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Die 4a der KMSI 15 (2006 – 2010)
KV: Christian Hofmeister
Wirtschaft – Grundbegriffe
Unter Wirtschaft versteht man das professionelle Erfüllen von Wünschen gegen Erhalt eine Gegenleistung.
Einteilung der Bedürfnisse
Grundbedürfnisse, (Nahrung, Wohnung, …)
Bedürfnis nach Sicherheit
Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit
Bedürfnis nach Anerkennung und Prestige
Bedürfnis nach Selbstverwirklichung
Begriffe aus der Wirtschaftsprache
Wünsche
=
Bedürfnisse
Produkt und
Leistungen
=
Güter
Gegenleistung
=
Entgelt
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Güter
Man unterscheidet Investitionsgüter und Konsumgüter.
Investitionsgüter kaufen Unternehmer ein, um ihren Betrieb überhaupt betreiben zu können (z.B. der Bäcker kauft einen neuen
Backofen). Konsumgüter kaufen Haushalte ein, um sie zu gebrauchen oder zu verbrauchen (z.B. eine Saftpresse und 1 kg
Orangen).
Entgelt
Entgelt ist die Gegenleistung für ein Produkt oder eine erbrachte Dienstleistung, meist in Form von Geld
Der Markt
Dort wo Anbieter(Verkäufer) und Nachfrager (Käufer) sich treffen, ist der Markt. Hier werden Preise ausgehandelt, etc.
Der Markt kann „irgendwo“ (auch Im Internet)sein, ist also an keinen bestimmten Ort gebunden.
Wirtschaftlichkeit
Wenn in der Wirtschaft von Wirtschaftlichkeit gesprochen wird, ist gemeint, DASS SICH ETWAS LOHNT, dass man also
mehr zurückbekommt, als man einsetzt.
Man unterscheidet zwischen
Maximalprinzip: Mit einem bestimmten Einsatz von Mitteln ein möglichst hohes (maximales) Ergebnis erzielen
Minimalprinzip: mit einem möglichst geringen (minimalen) Einsatz von Mitteln ein vorgegebenes Ergebnis erreichen
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Arbeit
Unter Arbeit versteht man in der Wirtschaft jede Tätigkeit, die jemand für sein Unternehmen oder ein fremdes
Unternehmen ausführt und dafür be- bzw. entlohnt wird.
Es gibt:
Unselbstständige Arbeit: man arbeitet als Arbeiter oder Angestellter für ein Unternehmen.
Selbstständige Arbeit: man arbeitet für sich selbst in seinem eigenen Unternehmen (ist sein eigener Chef).
Selbstständig-Vorteile
Selbstständig-Nachteile
hohe Entfaltungsmöglichkeit
Eigenfinanzierung
flexible Arbeitszeiten
höheres Risiko
Keine Vorgesetzten
Keine Arbeitslosenversicherung
Kein Urlaubsanspruch
Unselbstständig-Vorteile
Unselbstständig-Nachteile
Arbeitslosenversicherung
begrenzter Urlaub
regelmäßiges Einkommen und
Urlaubsanspruch
Man hat Vorgesetzte.
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Wie sich die Arbeit im Laufe der Zeit verändert hat
Die Wirtschaft hat sich in Wellen entwickelt, wobei unter fünf verschiedenen Wellen unterschieden wird:
Phase
Zeit
Wichtige Ereignisse
1. Phase
1800
Nutzung der Dampfkraft durch die Erfindung der Dampfmaschine
2. Phase
1850
Entwicklung der Eisenbahn
3. Phase
1900
Wachstum der chemischen Industrie und der Elektroindustrie
4. Phase
1950
Verbesserung in der Auto-, Flugzeug- und Kunststoffindustrie
5. Phase
1990
Revolution in der Informationstechnik, Erfindung des Mikrochip
6. Phase
20xx
Persönliche Faktoren (Wohlbefinden, Gesundheit) werden neben neuen
Technologien (z.B. Biotechnologie) zur neuen Antriebswelle unserer
Wirtschaft
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Weitreichende Folgen hatten und haben diese Veränderungen auch für die Beschäftigungsentwicklung:
Landwirtschaft
1800
vor allem
Produktionsbetriebe
1900
19.Jahrhundert
vor allem
Dienstleistungen
2000
20.Jahrhundert
Was man braucht um in einem Job erfolgreich zu sein
EIGENVERANTWORTUNG
ZIELSTREBIGKEIT
INNOVATION
KONFLIKTFÄHIGKEIT
SOZIALE KOMPETENZ
LERNBEREITSCHAFT
FLEXIBILITÄT
SELBSTVERTRAUEN
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Heute
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Ziele erklären
Man versteht darunter einen in der Zukunft liegenden, erstrebenswerten, bzw. angestrebten Zustand. Er ist somit ein
angestrebter Endpunkt eines Prozesses (persönlich, beruflich, unternehmerisch und schulisch…). Ziele sollen realistisch sein
und genau formuliert werden.
Die Wirtschaft – ein Kreislauf
Beteiligt am Wirtschaftskreislauf sind der Staat, Unternehmen und Haushalte. Geld fließt dabei in alle Richtungen.
Geld und seine Funktionen in der Wirtschaft
Geld ist das universelle, offizielle gültige Tauschmittel, das uns hilft, jene Dinge zu erwerben, die wir brauchen und besitzen
möchten.
Funktionen (Aufgaben) des Geldes sind
Tauschmittel
Recheneinheit (Preise in Euro)
Wertaufbewahrung (Sparen)
Inflation (Geldentwertung)
Wenn die Preise in einem Land steigen, dann hat das zur Folge, dass sich die Bewohner um den gleichen Geldbetrag weniger
kaufen können. Man spricht dann von Geldentwertung oder Inflation.
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Sie ist in jedem Land natürlich anders und wird jeweils in Prozent angegeben. Man spricht dann von der so genannten
Inflationsrate.
In der EU sorgen die EZB (=Europäische Zentralbank) und die Notenbanken der einzelnen Länder (Ö: Nationalbank) dafür, dass
das Geld möglichst seinen Wert behält.
Seit 1.1.2002 gilt der Euro in Österreich als gültiges Zahlungsmittel.
Banken als Drehscheiben für die Geldwirtschaft
Banken spielen für die moderne Geldwirtschaft und für den Zahlungsverkehr eine sehr wichtige Rolle. Sie übernehmen drei
wichtige Aufgaben:
Einlagegeschäft: Übernahme von Einzahlungen auf verschiedene Arten von Sparbüchern
Kreditgeschäft: Verleihen von Geld
Weitere Funktionen: Kontoführung, Geldwechsel, Überweisungen, …
Für Einlagen werden Zinsen ausbezahlt, für Kredite werden Zinsen verrechnet. Kreditzinsen (Sollzinsen) sind höher als
Sparzinsen (Habenzinsen), sonst würde die Bank Verluste erzielen und könnte nicht überleben, da sie teurer einkaufen würde,
als sie verkauft.
Die Banken heben auch für die Kontoführung, für Überweisungen, etc. Gebühren ein.
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Die Zahlung
Wenn man für ein Produkt oder für eine Leistung bezahlen muss, hat man 3 Möglichkeiten:
Barzahlung: dem Verkäufer Geld geben
Überweisung: Zahlungsbetrag von einem Konto zum anderen „überweisen“ ( in der Bankfiliale oder online)
Zahlung mit „Plastikgeld“: mit Bankomat – oder Kreditkarte
Das Bankkonto
Um Überweisungen durchführen zu können, braucht man ein Bankkonto, auch Girokonto genannt..
Das Geld, das auf ein Konto einbezahlt oder von einem Konto auf ein anderes bewegt wird, nennt man Buchgeld (Giralgeld).
“GIRO“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet “Rundlauf“.
Man unterscheidet 2 Arten von Bankkonten: Girokonten und Sparkonten.
Girokonto
Sparkonto
 für laufende Geldbewegung
 zum Ansparen
 sehr geringe Zinsen
 Zinsen hängen von der Laufzeit ab
 zu zahlende Gebühren
 Überziehung nicht möglich
 Überziehung möglich
Den jeweiligen Kontostand erfährt man durch einen Kontoauszug, den man bei der Bank anfordern oder selbst ausdrucken kann.
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Online-Banking
Bankgeschäfte, die über das Internet abgewickelt werden, bezeichnet man als Online-Banking oder Internet-Banking.
Zahlung mit Plastikgeld
Vorteile
WICHTIG!!!
Man muss nicht viel Bargeld
mit sich führen.
Karte sicher und
vom Code getrennt aufbewahren
Kreditkarte: Zahlungen werden erst
später vom Konto abgebucht
Man sollte darauf achten, nicht den
Überblick über die Ausgaben zu
verlieren.
Immer mehr Menschen zahlen heute mit Bankomat – oder Kreditkarte (“Plastikgeld“).
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Wirtschaften in verschiedenen Bereichen
Die 3 Wirtschaftsbereiche (Sektoren)
Primärer Sektor: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Jagd, Bergbau
Sekundärer Sektor: Produktion im Gewerbe oder in der Fabrik
Tertiärer Sektor: Dienstleistungen
Arten von Betrieben
Betriebe kann man nach der erstellten Leistung (Wirtschaftssektor), nach der Betriebsgröße (Kleinbetriebe –
bis 100 Mitarbeiter, Mittelbetriebe - bis 500 Mitarbeiter, Großbetrieb) oder nach dem Wirtschaftszweig (Landwirtschaft,
Forstwirtschaft, Gewerbe, Industrie, Tourismus, Handel, …) einteilen.
Beispiele für Wirtschaftszweige
Landwirtschaft und Forstwirtschaft:
Anbau von Pflanzen, Tierhaltung, …
Gewerbe,: Herstellung und Reparatur von Produkten , Anbieten von Dienstleistungen
Industrie: Großbetriebe mit Produktion
Tourismus: alle Freizeit- und Fremdenverkehrsbetriebe
Handelsbetriebe: kaufen Waren und verkaufen sie an andere Händler oder Konsumenten
Banken: „rund um das liebe Geld“
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Versicherungen: schützen vor unerwartet hohen Ausgaben
Verkehrsbetriebe: sorgen für den Transport von Menschen und Gütern von einem Ort zum anderen
IKT-Betriebe: Information und Kommunikation
Warum der Tourismus so wichtig ist
Touristen bringen Geld ins Land.
Der Tourismus schafft Arbeitsplätze.
Der Tourismus hilft uns, unsere Sehenswürdigkeiten zu erhalten.
Industriebetriebe
sind meist große Unternehmen
erzeugen für den Markt
haben eine hohe innerbetriebliche Arbeitsteilung
Ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist sehr wichtig für die Wirtschaftsentwicklung.
Nach der Erfindung der Dampfmaschine im 19.Jh. entstanden große Fabriken. Zur Produktion (= Erzeugung) von Gütern
(Kleidung,…) konnten viele neue Maschinen eingesetzt werden. Die Mitarbeiter spezialisierten sich auf die Ausübung weniger
Handgriffe zur Bedienung der Maschinen (= innerbetriebliche Arbeitsteilung).
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Handelsbetriebe
kaufen Waren von Erzeugern oder anderen Händlern meist in großen Mengen ein
verkaufen Waren in meist kleineren Mengen an Konsumenten oder andere Händler
ERZEUGER
(ODER
GROSSHÄNDLER)
KONSUMENT
EINZELHÄNDLER
Das gesamte Angebot eines Handelsbetriebes nennt man Sortiment.
breites und flaches Sortiment
Viele verschiedene Produktgruppen (z.B. Lebensmittel,),
ABER nur wenig Auswahl innerhalb der Produktgruppen
enges und tiefes Sortiment
Nur wenige Produktgruppen (z.B. Lederwaren),
ABER große Auswahl bei diesen Produktgruppen
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Handel mit dem Ausland
Import ist die Einfuhr von Gütern aus dem Ausland nach Österreich.
 Wir bezahlen Geld an das Ausland
Export ist die Ausfuhr von Gütern aus Österreich in das Ausland.
 Es kommt Geld nach Österreich
Import und Export werden in der Wirtschaft als Außenhandel bezeichnet.
Außenhandel wird betrieben, weil nicht alle Güter im Inland produziert werden können, weil bestimmte Staaten auf bestimmte
Produkte spezialisiert sind – man spricht von internationaler Arbeitsteilung – und das, was im Inland mengenmäßig nicht
gebraucht wird, ins Ausland verkauft werden kann.
Binnenhandel ist der Handel innerhalb eines Landes.
Außenhandel ist stärker als der Binnenhandel.
Handelsbilanz
Ist der Import stärker als der Export, spricht man von einer negativen Außenhandelsbilanz (Mehr Geld geht ins Ausland als
hereinkommt.
Ist der Export stärker als der Import, spricht man von einer positiven Außenhandelsbilanz (Mehr Geld kommt ins Land als
nach außen bezahlt wird.)
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Von der Idee zum Produkt
Betrieb – Unternehmen - Firma
Betriebe sind Wirtschaftseinheiten, die Produkte oder Dienstleistungen für andere herstellen. Sie bieten ihre
Produkte auf dem Markt an.
Unter Unternehmen versteht man meist den rechtlichen Rahmen, den ein Betrieb braucht, um nach außen handeln
zu können.
Firma ist der Name eines Unternehmers, unter dem er seine Geschäfte (Einkäufe, Verkäufe) betreibt.
Die betrieblichen Leistungsbereiche
Sie gliedern sich in Forschung und Entwicklung, Management und Führung sowie in Finanzierung und Investition.
Die Aufgaben von Management und Führung
Management
Führung
 Planen
 Delegieren.
 Entscheiden
 Kommunizieren.
 Organisieren
 Motivieren.
 Kontrollieren
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In einem Betrieb werden ständig Entscheidungen getroffen. Je wichtiger eine Entscheidung ist, umso besser muss sie
vorbereitet werden.
Organisation hat viel mit Ordnung und Regeln zu tun. Je größer eine Gemeinschaft oder ein Betrieb ist, umso genauer muss er
organisiert sein. Um Chaos zu vermeiden, gibt es in einem Unternehmen die Aufbau- und Ablauforganisation.
In der Aufbauorganisation wird festgelegt, wer wofür zuständig ist und wer etwas anordnen darf. Die
Aufbauorganisation wird in einem so genannten Organigramm dargestellt.
In der Ablauforganisation wird festgelegt, wann was in welcher Reihenfolge zu tun ist.
Zusammengehörige Aufgaben, die ein Mitarbeiter bewältigen kann, werden zu einer Stelle zusammengefasst. So weiß jeder
Mitarbeiter, wofür er zuständig ist.
Eine Abteilung ist eine Ansammlung von zusammenpassenden Stellen unter einheitlicher Leitung.
Kontrolle soll:
rechtzeitig erfolgen.
möglichst lückenlos sein.
wirtschaftlich sein.
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Mitarbeiter MOTIVIEREN kann man durch:
miteinander kommunizieren
gemeinsam vereinbaren
Weiterbildung ermöglichen
Anerkennung zeigen
Mitsprache gewährleisten
Finanzieren und Investieren
Die Beschaffung der finanziellen Mittel, die du für den Kauf von Maschinen, usw. brauchst, nennt man Finanzierung.
Man unterscheidet zwischen Eigenfinanzierung (Geld des bzw., der Unternehmer, Gewinne) und Fremdfinanzierung (Kredite).
Banken verlangen oft eine Sicherheit, damit sie sich darauf verlassen können, dass das Geld, das sie verborgen, auch wieder
zurückbekommen (Haus, Grundstück, …).
Die Verwendung der finanziellen Mittel für Maschinen, Geräte, Waren etc. nennt man Investition.
Zur Materialwirtschaft gehören die Bereiche
Beschaffung (Einkauf der nötigen Rohstoffe, Waren, Geräte etc. ) und
Lagerung (Zwischenaufbewahrung von Rohstoffen, halbfertigen und fertigen Produkten).
Die Materialwirtschaft muss sicherstellen, dass alle Materialien in der richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung
stehen. Dieses Ziel soll möglichst kostengünstig erreicht werden.
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Für die Produktion benötigt man Arbeitskräfte, Betriebsmittel (Maschinen) und Rohstoffe (Holz, …).
Es muss geplant werden, in welcher Reihenfolge welche Arbeitsschritte zu erledigen sind und wie lange ein Arbeitsschritt
dauert. Diese Planung nennt sich Fertigungsablaufplanung.
Die Fertigung richtet sich danach, ob Einzelstücke oder viele gleichartige Stücke (Massenware) produziert werden.
Einzelstücke werden den Wünschen des Kunden angepasst und sind meist teuer. Massenwaren sind aus folgenden Gründen
wesentlich billiger:
günstigere Beschaffung (große Menge)
bessere Auslastung der Maschinen
Vorteile der Arbeitsteilung
Erfolgreich auf dem Markt
Für einen Unternehmer ist es notwendig
die Bedürfnisse der möglichen Kunden gut zu kennen oder zu erforschen,
das Produkt auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen oder deren Bedürfnis nach den Besonderheiten des
Produktes zu wecken
einen wirtschaftlich sinnvollen Preis zu wählen, den die Kunden auch zu zahlen bereit sind.
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Was ist Marketing eigentlich?
Als Marketing bezeichnet man alle Überlegungen und Handlungen in einem Unternehmen, die das Ziel haben, dass Kunden die
Produkte kaufen und ihre Bedürfnisse erfüllt werden.
Marktforschung
Aufgabe der Marktforschung ist es, herauszufinden, welche Kunden welche Wünsche haben und was die Mitbewerber zu
welchen Preisen anbieten.
Produktpolitik
Nachdem ein Unternehmer die Marktforschung angestellt hat, beginnt er mit der Produktpolitik. Es muss ein passender Name
für die Ware gefunden werden. Die richtige Verpackung muss gefunden werden, die die jeweilige Zielgruppe anspricht.
Preispolitik
Sie beschäftigt sich mit den Kosten, die für die Herstellung des Produkts anfallen, mit dem Vergleichen der Preise der
Konkurrenz und was die Zielgruppe (zum Beispiel Jugendliche) zu zahlen bereit und fähig ist.
Absatzpolitik
Die nächste Entscheidung betrifft die Frage, wo es die Produkte des Unternehmens zu kaufen geben soll, z.B. in der Nähe einer
Schule (Zielgruppe: Jugendliche).
Es ist gar nicht so leicht, für Produkte die richtigen Verkaufswege zu finden. Es sollen nämlich möglichst viele Personen der
Zielgruppe möglichst genau erreicht werden.
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Kommunikationspolitik
Der letzte Marketing-Bereich ist die Kommunikationspolitik. Ein wichtiger Teil der Kommunikationspolitik ist die Werbung.
Marketing-Mix
Beim Marketing ist es wichtig, die einzelnen Teilbereiche (Produktpolitik, Preispolitik, Absatzpolitik und Kommunikationspolitik)
richtig aufeinander abzustimmen. Man nennt diese Abstimmung Marketing-Mix.
Die Zielgruppen des Unternehmens
Es ist meist so, dass mehrere Menschen einen ähnlichen Geschmack und ähnliche Wünsche haben. Eine solche Gruppe von
Menschen, die man als Unternehmer mit seinen Produkten und Dienstleistungen erreichen will, nennt man Zielgruppe.
Je genauer ein Unternehmer über die Wünsche bestimmter Zielgruppen Bescheid weiß, desto besser kann er seine Produkte
und Dienstleistungen den Bedürfnissen seiner Kunden anpassen und desto mehr wird er verkaufen.
Kriterien für die Bildung von Zielgruppen sind zum Beispiel Bildungsstand, Alter, Geschlecht, Beruf, Einkommen, Interessen und
Hobbys.
Einflussfaktoren auf den Preis
Einflussfaktoren auf den Preis sind
auf Verkäuferseite beispielsweise die Selbstkosten, die Preise der Konkurrenz und auch die angebotene Menge.
auf Käuferseite die Nachfrage (Wie stark sind die Bedürfnisse? Gibt es Alternativen zum angebotenen Produkt?)
und die Marktsituation (Anzahl der Nachfrager; Wie viel wollen bzw. können die Nachfrager zahlen?).
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Klar ist, dass
Steigende Nachfrage der Käufer bei gleich hohem Angebot in der Regel zu steigenden Preisen führt.
Steigendes Angebot der Verkäufer bei gleich hoher Nachfrage in der Regel zu sinkenden Preisen führt.
theoretisch sich der Preis dort einpendelt, wo angebotene Menge und nachgefragte Menge gleich groß sind.
Kosten, Vorlieben, „Einfluss“ von Käufer und Verkäufer etc. zusätzlich den Preis beeinflussen.
Käufer haben bestimmte Vorlieben („Präferenzen“). Zum Beispiel bevorzugen viele bei Kleidungsstücken eine bestimmte Marke
und sind bereit, dafür auch einen hohen Preis zu bezahlen. Andere wiederum finden ein bestimmtes Geschäft und die dort
tätigen VerkäuferInnen besonders sympathisch. Aus diesem Grund werden dann auch die höheren Preise akzeptiert.
Preisnachlässe
Ein Rabatt wird gewährt, wenn
ein Käufer besonders große Mengen eines Produktes einkauft oder oft bei demselben Unternehmen einkauft etc.
Skonti werden vergeben, wenn
Verkäufer und Käufer vereinbaren, dass der Kaufpreis gleich oder innerhalb einer bestimmten Frist zu bezahlen ist.
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Über Unternehmerinnen und Unternehmer
Vor der Unternehmensgründung
Bei einer Unternehmensgründung sollte man sich über folgende Punkte Gedanken machen:
Welches Unternehmen gründe ich?
Allein oder mit wem?
Mit welchen Mitteln (Finanzierung)?
Welche Produkte biete ich an?
Wer sind meine Kunden?
Wie organisiere ich die Aufgaben im Betrieb?
Welchen Standort wähle ich?
Warum ist es für uns alle wichtig, dass es viele Unternehmer gibt?
Unternehmer tun nicht nur sich selbst etwas Gutes, sie bringen der gesamte Wirtschaft Vorteile:
Sie schaffen Arbeitsplätze.
Sie verbessern die wirtschaftliche Lage in einer Region.
Sie entwickeln moderne Produkte und Dienstleistungen.
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Sie ermöglichen uns damit, unsere Bedürfnisse noch besser zu befriedigen.
Viele Unternehmer bedeuten viel Wettbewerb auf dem Markt. Für die Konsumenten heißt das: Je mehr
Unternehmer es gibt, umso vielfältiger, besser und günstiger sind die angebotenen Produkte und Dienstleistungen.
Da Unternehmer nicht nur sich selbst etwas Gutes tun, unterstützt oft auch der Staat die Gründung von Unternehmen.
Unternehmensgründer bekommen günstige Grundstücke, günstige Kredite, oder sie müssen für eine gewisse Zeit keine Steuern
zahlen.
Voraussetzungen und Vorteile einer Unternehmensgründung
Vorteil
Voraussetzungen
 Unabhängigkeit, sein eigener Chef sein
 überzeugt von den eigenen Ideen sein
 Lebenstraum verwirklichen
 Erfahrung
 Chancen auf hohe Gewinne (Reichtum)
 Mut zum Risiko
 Minimum an Eigenkapital
Standortentscheidung
Neben den Marketingentscheidungen ist es auch sehr wichtig, den richtigen Standort für das Unternehmen zu finden.
Je nach Unternehmensgegenstand gibt es
die Kundenorientierung: die Dienstleistungsbetriebe siedeln sich dort an, wo sie in der Nähe ihrer Kunden sind.
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Die Konkurrenzorientierung: mehrere Autohändler beispielsweise „setzen“ sich an den Stadtrand, weil sie wissen,
dass mögliche Kunden dorthin kommen werden, wo sie mehrere Händler auf einmal besuchen können. So verdient
jeder der Händler mehr, als wenn er seinen Betrieb in einer Gegend errichtet hätte, in der es noch keine solche
Betriebe gibt.
Wenn das keine Vorteile bringen würde, gäbe es auch nicht so viele Einkaufszentren, denn dort sind viele
Konkurrenzbetriebe unter einem Dach.
Rohstofforientierung: Rohstofforientierung bedeutet, dass sich ein Betrieb dort ansiedelt, wo die benötigten
Rohstoffe zu finden sind. Ein Betrieb orientiert sich an den Rohstoffen, wenn diese z.B. schwerer zu
transportieren wären als die fertigen Produkte. (Eine Saline befindet sich in der Nähe eines Salzbergwerks)
Von Rohstofforientierung spricht man z.B. auch, wenn ein Betrieb an einen natürlichen Standort gebunden ist (ein
Thermalbad z.B. kann nur dort gebaut werden, wo es auch eine Thermalquelle gibt).
Kostenorientierung (Kosten für Energie, Grundstücke): Auch die Kosten für Energie oder Grundstücke sind für
viele Betriebe bei der Standortwahl entscheidend: Betriebe, die viel Energie brauchen, orientieren sich oft an den
Energiepreisen. An Grundstückspreisen orientieren sich Betriebe, die große Grundstücke brauchen (z.B. eine große
Fabrik).
Arbeitskräfteorientierung: diese hat zwei Seiten, nämlich

die Kosten: Betriebe siedeln sich dort an, wo Arbeitskräfte billig sind, z.B. in so genannten
Niedriglohnländern der Dritten Welt.

Betriebe siedeln sich aber auch dort an, wo es Arbeitskräfte gibt, welche die für die Produktion nötige
Ausbildung haben (z.B. eine Werbeagentur in einer großen Stadt, wo es genügend gut ausgebildete und an
den neuesten Trends interessierte Menschen gibt).
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Verkehrsorientierung: bei jeder Betriebsgründung ist unbedingt die Verkehrslage zu berücksichtigen. Der Kunde
möchte zum Beispiel sein Auto in der Nähe des Geschäftes parken. Das ist oft nur noch am Stadtrand möglich und
daher gibt es immer mehr Einkaufszentren am Stadtrand.
Für Produktionsbetriebe ist es wichtig, dass sie z.B. von ihren Lieferanten leicht und schnell erreicht werden
können und dass große Mengen einfach und kostengünstig angeliefert und die fertigen Produkte einfach und
schnell weitertransportiert werden können.
Die neuen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten haben in manchen Branchen die Standortentscheidung in den
Hintergrund treten lassen. Für einen Internet-Versandhandel ist es z.B. von nachrangiger Bedeutung, wo er sich niederlässt.
Seine Kunden erreichen ihn rund um die Uhr via Internet. Auch neue Arbeitsformen, wie z.B. Telearbeit, bei denen die
notwendigen qualifizierten Arbeitskräfte nicht mehr am Unternehmenssitz verfügbar sein müssen, beseitigen
Standortbeschränkungen für die Unternehmen.
Einzel – oder Gesellschaftsunternehmen?
Ein Unternehmer muss sich überlegen, ob er allein oder gemeinsam mit anderen ein Unternehmen gründet. Dementsprechend
gibt es verschiedene Unternehmensformen. Man spricht auch von Rechtsformen, da bei den einzelnen Unternehmensarten die
Eigentümer verschiedene gesetzlich geregelte Rechte und Pflichte haben.
Es gibt Einzelunternehmen und Gesellschaftsunternehmen (Personen- und Kapitalgesellschaften)
Ein Einzelunternehmen gehört nur einem Unternehmer.
Vorteil: nur eine Person allein kann alle wichtigen Entscheidungen treffen.
Nachteil: Der Unternehmer muss alleine für das Unternehmen „grade stehen“. (Man sagt auch „haften“)
Das heißt: Hat er mit seiner Unternehmensidee keinen Erfolg bzw. wirtschaftet er schlecht und macht Schulden,
ist er allein dafür verantwortlich, dass die Schulden zurückbezahlt werden. Auch sein privates Eigentum
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(Privatvermögen), z.B. Einfamilienhaus, Sparguthaben, kann davon betroffen sein. Im schlimmsten Fall muss er sein
Haus verkaufen, um die Schulden zurückzahlen zu können. Man sagt, dass jemand, der unbegrenzt und auch mit
seinem Privatvermögen für die Schulden eines Unternehmens einstehen muss, unbeschränkt haftet.
Bei einem Gesellschaftsunternehmen schließen sich mehrere Personen zusammen, um ein Unternehmen zu gründen. So haben sie
mehr Mittel zur Verfügung als ein Unternehmer allein. Unternehmen, die mehrere Eigentümer haben, werden als
Gesellschaftsunternehmen bezeichnet.
Vorteil: Verschiedene Personen können verschiedene Kenntnisse und Fähigkeiten in ein Unternehmen einbringen.
Besteht ein Betrieb aus zwei Unternehmern, kann sich der eine z.B. mehr auf kaufmännische Aufgaben (z.B.
Kalkulation des betrieblichen Angebots) und der andere mehr auf technische Aufgaben (z.B. Entwicklung einer
neuen Produktionsanlage) konzentrieren.
Nachteil: Auf der anderen Seite kann dann aber nicht mehr eine Person allein über das Unternehmen entscheiden,
sondern man muss sich mit seinem Partner oder seinen Partnern abstimmen. Natürlich wird auch der
Unternehmenserfolg (Gewinn oder Verlust) unter den einzelnen Partnern geteilt.
Bei Gesellschaftsunternehmen unterscheidet man zwischen

Personengesellschaften und

Kapitalgesellschaften.
Personengesellschaft
Kapitalgesellschaft
 Persönliche Mitarbeit notwendig
 Keine persönliche Mitarbeit
 Viel Einfluss auf Geschäftsführung
 Wenig Einfluss auf Geschäftsführung
 Unbeschränkte Haftung
 Beschränkte Haftung
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Was kann schief gehen – Risiken eines Unternehmers
Ein großes Risiko bei der Gründung eines Unternehmens besteht darin, dass man die Dauer der Unternehmensgründung
unterschätzt: rechtliche Hindernisse, technische Hindernisse, Finanzierungsprobleme verursachen Verzögerungen.
Diese Verzögerungen führen dazu, dass man erst später etwas verdient, als man plante (späterer Eröffnungstermin = spätere
Einnahmen aus dem Verkauf der Produkte) und dass die Gründungskosten steigen, einfach weil die Gründung länger als erwartet
dauert. Man hat noch keine Einnahmen, muss aber eventuell schon Gehälter an das Personal, Miete an den Hauseigentümer,
Grundgebühren für Strom, Wasser usw. bezahlen.
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