Ergebnisprotokoll - Entwurf

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Protokoll des 2. Waldforums
des Österreichischen Walddialogs
19.6.2007, 10:00 – 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: Diplomatische Akademie,
Favoritenstrasse 15a, 1040 Wien
Schriftführung und Protokoll: Johannes Voitleithner/Georg Rappold
Vorsitz: Johannes Schima
Moderation: Ursula Kopp
TOP1. Begrüßung und Status des Walddialogs
Schima (BMLFUW) begrüßt die TeilnehmerInnen (siehe Anhang 1) und gibt einen
kurzen Überblick über die Themen des 2. Waldforums. Im Waldforum besteht
einerseits im Sinne eines „Waldparlaments“ die Möglichkeit, zu aktuellen
forstpolitischen Themen breit zu diskutieren, andererseits werden konkrete
Maßnahmen zur Umsetzung des Österreichischen Waldprogramms behandelt.
Schima weist weiters darauf hin, dass seit dem letzten Waldforum aktiv und
konstruktiv gearbeitet wurde und dies als Ausdruck zu werten sei, dass der
Walddialog lebt.
Gschwandtl (BMLFUW) geht auf den Status Quo des Walddialogs ein (siehe
Anhang 2). Seit dem letzten Waldforum im November 2006 wurde das
Arbeitsprogramm redaktionell und strukturell überarbeitet sowie die WalddialogIndikatoren (Ist- und Soll-Werte) adaptiert.
Die Moderatorin, Frau Kopp (WU Wien) beschreibt den Tagesablauf und nennt die
Ziele des Tages (siehe Anhang 3).
TOP2. Berichte und Diskussion zu aktuellen forstpolitischen Themen
Schima (BMLFUW) stellt globale, pan-europäische und EU-Entwicklungen vor. In
der Folge geht er auf aktuelle forstpolitische Themen in Österreich ein (siehe Anhang
4). Im Bereich Forstschutz weist er auf die aktuell schwierige Käferproblematik hin
und betont, dass aufgrund des Dauerthemas eine sensible Öffentlichkeitsarbeit
erforderlich ist. Weiters informiert er, dass eine „Agentur für den Schutz vor
Naturgefahren“ als politische Vorgabe im Raum steht mit dem Ziel, die Koordinierung
in diesem Bereich zu optimieren.
Mandl (Landarbeiterkammer) bedankt sich für die Initiative des BMLFUW zur
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Einrichtung des Aufbaulehrgangs „Grüne Matura“ in Bruck an der Mur. Er erkundigt
sich, wann es die Staatsprüfung neu geben wird.
Schima verweist darauf, dass die „Staatsprüfung-neu“ zahlreiche Vorarbeiten
bedingt hat und die ersten Prüfungen nach neuem Modus noch heuer durchgeführt
werden.. Aufgrund geänderter Ausbildungsgänge an der Universität für Bodenkultur
ist es nötig geworden, die Rechtsgrundlagen für die Zulassungserfordernisse zu
überarbeiten. Einige StudentInnen haben gewisse, für die Staatsprüfung
erforderliche, Fächer nicht belegt. Für Härtefälle wird es eine Übergangslösung
geben.
Johann (Die Grünen) weist darauf hin, dass das Programm Ländliche Entwicklung
noch nicht von der EU-Kommission genehmigt ist und es z.B. Kritik zum
Forststrassenbereich gab. Er erkundigt sich, wie es gegebenenfalls zu Änderungen
im Programm kommt, insbesondere ob die Überarbeitung in einem breiten Kreis
erfolgen wird.
Schima (BMLFUW) erläutert, dass nur ganz wenige Knackpunkte einer
Genehmigung im Wege stehen. Diese betreffen ausschließlich den
landwirtschaftlichen Bereich, z.B. die Düngemittelgrenzreduktion, welche zu einer
Verringerung des Viehbestandes in bestimmten Gebieten führen würde. Bzgl.
Einbindung der Akteure hat die Kommission 130 Fragen an Österreich gestellt und
darauf hingewiesen, dass ausschließlich bestimmte ExpertInnen Auskunft zu
Detailfragen geben sollen und eine vertrauliche Behandlung ausdrücklich gefordert.
Für den Forstbereich werden keine substantiellen Änderungserfordernisse gesehen.
Es wird erwartet, dass im September im zuständigen -Ausschuss eine Genehmigung
des Programms Ländliche Entwicklung erfolgt. Falls es keine Genehmigung geben
solltet, werden Regelungen zur Verlängerung der Programmlaufzeit anzuwenden
sein.
A) Europäische Waldpolitik
Gschwandtl (BMLFUW) stellt aktuelle Entwicklungen der Forstpolitik in Europa vor
(siehe Anhang 5), im speziellen den EU Forstaktionsplan (M 721.1)1 und die nächste
Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (M 721.1).
Stemberger (LK-Ö) weist bezüglich des EU-Forstaktionsplans darauf hin, dass es
für die Waldbesitzerverbände besonders ärgerlich ist, dass ein bewährtes und gut
funktionierendes Wald-Monitoringsystem einfach abgesetzt wird. Die Forstwirtschaft
kommt deswegen immer wieder zu kurz, da sie in den EU-Verträgen nicht vorkommt
und dadurch Objekt anderer Politiken ist. Nachdem jetzt wieder eine entsprechende
Debatte anläuft, wünscht er vom BMLFUW, dass es sich für eine Aufnahme der
Forstwirtschaft in die neuen EU-Verträge einsetzt.
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Bei den Klammerausdrücken handelt es sich um den jeweiligen Code der Maßnahmen aus dem ÖWADArbeitsprogramm
2
Johann merkt an, dass die von Gschwandtl aufgeworfenen Fragen zur 5.
Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa wichtig sind und die Grünen
deshalb eine Stellungnahme dazu abgeben werden. Er fragt, ob es dazu nicht einen
breiteren Rahmen zur Diskussion braucht, da bisher im Walddialog einiges noch
nicht geklärt ist. Aus diesem Grund regt Johann eine eigene Veranstaltung zum
Thema an. In der Folge erkundigt er sich zum Umsetzungsstand von FLEGT.
Sommerauer (Arch+Ing) fragt ebenfalls an, wie es bzgl. MCPFE weiter geht und ob
der Österreichische Standpunkt vorher mit Arch+Ing abgeklärt werden kann.
Gschwandtl informiert, dass das nächste Expert Level Meeting (ELM) der
Ministerkonferenz Anfang September stattfindet, wo die Dokumente weitgehenden
zum Abschluss gebracht werden sollen. Eine aktuelle Fassung der Dokumente liegt
als Tischvorlage auf. Er ersucht alle, die Dokumente zu studieren und etwaige
Stellungnahmen bzw. Wünsche dem BMLFUW innerhalb der nächsten 2 Wochen
bekannt zu geben. Die Kontaktgruppe Internationale Waldpolitik wird voraussichtlich
noch vor dem Expert Level Meeting tagen und über die Dokumente diskutieren.
Bzgl. FLEGT werden auf EU Ebene derzeit intensivste Verhandlungen mit Malaysien
geführt. Gelingt es mit Malaysien einen Vertrag abzuschließen, dann tritt die FLEGT
Verordnung in Kraft. Innerhalb Österreichs laufen derzeit Gespräche mit dem BMF
über die Einrichtung jener Stelle, die die FLEGT Verordnung zu vollziehen hat, d. h.
bei der Holzeinfuhr die erforderlichen Lizenzen kontrolliert. Auf internationaler Ebene
würde ein Abkommen mit Malaysien das Eis brechen, könnte eine Kettenreaktion
auslösen und auch andere Länder motivieren, FLEGT-Verträge abzuschließen, so
Gschwandtl.
Edlinger (Austropapier) weist auf das Spannungsfeld zwischen energetischer und
stofflicher Nutzung hin und betont, dass für die geplante Warschau-Resolution „Wood
and Energy“ eine ausgewogene Formulierung wichtig ist.
Schima ergänzt, dass zur Kontaktgruppe Internationale Waldpolitik auf Wunsch
noch weitere Teilnehmer des Walddialogs hinzugezogen werden könnten. Bezüglich
Wald-Monitoringsystem weist er darauf hin, dass sich die EU aus
Routineerhebungen zurückziehen will und beabsichtigt, nur die Entwicklung neuer
Methoden finanziell zu unterstützen. Weiters teilt er mit, dass SC Mannsberger hinter
einer Einbindung des Themas Forstwirtschaft in die EU-Verträge steht. Es ist aber
festzustellen, dass die Waldpolitik zunehmend durch andere Politikfelder dominiert
wird.
B) Biomassepotential-Studien
Mauser (BFW) geht im Zusammenhang mit Potentialerhebungen zu Erneuerbarer
Energie auf die Weiterentwicklung der Österreichischen Waldinventur (ÖWI) und
ihrer Merkmale (M 321.1) ein und weist auf die Absicherung der ÖWI hin (siehe
Anhang 6). Bezüglich des ÖWAD-Arbeitsprogramms betont er, dass die ÖWI an
mehreren Stellen aufgenommen werden soll, da sie bisher nur an einer Stelle
aufscheint. Ein Teil der Finanzierung der ÖWI erfolgt im Rahmen des BFW-
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Basisbudgets.
In der Folge stellt er die Holz- und Biomasse-Aufkommensstudie HOBI (M 321.2)
im Überblick vor, insbesondere ihre Ziele (nachhaltig nutzbares Potential),
Herausforderungen, Rahmenbedingungen und Inhalte. Die Studie wurde bis Ende
2008 angelegt. Die Politik hat aber schon jetzt erste Ergebnisse verlangt. Mauser
betont, dass viele Quantifizierungen (Modellierungen) sehr aufwendig und schwer
abzugrenzen sind. Zum Aspekt Nachhaltigkeit sind bestimmte Fragen in einem
erweiterten Kreis zu diskutieren (z.B. welche Vorratshaltung im österreichischem
Wald nachhaltig ist). Der vom BFW für die Mehrnutzung gelieferte Wert ist als
Mindestmenge zu verstehen. Ende August 2008 liegt das Endergebnis der Studie
vor.
Hirschberger (WWF) stellt die Studie „Potenzial der Biomassenutzung aus dem
Wald unter Berücksichtigung der Biodiversität“ vor, die der WWF in
Zusammenarbeit mit den ÖBf erstellt hat. In der Folge geht er auf die Methodik und
die Berechnung des Potentials ein (siehe Anhang 7). Ergänzend weist er darauf hin,
dass auf der Folie das Verhältnis Vorratsfestmeter zu Erntefestmeter verkehrt
dargestellt ist. Der WWF empfiehlt in Zusammenhang mit der Nutzung von Wipfeln
und Ästen eine Standortskartierung, um der Gefahr eines Nährstoffverlusts
vorzubeugen. Bei Totholz wird die Nutzung äußerst kritisch gesehen. Abschließend
geht er auf Synergieeffekte und Unsicherheiten ein (z.B. werden laut Statistik Austria
4 Mio. fm mehr Brennholz verheizt, als lt. Statistik eingeschlagen werden).
Johann (Die Grünen) merkt zur BFW–Studie an, dass als ökologische
Rahmenbedingungen die Kriterien für die Nutzungsnachhaltigkeit angenommen
werden, was dazu führt, dass keine Reserven für die Ökologie vorgesehen sind. Die
Nutzungsnachhaltigkeit geht von intensiver Bewirtschaftung aus. Interessant für die
BFW–Studie wäre ein längerer Berechungszeitraum über 2020 hinaus, und zwar auf
eine Umtriebszeit, da der Wald mit unterschiedlichen Altersklassen aufgebaut ist.
Abschließend stellt er die Frage, ob eine Verknüpfung der ÖWI mit der
Hämerobiestudie geplant ist. Mauser (BFW) entgegnet bezüglich der biologischen
Vielfalt, dass diese natürlich mehr Ansprüche als nur Nährstoffgrenzen hat.
Diesbezüglich werden beispielsweise die naturschutzrechtlichen Einschränkungen in
der Holz- und Biomasse-Aufkommensstudie noch berücksichtigt. Das ÖWI-Ergebnis
wird zudem auch Totholzmengen liefern. Die ÖWI-Daten haben Ungenauigkeiten
und sind daher für die Bezirksebene wenn überhaupt, nur sehr vorsichtig zu
verwenden. Der vorgesehene 20 – 25 jährige Berechungszeitraum wird als ein guter
Kompromiss gesehen. Bzgl. Hämerobiestudie weist er darauf hin, dass für ihre
Wiederholung Geld zur Verfügung gestellt werden muss. Hager (BOKU) merkt an,
dass zwar auf Nährstoffentzüge hingewiesen wurde, die Biomasse aber auch aus
dem Wald gebracht werden muss. Es gibt den Trend über Logistikrationalisierungen
den Waldboden zunehmend zu belasten. Diese Aspekte müssen auch betrachtet
werden. Schima stellt klar, dass die ÖWI sich nur deshalb an einer Stelle des
Arbeitsprogramms findet, da dieses auf der Basis von Priorisierungen von
Maßnahmenbündeln erstellt wurde und weitere Maßnahmenbündel schrittweise
abgearbeitet werden. Eine Wiederholung der Hämerobiestudie wird überlegt, aber
auch andere Biodiversitäts-Monitoringsysteme sind in Planung. Ein diesbezüglich
guter Weg muss in Zusammenarbeit mit den Ländern erstellt werden. Schima
4
ergänzt weiters, dass am 25.6.2007 die Studie des BFW detaillierter vorgestellt wird.
Im Frühjahr 2008 ist auch eine weitere Veranstaltung „Datenwald“ geplant.
Abschließend verweist er, dass Dir. Mauser für sein Team den Schweighofer-Preis
für
den
Verbund
von
Forschungsinformationen
(www.waldwissen.net)
entgegennehmen konnte. Zaunbauer (LFD Salzburg) informiert, dass das
Holzaufkommen in Salzburg seit 5 Jahren durch Schadereignisse und damit einem
hohen Anteil von Zwangsnutzungen geprägt ist. Er fragt, wie dieses Thema in der
Holzaufkommensstudie berücksichtigt wird. Prem (BMLFUW) führt aus, dass die
angesprochene Unsicherheit von 4 Mio. fm mehr verheiztem Brennholz, als lt.
Statistik eingeschlagen wird, sich als Holz von Nichtwaldboden erklären lassen und
damit kein Nutzungspotential darstellen. Mauser merkt zum Hinweis von Hager an,
dass die Waldinventur und Waldbodenzustandsinventur Bodendaten liefern und in
der Folge eine Bewertung der Befahrbarkeit in der weiteren Studien-Phase
vorgesehen ist. Zu Zaunbauer’s Hinweis führt er aus, dass die Anteile der zufälligen
Nutzungen simuliert werden.
TOP3. ÖWAD Indikatoren
Prem (BMLFUW), Leiter der Indikatorenarbeitsgruppe, berichtet gemeinsam mit
Höbarth (LK-Ö) und Johann (Die Grünen) über die Arbeiten und Fortschritte der
Expertengruppe hinsichtlich der Überarbeitung der ÖWAD-Indikatoren inklusive
Erhebung der Ist- und Festlegung der Soll-Größen (siehe Anhang 8).
Höbarth weist darauf hin, dass die Bezugseinheit für die Indikatoren Österreich ist.
Bei einzelnen Indikatoren, wo nicht gesagt werden kann, was gut oder schlecht ist,
macht die Angabe von einer Soll-Größe keinen Sinn, wie z.B. Anzahl der Betriebe.
Dort, wo realistischerweise keine Absolutwerte möglich sind, genügt seine Ansicht
nach die Anführung einer Tendenz für eine sinnvolle Aussagekraft. Abschließend
wünscht er sich, dass das Indikatorenpapier keine Eigendynamik entwickeln möge
und nur in größeren Schritten bearbeitet werden sollte.
Johann führt aus, dass es in intensiven Diskussionen geschafft wurde, die
Indikatoren zu verdichten. Generell ist die Gesamtheit der Indikatoren im Blick zu
halten. Die Indikatoren-Arbeitsgruppe versuchte oft, dort eine Tendenz
hineinzubringen und nicht Zahlen, wo diese auf wackeligen Beinen stehen. Er führt
aus, dass bei manchen Indikatoren bewusst keine konkreten Werte festgelegt
worden sind, da solche Werte oft unrealistisch sind. Die Angabe von Tendenzen ist
immerhin besser, als überhaupt keinen Soll-Wert zu haben. Zudem sind Tendenzen
leichter im Konsens bestimmbar. Er erachtet es als wichtig, das vorliegende
Zwischenergebnis heute anzunehmen, im Bewusstsein, dass einige Indikatoren erst
in mehreren Jahren vereinbart werden können bzw. entsprechende Ist-Daten
vorliegen und erst dann allfällige Soll-Größen vereinbart werden können.
Schima (BMLFUW) ergänzt, dass die Verdichtung der Indikatoren im Rahmen des
ÖWAD auch vom Runden Tisch ausdrücklich begrüßt wurde. Weiterentwicklungen
des Indikatorensets sind dadurch aber nicht ausgeschlossen. In diesem Sinn geht es
heute darum den Status des Dokuments bezogen auf die Indikatoren-Formulierung
und Ist-Größen anzunehmen, damit es im Weiteren dem Runden Tisch vorgelegt
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werden kann.
A) Diskussion der überarbeiten Indikatoren und IST-Größen:
Völk (ÖBf) merkt zu Indikator 8 auf S. 22 und S. 23 des Indikatorenpapiers an, dass
die Ist-Angaben zu Verbiss und Schälung aus BFI-Meldungen stammen und daher
Schätzwerte sind. Prem (BMLFUW) teilt diesbezüglich mit, dass die Ist-Daten zu
Indikator 8 jene sind, die derzeit verfügbar sind. Bessere Daten sind allerdings nie
ausgeschlossen. Es sind aber bereits jetzt schon sowohl BFI-Schätzwerte als auch
die genauen ÖWI-Daten enthalten. Schima betont den Mut zur Abstraktion.
Demnach sind auch Schätzwerte sinnvoll, wenn keine genaueren Daten vorliegen.
Atzmanstorfer (AK Salzburg) teilt zum Indikator 29 mit, das der Teilaspekt
„Arbeitsplätze im Waldsektor für die vor Ort lebende Bevölkerung“ über die
unselbständig Beschäftigten kaum mehr abgebildet werden kann, da es zunehmend
selbstständige ArbeitnehmerInnen gibt. Eine lokale Verortung der Beschäftigung ist
sehr schwierig. Dieses Thema würde eine Studie erfordern. Eine Alternative zum
gesamten Teilaspekt könnten Produktivitätskennzahlen der ArbeitnehmerInnen sein.
Diese werden etwa in der Holzeinschlagsmeldung abgebildet. Schima weist in
diesem Zusammenhang darauf hin, dass genauere Erhebungen bzgl.
demografischer und räumlicher Verteilung sowie Arbeitsleistung und Geschlecht in
Zusammenhang mit Berufsfeldern in der Forstwirtschaft zumindest für den Bereich
der AkademikerInnen geplant sind.
Platter (ÖBf) empfiehlt zu Indikator 15 auf S. 48 die 2. Soll-Größe „Steigerung der
vorhandenen Verjüngungsflächen im Schutzwald“ nach Schutzwald im Ertrag oder
außer Ertrag zu differenzieren. Schima merkt dazu an, dass neue Terminologien
geplant sind, da eine Abgrenzung nach Ertrag sich als sehr schwierig herausgestellt
hat. Eine Alternative ist z.B. die Unterscheidung in Nutzung versus außer Nutzung.
Sommerauer (Arch+Ing) weist für das Handlungsfeld 7 darauf hin, dass für manche
Ziele zu wenig Indikatoren vorhanden sind, um sie wirklich messen zu können. Er
bezweifelt etwa, dass die Ziele 47, 49 und 52 lediglich mit einem einzigen Indikator
(I.82) beschreibbar sind. Er fragt, ob es noch eine Möglichkeit gibt, hier ergänzende
Indikatoren einzuführen. Schima (BMLFUW) teilt hierzu mit, dass - wenn ein
Vakuum gesehen wird - Ergänzungen bzw. zusätzliche Indikatoren möglich sind,
sofern
konkrete
Vorschläge
vorliegen.
Er
ersucht
daher
die
WalddialogteilnehmerInnen, der Arbeitsgruppe ehest möglich konkrete IndikatorenFormulierungen zuzusenden.
Johann (Die Grünen) merkt an, dass die Arbeitsgruppe vom Gedanken geleitet
wurde: wer erhebt die Daten und wie hoch ist der Aufwand dafür. Lücken sind
bewusst in kauf genommen worden, weil davon ausgegangen wurde, dass es
vielleicht besser sei, weniger aber dafür qualitativ hochwertigere Indikatoren zu
haben. Es gibt allerdings immer noch Indikatoren, wo die Datensuche sehr schwierig
ist. Schima betont, dass mit dem vorliegenden Indikatorenpapier bisherige
Zwischenstände auf eine verbindliche Vorschlagsbasis gehoben werden. Die
Indikatoren-Arbeitsgruppe wird weiter bestehen bleiben. Wenn ein Vorschlag für
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einen Indikator kommt, wird dieser zunächst in der Arbeitsgruppe diskutiert und
anschließend dem Waldforum zur Beratung und Annahme weitergeleitet. Prem
(BMLFUW) wünscht sich, dass mit etwaigen zusätzlichen Indikatoren-Vorschlägen
gleichzeitig auch die jeweiligen Ist-Größen mitgeliefert werden.
Montecuccoli (L&FBÖ) erkundigt sich, ob beim Indikator 47 der Aspekt „Fläche von
laufenden Standortskartierungsprojekten“ geeignet ist, um etwas über die
Standortskartierung auszusagen. Er sieht Schwierigkeiten bei der Definition
„anerkannter Einrichtungen“. Prem schlägt vor, von „erfolgten und laufend neuen“
Standortkartierungsprojekten zu sprechen. Schima schlägt die Ergänzung „nach
anerkannten Methoden (Datenquelle: BFW und BOKU)“ vor. Hager (BOKU)
wiederum empfiehlt die Ergänzung „nach einschlägigen Empfehlungen mit
entsprechendem Parametersatz“. Höbarth (LK-Ö) merkt hierzu an, dass die
Arbeitsgruppe pro Zielformulierung zumindest einen brauchbaren Indikator erarbeitet
bzw. erhalten hat. Um nicht regelmäßig alle Forstbetriebe befragen zu müssen, ist
bei Indikator 47 aus pragmatischen Gründen vorgesehen, die notwendigen Daten
von 2 Institutionen (BFW, BOKU) zu bekommen. Blin (Forstverein) ergänzt, dass
Kilian im Auftrag des Forstvereins eine Standortskartierungs-Grundlage erarbeitet
hat. Insgesamt gibt es mehrere Optionen mit unterschiedlichem Praxisbezug.
Schima fasst abschließend die Indikatoren-Diskussion zusammen, demnach der
Status des Dokuments bezogen auf die Indikatoren-Formulierung und Ist-Größen
vom Waldforum angenommen wird.
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B) Diskussion und Festlegung von SOLL-Größen
Die TeilnehmerInnen hatten die Möglichkeit zu jenen Soll-Größen, wo sie
Diskussionsbedarf sehen, ihre Änderungswünsche und Interessen vorzutragen.
Aufgrund der knappen Zeit, war es nicht möglich alle Soll-Größen zu diskutieren. Das
kommende 3. Waldforum wird sich daher weiterführend ebenfalls mit der Diskussion
und Festlegung von Soll-Größen befassen.
Indikator 3: MCPFE 1.3 Altersstruktur und/oder Durchmesserverteilung: Altersstruktur und/oder
Durchmesserverteilung auf Wald- und anderen bewaldeten Flächen, klassifiziert nach
Waldtyp und Verfügbarkeit für Holzproduktion
Soll-Größen-Vorschlag: Der Flächenanteil älterer Wälder (>100 Jahre) soll auf dem aktuellen Niveau
bleiben.
Parizek (Umweltdachverband) wünscht sich aus umweltschutzfachlicher Sicht
mehr, also eine Erhöhung des Flächenanteils älterer Wälder.
Michalek
(Österreichischer Naturschutzbund) ergänzt, dass gerade Altholz für den
Naturschutz wichtig ist. Johann (Die Grünen) weist darauf hin, dass Sollwerte im
Zusammenhang mit Ist-Werten zu sehen sind. Die Altersklassen sind relativ gut
repräsentiert. Aus Sicht dessen scheint ein „Halten“ daher ausreichend. Höbarth
(LK-Ö) hält es für einen guten Ansatz, wenn der Wert gleich bleibt. Eventuell kann
auch „größer 120 Jahre gleichbleibend“ verankert werden. Michalek findet es ideal,
wenn alle Altersklassen ausgeglichen wären (gleicher Prozentsatz), also ein
Kontinuum von allen Altersklassen. Höbarth hält dies für einen relativ theoretischen
Ansatz, da Unterschiede in den Altersklassen historisch bedingt sind (z.B. nach dem
Krieg). Parizek hält 20% für ein schönes Ziel, da Zielkonflikte mit der
Biomassemobilisierung bestehen. Johann weist darauf hin, dass es Zielkonflikte gibt.
Schutzwirkung und Wirtschaftlichkeit nehmen mit einem höheren Alter einmal ab. Der
Vorschlag der Indikatoren-Arbeitsgruppe ist daher ein Kompromiss. Sommerauer
(Arch+Ing) hinterfragt den aktuellen Wert von 18% Ertragswald für alle Flächen über
100. Horvarth (BMLFUW) empfiehlt, die Sollgröße nach Schutzwald und
Wirtschaftswald zu differenzieren. Schima weist darauf hin, dass der
Kulminationspunkt bei der Zunahme der Vorräte noch nicht erreicht ist. Die SollGröße soll abstrahiert werden. Altersklassenstruktur soll demnach solch einen
Verlauf nehmen, wo gewährleistet ist, dass keine Überalterung stattfindet bzw. die
Verjüngung gesichert ist. Michalek wünscht eine Berücksichtigung des Aspekts
„Plenterung wo möglich“. Hasenauer (BOKU) geht auf die Frage des strukturierten
Waldes ein. Plenterwald als Bewirtschaftungsform braucht eine „kontinuierliche“
Bewirtschaftung, ist also von Natur aus nicht dauerhaft erhaltbar. 3% der Waldfläche
in Zentraleuropa wird plenterartig bewirtschaftet. Plenterwald schneidet hinsichtlich
Produktivität überdurchschnittlich ab. Putzgruber (ÖBf) meint, dass die Entwicklung
zu einem ausgeglichenen Altersklassenverhältnis gehen sollte. Johann weist darauf
hin, dass dies in der Indikatoren-Arbeitsgruppe bereits diskutiert wurde und ein
ausgeglichenes Altersklassenverhältnis nicht einfach herzustellen ist. Als
ökologisches Ziel wurde vereinbart, die Erhaltung von 18% über 100 Jahre
festzuschreiben. Für Höbarth berücksichtigt die vorhandene Soll-Größe einen
besseren Ausgleich. Johann ergänzt, dass dies noch dazu Ertragswald betrifft,
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während viele Altbestände im Schutzwald sind. Schima schlägt die Einführung des
„Altersklassen-Wirtschaftswaldes“ vor. Prem (BMLFUW) empfiehlt den Begriff
„Plenterwälder“ nicht in den Indikator 68 aufzunehmen, da es bzgl. Plenterwälder
keine Daten in der ÖWI gibt. Hager (BOKU) schlägt vor, sich auf Ertragswald zu
konzentrieren. Schutzwald soll so einbezogen werden, dass aufgrund abiotischer
und biotischer Stabilität höhere Altersklassen nicht zunehmen. Johann bleibt dabei,
dass der bisherige Kompromiss sinnvoll ist und daher so bleiben soll. Für Hager ist
das Problem bei der Überalterung, dass die Verjüngung ausbleibt. Höbarth
empfiehlt, die vorhandene Soll-Größe auf „Ertragswald“ zu beziehen und eine zweite
Kategorie mit Schutzwald hineinzunehmen, die mit dem Indikator 15, S. 48,
abgedeckt ist. Schima schlägt vor: „Flächenanteil älterer Wälder, ausgenommen
Schutzwälder soll auf dem aktuellen Niveau bleiben“. Für Johann lässt 100 Jahre
sehr viel Spielraum offen. Dieser Wert ist bewusst gewählt und ist für Schutzwald
kein Problem. Schima entgegnet, dass Schutzwald nicht nur in den Hochlagen,
sondern auch bis zum pannonischen Osten vorhanden ist, weshalb eine generelle
100-Jahre-Grenze mit dem Fachwissen nicht vereinbar ist. Tiefenbacher
(Forstverwaltung Grafenegg) schlägt vor den Begriff „Plenterwald“, zu Indikator 68
dazu zu schreiben.
Kopp unterbricht die Diskussion und bittet alle Interessierte in bilateralen
Gesprächen bzw. in einer Kleingruppe zu einer Lösung zu kommen.
Indikator 33: MCPFE 6.9 Energie aus Holzressourcen: Anteil der Holzenergie am Gesamtenergieverbrauch, eingeteilt nach Herkunft des Holzes
Soll-Größen-Vorschläge: 1) plus 40 PJ (Holz) auf Basis 2004
2) Anteil erneuerbarer Energieträger bei öffentlichen Bauten 50% bis 2020,
100% bis 2040
Atzmanstorfer (AK Salzburg) hält die Soll-Größe für zu ambitioniert, da Ist-Werte
für öffentliche Bauten gar nicht bekannt sind. Daher sollte zuerst der Bedarf
festgestellt und dann der Soll-Wert definiert werden. In Anbetracht unserer
Gebäudestruktur sind 100% schwierig zur erreichen. Daher 100% weglassen und
zweiten Soll-Wert aussetzen. Hagauer (Energieagentur) fragt bzgl. PJ, ob es dazu
einen Zeitbezug gibt, entweder jährlich oder über einen Zeitraum. Höbarth (LK-Ö)
sagt, dass der Zeitbezug nicht jährlich gemeint ist. Bzgl. Zeithorizont war für die
Indikatoren-Arbeitsgruppe unklar, bis wann es erreicht werden soll. Hagauer teilt mit,
dass die Energieagentur gerade bei der Aktualisierung der Daten ist. Bis 2010
scheint aber ein Plus von 40 PJ realistisch erreichbar. Schima schlägt die
zusätzliche Angabe der umgerechneten fm-Einheit vor (40 PJ entspricht ca. 4,5 Mio.
fm). Die 2. Sollgröße soll ausgesetzt werden. Laut Habsburg (L&FBÖ) gibt es für
Kärnten exakte Daten für die Beheizung öffentlicher Bauten. Der 2. Soll-Wert ist also
durchaus realistisch. Atzmanstorfer betont, dass Ist-Größen, Potentiale und Bedarf
der öffentlichen Bauten wichtig sind, um realistische Soll-Größen bestimmen zu
können. Laut Johann (Die Grünen) existiert für Biomasse aus Holz eine Studie der
Energieagentur, die 3% Anteil bei öffentlichen Bauten angibt. Private Haushalte
erreicht bereits 25%. Höbarth schlägt vor, auf 100% bis 2040 zu verzichten.
Atzmanstorfer ergänzt, dass die 2020 Soll-Größe belassen werden kann. Schima
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empfiehlt ebenfalls das 2020-Soll, da es erreichbar scheint. Es ergeht ein Auftrag an
jene, die Daten beschaffen können, diese zu liefern. Sommerauer (Arch+Ing) weist
darauf hin, dass sehr viel Holz für Energiezwecke aus dem Ausland kommen kann.
Woher das Holz kommt, ist hier aber nicht angesprochen. Höbarth meint, dass der
jetzige Bezug auf 2040 weg fallen sollte. Statt dessen sollte es heißen: der „Anteil
erneuerbarer Energieträger bei öffentlichen Gebäuden ist um xy zu steigern“. Ein
konkreter Wert wäre zu einem späteren Zeitpunkt auszudiskutieren.
Indikator 5: MCPFE 2.1 Ablagerung von Luftschadstoffen: Ablagerung von Luftschadstoffen in
Wald- und anderen bewaldeten Flächen, klassifiziert nach N, S und basischen Kationen
Soll-Größen-Vorschläge: 1) Keine Überschreitungen der critical loads
2) Erweiterung und Anpassung der Messstellenkonzepte (in Anlehnung an
orographische Gegebenheiten)
Laut Perny (BFW) kann die Anzahl der Überschreitungen kein Kriterium sein, da
diese auch auf Witterungsfaktoren zurückgeführt werden können. Es sind vor allem
die Zeitpunkte der Überschreitungen, die stark die Schadensgröße beeinflussen.
Johann betont, dass die Grenzwerte auf die Vegetation bezogen sind. Schima
(BMLFUW) informiert, dass im November 2007 das Umweltbundesamt gemeinsam
mit dem BFW einen Workshop bzgl. Schadstoffe (Messnetze, Grenzwerte) plant. Er
kann mit der allgemeinen Form der Sollgrößen-Definition leben. Hager (BOKU)
empfiehlt den Begriff „critical levels“ (nicht „loads“, da diese vom Ökosystem und der
Witterung abhängig sind).
Indikator 8: MCPFE 2.4 Waldschäden: Wald- und andere bewaldete Flächen, die Schäden aufweisen,
klassifiziert nach Hauptverursachern (abiotisch, biotisch und vom Menschen verursacht) und
nach Waldtyp
Soll-Größen-Vorschläge: 1) Laufende Verringerung der Neuschälungen
2) Laufende Verringerung der Verbissschäden
3) Verringerung der Ernteschäden um 10%
4) Laufende Verringerung der Waldweideschäden
Völk (ÖBf) empfiehlt, für die Soll-Größen Absolutwerte einzubeziehen. Zudem sollen
die Soll-Größen um mindestens 10% höher angesetzt und Zielwerte festgemacht
werden. Aus der ÖWI sind Daten gut überprüfbar. Für die Gesamtschälung ist ein
Zielwert von unter 7% sinnvoll. Er kann dazu genauere Ist-Daten liefern. Zaunbauer
(LFD Salzburg) weist darauf hin, dass „Neuschälung“ ein Differenzbegriff ist
(Neuschälung minus Entnahme). Daher besteht ein Problem mit der Verringerung
der Neuschälung. Die Nettoneuschälung ist auf Null zu setzen. Bzgl. laufender
Verringerung der Waldweideschäden zeigt das Wildeinflussmonitoring, dass
Waldweideeinfluss auf die Waldverjüngung überzeichnet wurde und den Einfluss der
Wildschäden in der Relation herunterspielt. Perny schlägt die Integration folgender
Aussage vor: Weiterführung der Ablöse von Waldweide, Trennung von Wald-Weide.
Johann betont, da Wald-Wild wichtig ist, sind auch konkrete Zahlen wichtig.
Zaunbauer wiederholt, dass Neuschälung und Verbissschäden in der ÖWI 2 völlig
verschiedene Dinge sind. Er unterstützt die Angabe von Absolutwerten. Völk
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merkt an, dass auch das Prozent der Stammzahlen angegeben werden kann. Er wird
einen konkreten Vorschlag zu Soll-Größen bzgl. Wildschäden nachreichen.
Zaunbauer schlägt vor, den letzten Punkt zu streichen und in den 2. Punkt
„Weideverbiss“schäden statt Verbissschäden zu integrieren. Perny schlägt
demgegenüber die Verwendung von Trittschäden statt Verbissschäden vor.
Höbarth) bezeichnet dies als irrelevant, da auf bestimmten Flächen keine Schäden
durch Waldweide auftreten. Mauser (BFW) bietet an, abzuklären, ob Trittschäden ein
signifikanter Indikator für Verbissschäden sind. Wenn nicht, soll dieser Indikatorteil
entfallen. Sommerauer (Arch+Ing) weist darauf hin, dass sich Ziel 33 auf
Schalenwild bezieht. Um dem gerecht zu werden, ist zwischen Weidevieh und
Schalenwild zu differenzieren. Zaunbauer merkt an, dass es beim
Wildeinflussmonitoring keinen signifikanten Unterschied zwischen weidebelasteten
und nicht belasteten Flächen gibt. Für Höbarth heißt der Zeitbezug „laufende
Verringerung“: solange die Beobachtung läuft.
Auf Basis des Gesprächsverlaufs ersuchen Kopp und Prem für die kommenden SollGrößen-Diskussionen (3. Waldforum), bereits vorab konkretere Soll-GrößenVorschläge einzubringen.
Exkurs: Prozessplanung mit der Gruppe
Kopp ersuchte die TeilnehmerInnen des Waldforums, einen Blick in die Zukunft des
Walddialogs (2010, 2012) zu werfen und ihre Erwartungen und Meinungen dazu auf
einer großen Plakatwand bildlich darzustellen. Ziel war es, die TeilnehmerInnen aktiv
in die weitere Prozessplanung einzubeziehen.
Die wesentlichen Erwartungen und Meinungen der TeilnehmerInnen sind:










Einbindung weiterer Gruppen in den Walddialog;
Regelmäßiges Monitoring des Prozesses und der Ergebnisse,
Evaluierung und Umsetzung der Maßnahmen;
Zweites Österreichisches Waldprogramm;
PR zum Walddialog;
Verpflichtendes Tun statt ewiges Reden;
Walddialog mehr in die Bundesländer (aus Wiener-Ecke hinaus);
Beendigung der Ist-Soll-Größen-Diskussion;
Mut zu ökologischen Zielen;
auch 2012 immer noch ein gemeinsames Ziel vor Augen haben.
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TOP
4. Statusberichte
Arbeitsprogramm
zur
Umsetzung
von
Maßnahmen
aus
dem
Eine wesentliche Aufgabe der Waldforen ist es, die Umsetzungsfortschritte der im
ÖWAD-Arbeitsprogramm enthaltenen Maßnahmen zu beraten und entsprechend
anzupassen. Die Ergebnisse der Beratungen fließen direkt in das Arbeitsprogramm
ein bzw. die angesprochenen Maßnahmen werden wenn nötig entsprechend
angepasst.
A) Wise Use Academy (Wald-Wild-Jagdlehrrevier); B.P. 521.1
Singer (BMLFUW) berichtet, über die Wise Use Academy, welche auf Grund von
Diskussionen im Rahmen des Walddialogs geschaffen wurde. Es handelt sich dabei
um eine Plattform, wo waldrelevante Praktiker aus unterschiedlichsten
Fachbereichen projektbezogen ihre Interessen und Erfahrungen untereinander
austauschen (siehe Anhang 9). Im Mai 2007 gab es eine erste Veranstaltung, wo das
Projekt „Siebenbrünn“ bei Türnitz im Mittelpunkt stand. Ziel dieses Projekts ist die
Schutzwirkung des Waldes für Bach und Strasse zu erhöhen. Dazu erfolgten eine
Verbesserung des Äsungsangebotes (Anlage von 2 großen Wildwiesen),
Verschiebung des Jagddrucks, Verlegung von Fütterungen und erweiterte
Erschließung. Singer schlägt vor, die ursprüngliche Best-practice Maßnahme als fixe
Maßnahme des Walddialogs zu installieren. Es sollen zukünftig laufend
Veranstaltungen stattfinden, wobei sich diese weitgehend durch Seminarbeiträge
tragen sollen.
B) Forstforschungsworkshop; M Q1
Mauser (BFW) berichtet über die Entwicklung einer Forst-Forschungsstrategie. Dazu
erfolgte
mittels
Fragebogen
im
ersten
Schritt
eine
Umfrage
bei
Forschungseinrichtungen (siehe Anhang 10). Am 3. Juli 2007 wird hierzu in
Gmunden ein eigener Workshop, zudem alle Interessierte eingeladen sind,
abgehalten.
C) Tourismus und Forst; M 621.1-3
Arnberger (BOKU) berichtet über die Fachtagung „Destination Wald“ - Touristische
Aktivitäten im forstlichen Umfeld mit 130 TeilnehmerInnen. Dies ist/war ein Impuls für
weitere Aktivitäten, beispielsweise den Zertifikatslehrgang „Forst und Kultur“ (siehe
Anhang 11), der gerade an der forstlichen Ausbildungsstätte in Gmunden gestartet
wurde.
D) Forstliche Berufsfelder; M 311.1
Hasenauer (BOKU) berichtet über die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung (siehe
Anhang 12). Die Weiterentwicklung der Ausbildung ist entsprechend dem
Waldprogramm Teil des Walddialogs, eine diesbezüglicher Workshop wird im
September 2007 stattfinden.
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E) Waldrelevante aktuelle internationale Entwicklungen
- United Nations Forum on Forests (UNFF); M 711.1
Gschwandtl berichtet über die wichtigsten Ergebnisse der 7. Sitzung des
Waldforums der Vereinten Nationen und gibt einen Überblick über die weiteren
Schritte und Aktivitäten des Forums (mehrjähriges Arbeitsprogramm) (siehe
Anhang 13).
- Wald in der Klimapolitik (UNFCCC); M 711.1
Gschwandtl informiert auf Basis eines Berichtes von Mathias Braun
(BMLFUW) über die derzeit laufenden Verhandlungen betreffend die
Einbeziehung von Maßnahmen zur Reduktion der Entwaldung in den Tropen
in die nächste Vertragsperiode der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) ab
2013 (siehe Anhang 13).
- Wald in der Biodiversitätskonvention (CBD); M 711.1
Obermayr (BMLFUW) berichtet über das CBD-Arbeitsprogramm biologische
Vielfalt im Wald (siehe Anhang 13). Die Ziele der Konvention für biologische
Vielfalt sind: Schutz der b.V., Nachhaltige Nutzung der b.V., Zugang zu den
genetischen Ressourcen und fairer Ausgleich von Nutzungsgewinnen. Derzeit
laufen Verhandlungen zur Entwicklung eines Regimes, die sehr konfliktär sind.
Der Wald hat einen besonderen Stellenwert in der CBD, da sie hot spots der b.V.
sind. Es gibt ein ökosystembezogenes Arbeitsprogramm, dass die
Vertragsstaaten entsprechend ihrer staatlichen Rahmenbedingungen umzusetzen
haben. Die nächste, 9. Vertragsstaatenkonferenz findet im Mai 2008 in Bonn statt
und hat den Wald als Schwerpunkt. Es wird eine Evaluierung bzw. Überarbeitung
des Waldarbeitsprogramms erfolgen, wo u.a. auch die Rolle der CBD im
internationalen Waldprozess genauer festgelegt werden soll. Handlungsfeld 4 des
österreichischen Waldprogramms und die Ziele und Maßnahmen in der
nationalen Biodiversitätsstrategie ergänzen sich, da sie vorab abgestimmt
wurden.
TOP 5. Zusammenfassung & weitere Vorgangsweise
Schima hält fest, dass das Indikatorenset (Indikatorendefinition und Ist-Größen) zur
Vorlage an den Runden Tisch angenommen wurde. Die Soll-Größen wurden zu
diskutieren begonnen. Die weitere Vorgangsweise sieht wie folgt aus:
 Das nächste, 3. Waldforum ist für November 2007 geplant und hat folgende
Punkte zum Inhalt:
 Information und
(Waldparlament);
Diskussion
über
aktuelle
forstpolitische
Themen
 Weiterentwicklung des Arbeitsprogramms: Umsetzungsfortschritte des
Arbeitsprogramms (Key-Sprecher); es sollen auch Maßnahmen weiter
diskutiert werden, die noch nicht ausreichend besprochen wurden;
 Weiterführung der Sollgrößen-Diskussion. Dazu ersucht Schima um
schriftliche Stellungnahmen v.a. von jenen Personen, die durch ihre
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Bepunktung bereits Diskussionsbedarf aufgezeigt haben. Die überarbeiteten
Soll-Werte werden zusammen mit den jeweiligen Indikatoren zeitgerecht vor
dem nächsten Waldforum ausgesandt.
 Nächster Runder Tisch wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 stattfinden
Schima weist abschließende auf folgende Veranstaltungen im Rahmen des
Walddialogs hin:

25. Juni 2007 (Schönbrunn, BFW): Präsentation der Holzaufkommensstudie

3. Juli 2007 (Gmunden, FAST Ort): ÖWAD-Workshop
„Forstforschungsstrategien“

13.-14. September 2007 (Stift Göttweig): Fachtagung „Forstakademiker –
Verantwortung für einen Beruf mit Zukunft“

21. November 2007 (Mariabrunn): Fachtagung „Immissionsschutz Wald“; M
212.1

10.-13. Oktober 2007 (Mariabrunn): Internationale Tagung „Forstgenetik – eine
ökologische und ökonomische Zukunft gestalten“. Im Frühjahr 2008 findet eine
Veranstaltung zur Genetik im Wald auf nationaler Ebene statt. Weiters finden
regelmäßig Veranstaltungen in der Reihe „forst – gen – ethik“ in Mariabrunn
statt.
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