Allgemeines über Giftpflanzen

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Allgemeines über Giftpflanzen
Warum Giftpflanzenthema?
Haben die Sträucher im Herbst ihr buntes Laub abgeworfen, zieren
bunte Beeren den Garten. An den Früchten von Schneeball,
Vogelbeere, Mehlbeere, Heckenkirsche, Eibe, Berberitze,
Pfaffenhütchen, Stechpalme, Hartriegel, Holunder erfreuen sich die
Vögel. Doch was für die Vögel gut ist muss für den Menschen noch
lange nicht genießbar sein. Viele der genannten Beeren sind giftig.
Gift- oder Heilpflanze?
Definition Giftpflanzen:
Zur Gruppe der Giftpflanzen gehören solche Bäume, Sträucher oder
krautige Pflanzen, deren Inhaltsstoffe bei Menschen und Tieren
Gesundheitsstörungen hervorrufen können.
„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis
macht, dass ein Ding kein Gift sei“ dieser Satz von dem
mittelalterlichen Arzt Paracelsus sagt schon alles über Giftpflanzen
aus.
Die Übergänge zwischen Heil- und Giftpflanzen sind fließend, zum
einen hängt es von der Dosis des Giftes ab, zum anderen vom Alter,
Konstitution und Gesundheitszustand der betroffenen Person ab, wann
eine Pflanze giftig ist.
Zu den Heil- und Giftpflanzen gehören z.B. Fingerhut (Digitalis
purpurea), Tollkirsche (Atropa belladonna), Oleander (Nerium
Oleander).
Eine Umwelt ohne Giftpflanzen ist illusorisch.
Warum sind Pflanzen giftig?
Schutz vor Fraßfeinden:
Pflanzen schützen sich durch Gifte vor Fraßfeinden: Beispiel gelber
Enzian.
Beispiel Neem
Der Mensch macht sich diese Eigenschaften von Pflanzen zu nutze
und hat aus den Samen des indischen Neembaumes ein Präparat gegen
Schädlinge entwickelt. Die Schädlinge stellen die Nahrungsaufnahme
ein und gehen ein, der Stoff wird innerhalb der der Pflanze
transportiert und so werden auch Stellen erfasst die nicht direkt
besprüht wurden. Das Produkt wird seit einigen Jahren erfolgreich im
biologischen Landbau eingesetzt, ist für die meisten Nützlinge
schonend, nicht bienengefährlich, keine Wartezeiten und keine
Wasserschutzauflagen. Für Menschen ungefährlich.
Vergiftungen durch Pflanzen:
Im Jahr 2000 erhielt der Giftnotruf der Stadt München 3500 Anfragen
zu Vergiftungen mit Pflanzen. 2500 Anrufe kamen von besorgten
Eltern, deren Kinder Pflanzenteile zu sich genommen hatten.
Kleinkinder:
In der Entwicklungsstufe, in der sie Dinge mit dem Mund
untersuchen. In diesem Alter hilft keine Aufklärung, man muss die
Kleinkinder von solchen Pflanzen fernhalten bzw. beaufsichtigen.
Dazu ist es wichtig, dass man selbst weiß welche Pflanzen giftig
sind. Beispiel in der Wohnung: Alpenveilchen, Oleander,
Weihnachtsstern oder Dieffenbachie.
Ältere Kinder/ Kindergartenalter:
Probieren gerne Sachen aus, sehr beliebt ist das Kochen spielen mit
Sachen die man im Garten findet. Man kann schon einem
Kindergartenkind beibringen, nur das zu essen was es wirklich kennt
wie z.B. Möhren, rote Johannisbeeren oder Erbsen. Alles andere ist
tabu.
Jugendliche:
Immer häufiger Vergiftungsunfälle bei Jugendlichen durch
Drogenexperimente z.B. Stechapfel. Aufklärung ist wichtig.
Wirkstoffgehalt in den Giftpflanzen schwankt nach Standort, Klima,
Wetter, Alter und in den verschiedenen Organen der Pflanze.
Auch hier Aufklärung!
Erwachsene:
Entfremdung von der Natur, keine Pflanzenkenntnisse mehr. Die
Vorstellung alles aus der Natur sei gut und gesund. Beispiel: Tödliche
Vergiftungen durch Verwechslung von Bärlauchblättern mit denen der
Herbstzeitlosen, nachdem in den Medien empfohlen wurde, man solle
Bärlauch zur Blutreinigung essen.
Verwechslungen mit Blättern der Herbstzeitlosen die auch im
Frühjahr austreibt (Tödliche Dosis 20-40g) Kinder besonders
gefährdet.
Oder Verwechslung mit Maiglöckchen. Enthält Digitalisglykoside =
Herzrhythmusstörungen.
Mit Giftpflanzen leben:
Giftpflanzen nicht verdammen, sondern aufklären!
Viele Giftpflanzen sind heimische Pflanzen die es zu schützen und zu
pflanzen gilt.
Zwei Meinungen vorhanden:
1. Alle Pflanzen die nur irgendwie giftig sind, aus dem Umfeld von
Kindern entfernen. Dies ist nicht machbar und kann negative
Folgen haben, da man spätestens in freier Natur mit Giftpflanzen
in Berührung kommt.
2. Aus ökologischen und pädagogischen Gründen, Pflanzungen
erstellen in denen auch Giftpflanzen vorkommen.
Aufklärung von Kindern, nicht alles einfach zu probieren, da eine
Giftpflanzenfreie Umgebung illusorisch ist. Sie dürfen nur das essen
was sie wirklich kennen. Ältere Kinder genauer aufklären.
Bei Spielplätzen darauf achten, dass die giftigsten Vertreter nicht
vorhanden sind. Dazu gehören: Goldregen, Stechpalme, Seidelbast
und Pfaffenhütchen.
Da es wohl kaum möglich ist alle Giftpflanzen zu kennen, gilt: Nur
das essen was man kennt, ansonsten gilt: Beschauen nicht kauen!
Überreaktionen nicht notwendig, wenn größeres Wissen über diese
Pflanzen da wäre, nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr
gebannt.
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