TAPE 1

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Tape 61, 1
TAPE 61– 4. Oktober 2004
Polizeiruf 110 (Krimi; 90 Minuten)
Der Prinz von Homburg
Keller, in Berlin als Kommissar tätig, erhält während eines brisanten Einsatzes die
Mitteilung, dass sein Vater in Bad Homburg gestorben sei. Die Fahrt nach Bad Homburg wird
für den Kommissar gleichzeitig eine Reise in seine Vergangenheit. Hier ist er geboren und
aufgewachsen, und hier hat er, unterstützt von seinem Mentor Kommissar Meister, auch
seine ersten Schritte in den Polizeialltag unternommen.
Schnell findet Keller heraus, dass sein Vater keines natürlichen Todes gestorben ist und
beginnt zu ermitteln. In seinem Elternhaus trifft er auf den mysteriösen André Bijou, der
seinen Vater gefunden hat und vorher offenbar geschäftlich mit ihm zu tun hatte. Bijou ist
Koch im Restaurant Stein, mit dessen Besitzerin Sophie Stein sich Keller anfreundet und die
ihm fortan seine kulinarischen Wünsche befriedigt und ihm auch sonst mit Rat und Tat zur
Seite steht. Durch den Anruf einer älteren Dame erfährt Keller außerdem, dass sein Vater
vor seiner Zeit eine Affäre hatte, aus der ein Sohn hervorgegangen ist.
Im Laufe der Ermittlungen gerät Keller aufgrund der Übereinstimmung des genetischen
Fingerabdrucks schließlich selbst in Verdacht, seinen Vater getötet zu haben.
DW Aktuell (Nachrichten; 25 Minuten)
Unser Haus (Fernsehfilm; 1991; 90 Minuten)
Nach der deutsch-deutschen Vereinigung wird für den Westberliner Kurt Wrede ein Gedanke
möglich, an dessen Verwirklichung er nie mehr geglaubt hätte, nämlich in das Haus an
einem märkischen See zurückzukommen, in dem er geboren wurde und aus dem 1955,
13jährig, mit seiner Mutter ausziehen musste, in den Westen.
Sein Vater, früher Ingenieur im Reichsluftfahrtministerium, hatte 1939 das Haus knapp 50
Eisenbahnminuten vom Zentrum Berlins gebaut, weil die märkische Landschaft ihn und
seine Frau fasziniert. Er war Parteimitglied, kein großer Nazi, aber in der Waffenkonstruktion
und –herstellung tätig. Nach dem Krieg wurde er abgeholt und in eines der alten
Konzentrationslager gebracht, aus dem er nie zurückkam. Seine Witwe, Wredes Mutter,
versuchte sich in dem durch Granaten beschädigten Haus gegen die Schikanen der neuen
Machthaber zu halten, gab er 1955 auf.
Nachdem er rechtzeitig bis zum Stichtag, den schriftlichen Antrag auf Rückgabe des
Eigentums im Auftrag seiner Mutter gestellt hatte, kommt Wrede erst jetzt dazu, seinem
13jährigen Sohn Thomas an Ort und Stelle zu zeigen, wo er als Junge glücklich war.
Aus dieser Situation entwickelte sich der juristische und moralische Streit zweier Familien,
je in drei Generationen, die beide ein Recht auf das Haus zu haben glauben. Denn der
jetzige Besitzer Gleinich lebt ebenfalls seit seiner Kindheit in dem Haus. Er zog mit seinen
Eltern in das leerstehende Haus ein. Sein Vater Max Gleinich, der als Sozialist eine
Strafkompanie der Nazis überlebte, hatte nach 45 mit Idealismus versucht, eine bessere
Welt aufzubauen, bekam das Haus nach dem Freiwerden mit seiner Familie zugewiesen,
reparierte mühsam die Schäden und erhielt es dann später zum Kauf angeboten. Für das
gezahlte Geld gibt es Belege.
So verbeißt man sich mehr und mehr ineinander. Wrede pocht auf den Grundbuchauszug
des Erstbesitzers, aber der ist alt. Der arbeitslose Gleinich weist auf den Kauf aus
Volkseigentum hin. Bei Wredes heißt es, „unter Ausnutzung einer Notlage“ sei das Eigentum
vom Staat kassiert worden. Gleinich sagt, man habe „im guten Glauben“ gekauft, beides
Positionen, die nach dem gleichen Bundesrecht Chancen haben. Ein längeres Verfahren
droht...
Tape 61, 2
Johann Lafer kocht (Kochen; 10 Minuten)
Out of Ostdeutschland – Vom Jungsein,
Rübermachen (Dokumentation; 30 Minuten)
Hierbleiben
und
Der wirtschaftliche Aufschwung im Osten läuft nicht wie erhofft. Es gibt keine Jobs, keine
Ausbildungsplätze. Tanten, Onkel, Geschwister, Freunde und Lehrer sind schon weg: in
Bayern, Hamburg, Düsseldorf, wo es für sie noch Perspektiven gibt, wo sie noch gebraucht
werden.
Jan ist im mecklenburgischen Güstrow aufgewachsen und zog als Dreizehnjähriger mit
seiner Mutter ins westdeutsche Pegnitz. Jetzt ist er Mitte zwanzig und möchte zurück in die
alte Heimat. "Es ist dort einfach mein Zuhause. Die Landschaft, die Menschen, all das kann
man doch nicht im Stich lassen." Im Westen hat er einen festen Job und ein gutes Gehalt.
Arbeit im Osten hat er noch nicht. Trotzdem fährt er nach Güstrow, auf den Spuren seiner
Vergangenheit und auf der Suche nach seiner Zukunft.
Ronny (19) hat nach seiner Fachoberschulreife keine Lehrstelle gefunden. Seitdem arbeitet
er auf dem Bau - Zeitarbeit, nichts Festes. Aufs Arbeitsamt ist er sauer, weil es ihm nicht
helfen kann. Nicht ihm und nicht seinen Eltern, die waren ebenfalls lange arbeitslos. Ronny
würde gerne Tischler werden und hat auch schon im Internet gesucht, ob sich "in den
Weststaaten", wie er sie nennt, was findet. Für immer "nach drüben", kann er sich aber
nicht vorstellen. Er würde nach der Ausbildung auf jeden Fall wieder zurückkommen wollen.
Zukunftsmusik, denn bis jetzt hat er noch nichts gefunden - und ist frustriert. Dabei will er
doch nur eines: Arbeit, Wohnung, Auto - in der Reihenfolge, das wäre die Sicherheit, die er
sich wünscht.
Ulrike, gelernte Friseurin, hat sich entschieden. Sie will "rüber machen". Mit 22 von Halle
nach Mannheim. "Es ist einfach schwer, hier jung zu sein", sagt sie. Sie geht mit ihrem
Freund. Er war lange arbeitslos und hat in Mannheim sofort als Installateur eine Stelle
gefunden. Und der Stundenlohn stimmt auch: Vier Euro mehr als früher. Und irgend etwas
findet sich im Westen bestimmt auch noch für sie, glaubt Ulrike. Trotzdem - sie geht mit
gemischten Gefühlen, weil sie nicht weiß, was sie erwartet.
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