Das Großstadt-Triptychon von Dix

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Lerngruppe: GK 12
1996
Thema der Unterrichtseinheit:
Die klassische Moderne
Thema der Stunde:
Das Großstadt-Triptychon von Dix
Anmerkungen zum Unterrichtszusammenhang: In diesem Kurs werden verschiedene Stile der klassischen
Moderne behandelt. Vorangegangen ist der Expressionismus, jetzt wird die Neue Sachlichkeit
thematisiert.
(Wichtig
in
diesem
Zusammenhang: Es
gibt eine thematische Struktur, keine
chronologische.) Aus den jeweiligen Themen leiten sich i.d.R. praktische Aufgabenstellungen ab. (In
Kürze steht eine Klausur an.) Zur Vorbereitung auf das Großstadt-Triptychon habe ich 4 Ausschnitte aus
dem Film Cabaret (R: Bob Fosse, D: Lisa Minnelli, Michael York, USA 1972) gezeigt. Durch die
Bearbeitung der unterschiedlichen Szenen sollten die Schüler zum einen die Möglichkeit haben, Zeitgeist
dieser Epoche einzusaugen, zum anderen thematisch sensibilisiert werden. In der heutigen Stunde sehen
die Schüler erstmalig das Bild.
Lernziele der Stunden:
Die Schüler sollen:
1
Das Bild Großstadt von Otto Dix kennenlernen und bearbeiten, daß heißt sie sollen:
1.1
erste Eindrücke bennen;
1.2
Bildbestandteile erkennen und bennen;
1.3
Bildnerische Mittel erkennen und bennen;
1.4
assoziative Verbindungen zu den Filmausschnitten erkennen und bennen;
2
eine Verbindung schlagen zu den bearbeiteten Filmausschnitten, das heißt, sie sollen:
2.1
herausarbeiten, daß in Dix Wahl der Bildform als Triptychon schließlich eine Erhöhung oder
Intensivierung der Bildaussage zu erkennen ist;
geplanter Stundenverlauf:
Lerninhalte - nach Phasen geordnet
1. Phase: Begriffsklärung: Dekadenz
method. Entscheidungen
L schreibt an Tafel
LZ
-
(Rückgriff auf letzte Stunde)
2. Phase: Bild: (Mittelteil, Großstadt)
Sozial
-form
ELG,
Medien
Tafel
LV
Schüler betrachten das Bild
1,1.1
EA
Einlesen
Dia,
halbdunkler
Raum
3. Phase: erste Eindrücke
Sammeln erster Eindrücke
1,1.1
ELG
Dia
4. Phase: Benennung von
Bildbeschreibung
1, 1.2,
ELG
Dia
ELG
Dia, Tafel
Bildbestandteilen
5. Phase: Assoziationen zum den
1.3
L fragt nach möglichen
Assoziationen zum Film, L
1, 1.4
Lerninhalte - nach Phasen geordnet
genannten Aspekten des Films
method. Entscheidungen
LZ
Sozial
-form
Medien
sammelt an der Tafel
(Stichpunkte)
6. Phase: gleiches Vorgehen (2,3,4,5)
siehe 2,3,4,5
zum rechten Flügel
1,1.1,
ELG
Dia, Tafel
ELG
Dia, Tafel
ELG
Tafel, Buch
1.2,
1,3, 1.4
7. Phase: gleiches Vorgehen (2,3,4,5)
siehe 2,3,4,5
zum linken Flügel
1,1.1,
1.2,
1,3, 1.4
1. : mögliches Stundenende
1. Phase: Impulsfrage: L teilt mit, das
dies ein Triptychon ist (Name:
Großstadt Triptychon, welche
Bekanntgabe: Triptychon:
Gründe für diese Form
2, 2.1
(s/w-Abbildu
ng)
Gründe könnte Dix gehabt haben,
für dieses Bild diese Form zu
wählen
Hausaufgabe: Lesen des verteilten Textes.
Anmerkung: Leider liegt mir keine Gesamtabbildung vor. Aus methodischen Überlegungen heraus habe
ich mich für Diareproduktionen entschieden, die jedoch nur die Einzelstücke (Flügel und Mittelteil) zeigen.
Dix Wahl, die Großstadt als Triptychon zu präsentieren soll aber thematisiert werden. Aus diesem Grunde
werde ich zu gegebener Stelle auf eine kleine S/W-Abbildung im Buch zurückgreifen. Zu diesem Zeitpunkt
kennen aber die Schüler die einzelnen Bilder schon, so daß mir diese Reduktion als gangbar erscheint.
DEKADENZ: Verfall, Entartung, sittlicher und kultureller Niedergang
“Der Berliner hat keine Zeit... Er hat immer etwas vor, er telefoniert und
verabredet sich, kommt abgehetzt zu einer Verabredung und etwas zu spät - und
hat sehr viel zu tun... Der Berliner ist ein Sklave seines Apparats. Er ist Fahrgast,
Theaterbesucher, Gast in den Restaurants und Angestellter. Mensch weniger.”
Kurt Tucholsky
Triptychon: Dreiteiliges Gemälde, besteht aus einem Mittelteil und zwei halb so
breiten (beweglichen) Seitenbildern (insbesondere beim Flügelaltar).
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