PD Mehr gute Arbeit als zentrales Thema für das Parlament

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Ausgabe vom 7. November 2011
Neue Mitte muss liefern
Mehr gute Arbeit
als zentrales Thema für das Parlament
In den nächsten vier Jahren werden sich die Auswirkungen der Demografie auf dem Arbeitsmarkt akzentuieren. Der Arbeitskräftenotstand ist für Travail.Suisse die grösste Herausforderung der demografischen Entwicklung. Nur mit einer Stärkung der Arbeitnehmenden – mit mehr guter Arbeit also – wird die Schweiz Wohlstand und Lebensqualität erhalten
können. Travail.Suisse erwartet von der BDP und der glp, dass sie ihre neue Verantwortung
wahrnehmen und mithelfen, konstruktiven und mehrheitsfähigen Lösungen zum Durchbruch zu verhelfen.
Die BDP und die glp sind die grossen Wahlsieger. Dieser Erfolg verpflichtet und bürdet den beiden
Parteien grosse Verantwortung für das Wohl der Schweiz auf. Travail.Suisse, der unabhängige
Dachverband von 170'000 Arbeitnehmenden, erwartet von BDP und glp, dass sie dringende politische Fragen aufnehmen, sachliche Positionen beziehen und so wirtschafts-, sozial- und umweltpolitisch konstruktiven und mehrheitsfähigen Lösungen zum Durchbruch verhelfen.
Für Travail.Suisse gehört der zukünftige Arbeitskräftenotstand zu den dringendsten Problemen der
Schweiz. Nur mit einer Stärkung der Arbeitnehmenden können wir den Wohlstand und die Lebensqualität in der Schweiz aufrecht erhalten. Nötig dazu sind insbesondere:
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Löhne und Arbeitsbedingungen: Bonisteuer, Mindestlöhne, Demografie
Gegen die Explosion der hohen Löhne braucht es eine Bonisteuer und zur Verhinderung von
Hungerlöhnen branchenweite und regionale Mindestlöhne. Zudem müssen die flankierenden
Massnahmen zum freien Personenverkehr massiv verstärkt werden. Die Arbeitsbedingungen
müssen auf die demografische Entwicklung ausgerichtet werden. Das Parlament muss sich also fragen, was es braucht, damit die Menschen in der Schweiz bis zum ordentlichen Rentenalter arbeiten können und wollen.
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Altersvorsorge: Flexibles Rentenalter, Ausschluss der Lebensversicherer aus 2. Säule
Um den heutigen Realitäten im Arbeitsmarkt und der Gesundheitssituation der älteren Arbeitnehmenden gerecht zu werden, braucht es ein flexibles Rentenalter, das für alle Einkommensschichten finanziell tragbar ist. Die Lebensversicherer sind aus der 2. Säule auszuschliessen
und das Geschäft ist den Sozialpartnern zu übergeben. Damit können die 600 Mio. Franken,
die jährlich an das Management und die Aktionäre fliessen, für höhere Altersrenten eingesetzt
werden.
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Familien: Höhere Kinderzulagen, Vaterschaftsurlaub, Lohngleichheit
Für die finanzielle Besserstellung der Familien in der Schweiz müssen einerseits die Kinderzulagen erhöht werden. Andererseits ist für die Familien die Verwirklichung der Lohngleichheit
zentral. Nur mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit haben partnerschaftliche Familienmodelle eine reelle Chance. Zudem muss die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden.
Dazu gehört die Einführung eines bezahlten Vaterschaftsurlaubs von mindestens 20 Tagen. Im
Weiteren müssen Betreuungseinrichtungen für Kinder und für ältere Menschen die volle Anerkennung als Service public finden.
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Bildung: Chancengleichheit das ganze Leben lang
Bildung erfolgt von der Wiege bis zur Bahre. Mit der frühen Förderung der Landessprache und
integrativen Schulen müssen die Startchancen aller Kinder erhöht werden. Die Berufsbildung
muss allen Jungen offen stehen und attraktiv sein. Dazu muss die Allgemeinbildung in der Lehre gestärkt und mit einer Revision des Berufsbildungsgesetzes dafür gesorgt werden, dass die
Studierenden der höheren Berufsbildung nicht mehr bezahlen müssen als Studierende an
Hochschulen. Zudem muss das Parlament im neuen Weiterbildungsgesetz drei Tage Weiterbildungsobligatorium verankern, damit Weiterbildung auch für ältere und/oder wenig qualifizierte Arbeitnehmende zur Normalität wird.
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Energiewende: Cleantech, Förderung alternative Energie, Gebäudesanierungsprogramm
Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie hat das Parlament einen richtungsweisenden Entscheid
gefällt. Jetzt müssen aber auch die Konsequenzen gezogen werden. Das heisst, Energiesparen und alternative Energien sind zu fördern. Die Unterstützung der von Travail.Suisse mitlancierten Cleantech-Initiative, die Aufstockung des Gebäudesanierungsprogrammes sowie die
volle Finanzierung aller eingereichten Gesuche um Unterstützung alternativer Energien gehören dazu.
Martin Flügel, Präsident Travail.Suisse
Travail.Suisse, Hopfenweg 21, 3001 Bern, Tel. 031 370 21 11, [email protected],
www.travailsuisse.ch
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