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NORDICO Stadtmuseum Linz
Presseunterlage
100 JAHRE MAERZ
Die Anfänge 1913 bis 1938
15. Februar bis 20. Mai 2013
NORDICO Stadtmuseum Linz, A-4020 Linz, Dametzstraße 23
Tel: +43 (0)732.7070-1901 Fax: +43 (0)732.793518 www.nordico.at
Inhaltsverzeichnis
Ausstellungsdaten …………………………………………………………………………..
3
Pressetext zur Ausstellung …………………………………………………………………
4
KünstlerInnenliste …………………………………………………………………………… 5
Kulturvermittlungs- und Veranstaltungsprogramm ………………………………….…… 6
KünstlerInnenbiografien (Saalheft)………………………………………………………….. 7
Pressebilder ……………………………………………………………………………….… 25
Seite 2
Ausstellungsdaten
Ausstellungstitel:
100 JAHRE MAERZ. Die Anfänge 1913 bis 1938
Ausstellungsdauer
15. Februar bis 20. Mai 2013
Pressekonferenz
Mi 13. Februar 2013, 10 Uhr
Eröffnung
Do 14. Februar 2013, 19 Uhr
Ausstellungsort
NORDICO Stadtmuseum Linz, 2. OG
Kurator
Andreas Strohhammer
Saalheft
Den BesucherInnen steht ein Saalheft mit Biografien zu
allen KünstlerInnen zur Verfügung.
Redaktion und Texte: Dunja Schneider, Andreas Strohhammer
Kontakt
Dametzstr. 23, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/7070-1901;
[email protected], www.nordico.at
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 Uhr; Do 10–21 Uhr, Montag geschlossen
(außer 1.4. und 20.5.)
Eintritt
6,50, ermäßigt € 4,50 bzw. € 2,50
Für SchülerInnen im Klassenverband frei.
Pressekontakt
Nina Kirsch, Tel. +43(0)732/7070.3603;
[email protected]
GesprächspartnerInnen bei der Pressekonferenz:
Andrea Bina, Leiterin des NORDICO Stadtmuseum Linz
Andreas Strohhammer, Kurator
Erich Watzl, Vizebürgermeister und Kulturreferent der Stadt Linz
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Pressetext
Im Jahre 1913 gründen Franz und Klemens Brosch, Franz Sedlacek, Hans Pollack,
Anton Lutz und Heinz Bitzan die Linzer Künstlervereinigung MAERZ.
Der Name steht programmatisch für Erwachen und Neubeginn, entsprechend der
damals verbreiteten Vorstellung eines „ver sacrum“ – eines Heiligen Frühlings.
Im künstlerischen Vorkriegsvakuum versteht sich die Künstlergruppe als Gegenpol zum
Oberösterreichischen Kunstverein, der seit 1851 existiert und als konservativ gilt.
Diese sezessionistische Abspaltung ist die früheste in Österreich außerhalb Wiens.
In der MAERZ treffen sich in lockerer Form KünstlerInnen unterschiedlichster Genres,
um gemeinsam zu arbeiten und anfangs Ausstellungen im Landhauspavillon an der
Promenade zu organisieren. Der Erste Weltkrieg bildet eine Zäsur für die Vereinigung,
prägt aber das weitere Schaffen einiger KünstlerInnen entscheidend.
1921 gelingt die Reorganisation des Künstlerbunds. Alfred Poell wird erster Präsident.
Schon bald übernimmt Egon Hofmann als treibende Kraft die Vereinigung, deren
Vorstand er bis 1934 bleibt.
Es ist eine Besonderheit, dass nicht nur bildende Künstler, sondern fast alle jungen
oberösterreichischen Architekten dem Bund angehören. Die Verbindung von Baukunst
mit Malerei macht den MAERZ zu einem außergewöhnlich praxisbezogenen
Künstlerverein.
Die Ausstellung im NORDICO dokumentiert Grafik, Malerei und Fotografie von 45
Künstlerinnen und Künstlern der ersten 25 Jahre des Vereins. Ein Großteil der Werke
kommt aus den Beständen der Museen der Stadt Linz.
Das Linzer Kunstgeschehen wird innerhalb einer bewegten politischen Zeit bis zur
Machtübernahme der Nationalsozialisten widergespiegelt. Neben international arrivierten
KünstlerInnen gibt es einige beinahe vergessene Namen zu entdecken.
Weitere Ausstellungen und Veranstaltungen zum Jubiläum 100 Jahre MAERZ:
Künstlervereinigung MAERZ, afo architekturforum oberösterreich, Landesgalerie,
Stifterhaus, Kunstuniversität Linz
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KünstlerInnen
Robert Angerhofer
Hans Mooser
Herbert Bayer
Adolf Mutter
Heinrich Bitzan
Adolf Wagner von der Mühl
Franz Brosch
Hans Gösta Nagl
Klemens Brosch
Josef Neukirch
Vilma Eckl
Fanny Newald
Rudolf Feischl
Margarete von Pausinger
Karl Hauk
Anton Peschka
Johann Hazod
Herbert Ploberger
Heinrich Heidersberger
Alfred Poell
Max Hirschenauer
Hans Pollack
Louis Hofbauer
Karl Anton Reichel
Egon Hofmann
Albert Ritzberger
Paul Ikrath
Franz Sedlacek
Olga Jäger
Gustav Simon
Hans Kobinger
Emmy Sommerhuber
Tina Kofler
Rudolf Steinbüchler
Demeter Koko
Karl von Stern
Alfred Kubin
Hans Strigl
Anton Lutz
Aloys Wach
Matthias May
Hans Wunder
Paula May
Franz von Zülow
Konrad Meindl
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Kulturvermittlungs- und Veranstaltungsprogramm
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
Dauer 1 Stunde, € 3,- zuzügl. Eintritt. Keine Anmeldung erforderlich.
Do 7. März, 18 Uhr
Kuratorenführung mit Andreas Strohhammer
Do 4. April, 18 Uhr
Künstlerführung mit MAERZ-Mitglied Klaus Scheuringer
Do 16. Mai, 18 Uhr
Künstlerführung mit MAERZ-Mitglied Kurt Lackner
GRUPPENFÜHRUNGEN
Dauer 1 Stunde, € 65,- zuzügl. Eintritt, max. 25 TeilnehmerInnen, gegen Voranmeldung
SENIOR/INNENTAG IM NORDICO
Während der Ausstellung ist dienstags ab 15 Uhr der Eintritt für SeniorInnen frei.
SCHULE UND MUSEUM
SchülerInnenführungen
alle Alterstufen
Dauer 1 Stunde, € 35,-, eintritt frei für SchülerInnen im Klassenverband, max. 25
TeilnehmerInnen, empfohlen für max. 15 SchülerInnen pro Gruppe
ANMELDUNG
Teleservice Center der Stadt Linz: T 0732.7070
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KünstlerInnenbiografien (Saalheft)
Einleitung
Im Jahr 1913 gründen Franz und Klemens Brosch, Franz Sedlacek, Hans Pollack, Anton
Lutz und Heinz Bitzan die Linzer Künstlervereinigung MAERZ. Der Name steht
programmatisch für Frühling, Erwachen und aufstrebenden Neubeginn. Die Ausstellung
dokumentiert Grafik, Malerei und Fotografie von 45 KünstlerInnen der ersten 25 Jahre
des Vereins aus den Beständen des NORDICO und des LENTOS. Das Linzer
Kunstgeschehen wird innerhalb einer bewegten politischen Zeit bis zur Machtübernahme
der Nationalsozialisten widergespiegelt. Neben international arrivierten KünstlerInnen
gibt es einige beinahe vergessene Namen zu entdecken.
Dieses Saalheft der Kunstvermittlung versammelt alle KünstlerInnenbiografien zu den
ausgestellten Werken, ist nach Nachnamen alphabethisch geordnet und soll Sie bei Ihrer
individuellen Annäherung an die Werke unterstützen.
Robert Angerhofer
geb. am 27.4.1895 in Hinterstoder; gest. am 11.4.1987 in Linz
Angerhofer besucht das Gymnasium in Wels. 1917 kehrt er aus dem ersten Weltkrieg
mit einer Granatsplitterverletzung zurück. Er studiert ab 1918 an der Akademie der
Bildenden Künste in München bei dem Grafiker Peter von Halm. Zurück in Österreich
lässt er sich in Schlierbach auf Schloß Dorff nieder. 1926 wird er MAERZ-Mitglied und
1937 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Er stellt bei der ersten Großen Deutschen
Kunstausstellung im Münchner Haus der Kunst 1937 im Saal 30 die Kreidezeichnung
Weg durch den oberen Schlag aus. Er heiratet 1938 die Kunsterzieherin Hertha
Deissinger. Angerhofer war Deutschnationaler und wird NSDAP-Mitglied. 1941 erhält der
den Gaukulturpreis für Malerei im Gau Oberdonau. 1969 stellt er im Linzer Stadtmuseum
im Rahmen der Ausstellung Linz im Bild seit 1945 aus. Er gilt als wichtiger Vertreter der
Neuen Sachlichkeit in Österreich. DS
Herbert Bayer
geb. am 5.4.1900 in Haag am Hausruck; gest. am 30.9.1985 in Santa Barbara, USA
1921–1925 am Bauhaus in Weimar: 1921/22 Vorkurs bei Johannes Itten. 1922–1925
Wandmalerei bei Wassily Kandinsky. 1925–1928 Leiter der Werkstatt Druck und
Reklame am Bauhaus in Dessau (Seit 1927 umbenannt in „Werkstatt für Typografie und
Werbesachengestaltung“). Er verlässt das Bauhaus und arbeitet in Berlin als Maler,
Fotograf, Grafiker und Ausstellungsarchitekt und leitet die Werbeagentur Dorland. 1929
hat er seine erste Einzelausstellung in der Künstlervereinigung MAERZ. 1938 emigriert
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er in die USA. Dort gestaltet er die Ausstellung Bauhaus 1919–1928 im MoMa, New
York. 1976 Retrospektive in der Neuen Galerie der Stadt Linz. 1977 Entwurf für die
Brunnenskulptur vor dem Brucknerhaus in Linz. DS
Heinz (Heinrich) Bitzan
geb. am 21.2.1892 in Linz; gest. am 7.4.1965 in Linz
Absolvent der Kunstklasse der Berliner Buchbinderfachschule. Er ist viele Jahre in
führender Stellung in Kunstbuchbindereien in Deutschland tätig. 1913 ist er
Gründungsmitglied der MAERZ. 1919 Gründung einer eigenen Werkstätte in Linz. Er
gehört in den 1920er Jahren zur Linzer Schule der Kunstfotografen „Weichzeichner“.
1941–1946 und 1949–1960 ist er Landesinnungsmeister der Buchbinder und
Kartonagewarenerzeuger. 1954 gestaltet er das Gästebuch der Stadt Linz. AST
Franz Brosch
geb. am 18.2.1889 in Linz; gest. am 8.2.1962 in Linz
Ältester Sohn des Lehrers und Malers Franz Philipp Brosch und Bruder von
→ Klemens Brosch. 1913 ist er Gründungsmitglied der MAERZ. Anstellung bei der
Allgemeinen Sparkasse in Linz (1927 Oberbeamter und Abteilungsleiter), wo er bis zur
Pensionierung 1945 beschäftigt bleibt. Er reist nach Holland, London, Italien und
Dalmatien und publiziert zu Oberösterreichs Siedlungsgeschichte und Landeskunde.
1952 Ehrenmitglied der Universität Innsbruck. Er war wissenschaftlicher Konsulent des
Landes Oberösterreich. AST
Klemens Brosch
geb. am 21.10.1894 in Linz; gest. am 17.12.1926 in Linz
1913 Gründungsmitglied der MAERZ. 1914 Akademie in bildenden Künste Wien bei
Rudolf Bacher, einem Mitbegründer der Wiener Secession; im Oktober dieses Jahres
meldet sich Brosch als Kriegsfreiwilliger. Nach wenigen Tagen erkrankt er an einem
Lungenleiden. 1915 wird er nach Aufenthalten in zahlreichen Lazaretten aus dem
Kriegsdienst entlassen und ist morphiumsüchtig. Er setzt sein Studium in Wien beim
Maler und Radierer Ferdinand Schmutzer fort. Er verlässt 1917 die Künstlervereinigung
MAERZ und stellt bis 1926 nicht mehr aus. 1920 heiratet er Johanna Springer (die später
den Nachlass ihres Mannes dem NORDICO gegen eine Leibrente vermacht). Brosch
leidet unter Verfolgungswahn und malt und zeichnet seine Visionen. 1924
Entziehungskur in der Anstalt Linz-Niedernhart; 1925 folgt der zweite Aufenthalt in dieser
Heilanstalt. 1926 nimmt er an einem Zeichenkurs bei → Paul Ikrath teil und wird in die
Meisterklasse von Ferdinand Schmutzer aufgenommen. Noch im selben Jahr begeht er
auf dem Pöstlingberger Friedhof Selbstmord. DS
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Vilma Eckl
geb. am 26.6.1894 in Lorch bei Enns; gest. am 10.6.1892 in Linz
Beginnt ihre Ausbildung in den Linzer Malschulen von Berta von Tarnóczy (1846–1936),
Rosa Scherer (1866–1926) und → Tina Kofler. Um 1900 beginnen Frauen eigeninitiativ,
Malschulen zu eröffnen. In Linz gab es die Malschulen von Rosa Scherer (1866–1926)
und von Michaela Pfaffinger (1862–1898). Letztere wurde von Berta von Tarnóczy 1899
übernommen. Pfaffinger und Tarnóczy kamen über die Vermittlung des bekannten
Malers Adolf Hölzel nach Linz. 1920–1922 besucht Eckl die Malschule von → Matthias
May. 1922 wird sie Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ. Sie unternimmt
Studienreisen nach Italien, Deutschland und Jugoslawien. Internationale
Ausstellungsbeteiligungen, u. a. in Paris, London, Venedig.
1953 erhält sie den Professorentitel. Heute befindet sich an ihrem Wohnhaus in der
Volksfeststr. 29 eine Gedenktafel. DS
Rudolf Feischl
geb. am 29.9.1899 in Linz; gest. am 4.9.1985 in Linz
1920–1922 besucht er die Malschule von → Matthias May und unterrichtet dort selbst
den Abendakt. Erste Ausstellungsbeteiligung in der Grafikausstellung des Ring 1920. Er
wird 1923 Mitglied der MAERZ. Besuch der bekannten Malschule von Hans Hofmann in
München, wo er sich mit kubistischen und expressionistischen Kompositionstheorien
auseinandersetzt. Arbeitet als Magistratsbeamter (Amtsrat) in Linz. AST
Karl Hauk
geb. am 1.5.1898 in Klosterneuburg; gest. am 13.8.1974 in Wien
Hauk wächst in großbürgerlichen Verhältnissen auf. 1904 zieht seine Familie von Wien
nach Linz. 1916–1918 Wehrdienst bei der Infanterie in Italien. 1918–1923 studiert er an
der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Jungwirth, Karl Sterrer und Alois
Delug. 1923–1933 in Linz und Wien tätig, ab 1933 in Wien. 1927 Schutzengelfresko in
der Kreuzschwesternschule, Linz (1963 zerstört). 1928 gestaltet er Fresken für die
oberösterreichischen Arbeiterkammer in Linz für die Wände des Sitzungssaales. Die
Fresken – ebenso wie seine Fresken für die Linzer Hauptbahnhofshalle (1936) – wurden
im Zweiten Weltkrieg durch Brände zerstört. 1931 Teilnahme an der Ausstellung
„Österreichische Kunst“ im Künstlerhaus Wien. 1933 Reliefs an der Studienbibliothek,
Linz. 1939 Teilnahme an der Ausstellung „Berge und Menschen der Ostmark“ im
Künstlerhaus in Wien. 1943–1945 Wehrdienst. 1947–1949 Direktor der Kunstschule in
Linz. 1947–1951 Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Kunstschule in Linz.
Mitglied der Wiener Secession, des Künstlerhauses in Wien sowie von 1927–38 Mitglied
des Hagenbundes. Hauk verband eine Freundschaft mit dem Architekten Clemens
Holzmeister. AST
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Johann Hazod
geb. am 30.3.1897 in Oberkappel; gest. am 31.7.1981 in Linz
Lernt Buchdrucker in der Preßvereinsdruckerei und im Druck-und Verlagsgeschäft
Gutenberg in Linz. 1917–1918 Soldat beim Linzer Infanterieregiment. Arbeitet ab 1923
als Buchhalter in der Verbrauchsgenossenschaft für Linz und Umgebung und ist auch
verantwortlich für deren Werbetätigkeit. Besucht Mitte der 1920er Jahre den Abendakt
bei → Rudolf Feischl in der Kunstschule von → Matthias May. 1929 wird er Mitglied in
der MAERZ. 1934 erhält er den österreichischen Staatspreis. 1937 Reise durch
Oberitalien. 1940/41 fertigt er zwei Großgemälde an: „Das Frankenburger Würfelspiel“
für den Sitzungssaal des Gaustabsgebäudes des Reichsarbeitsdienstes Linz (heute im
Salesianum Linz). 1942 erhält er einen Auftrag im Zuge der Umgestaltung des Welser
Bahnhofs und wird mit einen Ausstellungspreis des Reichsgaues Oberdonau
ausgezeichnet. 1943 Ausstellung im Volksgartenpavillon in Linz. Er wird nach Berlin
berufen und von dort als Frontzeichner eingesetzt. Als Propaganda-Kompanie-Maler ist
er drei Monate im Raum Minsk tätig. 1951 erste Personale im OÖ Landesmuseum Linz.
1953 gestaltet er das Altarbild für das Bildungsheim im Schloß Puchberg bei Wels. Um
1965 entsteht das Sgraffito „Donauweibchen“ am Wohnhaus Linke Brückenstraße 34 in
Linz. AST
Heinrich Heidersberger
geb. 10.6.1906 in Ingolstadt, Deutschland; gest. 14.7.2008 in Wolfsburg, Deutschland
Der Industrie- und Architekturfotograf verbringt seine Jugendjahre in Linz, wohin seine
Mutter mit den Kindern nach dem Tod des Vaters 1911 übersiedelt. 1927 schreibt
Heidersberger sich für ein Architekturstudium in Graz ein. Ein Jahr später reist er nach
Paris und besucht die Malschule Fernand Légers. 1931 tritt er der Linzer
Künstlervereinigung MAERZ bei. 1936 zieht er nach Berlin, arbeitet als freier
Bildjournalist und erhält bald Aufträge für Architekturfotografien. Nach dem Krieg ist er
als Dolmetscher und Porträtist tätig. In den fünfziger Jahren wird Heidersberger
Bildjournalist für die Zeitschriften „stern“ und „Merian“. Ein Auftrag für ein Wandbild in der
Ingenieurschule Wolfenbüttel regt ihn zur Entwicklung erster sog. „Rhythmogramme“ an.
Heidersberger entwirft dafür einen eigenen Apparat, mit dem er Lichtspuren direkt auf
Fotomaterial aufzeichnen kann.
Er zieht nach Wolfsburg und gründet mit Malerkollegen die Künstlerkolonie
„Schloßstraße 8“. Seine Fotoarbeiten werden 1962, 1967 und 1987 den Räumen der
Neuen Galerie der Stadt der Stadt Linz ausgestellt. DS
Max Hirschenauer
geb. am 2.3.1885 in Schärding am Inn; gest. am 28.11.1955 in Schärding am Inn
Hirschenauer arbeitet 1904–11 bei der Kunstanstalt Bruckmann in München als
Retuscheur und studiert dann bis 1917 an der Münchner Akademie der Bildenden
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Künste bei Hugo von Habermann, einem Gründungsmitglied der Münchner Sezession.
Hirschenauers künstlerische Schwerpunkte sind weibliche Aktdarstellungen und Porträts.
In der Ausstellung wird erstmals sein Porträt von → Alfred Kubin gezeigt. Nach seinem
Studium übersiedelt er in eine Atelierwohnung in der Kaplanhofstraße 1. Er war mit →
Demeter Koko befreundet und ist wie dieser ein Vertreter des österreichischen
Spätimpressionismus. DS
Louis Hofbauer
geb. am 26.10.1889 in Jalta auf d. Krim; gest. am 1.6.1932 in Munderfing
Der Sohn eines Klosterneuburger Weingroßhändlers absolviert das Petrinum in Linz und
studiert 1905/06 an der Graphischen Versuchs- und Lehranstalt in Wien bei Otto
Prutscher. Von 1907–1911 besucht er die Akademie der bildenden Künste Wien bei
Franz Rumpler, der ihm auch ein Stipendium in Italien ermöglicht. Während des Ersten
Weltkriegs renoviert er die Barock-Fresken der Olmützer Garnisonskirche. Nach
Kriegsende übersiedelt er nach Straßwalchen bei Salzburg, lebt 1923/24 in Bozen und
wohnt ab 1925 in Munderfing im Innkreis. 1923 gründet er gemeinsam mit → Aloys
Wach die Innviertler Künstlergilde. 1928 wird er Mitglied der MAERZ. AST
Egon Hofmann
geb. am 13.9.1884 in Linz; gest. am 30.11.1972 in Linz
Hofmann entstammt einer alten, wohlhabenden Linzer Industriellenfamilie. Er kommt
bereits in frühen Jahren durch seine Mutter, die Malerin Agathe von Schwabenau, mit
Kunst in Berührung. Er verbringt seine Kindheit und Jugend in Linz. Er maturiert 1903
am Humanistischen Gymnasium in Linz und beginnt anschließend ein Jurastudium in
München, Wien und Innsbruck (Promotion 1908).1909–1912 Studium an der
Kunsthochschule in Stuttgart. Kontakt zu dem Maler Adolf Hölzel und seinem Kreis.
1912–1915 Studium an der Akademie in Dresden und der Académie de la grande
Chaumière in Paris. 1915–1918 Kriegsfreiwilliger bei der Gebirgsbrigade. 1920 Rückkehr
nach Linz. 1921 ist Hofmann maßgeblich an der Reorganisation der Künstlervereinigung
MAERZ beteiligt, deren Präsident er bis 1934 bleibt.1929 Reise nach Albanien
gemeinsam mit → Hans Strigl. Übernimmt nach dem plötzlichen Tod seines Bruders die
väterliche Zementfabrik in Kirchdorf an der Krems. 1952 wird die Künstlervereinigung
MAERZ zum dritten Mal durch Hofmann neu gegründet. War von 1953 bis zu seinem
Tod Mitglied der Wiener Secession. In seinen späteren Lebensjahren beschäftigt sich
Hofmann intensiv mit Ölmalerei und Holzschnitt. AST
Paul Ikrath
geb. am 28.6.1888 in Wien; gest. am 13.3.1970 in Linz
1906–1910 Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien (Fachklasse für Malerei bei
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Alfred Roller, Bertold Löffler und Rudolf von Larisch). 1915–1921 Lehrtätigkeit an der
Fachschule für Holzbearbeitung in Hallstatt. 1915–1918 absolviert er seinen Militärdienst
als Kriegsmaler. 1921–1934 lehrt er an der Bundesgewerbeschule in Linz und ist Leiter
des offenen Zeichensaales. Er baut die Malschule von → Matthias May zur
Kunstgewerbeabteilung aus. 1929 Teilnahme an der Weihnachtsausstellung
„Neuromantik und Neue Sachlichkeit“ im Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz.
1934–1941 Lehrtätigkeit an der Zentralanstalt für Gewerbliche Frauenberufe in Wien, wo
Ikrath die Modeklasse leitet. 1937 Grand Prix und Goldene Medaille der Pariser
Weltausstellung. 1941–1945 Leiter der Kunstgewerbeabteilung an der Staatlichen
Ingenieursschule in Linz. Aufbau der Meisterschule des Deutschen Handwerks. 1942
Ausstellungspreis des Reichsgaues Oberdonau. 1946–1953 Leiter und Fachvorstand der
Abteilung Kunstgewerbe an der Bundesgewerbeschule in Linz. 1958 Ausstellung im
Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz. 1970 Gedächtnisausstellung in der
MAERZ. AST
Olga Jäger (Jaeger)
geb. am 24.6.1880 in Linz, gest. am 8.9.1965 in Preßbaum b. Wien.
Besucht den Aktkurs der Kunstschule → Matthias May. AST
Hans Kobinger
geb. am 26. 7.1892 in Linz; gest. am 25.1.1974 in Gramastetten
1910 wird er Beamter der Landeshypothekenanstalt. 1915 verpflichtet er sich als
Einjährig-Freiwilliger. Ein schwerer Unfall beendet 1928 seine Laufbahn. Lernt bei →
Matthias May und → Egon Hofmann. 1921 wird er Mitglied der MAERZ und nimmt
zwischen 1926 und 1931 an deren Kollektivausstellungen teil. Ab 1946 Teilnahme an
Ausstellungen im In- und Ausland, u. a. in Stockholm, Minneapolis und Minnesota.
Mitglied der Wiener Secession. Nach seiner Genesung hält er sich mehrere Jahre im
Ausland auf und zieht 1935 mit seiner zweiten Frau Maria Eva Josupeit nach Grundlsee.
Dort wohnt er bis kurz vor seinem Tod, weshalb er auch als Maler vom Grundlsee
bezeichnet wird. AST
Tina Kofler
geb. am 19.4.1872 in Eppan bei Bozen; gest. am 29.3.1935 in Kremsmünster
Kofler übernimmt die in Linz bestehende Kunstschule von Berta von Tarnóczy (1846–
1936). Um 1900 beginnen Frauen eigeninitiativ, Malschulen zu eröffnen. In Linz gab es
die Malschulen von Rosa Scherer (1866–1926) und von Michaela Pfaffinger (1862–
1898). Letztere wurde von Berta von Tarnóczy 1899 übernommen. Pfaffinger und
Tarnóczy kamen über die Vermittlung des bekannten Malers Adolf Hölzel nach Linz. Vor
der Leitung der Kunstschule in einem secessionistischem Wohn- und Geschäftshaus in
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der Landstraße 57 besucht Kofler die Kunstschule Wien und die Frauenakademie in
München, u. a. bei Heinrich Knirr. Eine Schülerin von Kofler war → Fanny Newald. Kofler
tritt 1922 der MAERZ bei. DS
Demeter Koko
geb. am 13.6.1891 in Linz; gest. am 28.10.1929 in Linz
Nach dem Abschluss der Handelsakademie in Linz war Koko von 1908–1910 Schüler
der Malschule von Berta von Tarnóczy (1846–1936). Er studierte 1910–1915 an der
Akademie der Bildenden Künste in München bei dem Tiermaler Heinrich von Zügel,
einem Gründungsmitglied der Münchner Sezession und bei dem Porträtmaler Heinrich
Knirr. Er wird zum Militär eingezogen. Erst 1919 hat er gemeinsam mit seiner Schwester
Sophie Koko eine Ausstellung im Oberösterreichischen Kunstverein.
Koko erkrankt 1923 an der Lunge und stirbt 1929. Seine Witwe Camilla emigriert 1937
nach New York. Der Künstler gilt als Vertreter des österreichischen
Spätimpressionismus. Der Kokoweg in Urfahr ist nach ihm benannt. DS
Alfred Kubin
geb. am 10.4.1877 in Leitmeritz, Böhmen; gest. am 20.8.1959 in Zwickledt bei Wernstein
1898/99 Studium der Kunst in München in der privaten Malschule Ludwig SchmidtReutte und bei Nikolaus Gysis an der Königlichen Akademie. 1902 fand seine erste
Ausstellung im Kunst-Salon Cassirer in Berlin statt. 1906 übersiedelt er auf Schloss
Zwickledt bei Wernstein am Inn.
1908/09 Entsteht der Roman Die andere Seite. 1909 gründet er zusammen mit u. a.
Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Adolf Erbslöh, Gabriele Münter, Marianne von
Werefkin und Carl (Karl) Hofer die Neue Künstlervereinigung München (N.K.V.M.). Aus
dieser ging 1911 die Redaktion des Blauen Reiters hervor. 1930 wird er ordentliches
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. 1937 wird er zum Professor
ernannt.
In der NS-Zeit werden 63 seiner Werke als „Entartete Kunst“ diffamiert und konfisziert.
Trotzdem erhielt er kein Ausstellungsverbot, sondern konnte 1941/42 im NSPropagandablatt des Generalgouvernements, der Krakauer Zeitung, verschiedene
Zeichnungen publizieren.
Die Museen der Stadt verfügen über die drittgrößte Kubinsammlung in Österreich mit
800 Zeichnungen, Druckgrafiken und Büchern. AST
Anton Lutz
geb. am 19.2.1894 in Prambachkirchen; gest. am 2.5.1992 in Linz
Lutz ist das dreizehnte von 15 Kindern. Sein Vater, ein Lehrer, stirbt, als er neun Jahre
alt ist. Die Mutter zieht mit ihren Kindern nach Urfahr. Seit 1918 arbeitet Lutz als
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Volksschullehrer im Umkreis. Er belegt Aktkurse bei → Matthias May. Sein erstes Atelier
hat er in der Rudolfstr. 5 in Urfahr. 1922 baut er sich ein Haus am Pöstlingberg 201 und
baut den Turm Pöstlingberg 44 aus. Im gleichen Jahr studiert er bei Constantin
Gerhardinger und Heinrich Knirr. Gerhardinger stieg 1939 zum Hochschullehrer an der
Akademie in München auf und überwarf sich 1943 mit Adolf Hitler. Heinrich Knirr war auf
der Großen Deutschen Kunstausstellung, der Repräsentationsschau
nationalsozialistischer Kunst, vertreten.
Nach dem Anschluss wird Lutz mit der Landesleitung des Bundes deutscher Maler
Österreichs betraut, wodurch durch die Vorauswahl für die jährliche Große Deutsche
Kunstausstellung in seinen Händen lag. Er ist mit insgesamt mit 20 Werken in der
Datenbank zur Großen Deutschen Kunstausstellung auffindbar. Lutz war
Gründungsmitglied der MAERZ, Mitglied der Wiener Secession und Präsident des
Oberösterreichischen Kunstvereins. DS
Matthias May
geb. am 5.7.1884 in Köln; Deutschland; gest. am 28.7.1923 in Linz
Der Sohn armer Eltern arbeitet als Kistennagler für die Schokoladenfabrik Stollwerck und
studiert 1901/2 an der Kunstgewerbe- und Handwerksschule in Köln. 1905 besucht er
die Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Wilhelm von Diez und später Angelo
Jank. Er verlässt München 1912 und lebt in Paris. Er lernt in München die Malerin Paula
Pillesmüller (→ Paula May) kennen, die beiden heiraten 1913 in Puchenau und leben in
Linz. Im Herbst 1920 eröffnet er seine Kunstschule im Zeichensaal der
Staatsgewerbeschule (Zimmer 38). → Herbert Bayer gestaltet das Plakat, demzufolge
dort Zeichnen, Malen, Komposition, Porträt und Akt gelehrt wurde, sowie
Kunstgeschichte, Anatomie und die graphischen Techniken Radierung, Lithographie und
Holzschnitt. 1922 benötigt der neu bestellte Lehrer → Paul Ikrath den Zeichensaal; May
begnügt sich mit seinem eigenen Atelier in der Weberschule in Linz. Er zieht nach
München, seine Frau bringt ihn schwer erkrankt zurück nach Linz, wo er verstirbt. In
seine Malschule gingen u. a. → Paula May, Vilma Eckl, Anton Lutz, Fanny Newald,
Rudolf Steinbüchler und Herbert Bayer. DS
Paula May, geb. Pillesmüller
geb. am 29.5.1891 in Urfahr; gest. am 15.12.1946 in Schloß Thalfingen bei Ulm
Besucht das Lyzeum in Linz, anschließend ein Pensionat in Luzern. Ihren ersten
Malunterricht erhält sie von Marinemaler Alfred Jensen in Urfahr. In der Malschule von
Berta von Tarnóczy entwickelt sie ihr Talent für Porträts. Bereits 15-jährig stellt sie im
Kunstverein aus und erhält Aufträge. 1912 geht sie nach München an die Malschule von
Heinrich Knirr, wo sie im selben Jahr → Matthias May kennenlernt, den sie im Jahr
darauf heiratet. Als Mitglied des Ring stellt sie seit 1919 regelmäßig aus und ist auch
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1921 an der Neugründung der MAERZ beteiligt. Nach dem Tod ihres Mannes
übersiedelt sie nach München und hält sich längere Zeit in Berlin und in Italien auf. Für
das 1929 vom Stapel gelassene Passagierschiff Bremen des Norddeutschen Lloyd
kreiert sie Wandteppiche. 1932 heiratet sie den Schweizer Maler Lothar Bechstein.
Zahlreiche großformatige Bildstickereien entstehen. Nach dessen Tod heiratet sie 1938
den Maler Hans Holland. 1943 wird ihr Atelier in München zerbombt. AST
Konrad Meindl
geb. am 26.10.1883 Wien; gest. am 22.12.1970 in Linz
Studiert ab 1903 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Siegmund
L'Allemand und Franz Rumpler. Nach dem Studium geht er nach Paris und hält sich
1913 in Sevilla und Marokko auf. Er beteiligt sich 1916 an der MAERZ-Ausstellung im
Landhaus-Pavillon. 1922 wird sein Atelier in Paris geplündert. Trotz vieler Reisen
unterhält er Wohnsitze in Linz und Wien. 1928 lebt er in New York. Er wird 1935 Mitglied
der MAERZ.
Er fertigt zahlreiche Porträts an, unter anderen von Franz Liszt, Bürgermeister Wilhelm
Bock und Adolf Hitler. AST
Hans Mooser
geb. 9.4.1890 in Salzburg; gest. 23.2.1957 in Linz
Mooser ist seit 1926 Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ. AST
Adolf Mutter
geb. am 5.12.1888 in Imst; gest. am 8.3.1968 in Linz
Lernt 1919–1921 bei dem Maler Max Unold in München, einem Mitglied der Münchner
Neuen Sezession und Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Das anschließende Studium der
Staatswissenschaften schließt er 1927 mit der Promotion ab. Danach lebt er als
freischaffender Künstler in Linz. Seit 1930 ist er Mitglied der MAERZ. AST
Adolf Wagner von der Mühl
geb. am 2.2.1884 in Rohrbach, gest. am 27.8.1962 in Wien
Absolviert eine Lehre im Kirchenkunstatelier Josef Kepplingers in Ottensheim. Studium
an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Hans Bitterlich.1912 Erschaffung der
Sandsteinplastik Berggeist auf der Gugl am Linzer Freinberg. Er gestaltet 1915 den
Eisernen Wehrmann, der in einem Pavillon am Linzer Hauptplatz aufgestellt wird. Der
Pavillon stammte vom Architekten Mauriz Balzarek. Jeder, der Kriegsanleihen zeichnete,
durfte eiserne Nägel in die Holzfigur Eisener Wehrmann schlagen. Das zugehörige
„Diplom“ der oberösterreichischen Vermittlungsstelle für das k.u.k. Kriegsfürsorgeamt
gestaltete → Klemens Brosch. In der Zwischenkriegszeit entstehen Kleinplastiken,
Seite 15
Kriegerdenkmäler und mehrere Porträts. Seit 1923 Mitglied der Künstlervereinigung
Künstlerhaus Wien und seit 1926 Mitglied der MAERZ. AST
Hans Gösta Nagl
geb. am 16.4.1910 in Bozen; gest. am 24.2.1995 Linz
Seit 1920 in Linz ansässig. Er maturiert 1928 und nimmt anschließend Zeichen- und
Malunterricht bei → Paul Ikrath. Er studiert zunächst Technische Physik an der
Technischen Hochschule in Wien und wechselt dann an die Hochschule für Welthandel,
die er 1933 als Diplomkaufmann abschließt. Seit 1935 ist er Mitglied der MAERZ. Als
Direktionssekretär arbeitet er für die Linzer Brauerei. 1940 Einberufung zur Flakartillerie.
Er wird nach dem Krieg freischaffender Künstler. Nach anfänglicher Landschafts- und
Porträtmalerei widmet er sich vermehrt der Industriemalerei und -grafik. Es entsteht eine
umfangreiche Dokumentation nahezu aller Großbauten der Energiewirtschaft (alpine
Speicherwerke, Donau-, Inn- und Ennskraftwerke u. a.), Großbrücken des Autobahnbaus
und Industrieanlagen. AST
Josef Neukirch
geb. am 25.5.1895 in Linz; gest. am 18.7.1953 in Wien
Tritt nach Absolvierung der Realschule in Linz 1915 in den Landesdienst ein. Ist als
Maler Autodidakt und besucht von 1920 bis 1922 die Malschule von → Matthias May.
Seither verbindet ihn eine Künstlerfreundschaft mit Alois Kaindl und → Vilma Eckl, die
ihn in seinem künstlerischen Werk beeinflusste. Wird 1926 Mitglied der MAERZ. Seinen
Nachlass erwarb die Galerie Otto Bejvl, die ihn in den 1970er Jahren mehrmals
ausstellte. AST
Fanny (Franziska) Newald
geb. am 10.1.1893 in Linz; gest. am 3.10.1970 in Linz
Die Tochter eines Rechtsanwaltes wächst im Starhembergpalais auf der Linzer
Promenade auf. Ihr Großonkel Josef Edlbacher war der Gründer des
Oberösterreichischen Kunstvereins, der im Vergleich zur jüngeren Künstlervereinigung
MAERZ, der Newald ab 1925 angehört, als konservativ galt. Sie besucht die Malschulen
von Berta von Tarnóczy (1846-1936) und von → Tina Kofler und ab 1920 die von →
Matthias May, wo sie sich mit → Rudolf Steinbüchler anfreundet. Newald war auch die
Sekretärin der Malschule. 1924–32 besucht sie Akademie der Bildenden Künste in
München, u. a. bei dem Jugendstilmaler Olaf Gulbransson. Zudem wird sie von Fritz
Hoffmann unterrichtet, einem bekannten Mitglied der Münchner Sezession. Von 1945–60
ist sie als Bühnenbildnerin für die Linzer Puppenspiele tätig. DS
Seite 16
Margarete von Pausinger
geb. am 23.1.1880 in Weyer an der Enns; gest. am 7.2.1956 in Lambach
Margarete Brunner zieht nach ihrer Heirat (mit dem Arzt Dr. von Pausinger) nach
Lambach. Ihr Genre ist das bäuerliche Leben, ihre bevorzugte Technik der Holzschnitt.
Sie besucht die Kunstschulen von Berta von Tarnóczy (1846–1936) und Rosa Scherer
(1866–1926) und von → Matthias May und wird 1922 Mitglied der MAERZ.
1937 tritt sie der illegalen NSDAP bei. Sie denunziert 1939 den Berliner Maler Gottfried
Wingen wegen „regimekritischer Äußerungen“, woraufhin dieser nach dem
„Heimtückegesetz“ zu zehn Monaten Haft verurteilt wird.
1958 wird eine Straße in Lambach nach Margarete von Pausinger benannt, 2005 erhält
diese auf öffentlichen Druck einen anderen Namen (Siedlungsstraße). Erst 2006 wurde
der NS-Denunziantin die Ehrenbürgerschaft der Stadt Lambach aberkannt. DS
Anton Peschka
geb. am 21.2.1885 in Wien; gest. am 9.9.1940 in Wien
Studiert ab 1906 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Christian
Griepenkerl. Sein Freund Egon Schiele ist sein Studienkollege. 1911 entsteht ein Porträt
Peschkas von Egon Schiele (heute Wien Museum). 1914 heiratet er Schieles Schwester
Gertrude Luise Marie. Peschka stellt 1910 und 1919 im Wiener Künstlerhaus aus und ist
von 1922 bis 1935 Mitglied des Hagenbundes.1923 wird er Mitglied der MAERZ. Er ist
ebenfalls Mitglied der von Felix Albrecht Harta und Anton Faistauer begründeten
Künstlervereinigung "Wassermann" in Salzburg. 1939 arbeitet er als Zeichner für die
Reichsbahndirektion Wien. AST
Herbert Ploberger
geb. am 6.4.1902 in Wels; gest. am 22.1.1977 in München
1920–1925 Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien. 1925 Parisaufenthalt;
Ausmalung des Pavillons der Weltausstellung. 1927/1928 übersiedelt er nach Berlin. Er
ist an der Herbstausstellung der Berliner Akademie der Künste und der ersten Berliner
Ausstellung der Neuen Sachlichkeit in der Galerie Neumann-Nierendorf beteiligt. 1929
nimmt er an der Weihnachtsausstellung Neuromantik und Neue Sachlichkeit in
Oberösterreich im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz teil. Zudem Beteiligung
an der Ausstellung Neue Sachlichkeit im Stedelijkmuseum in Amsterdam. Ab 1930
Bühnenbildassistent am Großen Schauspielhaus in Berlin.1931/32 arbeitet er am
Colosseum-Theater in London.1933 in Salzburg Ausstattung für Max Reinhardts Faust.
Assistent von Clemens Holzmeister in der Felsenreitschule. 1934–1943 ist er für die
Filmproduktionsfirmen UFA, Terra und Tobis tätig. Er arbeitet an Propagandafilmen mit,
die von Nationalsozialisten das Prädikat „staatspolitisch besonders wertvoll“ erhielten.
Seine Frau war Filmarchitektin für Leni Riefenstahl.
1944–1945 Bilderserie über das von den Alliierten bombardierte Berlin.
Seite 17
1945 Rückkehr nach Oberösterreich; anschließend Bühnenbildner in Linz, Wien und
Hamburg. 1961 und 1968 Teilnahme an Ausstellungen zur Neuen Sachlichkeit im Haus
am Waldsee, Berlin und der Galleria del Levante in München/ Florenz. 2002
Ausstellungen zum 100. Geburtstag im NORDICO Museum der Stadt Linz und in Wels.
AST
Alfred Poell
geb. am 27.3.1867 in Oberndorf bei Salzburg; gest. am 8.9.1929 in Gmunden
Der Sohn eines Arztes arbeitet als Arzt im Linzer Allgemeinen Krankenhaus und ab 1899
als Frauenarzt in Linz. 1884 beginnt sein Studium der Medizin in Innsbruck. Seine
Ausbildung als Maler erhält er 1888–89 an der Kunstakademie München bei Heinrich
Velten, einem Pferde- und Soldatenmaler. Poell war Mitglied der Wiener Secession und
Vorsitzender der Künstlervereinigung Ring. Ab 1921 war er Mitglied der MAERZ. Er ist
ein Förderer von → Matthias May, dem er 1917 ein Atelier zur Verfügung stellt. Er malt
impressionistische und expressionistische Landschaftsbilder. DS
Hans Pollack
geb. am 8.7.1891 in Linz; gest. am 14.8.1968 in Linz
Der Schulfreund von → Franz Sedlacek war 1913 eines der Gründungsmitglieder der
MAERZ und übernahm 1934 von → Egon Hofmann den Vorsitz. Er trat 1936 der
illegalen NSDAP bei und war 1938–1945 Mitglied der Partei. Die Künstlervereinigung
wurde 1938 verboten, wurde aber gemeinsam mit dem OÖ Kunstverein umgewandelt in
den Künstlerbund Oberdonau. Pollack war auch hier seit 1942 der Leiter. Außerdem war
er Stellvertreter von Ernst August von Mandesloh, dem Landesleiter der
Reichskulturkammer für bildende Künstler und zudem Beirat für bildende Kunst im
städtischen Kulturamt. Pollack hielt in den 1920er Jahren um die Hand Geli Raubals, der
Nichte von Adolf Hitler an, wurde aber von Hitler abgewiesen. 1944 wird sein Haus auf
der Linzer Gugl durch einen Bombentreffer zerstört. Die Motive des Bankbeamten der
Allgemeinen Sparkasse und Autodidakten waren Stadtansichten von Linz sowie
Landschaften des Mühlviertels und Oberitaliens. DS
Carl Anton Reichel
geb. am 5.4.1874 in Wels; gest. am 25.10.1944 in Wien
1894 Beginn des Medizinstudiums in Wien, Prag und München. Abbruch nach acht
Semestern. Interesse an psychologischen Grenzfragen. Aufenthalt in Paris und
Auseinandersetzung mit Hypnose und Suggestion. Um 1900 entstehen erste
Radierungen des Autodidakten. 1901–1903 lebt Reichel in München. Bekanntschaft mit
→ Alfred Kubin. 1903 Heirat mit Hilde Constanze von Domatoff, einer russischen
Adeligen, und Übersiedelung nach Salzburg. 1907–1917 zieht er auf Schloss Bürgelstein
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bei Salzburg und lebt hier in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kunstkritiker Hermann
Bahr. Ab 1913 wird die Kaltnadelradierung sein Hauptmedium. 1917 Erwerb des Edelhof
in Micheldorf/OÖ. Dort begegnet er Arnold Schönberg u. a.
1925 übersiedelt er nach München. Politische Verstrickungen zwingen Reichel zur Flucht
in die Schweiz und ab 1933 nach Wien. Er sammelt einen illustren Kreis um sich, dem
Persönlichkeiten aus Politik (Dollfuß-Regime), Kunst und Wirtschaft angehören. 1933,
1936 und 1937 Beteiligung an Ausstellungen der Wiener Secession.1940 Heirat mit
Burgschauspielerin Tony van Eyck. AST
Albert Ritzberger
geb. am 20.5.1853 in Pfaffstätt b. Mattighofen; gest. am 8.11.1915 in Linz
Ritzberger ist bis 1879 als Volksschullehrer tätig. Ab 1871 Studienurlaub und finanzielle
Unterstützung des Landes Oberösterreich: 1876–1877 besucht er die
Kunstgewerbeschule Wien bei Ferdinand Laufberger (Figurenzeichnen und -malen).
1879–1884 Akademie der bildenden Künste Wien bei Heinrich von Angeli, einem
Porträtmaler. 1884 bezieht er sein eigenes Atelier in Wien. 1885 Heirat mit Luise
Smattosch, Tochter des Hofarchitekten Johann Smattosch. Ab 1887 Mitglied des Wiener
Künstlerhauses. Aufenthalt und Reisen nach München, Italien und Holland. Lebt dann
kurze Zeit in Salzburg und Wien. Er übersiedelt 1890 nach Linz, wo in der
Scharitzerstraße 9 sein Schwiegervater ein Atelier erbaut. Ab 1914 ist er MAERZMitglied. AST
Franz Sedlacek
geb. am 21.1.1891 in Breslau, verschollen 1945 in Polen
Sedlacek verbringt seine Schulzeit in Linz. 1910 Immatrikulation an der k.u.k.
Technischen Hochschule (Abteilung Hochbau/Architektur) und Übersiedlung nach Wien.
1911 Studienwechsel zur Fachrichtung Technische Chemie. 1913 Gründungsmitglied
der Künstlervereinigung MAERZ. Erste Veröffentlichung von Zeichnungen in der Wiener
Zeitschrift Die Muskete und im Satireblatt Simplicissimus. 1914–1918 Militärdienst im
Ersten Weltkrieg. 1921 tritt er eine Stelle als Chemiker am Technischen Museum für
Industrie und Gewerbe (heute: Technisches Museum) in Wien an. 1927 wird er
ordentliches Mitglied der Wiener Secession. 1929 Weltausstellung in Barcelona. Er
erhält dort als erste internationale Auszeichnung die Goldene Medaille für Malerei.
Teilnahme an der Ausstellung Neuromantik und neue Sachlichkeit in Oberösterreich im
Landesmuseum in Linz. 1930 Teilnahme an der Wanderausstellung Modern Austrian
Painting in New York und anderen US-amerikanischen Städten. 1934, 1938 und 1939
Beteiligung an der International Exhibition of Paintings im Carnegie Institute in
Pittsburgh. 1937 Beförderung zum Kustos der Chemischen Abteilung und zum
stellvertretenden Direktor am Technischen Museum. Unter dem Titel Viennese Painter
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revels in the Grotesque erscheint ein Artikel über ihn im amerikanischen Life Magazine.
1938 Nach der Auflösung der Wiener Secession wird Sedlacek Mitglied des Wiener
Künstlerhauses. Er sucht um Aufnahme in der NSDAP an und wird erst 1941
rückwirkend aufgenommen. 1939 Verleihung des Preises der Gaustadt Wien.
Beteiligung an der Ausstellung Berge und Menschen der Ostmark im Wiener
Künstlerhaus und in Berlin. 1939–1945 Kriegsdienst als Oberleutnant und später als
Hauptmann der Deutschen Wehrmacht. Galt seit Jänner 1945 an der Ostfront bei
Thorn/Torun als vermisst, die Todeserklärung erfolgte 1965.
Gustav Simon
Lebensdaten ließen sich nicht recherchieren.
Beteiligt sich an der dritten MAERZ-Ausstellung im Frühjahr 1916, auf der ausschließlich
Studien und Skizzen zu sehen waren. Von Simon haben sich zahlreiche Aquarelle und
Tuschezeichnungen mit topografischen Linzansichten erhalten. AST
Emmy Sommerhuber
geb. am 27.10.1888 in Linz; in Wien abgemeldet 30.1.1937
Studiert von 1923 bis 1932 an der Frauenakademie in Wien und an der Akademie der
bildenden Künste in Wien. Tätig als Grafikerin, Malerin und Pianistin in Admont. Sie
entwirft zahlreiche Exlibris, die in der Steiermärkischen Landesbibliothek erhalten sind.
Seit 1932 ist sie Mitglied der MAERZ. AST
Rudolf Steinbüchler
geb. am 12.2.1901 in Linz, gest. am 11.10.1985 in Eferding
1920 besucht er die Malschule von → Matthias May. Erste Ausstellungsbeteiligung 1920
an der Grafikausstellung des Ring. Studiert von 1926 bis 1933 an der Akademie der
Bildenden Künste in München u. a. bei Angelo Jank. 1932 wird sein KriegerGedenkfresko am Linzer Turm in Vöcklabruck enthüllt. Im selben Jahr veranstaltet
Hermann Ubell im Landesmuseum eine Kollektivausstellung gemeinsam mit → Alois
Wach und → Karl Hauk. 1936 wird er mit → Karl Hauk mit der Ausmalung des Linzer
Hauptbahnhofes beauftragt. Die unvollendete Arbeit wird 1945 durch Fliegerbomben
zerstört. Er arbeitet während der NS-Zeit an Freskenaufträgen, u. a. am Ennser
Stadtturm. 1942 erhält er den Kunstpreis des Gaues Oberdonau. In den 1950er Jahren
lassen Freskenaufträge Kontinuitäten erkennen. AST
Karl von Stern
geb. am 21.10.1897 in Zürich; vermisst seit 6.7.1944
Sohn des Dichters Maurice Reinhold von Stern (1860–1938), einem Begründer der
sozialen Lyrik in Deutschland. Die Familie übersiedelt 1898 nach St. Oswald bei
Freistadt, dann nach Linz, wo Karl die Mittelschule besucht. Lernt von 1920–1922 an der
Seite 20
Malschule von → Matthias May und wird Mitglied der MAERZ. Anschließend studiert er
an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Zurück in Linz nimmt er die Stelle als
Reklamezeichner bei der Feigenkaffeefirma Franck an. 1931 Aufenthalt in Berlin und
1937 Paris. Seit Juli 1944 gilt er in Russland als verschollen. Sein Vater war dort
zaristischer Offizier. AST
Hans Strigl
geb. am 13.12.1897 in Linz; gest. am 17.2.1956 in Linz
1924 beginnt er als Autodidakt. Strigl gilt als einer der ersten abstrakten Maler
Oberösterreichs – mit 46 malt er sein erstes ungegenständliches Bild. Zu Beginn schuf
er Blumenbilder und zuletzt Porträts und Landschaften. Er studiert Jus in Innsbruck und
Welthandel in Wien, war Landesschulinspektor und Lehrer an der
Bundeshandelsakademie in Linz. 1926 wird er Mitglied der MAERZ. 1929 Studienreise
nach Albanien gemeinsam mit → Egon Hofmann. 1934–38 ist er Mitglied des
Bundeskulturrates, einer Einrichtung des Ständestaates. Dies führt dazu, dass er 1938
verhaftet und aus dem Schuldienst entlassen wird. 1945 gründet er die
Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Oberösterreichs. 1946–47 berät er bei der
Gründung der Kunstschule die Stadt Linz.
1957 Gedächtnisausstellung in der Neuen Galerie der Stadt Linz (heute LENTOS), 1998
anlässlich des 100. Geburtstages Ausstellung Spirituelle Abstraktionen im NORDICO
und in der Albertina Wien. DS
Aloys Wach
geb. am 30.4.1892 in Lambach; gest. am 18.4.1940 in Braunau
Eigentlich Aloys Wachlmeier, seit 1918 Aloys Wach. Er lernt in Malschulen in Wien und
München. 1912 übersiedelt er nach Berlin. Kontakt zu Else Lasker Schüler. 1913 lebt er
in Paris. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs kehrt er fluchtartig nach München
zurück; viele zurückgelassene Werke und Druckplatten gehen verloren. 1915 hat er in
München Kontakt zum Maler Georg Schrimpf und dem Anthroposophen Rudolf Steiner.
Um 1916 finden sich kubistische Elemente in seinen Werken. 1919 wird er Mitglied des
Kulturrates der Münchner Räterepublik. Nach deren Zusammenbruch kehrt er nach
Österreich zurück und lebt in Aufhausen bei Ach/Inn. 1922 übersiedelt er nach Braunau
und wird Mitglied der MAERZ. 1923 gründet er mit → Louis Hofbauer u. a. die Innviertler
Künstlergilde. Nach einem Romaufenthalt setzt er sich mit christlich-religiöser Kunst
auseinander. Anfang der 30er Jahre ist er in eine Affäre um Carl Schapeller und die
Aushebung eines vermeintlichen Grabes des Hunnenkönigs Attila in Aurolzmünster
verstrickt. 1941 war er mit einem seiner Hauptsujets, einer Bauernkriegsdarstellung von
1926, auf dem Titelblatt der Zeitschrift Oberdonau vertreten. DS
Seite 21
Hans Wunder
geb. am 25.6.1886 in Grein; gest. am 25.1.1962 in Linz
Wächst in Frankenmarkt und in Linz auf. Er maturiert 1905 in der Lehrerbildungsanstalt.
Er tritt anschließend in den Schuldienst ein und wird Hauptschuldirektor. Er beteiligt sich
an der dritten MAERZ-Ausstellung im Frühjahr 1916, auf der ausschließlich Studien und
Skizzen zu sehen sind. Sein Œuvre umfasst vorwiegend grafische Blätter von Linzer
Ansichten. 1941 fertigt er 52 Aquarelle und Federzeichnungen vom Bau der
Nibelungenbrücke an. AST
Franz von Zülow
geb. am 15.3.1883 in Wien; gest. am 26.2.1963 in Wien
Besucht 1901–03 die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und 1903 die
Akademie der bildenden Künste in Wien bei Gustav Griepenkerl. Danach wechselt er an
die Kunstgewerbeschule zu Felicien von Myrbach und Carl Otto Czeschka. Ab 1905 ist
er für die Wiener Werkstätte tätig. 1906 lässt er sich seine Technik des
Papierschnittdrucks patentieren. Er kehrt 1919 aus italienischer Kriegsgefangenschaft
zurück. 1929 kauft er sich ein Haus und übersiedelt nach Hirschbach in Oberösterreich.
Es entstehen Darstellungen des Mühlviertels. 1937 stellt er im Pariser Jeu de Paume
aus. Nach dem Anschluss vermittelt Architekt Alexander Popp (Tabakfabrik Linz) die
Bemalung des eisernen Vorhangs am Wiener Akademietheater. Ein Freund Zülows,
Kajetan Mühlmann, war an der Enteignung von jüdischem Kunstbesitz beteiligt. Er
vermittelt Zülow neue Aufträge. Er tritt der NSDAP nicht bei, ist aber durch
Freundschaften mit NS-Funktionären geschützt und zieht sich immer mehr nach
Hirschbach zurück. Zwischen 1943–44 hat er Malverbot. Ab 1948 unterrichtet er an der
Kunstschule der Stadt Linz. 1953 wird sein 70. Geburtstag bei einer Kollektivausstellung
der MAERZ gefeiert. 1972 erwirbt das Land Oberösterreich seinen Nachlass. DS
Dank an Brigitte Reutner für die Überlassung der ausführlichen Biografien zu Heinrich
Heidersberger und Alfred Kubin sowie Gabriele Spindler für die Biografie zu Franz
Sedlacek.
Literatur (in Auswahl):
 Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900, A–L, Band 1, Wien 1977
 Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900, M–Z, Band
2, Wien 1977
 Bruno Grimschitz, Vilma Eckl, Kulturamt der Stadt Linz (Hg.), Salzburg 1955
 Claus Jesina, Hanns Kobinger, Maler und Graphiker, Wien, Graz 1998
Seite 22
 Walter Kasten, Hermann Friedl, Egon Hofmann, Kulturamt der Stadt Linz (Hg.), Salzburg 1956
 Birgit Kirchmayr (Hg.), „Kulturhauptstadt des Führers“. Kunst und Nationalsozialismus in
Linz und Oberösterreich, eine Kooperation von Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas und
den Oberösterreichischen Landesmuseen, Ausst. Kat., Weitra 2009
 Klaus Kohout: Poell Alfred: 1867-1929, Linz 2001
 Elisabeth Nowak–Thaller, Klemens Brosch, Klagenfurt 1991
 Franz Pühringer, Rudolf Steinbüchler, Institut für Landeskunde von OÖ (Hg.), Linz 1960
 Michaela Rapp, Die Künstlervereinigung MAERZ 1913–1939, in: Kunstjahrbuch der Stadt
Linz 1992/93, Linz 1993
 Hans Schaumberger (Hg.), Franz von Zülow 1883–1963, Wien 1980
 Justus Schmidt, Der Maler Matthias May und seine Linzer Schule, Wien 1954
 Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer, Franz Sedlacek 1881–1945, Monografie mit
Verzeichnis der Gemälde, Wien 2011
 Hans Strigl - spirituelle Abstraktionen, Texte: Konrad Oberhuber, Wien 1998
 Martin Suppan: Demeter Koko 1891 Linz 1929. Eine Welt in Licht und Farbe, Suppan, Wien 1997
 Georg Wacha, Künstlerlexikon, Linz, unveröffentlicht
 Roland Widder (Hg.), Karl Hauk, Wien 2008
 Otto Wutzel, Hans Gösta Nagl, Linz 1987
 Johannes Wunschheim, Oberösterreichische Künstlerbibliographie, 1986–1995, Ergänzungsband
zum Jahrbuch des OÖ. Musealvereins – Gesellschaft für Landeskunde, Band 143/I, Linz 1999
Ausstellungskataloge:
 Die uns verliessen. Österreichische Maler und Bildhauer der Emigration und Verfolgung,
Ausst. Kat. hrsg. Österreichische Galerie im Oberen Belvedere in Wien, Wien 1980
 Paul Ikrath und seine Meisterschüler, Ausst. Kat. Stadtmuseum Linz – Nordico, Linz 1984
 Aloys Wach 1892–1940, Ausst. Kat. OÖ Landesgalerie, Linz 1994
 Oberösterreich: Bildende Kunst 1945–1955, Ausst. Kat. hrsg. OÖ Landesmuseum (Hg.), Linz 1995
 Ausgeliefert – Beispiele österreichischer Graphik der Zwischenkriegszeit nach der
Phantastik, Ausst. Kat. hrsg. OÖ Landesgalerie, Linz 1996
 Johann Hazod 1897–1981, Ausst. Kat. hrsg. OÖ Landesregierung, Institut für
Kulturförderung, Allgemeine Sparkasse OÖ, Brauhausgalerie Freistadt, Linz 1996
 Skulptur in Oberösterreich 1880–1990 – Denkmalbeobachtungen, Ausst. Kat. hrsg. OÖ
Landesgalerie, Linz 1996
 Herbert Ploberger, Malerei – Grafik, zum 100.Geburtstag, Lebensspuren. Museum der Siegel
und Stempel, Wels; Ausst. Kat. hrsg. NORDICO Museum der Stadt Linz (Hg.), Linz 2002
 Ein Kölner Maler in Linz, Matthias May und seine Schule, Ausst. Kat. hrsg. NORDICO
Museum der Stadt Linz, Linz 2004
 Die Ordnung der Dinge. Neue Sachlichkeit in Oberösterreich, Ausst. Kat. hrsg. OÖ
Landesgalerie, Linz 2005
 ahoi Herbert! Bayer und die Moderne, Ausst. Kat. hrsg. LENTOS Kunstmuseum Linz, Linz 2009
 Andrea Bina, Linz Blick. Stadtbilder in der Kunst 1909–2009, Ausst. Kat. hrsg. LENTOS
Kunstmuseum Linz, Weitra 2009
Seite 23
Eiserner Wehrmann (im Linzer Zimmer)
Die Ritterfigur wird 1915 in einem Pavillon am Linzer Hauptplatz aufgestellt. Jeder, der
eine Kriegsanleihe zeichnet, darf fünf eiserne Nägel in die Holzskulptur schlagen. Die
erzielten Spenden kommen Kriegerwitwen und -waisen zugute.
Diese Idee verbreitet sich von Wien aus in ganz Österreich. An der Linzer Aktion sind
Mitglieder der Künstlervereinigung MAERZ beteiligt: Den Pavillon entwirft Architekt
Mauriz Balzarek, den Wehrmann schnitzt Adolf Wagner von der Mühl und das
Gedenkblatt Viribus Unitis (Mit vereinten Kräften) gestaltet Klemens Brosch.
Seite 24
Pressebilder
Pressebilder stehen für die Dauer der Ausstellung auch auf www.nordico.at zum Download
bereit. Lizenzfreie Nutzung nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung.
1. Herbert Bayer
Umschlagentwurf für
das Jahrbuch des
Künstlerbundes
MAERZ, 1931
LENTOS
Kunstmuseum Linz
2. Fanny Newald
3. Demeter Koko
Blick aus dem Atelier der Hühnerhof, um 1918
Malschule Kofler, 1913
LENTOS Kunstmuseum Linz
NORDICO Stadtmuseum
Linz
4. Max Hirschenauer
Porträt Alfred Kubin, 1950
LENTOS Kunstmuseum Linz
© VBK, Wien 2013
5. Heinrich Heidersberger
Kopenhagen Laederstrade,
1935
LENTOS Kunstmuseum
Linz
6. Vilma Eckl
Selbstporträt, um 1920
NORDICO Stadtmuseum
Linz
9. Herbert Ploberger
Fünf Figuren zu Gerhard
Hauptmanns Florian Geyer, 1933
LENTOS Kunstmuseum Linz
© VBK, Wien 2013
7. Paula May
Stillleben mit Zitronen, 1920
LENTOS Kunstmuseum Linz
10. Klemens Brosch
Spazierweg am Eisenbahndamm,
1926
NORDICO Stadtmuseum Linz
Seite 25
8. Aloys Wach
Das ewige Antlitz, 1932
NORDICO Stadtmuseum Linz
11. Anton Lutz
Rechte Donaustraße in Linz, 1929
NORDICO Stadtmuseum Linz
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