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KOLLEGIUM FÜR HAUSARZTMEDIZIN
COLLEGE DE MEDECINE DE PREMIER RECOURS
COLLEGIO DI MEDICINA DI BASE
COLLEGE OF PRIMARY CARE MEDICINE
PRESSEMITTEILUNG
Luzern, 25. Juni 2009
KHM-Forschungspreis Hausarztmedizin 2009
Hausärzte forschen für bessere Versorgung ihrer
Patienten
Der mit 30 000 CHF dotierte «KHM-Forschungspreis Hausarztmedizin – gestiftet von Mepha», geht dieses Jahr zu gleichen Teilen an drei unabhängige
Schweizer Ärzteteams. Die Preisträger sind Dr. Lilli Herzig (Epalinges),
Dr. Wilfried Harringer (Goldach) und Dr. Ruedi Isler (Reigoldswil). Die Preisverleihung findet am 25. Juni im Rahmen der 11. Fortbildungstagung des
Kollegiums für Hausarztmedizin (KHM, 25. – 26. Juni 2009) im KKL Luzern statt.
Die vom KHM verliehene Auszeichnung würdigt Forschungsprojekte, die sich
mit Themen aus dem Praxisalltag befassen und an denen Hausärzte massgeblich beteiligt sind.
Die aufgrund herausragender Qualität, Originalität, Relevanz und Methodik ausgezeichneten Praxisstudien untersuchten folgende hausärztliche Fragestellungen:

die Häufigkeit von seelischen Störungen und psychosozialen Stressfaktoren
bei Patienten, die den Hausarzt wegen körperlicher Beschwerden aufsuchen
(Arbeitsgruppe um Dr. Lilli Herzig, Universität Lausanne)

die Verbreitung von Patientenverfügungen in hausärztlichen Praxen und die
damit verbundenen Vorstellungen der Patienten (Dr. Wilfried Harringer und
Dr. Gottfried Hoby, für den Qualitätszirkel ZOC Rorschach und Umgebung)

den Einfluss des ‚Einzeltutorats’ in der Hausarztpraxis auf die Qualität der
akademischen Medizinerausbildung (Arbeitsgruppe um Dr. Ruedi Isler,
Universität Basel)
«Die Erforschung von hausärztlichen Fragestellungen wird zunehmend zu einer
Voraussetzung für eine effiziente und langfristig noch bezahlbare medizinische
Grundversorgung», kommentiert Prof. Hans Stalder, Genf, Präsident der Preisjury,
die Bedeutung der ausgewählten und als gleichrangig angesehenen Arbeiten. Dr.
Beat Künzi, Leiter Arbeitsgruppe Forschung in der Hausarztmedizin (FoHAM), sieht
die durch den KHM-Preis stimulierte Praxis-Forschung zudem als einen wichtigen
Beitrag der noch jungen akademischen Hausarztmedizin, welcher auch die Zukunft
des Berufsbilds der Grundversorger zu sichern hilft.
Wissenschaftliche Leitung:
Kollegium für Hausarztmedizin
Präsident: Dr. med. Marc Müller
Geschäftsführer: Dr. med. Ueli Grüninger
Landhausweg 26
3007 Bern
Tel. 031 370 06 70 Fax 031 370 06 79
E-Mail: [email protected]
Kongressorganisation:
Dr. Schlegel Healthworld AG
Heidi Fuchs / Andrea Studer
Sennweidstrasse 46
6312 Steinhausen
Tel. 041 748 76 00 Fax 041 748 76 11
E-Mail: [email protected]
KOLLEGIUM FÜR HAUSARZTMEDIZIN
COLLEGE DE MEDECINE DE PREMIER RECOURS
COLLEGIO DI MEDICINA DI BASE
COLLEGE OF PRIMARY CARE MEDICINE
Versteckte psychische Erkrankungen als Auslöser
Die von Dr. Lilli Herzig vom Institut Universitaire de Médecine Générale (IUMG) der
Universität Lausanne geleitete Forschergruppe ermittelte in einer repräsentativen,
prospektiven Beobachtungsstudie mit 917 Patienten, die sich mit mindestens einem
körperlichen Symptom beim Hausarzt vorstellten, dass in 20 % der Fälle eine
Depression, in mehr als 15 % der Fälle eine Angststörung und in fast 28 % der Fälle
eine somatoforme Störung vorlag. Darüber hinaus fanden die Forscher im Rahmen
ihrer so genannten SODA-Studie (Somatisation, Depression, Angststörung) einen
hochsignifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorliegen psychosozialer Stressfaktoren und den drei Störungen. Mitverfasser der zur Publikation eingereichten
Arbeit sind neben Erstautor Dr. Nader Haftgoli die Kollegen Dr. Bernard Favrat,
Dr. François Verdon, Dr. Paul Vaucher, Dr. Nicole Mühlemann, Dr. Thomas Bischoff,
Dr. Bernard Burnand und Dr. Lilli Herzig1.
Patientenverfügung: knappe, einfache Form bevorzugt
Bei der zweiten Praxisstudie handelt es sich um eine Arbeit des Ärzte-Qualitätszirkels ZOC der Region Rorschach, die unter Leitung von Dr. Wilfried Harringer,
Goldach, und Dr. Gottfried Hoby, Rheineck entstanden ist. Im Rahmen eines Arztgesprächs wurden 300 Patienten über 65 Jahre aus 10 Grundversorgerpraxen zu
ihrer persönlichen Situation bzw. ihren Vorstellungen und Wünschen betreffend einer
Patientenverfügung (PV) befragt. Die Untersuchung ergab, dass 75 % der Befragten
nicht im Besitz einer PV waren. Allerdings erklärten sich drei Viertel von ihnen nach
dem Gespräch bereit, eine PV zu erstellen, nur 19 % lehnten eine solche ab. Eine
einfache, einseitige Vorlage wurde gegenüber ausführlicheren Varianten der in der
Schweiz nicht einheitlich gehandhabten Vorlagen deutlich bevorzugt. Die Arbeit des
ZOC wurde vor kurzem in der Zeitschrift Primary Care publiziert2.
Hausärztliche Einzeltutoren erhalten Bestnoten
Bei der dritten preisgekrönten Studie handelt es sich um eine Untersuchung der
Ausbildung von Medizinstudenten der Universität Basel im Rahmen sogenannter
Einzeltutorate in insgesamt 270 Hausarztpraxen. Die anonym befragen Studenten
gaben nach mehrjähriger Erfahrung mit den Einzeltutorien an, sich mehr Wissen,
soziale und kommunikative Fähigkeiten angeeignet zu haben als in anderen Lernformen. Mit einem Gesamt-Notendurchschnitt von 5,3 auf der 6er-Skala erhielten die
hausärztlichen Einzeltutoren die Bestnote unter allen Lehrbefugten der Medizinischen Fakultät Basel. Aus Sicht der Jury untermauert die Studie mit Fragestellung
und Ergebnissen die Bedeutung der Hausärzte in der Lehre an einer Schweizer
Fakultät. Autoren der im Februar 2009 in der Zeitschrift Swiss Medical Weekly
publizierten Arbeit sind Dr. Ruedi Isler, Dr. Silvana Romerio, Dr. Ursina Halter,
Dr. Simon Heiniger, Dr. Malte Persike, Dr. Bodo Röers, Prof. Benedict Martina, Prof.
Peter Tschudi und Dr. Klaus Bally3.
Wissenschaftliche Leitung:
Kollegium für Hausarztmedizin
Präsident: Dr. med. Marc Müller
Geschäftsführer: Dr. med. Ueli Grüninger
Landhausweg 26
3007 Bern
Tel. 031 370 06 70 Fax 031 370 06 79
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Kongressorganisation:
Dr. Schlegel Healthworld AG
Heidi Fuchs / Andrea Studer
Sennweidstrasse 46
6312 Steinhausen
Tel. 041 748 76 00 Fax 041 748 76 11
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COLLEGE OF PRIMARY CARE MEDICINE
Literatur
1.
Wilfried Harringer, Gottfried Hoby, Charlotte Bigler, Hansueli. Brack, Martin Heinzelmann, Peter Kägi, Peter
Laux, Francesco Pedrazzini, Roman Schöb und Christoph Widrig. Patientenverfügung in der hausärztlichen
Praxis. PrimaryCare. 2009;9(03):56-8.
2.
Ruedi Isler, Silvana Romerio, Ursina Halter, Simon Heiniger, Malte Persike, Bodo Röers, Benedict Martina,
Peter Tschudi und Klaus Bally. One-on-one long-term tutorials in general practitioners' practices - a
successful new teaching concept in primary care medicine. Swiss Med Wkly. 2009;139(11-12):161-5.
3.
Nader Haftgoli, Bernard Favrat, François Verdon, Paul Vaucher, Nicole Mühlemann, Thomas Bischoff,
Bernard Burnand und Lilli Herzig. Prevalence of depression, anxiety, and somatoform disorders in primary
care patients with physical complaints. (submitted)
Über das KHM
Das Kollegium für Hausarztmedizin (KHM) ist die Dachorganisation der ärztlichen Grundversorger in der Schweiz.
Getragen wird das 1994 als gemeinnützige Stiftung gegründete KHM von den Schweizerischen Gesellschaften
für Allgemeinmedizin (SGAM), Innere Medizin (SGIM) und Pädiatrie (SGP) sowie von der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) und den fünf medizinischen Fakultäten der Schweiz. Im Zentrum des Engagements des KHM und seiner Mitgliedsorganisationen steht die Sicherung und Förderung einer
qualitativ hochstehenden und quantitativ ausreichenden medizinischen Grundversorgung in der Schweiz. Mit
finanzieller Unterstützung der SAMW hat das KHM ein Förderprogramm für die Forschung im Bereich der Hausarztmedizin initiiert, welches von der Arbeitsgruppe «Forschung in der Hausarztmedizin» (FoHAM) des KHM
koordiniert wird. Das Förderprogramm umfasst neben der Vergabe von Forschungsstipendien auch den von der
Mepha Pharma AG (Schweiz) gestifteten «KHM-Forschungspreis Hausarztmedizin». Eingabetermin für den
KHM-Forschungspreis Hausarztmedizin 2010 ist der 28. Februar 2010 (Informationen unter www.kollegium.ch/rd/
d.html).
Am 25. und 26. Juni 2009 findet im KKL Luzern unter dem Motto «Gegensätze: hoch – tief» die 11. Fortbildungstagung des KHM statt (www.congress-info.ch/khm2009). In der Westschweiz wird das Pendant der
Veranstaltung, das 11ème Colloque de formation continue du Collège de Médecine de Premier Recours (CMPR),
am 27. August im Kongresszentrum Beaulieu in Lausanne («Le contraires: des hauts et des bas») durchgeführt.
Fotos von der Preisverleihung stehen ab 25. Juni 2009 unter www.congressinfo.ch/khm2009 in der Rubrik «PRESSE» zum Download bereit.
Kontakte und weitere Auskünfte:
Dr. Winfried Suske
Dr. Schlegel Healthworld AG
6132 Steinhausen
+41 41 748 76 29
[email protected]
Wissenschaftliche Leitung:
Kollegium für Hausarztmedizin
Präsident: Dr. med. Marc Müller
Geschäftsführer: Dr. med. Ueli Grüninger
Landhausweg 26
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Tel. 031 370 06 70 Fax 031 370 06 79
E-Mail: [email protected]
Kongressorganisation:
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Heidi Fuchs / Andrea Studer
Sennweidstrasse 46
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Tel. 041 748 76 00 Fax 041 748 76 11
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