Volkswirtschaft Stand: September 2011 - foyer-der

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Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Wirtschaftswissenschaften
BWL
- Einkauf, Fertigung, Absatz
- Lagerhaltung
- Finanzierung
- Kalkulation (Kostenrechnung)
- Buchführung
- Organisation
VWL
- Leistung der geschaffenen Werte
- Ländervergleich
- Wirtschaftssysteme
- Rolle des Staates in der Wirtschaft
Gegenstand
BWL
- einzelne Unternehmen (der einzelne Betrieb)
VWL
- die gesamte Wirtschaft
- Unternehmen
- Haushalte
- Banken
- Staat
- Bruttoinlandprodukt
- Volkseinkommen
#(Mikroökonomie)
#(Makroökonomie)
Inflationsentstehung
Durch hohen Export, erhöht sich die Geldmenge rapide (Geld ist dann weniger wehrt)
ausgeglichenes System:
Geld
Güter
Güter
unausgeglichenes System:
Geld
EZB greift durch Erhöhung der Leitzinsen ein
Mikro- und Makroökonomie:
Definition Mikroökonomie: auch Mikrotheorie, ist ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Ihr Gegenstand
ist das wirtschaftliche Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte (Haushalte und Unternehmen) und die
Allokation von knappen Ressourcen und Gütern durch den Marktmechanismus. Insbesondere die
neoklassische Mikroökonomie arbeitet mit mathematischen Modellen, die sie aus der Realität abstrahiert.
Im einfachsten Modell des Wirtschaftskreislaufs sind die Haushalte Anbieter der Produktionsfaktoren
Arbeit, Kapital und Boden sowie Nachfrager der angebotenen Güter (Waren und Dienstleistungen), die sie
mit dem Ziel der Nutzenmaximierung konsumieren. Die Unternehmen setzen die Produktionsfaktoren zur
Produktion von Gütern ein, die sie mit dem Ziel der Gewinnmaximierung auf dem Markt anbieten.
Definition Makroökonomie: auch makroökonomische Theorie oder Makrotheorie, ist ein Teil der
Volkswirtschaftslehre. Die Makroökonomie befasst sich mit dem gesamtwirtschaftlichen Verhalten der
Sektoren, mit der Analyse der gesamtwirtschaftlichen Märkte und den Zusammenhängen.
Eine ordentliche Wirtschaft ist die der Bedürfnisbefriedigung.
Die Masloische Bedürfnisbefriedigung (-spyramide)
Selbstverwirklichung
Wertschätzung
Luxusartikel, Wünsche, Träume
Anerkennung im Beruf u. Privat
soziale Bedürfnisse
Freund, Vereine, Gruppen
Sicherheitsbedürfnis
Vorsorge, Versicherung
Essen, Kleidung, Miete
Grundbedürfnis
1
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Marktformen:
- Monopol = ein Anbieter / viele Nachfrager
ein Nachfrager / viele Anbieter
-
Oligopol = wenige Anbieter / wenige Nachfrager
weniger Anbieter / viele Nachfrager
viele Anbieter / weniger Nachfrager
Anbieter müssen auf Angebot anderer Anbieter reagieren, Kartellabsprachen sind
verboten
-
Poligopol = viele Anbieter / viele Nachfrager
Kaum Preiskampf, keine Absprachen nötig
Der vollkommene Markt






#(utopisch)
volle Transparenz ( welches Angebot u. welcher Nachfrager gibt es)
keine Präferenzen (keine Bevorzugung von Anbietern o. Nachfragern)
nur gleichwertige Güter
räumlicher und zeitlicher Punktmarkt
unbegrenzt schnelle Reaktion
atomistische strukturiert
#(sehr klein strukturiert)
Preis
Anbieter
Überangebot
Konsumentenrente
Mindestpreis
Gleichgewichtspreis
Höchstpreis
Produzentenrente
Nachfrager
Unterangebot
Menge
Marktgleichgewicht
 die individuellen Pläne der Marktteilnehmer sind erfüllt
 Marktgleichgewicht bringt Anbieter und Nachfrager in Übereinstimmung
 Durch ein Überangebot und Übernachfrage wird das Gleichgewicht durch Preisanpassung wieder
hergestellt
staatliche Höchstpreispolitik
- geschieht zum Schutz der Nachfrager
- es entsteht ein Nachfrageüberhang
- es bilden sich schwarze Märkte (mit höherem Preis)
- Staat wirkt mit Wartelisten oder Rationierungskarten entgegen
staatliche Mindestpreispolitik
- geschieht zum Schutz der Anbieter
- es entsteht ein Angebotsüberhang
- es bilden sich graue Märkte (mit niedrigeren Preisen)
- Staat beschränkt den Anbau oder bildet Vorratsstellen
2
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Preisstabilität der Nachfrage
 misst wie stark die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert
Preis
Preis
5
5
4
4
unelastisch
Benzin, Diesel
ehr elastisch
Butter, Margarine
90
Preis
100
60
Menge
100 Menge
Preis
absolut unelastisch
unendlich elastisch
Menge
Menge
Preiselastizität = Änderung der Nachfrage %
Änderung des Preises %
Preiselastizität = 0
(vollkommen unelastisch)
Es tritt keine Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen ein. Dies zeigt sich beispielsweise bei
lebenswichtigen Medikamenten, da trotz Preiserhöhungen immer die gleiche Menge gekauft wird. In der
Praxis findet dieser Fall seine Grenzen allerdings dort, wo sämtliche finanziellen Mittel ausgeschöpft sind
Preiselastizität =< 1
(unelastisch)
Eine schwache Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen zeigt sich besonders bei
lebensnotwendigen Wirtschaftsgütern wie Nahrungsmittel, die schlecht substituiert werden können.
Weitere Gründe sind die mangelnde Wahrnehmung der Preisänderung und die Aufwendigkeit der Suche
nach Substituten.
Preiselastizität => 1
(elastisch)
Preiselastizität = 1
(neutral o. einheitselastisch)
Preiselastizität =
(vollkommen elastisch)
Eine 5-Euro-Banknote würde zu einem Preis von 5,01 Euro keine Nachfrager finden. Kostet die Banknote
hingegen genau 5,00 Euro, ist die nachgefragte Menge beliebig groß. Die Nachfrager kaufen die
Banknote tatsächlich nur dann, wenn sie benötigt wird. Bei einem Preis von 4,99 Euro ist sie sogar
unendlich groß, da jetzt jeder Nachfrager versuchen wird, diese Banknote zu erstehen.
Berechnung der Änderung (sowohl der Nachfrage als auch des Preises)
Bsp.: 1 Kugel Eis alt: 2,00€
neu: 2,20€
Menge alt: 10 Kugeln
neu: 8 Kugeln
= 10
= - 20
10
= -20
3
=-2
= neu – alt x 100
alt
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Preiselastizität der Nachfrage hängt ab von:
- der Erhältlichkeit
Substitutionsgüter (Güter, die dieselben oder ähnliche Bedürfnisse stillen und daher vom Konsumenten
als gleichwertiges Ersatzgut angesehen werden)
- Notwendigkeit des Gutes
Grundnahrungsmittel ehr unelastisch
#(Preiserhöhungen wirken sich negativ
Luxusgüter ehr elastisch
auf Absatzmenge aus)
- Zeithorizont
Umstellung von A3 auf VW Golf
#(wie dringen (schnell) wird das gut gebraucht)
Kreuzkapazität
= Nachfrageänderung Gut 1 %
Preisänderung Gut 2 %
#(Nachfrageerhöhung der Margarine)
Preiserhöhung der Butter
1. substitutive Güter
Butter / Margarine
positive Kreuzpreiselastizität
#(sich ersetzende Güter)
2. komplementäre Güter
Auto / Winterreifen
negative Kreuzpreiselastizität
#(sich ergänzende Güter)
3. Güter mit voneinander unabhängiger Mengenentscheidung
Einkommenselastizität
1. normale Güter
positive Einkommenselastizität
2. inferiore Güter
geringer notwendige Güter
Bsp.: Kartoffeln
verm. ehr Fleisch als Beilagen
Öffentlicher Nahverkehr
3. Luxusgüter
hohe Elastizität
Markt
-
Besteht aus Gruppen potentieller Käufer und Nachfrager
. Gruppe der Käufer bestimmt die Nachfrage
. Gruppe der Anbieter bestimmt die Angebote
Marktformen:
- Binnenmarkt (Deutschland, Europa)
- Faktormarkt
> Arbeitsmarkt
#(Handel mit Arbeitsleistung)
> Kapitalmarkt
#(Vermittlung von Krediten)
> Immobilienmarkt
#(Grundstücke und Gebäude)
- Gütermarkt
> Konsum
> Investition
Käufermarkt
- Käufer kann preislich und qualitativ bestimmen
#(mehr Angebote als Nachfrager)
Verkäufermarkt
- Verkäufer bestimmt Qualität und Preis
#(mehr Nachfrager als Angebote)
4
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
offener Markt
- Welthandel
geschlossener Markt
- Handelsverbote
- Zölle, Vorschriften
erfüllt die Funktionen:
- der Koordination
- der Versorgung
- der Preisbildung
- der Verteilung
Betrieblicher Umsatzprozess
Wettbewerb
Wettbewerb ist das Bemühen von Marktteilnehmern Geschäfte abzuschließen um die sich andere
Marktteilnehmer der anderen Seite ebenfalls bemühen.
Anbieter-Seite
- Willen zum wettbewerblichen Verhalten
- Möglichkeit zum wettbewerblichen Verhalten
- muss über Ressourcen verfügen, auch finanziell und warentechnisch
- Gewinnmaximierung anstreben
Nachfrager-Seite
- Markttransparenz
- Wille zur Informationsbeschaffung
- Entscheidungsfreiheit
- Finanzielle Ressourcen
- Nachfragebeweglichkeit (Elastizität es sollte Ausweichmöglichkeiten geben)
- Einkommensnutzen-Maximierung
5
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Wettbewerbsfunktionen
Freiheitsfunktion
- sorgt für Handlungsalternativen, Nachfrager können aus vielfältigen Angebot wählen, Anbieter
können Angebote kreativ gestalten
im Austauschprozess
- Vergrößerung des Pools der Marktteilnehmer auf beiden Seiten
im Parallelprozess
- Möglichkeit zu kreativen Handeln auf der gleichen Seite
Steuerungsfunktion
- Wettbewerb stellt sicher das das Angebot an Gütern und Dienstleistungen den Bedürfnissen der
Nachfrager entspricht
Allokation-Funktion
- Steuerung der Produktionsfaktoren zum effektiven Einsatz
Innovationsfunktion
- Wettbewerb als Anreiz zum technischen Fortschritt
Anpassungsfunktion
- Wettbewerb sorgt dafür das man sich rasch an ändernde äußere Bedingungen anpasst
Verteilungsfunktion
- leistungsgerechte Verteilung
(gute Leistung mit Gewinn, schlechte Leistung mit Verlusten bis Wettbewerbsausschluss)
Kontrollfunktion
- Kontrolle:
im Austauschprozess: Interessenkonflikt Anbieter / Nachfrager
im Parallelprozess: die Akteure kontrollieren sich gegenseitig
Wettbewerbspolitik
- Gesamtheit der rechtlichen Regelungen und staatlichen Maßnahmen die
Wettbewerbsbeschränkungen verhindern sollen
Ziel der Wettbewerbspolitik
- Verhindern von Missbrauch der wirtschaftlichen Macht
- Sicherung der individuellen Freiheit
- Schaffung eines ordentlichen Rahmens für den Wettbewerb
Drei-Säulen-Konzept des Kartellrechts
private
Wettbewerbsbeschränkungen
Verbot von
Wettbewerbsvereinbarungen
Kontrolle
einseitigen
Verhaltens
#(Rechte des Kartels)
Fusionskontrolle
Sonst besteht die Gefahr vom Ausschalten des Wettbewerbs
Arten der Wettbewerbsbeschränkung
horizontale Wettbewerbsbeschränkungen
(zwischen Unternehmen auf der 1. Ebene der Wertschöpfungskette)
Zusammenschluss auf dieser Ebene
#(Zusammenarbeit von Firmen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
 finanziell, Know-how, Macht)
6
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
vertikale Wettbewerbsbeschränkungen
Zusammenschluss vorwärts / und / oder rückwärts entlang des Wertschöpfungsprozesses
diagonale Wettbewerbsbeschränkung
Konglomerater Zusammenschluss von Unternehmen unterschiedlicher Branchen
Gesamtwert
Brauerei
Teilefertiger
horizontal
Montage B1
Montage B2
Montage B3
Großhandel
Fluglinie
Einzelhandel
diagonal
vertikal
1. Kollektivmonopol => Kartell
→ Außenmonopol
Anbieter bilden solidarische Einheit
→ Innenverhältnis
Anbieter bleiben unabhängig und verfolgen eigene Interessen
Kartelle (sind verboten)
- Preiskartell
- Quotenkartell
- Gebietskartell
abgestimmtes Verhalten
2. Individualmonopol
→ einzelner Marktteilnehmer versucht Monopol zu erreichen
3. Preisbindung der 2. Hand
→ Hersteller verpflichten die Händler zu bestimmten Verkaufspreisen
4. spontan solidarisches Parallelverhalten
→ an Oligopolmärkten, wo 1 Unternehmen dominiert, passen die anderen ihre Preise an
→ Wettbewerb findet mit anderen Parametern statt (z.B.: Service)
5. Fusio (vertikal – diagonal – horizontal)
6. Behinderung und Verdrängug
z.B.: Bezugssperren, Kampfpreise
7. Monopolisierung durch überlegene Marktleistung
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
 Ist ein System statistischer Teilrechnungen mit dem Ziel, quantitativer Darstellung des
wirtschaftsgeschehen einer Volkswirtschaft für einen abgeschlossenen Zeitraum
(zeitraumbezogen) #(ca. 1 Jahr)
Anforderungen an die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)
 überschaubar
 widerspruchsfrei
 umfassend
7
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Wichtigsten Parameter:
1. Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Umfasst die Summe aller in einem Land für den Endverbraucher bestimmten Güter und Dienstleistungen
bewertet zu Marktpreisen, die während einem bestimmten Zeitraum produziert wurden
Inlandprinzip: Produkte werden im Inland produziert
2. Bruttonationaleinkommen ( BNE) – alt = Bruttosozialprodukt
Leistung aller Deutschen, egal wo sie erbracht wurde
- Arbeitseinkommen
- Vermögenseinkommen
- Gewinne
Inländerprinzip: fließt den Inländern zu
#(z.B.: Belgier in
Deutschland)
BIP
Einkommen ausländischer
Grenzgänger im Inland
BIP
Erträge ausländischer
Kapitalanleger im Inland
BIP
Produktion im Inland durch
inländische Prod.-Faktoren
BNE
#(z.B.: Deutscher
in Belgien)
Einkommen inländischer
Grenzgänger im Ausland
BNE
Erträge inländischer
Kapitalanleger im Ausland
BNE
#(Produktionsfaktoren = Arbeit, Boden, Kapital, technisches Wissen)
Sektoren der Volkswirtschaft
Primärsektor:
Urproduktion
- Landwirtschaft
- Forstwirtschaft
- Bergbau
Sekundärsektor:
Industrieller Sektor
- produzierendes Gewerbe
- verarbeitendes Gewerbe
- Handwerk
- Energieversorgung
Tertiärsektor:
Dienstleistungssektor
- Banken
- Versicherungen
- Handel
- Vertreter
- Vermietung
Quartärsektor:
Informationssektor
- Beratung
- IT-Dienstleistung / Kommunikation
Quintärsektor:
Entsorgungssektor
- Müllabfuhr
- Kläranlagen
- Recyclinganlagen
8
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
betriebliche Produktionsfaktoren
VWL
Kapital
Arbeit
-
-
-
Boden
(Bildung/Know-how)
-
BWL
Arbeit
Werkstoffe
Material
Roh – Hilfs - Betriebsstoffe
Betriebsmittel
Arbeit
dispositive Arbeit
- Planung
- Organisation
- Kontrolle
Ausführende Arbeit
- Realisierung
Wertschöpfung
Korn
Bauer
Brot
Mehl
Korn
Bäcker
Mehl
Korn
Müller
Wertschöpfung ist der Prozess, der misst was im Transformationsprozess geschaffen wird.
Input
Material
Transformation
Produktion
Output
Produkt
Wertschöpfung
 monetäre Bewertung des betrieblichen Transformationsprozesses
 zeigt an, welche Werte durch den betrieblichen Transformationsprozess geschaffen wurden
WS = Output – Input
(Vorleistungen)
Wertschöpfung steht zum Verteilen:
 Arbeitnehmer erhalten Lohn
 Kapitalgeber erhalten Zinsen
 Staat erhält Steuern
 Unternehmen erhält Gewinn
Volkswirtschaftliche WS – Kette vom Rohstoff zum Endkunden
Urproduzent
Rohstoff
Primärsektor

Teile- 
Lieferant

Produzent
Sekundärsektor
Großhändler

Einzelhändler
Tertiärsektor
WDH:
Bruttoinlandprodukt
= Summe erwirtschafteter Güter und Dienstleistungen in einer bestimmten Zeit im Inland
Bruttonationaleinkommen
= Einkommen das Inländern (Deutschen) zufließt, auch wenn sie im Ausland arbeiten
Volkseinkommen (Nettonationaleinkommen)
= Lohn und Gehalt aus abhängiger Tätigkeit
+ Gewinn aus unternehmerischer Tätigkeit und Kapitalgewinne
#(Unternehmens- & Vermögenseinkommen)
9
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Kreislauf-Modell einer offenen Volkswirtschaft
º Berechnung des Bruttoinlandproduktes (BIP)
• Entstehungsrechnung
Produktionswert #(Herstellpreis)
3.680 Mill.€
- Vorleistung
1.824 Mill.€
= Bruttowertschöpfung
+ Gütersteuern
- Gütersubventionen
= Bruttoinlandprodukt
2.062 Mill.€
• Verwendungsrechnung
Private Konsumausgaben
1214,16 Mill.€
+ staatliche Konsumausgaben
391,91 Mill.€
+ Brutto-Investitionen
449,18 Mill.€
+ Exporte
688,39 Mill.€
- Importe
681,11 Mill.€
= Bruttoinlandsprodukt
2062,5 Mill.€
• Verteilungsrechnung
Arbeitnehmerendgeld (Inländer)
+ Unternehmens- und Vermögenseinkommen
= Volkseinkommen
+ Produktions- u. Importabgaben an den Staat
(Zölle, Steuern)
- Subventionen
+ Abschreibungen
= Bruttonationaleinkommen (BNE)
- Primäreinkommen aus der übrigen Welt
(Saldo)
= Bruttoinlandsprodukt
10
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsmaßstab?
laut Kritikern spricht einiges dagegen:
1.
2.
3.
4.
Es gibt keine konkreten Aussagen über die Verteilung
Keine Aussagen, wie BIP erzeugt wurde
Keine Aussage welche Erzeugnisse zum Erfolg geführt haben
Es werden nicht alle Leistungen erfasst
(Hausarbeit, gemeinnützige Arbeit, Schwarzarbeit)
laut Kritikern:
zu hoch weil zum Beispiel Umweltschäden nicht abgerechnet werden.
zu niedrig weil Schwarz- und Heimarbeit nicht eingerechnet werden
Wirtschaftswachstum sollte sein:
stetig
- keine Sprünge
-geringere
Wachstumsraten
angemessen
-Prod. + Konsum
Möglichst ohne
Umweltschädigung
sozialverträglich
-mobilität der
Arbeitnehmer
-keine Diskriminierung
von Arbeitnehmern
Berücksichtigung von
Arbeitnehmern mit
geringer Qualifikation
Konjunktur
 Wellenförmiger Verlauf der Wirtschaftsentwicklung
 Wird am realen Bruttoinlandprodukt gemessen
 Spiegelt die Gesamtsituation der Wirtschaft wieder
 Enger Zusammenhang zwischen Konjunktur und Wachstum
11
Ausgewogen
-Regionen
Branchen
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Konjunkturzyklen
Indikatoren für den Verlauf der Konjunktur
Frühindikatoren:
- Auftragseingänge (im Vergleich zum Vorjahr)
- Investitionsbereitschaft
- Baugenehmigungen (Anträge)
Gegenwartsindikatoren: - Vertrauensindikator z.B.: Geschäftsklimaindex
- Umsatzvergleiche
- Investitionen
- Kapazitätsauslastungen
Spätindikatoren:
- Beschäftigungsanzahl
- Verbraucherindex (Inflationsrate) Steigerung der Preise bezogen auf 1 Jahr
- Gewinn- und Lohneinkommen
- Steuereinnahmen des Staates
Ermittlung des Preisindex
Beispiel 1995 - 2005:
Warenkorb:
Bestandteil
01 Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke
02 Tabakwaren, alkoholische Getränke
03 Bekleidung, Schuhe
04 Wohnung, Wasser, Gas, Brennstoffe
05 Einrichtungsgegenstände
06 Gesundheit, Pflege
07 Verkehr
08 Nachrichtenübermittlung
09 Freizeit, Kultur, Unterhaltung
10 Bildungswesen
11 Hotel, Restaurants
12 Andere Waren & Dienstleistungen
Preisindex = Preis Warenkorbes des Berichtsjahres
Preis WK des Basisjahres
12
1995
13,1
4,2
6,9
27,5
7,1
3,4
13,9
2,3
10,4
0,7
4,1
6,1
2000
10,3
3,7
5,5
30,2
6,9
3,5
13,9
2,5
11,0
0,7
4,7
7,0
2005
10,4
3,9
4,9
30,0
5,6
4,0
13,2
3,1
11,6
0,7
4,4
7,4
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Ausgleich der Zahlungsbilanz
 alle messbaren Geldtransaktionen zwischen dem In- und Ausland (z.B.: Aktien)
Vermögenseinkommen
Schenkungen
Erbschaften
Hauptursache für
Export > Import (z.B.: Aufhebung des Exportembargos)
Devisenbilanz
geringe Arbeitslosigkeit oder Vollbeschäftigung
Arbeitslosenquote =
-
gemeldete Arbeitslose
x 100
Abhängig Beschäftigte + gem. Arbeitslose (alle Erwerbsfähigen)
keine Erfassung derer die keine Arbeit suchen
versteckte Arbeitslose
z.B.: in Bildungsmaßnahmen, Frührentner oder subventionierte Arbeitsplätze (Lohnzuschüsse)
Ursachen der Arbeitslosigkeit
- Steigerung der Produktivität
- Import aus Niedriglohnländern
- Globaler Wettbewerb / Bildung
- Technischer Fortschritt
Arten der Arbeitslosigkeit
- Strukturelle Arbeitslosigkeit (Kohle, Stahl, Schiffsbau)
- Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
- Saisonale Arbeitslosigkeit
- Friktionale Arbeitslosigkeit (Kurzarbeitslosigkeit etwa drei Monate bei Arbeitssuche)
- Langzeitarbeitslosigkeit
- AFG = Arbeitsförderungsgesetz
Umweltverträgliches Wirtschaften
-
Sparsamer Umgang mit Ressourcen
Erhalt der Natur für die nachfolgende Generation
Effektive Nutzung der Rohstoffe
 KWAG (Kreislaufwirtschaftsabfallgesetz)
Sozialverträgliche Einkommens- und Vermögensverteilung
-
Ausgleich ökonomisch starker und schwacher Einkommensbezieher
Schaffung gleicher Chancen
Durchsetzung Leistungsprinzip
Solidaritätsprinzip
Zielbeziehungen
1. Zielharmonie
Erfüllung eines Zieles begünstigt die Erfüllung eines anderen Zieles
z.B.: Wirtschaftswachstum + geringe Arbeitslosigkeit
2. Zielkonflikt
Erfüllung eines Zieles behindert die Erfüllung eines anderen Zieles
z.B.: umweltverträgliches Wirtschaften + Preisniveaustabilität
umweltverträgliches Wirtschaften + stetiges Wirtschaftswachstum
geringe Arbeitslosigkeit + Preisniveau
13
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
3. Zielindifferenz
Erfüllung eines Zieles hat keinen Einfluss auf eine andere Zielerfüllung
z.B.: umweltverträgliches Wirtschaften + gerechte Einkommensverteilung
Die europäische Zentralbank
Entscheidet über die Geldpolitik der europäischen Währungsunion
besteht aus:
- Direktorium
Aufgaben:
-
Rat der europäischen Zentralbanken
höchstes Gremium
besteht aus Direktorium, Präsidenten der nat. Zentralbanken
Aufgaben:
-
- Durchsetzung der vom Rat festgelegten Geldpolitik
- Weisungsbefugnis gegenüber dem nat. Zentralbanken
- Vorbereitung der Ratssitzungen
- Tagesgeschäft
- Festlegung der Geldpolitik
- Festlegung der Leitzinsen
- Regulierung der Geldmenge
Erweiterter Rat
besteht aus:
- Direktorium
- Vizepräsident
- Präsidenten der nat. ZB
- Präsident des Rates der EU
haben kein Stimmrecht
- 1 Mitglied der Kommission
Aufgaben:
-übernimmt vorübergehend Aufgaben des EZB-Rates
- Beratungsaufgaben
- Erhebung statistischer Daten
14
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
15
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Mindestreservepolitik
 Zusätzliche Barreserve die die Geschäftsbanken halten müssen (zur Liquiditätsreserve)
 Je höher die Mindestreserve desto geringer die Geldschöpfung
 Erhöhung der Mindestreserve (MR)
Dämpfung der Konjunktur
 Bei Reduzierung der MR mehr Geld gelangt in den Währungsraum
Ständige Fazilitäten (Möglichkeiten)
1. Einlagefazilität
 Über Nacht kann überflüssiges Geld in der Zentralbank angelegt werden
Zinsuntergrenze: 0,5% z.Z.
2. Spitzenfinanzierungsfazilität
 Übernachtbeschaffung von Liquidität
Zinsobergrenze: 2,0% z.Z.
Offenmarktpolitik
-
Standardinstrument der EZB
Geldschöpfung wird beeinflusst
Offenmarktpapiere sind festverzinsliche Wertpapiere
Offenmarktgeschäfte kommen immer durch die EZB zustande
Banken entscheiden frei ob sie kaufen oder verkaufen wollen
Offenmarktgeschäfte beeinflussen den Aktienmarkt nicht
Erfolgt über Tender
Mengentender
Beispiel:
Mengentender mit einem Gesamtvolumen von 105 Mill. €
Bank
Gebot
A
B
C
30 Mill. €
40 Mill. €
70 Mill. €
Repartierung
(RS)
0,75
0,75
0,75
Repartierungssatz: RS = Menge der Tender
Menge der Gebote
= 105 Mill. €
140 Mill. €
Zuteilung (= Gebot x RS)
22,5 Mill. €
30 Mill. €
52,5 Mill. €
= 0,75
Zinstender
Beispiel:
EZB bietet Tender mit einer festgelegten Menge von 94 Mill. € und einen Mindestzinssatz von 3,5% an
Zinssatz
Bank A
Bank B
Bank C
Gebote
kum. Gebote
3,15
3,10
3,09
3,08
3,07
3,06
3,05
3,04
3,03
5
5
10
5
5
5
5
5
5
10
10
5
-
5
5
5
10
15
15
5
10
0
10
10
10
20
30
35
15
15
0
10
20
30
50
80
115
130
145
16
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Alle Gebote bis 3,06% werden auf die Banken aufgeteilt, Rest 14 Mill. € werden über den
Repartierungssatz aufgeteilt.
RS
14 Mill. €
35 Mill. €
=
(Rest aus Pott)
( Gebote bei 3,05%)
folgende Aufteilung:
Bank A
= 14 Mill. €
5 Mill. € zu 3,07%
5 Mill. € zu 3,06%
4 Mill. € zu 3,05%
Bank B
=
0,4
= 34 Mill. €
5 Mill. € zu 3,10%
5 Mill. € zu 3,09%
5 Mill. € zu 3,08%
5 Mill. € zu 3,07%
10 Mill. € zu 3,06%
4 Mill. € zu 3,05%
Bank C
Summe
Grafik: beabsichtigte Wirkung der Geldpolitik ???
Finanzpolitik einer Volkswirtschaft
Einnahmen- und Ausgabenpolitik eines Staates
Aufgaben:
- Erhebung öffentlicher Einnahmen
Steuern, Beiträge, Gebühren (Bauantrag, Bußgelder)
- Festlegung der Art und Höhe der Ausgaben
(Ausgaben sollen durch Einnahmen gedeckt sein)
Ziele der Finanzpolitik
-
Deckung der Staatsausgaben durch reguläre Einnahmen
sparsamer Umgang mit Staatseinnahmen
Einhaltung des Stabilitätsgesetzes
Träger der Finanzpolitik
-
Staat
Länder
Gemeinden
Partifiski:
Krankenkassen
Rentenversicherung
IHK, Handelskammer
Berufsgenossenschaften
Wachstumspolitik
-
Entwicklung des Wachstum einer Volkswirtschaft
quantitatives Wachstum:
Erhöhung des Bruttoinlandproduktes durch erhöhten Ressourcenverbrauch
- Rohstoffe
- Energie
- Ausweitung der Produktion, mehr Produktionsstätten
- mehr Arbeit
qualitatives Wachstum:
Erhöhung der Produktivität (durch mehr Effizienz der Produktivitätsfaktoren)
- Förderung der nachhaltigen Produktionen
- Verwendung von zukunftssicheren Energieträgern
Arbeitsproduktivität = produzierte Menge
Benötigte Arbeitszeit
17
= 46 Mill. €
5 Mill. € zu 3,10%
5 Mill. € zu 3,09%
5 Mill. € zu 3,08%
10 Mill. € zu 3,07%
15 Mill. € zu 3,06%
6 Mill. € zu 3,05%
94 Mill. €
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Tarifpolitik
-
Tarifautonomie
Tarifpartner: Arbeitnehmervertreter + Arbeitgebervertreter
1. Gewerkschaften
- Dachorganisatoren
DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) kein Tarifpartner
- 8 Mitgliedsgewerkschaften
6,5 Mill. Mitglieder
2. Arbeitgeberverbände
BDA Dachorganisation (Bund Deutscher Arbeitgeber)
- Ort-, Bezirks- und Landesverbände
Arbeitsmarktpolitik
 Politische Einflussnahme auf den Arbeitsmarkt durch die Regierung
mit dem Ziel, Erfüllung der Forderung des Stabilitätsgesetzes
(Vollbeschäftigung)
1. Passive Arbeitsmarktpolitik
- Regelungen der kompensatorischen Leistungen für Einkommensausfälle
Instrumente:
- ALG I
- ALG II, Hartz IV
- Insolvenzgeld
- Altersteilzeitgeld
- Vorruhestandsgeld
2. Aktive Arbeitsmarktpolitik
- Reduzierung der Arbeitslosigkeit
Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze
Instrumente:
- Förderung der beruflichen Weiterbildung
- Arbeitsbeschaffung durch staatliche Investition
- Mobilitätsförderung
+ neue Strategie
Fördern und Fordern
Europäische Union
Die Europäische Union (EU) ist ein aus 27 europäischen Staaten bestehender Staatenverbund Während
im Europäischen Rat und im nach Fachressorts aufgeteilten Rat der Europäischen Union (Ministerrat) die
nationalen Regierungen vertreten sind, repräsentiert das Europäische Parlament bei der Rechtsetzung
der EU unmittelbar die Unionsbürger.
1.
-
Ziele der europäischen Union
Freier Reiseverkehr
Freier Dienstleistungsverkehr
Freier Kapitalverkehr
Freier Warenverkehr



Gemeinsamer Binnenmarkt
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
Europäische Innenpolitik und Harmonisierung des Rechts
18
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Konvergenzkriterien (Maastricht-Kriterien)


Preisstabilität: Die Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über derjenigen der drei
preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen.
Stabilität der öffentlichen Haushalte: Der staatliche Schuldenstand darf nicht mehr als 60%, die
jährliche Nettoneuverschuldung nicht mehr als 3% des Bruttoinlandsprodukts ausmachen,
„es sei denn, dass:
- entweder das Verhältnis erheblich und laufend zurückgegangen ist und einen Wert in der Nähe des
Referenzwerts erreicht hat
- oder der Referenzwert nur ausnahmsweise und vorübergehend überschritten wird und das Verhältnis in
der Nähe des Referenzwerts bleibt“ (Art. 126 AEU-Vertrag).
 Wechselkursstabilität: Der Staat muss mindestens zwei Jahre lang ohne Abwertung am
Wechselkursmechanismus II teilgenommen haben. Dabei darf die Währung des Landes nur in
einer bestimmten Wechselkursbandbreite (meist 15%) vom Eurokurs abweichen; bei größeren
Abweichungen muss die Zentralbank des Landes intervenieren.
 Langfristige Zinssätze: Der Zinssatz langfristiger Staatsanleihen darf nicht mehr als 2
Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen.
Europawahl:
seit 1979 in der Europäischen Union alle fünf Jahre stattfindende allgemeine, unmittelbare, freie und
geheime Wahl, das genaue Wahlsystem wird jedoch von jedem einzelnen Mitgliedstaat durch nationale
Regelungen bestimmt.
Auch die EU-Vertragsreformen seit den 1990er Jahren (insbesondere der Vertrag von Maastricht 1992)
durch die das Parlament deutlich an Kompetenzen gegenüber den anderen EU-Institutionen
hinzugewann, änderten nichts am Trend der sinkenden Wahlbeteiligung und an der Dominanz nationaler
Themen im Wahlkampf. Die europäischen politischen Parteien versuchten dieser Entwicklung
entgegenzutreten, indem sie gemeinsame europaweite Wahlprogramme formulierten
Wahljahr Gesamt DE
AT
FR BE
IT
LU NL DK IE UK GR
ES
PT
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FI
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CZ EE CY LV LT HU MT PL
SI
SK
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-
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-
1979
63,0
65,7
-
60,7 91,4 84,9 88,9 57,8 47,8 63,6 32,2
1984
61,0
56,8
-
56,7 92,2 83,4 88,8 50,6 52,4 47,6 32,6 77,2
1989
58,5
62,3
-
48,7 90,7 81,5 87,4 47,2 46,2 68,3 36,2 79,9 54,6
51,2
1994
56,8
60,0
67,7
52,7 90,7 74,8 88,5 35,6 52,9 44,0 36,4 71,2 59,1
(1996)
35,5
1999
49,8
45,2 49,4 46,8 91,0 70,8 87,3 30,0 50,5 50,2 24,0 75,3 63,0
40,0
38,8
31,4
2004
45,6
43,0 42,4 43,1 90,8 73,1 91,4 39,1 47,9 59,7 38,9 62,8 45,9
38,7
37,2
41,1 27,9 26,9 71,2 41,2 48,2 38,5 82,4 20,4 28,3 16,7
2009
43,0
43,3 46,0 40,7 90,4 65,1 90,8 36,8 59,5 57,6 34,7 52,6 46,0
36,8
45,5
40,3 28,2 43,9 59,4 53,7 21,0 36,3 78,8 24,5 28,3 19,6
68,9 72,4
(1987) (1987)
41,6 60,3
(1995) (1996)
Europäisches Parlament
Sitz in Straßburg, Generalsekretariat in
Luxemburg
(Legislative)



ist mit dem Rat als Gesetzgeber tätig
teilt sich mit dem Rat die Haushaltsbefugnisse und nimmt in letzter Instanz den Gesamthaushalt
an oder lehnt ihn ab
übt die demokratische Kontrolle über alle EU-Organe einschließlich der Europäischen
Kommission aus und benennt die Kommissionsmitglieder
19
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Europäischer Rat
Sitz in Brüssel
(„Gipfeltreffen“ der Staats- und
Regierungschefs unter Vorsitz des
Präsidenten des Europäischen Rates)


gibt der Union die für ihre Entwicklung erforderlichen Impulse und legt allgemeine Ziele und
Prioritäten fest
wird nicht gesetzgeberisch tätig
Rat der Europäischen Union
Sitz in Brüssel
(Legislative, in einigen Bereichen
Exekutive)




ist mit dem Parlament als Gesetzgeber tätig
übt mit dem Parlament die Haushaltsbefugnisse aus
sorgt für die Abstimmung der Grundzüge der Wirtschafts- und Sozialpolitik und legt Leitlinien für
die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) fest
schließt internationale Verträge
Europäische Kommission
Sitz in Brüssel
(Exekutive)





ist die „Regierung“
unterbreitet dem Parlament und dem Rat Vorschläge für neue Rechtsvorschriften
setzt die EU-Politik um und verwaltet den Haushalt
sorgt für die Einhaltung des EU-Rechts
handelt internationale Verträge aus
Gerichtshof der Europäischen Union
Sitz in Luxemburg
(Judikative)


sichert die Einheitlichkeit der Auslegung europäischen Rechts
ist befugt, in Rechtsstreitigkeiten zwischen EU-Mitgliedsstaaten, EU-Organen, Unternehmen und
Privatpersonen zu entscheiden
Europäischer Rechnungshof
Sitz in Luxemburg
(Unabhängiges Kontrollorgan)

prüft die Rechtmäßigkeit und ordnungsgemäße Verwendung von Einnahmen und Ausgaben der
Institutionen der EU
20
Fach: Volkswirtschaft (Herr Reddersen)
Europäische Zentralbank
Sitz in Frankfurt am Main
(Zentralbank)


bildet mit den nationalen Zentralbanken das Europäische System der Zentralbanken und legt
damit die Währungspolitik der EU fest
sichert die Preisstabilität in der Eurozone durch Festlegung von Leitzinssätzen
Europäische Investitionsbank
Sitz in Luxemburg
(Investitionsbank)


finanziert und fördert Investitionsprojekte zur wirtschaftlichen Entwicklung
hält die Mehrheit der Anteile am Europäischen Investitionsfonds (EIF)
Vorwurf der Nichteinhaltung der Aufgaben der EZB
Infolge der Staatsverschuldung und drohenden Insolvenz Griechenlands und Irlands kaufte die
Europäische Zentralbank (EZB) 2010 erstmals Staatsanleihen aus den betroffenen Ländern auf. Sie
verstieß damit aus Sicht ihrer Kritiker gegen die Regel, dass weder die Europäischen Union noch einer
ihrer Mitgliedstaaten für Verbindlichkeiten anderer Mitgliedstaaten haftet (No-Bailout-Klausel). 2011 kaufte
die EZB weitere Staatsanleihen (insbesondere irische, portugiesische, spanische und italienische) über
die nationalen Notenbanken auf.
Die CSU verlangt harte Bedingungen für die Rettung europäischer Schuldenstaaten. „Jedes Land ist für
seine Schulden selbst verantwortlich“, sagte Parteichef Horst Seehofer am Montag vor einer
Präsidiumssitzung in München, wo ein Positionspapier verabschiedet werden sollte. Euro-Bonds lehnte er
ab. „Wir sind strikt dagegen, mit welchen Instrumenten auch immer, dass es zu einer Vergemeinschaftung
von Schulden kommt.“ Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte, es müsse über ein Insolvenzverfahren
beraten werden. Länder, die nicht dauerhaft willens und in der Lage seien, sich an die europäischen
Stabilitätskriterien zu halten, müssten aus dem Euroraum ausscheiden können.
Seehofer sagte, Europa habe jetzt mit Problemen zu kämpfen, weil die Stabilitätskriterien in der
Vergangenheit nicht eingehalten worden seien. Es gebe fast 100 Verstöße dagegen - ohne
Konsequenzen. Wenn ein Land in Schwierigkeiten komme, werde geholfen, „gebunden an die
Eigenanstrengung eines Landes, Schulden zu überwinden“. Dass die Europäische Zentralbank Anleihen
kaufe, könne keine Dauermaßnahme sein. Wenn Europa nur noch „ein Schuldenraum und kein
Stabilitätsraum“ mehr sei, würde das große wirtschaftliche Probleme auslösen.
Eine europäische Wirtschaftsregierung lehnte Seehofer ab. Diese hatte Kanzlerin Angela Merkel
gemeinsam mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy angekündigt. „Wir stehen zu dem, was die
Kanzlerin mit dem französischen Staatspräsidenten vereinbart hat, nämlich die bessere und dichtere
Koordination der nationalen Wirtschaftspolitiken“, sagte der CSU-Chef. Dabei gehe es nur um die
Abstimmung. Es dürfe keine Abgabe nationaler Kompetenzen geben. Die Budgethoheit müsse nach wie
vor bei den Nationen liegen. Wenn nationales Geld für europäische Hilfsmaßnahmen eingesetzt werde,
habe darüber immer der Bundestag das letzte Wort.
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