phase 1 autonom, 2 und 3 synkratisch
Auto: Phase 1 und 2 manndominiert, 3 synkratisch
Sparformen: alle 3 Phasen manndominiert
146. Equity-, Equality- und Bedürfnisregel: Bedeutung dieser Verteilungsregelen und
in welcher Beziehung werden sie angewandt? (S. 74)
-
Equityregel: Ressourcen werden proportional zu den Beiträgen verteilt. In
Wirtschaftsbeziehungen und in unglücklichen Beziehungen werden so die
Ressourcen verteilt. Die Leistungen der Mitglieder hängen vom Einsatz ab
- Equalityregel (Gleichheitsprinzip): jeder erhält die gleichen Ressourcen, unabhängig
vom individuellen Beitrag; kommt vor in Freundschaftsgruppen
- Bedürfnisregel: Ressourcen werden entsprechend den Bedürfnissen verteilt, bieten
spontan Annehmlichkeiten, v.a. nach Erfolg/ guter Stimmung; kommt vor in
Liebesbeziehungen und Freundschaftsgruppen
Die Equityregel braucht größere kognitive Leistungen als die anderen.
147. Promotionmethoden zur Umsatzsteigerung, welche Umsatzwirkung haben sie?
(S. 221)
-
Produktproben (kurzfristig): Nichtkäufer geworben, neue Produkte eingeführt
Sonderpreis (Großpackungen, Gutscheine, Rabatte): kurze, steile Umsatzsteigerung
Zugabe (von Gutscheinen zum geförderten Produkt): durchschnittliche Umsatzerfolge
ohne Langzeitwirkung
Gewinnspiele (bei Kauf): schneller Umsatzanstieg, kurzfristig
Persönlicher Verkauf (Demonstrationen, Passantenwerben, Parties): kurzfristig gute
Erfolge
Merchandising – Maßnahmen (Hervorhebung am Verkaufsort): Spitzenumsatz
Publicity – Maßnahmen (Veranstaltungen, Idole): indirekter Einfluss auf
Verkaufserfolg
148. Soziale Ressourcenbeiträge (S. 150).
Einflussverteilung bei Partnern (Blood, Wolfe)  Relative Ressourcentheorie:
Soziale Normen und Ressourcenbeiträge regulieren den Einfluss. Je höher gebildet, besser
bezahlt. Je mehr (im)materielle Güter der Partner besitzt, umso größer ist sein Einfluss bei
Entscheidungen. Dies wurde in der Vergangenheit und in traditionellen Ländern oft bestätigt.
Heute ist dies nicht mehr so! Der Partner besitzt zwar potentiell mehr Macht, übt sie aber
nicht aus. Interesse/ Infos, Bestreben, die Beziehungsqualität zu verbessern und frühere
Entscheidungen wirken sich mehr auf die Entscheidungen aus.
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
149. Ursachen der Armut: wie interpretieren sie Erwachsene? (S. 101)
Ursachen: deprivierte Kindheit, mangelnde Schulbildung, viele Kinder, Krankheit, Faulheit,
Hohes Alter/ Einsamkeit, Fehlende Planung, Alkoholabhängigkeit, chronische
Arbeitslosigkeit
Interpretation: Armut ist internal verursacht, politische, ökonomische und bildungsspezifische
Differenzen werden eher selten genannt, eher individualistische und fatalistische
(unglückliche) Ursachen. Ein ähnliches Profil zeigt sich bei Wohlstand.
Weiters: die steigende Bereitschaft, Kredite aufzunehmen, korreliert mit Armut (günstige
Einstellung zum Kredit und belohnendes Erleben von Konsumation  Armut)
150. Low-ball-Technik (Verkaufstechnik) von Cialdini. (S. 211)
Der Käufer wird auf eine Entscheidung festgelegt und geht damit eine Verpflichtung ein.
Dann bekommt er bestimmte wichtige zusätzliche Güter präsentiert, die noch nicht im Preis
inbegriffen sind. Da er bereits eine Verpflichtung eingegangen ist, kann er sich nur schwer
gegen den Kauf der kleinen „Zusatzgüter“ entscheiden.
151. Fragestellungen der ökonomischen Psychologie (siehe auch 142) und
Forschungsmethoden. (S. 17/ Skriptum)
-
Allgemeine Wirtschaftsbedingungen und wirtschaftlicher Kontext: Beziehung
zwischen allgemeiner Wirtschaftslage und Möglichkeiten von Firmen und Haushalten
Wirtschaftskontext, wahrgenommener Wirtschaftskontext und Verhalten: Angebot/
Nachfrage
W.kontext, wahrgen. W. kontext und persönliche Eigenheiten: Präsentationen,
subjektive Kategorien
Verhalten und Situation: Verhalten  Handlung, Situation kann Handlung verhindern
Ökonomisches Verhalten, subjektives Wohlbefinden, wahrgenommener W.kontext,
Zufriedenheit/ Frustration nach Kauf eines Gutes
Subjektives Wohlbefinden und gesamtgesellschaftliche Stimmung: Konsumenten/
Produzentenstimmung
Subjektives Wohlbefinden, Verhalten und Wirtschaftskontext: determiniert
wirtschaftliche Entwicklung
Aktivität des Forschers: Introspektion, Befragung, Beobachtung
Strategie: (un)systematisches, (quasi)experimentelles Vorgehen
Ort: Labor, Feld
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
152. Nutzenschulden (Pollay). (S. 131)
Bevor eine Entscheidung getroffen wird, werden Kosten und Nutzen auf Symmetrie
überprüft. Profitiert ein Partner, entsteht ein Nutzenschulden, der für Argumentationen bei
der nächsten Entscheidung genutzt wird. Nutzenschulden werden auf ein fiktives Konto
verbucht und sollten sich in der Zeit ausgleichen.
Die Schuldenverbuchung und folgende Interaktionen sind von der Beziehung abhängig:
- Beziehung ähnlich Bekannten – Dominanzgefälle  Egoismusprinzip: der Mächtigere
entscheidet
- Niedrige Beziehungsqualität, Macht gleichverteilt  Equityprinzip: umgehend
zurückerstatten
- Beziehung wie zwischen 2 guten Geschäftspartnern/ freunden  Kreditprinzip:
Zurückerstattung eilt nicht
- Harmonische, altruistische Beziehung: Gefälligkeiten werden ohne
Rückzahlungserwatung erwiesen; der Gewinn des Partners ist auch der Gewinn des
anderen.
Erst nach Einigung über die Nutzenschuldenhandhabung wird die Entscheidung gefällt.
153. Mode. (S. 108)
... ist ein Symbol. Wir wollen attraktiv und begehrenswert wirken. Sie drückt Zugehörigkeit zu
sozialen Gruppen aus. Im weitern Sinn ist sie eine Form von äußeren und inneren
Lebenshaltungen, umfasst kurzlebige Strömungen in Kunst, Philosophie, Sprache,...
Mode spielt sich in der Öffentlichkeit ab. Moderichtungen unterliegen vielen Einflüssen.
Merkmale: soziopsychische Erscheinungen, häufiger Wechsel, unterliegt Veralterung. Mode
dient der Selbstdarstellung (die Eigenschaften des Trägers werden dargestellt)  Hoffen auf
Bestätigung des Selbstbildes, variiert nach Stimmung, Wunschbild, soziale Position wird
angezeigt.
Sommer: „Sozialpsychologisches Konzept des Modewandels“  der Symbolcharakter wird
betont, ist ein notwendiger Prozess für den sozialen Wandel – Stiltransformation. Durch
Aufbrechen/ Neuordnung des Hypercodes entsteht ein neuer Hypercode.
Symbolcharakter drückt kulturelle Eigenheiten der Gesellschaft aus. Mode kann uniformieren
oder differenzieren.
 Mode darf nicht nur als Körperschutz gesehen werden, muss als Symbol in der Werbung
beachtet werden.
154. Rollensegmentierung nimmt ab, gemeinsame Entscheidungen haben nicht
zugenommen  Auswirkungen auf Entscheidungsdynamik im privaten Haushalt? (S.
124, 129)
Wenn beide Partner die gleichen Nutzenfunktionen haben gibt es keinen Konflikt.
Verschiedene Wahrnehmung von Gütern  Sachkonflikt/ Wahrscheinlichkeitskonflikt 
Informationen!
Divergente Zielvorstellungen: Überzeugungs/ Beeinflussungstaktiken für Wertkonflikt
Verteilungskonflikt: assymetrischer Nutzen, Verhandlungsgeschick
Bei dominierten Entscheidungen werden auch oft die Wünsche des Partners berücksichtigt
(gute Beziehungsqualität). Sonst wird die Entscheidung aufgrund von Wissen, Macht, Stärke
des Wunsches, Produkttyp, Sicherung der Beziehungsqualität und früheren Entscheidungen
getroffen (siehe oben).
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
155. Wirtschaftliches Wissen von Kindern in der voroperationalen Entwicklungsstufe.
(S. 87, 89)
= Phase des anschaulichen Denkens (2-7 Jahre). Vorgänge in der Umwelt werden mental
nachgeahmt, Symbole werden entwickelt (Sprache ist Voraussetzung). Limitiertes
Verständnis von Arbeit, Gut (Baby = Gut, Kuh nicht Gut, kann nicht im Auto transportiert
werden) ist vorhanden. Güter werden physikalisch besessen und weitergegeben. Große
Güter kosten mehr als kleine.
Es gibt Konsumenten und Geldgeber und Verkäufer auf der anderen Seite. Kinder sind
unfähig zu quantifizieren, sie können keinen Preis festlegen. Das Denken ist noch
unbeweglich/ finalistisch: die Gesellschaft sorgt für alle.
156. Definition von Produktpositionierung und –platzierung. (S. 190)
- Produktpositionierung: Einstellungen zu einem Produkt, wo es sich im Markt
(Eigenschaftsraum) gemeinsam mit Konkurrenz- und Idealprodukten befindet. Informationen
und Assoziationen der Gefühle führen zur Positionierung. Werbung soll das Produkt an die
passende Stelle positionieren. Kaufwahrscheinlichkeit steigt mit der Nähe zu Idealprodukten
und Entfernung zu Konkurrenzprodukten. Nachbarprodukte stellen Konkurrenten dar  das
Produkt soll sich von ihnen abheben. Positionierung basiert auf Kenntnis der Beschaffenheit
(emotionale Information) des Konkurrenzproduktes und zielt auf die Einstellung eines
Produkts, dass sich von der Konkurrenz abheben soll. Distanz zwischen Ist und Soll
reduzieren; nahe Ideal: gute Kaufchancen. Bestimmung der Produktposition:
Bestimmung wahrgenommener Eigenschaften, der Konkurrenz, der Idealposition, der
zeitlichen Verschiebungen der Markenposition und Idealpositionen.
Segmentierung des Marktes (Teilmarkt) schafft neue Zielgruppen, neue Idealposition.
- Produktplatzierung: gezielte Anordnung in Regalen wirkt absatzfördernd. Objekte in
Augenhöhe werden eher gesehen  Spontankäufe
Nischen im Geschäft, wie z. B. Sonderdisplays,... wirken aufmerksamkeitserregend 
Impulskäufe – vor allem bei teuren oder neuartigen Produkten wirksam. Mitzieheffekte : nicht
reduzierte Produkte werden auch gekauft.
Achtung: Kannibalisierung (Konkurrenz weniger gekauft), Vorratskäufe  eher
Nachfrageverschiebung statt Verkaufsförderung!
163. Was muss in einer Beratungsstelle für die Wiedereingliederung von
Langzeitarbeitslosen beachtet werden? (S. 318)
Brauchen soziale, emotionale und informationelle Unterstützung: Beschäftigung in Vereinen
und Clubs  Zugang zu Information über freie Stellen); Einrichtungen zur Verfügung stellen
um die Situation besser zu bewältigen (z.B. Schulungsmaßnahmen des Arbeitsamtes),
Hoffnung auf Wiederbeschäftigung stärken;
Hilfe von Verwandten, Bekannten: emotionale Unterstützung, Gefühl, gebraucht zu werden,
vermitteln ( Pufferfunktion), Stärkung des Selbstvertrauens, Wertschätzung, Sicherheit
vermitteln, Teil des sozialen Netzes zu sein.
Soziale Reintegration, Kontaktaufnahme, Benehmen schulen,....
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
164. Wie wirken sich Farbe und Verpackung eines Produktes auf dieses aus? (S. 224,
Farben werden am schnellsten erkannt (schneller als Bilder). Sie genügen um eine
bestimmte Marke bewusst zu machen – die Marke wird automatisch mit der Farbe assoziiert.
Bestimmt Farben lösen bestimmte Gefühle aus:
- Rot: steht für Dynamik; ist Symbol für: Liebe, Haß, Blut Sex, Erregung, Kampf; unterstreicht
in der Werbung die Unwiderstehlichkeit und Kraft eines Produktes; Wirkung: erzeugt
Dynamik und erregt Aufmerksamkeit
- Orange: steht für Freude; ist Symbol für: Vereinigung von Körper und Geist, Glücksgefühl,
Inspiration, Lebensfreude, erfolgreiche Sinnfindung; Wirkung: aktiviert sanft,
Stimmungsaufhellung, Aggressionsmilderung
- gelb: steht für Optimismus; ist Symbol für: Reinheit, Heiterkeit, Licht (aber auch Verrat, Neid
wenn grünlich schattiert), Temperament und Humor; Wirkung: erheiternd, Lösung von
Ängsten und Spannungen
- Grün: steht für Hoffnung; ist Symbol für: Wachstum, Schutz, Heilung, Gewissheit und
Erneuerung, Natur; Wirkung: ermutigend, beruhigend, Umweltbonus (Werbung)
- Blau: steht für Ruhe; ist Symbol für: Ruhe, Sehnsucht, Treue, Element Wasser, Erfrischung
und Fruchtbarkeit, Ausgeglichenheit, Beständigkeit; Wirkung: Beruhigung,
Aggressionsmilderung, ausgleichend
- Rosa: Süß
- Gelbgrün: sauer
- Schwarz und weiß: Trauer, Eleganz oder Sauberkeit
Farbe beeinflusst Größenwahrnehmung eines Produkts (hell>dunkel)
165. Wie würden sie eine Werbung konzipieren, wenn der Rezipient das Produkt mit
Sauberkeit und Frische verbinden soll? (S.241)
Frühlingslandschaft mit Blumen und Wasser, in hellgrünen, gelben und blauen Farbtönen,
untermalt mit heller klarer Musik; Zitrus-, Gras- und Pfefferminzdüfte  emotionale
klassische Konditionierung durch gleichzeitige Darbietung dieser gefühlsauslösenden Reize
mit dem Produkt
168. Moderatorvariablen der Arbeitslosigkeit. (S.308)
-
-
-
Dauer der Arbeitslosigkeit (4 Phase: Schock, Verzweiflung, Apathie und Resignation;
Tiefpunkt: 6 Monate; Anpassung nach Theorie der gelernten Hilflosigkeit)
Subjektive Bedeutung der Arbeit: je höher Motivation zu arbeiten desto schlimmer die
Situation (Erwartungs-Wert Theorie)
Subjektive Ursachen der Arbeitslosigkeit: verinnerlichte Sozialnormen (Faul und
arbeitsunwillig) und Schuldzuweisungen  stärkere Depressionen
Persönlichkeitsmerkmale: nicht gesicherte Annahme; selbstsichere, robuste, flexible
Menschen mit viel Selbstvertrauen kommen mit der Lage besser zurecht als labile,
zurückhaltende.
Soziodemographische Merkmale: kurvenlinearer Zusammenhang zwischen Alter und
negativen Gefühlen (am stärksten belastet: 45-55 Jährige, Menschen mit Familie);
Geschlecht (Familie ist für Frau Arbeitsalternative); Soziale Schichtzugehörigkeit und
finanzielle Lage
Persönliche Aktivitäten: je sinnvoller die Zeit verbracht und genutzt wird desto
geringer die Belastungen
Erfahrungen mit der Arbeitslosigkeit: wenn schon oft arbeitslos gewesen 
schwieriger; in Gegenden wo viele Arbeitslose  leichter zu ertragen
Soziale, emotionale und informelle Unterstützung
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Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
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169. Sichere, riskante und ambigue Entscheidungen. (S. 24)
-
-
Riskante E.: Unsicherheit über Ereignisse und Konsequenzen; Entscheidungen über
Alternativen mit Konsequenzen, die mit einer definierten Wahrscheinlichkeit eintreten
können
Ambigue E.: Bestimmung der Wahrscheinlichkeit nicht möglich; Folgen sind nicht
abschätzbar  Entscheidungen in Unsicherheit: unbekannt was passieren wird
Sichere E.: wenn vollständige Information über alle Alternativen und sichere
Konsequenzen vorhanden ist
170. Foot-in-the-door, That’s-not-all und Door-in-the-face Technik. (S. 210)
Foot-in-the-door: dem Kunden wird angeboten z.B. etwas zum halben Preis oder weniger für
längere Zeit zu abbonieren. Wenn der Verkäufer erst mal den Fuß in der Tür hat, ist es
schwierig für den Käufer, die Angebote auszuschlagen, weil er zu konsistentem Verhalten
neigt.
Door-in-the-face: hohe Ausgangsforderung wird abgelehnt  Verkäufer passt sich den
Wünschen des Kunden an  dieser nähert sich einem gemeinsamen Konsens (ist nicht so
wirksam)
That’s-not-all: Sonderform von D-i-t-f; Verkäufer nennt zu Beginn den Preis und reduziert
diesen oder bietet Zusatzprodukte an bevor sich der Kunde zu Wort melden kann 
Ankerpreis wird etabliert (man beurteilt teuer oder billig im Vergleich zu andern Preisen)
172. Konflikttypen nach Brandstätter. (S.124, Führung S. 12)
-
-
-
Wertkonflikte: grundlegende Zieldifferenzen zwischen den Partnern
(unterschiedliche Wertvorstellungen), Differenzen bezüglich der Symbolträchtigkeit
des Gutes. Die Partner versuchen, den anderen von den Vorteilen der eigenen
Meinung zu überzeugen
Wahrscheinlichkeitskonflikte: Urteile über reale Sachverhalte und
Realisierungsmöglichkeiten; Wahrscheinlichkeits-, Sach- oder Tatsachenbeurteilung
nötig wenn sich Partner über Bedeutung eines Artikels einig sind, aber Alternativen
unterschiedlich qualitativ einschätzen oder Preis-Nutzen-Verhältnis unterschiedlich
erleben; ist kein wirklicher Konflikt, sondern sachliche Auseinandersetzung
Verteilungskonflikt: betrifft Aufteilung von Gewinn und Kosten; wenn Kosten und
Nutzen einer Entscheidung assymetrisch verteilt sind  durch Verhandlung
Kompromiss finden
173. Anzeige für einen Fotodrucker in Printmedien gestalten. (S. 220)
Mehr Bild als Text verwenden (Text braucht zu viel Zeit, Aufmerksamkeit des Rezipienten ist
nicht so lange; Bilder wecken eher Emotionen und erreichen schwach Involvierte besser,
aktivieren stärker Gefühle werden mit Produkt verbunden, Bilder bleiben länger in
Erinnerung; durch Text: Informationsüberlastung und –verlust); Marktnischen ausfindig
machen und Produkt von Konkurrenz abheben (Z.B. durch innovatives Logo,
aufmerksamkeitserregende Sachinfo,...); auffällige Farbgestaltung (starker Farbkontrast,
volle kräftige Farben für Ausdruck von guter Druckqualität); Bild in Zeitschrift auf rechter
ganzer Seite; Logo rechts vom Bild und groß (gut und schnell erkennbar); eventuell erotische
Komponente (z.B. auf ausgedrucktem Bild hübsche Frau im Bikini – rot); Werbung soll
positive Stimmung schaffen (Z.B. Urlaubsfoto: Frau mit Bikini am Palmenstrand/ Meer)
23
Ausgearbeitet Prüfungsfragen
WIRTSCHAFT B
Kirchler
177. Wie kann man Verteilungskonflikte an Hand einer Matrix darstellen? (”battle
of sexes”) (S. 297)
Unterschiedliche Auffassungen über Sachverhalte lassen sich teils durch logische Analyse
des verfügbaren Wissens, teils durch weitere Beobachtungen klären. Ist man sich dagegen
uneins, was in sich erstrebenswert ist, helfen logische Analysen und Informationen über
Fakten nicht weiter.
Die Situation in der sich zwei Personen befinden, die auf koordiniertes Handeln angewiesen
sind, aber zugleich die möglichen Handlungskonsequenzen individuell unterschiedlich
bewerten, läßt sich in Form einer Matrix darstellen.
Die Spalten der Matrix bedeuten die Handlungsalternativen des Interaktionspartners A, die
Zeile die des Spielers B. In den Zellen finden sich Zahlen, die besagen, in welchem Grade
das Ergebnis der betreffenden Kombination von Handlungen der beiden Personen von A und
B positiv oder negativ bewertet wird (Nutzen)
Beispiel: Battle of sexes 
Frau
Fernsehen
Sport
5(=+1+4-0)
-1.5(=-1+0+0.5)
Fernsehen
2(=-1+3-0)
-1(=-1+0-0)
1(=+1+0-0)
2.5(=-1+4-0.5)
Mann
0.5(=+1+0-0.5)
3.5(=+1+3-0.5)
Sport
Ein Ehepaar ist sich über die Gestaltung des Abends nicht einig. Er will zu einer
Sportveranstaltung, sie will fernsehen. Nun könnte man festsetzten, daß die
Sportveranstaltung für ihn einen Nutzen von +1 hat, für sie einen Nutzen von –1 wäre für ihn
mit –1 und für sie mit +1 besetzt. Nachdem beide gerne etwas gemeinsam tun würden,
erhöht sich der Nutzen bei gemeinsamen Tun für den Mann um +3, für die Frau um +4.
Schließlich fallen bei der Sportveranstaltung Kosten an, die Hinfahrt, die mit 0,5 zu Buche
schlägt. Die Auszahlungsmatrix oder Nutzenmatrix ist oben dargestellt
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