Ackerblumen im Garten - Forum Lokale AGENDA 21 Mainz

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Ackerblumen im Garten
Kornblume, Klatschmohn, Ackervergissmeinnicht, Kornrade oder andere wilde Ackerblumen
und Ackerkräuter können auch im eigenen Garten wachsen. Der BUND empfiehlt
experimentierfreudigen Hobbygärtnern das Anlegen einer kleineren Getreidefläche, auf die
auch Ackerblumen und -kräuter gesät werden. Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für Winterund das Frühjahr für Sommergetreide.
Foto: www.photocase.com
Ackerblumen sind durch den Einsatz von Pestiziden, gereinigtes Saatgut und die
Intensivlandwirtschaft immer seltener geworden. Rund 75 Sorten stehen auf der Roten Liste
bedrohter Arten, 17 sind bereits ausgestorben. Für Schmetterlinge, Käfer, Bienen und
bestimmte Vogelarten sind Ackerblumen und -kräuter eine wichtige Nahrungsquelle.
Das geerntete Getreide kann in einem alten Kissenbezug gedroschen werden. Den Spelz und
die Halme lässt man anschließend vom Wind wegpusten. Dankbare Abnehmer der Körner
sind Vögel. Die giftige Kornrade sollte nicht ausgesät werden, wenn das Getreide zum
Brotbacken vorgesehen ist oder sich Kinder im Garten aufhalten.
Saatgut kann im Internet bestellt werden unter www.bio-saatgut.de.
Dort gibt es auch Informationen über den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat.
Kräuterspirale und Kräutergarten fangen
die Sonne
Heil- und Küchenkräuter enthalten wichtige Vitamine und Mineralien. Mit ihrem würzigen
Duft und Geschmack nützen sie der menschlichen Verdauung. Der BUND empfiehlt das
Aufziehen von Kräutern außerdem zur Verbesserung des Wachstums benachbarter
Kulturpflanzen. Auf diese Weise lässt sich der Einsatz chemischer Insektenvernichter
vermeiden. Doldenblütler-Kräuter locken beispielsweise Weichkäfer und Schwebfliegen an.
Diese wiederum gehören zu den besten Vertilgern von Blattläusen.
Wer einen eigenen Kräutergarten anlegen will, sollte einen geschützten Platz mit sehr viel
Sonne wählen. Südliche Hauswände, Trockenmauern, Hügelhänge oder abfallende
Teichgrundstücke sind besonders geeignet. Einen reizvollen Anblick bieten auch
Kräuterspiralen. Auf der Oberfläche von runden Trockenmauern wachsen hierbei
wärmeliebende südliche Kräuter wie Rosmarin und Lavendel, etwas tiefer angesät auch
heimische Kräuter.
Steht lediglich eine ebene Fläche zur Verfügung, empfiehlt der BUND kleinere Kräuter wie
Thymian, Basilikum und Schnittlauch auf der Südseite zu pflanzen. Dahinter gedeihen Salbei,
Rosmarin und Ringelblume und wiederum dahinter Wermut oder Beifuß. Der schmackhafte
Bärlauch oder die heilkräftige Brennnessel wachsen mit nährstoffreicher Erde problemlos
auch auf schattigen Plätzen.
Rezepte für schmackhafte Salate, Suppen oder Pesto mit Wildkräutern sind in speziellen
Büchern oder im Internet zu finden.
Ein Garten für Vögel im Winter
Viele Gartenbesitzer machen sich im Herbst ans Aufräumen. Doch zuviel Ordnungsliebe kann
für Vögel und andere Kleintiere schädlich sein.
Foto: www.pixelquelle.de
Um die Artenvielfalt zu erhalten, sollten Gärten im Winter ausreichend natürliche
Nahrungsquellen bieten. Wichtig ist zum Beispiel, dass Gartenstauden nicht geschnitten
werden. In hohlen Stängeln, Blattachsen und Blütenresten überwintern viele Insekten, von
denen sich Weichfresser wie Rotkehlchen, Kleinspechte und Zaunkönige ernähren. Die
Samenstände der Stauden dienen Körnerfressern wie Finken, Ammern und Zeisigen als
Nahrung.
Laub sollte auf Beeten oder unter Gehölzen verteilt, aufgeschichtet oder kompostiert werden.
In Laub- und Komposthaufen können Igel, Kröten, Schmetterlinge und andere
Kleinlebewesen überwintern. Außerdem bieten sie Zaunkönigen und Heckenbraunellen
hervorragende Brutplätze.
Mit natürlichen Nahrungsquellen ist den Vögeln weit mehr geholfen als mit Vogelfutter. Die
Winterfütterung, die von manchen Herstellern sogar schon ab September empfohlen wird,
begünstigt einige wenige Vogelarten und verändert deren Verhalten. Sie erhöht das Risiko der
Übertragung von Krankheiten.
Und sie führt dazu, dass der Konkurrenzkampf im Frühjahr um Nahrung und Nistplätze umso
härter wird. Darunter leiden einige empfindliche und seltene Vogelarten. Wenn zum Beispiel
der Trauerschnäpper aus seinem Überwinterungsgebiet zurückkehrt, haben die Meisen, die
das bereitgestellte Futter sehr gut aufnehmen, viele Nester längst besetzt.
Wer trotzdem nicht auf das Füttern verzichten will, zum Beispiel um frei lebende Vögel aus
der Nähe zu sehen oder mit Kindern zu beobachten, sollte maßvoll und sachgerecht vorgehen.
Erst bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost werden die
natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp.
Auf keinen Fall sollten Speisereste verwendet werden, denn sie enthalten Gewürze und Salz,
die für Vögel tödlich sein können. Körnerfresser bevorzugen Sonnenblumenkerne und
Getreidekörner, Weichfresser Obst, Rosinen und Wildbeeren.
Tipp von BUND
Natürliches Vogelfutter sammeln
Wer im Winter im eigenen Garten Vögel beobachten und auf das Füttern nicht verzichten
will, kann bei einem herbstlichen Spaziergang natürliches Vogelfutter sammeln. So vermeidet
man laut BUND die Verpackung und den Transport gekauften Futters sowie die Einfuhr und
Verbreitung der „Ambrosia-Pflanze“. Gerade das billige Vogelfutter aus Osteuropa ist häufig
mit den Samen der so genannten Asthmapflanze verseucht. Ihre Pollen sind aggressiv und
lösen verstärkt Allergien aus.
Beeren von Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche und
Schlehe sind besonders bei Amsel und Wacholderdrossel
beliebt. Grünfink, Sperling und Dompfaff bevorzugen die
Körner verschiedener Getreidesorten und die Samen von
Gräsern, Kletten, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und
Löwenzahn. Auch Sonnenblumenkerne, Kürbissamen,
Bucheckern sowie Wal- und Haselnüsse werden von ihnen
gerne gefressen. Blau- und Kohlmeisen ernähren sich sowohl
von Beeren als auch von Körnern.
Die Früchte sollten nicht in der Nähe von Straßen oder frisch
gespritzten Feldern gesammelt werden. An einer Stelle nicht
alles abernten, da den Vögeln hier sonst die natürliche
Nahrungsquelle verloren geht. Die Beeren können eingefroren
oder auf einem Kachelofen oder Heizkörper über mehrere
Tage getrocknet werden. Das getrocknete Vogelfutter ist
fertig, wenn sich die Beeren wie zähes Leder anfühlen und sie
keine feuchten Stellen mehr aufweisen. Besonders haltbar
wird das selbst gemachte Vogelfutter, wenn es in einem
einfachen Leinenbeutel kühl und trocken aufbewahrt wird.
Bei Amsel und
Wacholderdrossel ist u.a.
Sanddorn besonders beliebt.
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Generell gilt laut BUND: Bei der Vogelfütterung sollte man maßvoll und sachgerecht
vorgehen. Erst wenn die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp werden – also bei
einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost – sollte das Futter
ausgestreut werden.
Nisthilfen für Vögel
Im Frühling machen sich Vogelpärchen aller Art auf die Suche nach geeigneten Nistplätzen.
Doch durch das Abholzen alter und morscher Bäume in Parks und Wäldern, das
Verschwinden von Kopfweiden und Streuobstwiesen und durch die geschlossene moderne
Bauweise von Häusern fehlt vielen Vögeln Platz zum Nestbau.
Der BUND empfiehlt, natürliche Nisthilfen zu schaffen. Stachelige Büsche wie Schlehe,
Brombeere oder Wildrose bieten Vögeln eine sichere Möglichkeit, ihre Küken groß zu ziehen.
Ist das Anpflanzen von Hecken und Gebüschen nicht möglich, sind auch künstliche Nisthilfen
sinnvoll. Sie können entweder selbst gebaut oder in Baumärkten und bei Umweltgruppen
kostengünstig erworben werden.
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Die Größe des Einflugloches und die Form des Nistkastens bestimmen, welche Vogelart sich
ansiedelt. Der BUND empfiehlt, nicht nur die typischen Meisenkästen, sondern auch
speziellere Nisthilfen für andere Vogelarten aufzuhängen.
So benötigt bspw. der Baumläufer einen direkt am Baum angebrachten Nistkasten mit zwei
seitlichen Löchern. In Halbhöhlen fühlen sich Grauschnäpper, Haus- und Gartenrotschwanz
wohl. Der seltene Mauersegler benötigt mindestens vier Meter hoch am Haus angebrachte
Nistkästen sowie freie Anflugmöglichkeiten.
Beim Anbringen des Nistkastens ist darauf zu achten, dass er vor direkter Sonneneinstrahlung
geschützt und aus diesem Grund nach Osten oder Südosten angebracht wird. Er sollte sicher
vor Katzen, Mardern und Eichhörnchen hängen. Wichtig ist, dass die Kästen mit einer Leiter
gut erreichbar sind, so kann man sie im Herbst oder Winter reinigen.
Heimische Flora und Fauna schützen
Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn machte zum Tag der Artenvielfalt darauf
aufmerksam, dass einheimische Pflanzen und Tiere durch gebietsfremde Arten ernsthaft
bedroht werden können. Amerikanischer Riesenbärenklau oder die kanadische Goldrute
beispielsweise verdrängen hiesige Pflanzen.
Durch das starke Anwachsen von Welthandel und globalem Tourismus werden immer mehr
exotische Tier- und Pflanzenarten nach Deutschland eingeführt. Einerseits sind diese Arten im
Ausland oft selbst bedroht und auch an unsere Umweltverhältnisse nicht angepasst und gehen
deshalb meist zugrunde. Andererseits kann eine ungewollte Ausbreitung hier auch andere
Arten bedrohen. Während der Urlaubszeit registrieren die Zollämter an den Grenzen täglich
rund 50 Verstöße gegen das internationale Artenschutzabkommen. Das bedeutet eine
Verdreifachung gegenüber 1993.
Der BUND rät, keine exotischen Tiere und Pflanzen aus dem Ausland mitzubringen. Es
drohen nicht nur empfindliche Geldstrafen bei der Einreise, sondern auch schwere Schäden an
der heimischen Flora und Fauna. Auch Gartenbesitzer können einen Beitrag für den Erhalt der
einheimischen Vegetation leisten, indem sie möglichst auf exotische Pflanzenarten verzichten.
BUNDtipp: Jetzt Schmetterlinge retten
2007
Schmetterlinge zeigen wie ein "Frühwarnsystem" sehr genau den Zustand eines
Lebensraumes an und spielen eine wichtige Rolle als Blütenbestäuber. In Deutschland sind
die Schmetterlingsbestände aufgrund industrieller und agrarischer Großproduktion, letztere
häufig unter Einsatz von Pestiziden, in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Rund
zwei Drittel von knapp zweihundert einheimischen Tagfalterarten sind vom Aussterben
bedroht.
Das "Tagpfauenauge" oder der "Kleine Fuchs" haben sich oft im Herbst auf der Suche nach
einer geschützten Stelle unbemerkt ins Dachgeschoss oder den Keller zurückgezogen. Jetzt im
Frühling erwachen die Schmetterlinge aus ihrem Winterschlaf und wollen hinaus. Die
Insekten streben zum Licht und gelangen sie nicht ins Freie, verhungern und vertrocknen sie.
Wenn man die Falter in den Gardinen oder auf Fensterbrettern findet, reicht es oft, im Haus,
der Garage oder im Schuppen ein Fenster zu öffnen, so der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND). Als nächstes hilfreich sind naturnah gestaltete Gärten oder Balkone.
Brennnessel, Löwenzahn, Distel und Sommerflieder sind für Falter geeignete Futterpflanzen.
Verzichtet werden sollte im Garten auf chemische Produkte.
BUNDtipp: Leimring - Umweltgerechter Baumschutz im Herbst
September 2006
Wie können der Apfelbaum, der Brombeerstrauch oder die Magnolie im eigenen Garten
effektiv und giftfrei vor Schädlingen geschützt werden? Der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt, im Spätsommer einen vogelsicheren Leimring
an die Stämme zu kleben.
Der Leimring ist eine klebrige Barriere, die ungebetene Gäste wie Frostspanner,
blattfressende Raupen, Blutläuse und Ameisen aus der Baumkrone und dem Blattwerk der
Gartenpflanzen fernhält. Er verhindert Fraßschäden und die Eiablage der flugunfähigen
Frostspannerweibchen im Geäst. Deren Nachwuchs macht sich im Frühjahr oft über frische
Knospen und Blüten her.
Die umweltschonende Barrikade wird einen Meter über dem Boden angebracht. Um den
Schädlingen keine Schleichwege um die Sperre zu ermöglichen, sollten stützende Pfähle
beachtet oder präpariert werden. Tief gefurchte Borken müssen geglättet werden, damit die
Insekten nicht zwischen Ring und Stamm empor krabbeln können. Auch auf dem Leimring
liegendes Laub schmälert seine schützende Wirkung.
Ein Leimring sollte zwischen sechs und acht Zentimeter breit und unbedingt von grüner Farbe
sein, rät der BUND. Gelbe Ringe locken alle Insekten an, grüne vermeiden stattdessen
unerwünschte Nebenfänge von Nützlingen. Ebenfalls sehr wichtig ist, dass der Leimring nur
an der Innenseite klebrig und somit vogelsicher ist. Der Ring sollte im Frühjahr spätestens im
Mai entfernt werden, da gerade bei jungen Bäumen Stammschäden durch den Leim möglich
sind und Nützlinge wie der Marienkäfer dann Gefahr laufen, in der Leimfalle hängen zu
bleiben.
BUNDtipp: Trockenmauern - Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Juni 2006
Trockenmauern ist eine seit Jahrhunderten angewandte Bautechnik der bäuerlichen
Landwirtschaft. Dabei werden Steine ohne Mörtel aufeinandergeschichtet. Freistehend dienen
Trockenmauern als Sicht- und Windschutz und zur Gartenbegrenzung. An Hängen oder
Hügeln verhindern sie das Abrutschen des Erdreichs. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) bieten Trockenmauern durch ihre Hohlräume vielfältigsten Pflanzenund Tierarten einen neuen Lebensraum.
Für Trockenmauern können Natursteine aus Steinbrüchen, dem Umland und dem
entsprechenden Fachhandel aber auch alte Ziegeln aus Bauschutt benutzt werden. Wer eine
frei stehende Trockenmauer errichten möchte, sollte diese nicht höher als 1,20 Meter bei einer
Neigung von etwa zehn Prozent bauen, da sie sonst umzustürzen droht. Idealerweise sollte die
Mauer in Ost-West Richtung stehen. So hat sie eine Schatten- und eine Sonnenseite, wodurch
sich die Vielfalt der sich dort ansiedelnden Tiere und Pflanzen erhöht.
Beim Bau können laut BUND größere Fugen im Mauerwerk mit einfacher Blumenerde
aufgefüllt und mit geeigneten Pflanzen besetzt werden. Für die Sonnenseite sind das zum
Beispiel Igelpolster, Steintäschel, Hungerblümchen, Pfingst- und Geröll-Nelke sowie viele
mediterrane Kräuter. Für die Schattenseite eignen sich Mauerraute, Gelber Lerchensporn,
Waldbeere, Felsenteller und einheimische Farne. Trotzdem sollten aber auch Spalten und
Ritzen sowie Hohlräume freigelassen werden.
Hier können sich dann Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Hummeln einnisten.
Bedrohte heimische Vogelarten wie Heckenbraunelle, Rotkehlchen oder Zaunkönig suchen in
Trockenmauern ihre Nahrung. In Nischen höherer Natursteinmauern oder vor Gebäuden
können Zaunkönig, Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz sogar Nisten.
BUNDtipp: Trockenmauern - Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Juni 2006
Trockenmauern ist eine seit Jahrhunderten angewandte Bautechnik der bäuerlichen
Landwirtschaft. Dabei werden Steine ohne Mörtel aufeinandergeschichtet. Freistehend dienen
Trockenmauern als Sicht- und Windschutz und zur Gartenbegrenzung. An Hängen oder
Hügeln verhindern sie das Abrutschen des Erdreichs. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) bieten Trockenmauern durch ihre Hohlräume vielfältigsten Pflanzenund Tierarten einen neuen Lebensraum.
Für Trockenmauern können Natursteine aus Steinbrüchen, dem Umland und dem
entsprechenden Fachhandel aber auch alte Ziegeln aus Bauschutt benutzt werden. Wer eine
frei stehende Trockenmauer errichten möchte, sollte diese nicht höher als 1,20 Meter bei einer
Neigung von etwa zehn Prozent bauen, da sie sonst umzustürzen droht. Idealerweise sollte die
Mauer in Ost-West Richtung stehen. So hat sie eine Schatten- und eine Sonnenseite, wodurch
sich die Vielfalt der sich dort ansiedelnden Tiere und Pflanzen erhöht.
Beim Bau können laut BUND größere Fugen im Mauerwerk mit einfacher Blumenerde
aufgefüllt und mit geeigneten Pflanzen besetzt werden. Für die Sonnenseite sind das zum
Beispiel Igelpolster, Steintäschel, Hungerblümchen, Pfingst- und Geröll-Nelke sowie viele
mediterrane Kräuter. Für die Schattenseite eignen sich Mauerraute, Gelber Lerchensporn,
Waldbeere, Felsenteller und einheimische Farne. Trotzdem sollten aber auch Spalten und
Ritzen sowie Hohlräume freigelassen werden.
Hier können sich dann Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Hummeln einnisten.
Bedrohte heimische Vogelarten wie Heckenbraunelle, Rotkehlchen oder Zaunkönig suchen in
Trockenmauern ihre Nahrung. In Nischen höherer Natursteinmauern oder vor Gebäuden
können Zaunkönig, Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz sogar Nisten.
BUNDtipp: Regenwasser vielfältig nutzbar
September 2004
Kostbares Trinkwasser kann gespart werden, indem im Garten möglichst viel
Regenwasser aus der Tonne oder einer früheren - an die Regenrinne angeschlossene Abwassergrube genutzt wird. Aber auch im Haus selbst lässt es sich einsetzen. Der Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt es zum Pflanzengießen, für
die Toilettenspülung, beim Putzen und zum Wäschewaschen. In Deutschland werden
derzeit rund 50 000 Eigenheime pro Jahr mit Regenwasseranlagen ausgestattet. Eine
Installation wird meist kommunal oder durch Landeszuschüsse gefördert. Besonders in
Regionen, in denen sogenannte "gesplittete" Abwassergebühren jeweils entsprechend der
Grundstücksgröße erhoben werden, lassen sich so Wasser- und Abwassergebühren
sparen.
Wenn die Regenwassernutzung mit Versickerungsmöglichkeiten und
Verdunstungsflächen ergänzt wird, liefert sie laut BUND zudem einen Beitrag zum
vorsorgenden Hochwasserschutz und zur Schonung der Gewässer. Starkregen wird
besser verkraftet, das durch Flächenversiegelung verursachte Sinken des
Grundwasserpegels zum Teil kompensiert.
Ideal für den Einbau einer Hausanlage ist ein schräges Dach. Zur Anlage gehören ein
Wassertank aus Beton, ein ausgefeiltes Rohr- und Filtersystem und eine möglichst leise
und effiziente Pumpe. Eine komplette Anlage kostet etwa 4000 Euro und wird mit ca.
1500 Euro gefördert. Nach maximal 10 Jahren hat sie sich amortisiert.
Da Regenwasseranlagen aufwändig sind, lohnt sich ihre Installation nur bei einem
Neubau oder einer Grundrenovierung des Hauses. Aber schon für rund 25 Euro lässt sich
Regenwasser nutzen: Mit einer an der Regenrinne angebrachten Regenklappe lässt sich
das Niederschlagswasser in eine Tonne oder Grube leiten und zur Bewässerung im
Garten sammeln.
BUNDtipp: Grüne Wege rund ums Haus
August 2004
Die Sommer- und Ferienzeit wird gerne genutzt, um Gärten und Grundstücke neu zu planen
und zu gestalten. Beim Anlegen von Wegen, Sitzecken und Auffahrten sollte möglichst wenig
Boden versiegelt werden, damit das Regenwasser versickern kann. Bei richtiger Verwendung
von natürlichen Baustoffen bleibt auch mehr Raum für Pflanzen und Tiere, so der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Für häufig genutzte Wege und Plätze eignen sich Steinplatten, Pflastersteine und Kies.
Besonders reizvoll sind unregelmäßig geschnittene Natursteine aus der Region. Ein leichtes
seitliches Gefälle sorgt dafür, dass die Wege nach Regen nicht unter Wasser stehen.
Großzügige Fugen bieten Platz für Vegetation und lassen das Erdreich unter den Steinen
besser atmen und Wasser aufnehmen. Kleinere Wege können mit Schrittsteinen im Abstand
von etwa 60 cm angelegt werden.
Bei Auffahrten und Abstellplätzen reicht es oft aus, nur die Fahrspuren zu befestigen. Gut
geeignet sind zum Beispiel Rasengittersteine, deren Zwischenräume mit einem speziellen
Blumen-Schotterrasen bepflanzt werden können. Neben 60 Prozent Gräsern enthält diese
Mischung 40 Prozent niedrigwüchsige Wildblumen für Trockenstandorte, zum Beispiel
Thymian, Habichtskraut und Sonnenröschen.
Versiegelte Flächen blockieren laut BUND den natürlichen Wasserkreislauf und
verschlechtern das Klima in Siedlungsgebieten. Sonnenwärme speichert sich in
Straßenbelägen und Gebäuden. Zusammen mit Abgasen und Wärme aus Verkehr, Haushalten
und Gewerbe kommt es zu Überhitzung, Trockenheit und unter Umständen auch Smog.
Grünflächen verdunsten dagegen viel Wasser und tragen zur Kühlung und Regulierung der
Luftfeuchtigkeit bei. Außerdem binden sie Staubpartikel aus der Luft.
BUNDtipp: Rasenmähen umweltfreundlich
Juni 2004
Motorisierte Rasenmäher sind im Frühjahr und Sommer nicht nur eine erhebliche
Lärmquelle, sondern auch Quelle für Luftschadstoffe. Etwa ein Zehntel des
Sommersmogs wird durch benzinbetriebene Gartengeräte verursacht. Ein
Benzinrasenmäher mit 2-Takt-Motor verbraucht pro Stunde so viel Benzin wie ein PKW
auf einer 150-Kilometer Fahrt. Zugleich stößt er so viel krebserregende
Kohlenwasserstoffe aus, wie rund 150 mit Katalysatoren ausgerüstete Autos.
Bei einer Rasengröße unter 200 Quadratmeter empfiehlt der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) den Einsatz von Handgeräten. So stärkt der Benutzer
nicht nur seine Fitness - nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest liefern
Handmäher auch den saubersten Schnitt.
Benzinbetriebene Rasenmäher lohnen erst ab einer Fläche von 500 Quadratmetern. Dabei
hat ein 4-Takt-Motor mit Katalysator einen um 80 Prozent reduzierten
Schadstoffausstoß. Regelmäßig sollten der Motor gewartet und Luftfilter und Öl
gewechselt werden.
Umweltfreundlicher sind Elektromäher. Nach Angaben des BUND sind Akku-Geräte
meist teurer und bringen zusätzliche Entsorgungsprobleme für die Akkus. Inzwischen
gibt es auch solarbetriebene Rasenmäher, einige mähen sogar selbstständig.
Gartenbesitzer sollten auf jeden Fall möglichst selten mähen und einen Teil des Rasens
als Wildblumenwiese bewachsen lassen. Dies lockt Schmetterlinge und seltene
Vogelarten in den Garten. Bunte Wiesen bieten dem Auge außerdem mehr Erholung als
steriles Sportplatzgrün. Wildblumenwiesen sollten zwei Mal im Jahr mit einer Sense oder
einem Balkenmäher gemäht werden.
BUNDtipp: Der Ökoteich im Garten
Mai 2004
Ein Gartenteich erfreut seine Betrachter und ist ein ökologisch wertvoller Lebensraum für
Pflanzen und Tiere. An seinen Rändern gedeihen Wasser- und Sumpfpflanzen, er dient
Vögeln und Kleintieren als Tränke, ist Wohnort für Wasserkäfer, Libellen, Wasserschnecken
und Frösche. Ökologisch wertvoll wird das Biotop ab einer Größe von 3 Quadratmetern, ab
20 Quadratmetern entwickeln sich stabile Lebensgemeinschaften.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt sonnige Plätze zur
Anlage des Teiches. Dort kann sich eine üppige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln. Der
größere Teil des Teiches sollte flach sein, vermeiden sollte man steile Ufer, damit Igel oder
Mäuse gut hinausklettern können.
Natürlichste Mittel zur Abdichtung sind Lehm oder Ton. Der Einsatz von Folie ist am
einfachsten. Laut BUND sind Teichfolien inzwischen auch aus umweltfreundlichem
Polyethylen oder Kautschuk erhältlich. Um extreme Algenbildung zu verhindern, sollte der
auf die Folie aufgetragene Boden sehr nährstoffarm sein. Lehm oder Sand eignen sich am
besten. Für die Bepflanzung des Randes sind Habichtskraut, Gilbweiderich und Frauenmantel,
für die Flachwasserzone die Schwanenblume, Sumpfschwertlilie oder Flechtbinse und für das
Tiefwasser Seerosen, Froschbiss oder Wasserhahnenfuß am besten geeignet.
Auch im frostigen Winter muss der Teich gepflegt werden: Schnee sollte nicht auf dem
zugefrorenen Teich liegen, damit die Sauerstoffproduktion weitergeht und die Frösche
überleben können. Fische sollte man eher nicht in den Gartenteich setzen. Sie finden zu wenig
eigenen Lebensraum vor und gefährden Froschlaich und Libellenlarven.
BUNDtipp: Ein Garten für Kinder
März 2004
Gärten machen Kindern Spaß - besonders wenn sie mehr bieten als einen kurz geschorenen
Rasen und ein teures Klettergerüst aus dem Baumarkt. Schon eine kleine Freifläche kann mit
wenig Geld und natürlichen Materialien kreativ gestaltet werden. Steinhaufen, Erdmulden,
Matschhügel, Baumstämme und Büsche geben Raum zum Spielen, Toben und Verstecken.
Eine vielfältige Pflanzenwelt ist ein Erlebnis für Jung und Alt, so der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND).
In einem Obst-, Gemüse- und Kräutergarten erleben Kinder den Wechsel der Natur und die
unterschiedlichen Erntezeiten hautnah mit. Sie lernen viel über den Boden als Lebensraum,
die Erzeugung von Kompost, die Fruchtfolge und den Pflanzenschutz. Besonders reizvoll ist
es, Samen von alten oder seltenen Sorten anzupflanzen. Durch das Zubereiten der Früchte aus
eigenem Anbau erfahren Kindern spielerisch mehr über eine gesunde und vielseitige
Ernährung.
Auf Wildwiesen lässt sich das Wachstum von Blumen und Gräsern und das Leben von
Hummeln, Bienen und Schmetterlingen beobachten. Ein naturnaher Garten sollte im Frühjahr
nicht penibel aufgeräumt werden. Herumliegendes Laub, Äste und Gras bieten Tieren die
Möglichkeit, sich zu verstecken oder Nester zu bauen. Beim Anpflanzen von Obstbäumen ist
die Wahl lokaler und starkwüchsiger Sorten ein Beitrag zum Naturschutz. Sie sind weniger
anfällig für Krankheiten und bieten vielen Tieren Unterschlupf.
Schutz für heimische Flora und
Fauna
Verzicht auf gebietsfremde Arten
Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn machte kürzlich zum Tag
der Artenvielfalt darauf aufmerksam, dass einheimische Pflanzen
und Tiere durch gebietsfremde Arten ernsthaft bedroht werden
können. Amerikanischer Riesenbärenklau oder die kanadische
Goldrute beispielsweise verdrängen hiesige Pflanzen. Durch das
starke Anwachsen von Welthandel und globalem Tourismus
werden immer mehr exotische Tier- und Pflanzenarten nach
Deutschland eingeführt. Einerseits sind diese Arten im Ausland oft
selbst bedroht und auch an unsere Umweltverhältnisse nicht
angepasst und gehen deshalb meist zugrunde. Andererseits kann
eine ungewollte Ausbreitung hier auch andere Arten bedrohen.
Während der Urlaubszeit registrieren die Zollämter an den
Grenzen täglich rund 50 Verstöße gegen das internationale
Artenschutzabkommen. Das bedeutet eine Verdreifachung
gegenüber 1993.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät,
keine exotischen Tiere und Pflanzen aus dem Ausland
mitzubringen. Es drohen nicht nur empfindliche Geldstrafen bei
der Einreise, sondern auch schwere Schäden an der heimischen
Flora und Fauna.
Auch Gartenbesitzer können laut BUND einen Beitrag für den
Erhalt der einheimischen Vegetation leisten, wenn sie möglichst
auf exotische Pflanzenarten verzichten.
Datum: 6.6.01
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