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Stammbaumanalyse
Mit der Stammbaumanalyse kann man herausfinden, wie Erbkrankheiten vererbt werden:
a) dominant oder rezessiv,
b) autosomal oder geschlechtsgekoppelt
a) Mehr als 400 Mio. Menschen sind von einem unangenehmen Gendefekt betroffen, der
unter dem Begriff Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel bekannt ist. Sie reagieren auf
die Einnahme von bestimmten Lebensmitteln, zum Beispiel Fava-Bohnen mit Abgeschlagenheit, Bauch- und Rückenschmerzen, Fieber, Erbrechen und Durchfall. In den schwersten Fällen kann ein solcher Anfall tödlich enden. Der Grund dafür ist ein Stoffwechseldefekt, durch
den die roten Blutkörperchen zerstört werden. Dies wiederum kann den Mutationsträgern
einen Selektionsvorteil bieten, denn sie sind weniger stark von Malaria betroffen. Der G6PDMangel kommt darum gehäuft in Malariagebieten vor.
Der folgende Stammbaum zeigt den Erbgang dieser Mutation. Die ausgemalten Kreise bezeichnen Merkmalsträger.
Wird die Krankheit dominant oder rezessiv vererbt? Woran können Sie das erkennen?
 Regel 1: Ein Merkmal wird rezessiv vererbt, wenn im Stammbaum…
… zwei gesunde Eltern mindestens ein betroffenes Kind haben.
 Regel 2: Ein Merkmal wird dominant vererbt, wenn im Stammbaum…
… zwei betroffene Eltern mindestens ein gesundes Kind haben.
b) Der nächste Stammbaum gehört zu einer Familie, in der Albinismus vorkommt.
Wird das Merkmal autosomal oder geschlechtsgekoppelt weitergegeben? Woran kann man
das erkennen?
Malaria
Stammbaumanalyse
 Regel 3: Ein rezessives Merkmal wird autosomal vererbt, wenn im Stammbaum….
… ein gesunder Vater eine betroffene Tochter hat.
 Regel 4: Ein dominantes Merkmal wird autosomal vererbt, wenn im Stammbaum….
… ein betroffener Vater eine gesunde Tochter hat.
Betrachten Sie nun noch einmal den ersten Stammbaum. Wird die Krankheit geschlechtsgekoppelt oder nicht geschlechtsgekoppelt weitergegeben? Woran kann man das erkennen?
Da hier kein gesunder Vater eine betroffene Tochter hat, kann die autosomale Vererbung
nicht bewiesen werden. Die Häufung der betroffenen Söhne ist ein Hinweis auf Geschlechtskoppelung, aber es ist kein Beweis.
Tatsächlich wird das Merkmal rezessiv geschlechtsgekoppelt vererbt.
Heterozygote Frauen haben einen Selektionsvorteil, weil sie weniger häufig an Malaria erkranken. Aus diesem Grund kommt die Mutation in tropischen und subtropischen Gebieten
sehr häufig vor.
 Regel 5: Mit dem Stammbaum kann man nicht beweisen, dass ein Merkmal geschlechtsgekoppelt ist.
Malaria
Stammbaumanalyse
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