Gesteinsarten

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Gesteinsarten
Saure Tiefengesteine
Alaskit
Ein Granit-Typ ganz oder fast ganz
ohne Glimmer. Nur ein Feldspat,
nämlich kräftig roter K-Feldspat.
Quarz bildet weiße bis graue Perlen.
Bei den dunklen Flecken handelt es
sich um Amphibol und Epidot. Derartige »monoklase« Granite kommen
verhältnismäßig selten vor.
ASKERYD aus Schweden*
Granit
Der »normale« Granit enthält zweierlei Feldspäte, die sich häufig auch
farblich unterscheiden. Hier: rötlich
= K-Feldspat in größeren. Kristallen: weiß = NaCa-Feldspat in kleineren Einheiten. Ferner noch farbloser Quarz und schwarzer BiotitGlimmer.
Der hervortretende
K-Feldspat kann bei anderen Sorten
auch rot, rosa, orange, gelblich, oliv
oder blau sein.
ROSA GALLURA aus Sardinien*
Granit
In der tiefreichenden Verwitterungszone tropischer und subtropischer
Granit-Reviere färbt das aus dem
Biotit stammende Eisen die Feldspäte gelb, vor allem an ihren Rändern
oder in den eventuell vorhandenen
Rissen. Nicht unbedingt ist damit eine Minderung der Qualität verbunden.
PORTO AMARE LO aus Portugal*
I
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Wyborgit
(Rapakivi-Granit). Als Kennzeichen
gilt die kugelrunde Ausbildung der
K-Feldspäte, die von einem schmalen graugrünen Saum von NaCaFeldspat eingefaßt sind. Im Gefüge
dazwischen treffen wir viel schwarzen Biotit, aber wenig grauen Quarz
an.
BALTIK BRAUN aus Finnland*
Charnockit
Die dunkle Färbung dieses seltenen
Tiefengesteins täuscht die Zugehörigkeit zu den basischen Magmatiten
vor. Dennoch handelt es sich wegen
des ausschließlichen Auftretens von
K-Feldspat um einen Granit, der jedoch reichlich mit olivgrünem Pyroxen durchsetzt ist. Weitere
Gemengteile: violblauer Quarz. etwas Biotit und relativ viel Erz (Magnetit in metallisch glänzenden Flokken).
VERDE UBATUBA aus Brasilien*
Granodiorit
Übergang von Granit zu Diorit bzw.
Tonalit (früher Quarzdiorit), weil bereits 50% der Feldspäte NaCa-Gehalt
aufweisen. Beim »echten« Granit
müßte K-Feldspat überwiegen. Da
beide Typen aber weiß aussehen, läßt
sich das mit bloßem Auge nicht feststellen. Allerdings sprechen der hohe Biotit- und der ziemlich geringe Quarz
Gehalt für die Basizität dieses Gesteins, dem fast alle dunkleren Sorten
angehören.
HIRSCHFELD aus der CSFR*
II
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Intermediäre und basische Tiefengesteine
Tonalit
(früher Quarzdiorit genannt). Als
Feldspat erscheint nurmehr die NaCa-Komponente. Daher sind diese
halbsauren Gesteine nie rot, rötlich
oder gelb, sondern hell- bis dunkelgrau. Noch merklicher Gehalt an
Quarz. Bei den schwarzen Gemengteilen handelt es sich um Biotit und
Amphibol.
FÜRSTENSTEIN aus Niederbayern*
Gabbro
Weil die Ca-Feldspäte farblos sind,
bestimmt die schwarze Farbe von Pyroxen die Gesamttönung des Materials, nämlich dunkelgrau bis
schwarz, oft mit grünlichem Hauch.
Quarz tritt nicht mehr auf; Amphibol
und Glimmer nur untergeordnet.
Dagegen nimmt der Gehalt an Magnetit zu. Die meisten der dunklen
Tiefengesteine gehören in diese Familie.
JABLANICA aus Jugoslawien*
Anorthosit
Eine Sonderform von Gabbro, fast
ausschließlich aus Ca-Feldspat bestehend. Dieses graue, oft auch blauschwarze Mineral zeigt wegen seines
zonaren Kristallaufbaus stellenweise
Interferenzfarben, ähnlich dem Regenbogen.
SPEKTROLIT aus Finnland*
III
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Syenit
Weil Syenite K-Feldspat als überwiegenden Gemengteil haben, herrscht
bei ihnen rote, rötliche bis braune
Farbe vor. Im Unterschied zu Granit
fehlt Quarz. Stattdessen sind
schwarzgrüner Amphibol reichlich
und schwarzer Glimmer gelegentlich
eingemischt. Was im Natursteingewerbe »SYENIT« genannt wird, ist
meist etwas ganz anderes.
ROXO GAUCHO aus Brasilien *
Lavikit`
Eine Unterart von Syenit, gekennzeichnet durch die schimmernden
blauen, manchmal auch grauen oder
grünen Na-Feldspäte. Auch hier verursacht der schichtige Kristallaufbau
optische Effekte, eine Tatsache, die
nicht direkt an diese Gesteinsart gebunden ist, sondern theoretisch in jedem Feldspat- führenden Gestein
auftreten könnte.
HELL LABRADOR aus Norwegen*
Foyait
Neben K-Feldspat (hier weiß) noch
intensiv blauer Sodalith, ein sog.
Feldspatvertreter (Foid). Durch seine Anwesenheit kristallisiert der
Feldspat langprismatisch aus, was zu
einer etwas wirren Textur führt.
Schwarz = Ägirin; grünlich = Epidot; gelblich = Cancrinit. Quarz
kann nicht enthalten sein, da die Bildung der Foide auf einen Mangel an
Kieselsäure im Magma zurückzuführen ist.
AZUL BAHIA aus Brasilien*
IV
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Erdgussgesteine
Rhyolith
(früher Quarzporphyr genannt). Es
ist die vulkanische Form von Granit.
Flächenreich ausgebildete helle
K-Feldspäte und graue Perlen von
Quarz »schwimmen« in einer mikrokristallinen Grundmasse, in der die
genannten Gemengteile abermals
enthalten sind, ferner noch NaCaFeldspat und Glimmer.
LÖBEJÜN aus Sachsen*
Trachyt
Auch in dieser Ergußform von Syenit
konnten sich die K-Feldspäte (weiß)
deutlich entwickeln. Sogar Amphibol
(schwarze Nadeln) ist noch zu erkennen. Die graue Grundmasse enthält
auch diese Minerale und dazu noch
Glimmer. Wenn sich Foide dazugesellen (so wie hier; jedoch nicht erkennbar), so nähert sich das Gestein
bereits dem Phonolith.
SELTERS aus Hessen*
Andesit-Lava
Andesite weisen dioritische Zusammensetzung auf, können sehr dicht,
aber auch schaumig-porig sein. Im vorliegenden glasig ausgebildeten Gestein
kann man keine Gemengteile erkennen. Wir treffen ihre Substanzen feinstverteilt nur unter dem Mikroskop,
nämlich NaCa-Feldspat. Amphibol
und Biotit. Der rote Schimmer rührt
von viel freiem Eisen im Magma her,
das nach der Erstarrung oxidierte.
ARTIK aus der GUS *
V
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Tephrit- Lava
Im Gewerbe seit altersher »Basalt«
genannt. Wegen des hohen Gehaltes
an Nephelin (mehr % als Ca-Feldspat hat), gehört das Gestein jedoch
bereits zu den basischen Foid-Gesteinen. Der große Anteil von Pyroxen färbt es dunkel. Während des
Durchströmens der im Magma gelösten Gase erfolgte die Erstarrung,
weshalb so viele Poren blieben.
RHEINISCHE BASALTLAVA*
Diabas
Zusammensetzung wie Gabbro (Tiefengestein) oder Basalt (frisches Ergußgestein). Hier jedoch sind die basischen Gemengteile gealtert, vergrünt.
Aus dem einstigen schwarzen Pyroxen
wurden grüne Amphibole. Aus dieser
dunklen Grundmasse heben sich die
leistenförmigen Ca-Feldspat-Kristalle
deutlich ab.
NIXDORF aus der CSFR*
Pikrit
Dem ultrabasischen Magmatyp entstammend, daher im ursprünglichen
Zustand fast ganz aus Pyroxen und
Olivin bestehend. Letzterer hat sich
mehr oder weniger weit fortgeschritten in Serpentin verwandelt. Die helleren Flecken deuten auf weitgehende Umsetzung hin.
HESSISCHER OLIVINDIABAS*
VI
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Klastische Sedimentgesteine
Brekzie
(Kalkbrekzie). Ablagerung kurzzeitig oder gar nicht transportierter und
daher noch eckiger Trümmer. Die
ehemaligen Zwischenräume sind
»ausgeheilt«, d. h. erfüllt von weiß
kristallisiertem Calcit-Gekörne, das
sich aus durchströmendem Bergwasser abgesetzt hat.
ZILLER BREKZIE aus Oberbayern*
Konglomerat
Bei Verfrachtung durch Gletscher
runden sich die Trümmer verschiedenster Herkunft. Diese Bildungen
des Alpenraumes (auch Nagelfluh
genannt) führen vorwiegend Kalkpartikel; seltener Gneise, kristalline
Schiefer und Serpentinit. Da ziemlich junge Bildung der Eiszeit, noch
wenig verfestigt und ohne Ausfüllung der Hohlräume.
LÄRCHENWALD aus Österreich*
Sandstein
Fast ausschließlich aus Quarz-Körnern bestehend, zementiert durch tonige und kieselige Bindemittel. Da
durch Flüsse periodisch angeschwemmt, abwechselnd weiße und
rote Schichten, ansonsten auch gelbe, braune oder graugrüne, je nachdem welche Lösungen das Flußwasser enthielt.
WÜSTENZELL aus Unterfranken*
VII
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Porenkalk
Ablagerung von Kalkpartikeln
gleichzeitig mit Muschelbruch in der
Gezeitenzone der Küste. Nur geringe
Verfestigung mit vielen Hohlräumen, da ziemlich junge Bildung.
Wenn im Lauf der Zeit gelöster Kalk
abgesetzt wird, entsteht daraus kompakter Schillkalk oder Muschelkalk.
PONT-DU-GARD aus Frankreich*
Alabaster
Niederschlagsgestein aus Gips, also
keine Verwandtschaft mit Kalkstein.
Marmor oder Aragonit-Sinter
(Onyx), mit denen Alabaster immer
wieder verwechselt wird. In austrocknenden Meeresteilen entstanden, meist in Gesellschaft von Salzen
und bitumenführenden Schichten.
ALABASTRO DI POMARANCE aus Italien*
Vulkanischer Tuff
Ablagerungen von zerspratztem
Magma, oft in größerer Entfernung
vom produzierenden Vulkan in Form
von Staub oder kleinen Partikeln
»abgeregnet«. Keine eigentlichen
Gemengteile oder gar Kristalle vorhanden. Die unterschiedlichen Farben beruhen auf verschiedenem Zersetzungsgrad. Hier speziell bestand
das Ausgangsmagma aus Selbergit,
einem Trachyt mit Foiden.
ETTRINGER TUFF aus dem RheinLand*
VIII
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Kalkgesteine
Kalkstein
Schwarzfärbung deutet immer auf
Entstehung in einem schlecht durchlüfteten Flachmeer als Bildung aus
Faulschlamm, der übermäßig viel
Kohlenstoff aus Tier- und Pflanzenleichen enthielt. Die nach der Verfestigung aufgetretenen Risse heilten
durch Absätze von Calcit wieder aus.
Da Kohlenstoff dabei nicht in Lösung
gehen kann, bleiben die Adern rein
weiß.
NOIR D'IZESTE aus Frankreich*
Kalkstein
Bildung in mittlerer Meerestiefe. In
dem zunächst ziemlich homogenen
Stein schieben Druckkräfte die Moleküle der Tonminerale und der Pigmente frontenweise zusammen, wodurch die gezackten roten Linien
entstehen, die fälschlicherweise als
Adern bezeichnet werden. Richtiger
Ausdruck = Stylolithen; von Adern
überdies leicht zu unterscheiden.
TOPAZIO aus Portugal*
Kalkstein
In großer Meerestiefe entstanden aus
langsam abrutschenden Kalktrümmern, die eine randliche Anlösung
erfuhren. Solche für alle Außenbereiche der Hochgebirge (und daher
auch für Nord- und Südrand der Alpen) typischen, fast immer roten
Kalksteine nennt man Knollenkalk.
KÖNIGSSEE aus Oberbayern*
IX
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Travertin
Ein im Süßwasser abgelagerter Kalkstein, wobei niedere Pflanzen, meist
Algen, entscheidend mitwirkten.
Kennzeichnend sind die lockere Bindung, die deutliche Schichtung (oft
mit periodischer Färbung) und die
länglichen Poren, die sich zu ganzen
Ketten oder weiten Flächen vereinigen, was den Abbau sehr begünstigt.
MARRON ALHAMBRA aus Iran *
Schillkalk
Aufschwemmungen von Muschelschalen der gleichen Spezies an der
Flachküste können in langen Zeiträumen bei günstigen Strömungsverhältnissen oft km-lange und erstaunlich mächtige Schichten bilden. Der
Schillkalk, der zwar gut verfestigt ist,
aber noch gleichmäßig angeordnete
Hohlräume aufweist, stellt eine Art
Zwischenstufe zum meist völlig dichten Muschelkalk dar.
MOSCHEE aus der Türkei*
Kalkstein
Bei den »Perlen« handelt es sich
nicht um konglomeratische Trümmer
und auch nicht um Fossile, sondern
um sog. Onkoide. Das sind Umkrustungen winziger Partikel durch
kalkabscheidende Blaualgen, wobei
fast immer nur ellipsoide Formen
entstehen. Die hellere Färbung der
Ränder rührt von kalkfressenden
Kleinstlebewesen her, die sich »endolithisch« hineingebohrt haben.
MARGACO PERLA aus Portugal*
X
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Schiefergesteine
Tonschiefer
Ablagerung von Schweb (Partikel
unter 0,03 mm) aus Quarz, Feldspat,
basischen Silikaten und Ton in der
küstenfernen Tiefsee. Zementation
aus mineralischen Verwitterungsprodukten stark richtungsorientiert, was
nach der Verfestigung zu der hervorragenden Spaltbarkeit führt. Rotfärbung durch Hämatit; Schwarzfärbung durch Kohlenstoff.
ARDOISE VIELSALM aus Belgien*
Plattenkalk
Die hervorragende Spaltbarkeit des
Kalksteins zu bekanntlich hauchdünnen Platten ist auf periodische Ablagerung des im Meerwasser gelösten Kalkes zurückzuführen, wobei immer wieder Sedimentationslücken herrschten
oder kurzfristiger Wechsel des Ablagerungsgutes. Die schieferige Natur dieses Gesteines gibt den durchziehenden
Erzlösungen reichlich Gelegenheit zur
Bildung gut gezeichneter Dendriten.
SOLNHOFER PLATTE aus Mittelfranken*
Quarzit
Kristalliner Schiefer, durch Metamorphose eines ehemaligen Sandsteins entstanden, wobei die Quarzkörner durch Rekristallisation und
Längsorientierung eine viel innigere
Bindungsfähigkeit erhielten, als sie
das ursprüngliche Sediment besaß.
Die Umwandlung zerstört meist alle
einstmals vorhandenen Farben.
SAFARI aus Südafrika*
XI
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Glimmerquarzit
Mindestens 70% Quarz, der jedoch nur
im Querbruch zu erkennen ist. Das Material spaltet nämlich nur an den Stellen, wo sich der Glimmer lagig konzentriert. Dadurch wird ein wesentlich höherer Gehalt an Muskovit-, Biotit- oder
Serizit-Glimmer vorgetäuscht, als tatsächlich vorhanden.
LOPPA aus Norwegen *
Glimmerschiffer
Bei Betrachtung der Spaltflächen
von Glimmerquarzit kaum zu unterscheiden. Im Querbruch erkennt
man die andere Zusammensetzung
jedoch sofort und auch bei der Bearbeitung macht sich der höhere Glimmer- und der geringere Quarz-Anteil
bemerkbar. Bei unvollkommener
Metamorphose entsteht überdies der
sehr ähnliche Phyllit.
OTTA PILLARGURI SORT aus Norwegen*
Chloritschiefer
Hochgradige Metamorphose von Sedimenten, die viele basische Silikate
enthielten, aber auch von Tiefengestein mit hohem Anteil von Eisen
und Magnesium führt zur Entstehung dieses Gesteins, das im wesentlichen aus Chlorit, Serpentin und
Epidot besteht. Es weist die höchste
Biegezugfestigkeit und Elastizität aller Nutzgesteine auf.
VERDE FUNDERS aus Italien*
XII
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Kristalline Kalkgesteine
Marmor
Umgewandelt durch Druck und hohe
Temperaturen aus einem ehemaligen
amorphen Kalkstein. Dessen ursprüngliche Farbe (vielleicht gelb,
braun oder elfenbein) hat sich zu
Bändern oder Strichen verdichtet.
Meist ging sie jedoch ganz verloren,
weswegen bunte Marmore zu den
Ausnahmen zählen.
GIALLO PIETRASANTA aus Italien*
Marmor
Selbst bei den einstmaligen Faulschlammkalken bleibt die gleichmäßige Schwarzfärbung nicht erhalten,
zumal aus dem amorphen Kohlenstoff Graphit auskristallisiert. Dabei
entstehen die charakteristischen
Bänder, Streifen, Wolken, Flammen
usw. Die Umwandlung in der Tiefe
zerstört überdies auch jegliche fossile Form restlos, weshalb die Anwesenheit von Muscheln und anderen
Versteinerungen ein sicheres Indiz
dafür ist, daß kein Marmor vorliegt.
RUIVINA NUBLADO aus Portugal*
Marmor
An diesem grobkörnigen Material sieht
man die Calcit-Kristalle mit ihren verwinkelten Abgrenzungen deutlicher.
Die Korngröße gilt im allgemeinen als
Maß für die Stärke der Metamorphose.
Aus dem beim ursprünglichen Kalk
gleichmäßig molekular verteilten Pigmentgehalt wurden während der Umwandlung winzige Schüppchen von Hämatit.
SLJUDJANKA aus der GUS*
XIII
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Ophicalcit
In großer Tiefe kommt ein ehemaliger Kalkstein in Berührung mit dem
Magma, bzw. mit davon ausgehenden
silikatischen Schlieren. Diese erzeugen unter Einbau des Ca- bzw. MgAnteils basische Silikate, vorwiegend
Serpentin. Es können aber auch basische Schmelzen direkt aufgenommen
werden. Die daraus gebildeten »grünen Marmore« zeigen oft lebhafte
Texturen.
HAMMAR aus Schweden*
Onyx
Wenn hei rhythmischer Ablagerung
sich die spießigen Aragonit-Kristalle
senkrecht zur Absatzfläche stellen,
entsteht jene Bänderung, die, auch
wegen ihres Farbenspiels, derartige
Gesteine bereits in frühgeschichtlicher Zeit zu den begehrtesten Naturwerkstoffen werden ließ.
ONICE VETEADO MULTICOILOR aus
Mexiko*
Onyx
An heißen Quellen kristallisiert das
ausgeschiedene Ca-Karbonat zu
Aragonit, einer Raumgittermodifikation von Calcit. Das nicht selten eingebaute 2-wertige Eisen verursacht
die charakteristische Grünfärbung.
Neben Unterschieden in der Härte,
dem Gewicht und den technischen
Eigenschaften fällt Aragonit-Sinter,
wie man das Gestein eigentlich nennen müßte, durch seine Transparenz
auf.
VERDE ARGENTINA*
XIV
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Sonstige Umwandlungsgesteine
Orthogneis
Ein in Erstarrung begriffener Granit
wird durch tektonische Kräfte gewalzt gefaltet, geschiefert. Daher
nehmen alle Gemengteile längsorientierte Formen an; hier: rosa
K-Feldspat, weißer NaCa-Feldspat.
grauer Quarz und schwarzer Biotit.
Diese Gneise magmatischer Herkunft ähneln dem eigentlichen richtungslosen Tiefengestein noch ziemlich.
ROSA BIRITIBA aus Brasilien*
Paragneis
Ein ehemaliges Sediment kristallisiert in großer Tiefe hei hohem
Druck und Temperaturen von annähernd 1000° zu einem durchaus granitischen Material aus. wenn die zu
seiner Bildung benötigten Grundstoffe in einem einigermaßen »passenden« Verhältnis vorhanden waren. Daher auch hier Feldspat. Quarz
und Glimmer. jedoch in ein Gefüge
gebracht, das von dem eines Tiefengesteins merklich abweicht.
SERIZZO CALANCA aus der Schweiz*
Migmatit
(Mischgneis). Hier treffen sich Orthound Para-Komponente innerhalb eines
Materials. Dunkel (Melanosom) weist
auf Herkunft vom Sediment hin, wobei
die Glimmer hervortretendes Neuprodukt darstellen. Weiß bis rot (Leukosom) verrät das später eingedrungene
granitische Magma. Der Wechsel kann
sich in Perioden von wenigen cm bis
vielen m abspielen.
LADOGA ROT aus der GUS *
XV
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
Metabasit
Eine Sammelbezeichnung für basische Ortho- und Paragneise. Im vorliegenden Falle dürfte es sich um einen ehemaligen Gabbro handeln. Erhalten blieb jedoch nur der Ca-Feldspat (weiß), während die grüne Masse in verschiedenfacher Weise zu
Chlorit, Uralit, Epidot u. a. verändert wurde.
VERT BONAT aus der Schweiz*
Serpentinit
Umgewandelt aus ultrabasischem
Tiefengestein, wobei sich der ehemalige Stoffbestand völlig zu Serpentin
zersetzt hat. Dessen Sprödigkeit begünstigt das Aufbrechen bis in den
mm-Bereich. Die Ausheilung der
Risse erfolgt durch Calcit. Dadurch
entsteht eine an Kalkstein erinnernde Textur, weswegen im Steingewerbe Serpentinite für »grüne Marmore« gehalten werden.
VERDE TINOS aus Griechenland*
Eklogit
Von allen Metamorphiten dasjenige,
das die heftigsten Wirkungen der kristallchemischen Umwandlung erfahren hat, wobei sich aus recht unterschiedlichem (ortho- oder paragenem) Ausgangsmaterial die grünen
Minerale Pyroxen, Amphibol und
Epidot, vor allem aber roter Granat
bildete. Mitunter kommt auch etwas
Feldspat (weiß) zustande.
SAUALPE-EKLOGIT aus Osterreich'
XVI
*) Herkunft der Muster Natursteinarchiv Wunsiedel
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