Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr

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Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks:
Präsident Peter Aicher: Weltklimabericht zwingt zum Handeln
(mbw) München, 01.04.2014. Angesichts des vom Weltklimarat IPCC neu
vorgestellten Klimaschutzberichts kritisiert das Bayerische Zimmererhandwerk
die aktuelle Klimaschutzpolitik: „So geht das nicht weiter, die tatsächliche CO2Vermeidung spielt bei der aktuellen Gesetzgebung und Förderpolitik so gut wie
keine Rolle. Wir haben momentan ein Durcheinander an nicht abgestimmten
Einzelmaßnahmen“, so Bayerns Zimmererpräsident Peter Aicher, der vor
kurzem auch zum Vorsitzenden von Holzbau Deutschland, dem
Bundesverband der deutschen Zimmerer, gewählt wurde.
Nach Ansicht Aichers wäre es sinnvoll, wenn der Staat nur noch das fördert,
um was es letztlich geht, nämlich das Senken der CO2-Emissionen: „Wie das
dann im Einzelnen am besten geschieht, kann jeder Bürger und jedes
Unternehmen für sich selbst herausfinden und entscheiden. Das wäre eine
marktwirtschaftliche Strategie und würde dazu führen, dass möglichst viel
Klimaschutz zu möglichst geringen Kosten realisiert wird.“ Des Weiteren
kritisiert Aicher, dass die große Klimaschutzleistung der Wälder und des
Holzbaus von der Politik kaum wahrgenommen und honoriert wird: „Die
Überlegungen zur Energiewende sind momentan viel zu sehr auf die
Stromerzeugung fokussiert. Und beim Gebäudebereich dreht sich alles nur um
die Heizenergie. Die Energie aber, die zur Errichtung eines Gebäudes und zur
Herstellung der Baumaterialien verbraucht wird, taucht in den Verordnungen
und Förderprogrammen nirgendswo auf, erst recht nicht die CO2-Bilanz.“
Bayerns Zimmererpräsident erklärt in diesem Zusammenhang, dass fast alle
Baumaterialien mit hohem Energieaufwand künstlich hergestellt werden, Holz
dagegen durch Sonnenenergie und Photosynthese natürlich wächst. Statt an
die Atmosphäre CO2 abzugeben, entzieht ihr Holz CO2, gibt Sauerstoff an sie
ab und speichert den Kohlenstoff. Dieser bleibt so lange gespeichert, bis das
Holz verbrennt oder verrottet. Erst dann wird die Menge CO2, die der Baum im
Lauf seines Lebens der Atmosphäre entzogen hat, wieder an sie abgegeben.
„Das Konservieren von Holz durch seine stoffliche Nutzung als Baumaterial ist
deshalb ein wichtiger und effizienter Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Aicher und
rechnet vor: „Momentan betragen in Bayern die energiebedingten Emissionen
rund 75 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Gleichzeitig binden aber unsere Wälder
durch das Wachstum ihrer Bäume pro Jahr rund 10 Mio. Tonnen CO2. Und die
stoffliche Nutzung von Holz sorgt dafür, dass weitere 12-13 Mio. Tonnen CO2
gebunden bleiben, die ansonsten wieder freigesetzt würden. Fast ein Drittel der
bayerischen CO2-Emissionen werden heute auf diese Weise kompensiert. Und
das lässt sich noch deutlich steigern.“
Steigern bedeutet: eine Intensivierung des Bauens mit Holz und eine
Umwandlung von nicht mehr benötigten Siedlungs- und Agrarflächen in
nachhaltig bewirtschaftete Wälder. „Da der Holzbau aufgrund der langen
Wertschöpfungskette und vielen handwerklichen Arbeit etwas teurer ist als das
Bauen mit industriell hergestellten Materialien, brauchen wir ein staatliches
Förderprogramm, das diesen preislichen Nachteil zumindest kompensiert“,
fordert Aicher und kritisiert die aktuelle Politik: „Statt die energieeffizienten und
CO2-speichernden Bauweisen zu fördern, wird momentan die Herstellung
energieintensiver Baustoffe gefördert – durch eine Befreiung von der EEGUmlage. Das verzerrt den Wettbewerb gewaltig und steht völlig im Widerspruch
zu unseren Klimaschutzzielen!“
Ansprechpartner: Jörg Gruner, Tel. 089/55178-398
mbw | Medienberatung der Wirtschaft GmbH
E-Mail: [email protected], www.mbw-team.de
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