Newsletter des Führhundreferats im BSBH Marburg, 22.1.2014 Themenübersicht: 1 Einleitung 2 Termine in Hessen 3 Bundesweite Termine 4 Termine anderer Vereine/Anbieter 4.1 Termine von Dogxaid 5 Informationen aus Hessen 5.1 Beratungsarbeit in Hessen 5.2 Tätigkeitsbericht für 2013 aus Hessen 5.3 Anmeldung bei der hessischen Führhund-Mailingliste 5.4 Eine Reportage aus der Zeitschrift „Dogs“ 5.5 Was ist von Sprühhalsbändern zu halten? 6 Informationen aus dem bundesweiten Arbeitskreis 6.1 Newsletter des Arbeitskreises per Telefon 6.2 Newsletter des Arbeitskreises per E-Mail 6.3 Weitere Informationen 7 Aus der Führhundgruppe bei Facebook – Diabetiker-Warnhunde Tier Vision und Claudia Ludwig zu Besuch bei TASSO8 9 Schlusswort 10 Kontakt ** 1 Einleitung Liebe Führhundhalterinnen und Führhundhalter, zunächst einmal wünsche ich Ihnen noch ein gutes, gesundes und frohes 2014. Ich hoffe, Sie sind ohne großes Getöse und ohne viel Angst der Hunde reingerutscht. Nun möchte ich gar nicht viele Worte loswerden, sondern gleich mit den ersten Neuigkeiten für dieses Jahr starten. Sie wissen ja, wie Sie zu den einzelnen Überschriften gelangen. Springen Sie von Sternchen zu Sternchen oder verwenden Sie die Überschriftenfunktion, wenn Sie den Screenreader Jaws verwenden. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Vera Peitzmeier ** 2 Termine in Hessen Ein paar Ideen zu Veranstaltungen waren ja bereits letztes Jahr im Hinterkopf und mit einem habe ich begonnen. 24.5.2014: Physikalische Therapie am Hund, ein Tagesseminar von 11 bis 16 Uhr in Marburg (Nähe Südbahnhof) In diesem Seminar lernen wir von der Tierärztin Sandra Götzfried Einiges über Verspannung und Schmerz von Hunden, wie sie laufen, wie Gelenke und Muskulatur beim Führen beansprucht werden. Wir lernen, wie wir leichte Verspannungen lösen können und schauen verschiedene Führgeschirre an und besprechen ihre Vor- und Nachteile. Frau Götzfried bietet in ihrer Praxis Akkupunktur, traditionelle chinesische Medizin und ein Unterwasserlaufband zur Stärkung der Muskulatur unter Wasser an. Das Laufband werden wir uns dann auch ansehen. Evtl. ist es möglich, für einzelne Hunde das Laufband einmal auszuprobieren. Selbstverständlich werden individuelle Fragen beantwortet, allerdings kann während des Seminares keine ausführliche persönliche Beratung stattfinden. Voraussichtlich betragen die kosten für Mitglieder 25€ Für Nichtmitglieder 30€ Teilnehmerzahl: 7 personen Ein ausführliches Programm kann angefordert werden. Die Anmeldefrist endet am 15. April. Weitere Fragen richten Sie bitte an mich (siehe Kontaktdaten weiter unten). ** 3 Bundesweite Termine Im Februar und April finden wieder Fortbildungsmodule für Gespannprüfer in Berlin statt. Weitere Termine sind mir derzeit noch nicht bekannt. ** 4 Termine anderer Vereine/Anbieter ** 4.1 Termine von Dogxaid 25. - 27. April 2014 Informationsseminar Informationswochenende für Führhundinteressenten in Petersberg Nähere Informationen unter: http://www.dogxaid.org/index.php?menuid=21 ** 5 Informationen aus Hessen ** 5.1 Beratungsarbeit in Hessen Das Jahr ist erst 3 Wochen alt, aber die Beratungsarbeit ist mit zwei fortwährenden Kontakten bereits in vollem Gange. Am 8. Februar fahre ich zusammen mit einem Führhundinteressenten zu einer Führhundschule, da ich sowohl von dem Interessenten als auch der Schule gebeten wurde, bei dem Termin anwesend zu sein. Spezielle Anforderungen an den zukünftigen Hund lassen mich dieser Bitte auch gerne nachkommen. ** 5.2 Tätigkeitsbericht für 2013 aus Hessen Der Tätigkeitsbericht liegt vor und kann bei mir angefordert werden. ** 5.3 Anmeldung bei der hessischen Führhund-Mailingliste Wer es noch nicht weiß, Hessen hat eine eigene Mailingliste zum Thema Blindenführhunde, und dort wird, dafür das wir eine kleine überschaubare Runde sind, rege geschrieben. Haben Sie auch Lust, sich speziell mit hessischen Führhundhaltern auszutauschen, Informationen, vielleicht über freundliche Taxiunternehmen, über Grünflächen an Bahnhöfen undmehr zu erfahren, so melden Sie sich an. Unter https://ml06.ispgateway.de/mailman/listinfo/fuehrhundhalter_lists4u.de können Sie die Liste abonieren. ** 5.4 Eine Reportage aus der Zeitschrift Dogs Unten stehende Reportage aus der Hundefachzeitschrift „Dogs“ wurde mir von Achim Kraft in der hessischen Mailingliste zugesandt. Vielen Dank dafür. Mailanfang: Reportage Achim Kraft Das Licht ließ langsam nach. Die Dinge verloren ihre Konturen bis alles verschwamm. Dann wurde es finster und irgendwann Nacht. Die Dunkelheit umgibt ihn seither und für den Rest seines Lebens. "Da kann man nichts mehr tun", sagte der Arzt. Seit 15 Jahren ist Achim Kraft blind oder "anders sehend", wie er sagt. Das meint er wörtlich und nicht als nette Umschreibung seiner Sehbehinderung. Wir sind unterwegs mit dem Auto von seinem Haus in Pohlheim in die Gießener Innenstadt. Als ich das Navigationsgerät einschalten will sagt er: "Fahr nur, ich führe Dich." "Wie soll das gehen?", frage ich, und gebe belustigt Gas. Da kannte ich Achim eben noch nicht. Hin und wieder bestätige ich, dass wir an einer bestimmten Tankstelle oder einem Baumarkt vorbeikommen. Rote Ampeln, Kurven und Abzweigungen scheinen sich für Achim zu einer inneren Landkarte zu fügen, während ich die Welt da draußen nur durch die Windschutzscheibe sehen kann. Im Kofferraum sitzt Joda, der Blindenführhund. Normalerweise fahren die beiden öffentlich, mit dem Bus, und haben so ihre Erfahrungen gemacht. "Wer Lesen kann ist klar im Vorteil", sagte einmal jemand auf Achims Bitte, ihn bei einer bestimmten Haltestelle aufmerksam zu machen. Es tat ihm nachher sehr Leid. "Viele Leute können zwar sehen, aber schauen nicht richtig hin", meint Achim achselzuckend. Doch über den einen Busfahrer, der ihn schon zwei Mal draußen an der Haltestelle wartend stehen ließ, gerät er immer noch in Rage. Dummheit ist ok, Bosheit nicht. Achim ist 44 Jahre alt und seit seiner Kindheit Diabetiker. Die Zuckerkrankheit führte nach und nach zu einer Netzhautablösung. Das rechte Auge wurde inzwischen amputiert, das linke hat gerade mal zwei Prozent Sehfähigkeit behalten. Dank der Spezialbrille kann er bei Helligkeit zumindest einige Konturen erkennen. Die orangen Gläser filtern das Blau aus dem Farbspektrum des Lichts und verstärken so die Kontraste. Einen Laster, der vor uns an der Ampel steht, kann er dadurch erahnen. Bis zu seiner Erblindung war Achim Landschaftsgärtner, selbständig und auf Baumschnitte spezialisiert. Mit der Motorsäge arbeitet er immer noch gerne und schneidet Holz für den Kamin. Seine Frau hat Angst, sie kann ihm dabei nicht zuschauen. Wenn er Fußböden verlegt benutzt er einen Meterstab mit Blindenschrift und einen Entfernungsmesser mit Sprachausgabe. Das Parkhaus sparen wir uns. Schließlich hat Achim einen Behindertenausweis und damit finden wir leicht einen freien Stellplatz. "Kann ich die Tür öffnen?" Es dauert einen Moment bis ich begreife, dass er nicht weiß, ob ein anderes Fahrzeug neben uns steht. Erst nicke ich, dann: "Ja, Du hast zwei Meter Platz." Achim steigt aus und tastet mit den Fingern die Türkante entlang, weiter über das Blech bis er den Griff der hinteren Wagentür findet. Das Auto ist dreckig, nach 500 Kilometern Anfahrt bei Schmuddelwetter. Auf dem Rücksitz liegen das Führgeschirr für Joda, der Langstock und ein Rucksack. Insulin und etwas zum Essen hat er immer dabei. Die Verriegelung der Heckklappe ist unter dem Emblem der Automarke versteckt. Ich öffne sie schnell, damit Achim nicht weiter tasten muss. Joda steigt aus und übernimmt die Führung. Beim Anlegen des Führgeschirrs müssen Autofahrer hinter uns warten. Wir stehen im Weg, aber woher soll ein Blinder das wissen? Erst als alle Schnallen geschlossen sind und er den starren Griff des Geschirrs in der Hand hält kann Joda ihn zum Bordstein bringen. Eine Pfote auf der Kante bleibt der Hund stehen und gibt Achim Zeit mit dem Fuß die Höhe des Hindernisses zu ertasten. Ist der Weg frei, gehen wir überraschend zügig voran. Joda trödelt nicht gerne, er hat sein eigenes Arbeitstempo. Den Langstock trage ich. Nur wenn der Hund partout nicht weiter gehen würde, kann Achim damit vielleicht ertasten, was los ist. Die ersten beiden Jahre nach seiner Erblindung ist er nur mit dem Langstock gegangen. Aber ein guter Führhund gibt mehr Sicherheit: "Mit dem Stock kann ich nur einen guten Meter vor mir abtasten und weder Höhen- noch Seitenhindernisse erkennen. Da rumpelt man natürlich ständig irgendwo gegen. Und wenn man zum Beispiel auf eine Baustelle zugeht, ertastet der Stock zwar ein Loch, aber durch den kurzen Abstand steht man auch schon fast drinnen. Da habe ich schon gefährliche Situationen erlebt. Deshalb kam die Idee mit dem Blindenführhund, der solche Hindernisse frühzeitig umgeht." Joda ist mittlerweile Achims dritter Führhund und der beste von allen. Duke, dem Schäferhund fehlten die Nerven und Fido, der blonde Labrador, nahm seinen Job nicht ernst genug, zerrte Achim zu anderen Hunden oder fraß Kindern das Eis aus der Hand. Ein guter Führhund braucht die richtige Arbeitseinstellung, damit man sich blind auf ihn verlassen kann. An Joda hat Achim wenig auszusetzen. Der fünfjährige schwarze Labradorrüde ist pflichtbewusst, denkt mit, lernt leicht neue Signale und hat Nerven wie Drahtseile. In der Fußgängerzone ziehe ich eine schwarze Schlafmaske übers Gesicht und hänge mich an Achims rechten Arm. Auf seiner linken Seite geht Joda und hat nun zwei Blinde im Schlepptau. Wir haben eine Einkaufsliste: Batterien für Achims Blutzuckermessgerät, seine Frau möchte den neuen Krimi von Nele Neuhaus und Tochter Savannah braucht Karteikarten, Din A 5, liniert, weiß für ein Referat in der Schule. Unser Gehtempo nimmt mir den Atem. Kein langsames Vortasten, es fühlt sich an, als preschten wir durch pechschwarze Nacht. Sich einem Sehenden blind auszuliefern ist eine Sache, zwei Menschen die sich einem Hund anvertrauen eine ganz andere. Wir schreiten in Dreierkette die Einkaufsstraße entlang, vorbei an Bänken, Laternenpfählen, Werbetafeln und zahllosen fremden Menschen. Joda bahnt uns den Weg. Wir sind auf der Suche nach einem bestimmten Geruch, er muss hier irgendwo sein. Achim weiß, das Kaufhaus in dem wir Batterien und Karteikarten kaufen können, ist neben der Parfümerie. Sobald der künstliche Duft uns in die Nase sticht, kommt die Anweisung: "Joda, rechts! Such Tür!" Warme Luft strömt aus dem Gebläse des Lüftungsschachtes während wir über das Gitter ins Warenhaus treten. Ich erwarte jeden Moment gegen Glas zu knallen. Helfende Hände scheinen dies zu verhindern. Vielleicht hat die Tür auch eine Automatik. "Joda, such Schalter", höre ich neben mir. Wie viele "Schalter" Jodas Ausbilder dem Hund gezeigt haben muss, bis das Tier jegliche Barriere hinter der ein Mensch steht als Informationsstand oder Kasse erkennt, kann ich nur erahnen. Jedenfalls bringt uns Joda zu einer Verkäuferin, die hinter einer Glasvitrine in der Schmuckabteilung steht. Immerhin, ein Mensch, der uns weiterhelfen kann. Nachdem Achim mit ihr gesprochen hat, geht sie voran in die richtige Abteilung. Mit dem Hörzeichen "folgen" weiß Joda, dass er dieser Frau jetzt nachgehen soll. Die Batterien sind bald gekauft und von dort aus werden wir weiter zu den Schreibwaren gelotst. Als die Karteikarten ebenfalls in Achims Rucksack verstaut sind, sucht Joda den Ausgang. Der Hund führt uns durch das Kaufhaus wieder über das Gitter des Luftschachts hinaus auf die Straße. Die Buchhandlung neben der Bäckerei erkennen wir ebenfalls am Geruch. Mit "Joda Tür" und "Joda Schalter" finden wir auch dort einen Verkäufer für das Buch und können die Einkaufsliste endgültig abhaken. Ich werde wieder sehend und brauche dringend eine Erholungspause und eine Tasse Kaffee. "Joda Bank", mit diesem Hörzeichen soll der Hund Achim in der Gaststätte zu einer Sitzgelegenheit bringen. Obwohl viele der Tische frei sind, steuert Joda auf einen zu, an dem bereits ein älterer Herr vor seinem Kuchenteller sitzt. Dieser hält im Kauen inne und starrt mit offenem Mund auf das sich unaufhaltsam nähernde Gespann. Vor dem leeren Stuhl dem Mann gegenüber bleibt Joda stehen und sitzt vor, so wie er es gelernt hat. Das Zeichen für Achim, dass der Hund dem Befehl gefolgt ist und er sich hinsetzen kann. Der Mann mit dem Kuchen wirkt hilflos. Blinde unterschreiten nun mal Individualdistanzen und ecken damit an. Ich kann nicht länger zusehen und nehme Achims Arm. "Komm, wir gehen da rüber, dort sitzen wir besser." An einem der freien Tische lassen wir uns endgültig nieder. Joda legt sich so hin, dass er den Überblick behält. Er würde seinen Schützling zu gerne auch bewachen, doch der lässt das nicht zu und parkt Joda um. Während wir auf unseren Kaffee warten erzählt Achim von Missständen. Er weiß von Führhunden, die wenig Freizeit haben, weil sie kaum aus dem Geschirr kommen. Andere dürfen so gut wie nie Gassi gehen, weil ihre Besitzer nicht nur seh-, sondern auch gehbehindert sind. "Wer als Blinder noch nicht mal in der Lage ist, einen Familienhund zu halten, sollte auch keinen Führhund haben dürfen", findet Achim. "Der Blinde muss mobil sein, auch ohne Hund. Wie sonst sollte er ihm täglich Freilauf bieten können und Gelegenheiten, sich mit Artgenossen auszutauschen? Aber mit Führhunden wird Geld verdient, nicht alle Ausbilder sind wählerisch und lehnen auch mal Kunden ab." Wenn Achim redet bewegt er sich kaum. Weder Hände noch Körperhaltung geben irgendwas preis. Seine Mimik hat wenige Facetten. Die Stirn bleibt glatt, die Augenbrauen still. "Das Gestikulieren verliert sich mit den Jahren. Das verwirrt Euch Augennutzer, gell?" meint er ein wenig spöttisch. Wieder draußen auf der Straße will ich es doch wissen: Wie fühlt es sich an, blind von einem Führhund durch den Verkehr gelotst zu werden? Achim ist skeptisch. Er glaubt, dass Joda mit mir an seiner Stelle gar nicht erst losgehen wird. In einem unbelebten Teil der Fußgängerzone machen die Probe aufs Exempel. Ich ziehe mir erneut die Schlafmaske übers Gesicht und Achim drückt mir den Bügel des Führgeschirrs in die Hand. "Voran", sagen er und ich gleichzeitig, doch Joda bewegt sich keinen Millimeter. Aufmunternde Worte nützen nichts, erst als Achim ein paar Meter vor uns her geht, zieht Joda an und geht ihm nach. In einem leichten Schlingerkurs laufen wir durch die Fußgängerzone. Doch bereits nach wenigen Metern ist das Experiment zu Ende und ich kollidiere unsanft mit einem Mülleimer. Der Hund hat nicht verstanden, dass er mich führen soll, sondern ist lediglich seinem Herrchen gefolgt. Um ihn nicht weiter zu verwirren, brechen wir das Projekt "Selbstversuch" ab. Achim erzählt, dass ohnehin einige Wochen Einarbeitungszeit nötig sind, bis Mensch und Hund verkehrssicher miteinander laufen können, bis blindes Vertrauen herrscht, gehen einige Monate ins Land. "Bei den ersten Führversuchen wird der Hund in einer ruhigen Umgebung erst mal nur "voran" geschickt, um die Gehgeschwindigkeit von Mensch und Hund abzustimmen", erklärt Achim. Erst danach werden Straßenüberquerungen trainiert, Treppen, Lifte und Einkaufscenter aufgesucht und das Ein- und Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln geübt. "Nach drei Monaten ohne Trainer und auf uns alleine gestellt, wurde eine Gespannprüfung abgenommen. Dazu kam ein Prüfer extra aus Hamburg angereist, das war in unserem Fall übrigens Michael Grewe, und der hatte dann nichts mehr zu beanstanden. Seitdem sind Joda und ich ein eingespieltes Team." Als es bereits dunkel wird fahren wir mit dem Bus zur Universität. Dort arbeitet Achim in der Nachrichtenzentrale. Er verbindet, gibt Auskunft und recherchiert am Computer. Was seine Kollegen auf dem Bildschirm sehen, wird ihm durch ein spezielles Programm in Worte übersetzt. Die Sehkraft der anderen Mitarbeiter macht Achim durch Ehrgeiz wett. Trotzdem, in der sozialen Hackordnung des Großraumbüros steht er ganz unten. Niemand traut ihm viel zu. "Von Dir, Blinder, lass ich mir nix sagen!" Achim beißt die Zähne zusammen. Sätze wie diese lassen ihn manchmal seine Hilflosigkeit spüren. Aber kapitulieren, gehört einfach nicht in sein Konzept. Kasten Blindenführhund Eignung Für die Arbeit als Blindenführhund kommen nur gesunde, besonders friedfertige, belastbare, sozial- und umweltsichere Tiere in Frage, die eine Schulterhöhe von 50 bis 65 cm erreichen. Die ersten Eignungstests werden bereits im Welpenalter gemacht. Taugliche Jungtiere wachsen in Patenfamilien auf, wo sie etwa ein Jahr lang sozialisiert werden und das Einmaleins des guten Benehmens lernen. Dabei wird immer wieder das Augenmerk auf Nervenfestigkeit, Ängstlichkeit, Aggressionsverhalten, Jagdtrieb und Friedfertigkeit im Umgang mit Menschen gerichtet. Grundsätzlich gibt es keine Rassebeschränkungen, auch Mischlinge kommen in Frage. Bevorzugt werden jedoch Labrador und Golden Retriever, Deutscher Schäferhund und Königspudel ausgebildet. Ausbildung Nur etwa 0,5 Prozent der Blinden und Sehbehinderten in Deutschland haben einen Führhund. Die Wartelisten in den Führhundschulen sind lang. Gut ausgebildet ermöglichen diese Tiere ihren Haltern ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Sicherheit. Blindenführhunde kennen etwa 40 Hörzeichen. Sie wissen, was "Nach Hause" oder "Zebra" heißt, zeigen freie Sitzplätze im Restaurant oder öffentlichen Verkehrsmitteln an und suchen in Gebäuden nach Ein- und Ausgängen. Das blindenspezifische Training in den Führhundschulen dauert etwa ein Jahr. Ein fertig ausgebildetes Tier kostet ca. 25.000 Euro. Rechte Blindenführhunde gelten nach § 33 SGB V rechtlich als Hilfsmittel und sind somit die einzigen Hunde "auf Rezept". Ein Hilfsmittel sollte man überall dabei haben dürfen, doch ganz so einfach ist es nicht, denn ein Blindenführhund ist eben auch ein Tier. Dennoch darf einem blinden Mieter die Haltung eines Führhundes nicht untersagt werden. Außerdem hat das Führgespann Anspruch auf barrierefreien Zutritt zu allen öffentlichen Gebäuden wie Behörden, Freibädern oder Theatern. Auch Sozialleistungen wie Arztund Krankenhausbesuche sind grundsätzlich barrierefrei zu erbringen und hierzu gehört auch die Mitnahme eines Führhundes. Da laut eines Gutachtens der Freien Universität Berlin auch keine medizinisch-hygienischen Bedenken dagegen sprechen, sollte einem Führhundgespann nicht der Zutritt verweigert werden. Nur bei privaten Einrichtungen kann es Probleme geben. Inhaber von Lebensmittelgeschäften oder Restaurants können von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und festlegen, dass dem Führgespann der Zutritt versagt bleibt. Hier hilft kein Knurren sondern nur der Rechtsweg. Seit 2006 gilt nämlich das Allgemeine Gleichbehandlungsgestz (AGG) welches Benachteiligungen im Bereich zivilrechtlicher Rechtsgeschäfte entgegenwirkt Mailende! ** 5.4 Was ist von Sprühhalsbändern zu halten? Einen Link zu einem Artikel zu diesem Thema übersandte mir Marion Happe, wofür ich ihr herzlich danke; das Thema ist sehr brisant, aber um so wichtiger, sich Sprühhalsbänder und ihre Folgen einmal genauer anzuschauen. Lesen Sie selbst: Autorin: Franziska Feldsieper (Mensch-mit-Hund-Schule) Ich werde öfter gefragt, was ich denn von Sprühhalsbändern ("Antibell", "Jet-Care", "MasterPlus" etc.) halten würde. Ich gebe offen zu, dass ich diese Halsbänder in der Vergangenheit gelegentlich eingesetzt habe, aber nie wirklich ganz glücklich damit war. Gott sei Dank haben die Hunde, bei denen ich sie eingesetzt habe, meines Wissens nach kein Trauma davongetragen, aber das war wohl wirklich nur Glück. Beim letzten Einsatz vor vielen Jahren hatte das Teil einen Defekt und hörte gar nicht mehr auf zu sprühen und es war wohl nur der Schutzengel des Hundes, der verhinderte, dass der Hund einen psychischen Schaden davontrug. Jetzt schickte mir eine Kundin folgenden Text von Clarissa von Reinhardt, den ich hier gerne veröffentlichen möchte. Ich werde, aus nachvollziehbaren Gründen, mein Gerät nie wieder verwenden und kann nur beteuern, dass ich über die ganz schlimmen Verknüpfungen, die vorkommen können, tatsächlich nicht Bescheid wußte. Aber ich halte es da mit Adenauer "Es kann einem doch keiner verbieten, watt klüger jeworden zu sein!" Köpfchen statt Knöpfchen... ...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja GebMann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz. Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten! Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme: Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?! Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut. Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist... Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt. Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt. Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu. © Clarissa v. Reinhardt animal learn P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung – hoffentlich – erspart. Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt. Quelle: http://www.menschmithund.de/150252.html ** 6 Informationen aus dem bundesweiten Arbeitskreis ** 6.1 Newsletter des Arbeitskreises per Telefon Der Arbeitskreis der Führhundhalter im DBSV informiert: Neuer Informationsservice: Newsletter per Telefon! Ab sofort bietet der Bundesarbeitskreis einen neuen Informationsservice für Blindenführhundhalter unter folgender Rufnummer: 06221 4294460 (bei phonecaster.de) Hier werden in unregelmäßigen Abständen Neuigkeiten aus der FührhundhalterSelbsthilfe und Aktivitäten des Bundesarbeitskreises veröffentlicht. Dieser Service richtet sich in erster Linie an Führhundhalter ohne Internet-Zugang, die nicht auf aktuelle Meldungen aus dem Führhundwesen verzichten sollen. Betreut wird der neue Informationsservice von Helga Mauch, Redakteurin von "Wir Führhundhalter", dem "Hörmagazin rund um den Führhund", das ebenfalls vom FührhundhalterArbeitskreis herausgegeben wird. Es erscheint in 2-monatigen Abständen auf DAISY-CD oder zum Download. Der Unkostenbeitrag für ein Abonnement beträgt 15 € jährlich. Wie funktioniert unser Info-Telefon? Bei Ihrem Anruf unter 06221 4294 460 werden Ihnen die eingestellten Beiträge durchs Telefon vorgespielt (KEINE Computerstimme!). Während des Anrufs können Sie mit der Telefontastatur zwischen Beiträgen wechseln oder innerhalb eines Beitrags vor und zurück "spulen" (z.B. um sich eine Rufnummer mehrfach anzuhören). Tastenbelegung: 1 = 5 sec zurück 2 = 60 sec Pause (jede beliebige Taste setzt das Abspielen fort) 3 = 5 sec vor = 1 min zurück 6 = 1 min vor 9 = nächste Episode (=b Beitrag) 0 = Informationen über laufenden Beitrag (Titel, Zeit der Veröffentlichung, Spieldauer) * = Kommentarmenü (hier kann der Anrufer auf Wunsch einen Kommentar hinterlassen Nähere Informationen finden Internetnutzer auch auf www.phonecaster.de. Wir danken dem Team von phonecaster.de für den vorbildlichen Support bei der Einrichtung unseres Infotelefons. Alle Führhundhalterinnen und -halter sind herzlich eingeladen, dieses neue Angebot zu nutzen. Im Namen des Bundesarbeitskreises der Führhundhalter im DBSV grüßt Sie recht herzlich Ihre Helga Mauch ** 6.2 Newsletter des Arbeitskreises per E-Mail Wie Sie sicher wissen, gibt es schon viele Jahre die Zeitschrift "Wir Führhundhalter", herausgegeben vom bundesweiten Arbeitskreis der Führhundhalter im DBSV. Seit Kurzem gibt es einen Newsletter, per Telefon erreichbar, dessen Pressemitteilung ich Ihnen ja im letzten Führhundhalter-Info übersandte. Heute nun kann ich Ihnen mitteilen, dass es auch einen Newsletter per Mail gibt. Die Audioversion und die Mailversion sollen identisch sein. Hier der Link für das Abonnieren: http://www.dbsv.org/dbsv/unsere-struktur/dbsv-gremien/blindenfuehrhundhalter Sicher erhalten Sie dort noch zusätzliche Informationen, schauen Sie doch mal rein. ** 6.3 Weitere Informationen Die erste und nächste Telefonkonferenz unserer Arbeitskreisleitung tagt erst am 21. Januar. Daher reiche ich Ihnen Wissenswertes mit separater E-Mail weiter. ** 7 Aus der Gruppe der Führhunde bei Facebook – Diabetiker-Warnhunde Dieser Artiekl wurde von Christine Grünebaum weitergeleitet. Vielen herzlichen Dank dafür, sehr interessant, was auch andere Assistenzhunde leisten. Textanfang:17.01.2014 | 09:00 Uhr Burbach. Im Hundezentrum Siegerland lernen Vierbeiner, am Schweißgeruch von Herrchen und Frauchen den Blutzuckerspiegel zu erschnüffeln. Emil schnüffelt kurz an Angelika Schornsheim herum und stürzt dann zu ihrer Tasche. Darin liegt der Notfallbeutel mit dem Blutzucker-Messgerät. Emil wühlt kurz und bringt ihn seinem Frauchen. Im Ernstfall hätte Schornsheim jetzt ihren Blutzuckerwert gemessen. Die Diabetikerin macht sich die feine Nase ihres Rüden zu Nutze: Hunde riechen Über- oder Unterzuckerung am Schweiß und im Atem eines Menschen. „Man ist oft abgelenkt und nimmt die Hypoglykämie gar nicht wahr oder verdrängt es“, sagt Kerstin Hilpert aus Freiburg, die in der Gastronomie arbeitet. „Die Leute müssen bedient, die Getränke gezapft werden – da vergisst man das Messen schon mal.“ Dominique Beigel aus Mühlhausen kann ruhiger schlafen, seit Collie Joe im Haus ist: Ihr siebenjähriger Sohn hat Diabetes und Kinder achten beim Spielen nicht permanent auf ihren Blutzuckerspiegel. „Nachts um zwei ist oft ein Tiefpunkt“, weiß die junge Mutter, früher sei sie jede Nacht aufgestanden, um zu messen. Jetzt ist ja Joe da.Kein Ersatz für den NotarztDiabetikerwarnhunde sind dabei aber kein Ersatz für den Arzt oder Helfer in der Not: Sie zeigen an, dass sich im Körper des Herrchens der Blutzuckerspiegel verändert, die Verantwortung für den Diabetes liegt immer noch beim Herrchen. „Der Hund kratzt und bringt den Notfallbeutel, ob ich messe und esse oder messe und spritze liegt bei mir“, erklärt Angelika Schornsheim. Meist zeigen Diabetikerwarnhunde Hypo- (Unter-) und Hyperglykämie (Überzucker) auf die gleiche Weise an. Bewährt hat sich Kratzen – denn Bellen kann alles bedeuten. Hunde bellen ständig. Eine besonders geeignete Rasse gibt es für die Ausbildung zum Diabetikerspürhund nicht. Alle Hunde haben eine feine Nase. Wichtig ist, dass das Tier und Herrchen zusammenpassen, ein Team bilden. Arbeitswillig müsse er sein, sagt Kerstin Hilpert, interessiert, diszipliniert. In der Öffentlichkeit an fremden Leuten hochspringen geht gar nicht. „Wenn er neben dem Bett auf dem Boden liegt und schläft und dabei den Hypo-Geruch wahrnimmt, muss er aufspringen und mich warnen“, so Hilpert. Bliebe das Tier faul liegen, wäre er nicht geeignet.Spielerische KonditionierungGelernt wird wie in der Hundeschule durch spielerische Konditionierung: Der Geruch nach Über- oder Unterzucker soll für den Hund etwas Besonderes sein. Kerstin Hilpert hat ein T-Shirt, das sie bei einem Unterzucker trug, zerschnitten, vakuumiert – damit sich die Bakterien vermehren – und ab damit ins Gefrierfach. Zum Üben holte sie einzelne Fetzen, und wenn der Hund auf den Schnipsel – zuerst zufällig – reagierte, gab es direkt eine Belohnung. Hilpert: „Wichtig ist, den Fetzen immer dicht am Körper zu haben, damit der Hund lernt, dass es kein Spielzeug ist.“Im nächsten Schritt wird ein Signal antrainiert, Kratzen zum Beispiel. Die Belohnung gibt es dann nicht mehr fürs Wahrnehmen des Geruchs, sondern fürs Signalanzeigen. So setzt sich das Ganze fort, Belohnung fürs Kratzen, Belohnung fürs Testgerätbringen, Belohnung für Klingelknopfbedienen. Das kann ganz individuell trainiert werden, je nach Lebenssituation des Betroffenen: Dominique Beigals Collie Joe holt zum Beispiel die Mama, statt zu klingeln.Kleinste Veränderungen erschnüffelnDer normale Blutzucker eines Menschen liegt etwa zwischen 80 und 120 Millimol pro Liter Blut. Der Hund zeigt aber nicht erst an, wenn ein Über- oder Unterzucker bereits erreicht ist, sondern sich die Werte verändern. „Selbst kleinste Veränderungen am Körper reicht er, freut sich auf seine Belohnung und kann es kaum noch abwarten“, erklärt Kerstin Hilpert. Der Hund reagiert, solange der Diabetiker selbst reagieren kann und nicht, wenn er das Bewusstsein verloren hat. Und das zuverlässiger als jedes Messgerät. Das aber sei bei den Krankenkassen noch nicht durchgedrungen, beklagen viele Diabetikerwarnhundebesitzer. Anschaffung und Training der Tiere werden nicht bezahlt, obwohl sie teure Krankenhausaufenthalte vermeiden helfen. Auch der rechtliche Status ist unklar: Anders als Blindenhunde – die von den Krankenkassen oft bezahlt werden – haben Diabetikerwarnhunde nicht überall Zutritt. Quelle: Diabetikerwarnhunde zuverlässiger als jedes Messgerät | WAZ.de <http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-undfreudenberg/diabetikerwarnhunde-zuverlaessiger-als-jedes-messgeraetid8881359.html#plx2018633257> Textende! ** 8 Tiervision und Claudia Ludwig zu Besuch bei TASSO e.V. Tiervision und Claudia Ludwig zu Besuch bei TASSO e.V. Wenn es um Fragen zur Tiergesundheit, Erziehung, Ernährung oder dem Verhalten unserer tierischen Freunde geht, dann ist das Expertenteam von Tiervision mit seinen spannenden Beiträgen genau richtig. Das InternetPortal, moderiert von der Fernsehmoderatorin Claudia Ludwig, sendet regelmäßig Online-Beiträge rund um das Tier. Vor kurzem war Tiervision zu Besuch bei TASSO in der Zentrale in Hattersheim. Freuen Sie sich auf folgende Highlights: Philip McCreight, der Leiter von TASSO, erklärt, warum die vorsorgliche Registrierung für unsere Haustiere so wichtig ist. Vertreter des Tierheims Hattersheim waren mit Katzen, Hunden und Kaninchen vor Ort und hoffen, im Rahmen von „Claudias Tiervermittlung“ für diese Tiere ein neues, glückliches Zuhause zu finden. Die TASSO-Pressereferentin Marie-Christin Gronau stellt das vor kurzem aus der Taufe gehobene Projekt „Ich war eine Wohnungskatze!" vor. Zudem lässt Claudia Ludwig ihren neuen Mischlingshund Neve live in der TASSO-Zentrale registrieren. Das Team von Tiervision wirft einen Blick hinter die Kulissen der TASSO-Notrufzentrale. Seien Sie dabei, wenn es gleich zum Jahresbeginn heißt: Herzlich willkommen bei Tiervision. Die Sendung können Sie sich hier ansehen: http://www.tiervision.de/sendungen/tiervermittlung/sendung/artikel/claudiastiervermittlung-tasso-vom-03012014-2060/ © Copyright TASSO e.V. Kommentieren Newsletter abbestellen Impressum Datenschutz Spenden TASSO auf facebook ** 9 Schlusswort TASSO auf twitter TASSO auf YouTube So, liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Newsletter starten wir hoffentlich in ein buntes Jahr mit vielen interessanten Artikeln. Sollten Sie selbst Informationen für mich haben, Erfahrungen im Zutritt, Einweisungsberichte etc., mein Postfach ist für alles offen. Nun wünsche ich Ihnen einen schönen Restjanuar und verabschiede mich mit herzlichen Grüßen bis in den Februar. Ihre Vera Peitzmeier Landesreferentin für das Führhundreferat im BSBH ** 10 Kontakt Vera Peitzmeier Telefon: 06421-407474 (mit Anrufbeantworter) E-Mail: [email protected] Rita Schroll Tel.: 06421-200896 E-Mail: [email protected]