A11 Die Zeit 1974 – 1987

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A11 Die Zeit 1974 – 1987
Um 1974
wird das Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege (bis dahin neben der Kapelle im Dorf) in
den Eichenhain hinterm Dorf versetzt und dabei mit 2 neuen Gedenksteinen für die Zeit 1939-1945
ergänzt. Das „provisorische“ Holzkreuz hat ausgedient.
1974
Der Vorsitz im Kriegerverein Mardorf geht vom langjährigen 1.Vors.
Heinrich Förthmann (Nr.12 *1.9.1904) an Rolf Lorisch (Nr.240 /
*12.2.1925 / Schulrat in Neustadt und Sonderschulrektor / Foto unten im
Juni 1995). Er bleibt es bis 1995.
Gründung Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg/Weser. Zuständig
für Wasserläufe I.Ordnung (Weser, Leine), II.Ordnung (Meerbach,
Nordbach, Südbach), Unterhaltungsverband Meerbach-Führse (Mitglied
wird die Stadt Neustadt, die Grundeigentümer im Rehbúrger Feld und
Barloh. Für Wasserläufe III.Ordnung (sonstige Zu- und Abflüsse: Mardorfer
Dorfgraben, Kreuzholzmoorgraben, Schäfergraben, Bannseegraben, Hochmoorgraben)
zunächst noch der Wasser- und Bodenverband zuständig.
ist
Die „Hastra“ Hannover übernimmt als Stromversorger das „Überlandwerk“ des Landkreises
Neustadt.
2.1.1974
Michael Baldauf übernimmt den Vorsitz (bis 1985) im Fremdenverkehrsverein Mardorf.
M.Baldauf (*14.3.1918 München / Offizier, 5 Jahre russische
Kriegsgefangenschaft / Bauingenieur und Unternehmensberater / oo
Ursula – 3 Kinder) ist seit 1963 in der CDU und vom 20.4.1971 bis
20.6.1986 im Niedersächsischen Landtag in Hannover. 1972-1974 im
Kreistag Neustadt a. Rbge. 1976 holt er Franz-Josef Strauß nach
Eilvese zu einem spektakulären Zelt-Auftritt vor tausenden Zuhörern.
Ab 1981 ist er stellv. Bürgermeister in Neustadt. Er bewirkt auch den
rasanten Anstieg der Mardorfer CDU auf über 60 Mitglieder. Am
23.4.1985 wird er Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf.
12.2.1974
Bau des 2.Faulturms („Eindicker“) der Kläranlage Mardorf.
1. März 1974 Kreis-, Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen auch
„Hannover-Gesetz“, weil die Reform in unserem Gebiet letztlich für die finanzielle „Gesundung“ der
Landeshauptstadt durchgeführt wird. Mardorf verliert seine Selbständigkeit und wird gegen den
Willen der Bevölkerung und seiner gewählten Vertreter zu einem von 34 Teilen der neuen
„Kunststadt“ Neustadt. Das gleiche Schicksal ereilt auch Steinhude/Großenheidorn, das aus
Schaumburg herausgelöst und der Stadt Wunstorf zugeschlagen wird. Dort ist der örtliche
Widerstand so groß, dass ein „Staatskommissar“ die Belange regeln muss. Die Hauptschule
besteht zwar bis 1977 weiter, aber die Klassen 5 und 6 müssen jetzt mit dem Schulbus nach
Neustadt zur Orientierungsstufe fahren. Mit der Eröffnung der KGS (Koop. Gesamtschule) in
Neustadt 1976 ändert sich die Schullandschaft nochmals dramatisch. Der Landkreis Neustadt
a.Rbge. wird aber erst am 1.8.1977 rechtskräftig aufgelöst.
Der „Vorläufer“ des späteren Naturparks Steinhuder Meer (1983) wird gegründet.
In der Stadt Neustadt a. Rbge. ist noch Bürgermeister Gubba und Stadtdirektor Hergt im Amt.
Nach der Wahl am 9.6.1974 wird Fritz Temps Bürgermeister und Felix Rohde Stadtdirektor.
Im Stadtrat Neustadt ist E.Freese (Nr.226 *1920 – SPD). Im Ortsrat sind zusätzlich: O.Bruns
(Nr.78 *1933 – CDU), Dr.G.Motzheim (Nr.656 *1927 – CDU), G.Kuschbert (Nr.237 *1912 – CDU),
D.Meyer (Nr.49 *1951 – CDU), H.Heidorn (Nr.60 *1938 – SPD), G.Zocher (Nr.245 *~1920 – SPD),
W.Meier (Nr.312 *1940 – SPD), K.Kasemir (Nr.68 *1938 – SPD), W.Rabe (Nr.4 *1916 – UWG).
Nach der Kommunalwahl am 9.6.1974 hat die CDU sogar 6 Sitze (F.Brase = auch Stadtrat,
W.Struckmann Nr.96, O.Bruns, Dr.Motzheim, G.Kuschbert, D.Meyer), die UWG mit W.Rabe, die
SPD 4 Sitze (W.Nortmeier = auch Stadtrat, E.Freese, G.Zocher, H.Kowalewski).
Im neuen Interims-Ortsrat Mardorf sitzen 11 Mitglieder. Erster Ortsbürgermeister ist der
bisherige Gemeindebürgermeister F.Brase (Nr.59 *1923 – CDU), der jetzt auch im Stadtrat
Neustadt a. Rbge. sitzt. Stellvertreter und Stadtrat ist W.Nortmeier (Nr.90 *1939 – SPD).
Der Kindergarten Mardorf (im südlichen Schulgebäude) wird zu einem Spielkreis mit 2 Gruppen.
Neu als Betreuerinnen sind: Gerlinde Benske (Nr.72) und Marina Mantei (bei Nr.77).
305
Karte für das Gebiet mit dem Landkreis Neustadt a. Rbge. (beige unterlegt) bis 31.7.1977 (Eintritt Rechtskraft):
Grellgelbe Gemarkung zeigt die Gemarkung der Gemeinde Mardorf. Hellblau ist der ehemalige Bereich des Landkreises
Schaumburg-Lippe am Steinhuder Meer (Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg, Altenhagen). Östlich davon ist der
Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sachsenhagen). Dunkelgrau ist der westliche Zipfel der Stadt Hannover (Marienwerder)
und hellgrau der ehemalige Landkreis Hannover nördlich (Heitlingen, Engelbostel) und südlich (Seelze) von Hannover.
Hellgrün ist der ehem. Landkreis Burgdorf (Resse, Heitlingen). Westlich grenzt der Kreis Nienburg (Rehburg, Brokeloh,
Husum) und nördlich der Kreis Fallingbostel (Norddrebber, Schwarmstedt) an. Der Landkreis Neustadt a. Rbge. ist ab
1.1.1963 auch Bestandteil vom „Verband Großraum Hannover“ (.....der viel Geld in Mardorf investiert).
306
1.3.1974
Die Mardorfer Gemeindefeuerwehr wird Ortsfeuerwehr mit den Aufgaben eines Stützpunktes. Der
Gemeindebrandmeister Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923 / bis 1984) wird zum Ortsbrandmeister.
31.3.1974
Als ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Hans-Otto Gade (*1.6.1947 oo 2 K. / 1978
Buxtehude) eingeführt. Er ist auch Kapellengemeinde-Vorsteher – seine stv. ist Anneliese
Münchow.
11.-13.5.1974 (Pfingsten) Das erste Schützenfest nach Verlust der Selbständigkeit in Mardorf! Schützenkönig
ist Dieter Mußmann Nr.190 und Kinderkönig Werner Förthmann (*1964 Nr.32).
Sommer 1974 Die Hauptschule Mardorf kann den Unterricht in der bisherigen Form vorläufig weiterführen bis
zum 31.7.1977.
Abriss des inzwischen baufällig gewordenen Badehotels (Nr.110) am Weißen Berg. Pächter nach
R.Fischer war nach 1960 Max Georg Rinne (*1938). Nach 1970 erwirbt der Verband Großraum
Hannover (später Kommunalverband / Region) das gesamte unbebaute Gebiet um den Weißen
Berg. Es entsteht dort 1975 das Restaurant „Weiße Düne“ mit Parkplatz (8) und die ehemalige
Wanderdüne wird von allen Camping-Hinterlassenschaften geräumt. Leider folgt dann aber die
komplette Einzäunung und was noch schlimmer ist, die „künstliche“ Begrünung mit Robinien (ein
fataler Fehler, wie sich später zeigt).
Von allen Übernachtungen in Mardorf und am Nordufer sind 34% Camper (22% Wohnwagen und
12% Zelt), 26% Wochenendhausbenutzer und 27% in Pensionen.
In den 1970er Jahren
besteht (bis 1987) eine intensive Partnerschaft zwischen dem TSV
Mardorf und der SC Eintracht Polle (Oberweser). Jährlich werden im jeweils
anderen Ort „legendäre“ Zeltlager mit sportlichem Begleitprogramm
abgehalten. Initiator ist der ehemalige Mardorfer August Nortmeier (Nr.25).
Strandleben in den 1970er Jahren (vor 1975) an einem schönen Sommertag am Weißen Berg
307
In den 1970er Jahren
heißt die wieder aufgebaute Gaststätte mit Pension
„Asche“ jetzt „Asche-Bruns“ (Nr.78 / später „Bruns-Asche“). Sie ist die
einzige alte Dorfwirtschaft in Mardorf die noch nach 2000 besteht (Foto
unten die bis heute fast unveränderte Ansicht seit 1964).Das Herrenhäuser
Bier aus Hannover wird lange und ausschließlich in Mardorf getrunken.
Bis Ende der 1960er Jahre ist es vorwiegend „Exportbier“ (wegen
fehlender Kühlmöglichkeit war lange Haltbarkeit wichtig). Danach setzt
sich mehr und mehr „Pilsener“ (Pils) durch. Mardorfer Bauern holen sich
von den Brauereien in Hannover gerne den „Bier-Treber“ (Rückstand
beim Brauen / eiweißreiches Rinderfutter). Die Gaststätte schließt nach
2000. Um 2012 ist die Pension noch in Betrieb.
In den 1970er Jahren
gehört immer viel Spaß zum Schützenfest und Erntefest in Mardorf dazu.
Besonders gern verkleiden sich die Schützendamen, manchmal sogar schon vor dem
Rundmarsch.
(2 Fotos links um 1975 / rechts von 1984)
308
In der Gemarkung Mardorf oft sehr zahlreich vorkommende Vogelarten: (in den 1970er Jahren)
oben: Weißstorch – Bekassine – Dorngrasmücke – Nachtigal - Enten / unten: Eisvogel – Kiebitz – Mäusebussard – Großer
Brachvogel – Lachmöwe – Kranich.
Fischadler – Teichrohrsänger füttert Kuckuck – Wasserralle – Uferschnepfe – Kleiber – Höckerschwan – Uhu
Rotmilan – Turmfalke – Bartkauz – Schleiereule
–
Rabe
–
Elster
–
Eichelhäher – Buntspecht
Beliebte Jagdvögel in der Mardorfer Gemarkung: (in den 1970er Jahren)
Graugans
Auerhahn
Rebhuhn
Fasan
309
Löffelente
Um 1975
Im Erholungsgebiet Mardorf befinden
sich 550 Wochenendhäuser und die
Campingplätze sind mit 1150 Zelten belegt
(Wohnwagen spielen noch keine Rolle).
Die Bettenkapazität in Mardorf liegt bei
520. So wird von einer Belegung von max.
fast 6.000 Personen am gesamten
Nordufer ausgegangen. Dazu kommen
noch ca.17.000 Tagesbesucher.
An der Meerstraße (Ecke Dreieckstr. – auf
dem Grundstück von Nr.459 Gertrud Rost)
wird ein kleiner Kiosk
als „Imbiss“
eröffnet. Er heißt u. a.: Rost’s (Foto rechts) /
Anke’s / Conny’s / Imbiss zum Meer / ab 2011 Pizzeria „da Natale“.
In Mardorf gibt es noch 31 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft.
1975
Mardorf hat 1.263 Einwohner: Davon sind 8 Ausländer und am Nordufer werden offiziell 150
Zweitwohnungen gezählt.
Einweihung des neuen Panorama-Cafes und Restaurants Weiße Düne (Nr.110). Der
mehrgeschossige Betonneubau mit großen Fensterfronten und einem Aussichtsturm (55 m üNN)
wird später zu einer „Dauerreparaturstelle“. Gebaut vom neuen Eigentümer fast aller Flächen am
Weißen Berg – dem Großraumverband Hannover. Erste Pächter werden Familie Hageböck und
Christian Herr (*1946 / oo Elisabeth*1950). Herr bleibt bis 2005 erfolgreicher Pächter. 2006-2009
sind Britta Steen und Birgitt Klemenz Pächterinnen. Der neue Kiosk am Strand wird u. a. von
Joachim Gossler und später Doris Schulz betrieben. Dazu Polizeiposten und DLRGRettungsstation.
Der Badestrand an der Weißen Düne um 1970 (Mardorf Nr.110 Badehotel) und um 2000 (Panorama-Restaurant)
1975
Bau des therapeutischen Hallenbads (Foto unten um 2000) im DRK-Heim (am Möwengrund).
Stadt
Neustadt
übernimmt
den
Feuerbeobachtungsturm auf dem Weißen
Berg.
Eröffnung
der
Badeinsel.
(Die
Energieversorgung der
Insel erfolgt ab 2008
ausschließlich
durch
Sonnenergie
und
Biomasse).
310
1975
Einweihung des größten Campingplatzes in Mardorf „Nordufer Camping“ (Pferdeweg 3-5).
Gebaut vom Großraum Hannover auf privaten Mardorfer Grundstücken (u. a. Brase Nr.3) für 330
Dauercamper, 127 Durchgangscamper, einige Wohnmobilstellplätze. Erster langjähriger Pächter
ist Familie Meyer-Weidemann. Ab 2000 übernimmt Familie Brase (Nr.3) mit dem Ehepaar Hopp
(Nr.43) den Platz und erreicht im Jahre 2010 die hohe Auszeichnung von 4 Sternen.
14.2.1975
Den Vorsitz der Mardorfer CDU (55 später 47
Mitglieder) übernimmt Fritz Brase (Nr.59 *1923).
21.2.1975
1.Vors. im TSV Mardorf wird Walter Grehl
(*27.7.1930 Nr.58) und bleibt es bis 1986.
11.4.1975
Der bisherige Fremdenverkehrsverein heißt jetzt:
Verkehrsverein Mardorf e.V. und der neue Slogan
ist: „Mardorf Perle am Steinhuder Meer“.
Frühjahr 1975 Ulrich Hermann (Mardorf Nr.195 – Foto rechts: das
Reethaus westlich der Kräheninsel) organisiert und
leitet von dort privat die Wasserrettung auf dem
Steinhuder Meer.
Mai 1975
Hannover 96 steigt unter Trainer „Fiffi“ Kronsbein
erneut in die 1.Bundesliga auf. Das Trainingslager
für die Vorbereitung ist auch einige Male in Mardorf
(Hotel zur Reuse Nr.241) auf dem Fußballplatz des TSV.
17.-19.5.1975 (Pfingsten) ist Schützenkönig Wilhelm Förthmann (*1934 Nr.32), Kinderkönig zum 2x in Folge
sein Sohn Werner (2 Fotos unten).
Sommer 1975 Die lang anhaltende Trockenheit und Wärme führt zu zahlreichen größeren Wald- und
Moorbränden in Norddeutschland (auch das Tote Moor brennt gefährlich nah bis an Mardorf
heran).
8.-18.8.1975 In der Lüneburger Heide kommt es zur Brandkatastrophe. Auch die Feuerwehr Mardorf ist mit
Leuten und Gerät bei Gifhorn im Einsatz. 2 „Wasserbomber“ (Wasserflugzeug Canadair CL 125)
des französischen Zivilschutzes helfen aus und nehmen im Niedrigflug neues Löschwasser aus
dem Steinhuder Meer auf („Wasserbomber“: Gemälde links: Opppermann Hamburg / Foto rechts: HU.Opppermann Wölpinghausen)
311
Sommer 1975 Der Verkehrsverein Mardorf gibt neues Prospekt mit einem kleinen Gastgeberverzeichnis
heraus: „Perle am Steinhuder Meer“ und „Sonnenstrand des Steinhuder Meeres“ (Umschlag
unten).
1.10.1975
Einführung einer neuen Postleitzahl für Mardorf: „ 3057 “ (Rehburg behält 3056). Die Poststelle
bleibt auf dem Buchenberg 3 (Nr.112).
312
30.11.1975
Friedrich Meyer stirbt nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren.
„Stoffers Fritz“ wird am 10.2.1910 in Mardorf am Steinhuder Meer geboren. Aufgewachsen auf dem
elterlichen Bauernhof Nr.23. Besuch der Volksschule in Mardorf von 1916 bis 1924. 1929-1930 Ausbildung
in der Landwirtschaftlichen Fachschule. Heiratet am 3.5.1930 in der Mardorfer Kapelle die Bauerntochter Ida
Nortmeier (*1912 Nr.19) vom „Wieschenhof“. Sie haben zwei Töchter Ilse und Marlies. Aug.1939 beginnt
der den Dienst als Soldat der Wehrmacht (Luftwaffe u. a.
Oldenburg). Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird
nach Sibirien verschleppt und kann erst 1946 völlig
„ausgemergelt“ wieder heimkehren. Er widmet sich jetzt den
Rest seines Lebens dem Aufbau des neuen demokratischen
Staates. Er ist an vielen Stellen und in vielen Ämtern –
öffentlichen und privaten – zum Wohle der Allgemeinheit tätig.
1952 bis 1961 Wiedergründer und 1.Vorsitzender des
Schützenvereins Mardorf, später dessen Ehrenvorsitzender.
1952 bis 1956 Mitglied des Kreiswohnungsausschusses zur
Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge im
Landkreis Neustadt a.Rbge.
Niedersäscher Landvolkvorsitzender Kreisverband Neustadt:
stv. Um 1952-1957 und Vors. 1.6.1959-1966 (Ehrenmitgl.1975).
1959 bis 1967 Kreislandwirt für Neustadt a.Rbge.
27.11.1956 bis 15.11.1972 Landrat des Landkreises Neustadt
a.Rbge. (für die DP bis 1961, dann WG/FDP und ab 1964 SPD)
– im Kreistag noch bis 1974 (Gebietsreform). Hier setzt er sich
besonders für den Wirtschaftswegebau, die Wasserwirtschaft,
die Einrichtung von Spielkreisen und bis zuletzt für die
Selbständigkeit Mardorfs oder zumindest als eigenständige Gemeinde in einer Samtgemeinde ein. Als dies
wegen der Interessen Hannovers am Steinhuder Meer nicht mehr möglich scheint, versucht er Mardorf noch
in die neue Stadt Rehburg-Loccum zu integrieren. Die Folgen einer schweren Erkrankung verhindern indes
weitere Anstrengungen. 1965/66 gründet er den eigenständigen SPD-Ortsverein Mardorf und bleibt dessen
Vorsitzender bis Anfang 1972.
1957 Mitbegründer und Vorsteher (-1960) des Meerbach-Verbandes (im Oberverband Leese) bis zur
Gründung des Unterhaltungsverbandes Meerbach-Führse. Mitbegründer des Wunstorfer Aueverbandes Nr.53
und 54 und dessen langjähriger Vorsitzender. Initiator der Wasser- und Bodenverbände (WuBv Unteres
Leinetal und im Vorstand des WuBv Steinhuder-Meerbruch). Beteiligt an wesentlichen Aufgaben der
Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Hannover. Beisitzer der Spruchstelle für Flurbereinigung beim
Landeskulturamt Hannover.
1960 Mitbegründer und 1.Vorsitzender (1965 bis 1974) des (Fremden-) Verkehrsvereins Mardorf. Als
Mitglied des Großraumverbandes Hannover hat er sich schon früh für den Tourismus am Steinhuder Meer
eingesetzt und versucht hartnäckig die Betroffenen vor Ort vom Nutzen zu überzeugen.
Oberlandwirtschaftsrichter beim Oberlandesgericht – Senat für Landwirtschaftssachen – Celle. Beisitzer
am Verwaltungsgericht Hannover.
4.6.1967 bis 10.5.1974 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Er ist für die SPD im Wahlkreis 9
(Neustadt a. Rbge.) für 2 Wahlperioden Abgeordneter in Hannover. Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten. Durch den Bundespräsidenten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
Die Mardorfer haben am 19.2.1986 das „Dorfgemeinschaftshaus Landrat Friedrich Meyer“
nach ihm benannt.
(Daten zusammengetragen von Enkel Friedel
Dankenbring)
5.12.1975
Die Wettfahrvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) wählt Ulrich Hermann aus Mardorf Nr.195
(Vorsitzender der Notgemeinschaft Steinhuder Meer) zum Obmann für den Rettungs- und
Bergungsdienst auf dem Meer. Die damals eingeführten Dienste werden bis heute privat
fortgeführt.
Nach 1975
baut der Verband Großraum Hannover (z. T. mit Landkreis Hannover) die öffentlichen Parkplätze:
Badestraße-West (9e), Kiefernweg (10), Alte Moorhütte (11), Hubertusstr. (12) bis 1989; RoteKreuz-Str.(1), Holunderweg (3), Bockelriede (7), Badestr.(9) nach 1989 und richtet das noch 2013
bestehende „Parkleitsystem“ (weiße Nr.1-12 auf grünem Grund) an der Meerstr. ein.
313
1976
Einstellung der Milchlieferung zur Molkerei „frischli“ (Logo rechts) in
Rehburg durch Mardorfer Gespanne!
U. a. Wilhelm Nülle (Nr.53 ?) und Heinrich Stadtländer (Nr.61 / Foto
rechts auf dem Leiterwagen), der ab 1941 noch mit Pferden und Leiterwagen Milchkannen nach
Rehburg bringt. Erst 1956
transportiert er dann mit
dem
Trecker
und
Gummiwagen.
Die
„Nahversorgung“
von
Mardorfern
mit
Frischprodukten
vom
Milchwerk wird später mit
den
„Milch-Tankwagen“
(Lkw) sichergestellt, die
die
Milch
bei
den
Erzeugern direkt vom Hof
abholen.
3.1.1976
Orkan „Capella“ mit Wind
bis 145 km/h führt zu einer
Jahrhundertflut an der
Nordsee-Küste!
Jan.1976
Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60).
Frühjahr 1976 Der Rundweg um das Steinhuder Meer ist auf der Mardorfer Seite komplett. Für 160.000 DM ist
der Holzsteg zwischen den beiden Moorhütten errichtet worden. Die neue 1,5 m breite Trasse
parallel zum alten „Polendamm“ (Großes Dreckmoor) verbindet den südlichen Mummrian mit dem
Heudamm. Konstruktionsmängel lassen aber den teuren (1/2 Mio. DM) Weg schon in den
nächsten 2 Jahren wieder im Moorrast versinken. So bleibt noch für viele Jahre der alte Damm
eine beliebte Wanderstrecke in den „Großen Dreckmoorwiesen“.
16.5.1976
Die „Boots-Ringlinie“ auf dem Steinhuder Meer nimmt den Betrieb auf.
5.-7.6.1976
(Pfingsten) Schützenkönig ist zum 4x Dieter Denker (*1946 Nr.73) – er wird damit „König der
Könige“! Kinderkönig ist zum 3x in Folge Werner Förthmann (*1964 Nr.32).
Sommer 1976 Erste Windsurfer versuchen sich am Nordufer des Steinhuder Meeres. Daraufhin wird vor dem
Weißen Berg eine Surfzone ausgewiesen und markiert. Im Jahr 2000 sind bereits fast 1.000 Surfer
regelmäßig in Mardorf.
5.11.1976
Gründung „Gemischter Chor Germania“ Mardorf! Dieser Gesangverein steht jetzt Frauen und
Männern offen und so sind gleich am Anfang 25 weibliche und nur noch 12 männliche Mitglieder
dabei. Vors. bleibt H.Langhorst (Nr.2). Dirigent wird Holger Göring (Nr.70) und bleibt es bis 2009.
Dez.1976
Weiße Weihnachten mit Schnee.
1977
Die SNM („Schmalspurbahn Neustadt-Mardorf“) GmbH stellt nach mehreren Jahren vergeblicher
Genehmigungsbemühungen beim Großraumverband und Landkreis Hannover die weiteren
Planungen für eine Bahnverbindung über das Tote Moor ein.
„SPAR“ Super-Markt (Mardorf Nr.102)
hat Jubiläum (Foto rechts: Erich Jonischeit
oo Gertrud geb. Meyer, Sohn: Heinrich
Frenzel oo Magdalene). 1988 übernimmt
Wolfgang Frenzel (*1963 1.oo Anke
Stünkel+ /2 S./ 2.oo Paula CamposSilva / T.) den Markt (Mardorf Nr.102),
der 1999 zu „MARKANT“ wird. 2001
kommt LOTTO und 2008 eine PostFiliale hinzu.
314
Anfang 1977 Die Kräheninsel vor Mardorf’s Ufer. Auf der Luftaufnahme um 1978 (unten links) kann man noch
gut den halbrunden Insel-Charakter erkennen, die im Übrigen aber zur Gemarkung Steinhude
gehört und nur bei Niedrigwasser trockenen Fußes erreicht werden kann. Oben rechts am
jeweiligen Bildrand die beiden Privathäuser in der Nähe der Rote-Kreuz-Str. und links unten das
Schilfhaus. 30 Jahre später ist die Insel fast verlandet und der Baumbestand hat wesentlich
zugenommen (Luftbild unten rechts um 2009).
Mit dem Bebauungsplan Nr.203 A „Um die Kräheninsel“ (seit 1973 im Verfahren, 1979 für
ungültig erklärt) sind jetzt konkret große touristische Entwicklungen für Mardorf’s ortsnahen
Uferbereich geplant und vorangetrieben von S.Siebens vom Großraum Hannover, C.H.Schlupp
von der Stadt Neustadt und U.Hermann als Bauherr.
Ca. 200 m von der kleinen Insel entfernt ist ein Aparthotel an der Poggenecke (Weg links unten im
Bild von 1977) geplant mit 184 Wohneinheiten (seit 1973 bis heute mit Baugenehmigung!).
Am Rande der kleinen Insel soll ein Segelzentrum mit Bootsmarina (Hafen mit ca. 650
Liegeplätzen) entstehen. Auf 3 Ebenen für Personal, DLRG-Rettungsstation im Turm, Segler und
Tourismus, dazu eine Slipanlage.
315
Anfang 1977 Die Projekte „Kräheninsel“ scheitern an fehlenden Investoren und Naturschutzeinwänden.
Danach wird der Bereich südwestlich der „Rote-Kreuz-Str.“ unter Naturschutz (24.6.1981 NSGHA60 und nach 1994 auch FFH) gestellt. Der Bereich Poggenecke bleibt aber im gültigen B-Plan
203.
Mardorf Ufer 1977 (Lütjen Mardorf bis Erlenweg /„Bahlsengelände“/ Nordufer-Camping / Badestrand)
28.-30.5.1977 (Pfingsten) Zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins wird Helmut Dankenbring (*1950
Nr.23) König. Kinderkönig ist erstmals mit Birgit Syrup (*1964 Nr.15) ein Mädchen. Die
Feuerwehrkapelle erhält bei ihrer 20-Jahr-Feier eine „Fahne“ in Form einer rot-blauen Standarte.
Sommer 1977 Zum Abschluss der Fußballsaison 1976/1977 2.Kreisklasse II.Herren: Betreuer Walter Grehl,
F.Dankenbring, H. Wuschansky, J.Mooshake, D.Meyer, P.Zieseniß, S.Meier, W.Asche, R.Kutsche,
F.Ohlhagen, K.-H.Kausch, Betreuer H.Heidorn.
1.8.1977
Aus den alten Landkreisen Grafschaft
Schaumburg (RI) und SchaumburgLippe (STH) wird der neue Kreis
Schaumburg (Kennzeichen: SHG). Der
Landkreis Neustadt a.Rbge. geht im
neuen Landkreis Hannover (mit ca.
500.000 Einw.) auf, der jetzt das
gesamte riesige Gebiet um Hannover
umfasst. Das Autokennzeichen ändert
sich: Der Landkreis Hannover hat jetzt
„H – XX 1111“.
Aufgrund
sinkender
Schülerzahlen
eröffnet die Grundschule Mardorf /
Schneeren (Doppelstandort) mit dem
Leiter Helmut Dannenberg (Nr.232 Nr.22). Lehrerin Annemarie Röhl
(Mdf.Nr.232 / in Mardorf 1.8.1973).
3./4.9.1977
Erntefest mit 50-Jahr-Feier des Schützenvereins Mardorf.
4.10.1977
Mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Hannover wird Mardorf „Staatlich anerkannter
Erholungsort“. Mardorf ist viele Jahre bei der ITB in Berlin vertreten. Die Bedeutung des
Fremdenverkehrs für Mardorf nimmt weiter zu.
316
1977/1978
Die letzte Saison (Spiel in
Steinhude) einer eigenständigen
I.
HerrenMannschaft
des
TSV
Mardorf (3.Kreisklasse):
(hinten) Friedel Dankenbring,
Dieter
Meyer,
Heinrich
Heidorn, Reiner Kutsche, ? ?,
Friedrich Ohlhagen, Herbert
Karau, Heinz Wuschansky,
(vorn) Helmut Mantei, Walter
Heidorn, Siegfried Meier, Heinz
Thürnau.
Die letzte eigen-ständige
Jugend des TSV Mardorf
(B-Jugend
auch
mit
Schneerener Spielern / 1
Jahr Kreisliga HannoverLand (Foto unten rechts beim
Pokalspiel in Helstorf:
Hartmut Wiebking, Kurt Kasemir, Werner Förthmann, Hartmut Bruns, Jürgen Eichmann, Holger Kasemir,
Holger Hofmann, Lothar Völke,
Uwe Heidorn, Alexander Kahle,
Bernd
Brinkmann,
Achim
Förthmann, Frank Eichmann,
Heinrich Struckmann / Trainer
Friedel Dankenbring).
1978
Heinrich Rusche (*9.11.1923
Nr.53 / „Blanken-Rusche“ /
Anbauer und Landwirt / oo seit
20.5.1948
mit
Adelheid
Schlombs aus Schlesien / 2
Kinder: Heinrich, Sabine). An
vielen
Stellen
des
öffentlichen
Lebens
in
Mardorf und darüber hinaus
langjährig tätig:
Seit 1953 Mitbegründer und
Ausschussmitglied und von
1978 bis 1998 Vorstandsmitglied (auf dem Foto rechts:
5. von .rechts / es fehlt F.Meyer
Nr.23) des Wasser- und
Bodenverbandes
Steinhuder
Meer-Bruch
(Vorsteher ist August Lustfeld
sen. Rehburg). 1956 bis 1961
Gemeinderatsmitglied
Mardorf.
1975 bis 1995 Vorsitzender
der Kühlhausgemeinschaft
Mardorf. 1979 bis 1985
Versammlungsmitglied in der
Landwirtschaftskammer Hannover.
317
1978
Der Kapellenvorstand mit der Vors. Anneliese Münchow lässt die alte Mardorfer Kapelle (von
1722) „völlig modernisieren“. Die gesamte alte Inneneinrichtung (Altar, Kanzel, Sakristei, Orgel,
Empore, Balkon, Bänke) wird herausgenommen. Es bleibt eine schlichte „moderne“ Kirche mit
Stühlen und Fußbodenheizung zurück – der markante Schornstein ist überflüssig. Im Laufe der
kommenden Jahre wird dann aber die Einrichtung wieder Stück für Stück im alten Stil
vervollständigt. So kommt 1978 ein Wandkruzifix, 1982 Taufengel, 1989 Altardecke und
Eichenbohlen zur Erinnerung an alle bisherigen Pastoren und schließlich 2003 wieder Sitzbänke.
1.1.1978
Der Spielkreis Mardorf kann wegen der sinkenden Schülerzahlen erstmals eigene Räume im
südlichen Anbau der Schule beziehen. Die Betreuungszeit ist jetzt von 7:45-11:45 Uhr Vormittags.
Frühjahr 1978 Verbindliche Einführung
Nordufer-Steg.
von
Sanitärstationen
an
jedem
Gründung der Spielgemeinschaft Mardorf / Schneeren für
Fußball. Der TSV Mardorf (unter der Führung von Walter Grehl)
und der TSV Schneeren lassen dafür ihre Sparten ruhen. Es gibt
zur Saison 1978/79 jetzt 4 Herrenmannschaften, 1 Alte Herren und
für fast jeden Jahrgang eine Jugendmannschaft.
Einige bekannte langjährige (zum Teil noch 2012 aktive) Mardorfer
Spieler der Zeit sind: Helmut Mantei (*1951 Nr.248), Friedel
Dankenbring (*1952 Nr.23), Siegfried
Meier (*1956 Nr.94) und Wilfried Breuer
(*1954 Nr.224/65 – gleichzeitig der wohl
erfolgreichste Mardorfer Fußballer
überhaupt – rechts sein letzter Spielerpass).
1.3.1978
Gründung der Yachtschule Mardorf
(Segelschule im DSV) durch Joachim
Gossler
(Mardorfer
Vehrenheide,
Heideweg 2).
13.-15.5.1978 (Pfingsten) Schützenkönig ist W.Kahle
(*1933 Nr.82), Kinderkönig zum 4x
Werner Förthmann Nr.32.
318
Mardorf nach Südosten 1978 (Dorfstraße / Meerstraße / Poggenecke)
Sommer 1978 Auf dem Steinhuder Meer sind 5.920 Sport- und Freizeitboote zugelassen (max. Länge: 7,60
m / Breite: 2,50 m / Tiefgang: 0,70 m) bei 25
Rettungs- und Bergungsbooten. Gesamt
gibt es 35 Segelvereine und es finden 20
Regatten (darunter auch Deutsche und
Internationale Meisterschaften) statt.
2./3.9.1978
Erntefest mit Rundmarsch am Sa.18 Uhr
(Treffen der Kompanien bei Asche und
Dreieck) und So.13 Uhr Umzug mit den
Erntewagen.
Dez.1978
Bei der Feuerwehr Mardorf gibt es die
Ersatz-Neubeschaffung eines TLF 8/W
(Tanklöschfahrzeug MB-Unimog 1300L mit
eingebautem FP 8/8 am Heck, Allradantrieb,
Besatzung 1-2 / das TLF8/S war ungeeignet
für den Einsatz nördlich des Meeres). Das Fahrzeug sollte dann bei guter Pflege 25 Jahre Dienst
tun, ist aber bis 2012 im Einsatz.
14.12.1978
Vereinbarung über (private) Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer zwischen allen Beteiligten
(Lk Hannover, WFVStM für die 24 Segelvereine, DLRG,. FFw Steinhude). An 16 Standorten
(davon Nordufer 5) sind 20 Boote (2011=22 vereinseigen) stationiert. Jährlich werden 2400
ehrenamtl. Wach-Stunden und 100 Einsätze geleistet. Die Kosten von ca. 200.000 DM werden
privat getragen. Inzwischen sind Region Hannover und Wettfahrvereinigung Partner der
Vereinbarung.
24.12.1978
Weiße Weihnacht mit viel Schnee.
29.12.1978
Schneekatastrophe mit Sturm und 87 Stunden Schneefall. Sylvester fällt die Temperatur plötzlich
bis -20° C. Es gibt einen schweren Wintereinbruch bis März 1979 mit vielen Verwehungen und
Sperrungen.
319
Bis 1979
Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Willem Rovers.
Der beliebte „Padweg“ (s/w Foto unten um 1984) durch die alte Obstbaumallee am „Nüllen Grund“
vom Brink kommend, um die Wiese herum zum Hof Nr.47 und dort vorbei zum Buchenberg. In den
Jahren um 1995 verschwindet dieser kleine Verbindungsweg, wie auch alle anderen (z. B. die 3
Wege zwischen „Hinterm Dorf“ und Mardorfer Straße – bei Nr.7, Nr.6, Nr.102). Die Wege führten
immer schon über Privatgrundstücke und irgendwann wollten die Eigentümer es nicht mehr und
die Notwendigkeit hatte sich durch Straßenneubau z. T. erledigt.
„Nüllen Grund“
um 1995
(hinter der großen Wiese der
Kleine Brink mit Kühlhaus
und den beiden
Fachwerkscheunen Nr.14 und
19, rechts die Hofstelle
„Wieschen“ Nr.19. Die
Obstbaumallee und der
„Padweg“ sind in der
Bildmitte noch erkennbar)
320
Anfang 1979 Bis März ist es sehr schneereich und kalt!
1979
Vakanz der evang. Pastorenstelle in Schneeren.
Mardorf hat 1.347 Einwohner, davon 10 Ausländer.
Der Verkehrsverein Mardorf feiert das 25-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest (bei 85
Mitgliedern).
1.5.1979
Lehrerin in Mardorf Heidemarie Brinkmeyer (Mdf.Nr.142).
2.-4.6.1979
(Pfingsten) „Schützen- und Volksfest unter den Eichen“. Am Samstagabend muß bei über weit
über 500 „Tanzwilligen“ das Festzelt zeitweise geschlossen werden. Am Sonntag beim
Katerfrühstück kommen über 5.000 DM an Spenden zusammen. Beim Schützenkönig Heinz
Thürnau (*1946 Nr.77) wird durch Egon Franke (traditioneller „Annagler“) eine weitere inoffizielle
Scheibe („Froschmotiv“ wegen Poggenecke) beim Nachbarn H.Thürnau (Nr.13) angebracht, weil
er noch nie eine errungen hat. Kinderkönigin ist am Montag Kirsten Fussy (*1966 Nr.179). Zum
Festumzug nehmen noch viele Kinder mit bunten geschmückten „Stöckern“ (Jungen) und „Bögen“
(Mädchen) teil. Sie werden an der Grundschule abgeholt.
Sommer 1979
Auf dem Steinhuder Meer sind insgesamt 5.451 Boote zugelassen.
8./9.9.1979
„Erntedankfest unter den Eichen“. Sa. Rundmarsch und So. Umzug der Erntewagen.
3.11.1979
Auf der Generalversammlung des Schützenvereins wird Heinrich Rusche (*19.3.1922 Nr.191)
nach 27 Jahren Vorstandsarbeit (davon 11 Jahre als
1.Vorsitzender) verabschiedet und zu Pfingsten 1980
zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wird
Walter Langhorst (Nr.73 *4.3.1944 oo 2.3.1967 Edith
Dalhoff – 2 Kinder: Karola und Torsten).
(Walter Langhorst 1981 beim Schützenkönig
F.Dankenbring mit einer „Balkonrede“)
Er ist schon seit 1961 im Verein und seit 1970 im engeren
Vorstand. Unter ihm wächst der Verein auf über 300
Mitglieder an. Der Verein wird zu einem wesentlichen Faktor
der Dorfgemeinschaft. Seine aufopfernde Arbeit für ganz
Mardorf verlangt neben seiner Tätigkeit bei der Fa. Kammeier
in Seelenfeld viel. Er ist wesentlich für das Entstehen des
neuen Schützenhauses und der Friedhofskapelle 1983
verantwortlich. Am 30.4.1983 Einweihung des neuen großen
Schützenhauses.
Er ist der „Motor“ für diese große ehrenamtliche und fast nur
mit Spenden finanzierten Aufgaben. Deshalb wird ihm zu
Ehren auch das Schützenhausgelände 1983 als
„Walter-Langhorst-Platz“
mit dem Zusatz: Erbauer des neuen Schützenhauses 1983
benannt. Nach seiner Amtsübergabe am 7.11.1987 an Friedrich Dankenbring (Nr.23) wird er beim
Schützenfest 1988 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Krankheit lässt ihn gerade mal 50 Jahre alt werden
(+27.8.1994).
Neuer Tambourmajor des Spielmannzuges wird Torsten Lohrer (*1959 Nr.34).
24.12.1979
Ein halber Meter Schnee zu Weihnachten!
Anfang 1980 Die Klosterforst „Häfern“ wird wieder Staatsforst (Land Niedersachsen). Ende der Oberförsterei
Rehburg und Försterei Schneeren.
Erstes gemeinsames Schießen um den Meeres-Cup. Initiator ist Georg Depken (+2011) vom SV
Rehburg. Die Orte westlich des Steinhuder Meeres („die einen Meerblick haben“) sollen daran
teilnehmen. Zunächst sind dies Rehburg, Mardorf und Winzlar. Doch auch Münchehagen und
später Loccum (aber nur bis 2003) kommen hinzu. Die Tradition wird bis nach 2013 beibehalten.
Der Zuchtbetrieb für Topfblumen und Baumschule Margit und Peter Fiedler (Nr.465) nimmt den
Betrieb an der Meerstraße 7 auf. 1987 wird um ein großes Verkaufs- und Gewächshaus erweitert.
Nach zweimaligem schwerem Brandschaden geben sie den Betrieb bis um 2000 auf.
321
Anfang 1980 Der Verkauf der beiden Lehrerwohnungen Nr.232 (neben der Grundschule / Eichendorffstraße 3
und 3a) und die geplante Veräußerung bzw. Abriss der „Neuen Alten Schule“ (Nr.97– obere
Etage war lange Mietwohnung und im großen unteren Raum war ab 1963 eine kleine Strumpffabrik
und später eine Außenstelle des Rehburger Gummiwerks) als eines der wenigen Wahrzeichen in
Mardorf setzt eine „Erneuerungsbewegung“ in Gang. Die Dorferneuerung Mardorf (Erste
Gespräche Ortsrat Mardorf mit Landkreis und Stadt
/ 25.2.1980 Beschluss Stadtrat Neustadt /
11.7.1980 Beschluss Ortsrat / Anfang 1981
Begehung, Info-Veranstaltung, Infoheft / April 1981
Arbeitskreis Dorferneuerung mit 25 Bürgern hat das
Ziel der Rettung alter dörflicher Strukturen und die
Gestaltung des Ortes für die Zukunft. Es mündet
schließlich 1983 in der Gründung des Vereins
Dorfgemeinschaft Mardorf (späteres Logo rechts).
Initiatoren sind Josef Boslar und Wilhelm Brase.
Viele Projekte werden in den Folgejahren in
Eigenleistung umgesetzt.
3.2.1980
Neuer ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren
wird Ernst-Friedrich Heider (ab 1982 Hannover). Vorsteherin der Kapellengemeinde Mardorf ist
Anneliese Münchow.
9.4.1980
Beschluss für den Neu- und Ausbau des Sperrwerks im westl. Meerbachtrichter (Nähe
Heudamm): Mindestablassmenge Meerwasser 150 Liter/sec. (Betriebswert 200 Liter/sec.).
18.5.1980
Der Mt. St.Helens Vulkanausbruch in WA, USA verwüstet weite Teile der dortigen Bergregion und
hat weltweite negative klimatische Auswirkungen.
24.-26.5.1980 (Pfingsten) Am So. ist Festgottesdienst auf dem Zelt. Schützenkönig ist Hartmut Wolter (*1961
Nr.29), Kinderkönigin Karola Langhorst (*1967 Nr.73).
23./24.8.1980 Erntefest mit „Luftballonwettbewerb“ (SZ-Jubiläum). Der weiteste Flug geht bis nach
Angermünde (Oder) in der damaligen DDR. Die Feuerwehr-Kapelle Mardorf wird mit 15 „Jungs
und Mädels“ kräftig verjüngt.
Sommer 1980 Auf dem Steinhuder Meer sind insgesamt 5.595 Boote zugelassen (Tendenz stark steigend).
22.9.1980
„1.Golfkrieg“ (Irak-Iran).
26.9.1980
Blutiges Bombenattentat beim Oktoberfest München (13 tot und 211 verletzt).
5.10.1980
Bei der Bundestagswahl werden in den beiden Mardorfer Wahlbereichen insgesamt 1392 Stimmen
abgegeben: CDU 716, SPD 530, FDP 127, DKP 1, Grüne 17, NPD 1.
22.10.1980
Den Vorsitz der Mardorfer CDU (48 später über 50 Mitglieder) übernimmt Wilfried Struckmann
(Nr.96 *1940).
3.12.1980
Amtliche
Viehzählung
in
Mardorf:
48
Landwirtschaftliche Betriebe mit 1.522 Stück
Rindvieh, 822 Stück Schweine und 35 Stück
Schafe.
15.12.1980
Die Feuerwehr Mardorf bekommt nach intensiven
Bemühungen
seit
1979
erstmals
einen
Einsatzleitwagen (MTW Mannschaftstransportwagen 1/7, ein gebrauchter VW-Bus T3 / Foto
rechts).
Ende 1980
Der Bebauungsplan 212 (Infrastrukturbereich)
sorgt für Wirbel in Mardorf. Alle Mardorfer Vereine sollen in den östlich der Roten-Kreuz-Straße
gelegenen Bereich umziehen. Dort sollen Sportplätze, Mehrzweckhalle und Freizeiteinrichtungen
für über 26 Mio. DM entstehen. Die betroffenen Bürger und Vereine investieren aber lieber in ihre
vorhandenen Bereiche. Wie die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2000 (u. a. Wellness-Hotel)
zeigt, liegen sie damit richtig, denn aus den ganzen Planungen wird letztlich nichts.
Schiedsmann ist H.Bartling (Schneeren -1991), stellv. aus Mardorf ist Wilhelm Asche Nr.88 (1991).
322
Bis 1981
Komplette Sanierung des Abwasserkanalnetzes in Mardorf für 1,4 Mio. DM. 7 Pumpwerke sind
allein am Nordufer (fehlendes Gefälle) zu unterhalten.
1981
Wallaufschüttung im Bereich süd-/ östlich des Meerbachs – im Ruckfeld bis zu den südlicher
gelegenen Steinhuder Wiesen. Das Füllmaterial wird von einem Berg bei den Kielstücken (Forst B)
entnommen. Über Wochen fahren Lastwagen hinter die „Beeke“. Die erforderlichen
Grundstückskäufe wurden schon ab 1979 vom Großraumverband Hannover und Land
Niedersachsen getätigt (erstmals in der Geschichte Mardorfs wird landwirtschaftlich genutztes
Land verkauft – bis dahin war es eher üblich zuzukaufen).
Sanierung des Mardorfer Klärwerks für 1,4 Mio. DM.
Mardorf hat 1.414 Einwohner, wovon 15 Ausländer sind. Es gibt etwa 200 Zweitwohnungen.
6.-8.6.1981
(Pfingsten) Zum Schützenfest mit 10jährigem Bestehen der Damenabteilung wird erstmalig eine
Damenscheibe ausge-schossen. Am Samstagnach-mittag soll mit einer Abordnung und der
Feuerwehrkapelle die Scheibe bei Helga Kasemir (*1944 Nr.68) angebracht werden.
Schützenkönig Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof) hat die Ehre sie anzunageln. Aber
schon beim ersten zaghaften Schlag spaltet die eigentlich als Zimmerscheibe gedachte Holzplatte.
Spaß haben alle umso mehr. Den langen Rückweg überrascht ein Sommergewitter mit
Wolkenbruch. Die Kapelle muss ihre Blasinstrumente alle paar Meter ausleeren und die guten
„wollenen“ Bunge-Uniformen werden nach der anschließenden Sonnentrocknung manchem nicht
mehr passen. Die Scheibe beim König nagelt am Sonntag der Bundesminister Egon Franke mit
Widmung an.
(Foto unten: links im Bild wäre Spielmannszug Mardorf – im Bild: Sohn Franke, Michael Baldauf-MdL,
Egon Franke-MdB/Bundesminister für Innerdeutsche Beziehungen, Dietmar Kansy-MdB, Aloys Bunge,
dahinter weitere „Honoratioren“ mit Rolf Lorisch, Neust.Bürgermeister Henry Hahn, Rudi Semsroth,
Abordnungen SV Schneeren und SV Winzlar, Könige Mardorf, SV Mardorf, Feuerwehrkapelle Mardorf).
Am Montag geht es zum Kinderkönig Martin Nülle (*1967 Nr.54).
Pfingsten 1981 Mit der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter Löschgruppe Eudenbach (am Rhein / Wappen
rechts)und der Mardorfer Feuerwehr beginnt eine bis heute andauernde
Freundschaft. Regelmäßig besucht man sich zu besonderen Anlässen und der
Nachwuchs verlebt schöne Zeltlager im jeweils anderen Ort. Auch die Mardorfer
Feuerwehrkapelle und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr tauschen sich
aus.
323
24.6.1981
NSG HA60 wird im „Meerbruch“ mit 202 ha
ausgewiesen. Neuer Eigentümer ist der Landkreis
Hannover.
11.7.1981
Abbau des Meyer-Speichers (Nr.227 - Kleiner Brink /
Foto rechts) als erste Dorferneuerungsmaßnahme. Mit
Hilfe vieler Jugendlicher soll daraus ein Jugendhaus
entstehen.
17.-19.7.1981 Strandfest mit einem Riesenzelt für 700 Gäste wird
ein finanzieller „Reinfall“, da nicht einmal die Hälfte
tatsächlich kommt (Eintritt 8 Mark).
29./30.8.1981 Erntefest mit Jubiläumsfest der Damenabteilung.
27.9.1981
Kommunalwahl: Wilhelm Brase (CDU) kommt in den
Stadtrat Neustadt. Im Ortsrat Mardorf hat die CDUFraktion die absolute Mehrheit mit 7 Sitzen und
Ortsbürgermeister wird ebenfalls W.Brase (*1921 Nr.3); stv. OB wird W.Rabe (*1916 UWG). Die
SPD hat 3 Sitze und der unabhängige Kandidat Friedrich Brase (ehem. CDU) verzichtet auf sein
Mandat. So hat der neue
Ortsrat nur 10 Mitglieder.
DKV-Heim (Nr.133) in 1981
1.11.1981
Friedrich „Fritz“ Brase tritt
nach der Kommunalwahl sein
gewonnenes Mandat nicht
mehr an und zieht sich aus der
Orts- und Stadtpolitik zurück –
eine Ära geht zu Ende!
Fritz Brase (*2.2.1923 in
Mardorf Nr.59 - Zum Fuhrenkamp
1 oo Wilma Stadtländer*1924
Nr.61 – Sohn Friedrich *1949)
übernimmt
um
1950
den
elterlichen Hof und wird Landwirt. Nebenbei betreibt er ein kleines Allianz-Versicherungsbüro. Schon früh
ist er in vielen Mardorfer Vereinen auch im Vorstand (z. B.
Schützenverein) tätig. So ist er 1960 unter den WiedergründungsMitgliedern des Fremdenverkehrsvereins Mardorf und ist zeitweise
auch 1.Vorsitzender. Auch bei der weiteren Touristischen Entwicklung
ist er maßgeblich beteiligt (u. a. 1977 „staatlich anerkannter
Erholungsort“ und erste Teilnahme an der ITB in Berlin). Am 19.3.1961
wird er Gemeindedirektor in Mardorf. Am 29.9.1968 kommt dann auch
noch die Position des Bürgermeisters hinzu. Im gleichen Jahr
übernimmt er auch den Vorsitz der Realgemeinde Mardorf. Alle diese
Ämter hat er als SPD-Ortsvereins Gründungsmitglied um 1964/65 bis
zum Ende der Selbständigkeit Mardorfs 1974 inne.
1970 ist er unter den „Vätern“ des Mardorfer Spielmannszuges im
Schützenverein. 1972 ist er einer der Gründer des CDU-Ortsverbandes
Mardorf (1.Vorsitzender 14.2.1975 – 22.10.1980). 1973 gründet er mit
anderen örtlichen „Honoratioren“ (u. a. Aloys Bunge, Egon Franke,
Deutscher Wilhelm) den legendären „Mardorfer Frühschoppen“. Mit der
Gebietsreform ab 1.3 1974 wird er Mardorfer Ortsbürgermeister (bis
1981 ist der 1. der drei „Brase-Cousins“). Gleichzeitig ist er auch im
Stadtrat Neustadt vertreten. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 1967 Bau des Klärwerks und
Kanalisation in Mardorf, Baubeginn der Moorstraße und 1972 Bau des Feuerwehrgerätehauses sowie 1977
Einrichtung der Grundschule Mardorf/Schneeren. Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt er am 30.4.1995.
(Daten zusammengetragen F.Dankenbring Nr.23)
324
Nov.1981
(Foto v. links: Friedrich Dankenbring, Wilfried Struckmann, Wilhelm Kahle, Ortsbürger-meister Wilhelm
Brase, Wolfgang Dinter, stv. Obgm. Wilhelm Rabe, Peter Büscher - CDU, Ursula Feldmann, Walter Heidorn,
Wilhelm Nortmeier - SPD).
24.12.1981
Weiße Weihnachten mit über 15 cm Schneehöhe.
Mehlschwalben finden wegen des Rückgangs an landwirtschaftlichen
Gebäuden immer weniger „Unterkünfte“.
1982
Im neuen Ortsrat wird die „Dorferneuerung“ zum bestimmenden
Thema. Um größere Fördergelder von Landkreis, Land, Bund und
EU (und die Rücklagen der ehem. Gemeinde Mardorf) zu
bekommen, müssen als Voraussetzungen erarbeitet werden: Innenbereichssatzung (§34 BBauG),
Gestaltungssatzung und Baumschutzsatzung. Auch die Zukunftssicherung der örtlichen
Landwirtschaft und des Tourismus spielt eine wichtige Rolle.
Die alte Gaststätte Dükerstuben (Nr.118) brennt ab. Neubau durch den Eigentümer Achilles. 1994
wird es zum Ital. Restaurant „Al Lago“. Um 1995 wird Ulrich Hermann Eigentümer. Erste Pläne für
ein Altenwohnzentrum (Dr. Hein) entstehen.
Baubeginn der neuen Friedhofskapelle.
Die Dorfgemeinschaft Mardorf nimmt sich des vom Abriss bedrohten „Transformators“ (1913) an.
Bei Rodungsarbeiten an den Diepholzbergen wird am Acker von K.Koop (Nr.9) der zweitgrößte
Findling in Mardorf entdeckt – später „Paul-Woldstedt-Stein“ genannt. Er wird mit einem
Bergepanzer an den Hochmoorweg geschleppt.
17.3.1982
Gründung der Jugendfeuerwehr Mardorf durch die amtierenden Brandmeister Wilhelm Ideker
und stv. Heinfried Röhr mit den ersten Mitgliedern:
Markus Meier, Sven Meier, Mike-Mario Peters, Markus Stadtländer, Martin Nülle, Andreas Backhaus, Kurt
Hemmecke, Michael Göhring, Frank Banach.
Erste Jugendwarte sind Manfred Silbe (Nr.242) und Bernd Karsten (Nr.39). Ihnen stehen zur Seite
oder folgen im Amt: Günther Nülle, Rainer Rusche, Martin Nülle, Olaf Maus, Mark Krüger, Simon
Rodenbeck, Uwe Rodenbeck, Markus Nülle, Stefan Poschag, Sebastian Röhr, Manuel Heidorn, Sara
Rodenbeck, Christoph Braunert, Anja Röhr, Bianka Nülle, Danny Meier.
29.-31.5.1982 (Pfingsten) Margret Struckmann (Nr.20) erhält schon am Freitag die Damenscheibe, die mit einer
„Poolparty“ gefeiert wird. Tochter Beate Struckmann (*1967 Nr.20) ist Kinderkönigin.
Schützenkönig ist zum 2x Heinz Thürnau (*1946 Nr.77).
Sommer 1982 Auf dem Steinhuder Meer werden erstmals über 1.000 Surfbretter gezählt (1978 nur ca. 250).
Ende Aug.1982 Erntefest.
325
Seit 1982
wird vom Verkehrsverein Mardorf die Vereinheitlichung der Beschilderung am Nordufer
vorangetrieben. Es gibt bis dahin noch die üblichen braunen, viele z.T. verwitterte Holzschilder und
ungezählte kleine und große private Schilder. Ein erstes Radwegesystem wird konzipiert.
Anfang 1983 Neue ev.-luth. Pastorin für Mardorf und Schneeren ist Bernhardine „Dine“ Barta (* Wiesens oo /
1985 in Hannover).
Die Jugendherberge (Nr.119) wechselt die „Eltern“: Familie Wittig geht und Familie Hans-Jürgen
oo Martina Slany (bis 1989) übernimmt.
5.1.1983
„Entschlammungsausschuß“ Steinhuder Meer eingesetzt vom Nds.Ldw.Min. Glup (ohne
Ergebnis).
30.1.1983
Einweihung der Friedhofskapelle an der Jägerstraße. Mit vielen und großzügigen Spenden sowie
großer Eigenleistung unter der baulichen Regie von Walter Langhorst (Nr.73) und der
organisatorischen Führung von Kapellenvorsteherin Anneliese Münchow entsteht ein großer
Andachtsraum, eine Kühlkammer und ein Vorbereitungsraum.
Die alte kleine Leichenhalle (vor 1960 gebaut) hat ausgedient. Nunmehr können die Beerdigungen
direkt vom Friedhof aus stattfinden.
11.3.1983
Inbetriebnahme der Flutlichtanlage am Sportplatz des TSV Mardorf. Unter der Leitung von
Walter Grehl (Nr.58) sind in großer Eigenleistung und nur mit Spenden 6 Lichtmasten errichtet
worden. Der Platz ist nun auch in „dunklen Zeiten“ nutzbar und entspricht Wettbewerbsregeln.
Dazu findet ein Freundschaftsspiel mit Arminia Hannover statt.
30.4.1983
Einweihung des neuen großen Schützenhauses im neu entstandenen Eichenpark unter den
Eichen auf dem Gelände der Realgemeinde mit über 250 Gästen. Es wird das vorhandene
Gebäude in das Neue integriert. Endlich hat Mardorf wieder einen großen Festraum! Es gibt jetzt 6
moderne Luftgewehrbahnen (die bei Bedarf schnell abgebaut werden können). Der „Motor“ für
diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierte Aufgabe ist Walter Langhorst
(Nr.73). Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände als Walter-Langhorst-Platz
benannt. Der angrenzende Teich wird ebenfalls saniert.
1.5.1983
Bei
der
alljährlichen
traditionellen
Jagdversammlung
(mit
anschließender
Gemeindeversammlung) wird Heinrich Thürnau (Nr.18) zum Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft
gewählt.
21.-23.5.1983 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wolfgang Kasemir (Nr.68), Kinderkönigin zum 2x Karola Langhorst
(Nr.73). Die Damenscheibe bekommt am Freitag Hannelore Rusche (Nr.26). Der Abend wird mit
„Torfmoor-Bahnfahren“ in den Kaarbuschwiesen verschönert.
Sommer 1983 Richtung der Fachwerk-Bushaltestelle als 1.„neues“ Fachwerk-Gebäude in Mardorf. Der
Spruch über dem offenen Tor lautet: „Ich stehe hier Mardorf zur Zier – Anno 1983“. Am 3.7. wird das
Buswartehäuschen
neben
der
Kapelle
eingeweiht.
Wiederaufbau des „Meyer-Speichers“. Aloys
Bunge übernimmt sämtliche Kosten und
möchte das Gebäude als Jugendhaus genutzt
wissen. Deshalb sind bei den Bauarbeiten auch
viele Mardorfer Jugendliche mit im Einsatz.
Auch die Inschriften an den Außenbalken sind
entsprechend formuliert: „Ein alter Speicher neu
erbaut ist Mardorfs Jugend anvertraut (Wappen
Mdf.) Gestiftet Aloys Bunge / Anno 1983“.
Spätestens seit dieser Zeit hat sich auch der
Name des Platzes verfestigt: Aloys-BungePlatz.
Drittes katastrophales Fischsterben in Folge im
Meerbach.
Gründung einer Jugend-Volkstanzgruppe
Mardorf (16 Jugendliche) unter Leitung von Josef Boslar.
326
Richtung Buswartehaus 1983 (W.Rabe, W.Struckmann, F.Dankenbring, K.-H.Schlupp / NDR-Fernsehen)
22.-24.7.1983 Strandfest mit Wahl einer Strandkönigin nördlich des DRK-Heimes.
20./21.8.1983 Erntefest im Festzelt unter den Eichen.
Okt.1983
Anf.Nov.1983
Mardorf wird „Schönstes Dorf“ im „Neustädter Land“ (Begriff vom Verkehrsverein entwickelt). Die
Siegertafel hängt am Dorfgemeinschaftshaus.
Der Welt droht im „Kalten Krieg“ wegen geheimer Fehlinformationen ein nuklearer III.Weltkrieg.
26./27.11.1983 Das 1.Adventssingen findet auf dem noch kleinen Dorfplatz (heute: Aloys-Bunge-Platz) statt.
Genau zum Trompetensolo aus dem Dachfenster der "Neuen Alten Schule" (heute: DgH) setzt
leichter Schneefall ein. Daraus entwickelt sich der heute so erfolgreiche Weihnachtsmarkt.
Dez.1983
Die Sprechstelle der Stadt Neustadt (Eva Kahle Nr.82) zieht in das neue Dorfgemeinschaftshaus.
Der durch Baufälligkeit bedingte Abriss des kleinen „Häuslingshauses“ (Foto unten) Nr.7a „Hinterm
Dorf“ bewegt alle Mardorfer, die gerade begonnen haben sich ihrer alten Schätze bewusst zu
werden und in der Dorferneuerung um jedes alte Gebäude kämpfen.
6.12.1983
Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Mardorf e.V. im Gasthaus Asche-Bruns (Nr.78).
327
neuer Grillplatz (am Dorfgemeinschaftshaus um 1984)
1984
Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses in
der ehemaligen Schule (Nr.97) mit Grillplatz. Im
Keller
ist
jetzt
das
Vereinsheim
des
Angelsportvereins
ASV
„Hai“
(4.000
Arbeitsstunden). Im Erdgeschoß ist Sitzungsraum
des Ortsrates und oben die Sprechstelle der
Stadt und die Tourist-Info des Verkehrsvereins
untergebracht. Benennung: Aloys-Bunge-Platz!
Möglicher „Widmungsgleicher Vorgang durch
Allgemeinverfügung“ für den Uferweg in voller
Länge (vom Kurhotel bis Neue Moorhütte) wird
von der Stadt Neustadt a. Rbge. nicht
durchgeführt.
Das Strandhotel (Nr.326) wird von Familie Böllert an Familie Täger abgegeben. Ihnen folgt 1998
Familie Grunwald, 2000 Familie Herbrechtsmeier und 2002 Frank Wittmershaus.
Gründung der Baufirma Wilhelm Höfer (B.d.L.Birken 11 / *26.2.1936 oo Rose Marie / 2 Kinder)
Höchstes Jahresmittel beim Wasserstand im Steinhuder Meer mit 38,033 m üNN.
Die Bestandsaufnahme der vorhandenen Strukturen in Mardorf ist abgeschlossen – es gibt
auch weiterhin noch sehr viel zu tun!
Blick auf alten Friedhof südlich der Kapelle Nr.51 auf den ehem. Schulgarten, die Alte Schule Nr.50 bis zum Hof Nr.105.
Blick auf die Alte Schmiede Nr.58 und aus dem Dorf in die Dreieckstraße die damals noch direkter Weg zum Meer war.
328
1.2.1984
Mit dem Ruhestand von Helmut Dannenberg geht die „Ära Dannenberg“ in Mardorf zu Ende.
Schon sein Großvater (Nebel) und Vater Heinrich Dannenberg waren vor ihm Lehrer bzw.
Schulleiter in Mardorf. Generationen von Kindern kannten immer einen Lehrer Dannenberg.
Helmut Dannenberg (*6.9.1923 Mardorf
Nr.22 / Lehrerfamilie Kirchdorf/Deister –
seine 4 Geschwister werden alle Lehrer / oo
6.10.1951 Jutta Schütze*1928 Jauernig,
Schlesien / ebenfalls eine Lehrerfamilie – 2
Söhne). 1942 macht er Abitur und wird
danach gleich an die Kriegsfront auf dem
Balkan geschickt. Er kann die russische
Kriegsgefangenschaft erst 1947 verlassen.
Aber schon 1948 beginnt er das zweijährige
Studium auf Lehramt in Hannover. 1950
bekommt er eine Anstellung in HannoverHainholz. Am 1.10.1954 übernimmt eine
Lehrerstelle an der „alten“ Mardorfer
Volksschule (Aloys-Bunge-Platz) und zieht
auch mit der Familie nach Mardorf in die
„neue alte“ Schule (Nr.97) nebenan. Nach
dem Umzug in die neue Volksschule am
Schulweg (Eichendorffstraße) am 4.9.1959
übernimmt er die Leitung und wird am
1.1.1960 Hauptlehrer. Mit der Gebietsreform am 1.4.1974 wird aus der eigenständigen Hauptschule in
Mardorf eine Grundschule mit nur noch 4 Klassen. Am 1.8.1977 wird er schließlich Leiter der wegen des
weiteren Schülerrückgangs notwendig gewordenen gemeinsamen Grundschule Mardorf/Schneeren. Bei
seiner Verabschiedung wird er als eine der Mardorfer Persönlichkeiten geehrt, der seinen Beruf mit „Herz
und Verstand“ ausgeübt hat.
Neue Grundschulleiterin Mardorf/Schneeren ist Margrit Segatz aus Neustadt a. Rbge. (bis 1989).
20.3.1984
(16:10 Uhr) "We mooked mol 'ne Röveree": Zwei
angetrunkene (35 u. 40jähr.) Männer (aus einem
Bad Rehburger Pflegeheim) verüben spontan
einen "spektakulären" Banküberfall auf die
Sparkasse in Mardorf. Ihre Fahrräder haben sie
etwas entfernt geparkt und dann steht der eine
Täter auf der gegenüberliegenden Straßenseite
"Schmiere" (und schläft dabei ein). Der andere
hält seine in einen Strumpf eingewickelte Pistole
durch den Zahlschacht und ergaunert 4.400
Mark. Noch auf ihrer Flucht zu Fuß nach Norden
am Schützenplatz vorbei, werden die Beiden
schon nach 25 Minuten am Ortsrand verhaftet (Foto oben Hake).
Frühjahr 1984 Der Verkehrsverein Mardorf (1.Vors. noch Michael Baldauf) hat 73 Mitglieder. Das Info-Büro
besetzt seit 1974 (zuerst noch in ihrer Wohnung
am Vogelherd) und bis 1986 Eva-Maria Kahle
(Nr.82).
Am neuen Schützenhaus ist unter den Eichen
(Realgemeinde) ein kleiner Park entstanden. Um
die Jahrhunderte alte Weide ist der „Notteich“ zu
einem ansehnlichen Dorfteich worden (vergrößert
und vertieft auch als Regenrückhaltebecken
wertvoll / Foto zeigt die Baggerarbeiten 1983) und
über den kleinen Bach spannt sich nun eine
Holzbrücke. Sie entwickelt sich zu einem
beliebten Fotomotiv für Brautpaare.
Mai 1984
Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal
wäre 60).
4.6.1984
Eröffnung der „Mardorfer Bier- und Cafestube“
in der ehem. Hofstelle Nr.38 (Auf dem Mummrian 10) durch Horst Puttnins (*11.6.1933 oo) Dorlis
Hörlücke (*16.10.1934) – später in Diepholz.
329
9.-11.6.1984 (Pfingsten) Schützenkönig ist Helmut
Mantei (*1951 bei Nr.77), Kinderkönig
Torsten Ideker (Nr.91). Heinrich Nülle
(*1956 Nr.54) ist Kreisschützenkönig.
Eva Kahle (Nr.82) erhält die Mardorfer
Damenscheibe am Freitagabend.
(Kreisschützenkönig 1984 mit Scheibe H.Nülle Nr.54)
20.-22.7.1984 Strandfest
des
Verkehrsvereins
Mardorf
mit
der
Wahl
von
Strandköniginnen (nördlich DRK-Heim).
1.8.1984
Lehrerin in Mardorf wird Bärbel Biniok.
24.-26.8.1984 Am Freitagabend ist „Kommers“ zum
Jubiläum „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mardorf“. Am Sa. findet das Erntefest mit
Erntewagenumzug statt und So. ist ein großer Umzug von befreundeten Feuerwehren.
(Gründungsmitglieder an der alten
Handdruckspritze von 1903)
Die Volkstanzgruppe Mardorf (von
1972) beendet ihre aktive Tätigkeit mit
34 Mitgliedern.
29.8.1984
Richtfest des wieder aufgebauten
„Brase-Speichers“
(ehemaliger
Schweinestall auf der Hofstelle Nr.3 /
im Dez.1983 abgebaut) auf dem
Bungeplatz. Hier wird hinter den ersten
öffentlichen Toiletten im Dorf im Laufe
der Jahre die Tourist-Info, um 1998 ein Blumenspeicher (Andrea Kirk), um 2000 das kleine Lokal
„Hexenstübchen“ (Ingrid Gerberding, Nr.85 / Bärbel Bülter bis 2003) und ein Versicherungsbüro
(2009-2012) untergebracht. Die eichene
Gedenktafel
(von
Jupp
Boslar
handgeschnitzt) an der Nordseite hat
folgende Inschrift: „Mardorfer Speicher
aus dem Jahre 1660, gestiftet vom
Bürgermeister Willi Brase. Wiedererrichtet
im Jahre 1984 durch die Dorfgemeinschaft
Mardorf“ (Foto rechts: Brase-Speicher von
ca. 1660 um 1996).
9.9.1984
Um 9:09 Uhr beginnt die Veranstaltung
„Ein Dorf stellt sich vor“. Trotz
Dauerregen ist es ein Riesenerfolg. U.
a.
wird
zu
dem
Anlass
die
Landesstrasse ganztägig gesperrt. Die
Veranstaltung
kommt
im
NDRFernsehen. Im ganzen Ort gibt es
Vorführungen und Darbietungen. Es
gibt Hubschrauberrundpflüge mit einem
sehr alten Gerät, das eine Woche
später abstürzt. Die jahrelangen
Begleiter der Dorferneuerung Mardorf Dr. E.W.Peters (Landkreis Hannover) und C.H.Schlupp
(Stadt Neustadt) erarbeiten mit einigen Mardorfern (u. a. J.Boslar, W.Nortmeier, F.Dankenbring)
eine Bilderchronik mit fast allen noch verfügbaren alten Fotos: „Mardorf in alten Photographien“
(Abb. weiter unten). Finanziert wird der aufwendige Druck u. a. von Aloys Bunge. Mardorf erringt
beim nächsten Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ den 5.Platz und der „Naturpark
Steinhuder Meer“ bekommt beim Bundeswettbewerb die Goldmedaille.
330
Die Mardorfer Bilderchronik von 1984
27.11.1984
Den Vorsitz der Mardorfer CDU (60 später 68 Mitglieder und damit stärkster Verband neben
Neustadt) übernimmt nach dem überraschenden Parteiaustritt von Wilfried Struckmann (Nr.96) der
bisherige Stellvertreter Friedrich Dankenbring (Nr.23 / Heerhof 3*1952).
1.12.1984
Zweiter kleiner Kriminal-Film „Eifersucht“ der MAFIA (Mardorfer Filmamateure / Filmplakat unten
rechts) hat Premiere.
Ende 1984
Der Brink – jetzt offiziell „Kleiner Brink“ genannt, weil es in anderen Dörfern Neustadts weit
größere gleichnamige Plätze gibt – wird das nächste große Projekt der Dorferneuerung (auf dem
Foto oben links - 1984 noch mit Jägerzaun und wenig einladend, soll der „Kleine Brink“ nun einer der
zentralen, öffentlichen und dringend benötigter Parkplatz werden. Im Bild links zwischen den großen Linden
sind die damals entlang der wichtigen Straßen im Dorf noch recht zahlreich stehenden Rotdorn zu sehen).
331
Seit 1984
ist
der
neue
Rettungshubschrauber
"Christoph 4" (Bell UH-1D) für Mardorf und
Steinhuder Meer zuständig (-1997).
1985
Michail S. Gorbatschow wird General-sekretär
des ZK der KPdSU (1990/91 Präsident). Mit ihm beginnt das Ende des Afghanistankrieges und der
Sowjetdiktatur und ab 1989 auch das Ende des „Warschauer Paktes“ mit den anderen
kommunistischen Diktaturen in Osteuropa.
Mardorf hat 1.539 Einwohner (davon 20 Ausländer), 17,2 km Gemeindestraßen mit nur 407 m
Bürgersteig.
Ein kleiner Fachwerk-Geräteschuppen
Wesemann) errichtet.
wird
am
Aloys-Bunge-Platz
(Parkplatz,
später
Bis 5.1.1985 ist katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) Johann Reese. Danach ist kurze Vakanz.
Anfang 1985
wird auf der Jahresdienstversammlung Manfred Silbe (Nr.242 *1960 / bis 1991) neuer
Ortsbrandmeister in Mardorf und Wilhelm Ideker Ehrenbrandmeister der Freiwilligen
Feuerwehr Mardorf:
Wilhelm Ideker (*1.1.1923+19.4.1994 / Mardorf Nr.91 / Sohn Wilfried ist langjähriger Leiter der
Feuerwehrkapelle / Ehefrau Marie *1927 ist von 1954-2003 stellv.
Vorsitzende des Mardorfer DRK). Er ist seit 1945 in der Freiwilligen
Feuerwehr und von 1957 bis 1974 Gemeindebrandmeister. 1957
gründet er auch mit anderen Musikern (Wilhelm Asche Nr.88) die
Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr. Zu den unvergessenen Auftritten
gehören sicher die bei Aloys Bunge in Hannover und beim
Bundesminister Franke in Bonn. Sohn Wilfried Ideker (*19.11.1952) ist
seit Mitte 1980 Leiter der weit über Mardorf bekannten Musikkapelle.
Die Feuerwehr erlebte während seiner Amtszeit einen großen
Aufschwung: 1964 wird das Löschfahrzeug LF8/TS und 1971 das
Tanklöschfahrzeug TLF8/S angeschafft. 1972 erfolgt dann die ersehnte
Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Aufenthalts- und
Übungsraum an der Eichendorffstraße. Ebenso beginnt eine noch heute
enge Freundschaft zur Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter. Ab 1974
bis 1984 ist er dann Ortsbrandmeister in Mardorf, zuletzt im Rang eines
Oberbrandmeisters. Die Mardorfer Wehr wird innerhalb der Stadt Neustadt a. Rbge. zur
Stützpunktfeuerwehr. 1977 erfolgt die Verleihung des Deutschen Feuerwehrehrenabzeichens in Silber.
1978 wird ein TLF8/W als Ersatz für das alte beschafft. 1979 sorgt er für den 1.MTW (VW-Bus). 1982
Gründung der Jugendfeuerwehr. Er ist nebenbei über viele Jahre Mitglied im Gemeinderat und
verantwortlich tätig in vielen anderen Gremien, Vereinen und der Dorfgemeinschaft in Mardorf.
Daten zusammengetragen von Friedel Dankenbring (Mardorf Nr.23)
Frühjahr 1985 Das Sportabzeichen wird erstmals in Mardorf abgenommen (Walter Grehl mit Familie).
18.3.1985
Die neue öffentliche Krananlage mit Slipeinrichtung (Holunderweg 27) wird von der Stadt
Neustadt, dem Großraum Hannover und Ulrich Herrmann (Mardorf Nr.195) erbaut. Den
Kranverkehr regelt bis nach 2013 Diether Breuer. Der
neue Kiosk (Foto rechts) wird an Rosemarie Höppner
(Mardorf) und Michael Spengler verpachtet. Der
kommunale Steg (N41) wird vom Verkehrsverein
Mardorf übernommen. Im südlichen Abschnitt des
Holunderweges wird später auf dem verrohrten
Dorfgraben
eine
separate
Trailor-Wartespur
ausgebaut (Gesamtkosten 1,85 Mio. DM) und es
entsteht
der
Parkplatz
3
an
der
Ecke
Meerstraße/Holunderweg.
23.3.1985
Das NDR-Radio Niedersachsen mit Dr. Christian
Wolf sendet von 15:30-17 Uhr live aus dem Schützenhaus Mardorf und berichtet über alle
dörflichen Aktivitäten.
10.-13.4.1985 Die „Paris-Fahrt“ des Schützenvereins ist damals noch etwas Besonderes für die Mardorfer.
Vereinsübergreifend geht es (wie damals üblich) mit dem Busunternehmen "Busche" auf Reise.
332
23.4.1985
1.Vorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf wird Christian Herr
(Nr.110-Weiße Düne – seit 1977 im Verein) bei 79 Mitgliedern. Am
30.4.1985 wird der neue Name Verkehrsverein Mardorf am
Steinhuder Meer e.V. offiziell und der Mitgliederstand wächst. An
der Kran- und Slipanlage (Holunderweg 27) wird der erste
kommunale Steg (N41) am Meer vom Verein betrieben. Der
Slogan für das Nordufer lautet jetzt: „Mardorf die Sonnenseite am
Steinhuder Meer“.
16.5.1985
Besetzung der ev.-luth. Pastorenstelle in Schneeren mit dem
Ehepaar (mit 2 Kindern) Klaus (*8.5.1938 Lübeck / bis 2001) und Elisabeth Gülich (*Höner
16.1.1950 in Schötmar / bis 2010).
25.-27.5.1985 (Pfingsten) Angelika Diers (Nr.231) erhält am Samstag die Damenscheibe. Sonntag:
Schützenkönig Werner Förthmann (Nr.32). Montag: Kinderkönig Oliver Struckmann (Nr.30). EvaMaria Kahle (Nr.82) schießt bei den Deutschen Meisterschaften.
28.6.1985
Einweihung „Brase-Speicher“ als Geschäftsstelle (mit Info) des Verkehrsvereins Mardorf.
14.7.1985
Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Pfarrer Ladislaus Klara (Polen).
19.-21.7.1985 Strandfest mit Wahl der Strandkönigin auf dem Festplatz am DRK-Heim.
29.7.1985
Um 14:30 Uhr hinterlässt eine „Windhose“ (kleiner Tornado) eine 200x40 Meter breite Schneise
der Zerstörung am Weidenbruchsweg (Campingplatz Stemke). Es gibt erheblichen Sachschaden.
Auf dem Steinhuder Meer werden 8.038 Boote (hauptsächlich mit Segel) gezählt – das ist der
höchste Stand überhaupt!
1.8.1985
Lehrerin in Mardorf wird Irmgard Ditt (Eichendorffstr.).
31.8./1.9.1985 Erntefest mit SZ-Jubiläum.
Nov.1985
Die Singegruppe der evang.-luth. Kirchengemeinde wird unter Leitung von Elisabeth Gülich
(Schneeren) gegründet.
333
Nov.1985
Der Verkehrsverein Mardorf erstellt nach fast 10 Jahren ein neues Prospekt (Foto der Titelseite
weiter oben) mit Gastgeberverzeichnis. Jetzt wirbt man mit dem neuen Badestrand und dem
Restaurant „Weiße Düne“. Von 3 langen Stegen (Fähranleger: Moorhütte, Weiße Düne, Pilz)
fahren regelmäßig Ausflugsboote nach Steinhude und zum Wilhelmstein. Der Verein ist zu dieser
Zeit auch Mitglied im „Fremdenverkehrsverband Weserbergland-Mittelweser“.
Ende 1985
Es beginnt die „langersehnte“ Entschlammung des Steinhuder Meeres. Leider zu Beginn mit
Firmen, die auf dem Gebiet keinerlei Erfahrung haben und so kommt es vor den Bultgärten fast zur
„chemischen Katastrophe“, als ein Schweizer Unternehmen zur "Klärung" des trüben Wassers
künstliche Substanzen einsetzt, die das sensible Gleichgewicht der Pflanzen zerstören und im jetzt
plötzlich klaren Wasser ein ungebremstes Algenwachstum einsetzt. Auch die Aktionen den
Schlamm "aufzurühren" oder dorthin zu pumpen, wo es bislang gar keinen gab, führen dazu, dass
sich fortan überall ungewollt Schlamm ablagert. So füllen sich die bis dahin freien und tiefen
"Deipen" bis zum Rand.
24.12.1985
Weihnachten mit sehr viel Schnee!
Nach 1985
Entwicklung der Landwirtschaftlichen Betriebe in Mardorf: (Karte unten in grün):
Die Wohnbauflächen (rot) und die touristisch genutzten Einrichtungen nehmen drastisch zu und die Zahl der
landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe geht Jahr für Jahr zurück. Es werden noch 31
Haupterwerbsbetriebe gezählt! Davon sind 8 Vollerwerbsbetriebe mit Entwicklungsfähigkeit, 6
Haupterwerbsbetriebe mit Vorbehalt entwicklungsfähig. 16 Betriebe mit längerfristig unsicherer Entwicklung
und 1Haupterwerbsbetrieb mit rückläufiger Entwicklung. Daneben bestehen 13 Nebenerwerbsbetriebe. Der
Bestand an Pferden (Freizeitnutzung) erhöht sich erheblich.
334
Anfang 1986 Das Jahr fängt sehr kalt an!
1986
Der Wildschweinbestand nimmt wieder zu: Maisanbau als gutes
Futter und der Naturschutz bietet neue Rückzugsräume.
Überall um Mardorf verbreitet: Wildschweine (hier mit Frischlingen)
Der Halley’sche Komet erscheint (wie alle 76 Jahre) diesmal
besonders hell.
Im Norden von Mardorf bei Husum von EXXON-Mobil 1.Bohrung
nach Erdgas und Förderung (bis 2013 ca. 6 Mrd. m³).
Der Akademische Seglerverein zu Hannover übernimmt die Neue Moorhütte (Nr.188).
Eigenbetriebene Postfiliale in Mardorf mit Leiterin Ursel Thürnau (*5.9.1949+ „Poggenecke 8 –
Moorhof“ bis 1993).
Die Feuerwehr bekommt Funkalarmempfänger für die „stille“ Alarmierung (möglich durch viele
Spenden!). Bis dahin mussten jedes Mal die Sirenen im Ort ausgelöst werden. Später sind die
Fahrzeuge oft schon unterwegs, wenn dann doch noch die Sirene geht.
Vorsteher der evang. Kapellengemeinde ist Wilhelm Heidorn (Nr.36). Es wird ein Taufengel und
Jerusalemkreuz angeschafft.
Dieter Wittenberg übernimmt die Leitung des DRK-Therapiezentrums Mardorf (Vorsitz im DRK
Mardorf 1989-1998 ?). 1993 erfolgen umfassende Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten der
Gebäude. 1995 wird im gegenüberliegenden Fuhrenkamp ein eigener großer Parkplatz angelegt.
Versuch einer Musikschule in der Grundschule Mardorf scheitert.
Der Findling „Davidstein“ an der Weißen Düne (wegen des Größenunterschieds zum eigentlichen
Goliathstein am Müsseweg irrtümlich oft Goliathstein genannt) wird für kurze Zeit völlig freigelegt
und als zweitgrößter Findling in Niedersachsen eingestuft. Aus Denkmalschutzgründen schließt
man die Grabungsstelle aber wieder.
Der Maler- und Lackierermeister in Hannover Rolf-Dieter Hengstmann (*1951 oo Brigitte
Funke*1952) ziehen nach Mardorf. Sie haben 2 Klinkerhäuser gebaut im typisch neueren Baustil für
Mardorf (entsprechend der Gestaltungssatzung): „Was uns bewog nach Mardorf zu ziehen! Durch
meine Selbständigkeit als Maler und Lackierer hatte ich den Auftrag eines Kunden sein HolzWochenendhaus zu streichen. Ich lernte dabei das Dorf und die Umgebung näher kennen. Fasziniert von der
ländlichen Schönheit und der Ruhe des Ortes erzählte ich meiner Frau davon. Nach gemeinsamen Besuchen
fanden wir ein Grundstück mit Blick auf Pferdekoppeln und Wald. 1986 haben wir dann im Heerhof gebaut
und sind mit unseren Eltern und den Haustieren von Hannover nach Mardorf gezogen. Wir alle haben diese
Entscheidung bis heute nicht bereut.“
19.2.1986
Benennung des Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen neuen alten Schule (Nr.97) nach
„Landrat-Friedrich-Meyer“ (F.Meyer,Nr.23 *1910 Landrat des Kreises Neustadt a. Rbge. +1975).
7.3.1986
Einweihung der 1.Aalräucherei am Nordufer des Steinhuder Meeres in der „Alten Schmiede“
Mardorf (Nr.58 von 1867) durch Familie Lemme.
Ostern 1986 1.Treffen mit Mardorf bei Homberg/Efze in Hessen am Dorfgemeinschaftshaus und anschließend
im Schützenhaus Mardorf (Steinhuder Meer).
26.4.1986
Unglück im Kernkraftwerk Tschernobyl (Sowjetunion-Ukraine). Die radioaktive Verseuchung reicht
bis Westeuropa. Der Raum Hannover (mit Mardorf) wird zum Glück nur wenig betroffen.
17.-19.5.1986 (Pfingsten) Der Schützenverein Mardorf erhält von August oo Gertrud Schulze (Nr.480) eine
wertvolle Damenkönigskette, Schützenkönigskette (Foto der Kette
in 1991) sowie eine Kinderkönigskette (Foto rechts 2012)
gespendet.
Schützenkönig ist Wilhelm Gieseke (Nr.213). Kinderkönig ist
Christian Poschag (Nr.55) und gegen Abend wird ein
Luftballonwettbewerb veranstaltet. Der weiteste Flug geht bis
nach Sachsen-Anhalt. Das letzte Mal organisiert der Vorstand
noch den gesamten Ablauf der beiden großen Feste im Ort selbst.
Im Folgejahr erfolgt eine komplette Ausrichtung durch die
Festwirtin Margret Meyer aus Rehburg.
335
(Pfingsten 1986) Die Realgemeinde hat zum Schützenhausbau insgesamt 35.000 DM gespendet. Heinrich Nülle
(*1956 Nr.54) wird zum 2x Kreisschützenkönig. 4 weitere Kreis-Königstitel gehen nach Mardorf.
Eva-Maria Heine (früher Nr.82) erringt mit dem Luftgewehr die Nds. Landesgoldmedaille. Marina
Mantei (bei Nr.77) erhält die Damenscheibe.
Dieses Fest wird das letzte Mal über Pfingsten stattfinden, weil chaotische Zustände am Nordufer
auch immer wieder negative Auswirkungen auf das traditionelle Schützenfest im Dorf haben. Der
Schützenverein entschließt sich zukünftig eine Woche vor Pfingsten zu feiern.
Norddeutschland- und Westfalenweit beworbene sogenannte „Rockertreffen“ finden alljährlich auf
einer Wiese am Pferdeweg/Bockelriede statt. Extra für diesen „Behelfs-Campingplatz“ (im
Landschaftsschutzgebiet) vom Landkreis Hannover genehmigt, drängen sich dort bis zu 5.000
alkoholisierte und oft gewaltbereite jüngere Menschen bei manchmal nur 5 Behelfstoiletten. Viele
reisen mit „schweren“ Maschinen in Gruppen bis zu 60 Mann an und der Platz ist schnell überfüllt.
Einige weichen in die nahen Wälder aus, die dann auch noch als Brennholzlieferanten herhalten
müssen. Der Pferdeweg ist im Bereich Bockelriede außerdem komplett mit Autos zugeparkt. Die
Polizei trotz Verstärkung durch Bereitschaftspolizei, Reiter und Hundeführer in der Unterzahl kann
sich nur auf allgemeine Verkehrskontrollen beschränken. Am späten Abend und in der Nacht
ziehen dann randalierende Gruppen zu Fuß am Ufer entlang und andere tauchen auf dem Dorffest
auf. Manchmal gelingt es friedlich miteinander zu feiern, oft genug eskaliert aber alles in blinde
Gewalt.
Mai 1986
Birgit Heidorn (*1.5.1974 Mardorf Nr.60 / Foto: Spielerpass 1985) muss nach vielen erfolgreichen
Jahren in der gemischten Fußball-Jugend
Mardorf verlassen. Mit der D-Jugend endet
hier die weitere Spiel-Möglichkeit. In Hannover
ist sie in der höchsten Klasse erfolgreich.
Schon ihr Vater Walter Heidorn (*1949), Onkel
Heinrich Heidorn (*1938), Cousin Uwe
Heidorn(*1963) und dessen Sohn Patrick
Heidorn spielten lange im TSV und der SG
Mardorf/Schneeren.
28.5.1986
Eröffnung des „Muschelmuseums“
Seestern (Nr.115) durch Familie Stemke.
Juni 1986
60-Jahrfeier des TSV Mardorf mit Sportwerbewoche (11.-16.), Kommers im Schützenhaus (28.)
mit einer kleinen Chronik
(Foto rechts).
im
Sommer 1986 Landtagswahl
in
Niedersachsen (SPD siegt
im Bereich Neustadt).
Beim Strandfest wird mit
Sylvia
Syrup
(Nr.15)
erstmals eine Mardorferin
„Strandkönigin“.
30./31.8.1986 Erntefest (noch auf dem
Festplatz).
5.10.1986
Kommunalwahl:
Ortsbürgermeister
bleibt
O.Brase (Nr.105) und stv.
W.Rabe (Nr.4) bei 8 Sitzen
für die CDU und 3 der SPD.
13.11.1986
Gründungsversammlung des Fördervereins der Grundschule Mardorf/Schneeren. 38 Mitglieder
mit dem 1.Vors. Lothar Bodenburg (B.d.L.Birken 3).
25.12.1986
Weiße Weihnachten mit viel Schnee. Im Monat Dez. fällt über 160 mm Niederschlag (normal 60).
Ende 1986
In Mardorf haben in 1986 insgesamt ca. 25.000 Touristen übernachtet.
Im strengen Winter schiebt der enorme Eisdruck des lange zugefrorenen Meeres aus Südosten
große Teile des Nordufers landeinwärts. Die Eisdecke kann lange befahren werden.
336
Jan.-März 1987 Es ist durchgehend sehr kalt! Am Nordufer türmen sich Anfang Februar vom zugefrorenen
Steinhuder Meer her meterhohe Eisschollen auf und schieben Boden- und Schlickberge bis an
den Uferweg.
Anfang 1987
Auf der Jahreshauptversammlung des TSV Mardorf wird Helmut Mantei (*1951 Nr.248) neuer
1.Vorsitzender und Walter Grehl Ehrenvorsitzender:
(*27.7.1930 in (Eckersdorf, Kreis Glatz-Neurode, Niederschlesien). Verwaltungslehre beim Landratsamt
Glatz; durch II.WK aber abgebrochen. Nach 1945 Schlosserlehre bei Fa. Harry Schulz in Neustadt. Gelernter
Schmied und Hufbeschlag bei Schmiedemeister Heinrich Meyer in Mardorf Nr.58 (Mardorfer Str.19). Später
Schlossermeister bei Metallbau Eichbaum Hannover. Verheiratet 1.x mit Lina Meyer
(Nr.58*4.1.1931+19.10.1965 / 2 Töchter Marianne und Rita / 2.x mit Heide *2.5.1942 / Tochter Claudia). In
Mardorf ist er von Anfang an ein nicht wegzudenkender Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens. So hat er
hier auch viele Aufgaben übernommen und Ämter bekleidet.
Wiedergründer TSV Mardorf am 10.4.1947 zusammen mit Willi Denker (als Vorsitzenden) und 21
weiteren Mardorfern. Zunächst nur Turnsparte auf dem Saal Asche Mardorf. Später weitere Sparten: Tanz,
Fußball, Gymnastik, Theater, Tischtennis, Feldhandball und Leichtathletik. Die Gründungsfeier findet mit
schon 125 Mitgliedern statt. Er ist aktiver Turner; setzt sich aber schon früh für einen Sportplatz ein. Dieser
ist zuerst direkt an der Rehburger Straße. Ab 1954 wird dann mit dem Bau des heutigen Platzes auf einem
Grundstück von Nr.19 begonnen; unter wesentlicher Beteiligung von britischen Soldaten und deren
schwerem Gerät. Zunächst ist es nur ein damals üblicher roter
Schlackeplatz. Dort wird oft mit den gleichen Leuten Feldhandball und
anschließend Fußball gespielt. Walter Grehl hat in all den Jahren
verschiedene Vorstandsposten (auch als 2.Vors. und als Kassierer 19651975) inne. In dieser Zeit (1973) wird der Traum von einem eigenen
Clubraum verwirklicht. Schließlich wird er am 21.2.1975 1.Vorsitzender
des TSV Mardorf. Danach steigt die 1.Herren mit kräftiger Verstärkung
aus Hannover in die 1.Kreisklasse auf. In seine Amtszeit fällt 1978 der
wichtige Zusammenschluss der Fußballsparten des TSV Mardorf und
TSV Schneeren zur Spielgemeinschaft Mardorf / Schneeren. Ohne die
der Spielbetrieb in beiden Orten zum Erliegen gekommen wäre. Es
spielen seitdem bis zu 4 Herrenmannschaften und eine Alte Herren
sowie fast alle Jahrgänge der Jugend. 1983 kommt die Flutlichtanlage
dazu. Diese wurde unter seiner Koordination selbst gebaut. Es folgen
weitere wichtige Investitionen wie z.B. die erste Zaunanlage am südl.
und westl. Sportplatz 1983, 1986 eigene Außentür für die
Umkleidekabine und westl. Ballfangzaun. In der Zeit vom 11.-15.6.1986 wird aus Anlass des 60-jährigen
Bestehens erstmals eine Sportwerbewoche mit Kommersabend im Schützenhaus durchgeführt. Das Amt als
Vorsitzender führt er bis zum Winter 1986. Er wird bei der Hauptversammlung 1987 auch zum
Ehrenmitglied ernannt. Das hindert ihn nicht im Folgejahr 1988 noch einmal den Vorsitz für ein Jahr zu
übernehmen, um den Verein in einer schwierigen Zeit zu führen.
Der 1.Herrenmannschaft gelingt 1988 schließlich der Aufstieg in die Kreisliga (bis 1992). Bis zum Sommer
1988 Instandsetzung (14 Monate) des Platzes und nördl. Zaun mit Parkplatz. Walter Grehl gründet 1985 in
Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Barmer Ersatzkasse die Vereinssparte Sportabzeichen.
Zunächst mit nur 12 Teilnehmern (später bis zu 100). Seitdem ist der TSV Mardorf schon fast 20 mal bei den
Vereinen bis 500 (bzw. 300) Mitgliedern in Niedersachsen der Verein mit den meisten abgelegten jährlichen
Sportabzeichen geworden. Bei den Vorbereitungen für die 31.Fußballstadtmeisterschaft 2007 hat sich Walter
noch mal richtig „reingehängt“. Schon 6 Monate vorher repariert er Zäune und deren Tore. Vieles nimmt er
zur Feinbehandlung sogar mit nach Hause. So kommen viele Arbeitsstunden an den Samstagen und auch in
der Woche zusammen. Das Sportplatzgelände mit Parkplatz (Eichendorffstraße / Hegebusch) erhält 1991 den
folgenden Namen:
Walter-Grehl-Platz
Offiziell eingeweiht am 18.7.2009 mit dem Zusatzschild:
Walter Grehl (*27.07.1930 in Eckersdorf-Schlesien, Mardorf Nr.58) Turner, Leichtathlet, Hand- und
Fußballer, wesentlich beteiligt: 1947 Wiedergründung TSV Mardorf, 1954 Sportplatzbau, 1973
Vereinsheimbau, 1978 Gründung Spielgemeinschaft Mardorf/Schneeren, 1975 – 1986 Vorsitzender TSV
Mardorf, 1983 Flutlichtbau, 1985 Initiator des erfolgreichen Sportabzeichens.
(Lebensdaten zusammengetragen vom Freund und Wegbegleiter Friedel Dankenbring)
Anfang 1987 Das im äußersten Nordwesten (kurz vor Husum) gelegene Mardorfer „Bieförthmoor“ wird
Naturschutzgebiet (3.12.1986 NSG-HA114 – ca.115 ha). Mit dem Schneerener Anteil gesamt 198
ha. Der letzte Handtorfstich liegt gerade mal 10-15 Jahre zurück.
Der landeinwärts gewehte Sand am Badestrand wird mit frischem Sand aus Schneeren aufgefüllt.
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Anfang 1987 Der Fremdenverkehr am Steinhuder Meer gehört noch zum „Gebietsausschuß Steinhuder MeerMittelweser“.
Der Verein „Ski und Wandern Rehburg“ (SWR) gründet sich mit großer Beteiligung von etlichen
Mardorfern. So gehört die Gruppe heute bei örtlichen Veranstaltungen auch in Mardorf dazu.
Kreisschützenkönig ist Holger Flächsig (Nr.232) und Kreiskinderkönig Christian Poschag
(Nr.55).2.3.1987
Massiver Eisregen in unserer Gegend!
29.-31.5.1987 2.Kreisschützenfest in Mardorf aus Anlass
von 135 Jahren Schützenfeste , 60 Jahre
Gründung des Schützenvereins (Foto rechts:
Die Festschrift) und 35 Jahre nach
Neugründung.
Es ist auch das 1.Fest nach 1950, dass „Eine
Woche vor Pfingsten“ stattfindet. Maria
Dunsing (Nr.52) erhält die Damenscheibe
schon
am
Samstag.
1.weibliche
Schützenkönigin in Mardorf wird Elfriede
Röhr (Nr.37 *1932), Kinderkönigin Ilka
Denker (Nr.73). Annageln der beiden
Scheiben am Samstag.
Festplatz für das Großereignis ist der noch
freie Platz an der Alten Lindenstraße (damals
Bolzplatz, heute Kindergarten). Mehrere
Tausend Menschen kommen und am Ausmarsch am Sonntag (Antreten auf dem Sportplatz)
nehmen über 55 Vereine teil. Er führt unter 10 Ehrenpforten hindurch.
Fotos v. o. l.: Spielmannszug Mardorf mit T.Lohrer, auswärtiger Fanfarenzug, Festkutsche, SV Mardorf
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Pfingsten 1987 Einmal mehr gibt es auch in diesem Jahr an der Bockelriede ein behördlich genehmigtes
„Chaoten“-Treffen“.
Sommer 1987 Mardorf besucht erstmals Mardorf bei Homberg/Efze in Hessen. 3 Busse mit begeisterten
Menschen – alt und jung, dem SZ und der Feuerwehr-Kapelle sowie einer Fußballmannschaft
fahren gen Süden.
Der Ortsbürgermeister W. Brase (Nr.3) mauert mit „Katzenköpfen“ (blaue Straßen-Steine) ein
Blumenrondeel an der Einmündung zum Mummrian (Foto oben).
1.8.1987
Lehrer in Mardorf ist Matthias Stier (*21.4.1952 Mardorf, Zum Fuhrenkamp oo Esther Leger,
Künstlerin – 3 Kinder).
28.-30.8.1987 Erntefest mit 30jährigem Bestehen der Feuerwehrkapelle Mardorf: Am Freitagabend ist
Kommers, Sa. Erntefest mit Umzug der Erntewagen und So. großes Treffen vieler Musikzüge mit
Umzug.
Eine
Kassette mit der
Musik
der
Blaskapelle (u. a.
Mardorfer Lied –
Foto
unten)
ist
erstmals zu kaufen.
Davor
gab
es
schon
eine
Singleschallplatte
und Jahre später
erscheint die 2.MC.
30.10.1987
Am Abend spricht
bei einer Wahlkampfveranstaltung
der
stv.
Nds.
Ministerpräsident
Wilfried
Hasselmann
im
Schützenhaus
Mardorf.
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30.10.1987
Ida Meier
(*30.10.1922 Kleine Nr.106 oo Otto
Meier, Müller in Mardorf Nr.75/ Nr.94)
geht in den Ruhestand und gibt die
Leitung des Kindergartens Mardorf ab
an Karin Langhorst (*2.1.1949 Nr.174).
Das Gelände am Parkplatz vor dem
Kindergarten (Alte Lindenstraße / Bei
den Langen Birken) erhält am 5.11.2009
offiziell den Namen:
Tante-Ida-Platz
(Foto rechts: Tante Ida mit KindergartenKindern, damals noch in der Grundschule)
Auf dem Erläuterungsschild steht:
Ida Meier (* 30.10.1922, geb. Kleine, 3 eigene Kinder, Mardorf Nr.94 „Mühle“).
1941 – 1945 Erste Betreuerin im Ernte-Kindergarten bei Hof Nr.1 (seitdem bekannt als „Tante Ida“). 1970 –
1987 Leiterin des Spielkreises und Kindergartens Mardorf.
Herbst 1987 Bei der Bundestagswahl gewinnt die CDU im Bereich Neustadt.
7.11.1987
Die Generalversammlung des Schützenvereins mit über
70 Teilnehmern nimmt mit Bedauern den Rücktritt von
Walter Langhorst (Nr.73 +27.8.1994) zur Kenntnis. Er wird
auf der Hauptversammlung am 10.11.1990 zum
Ehrenvorsitzenden ernannt. Da nach eingehender Debatte
kein Nachfolger bereit ist, wird gem. Satzung Friedrich
„Friedel“ Dankenbring (Nr.23 / Heerhof *1952 / schon seit
1977 im engeren Vorstand) mit der Wahrnehmung der
Geschäfte des 1.Vorsitzenden beauftragt. Die einstimmige
Wahl zum 1.Vors. erfolgt dann auf der folgenden
Hauptversammlung am 12.11.1988 (bis 1995 im Amt). Es
sind weiterhin fast 300 Mitglieder im Verein und er ist damit
über Jahre der viertgrößte im Kreisverband. Das große
Bauvorhaben ein „neuer überdachter Kleinkaliberstand“
wird geplant.
Nov.1987
Die seit Jahren verschwundene (Welfen-)Vereinsfahne des Gesangvereins Mardorf taucht nach
langer Odyssee (bis Canada) wieder auf.
4.12.1987
Den Vorsitz der Mardorfer CDU (um 50
Mitglieder) übernimmt Wilhelm Kahle (Nr.82
*1933). Er führt die Partei bis zum12.4.2002.
Dez.1987
Der Monat ist sehr kalt.
Vor 1988
kommt zum Supermarkt in Nr.102 eine
Gaststätte mit Pension „Zum Rauchfang“ (Foto
rechts um 1985) hinzu. Im Restaurant sind später
Pächter: Familie Kampf, Familie Dörrie und um
2005 Familie Duong im Asia Restaurant „Xuan“
(Frühling im Rauchfang – Foto 2012).
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