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7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 1 von 21
dynamik 5
Entwurf - Konzept Ökologie
(für eine gesunde Umwelt/Mitwelt)
Diese Fassung ist ein Entwurf, der weder von der Mitgliederversammlung, noch dem Vorstand
von dynamik 5 besprochen wurde. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb beim
Verfasser des Konzepts.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 1
Die Vision ............................................. 3
1.1. Leben wir in der Hölle oder im
Paradies ? ........................................ 3
1.2. Unsere Welt nach dem nächsten
Entwicklungsschritt ........................... 4
1.3.
Der Weg zum Ziel ......................... 5
2. Wo stehen wir heute ? ............................. 5
2.1. Von welcher Wirklichkeit gehen wir
aus ? ................................................ 5
2.1.1. Wirklichkeit 1 .............................. 5
2.1.2. Wirklichkeit 2 .............................. 6
2.1.3. Wodurch entsteht Wirklichkeit 2 .. 6
2.2.
Unsere „Aufgaben“ ....................... 6
2.2.1. Die spirituelle Aufgabe ................ 6
2.2.2. Die ökologische Aufgabe ............ 7
2.2.3. Die gesellschaftliche Aufgabe ..... 8
3. Hinderliche Glaubenssätze ................... 8
3.1. Behauptung: Erst muss die Wirtschaft
gut funktionieren, dann kann man
Umweltschutz betreiben. .................. 8
3.2.
Behauptung: Konkurrenz ist gut.... 9
3.3. Wohlstand wird chronisch mit
Wohlfahrt verwechselt ...................... 9
3.4. Behauptung: Der Umweltschutz muss
von „Oben“ kommen ....................... 10
3.5. Behauptung: Die Menschen stehen im
Dienst der Wirtschaft ...................... 10
4. Anregungen bezüglich der Tagespolitik
10
4.1. Lebenshaltung, Lebensqualität,
Wohlbefinden ................................. 11
4.2.
Naturschutz ................................ 11
4.3.
Kulturelle Bildung und Mitwelt ..... 12
4.4.
Siedlung und Raumordnung ....... 13
4.5.
Wirtschaft und Umwelt ................ 13
1.
4.5.1. Güterproduktion ........................ 14
4.5.2. Landwirtschaft .......................... 14
4.5.3. Energie-Versorgung.................. 15
4.5.4. Verkehrspolitik .......................... 16
4.5.5. Forschung ................................ 16
4.10. Globale Anliegen ........................ 18
5. Aufruf / Ergänzungen .......................... 19
Vorwort
Warum erarbeiteten wir ein Öko-Konzept,
obwohl schon andere, insbesondere die
Grünen verschiedentlich ökologische
Maßnahmenkataloge vorlegten ?
Das Neue am unten folgenden Konzept liegt
darin, dass wir bestrebt sind unsere
Vorschläge so abzufassen, dass sie mit
unserer spirituellen Weltsicht im Einklang
stehen.
Warum empfehlen die verschiedenen
politischen Parteien unterschiedliche
Maßnahmen ?
Hinter den verschiedenen Auffassungen
stehen unterschiedliche Lebenserfahrungen
und ungleiche Wissensinhalte, diese
kombinieren sich zu abweichenden
Weltbildern.
Warum lassen sich mit aufbauenden
Weltbildern fast nur Leute aus der „höheren
Bildungsschicht“ erreichen ?
Die wenig „gebildeten“ Leute lesen kaum.
Sie befassen sich nicht mit langfristigen oder
überregionalen Erfordernissen.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 2 von 21
Sie legen vor allem Wert darauf, zu erfahren,
was in ihrer Umgebung geschieht und was
zeitlich nicht weit von Jetzt entfernt ist.
Sie passen ihr Verhalten weitgehend
demjenigen ihrer Mitmenschen an.
Warum beschäftigt sich nur ein Teil der
Gutgebildeten vertieft mit Weltbildern ?
Diejenigen, die Weltbilder für unwichtig
halten, machen sich meist auch keine
Gedanken über den Unterschied zwischen
eigennützigem gegenüber egoistischem
Verhalten.
(Wobei ich das Egoistische vom
Eigennützigen so unterscheide, dass der
Eigennutz nicht auf Kosten anderer betrieben
wird, während der Egoismus darauf keine
Rücksicht nimmt.)
Habenwollen“ breiter Bevölkerungsschichten
entgegen. Zudem wird dem Weiterführen von
Bekanntem viel eher zugestimmt als dem
gewöhnungsbedürftigen Neuen.
Um eine Kurskorrektur zu erreichen, ist es
wichtig entsprechende Zusammenhänge
zwischen Handeln und deren Folgen
erkennbar oder erfahrbar zu machen.
Erleichtert und beschleunigt wird das
notwendige Umdenken, wenn es gelingt, den
Leuten ein Weltbild zu vermitteln, welches
beinhaltet, dass sie das ernten, was sie säen.
Die folgenden zwei Abschnitte sollen
verdeutlichen, dass diese Unterscheidung
wichtig ist.
Wer eine solche spirituelle Auffassung
verinnerlicht hat, kann unmöglich dem
materialistischen Satz „nach uns die Sintflut“
nachleben, denn er/sie ist überzeugt, dass
wir selber Teil der künftigen Generationen
sein werden und damit die langfristigen
Folgen unsere schlechten Entscheidungen
selber ausbaden müssen.
Kurzfristiger Nutzen / langfristige Folgen
Eigennutz und Egoismus
Diskussionen und unterschiedliche politische
Empfehlungen entstehen oft dort, wo ein
Vorhaben einerseits einen kurzfristiger
Nutzen verspricht, andererseits aber mit
langfristigen Schäden gerechnet werden
muss.
Grundsätzlich entspringt alles Verhalten und
Handeln dem Eigennutz. Eigennutz ist nichts
Schlechtes, solange er allen vom Handeln
Betroffenen Vorteile bringt.
Selbstverständlich handelt niemand ohne
dass er/sie sich von seinem/ihrem Tun
Vorteile erwartet.
In den meisten Fällen erwachsen daraus
keine Probleme. In jenen Fällen aber, wo
politische Differenzen auftauchen, liegt die
Ursache häufig darin, dass die eine Seite die
kurzfristig erreichbaren Vorteile möglichst
rasch genießen will, wogegen die Gegenseite
darauf verzichten will, weil sie erkannt hat
oder vermutet, dass auf diese kurzfristigen
Vorteile wesentlich größere langfristige
Nachteile folgen werden.
Mit Verzichts-Empfehlungen stoßen die
Langfristig-Denkenden in der Regel auf
wenig Zustimmung, weil langfristige
Betrachtungsweisen in der Regel eine
entsprechende Erfahrung und Bildung
voraussetzen.
Dementsprechend leichter haben es die
Politiker mit ihrer auf kurze Sicht angelegten
Politik; denn ihre Genuss-Versprechen
kommen dem Hang zum „rasch
Anders verhält es sich beim SchlechtHandelnden. Er versucht seine Wüsche zu
befriedigen ohne die Auswirkung für andere
zu berücksichtigen. Im Extremfall reicht das
bis hin zur bewussten Inkaufnahme von
Schäden für andere. Diesen schlecht
wirkenden Eigennutz wurde schon weiter
oben als Egoismus bezeichnet.
Gegen den Egoismus hilft oft die
Beobachtung, dass freigiebige Leute sich in
der Regel keine Sorgen um ihren täglichen
Bedarf machen müssen. Offensichtlich
existieren Naturgesetze, welche bewirken,
dass wer gibt - auch bekommt. Wer aber
nichts hergibt, muss um jede Kleinigkeit
kämpfen.
Die Verwirklichung der Visionen
Mit der folgenden Vision versuchen wir ein
Eindruck zu vermitteln wie die Zukunft
aussehen könnte, wenn die Menschen bereit
sein werden, die entsprechenden
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 3 von 21
Voraussetzungen auf dieses Ziel hin zu
schaffen.
Wenn es uns gelingt, dieses Zukunftsbild so
attraktiv zu präsentieren dass es bei der
Mehrheit der Leute gut ankommt, dann
werden sie es mit Begeisterung aufgreifen
und sich auf den Weg machen.
Wenn das geschieht, dann braucht es kaum
mehr Vorschriften, denn das Erforderliche
wird den Leuten einfallen und die Umsetzung
wird sich fast von selber ergeben.
Die Schwierigkeit dabei ist, dass manche
finden, unsere Vision sei zwar schön, aber
nicht machbar.
Als Antwort darauf folgt in den Kapitel 2, 3
und 4 eine Fülle von Anregungen und
Maßnahmen, welche zeigen, dass die
Verwirklichung der Vision möglich ist.
Dabei erwarten wir nicht, dass genau unser
Weg beschritten werden muss. Vielmehr wird
es uns freuen, wenn unterwegs noch bessere
Lösungen auftauchen.
Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, dass
wir über den Intellekt nur eine kleine Schicht
der Bevölkerung erreichen können.
Weil aber die meisten politischen
„Leithammel“ zu dieser Schicht zählen, lohnt
es sich, diese für unsere Vision zu gewinnen.
Wenn die Mächtigen manche Teile unseres
Weltbildes oder das ganze übernehmen,
werden entscheidende Besserungen
verwirklicht. Diese Leute wirken dann als
Vorbilder und animieren so die weniger
politischen Menschen.
Ein wachsender Zugang zu unserer Intuition
wird helfen, diese Schwierigkeiten
abzubauen.
Anmerkung zum spirituellen Hintergrund
Im folgenden Ökologie-Konzept, wird weder
der spirituelle Hintergrund dieses Konzeptes
ausgebreitet, noch werden die
wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen
Anliegen und Verbesserungen aufgezählt.
Diese politischen Vorschläge können in den
entsprechen Konzepten nachgelesen
werden.
1.
Die Vision
(So wird es dereinst aussehen.)
1.1. Leben wir in der Hölle oder im
Paradies ?
Wir bezeichnen unseren Schöpfer oft als
lieben, allwissenden, ja gar als allmächtigen
Gott. Sind diese Begriffe nicht maßlos
übertrieben, wenn wir die Zustände auf
unsere Erde, der uns bekannten materiellen
Welt anschauen ? Menschen bringen
Menschen um. Sie töten Tiere. Unser
Umgang mit den Pflanzen und der so
genannten unbelebten Natur ist alles andere
als respektvoll.
Dass wir infolge unseres Verhaltens ständig
leiden, braucht uns nicht zu wundern, wohl
aber der Umstand, dass ein allmächtiger Gott
nichts Besseres zustande bringt.
Wenn wir Gott als lieb und allmächtig
bezeichnen, dann zwingt uns die Logik
anzunehmen, dass es irgendwo weit
großartigere Welten geben muss. Das heißt,
unser bekanntes Umfeld mit Krankheiten,
Hungersnöten, oft leidvoller bis tödlicher
Konkurrenz und anderem, bösartigem
Verhalten muss einer der dunkelsten Winkel
der Schöpfung sein.
Das wiederum sollte uns motivieren uns
weiter zu entwickeln, hinein in
Seinszustände, in denen wir zunehmend
freier werden von unseren Übeln, bis hin zu
einem „paradiesischen“ Sein.
Wenn wir uns auf diesen Weg machen,
werden wir mit jedem Fortschritt neue, noch
großartigere Welten entdecken, welche
einem lieben und allmächtigen Schöpfer
angemessen sind.
Die aus den Religionen bekannte
Verkündigung vom Paradies ist somit nicht
nur eine Metapher (zum Zweck einer
moralischen Ausrichtung), vielmehr kommen
wir durch gründliches Nachdenken zum
selben Ergebnis. – In uns schlummern die
Voraussetzungen für eine befriedigende,
konflikt- und krankheitsfreiere
Gesellschaftsform. Wir entscheiden darüber,
ob wir unser Leben als Hölle oder als
Paradies erfahren werden. Voraussetzung
ist, dass wir die notwendigen Veränderungen
erkennen und die erforderlichen Schritte
unternehmen.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 4 von 21
1.2. Unsere Welt nach dem nächsten
Entwicklungsschritt
Wenn die Menschen wollen, leben sie schon
bald in Harmonie.
Dann gibt es keine Kriege, keine Angst
davor, keine übervorteilende Konkurrenz,
keine Missgunst mehr. Wir bilden eine
Gemeinschaft mit kooperativen,
rücksichtsvollen und freien Menschen.
Die Gier ist verschwunden, denn durch
spirituelle Erfahrungen motiviert, streben wir
nicht-materielle Werte an.
Wir leben in Frieden, denn weder Krieg noch
andere Gewalt kommen vor, weil ein
kooperativer Teamgeist keine solchen
Aggressionen aufkommen lässt.
Die Ehrsucht ist verschwunden, weil die
Menschen sich gegenseitig so akzeptieren
wie sie sind.
Besonders ausgeprägt wird das bei
Menschen sein, die in Wahl-Gemeinschaften
leben Dort werden sie von dem Mitgliedern
gehalten und wertgeschätzt. Sie sind deshalb
nicht auf die Zuwendung und „Ehre“ von
außerhalb der Gemeinschaft angewiesen.
Das Leben verläuft ohne Distress. Was wir
tun werden, machen wir aus Freude und
ohne Druck von Außen.
Es gibt genug für alle. Ängste um das
„tägliche Brot“, um die Altersvorsorge und
oder um Annehmlichkeits-Verlust haben einer
neuen, auf Vertrauen bauenden Wirklichkeit
Platz gemacht.
Die Natur versorgt uns mit allem
Notwendigen, weil wir sie hegen und
wertschätzen.
Befreit vom Prestige-Denken fühlen wir uns bei deutlich geringerem Einkommen - wohler
als heute. Und wir leben frei von Arbeitsdruck
und Anerkennungszwängen. Wir können viel
Zeit einsetzen, das zu tun, was wir lieben.
Menschliche, pflanzliche und tierische Vielfalt
wird als Reichtum empfunden. Wir fühlen uns
zusammengehörig mit der Natur und allen
Wesen.
Es gibt keine Umweltbelastung weil mit der
Mitwelt nachhaltig umgegangen wird.
Die Ressourcen werden geschont.
Alle AKWs sind abgeschaltet.
Autos und Flugzeuge werden nur noch in
wohlüberlegten Fällen benutzt.
Die Medien berichten weitmöglichst über
Positives und versuchen bei negativen
Ereignissen den tieferen Sinn darzustellen.
Niemand kauft mehr die Aufmerksamkeit
erheischenden „Schlagzeilen-Erzeugnisse“.
Demokratie, Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung werden als wichtige
Voraussetzungen für eine funktionierende
Gemeinschaft geachtet.
Alle gemeinschaftlichen Anliegen werden von
allen Beteiligten gemeinsam besprochen und
im Konsens-Verfahren beschlossen.
Wir kommen mit wenigen staatlichen
Regelungen aus, denn die Leute spüren von
Innen heraus, was für sie und die
Gemeinschaft förderlich und was hinderlich
ist. Gebote und Verbote erübrigen sich
weitgehend.
Wir sind den nationalen Grenzen entwachsen
und fühlen uns als WeltbürgerInnen.
Die Menschen erkennen die Wichtigkeit einer
weltweit gemeinsamen Sprache. Sie
entwickeln und lernen diese und wenden sie
ohne jeden Zwang an.
In der Wirtschaft werden optimale Resultate
erzielt, weil alle öffentlichen Vorgänge für alle
einsehbar (transparent) und mitentscheidbar
sind.
Wir streben vorwiegend nach immateriellen
statt materiellen Werten weil das keine
Schäden anrichtet und an keine Grenzen
stößt – Diesbezüglich genießen wir
grenzenlose Freiheit.
Überlastung wird vermieden. Langeweile und
Stress werden ersetzt durch die
Wiederbelebung der Verbindung zur Seele
über Meditation und durch andere
Selbsterfahrungs-Techniken. So weicht das
Gefühl von Wertlosigkeit, der Zufriedenheit
eines erfüllten Lebens.
Physische und psychische Krankheiten
nehmen ab, weil Gesundheit (dank
Stressfreiheit, gesunder Ernährung, heilem
Wohnumfeld und vernünftigem Verhalten)
einkehrt.
Und schon bald gehören Krankheiten der
Vergangenheit an. Harmonisches Denken
und Verhalten sowie vorbeugende
Maßnahmen lassen keine Krankheiten
aufkommen. Wir hören nach Innen und
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 5 von 21
schauen nach Vorne. (Das ist echte
Prävention.)
Dank tiefer Selbsterfahrung wird es uns
gelingen, unsere abgespaltenen Teile neu zu
integrieren.
Mit dieser Veränderung geht der achtsame
Umgang mit uns selber und der Umwelt
einher.
Die nachkommenden Generationen werden
mit weit weniger Schwierigkeiten ins Leben
starten, weil wir es nicht mehr zuzulassen,
dass frühkindlichen Gefühle vor, während
und nach der Geburt durch falsches
Verhalten abgespalten werden.
So werden viele Menschen befreiter und
authentischer und damit verschwindet ein
wichtiges Hindernis für den nächsten
Paradigmenwechsel.
wollen. Aber wissen sie auch, wie sie dorthin
gelangen ?
Natürlich gelingt das nicht mit einem
gewaltigen Sprung, sondern nur in tausenden
von Schritten.
Zudem gibt es wohl viele mögliche Wege.
Hier soll einer gezeigt werden, damit die
Überzeugung wachsen kann, dass die Vision
noch in diesem Jahrhundert erreicht werden
kann. Wenn sich beim Vorwärtsgehen ein
besserer Weg zeigt, dann werden wir nicht
auf unserem Weg beharren, sondern
gemeinsam den besseren beschreiten.
Zu diesem Zweck folgt in diesem Kapitel eine
Sammlung von Anregungen und
Maßnahmen.
2.1.
1.3.
Der Weg zum Ziel
Nun wissen wir, wie eine Zukunft mit viel
Wohlbefinden aussieht. Wie aber gelangen
wir dorthin ?
 Zuerst einmal durch aufmerksames
Beobachten aller Vorgänge im
alltäglichen Leben.
 Dann durch aktives Umsetzen unserer
Einsichten. Die neuen Verhaltensweisen
sollen Freude bereiten. Damit werden wir
zu Vorbildern. Es ist wichtig, dass wir
unsere Rolle als Vorbild ernst nehmen,
denn die meisten Menschen folgen
Vorbildern und nicht intelligenten Reden.
 Zudem braucht es die Erarbeitung der
Fähigkeit zum geduldigen aber
konsequenten Vertreten unserer
Anliegen.
 Bei diesen drei Bemühungen hilft uns die
Verbindung zur inneren göttlichen Quelle.
Auf diesem Weg wachsen unsere
Unabhängigkeit, unsere Mündigkeit, unser
Wohlbefinden, sowie unsere innere und
äußere Fülle.
Das lässt uns all die Erfahrungen machen, für
die wir in diese materielle Welt gekommen
sind.
2. Wo stehen wir heute ?
Diejenigen, welche die Vision für
anstrebenswert halten, wissen wohin sie
Von welcher Wirklichkeit gehen
wir aus ?
Manche finden die vorgestellte Vision als toll
aber unerreichbar, denn sie erfahren sich in
einer Welt von Stress und Gewalt. Sie
antworten: „Wie soll in einer solchen Welt
Frieden und Kooperation möglich werden, wo
jeder nur für sich schaut ? Und wenn es in
ferner Zukunft wirklich soweit kommt, dann
erleb ich es nicht mehr.“
Nun einmal ist es nicht so, dass jeder nur für
sich schaut. Die Welt ist voll von Menschen
die oft gut handeln. Und keiner ist so
schlecht, dass er nur zerstört.
Zum Zweiten laufen die Entwicklungen immer
schneller. Das was uns in Hundert Jahren
möglich erscheint, wird bereits in dreißig
Jahren verwirklicht sein.
Diese Differenzen bezüglich dem Vertrauen
in die Zukunft entspringen unterschiedlicher
Einschätzung der Wirklichkeit. Das soll nun
genauer dargelegt werden.
2.1.1. Wirklichkeit 1
Für unser Leben auf dieser Erde wurden wir
mit allem versorgt, was wir brauchen: Mit
allen notwendigen materiellen Ressourcen,
mit einem mehr als ausreichendem
Nahrungsangebot, mit einer inspirierenden
Natur einschließlich einer zum Entdecken
anregenden Pflanzen- und Tierwelt, mit
einem zu Emotionen fähigen Körper, mit der
Fähigkeit zum Beobachten, Erkennen und
des darüber Nachdenkens.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 6 von 21
Die Natur versorgt uns mit allem
Wirklichkeit 1
Angebot der Natur
gerechte Verteilung
genug für alle
Ungerechte Verteilung
Privilegien-Erhalt
1/5 der Menchen
hungert
Wirklichkeit 2
Angebot der Natur
“Teufelskreis
der Habgier
Kosten für
Verteidigung
Angst vor
“Diebstahl”
rh - 30.10.1998
2.1.2. Wirklichkeit 2
Wenn aber viele Menschen das Gegenteil
davon, nämlich Mangel erfahren, dann liegen
die Ursachen nicht bei der Natur, sondern bei
den Menschen selber. Gier, Ungerechtigkeit,
Machtmissbrauch, Streit- und Rachsucht sind
nur einige der menschlichen Regungen,
welche uns von paradiesischen Verhältnissen
abhalten.
Unter einem Paradies verstehe ich kein
Leben, das lustlos abläuft, weil schon alles
vorhanden ist, vielmehr sind die oben
beschriebenen Voraussetzung in ihre Fülle
da und damit kann der Mensch alle
bereichernden Erfahrungen machen, die er
sich wünscht.
2.1.3. Wodurch entsteht Wirklichkeit 2
In der Abbildung oben ist nur ein
„Teufelskreis“ dargestellt. Es gibt viele
weitere. In Bezug auf die Umwelt üben jene
des Hortens und des Misstrauens großen
Einfluss aus.
Der Teufelskreis des Hortens entsteht aus
der Erfahrung von Mangel. Das regt zum
Horten an. Dadurch entsteht tatsächlich
Mangel. Damit steigen die Preise. Das
wiederum animiert zu verstärktem Horten und
so weiter. Heraus kommt eine
Unterversorgung.
Der Teufelskreis des Misstrauens baut sich
auf einer Aggressionsbereitschaft der
Menschen auf. Das führt leicht zu Streit, zu
Verurteilungen und zu Racheakten. So
vergrößern sich die Streitereien und
schließlich traut keiner mehr dem andern.
Welches sind die Ursachen für das Horten,
für das Misstrauen und das ungerechte
Verhalten ?
Wahrscheinlich kommt man recht nahe an
die Ursachen heran mit dem Argument: „Den
betroffenen Menschen (der überwiegenden
Mehrheit) fehlt ein Weltbild das Wohlbefinden
fördert.“
Selbstverständlich haben auch sie ein
Weltbild, aber dieses ist vor allem durch
Erfahrungen mit Mangel, Angst, Ehrsucht und
Machtmissbrauch entstanden. Dieses
Weltbild wird weiter gefestigt, wenn keine
Erfahrungen dazukommen, die Vertrauen
bilden.
Wir wollen die Weltbilder, die auf Mangel,
Angst Gier und Misstrauen entstanden sind,
ersetzen durch ein Weltbild, das auf
Vertrauen aufbaut.
(Mehr dazu steht in unseren Weltbildern)
2.2. Unsere „Aufgaben“
Wie oben geschildert, ist das Aufbauen von
Vertrauen eine der wichtigsten Anliegen,
wenn wir mehr Wohlbefinden erreichen
wollen.
Jedoch auch wir haben kein umfassendes
Wissen darüber, wie man Vertrauen aufbaut.
Aber einige Anregungen möchten wir hier
vorlegen. Wir gliedern sie in drei Bereiche
und nennen sie Aufgaben. Bei der
Ausführung der Aufgaben wachsen
Vertrauen und Wohlbefinden.
2.2.1. Die spirituelle Aufgabe
Früher haben die Leute Halt bei den
Religionen (Kirchen) gefunden. Dieser Halt
ist für viele verloren gegangen, weil die
Kirchenvertreter nicht in der Lage waren, ihre
Überzeugungen so zu leben, dass sie die
Basis hätten begeistern konnten.
Für andere wiederum bedeutet die Loslösung
von den kirchlichen Geboten und Verboten
eine erhebliche Befreiung. Diese brachte eine
solche Erleichterung, dass auch alles
Nützliche der Religionen „über Bord geworfen
wurde“.
Wieder andere halten an der hergebrachten
Religion fest. Ein Teil von ihnen verharren in
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 7 von 21
ihren Überzeugungen so unflexibel, dass sie
unfähig sind ihr Weltbild an neue
Gegebenheiten anzupassen.
Damit steht, die sich globalisierende
Menschheit ohne gemeinsames Weltbild da.
Daraus entstehen die meisten politischen
Konflikte, denn wie soll es möglich sein, ohne
gemeinsame Grundwerte in allen Sachfragen
eine Übereinstimmung zu finden ?
Klar ist, dass wir nicht zu den alten Zwängen
der Religionssysteme zurückkehren wollen.
Wir können auch nicht, denn dieser
Rückschritt wäre äußerst verhängnisvoll und
würde wohl eine größere Anstrengung
erfordern, als die Verwirklichung unserer
Vision.
Neuerungen auf materieller Ebene.
Wohlbefinden wächst vor allem bei besserer
Ausgestaltung der sozialen und emotionalen
Beziehungen. Durch das Aufbauen von
Vertrauen zu sich selber und zur ganzen
Mitwelt. Und zu unbegrenzten Entwicklungen
in geistigen Bereich.
Doch zurück zur ökologischen Aufgabe.
Mit den heute angestrebten bescheidenen
Retouchen am Bestehenden wird man nicht
einmal das Anwachsen der
Umweltbelastungen stoppen können.
Selbst auf der materiellen Ebene braucht es
tiefgreifende Änderungen und erheblich
anders ausgerichtete Entwicklungs-Ziele.
Wie weit ist die Natur reparaturfähig ?
Somit lohnt es sich nach den Blockierungen
zu suchen, welche uns vom Wohlbefinden
und den Entwicklungsmöglichkeiten
abschneiden.
Daraus ergeben sich weitere
„Mosaiksteinchen“ zur Weiterentwicklung
eines zeitgemäßen Weltbildes.
(Unsere diesbezüglichen Ergebnisse können
in unserem Weltbildkonzept nachgelesen
werden.)
Doch darüber hinaus müssen wir die Inhalte
auch glaubwürdig vorleben und über
emotionale Kontakte Vertrauen in unseren
Weg aufbauen.
Zusammenarbeit, zusammen feiern und
gemeinsam meditieren wirken dabei sehr
unterstützend.
2.2.2. Die ökologische Aufgabe
Die heutige Menschheit steht vor noch nie da
gewesenen Schwierigkeiten aber auch vor
atemberaubenden Entwicklungen.
Das Augenmerk der heutigen Politiker liegt
dabei fast ausschließlich auf dem managen
der Schadensbegrenzung. Die Wirtschaft soll
weniger umweltbelastend produzieren, damit
noch mehr materieller Wohlstand erzeugt
werden kann. Dabei zeigt sich immer
deutlicher, dass die Wohlstandsvermehrung
schon lange nicht mehr in der Lage ist das
Wohlbefinden zu verbessern. Das Gegenteil
ist der Fall !
Die von uns angetönten, atemberaubenden
Entwicklungen betreffen nur zum kleinen Teil
Die Nutzung der natürlichen Gegebenheiten,
insbesondere die Verwendung fossiler
Energieträger geschah viele Jahrzehnte in
einem Ausmaß, welches die Natur verkraften
konnte. Seit den sechziger Jahren des letzten
Jahrhunderts jedoch werden die Anzeichen
im deutlicher, dass wir mehr davon einsetzen
als die Umwelt erträgt und dass wir folglich
„den Ast absägen, auf dem wir sitzen.“ (Man
denke nur an die Klimaveränderung.)
Darüber hinaus ist unsere Lage auch
hinsichtlich der übrigen materiellen Welt
verfahren. Das zeigen folgende
Anmerkungen:
 Wir setzen viele nicht abbaubare, giftige
Substanzen in die Welt.
 Wir glauben mit der nicht wirklich
beherrschbaren Kernspaltung umgehen
zu müssen.
 Mit unserer fragwürdigen Lebenshaltung
verursachen wir körperliche Schäden.
 Und mit Hilfe der Gentechnik wollen wir
diese Schäden beheben. Dabei
verschließen wir die Augen vor dem
hohen Risiko.
 Statt auf die inner Stimme zu hören,
versuchen wir Krankheiten mit Hilfe von
Tierversuchen zu beseitigen. Was nur
noch mehr Leid verursacht.
 Bei unserer Gier nach mehr und immer
neue Produkten sollten wir uns der
dadurch verursachten Umweltschäden
bewusst werden und uns fragen, ob wir
mit dieser Ausrichtung am Sinn des
Lebens vorbei konsumieren ?
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 8 von 21
2.2.3. Die gesellschaftliche Aufgabe
Unser heutiges Leben ist geprägt von Stress,
Gier, Missgunst, Ehrsucht und von Handeln,
das auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet ist
statt auf nachhaltige Ziele.
Die meisten streben nach materiellen statt
nach immateriellen Erfahrungen.
Das hat Folgen:
Anhaltendes Misstrauen herrscht in vielen
Bereichen.
Ein Graben klafft zwischen Arm und Reich.
Viele Menschen sind unempfindlich
gegenüber dem Leiden von anderen. Jeden
Tag verhungern Menschen, obwohl die Natur
uns ausreichend versorgt.
Was wundern wir uns, wenn Menschen, die
so miteinander umgehen, sich der übrigen
Mitwelt gegenüber ebenso schlecht
verhalten.
Im „Vaterunser“ steht: „Vergib uns unsere
Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern.“ Wenn wir den Satz umkehren,
können wir zur Erkenntnis gelangen, dass es
uns nur dann gut geht, wenn wir uns den
anderen und uns selber gegenüber gerecht
verhalten.
Wir können diese Aussage auch auf die
ganze Mitwelt ausdehnen. Dann würde es
heißen: „Behandle uns so wie wir die
Menschen, Pflanzen, Tiere und die abiotische
Mitwelt behandeln.“
Könnte es nicht sein, dass durch die
Nichtbeachtung dieser Empfehlung das
Leiden in die Welt kam ?
3. Hinderliche
Glaubenssätze
Wenn wir den oben dargestellten Ist-Zustand
zur Kenntnis nehmen, dann lassen sich viele
Lösungsmöglichkeiten erkennen.
Aber wollen wir diese Möglichkeiten wirklich
sehen ?
Warum tun manche Politiker wenig oder
nichts um die Klimaänderung zu vermeiden,
obwohl es ihnen nicht an Informationen fehlt
?
Es stellen sich weitere Fragen:
 Wieso fehlt uns die Motivation zum
Umhandeln ?
 Sind wir zu überlastet ?


Fehlt uns die Fähigkeit zum genauen
Beobachten und zum Erspüren der
Folgen unserer Tätigkeiten ?
Oder sind wir einfach zu bequem zum
Vorausschauen und Nachdenken ?
Besonders wichtig ist, dass wir einige
falschen Glaubenssätzen aufgeben.
3.1.
Behauptung: Erst muss die
Wirtschaft gut funktionieren, dann kann
man Umweltschutz betreiben.
Die modernen Menschen und die Mehrheit
der Politiker halten ihre Aufmerksamkeit auf
die Wirtschaft (Ökonomie) gerichtet. Die
Umwelt-Anliegen (Ökologie) dagegen stufen
sie er als Nebensächlichkeit ein. Ihnen soll
erst dann Beachtung geschenkt werden,
wenn die wirtschaftlichen Anliegen geregelt
und „gesichert“ sind.
Noch stärker als die Umwelt-Anliegen werden
spirituelle Werte missachtet. Die Weltsicht
steht seit langem „auf dem Kopf“. In der
Folge davon leben wir und alle unsere
Mitmenschen in einer „verkehrten Welt“.
Durch die lebenslange Gewohnheit finden die
meisten das normal. Deshalb ist es nicht
einfach, sich der Verdrehtheit bewusst zu
werden.
Niemand von uns hat je das aufrechte
(intakte) Leben kennen gelernt. Darum
brauchen wir uns nicht wundern, wenn die
Leute den Vertretern von Verkehrtem (den
Anhängern des einseitigen, beschränkten
Wirtschaftsglaubens) Beifall spenden und
den Boten des Aufbauenden mit Argwohn
begegnen.
Das Obere braucht das Untere
Wohlstand
Wirtschaft
Intakte Umwelt
Unvergängliche
Grundkraft des Lebens
Die dargestellte Gebäude-Pyramide
(Wirtschaft, Umwelt und Grundkräfte)
versinnbildlicht die Abhängigkeit der oberen,
später entstandenen "Gebäudeteile" von den
unteren (der Basis).
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 9 von 21
Mit dieser Betrachtung wird klar, dass die
Wirtschaft zu Unrecht im Zentrum der Politik
steht, denn sie ist nicht die Grundlage
unseres Lebens. Sie ist im Gegenteil nur ein
Glied in der großen Kette der ökologischen
Zusammenhänge. Daraus folgt: Wenn die
Wirtschaft eine oder mehrere Säulen der
Umwelt zerstört, bricht sie mit ein, lange
bevor sie imstande wäre, die ganze Umwelt
zu verwüsten.
Somit ist die Umwelt eine unverzichtbare
Voraussetzung für die Wirtschaft. Sie
ihrerseits ruht auf dem Fundament der
"feinstofflichen", unsterblichen Grundkräfte
der Welt.
Würden sich die Grundkräfte ändern
(beispielsweise durch das Ablösen alter
Naturgesetze durch neue), dann würde das
die gesamt Umwelt tiefgreifend verändern.
Das würde sich selbstverständlich noch
stärker auf die ganze Wirtschaft auswirken.
Wollen wir das dargestellte "Gebäude" von
Grundkräften, Umwelt, Wirtschaft und
Wohlbefinden erhalten, so müssen wir die
Rahmenbedingungen beachten, welche uns
von den alles bedingenden Grundkräften des
Lebens auferlegt wurden. Diese Fähigkeit
erlangen wir durch richtiges Handeln,
richtiges Denken und indem wir versuchen
unsere Lebensaufgaben in unserem Inneren
zu erspüren.
Anmerkungen zur Abbildung: In einigen
Gesprächen hörte ich die Anregung, ob nicht
der Mensch auf die Spitze der Pyramide zu
stellen sei. Nach einigem Nachdenken fand
ich diesen Vorschlag nicht als zutreffend,
denn das würde bedeuten, dass der Mensch
auf die Wirtschaft angewiesen ist. Das aber
ist nicht der Fall. Die Menschheit hat über
Millionen von Jahren ohne die Wirtschaft
existiert. (Mit Wirtschaft ist hier jene der
letzten paar Jahrhunderte gemeint.)
Wer will kann die arbeitsteilige Zivilisation mit
den 7 Mrd. Menschen auf das Gebäude der
Wirtschaft gestellt sehen. Falls die Wirtschaft
einbrechen sollte ist diese Zivilisation äußerst
gefährdet. Ein Teil der Menschen aber kann
einen solchen Einbruch auf diesem Planeten
überleben.
3.2.
Behauptung: Konkurrenz ist gut
Die meisten politischen Machthaber
betrachten die Konkurrenz (nicht die
Kooperation) als Antrieb der Wirtschaft.
Das oft gehörte Lob der Konkurrenz ist
enorm schädlich für die Umwelt, denn es
fördert Misstrauen, Eigenbrötelei und
Geheimniskrämerei. Diese wiederum sind für
sehr teure und belastende wirtschaftliche
Leerläufe verantwortlich. Das reicht bis hin
zum sich Vorteile mit Gewalt verschaffen
wollen und damit zu Krieg und Zerstörung.
Dabei ist die Konkurrenz ein Prinzip, das in
der Natur wenig vorkommt. Fast alle
Beziehungen, die in der Pflanzen- und
Tierwelt ablaufen sind kooperativer Art. Auch
die Wirtschaft könnte keine Woche
überstehen, wenn sämtliche kooperativen
Abläufe durch Konkurrenz ersetzt würden.
Wir möchten, dass die erwähnten
Zerstörungen aufhören und dass die
Menschen miteinander in weitgehender
Harmonie auf dieser Erde leben. Deshalb
versuchen wir zu vermitteln, dass das
Miteinander (Kooperation) das Handeln von
uns allen leiten soll.
Konkurrenz wird von uns nur in den wenigen
Bereichen befürworte, wo es keine
kooperative Methode gibt, welche gleich gute
Ergebnisse erzielt. Und wir lassen dem
Konkurrenzprinzip nur dort Raum, wo es für
alle Beteiligten Vorteile bewirkt.
Das Miteinander bewirkt stets bessere
Resultate als das Gegeneinander.
3.3.
Wohlstand wird chronisch mit
Wohlfahrt verwechselt
Von Wohlstand spricht man, wenn die
betreffenden Menschen im Vergleich zu
anderen Menschen über viele Güter verfügen
können.
Wohlfahrt dagegen ist nicht sehr beschränkt
auf Wohlstand angewiesen. Das heißt, wenn
der Grundbedarf nicht gedeckt ist, kann man
nicht von Wohlfahrt sprechen. Ist er aber
gewährleistet, dann hängt das Wohlbefinden
nicht mehr von zusätzlichem Wohlstand ab.
Wenn man die Leute in den reichen Gebieten
mit jenen in Schwellenländern vergleicht,
kann man leicht zur Ansicht gelangen, dass
Reichtum das Wohlbefinden nicht fördert und
teilweise sogar eher behindert. Wo das
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 10 von 21
Wohlbefinden vermindert wird, kann man
auch nicht von Wohlfahrt sprechen.
3.4.
Behauptung: Der Umweltschutz
muss von „Oben“ kommen
Wer die Menschen für unmündig erklärt und
ihnen den Umweltschutz von oben verordnen
will, weil die Oben es besser wüssten, wird
scheitern.
Geboten, deren Sinn nicht verstanden
worden ist, wird nur mangelhaft bis gar nicht
Folge geleistet.
Umweltschutz braucht mündige Menschen.
Die Leute sind nicht zu dumm für
Umweltanliegen. Niemand zerstört die
Umwelt vorsätzlich. Das geschieht in der
Regel aus Unwissen. Deshalb brauche diese
Leute die notwendigen Informationen. Sie
benötigen die erforderliche Bildung.
3.5.
Behauptung: Die Menschen stehen
im Dienst der Wirtschaft
Wer will kann die Menschen für unmündig
und abhängig von Wirtschaft halten.
Aufbauender ist ein anderer Blickwinkel,
dieser zeigt die Chance, dass wir mündig und
unabhängig von ihr werden können. Das
heißt, wir entscheiden ob die
Wirtschaftvorgänge uns, oder wir sie
bestimmen.
Dann steht die Wirtschaft wieder im Dienst
der Menschen.
Doch das ist nur ein Zwischenziel, denn
wenn wir die Wirtschaft zur uns dienenden
statt uns beherrschenden Einrichtung
gezähmt haben werden, sind wir noch nicht
am Ende unserer Entfaltung. In diesem
Stadium unserer Entwicklung werden wir
(Mensch und Wirtschaft) noch immer
abhängig sein von den Voraussetzungen der
Natur. Diese sinnvollen Gesetze der Natur
ermöglichen, dass wir die von unserem
höheren Bewusstsein gewählten Erfahrungen
machen können.
Die Abhängigkeit von der Natur legen wir erst
ab, wenn wir uns entscheiden, die
Naturgesetze zu ändern. Das aber geschieht
nicht solange wir noch Erfahrungen in der
jetzigen Form machen möchten.
Sind wir soweit, dann werden wir das
selbstbeschränkende Denken ablegen.
4. Anregungen bezüglich
der Tagespolitik
Was sind die nächsten Schritte ?
Vorgehen und Maßnahmen
zur Umweltpolitik
Zwischenschritte für die Übergangszeit
Sobald die Vision verwirklicht sein wird,
brauchen wir fast keine staatlichen
Regelungen mehr. Das heißt, dann werden
die meisten folgenden Maßnahmen
überflüssig werden. Denn die künftigen
Menschen werden die Anleitung zum umweltund sozial-verträglichen Verhalten im
eigenen Innern erspüren.
Solange aber der sich anbahnende
Paradigmenwechsel nicht vollzogen sein
wird, brauchen wir weiterhin die meisten der
derzeit bestehenden Regeln und zusätzlich
eine Reihe neuer. Selbstverständlich muss
auch für die Einhaltung gesorgt werden.
Diese Regelungen sollen folgende
Grundanliegen ermöglichen:
 Echte Demokratie mit Mitbestimmung auf
allen Ebenen
 Gleichberechtigung in allen Bereichen.
 Viele Anreize und möglichst wenige
Verbote.
 Von Verboten ist vor allem in Bereichen
abzusehen, wo die Auswirkungen eines
Verhaltens den Verursacher alleine trifft,
beispielsweise eigenes riskantes
Verhalten, persönliche
Innenweltverschmutzung oder
Drogenkonsum. Der Politik und den
Staatsorganen fällt die Aufgabe zu, die
Schwachen vor den Starken zu schützen,
sowie die Regeln so festzusetzen, dass
es möglichst gerecht zu und her geht.
Weitgehend unerwünscht dagegen ist,
dass der Staat versucht, die Leute vor
sich selber zu schützen (beispielsweise
bei risikoreichem Verhalten, bei
Drogenkonsum oder ungesunder
Ernährung).
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 11 von 21
4.1.
Lebenshaltung, Lebensqualität,
Wohlbefinden
Das Wohlbefinden aller Menschen ist unser
oberstes Ziel. Voraussetzung dazu ist ein
umfassendes Maß an Lebensqualität. Dieses
aber ist nicht möglich ohne eine
rücksichtsvolle, freigiebige und offenherzige
Lebenshaltung.
● Wichtige ökologische Schritte auf dem Weg
zum Wohlbefinden sind:
- Eine nachhaltige Lebensweise ist
grundlegend.
- Die Welt muss den Nachfahren in ihrer
Natürlichkeit erhalten bleiben.
- Wir schaffen die Voraussetzungen, dass
Pflanzen, Tieren und Menschen
harmonisch zusammenleben können.
- Den natürlichen Entwicklungen soll wo
immer möglich der Vorrang vor
menschlichen Eingriffen gegeben werden.
- Es ist wichtig, dass wir die
Wechselwirkungen zwischen Innenwelt und
Umwelt beachten. Denn die Gesundheit im
Innern bewirkt Gesundheit im Äußern und
umgekehrt.
● Wir ersetzen die Konsum-Abhängigkeit
durch eine einfachere Lebenshaltung.
- Ein sparsames Wirtschaften für ein
genügsames Leben entlastet die Umwelt in
hohem Maß.
- Umweltgerechtes Verhalten nehmen wir
nicht als Verzicht wahr, denn es fördert uns
auf dem Weg der spirituellen Entwicklung
und der Lebensfreude.
● Das Grundrecht auf eine gesunde Umwelt
(Luft, Wasser, Boden) möglichst frei von
Giften, Lärm und anderen Emissionen,
muss ernsthaft durchgesetzt werden.
- Die Politik soll das Recht auf eine gesunde
Umwelt höher werten als finanzielle
Interessen.
- Wir erwarten, dass die Behörden die
Voraussetzungen schaffen, dass eine
durchgehende ökologische Ausrichtung
und das Streben nach nachhaltigem
Verhalten als Grundanliegen in die
Bundesverfassung (vorrangig gegenüber
der Ökonomie) eingefügt werden.
4.2.
Naturschutz
Ein möglichst gleichbleibendes Klima ist für
die Erhaltung unserer Umwelt eine wichtige
Voraussetzung. Menschliche Tätigkeit soll
diesem Anliegen Rechnung tragen.
Die natürlichen Ressourcen sollen für
künftige Generationen weitgehendst
geschont werden.
Ebenso ist die Artenvielfalt (die Biodiversität)
ein Grundwert an sich. Sie erhöht unser
Erfahrungspotential, stabilisiert die natürliche
Umwelt und erbietet einen hohen
pädagogischen Wert. Ihr Erhalt erfordert
dringend einen umfassenden Schutz. Die
„Roten-Listen“ sind ernst zu nehmen.
Dementsprechend müssen umfangreiche
Maßnahmen eingeleitet werden.
Beispielsweise zählt dazu die Einschränkung
des Handels mit Meerfischen auf ein
nachhaltiges Maß (zur Vermeidung der
Überfischung). Ebenso muss die Abholzung
der tropischen Wälder und der Handel mit
diesen Hölzern unterbunden werden. In die
Schweiz soll nur noch zertifiziertes Holz
eingeführt werden dürfen.
In allen Gegenden sind Überlebensräume für
bedrohte Arten zu verwirklichen. Das heißt,
Naturschutzgebiete sind überall dort
festzuschreiben, wo Arten bedroht sind. Das
ist vor allem in dicht besiedelten Regionen
wichtig.
Naturschutzgebiete müssen aber nicht nur in
die Zonenpläne eingetragen werden, sie
benötigen auch eine angemessene Pflege.
Soweit vertretbar können sie als
Erholungsraum für Menschen genutzt
werden. Denn für das Wohlbefinden der
Menschen ist es wichtig, dass sie sich in
naturnahen Zonen erholen können.
Selbstverständlich machen diese
Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt
nur Sinn, wenn auch die zerstörerischen
Immissionen auf die Lebenräume der Tiere
(auf die Wälder, Felder und Meere)
unterbunden werden.
Lenkungsmaßnahmen:
- Alle Eingriffe in den Naturraum sind auf ihre
Umweltverträglichkeit zu untersuchen.
- Solange notwendig, empfiehlt sich für
umweltverträgliches Verhalten
Steuererleichterungen und Subventionen zu
gewähren.
- Für jede Umweltbelastung müssen nach
dem Verursacher-Prinzip die Folgekosten
eingetrieben werden (einschließlich der
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 12 von 21
Kosten für die Administration, Sanierung und
Abgeltungen).
- Solange das Verursacher-Prinzip keine
Akzeptanz findet, wird umweltschädigendes
Verhalten wenigstens besteuert. (Die
Minderwertsteuern wurde im
Wirtschaftskonzept beschrieben.)
4.3.
Kulturelle Bildung und Mitwelt
In den letzten Jahrzehnten griffen die
Menschen immer stärker in den
Naturhaushalt ein. In immer mehr Bereichen
näherten wir uns den ökologischen Grenzen
an. Und teilweise wurden sie überschritten.
Gemeint sind die Grenzen der
Regenerations-Fähigkeit von natürlichen
Systemen. Das heißt, werden diese Grenzen
überschritten, dann sind die Systeme nicht
mehr in der Lage sich selber (innerhalb der
für die Menschen maßgebenden Zeitspanne)
zu heilen.
Bei solchen Überbelastungen für den
natürlichen Haushalt traten und treten viele
Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen auf,
welche für die Menschen neu und damit
fremd sind. Manche stellen eine echte
Bedrohung dar, weil die Veränderungen zu
groß sind um sie „in den Griff zu kriegen“
oder zu unbekannt um angemessen darauf
reagieren zu können. Denn es fehlt an den
erforderlichen Kenntnissen und Erfahrungen.
Dem Bildungs-Bereich (insbesondere der
Schule) fällt die wichtige Aufgabe zu, diese
Wissenslücken zu füllen.
 Wo immer möglich sollen die
Bildungseinrichtungen Lösungen
vermitteln.
 Und wo Lösungen fehlen, ist danach zu
forschen.
 Wo den Menschen das Gespür für die
Notwendigkeit des Umhandelns fehlt, soll
nach Methoden gesucht werden, um die
Schwierigkeiten erfahrbar zu machen.
 Daher ist anzustreben, dass die
Umweltbildung viel praktisches Tun mit
Erfahrungs- und Erlebniswert beinhalten.
 Die Bildungseinrichtungen können auch
deshalb viel beitragen, weil die meisten
Lösungen keine technische Erfindungen,
sondern psychologische Anpassungen
benötigen.
Im Bildungsbereich, wie auch außerhalb
sollen die notwendigen Anregungen zur
Mäßigung (Selbstbeschränkung) so
präsentiert werden, dass es Freude macht
sie interessiert aufzunehmen und lustvoll
anzupacken.
Es ist auch wichtig, die Menschen von ihren
Ängsten zu befreien, denn diese sind die
Ursache für sehr viele Umweltschäden.
Die Ängste ihrerseits entstehen aus
mangelhaftem Wissen und abgespaltenen
Gefühlen.
Damit bietet sich für die
Bildungseinrichtungen eine weitere sehr
sinnvolle Aufgabe: mitzuhelfen, diese
Abspaltungen zu heilen.
Besonders lohnend ist dabei die Behebung
der Abspaltung von Gefühlen, welche noch
heute tagtäglich bei den Geburten passieren.
Die abgespaltenen Gefühle behindern die
Menschen selbst noch im Erwachsenenalter.
Wird vorsorglich ein angemesseneres
Verhaltens gegenüber den Ungeborenen und
Neugeborenen vermittelt und geschult, so
lässt sich die heute übliche Abspaltung von
frühkindlichen Gefühlen (vor, während und
nach der Geburt) vermeiden. Dadurch
werden viele Menschen aggressionsärmer,
befreiter und authentischer.
Dies verdeutlicht die Wichtigkeit der Bereiche
Bildung, Gesundheit und Soziales für die
Gesundung der Umwelt.
Weitere Maßnahmen im Bildungsbereich
- Jeder Mensch soll in seiner
Schulungsphase während mehreren
Wochen die Erfahrung von einfacher,
naturverbundener Handarbeit machen
(Beispielsweise durch Mithilfe bei
Bergbauern, im Gartenbau, durch die
Behebung von Umwelt- oder
Kriegsschäden, durch die Instandsetzung
von Wanderwegen, oder ähnlichem).
Das Ziel dabei ist die Gewinnung einer
neuen Wertschätzung für die Dinge die wir
zurzeit gedankenlos konsumieren.
Gleichzeitig ermöglichen solche
Umwelteinsätze natürliche Abläufe und
Gesetzmäßigkeiten zu "be-greifen".
- Ökologisches Verhalten soll im Trend sein.
Das entspricht einer vornehmen Aufgabe
der Politiker und Medien.
- Es ist sinnvoll, ökologisch "gutes" Verhalten
zu belohnen oder mit
Lenkungsmaßnahmen zu begünstigen. Nur
dort, wo sich keine andere Möglichkeit
bietet, ist es mit Ordnungsrecht durch zu
setzten.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 13 von 21
- Beispielsweise können Kampagnen zu
erwünschtem Verhalten anregen (wie z.B.
die "stop-aids"-Kampagne).
- Lokale Umwelt-Aktionsgruppen, UmweltVereinigungen und -Verbände sowie
Tauschkreise verdienen gefördert zu
werden.
- Die Werbung (nicht die Information) ist
einzuschränken oder zu besteuern, weil sie
künstlich unerwünschte Bedürfnisse weckt.


Hier ist auch die Frage nach dem rechten
Maß zu stellen.
Welche Maßnahmen fördern das
Suffizienz-Denken (die Genügsamkeit) ?
 Anreize statt Verbote
 Belohnung statt Bestrafung
 Sparen statt Verschwenden
 Langfristig planen statt kurzsichtig
entscheiden.
Ökologischer Rucksack
Ökologischer Fußabdruck
Usw.
4.4.


Siedlung und Raumordnung
Die Hauptaufgabe der Raumordnung ist der
sparsam Umgang mit dem begrenzten
Gemeingut „Boden“.
 Der Boden wird wie früher zum
Gemeinbesitz. (Die BewirtschafterInnen
bzw. BewohnerInnen erhalten ihn nur
noch zur Nutzung.)
 Um eine sinnvolle Besiedlung zu
verwirklichen und um das
umweltbelastende Verkehrsaufkommen
gering zu halten, sollen Wohnen,
Arbeiten, Versorgen, Bilden und Erholen
(soweit es geht) innerhalb eines
Siedlungsgebietes ermöglicht werden.
 Das erfordert die Wiedereinrichtung von
Quartier-Läden, die Dezentralisierung von
Schulen und die Schaffung von
attraktiven Naherholungsmöglichkeiten
(beispielsweise durch die Erhöhung der
Lebensqualität in allen Orten.) Diese
Verbesserungen werden ergänzt, indem
dem Trend zur Firmen-Fusionierung
entgegen gewirkt wird, beispielsweise mit
Maßnahmen zur Dezentralisierung der
Wirtschaftsstandorte.
 Die Raumplanung soll zu dem Zweck in
dichten Ballungsgebieten vermehrt Bauund Niederlassungs-Beschränkungen
festsetzen.




Ein weiteres nützliches Instrument ist eine
(progressive) Besteuerung von Gewerbeund Wohnflächenbesiedlung. Sie hilft
tendenziell, dass Personen nicht mehr
Flächen beanspruchen als sie benötigen.
Falls das nicht ausreicht, sind auch
Größen-Beschränkungen festzusetzen,
die verhindern, dass Personen mehr
Wohn- und Geschäftsraum belegen als
ihrem Bedarf entspricht.
Die Bildung von Wahlgemeinschaften
sollen gefördert werden. Das hat auch
bezüglich der Raumplanung großen
Nutzen, denn vielen Singlehaushalte
belegen heute ebensoviel Wohnraum wie
früher einer ganze Familie zur Verfügung
stand.
Schon bevor die Rückführung des
Bodens in den Gemeinbesitz verwirklicht
sein wird, soll der Grundstückerwerb
durch Pensionskassen und jede andere
Landhortung unterbunden werden.
Es gibt schon mehr als genug Straßen.
Ein Zuwachs kann nicht verantwortet
werden. Als Minimal-Maßnahme dürfen
Straßen nur erweitert werden, wenn für
jeden Quadratmeter Zuwachs eine
gleiche Fläche renaturiert wird.
Unerwünschte Emissionen aller Art sind
mit Lenkungsabgaben auf ein
akzeptables Maß zurückzudämmen.
Akut schädliche Emissionen sind mit
Ordnungsrecht abzustellen.
Die Lärm-Belastung ist in der
Raumplanung zu berücksichtigen. Das
erfordert Bauverbote in belasteten Zonen.
Und überall, wo die Belästigung bereits
besteht, sind Maßnahmen zur
Lärmverminderung umzusetzen.
Zur Verminderung der Strahlenbelastung
durch Mobilfunk soll einerseits die
Telefon-Grundgebühr für drahtgebundene
Telefone gesenkt werden und
andererseits alle Mobilfunk-Anwendungen
(wie auch die drahtlosen
Festnetztelefone) nach dem
Verursacherprinzip besteuert werden.
Durch die so bewirkte Verlagerung vom
Funktelefonieren zur Festnetzbenutzung,
kann die Zahl der Sender und die
Sendestärke gesenkt werden.
4.5.
Wirtschaft und Umwelt
Große Gebilde sind in der Regel wenig
effizient als kleine und belasten die Umwelt
stärker. Deshalb regen wir die Förderung der
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 14 von 21
Kleinunternehmen an. Gleichzeitig begünstigt
das die Reregionalisierung.
4.5.1. Güterproduktion
Gesamtgesellschaftlich macht es keinen
Sinn, Dinge herzustellen, die nur verkauft
werden können, indem künstlich Bedürfnisse
geweckt (Werbung) oder indem
„Konkurrenzprodukte“ vom Markt verdrängt
werden.
Es soll künftig auch nicht mehr darum gehen,
das gleiche Ausmaß an Waren mit weniger
umweltschädigenden Mitteln herzustellen.
Vielmehr soll vor jeder Produktion geprüft
werden, ob sie notwendig ist.
Viele Umweltschäden ließen sich vermeiden,
wenn die Kosten für den Gebrauch von
Allgemeingütern (Boden, Wasser, Luft etc.)
bewusst gemacht und verrechnet würden.
Die Herstellung von Bedarfs-Gütern muss
folgenden Vorgaben entsprechen:
 Die Güter-Produktion hat maßvoll zu sein
und den Bedürfnissen aller Betroffenen
zu entsprechen.
 Die Erzeugnisse müssen eine
Langlebigkeit aufweisen. Die Herstellung
kurzlebiger Güter soll nur noch
erneuerbare Ressourcen beanspruchen
dürfen.
 Für alle Güter sind Ökobilanzen (LCA life
cycle analyses) zu machen, die als Basis
für alle Lenkungs-Maßnahmen zu
verwenden sind.
 Für alle Güter, die nach dieser
Beurteilung notwendig bleiben, sind die
Wieder- bzw. Weiterverwendung und das
Recycling mit allen Mitteln zu fördern.
 Die Recycling- und/oder
Entsorgungskosten jeder Ware sollen im
Kaufpreis enthalten sein.
 Vor der Herstellung einer Ware ist die
umweltgerechte Entsorgung in die Wege
zu leiten.
 Nicht nachhaltig erzeugte Produkte aus
dem Ausland (auch landwirtschaftliche)
sollen nicht auf den Markt kommen.
Mögliche Maßnahmen sind
Importschranken, hohe Zölle als
Lenkungsmittel und, falls unumgänglich,
auch Verbote.
 Hinsichtlich der landwirtschaftlichen
Erzeugnisse soll der Markt die
Versorgung mit saisongemäßen
Nahrungsmitteln propagieren und fördern.

Viele Geräte werden unter hohem
Energieverbrauch hergestellt. Trotzdem
werden sie meist schlecht genutzt und
stehen die meiste Zeit ungebraucht
herum. Deshalb soll das
gemeinschaftliche Anschaffen und
Nutzen von Geräten und Maschinen
gefördert werden.
Solange noch unerwünschte Produkte
hergestellt werden, ist folgendes zu
beachten:
 Die ganze Wirtschaft, insbesondere die
Konsumenten müssen wissen, welche
Umwelt- und Sozial-Auswirkungen ihre
Einkäufe hervorrufen. Anschreibepflicht
verbessern.
 Öko-Labels, welche von privaten Firmen
vergeben werden, sollen unter staatlicher
Kontrolle stehen. Dann sind sie für die
Konsumenten eine echte,
vertrauenswürdige, weil nachprüfbare,
Einrichtung. Sie müssen gefördert
beziehungsweise vermehrt eingerichtet
werden.
 Jeder Ressourcenverbrauch muss mit
Abgaben an die Gemeinschaft bezahlt
werden. (Ressourcen- oder MinderwertSteuern)
4.5.2. Landwirtschaft
Der Landwirtschaft kommt eine besondere
Beachtung innerhalb der Güter-Produzenten
zu. Sie erzeugt nicht nur lebensnotwendige
Nahrung, sondern betreut auch noch einen
Großteil der für unser Wohlbefinden
wichtigen Landesfläche. Jede
Landwirtschaftsfläche ist somit auch
Erholungsfläche und benötigt deshalb eine
entsprechende Pflege. Die Erhaltung einer
nachhaltigen und wohltuenden Landschaft ist
kaum weniger wichtig wie die
Nahrungserzeugung. Deshalb sollen die
Bauern nicht nur für ihre Produkte, sondern
auch für diese Leistungen zugunsten der
Umwelt ein Einkommen erhalten. In der
Folge kann die Produkte-Subventionierung
verminderte werden oder ganz wegfallen.
Dann regelt der Markt die Höhe der Preise
der Erzeugnisse und damit erübrigt sich der
Protektionismus der Länder.
Der Landwirtschaft fällt eine weitere wichtige
Aufgabe zu. Sie erhält und fördert die
biologische Vielfalt (Diversität) der Nahrungssowie der Wild-Pflanzen.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 15 von 21
Solange Pflanzen-Spritzmittel und
Kunstdünger nicht verboten sind, soll die
Nichtverwendung gefördert werden. Das
kann beispielsweise über
Lenkungsmaßnahmen geschehen:
Unerwünschtes wird besteuert und mit diesen
Einnahmen wird Erwünschtes subventioniert.
Die heutige Tierhaltung trägt nicht nur in
hohem Maße zur Umweltschädigung bei, sie
belastet auch unsere emotionalen Ebenen
sehr stark. Deshalb soll die Tierhaltung zur
Fleischerzeugung vermindert oder ganz
vermieden werden.
Wo die Tierhaltung weiter bestehen bleibt, ist
eine artgerechte Haltung durchzusetzen.
Vordringlich sind:
 die Begrenzung der Tierbestandszahlen,
 eine großzügige Flächenzuteilung für die
Tiere und
 die Ermöglichung des stetigen Auslaufs
ins Freie.
Landwirtschaftliche Ungunstlagen sollen
einer anderen Nutzung zugeführt werden:
 steile Hänge aufforsten
 Nassstandorte als Biotope pflegen
 straßennahe Bereiche bei
entsprechender Pflege so weit wie
möglich der Natur überlassen.
4.5.3. Energie-Versorgung
Ohne Bereitstellung von Energie-Trägern
kann unsere derzeitige Wirtschaft nicht
bestehen. Sie ist davon stärker abhängig als
von Geld.
Trotzdem gibt es keinen Grund zur Panik vor
einem Energiemangel, denn die Sonne liefert
weit mehr Energie, als die Menschen derzeit
verbrauchen.
Es gibt genug Alternativen um vom
Verbrennen fossile Energie-Träger
wegzukommen.
Auch besteht keine Notwendigkeit die
gefährlichen Atomkraftwerke weiter zu
betreiben. Zudem sei angemerkt das die
AKWs das Klima und die Umwelt noch
stärker belasten als Ölkraftwerke.
Die Abwärme der AKWs erzeugt einen
höheren Wasserdampfgehalt in der Luft und
das wiederum verstärkt die KlimaErwärmung.
Die riesigen Energie-Spar-Potentiale müssen
ausgeschöpft werden.
Unser derzeitiges kurzsichtiges Verhalten
entspringt der Tatsache, dass für die meisten
fossilen Energieträger, wie auch die
Atomkraft noch immer kleinere Preise
verlangt werden als für Strom aus Sonnenoder Windkraft-Anlagen.
Konventionell produzierte Energie ist deshalb
günstiger, weil sie versteckt subventioniert
wird.
Zudem wird von den AKW-Betreibern kein
den Risiken entsprechende
Versicherungsschutz verlangt. Ebenso
werden sie noch immer nicht für die von den
AKWs verursachten Umweltschäden
verantwortlich gemacht. Dementsprechend
wird von ihnen keine Entschädigung verlangt.
Aus diesen und anderen Gründen haben
auch heute noch Wärmekraft-Kopplungen
und Wärmepumpen Mühe, mit dem künstlich
verbilligten AKW-Strompreisen mitzuhalten.
Das ist eines von vielen deutlichen Beispielen
welche zeigen, dass das, was Einzelnen
kurzfristig nützt, für unsere ganze
Gesellschaft zum langfristigen Schaden wird.
Um den Energie-Verbrauch auf ein
nachhaltiges Maß zu vermindern und die
Gefährdung durch die Atom-Kraftwerke
(Brennstoffgewinnung, Transport,
Wiederaufbereitung, Endlagerung) sowie die
dadurch entstehenden riesigen Kosten nicht
weiter wachsen zu lassen, sind folgende
Maßnahmen zu treffen:
 Aus der Verwendung der Atomkraft ist
sofort auszusteigen. (Sie werden zum
Beispiel durch Energiesparen, durch
Photovoltaik-Anlagen, Wind-KraftAnlagen und (vorübergehend) durch
Wärme-Kraft-Kopplung ersetzt).
Dies entspräche dem Slogan:
„WKA statt AKW und WKK statt KKW)“
(WKA = Wind-Kraft-Anlage – WKK =
Wärme-Kraft-Kopplung).



Der Verbrauch von fossilen
Energieträgern und aller anderen
Brennstoffen aus nicht erneuerbaren und
sonst unerwünschten Quellen ist mit
staatlicher Unterstützung schrittweise zu
senken.
Solange es sich als notwendig erweist,
soll die Bereitstellung alternativer
Energieformen gefördert werden.
Auf alle umweltbelastenden
Energieverbrauchsformen sind
Lenkungsabgaben zu erheben. Und zwar
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 16 von 21



so, dass überdurchschnittlicher
Energieverbrauch auch
überdurchschnittlich stark zu besteuern
ist.
Jede Energie-Spar-Möglichkeit muss
ausgeschöpft werden. Mögliche
Hilfsmittel sind Beratung, Motivierung und
Belohnung (z.B. über SteuerErleichterungen).
Oft schon verhilft die Erfassung der
versteckten Kosten zu neuer Einsicht und
Verhaltensänderung. (Internalisierung
externer Kosten).
Die Förderung von Wahlgemeinschaften
mit gemeinsamer Essenszubereitung ist
auch bezüglich der Energieeinsparung
ein wichtiges Thema. Bekanntlich essen
allein stehende Menschen oft auswärts.
Das Essen im Restaurant erfordert aber
das Vielfache an Energie und an
Nahrungsmitteln.
Neben den vielfältigen Anzeichen der KlimaVeränderung gibt es auch weitere Folgen
unseres schwer übermäßigen EnergieTräger-Verbrauchs, beispielsweise Stress,
Kopfschmerzen, ständig Müdigkeit, ErbgutÄnderungen und andere Krankheiten.
Diese Folgen belasten nicht nur den
gemeinsamen staatlichen Haushalt in vielen
Bereichen, sondern auch fast unmerklich uns
alle. Beispielsweise über die
Krankenkassenbeiträge oder die Ausgaben
zur Behebung von Gebäudeschäden.
Abhilfe schafft eine Senkung des
Gesamtenergie-Verbrauchs auf ein
nachhaltiges Maß (2000 Watt-Gesellschaft
als mittelfristige Zielvorgabe).
 Der maximale Energieverbrauch soll für
alle Geräte und Anlagen festgelegt
werden. Daraus leiten sich die
angemessenen Auflagen für die
Hersteller ab.
 Wo sich keine geeigneten Auflagen zur
Erreichung des Ziels finden lassen, muss
ein höherer Verbrauch massiv besteuert
bzw. verboten werden.
4.5.4. Verkehrspolitik
Der Verbrauch fossiler Energieträger durch
den Flug- und Straßenverkehr nimmt noch
immer stark zu und damit auch die
Luftbelastung und Klimaveränderung. Das
entspricht keiner Notwendigkeit, denn der
angeblich unverzichtbare Berufs- und
Geschäftsverkehr umfasst weniger als ein
Viertel aller Reisen. Die Beschränkung des
Verkehrs auf ein verträgliches Maß, wird
zwar bei der Bequemlichkeit einige Opfer
abverlangen, ist aber ein wirtschaftlicher
Gewinn und hebt die Lebensqualität ganz
beträchtlich an.
Maßnahmen, die einen nachhaltigen,
verantwortbaren Verkehr verwirklichen
helfen, sind:
1. Die Kapazitäten im Straßen- und
Luftverkehr dürfen nicht ausgeweitet
werden.
2. Die Subventionen (auch verdeckte) im
Straßen- und Luftverkehr sind zu
unterbinden. Ebenso die steuerliche
Begünstigung der Flugtreibstoffe.
3. Die Transporte auf den Straßen und in
der Luft (Güter und Personen) sind
weitmöglicht auf die Schienen und auf
Schiffe zu verlagern.
4. Die verbleibenden Transporte sollen nach
dem Verursacher-Prinzip für alle Schäden
aufkommen (beispielsweise durch
Besteuerung von Kerosin, Benzin und
Diesel).
5. Das "Einmann-Auto", Wochenendflüge
und andere extrem umweltfeindliche
Tätigkeiten sind zu verteuern und zu
ächten.
6. Als vorübergehende Gegenmaßnahme
sind Mitfahr-Systeme im Privatverkehr
(unter Beizug elektronischer
Möglichkeiten) wie auch VerkehrsVernetzungen (z.B. car-sharing) zu
fördern.
7. Gefahrentransporte müssen, wo immer
möglich, vermieden werden.
„Unverzichtbare“ Warenbeförderung soll
auf den Schienen abgewickelt werden.
8. (Angemessene) Langzeitferien sind zu
fördern und haben an die Stelle von
Kurzurlaub zu treten.
4.5.5. Forschung
Die künftig wichtigste Aufgabe der Forschung
wird sein, wissenschaftlich vertretbare und
praktisch umsetzbare Methoden, Modelle und
Vorkehren zu finden und zu entwickeln, um
die Verwirklichung einer nachhaltigen,
sozialen und spirituellen Gesellschaftsform
zu unterstützen.
In ökologischer Hinsicht soll sie eine
Wirtschaftsform fördern, welche in
Kreisläufen und vernetzt denkt.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 17 von 21
Dementsprechend sind öffentliche Gelder
von der konventionellen hin zur nachhaltigen
Forschung zu verlagern.
Forschung an Tieren
Weil mit „schlechten“ Mitteln nie etwas Gutes
erreicht werden kann, müssen ganz
vordringlich alle schmerzverursachenden
Tierversuche (Vivisektion) unterbunden
werden.
Was wir anderen antun, tun wir uns selber
an. Das gilt auch gegenüber Tieren.
Forschung zur Energie-Wende
Wie schon erwähnt, könnte der gesamte
Energiebedarf aus alternativen Quellen
gedeckt werden. Es bedarf lediglich
entsprechender Maßnahmen und der
Bereitschaft etwas mehr zu bezahlen
(entsprechend dem „Grünen Strom“).
Deshalb brauchen wir eine Ausweitung der
Forschung auf dieses Gebiet. Die Forscher
sollen sich nicht nur mit Grundlagen befasst,
sondern auch nach Verbesserungen und
Verbilligungen der Energie-Bereitstellung aus
alternativen „Quellen“ suchen.
Gen-Forschung
Fortschritte können nicht mit Gewalt
erzwungen werden. Das stimmt ganz
besonders für die Gen-Technik. Sie ist
weitgehend nutzlos und sehr gefährlich.
Nutzlos ist sie, weil alle echten
Verbesserungen und die dazugehörigen
Rahmenbedingungen fast mühelos eintreten,
sobald die Zeit dafür reif ist. Heute ist das
offenbar nicht der Fall.
Gefährlich ist die Gen-Forschung, wegen der
hohen Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr
Schäden als Nutzen anrichtet. Beispielsweise
wird sie eher neue Krankheiten gebären, als
dass sie eine der bekannten „ausrotten“
kann.
Genforschung wird nicht zum Nutzen der
menschlichen Gemeinschaft betrieben,
sondern fast ausschließlich aufgrund von
Einnahmenerwartungen aus Patenten.
Deshalb verlangen wir (siehe unten), dass
alle Patente auf gentechnisch veränderte
Pflanzen und Tiere abgeschafft werden.
Damit ist klar, dass wir Wert legen auf die
Beschränkung bzw. Unterbindung der GenTechnik (in allen Bereichen: Mensch, Tier,
Pflanzen) in Forschung und Anwendung.
Wo solche Forschung stattfindet, muss sie in
echtem Sinne umfassend kontrolliert werden
können (z.B. Analytik, Diagnostik, Produktion
von Materialien in geschlossenen
Reaktoren). Bewilligungen sind äußerst
zurückhaltend zu erteilen und nur nach einer
Sondergenehmigung durch das Parlament.
Dem Parlamentsbeschluss soll eine
Veröffentlichung folgen mit der ReferendumsMöglichkeit durch das Volk.
Klon-Forschung
Das Klonen hat wenig mit Umweltschutz zu
tun und kann unabhängig von der GenTechnik betrieben werden. Aber sie erfolgt
aus der gleichen unhaltbaren Weltsicht,
welche viele Umweltschäden anrichtet. Es ist
der Glaube, dass das Leben und die
Krankheiten sinnlos seien. Und so versuchen
die Anhänger dieses Glaubens alle
Krankheiten zu bekämpfen und sie so schnell
wie möglich, mit allen verfügbaren Mitteln zu
beseitigen.
Nun gibt es aber bei jeder Krankheit eine
Ursache und sie will uns auf ein oder
mehrere Fehlverhalten hinweisen. Wenn die
entsprechenden Korrekturen erfolgt sind, wird
die Krankheit verschwinden oder es tauchen
fast von selber sanfte und zielführende
Therapien auf. Deshalb braucht es keine
Klonforschung.
Forschung im Weltraum
Der Nutzen der Raumfahrt steht in keinem
Verhältnis zu ihrer Umweltbelastung. Deshalb
sind die Aspekte der Umweltbelastung vor
jeder Beteiligung an Projekten der ESA,
NASA usw. intensiv in die Entscheidungen
einzubeziehen.
Auch die Hinweise von medialen Menschen,
dass alle Planeten (von uns unbekannten
intelligenten Wesen) bewohnt sind, sollen
ernster genommen werden. Das heißt, es gilt
zu überlegen, was es bedeutet, wenn wir in
unbekannte Lebenssysteme eindringen.
Patente
Ist es nicht interessant, dass die Wirtschaft,
welche sich fast jeder Einmischung durch
den Staat widersetzt, vom Staat den Schutz
ihrer Erzeugnisse verlangt. Das gilt auch für
den Patent-Schutz. Doch die Patente haben
recht nachteilige Auswirkungen. Sie bremsen
oder verhindern die Weiterentwicklung von
patentierten Waren. Sie verteuern die
Konsumgüter. (Was allerdings bei einer
überhitzten Wirtschaft vorteilhaft sein kann.)
Unsere Vorschläge:
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 18 von 21
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Patente auf lebende Wesen und Teile von
ihnen dürfen nicht bewilligt werden.
Ebenso darf es keine Patente für
sämtliche Erzeugnisse der Gen-Technik
geben. Dementsprechend sind alle
vergebenen Patente für ungültig zu
erklären.
Für alle anderen Forschungsvorhaben,
welche auf eine Patentierung hinzielen,
muss eine behördliche Bewilligung
vorliegen.
Wünschbar ist auch, dass möglichst bald
jede Geheimhaltung aufgegeben wird.
Ungerechte, der erbrachten Leistung
nicht angemessene Einkommen aus
Patenten werden eliminiert, indem die
Patente nur solange geschützt bleiben bis
der Patentinhaber einen bestimmten
Gewinn erzielt hat. Die Höhe des
Gewinns soll von der Politik festgelegt
werden. Beispielsweise nicht mehr als
das Doppelte der Entwicklungskosten.
Die Patentierung soll nicht verhindern,
dass andere Firmen die Erzeugnisse
auch herstellen. Die Erfinderfirma wird
verpflichtet ihre Erfindung an alle
Interessenten (auch an Konkurrenten)
weiterzugeben und erhält dafür eine
angemessene Lizenzgebühr.
Anmerkung: Wer behauptet: „Diese Erfindung
oder Entdeckung habe ich gemacht“, liegt
weitgehend falsch. Die Erfindungen steigen
aus der Intuition, also aus unserer inneren
Verbindung zum Absoluten auf. Sie stammen
somit aus dem Wissensschatz der gesamten
Welt. Ein Erfinder kann deshalb höchstens
ein Entgelt verlangen für die Umsetzung
„seiner“ Idee in die Praxis.
Dass man seine Ideen nicht ausdenkt,
sondern sie empfängt, beschreibt auch der
erste Brief an die Korinther: 4.7. Und was
hast du, das du nicht empfangen hättest ?
Wenn du es aber empfangen hast, warum
rühmst du dich, als hättest du es nicht
empfangen ?
Finanzierung der Forschung
Forschungs-Gelder für ökologische Zwecke
sind reichlich vorhanden. Sie brauchen
lediglich von den Bereichen Atomstrom,
Gentechnik, sowie von den Entwicklungen im
Umfeld von fossilen und von Bio-Treibstoffen
aus Nahrungsmitteln (Mais, Raps,
Zuckerrohr) abgezogen werden.
4.10. Globale Anliegen
Die Schadstoffverfrachtung, Klimaänderung,
und die Strahlenbelastungen machen an den
Landesgrenzen nicht halt.
 Deshalb erfordert eine nachhaltige
Umweltpflege internationale
Schutzverordnungen.
 Auch das Gerangel um Ressourcen ruft
nach internationalen Regelungen.
 Das erfordert eine weltweite Vernetzung
(Globalisierung) der Menschheit.
Weil aber die Wirtschaft sich derzeit ohne
weltweit gültige Regeln „globalisiert“, nistet
sich in diversen Bereichen eine Art
Faustrecht ein. Das bringt nicht nur soziale
Spannungen bis hin zu Hungertod und Krieg,
auch die Qualität der Umwelt erleidet
schwere Einbußen.
Deshalb empfehlen wir weltweit gültige und
von den Menschen akzeptierte Regeln zu
erarbeiten. Anschließend müssen die
Behörden die Kompetenz erhalten, diese
Verordnungen durchzusetzen. (Mehr dazu
steht im Demokratie-Konzept.)
Doch schon bevor die notwendigen
weltweiten Institutionen Handlungsfähigkeit
erreichen, sind folgende Maßnahmen zu
verwirklichen:
 Wir begrüßen und unterstützen unsere
Behörden bei der internationalen
Zusammenarbeit zur Erreichung von
Umweltzielen.
 Die Entwicklungshilfe muss ökologisch
sinnvoll gestaltet werden.
 Es sind Maßnahmen zu treffen damit die
Anzahl Menschen auf der Erde auf eine
verträgliche Größe einpendelt.
Beispielsweise erfolgt das über die
Anhebung des Lebensstandards in den
armen Ländern, durch Bildungs- und
Sozialmaßnahmen (unter anderem durch
die Förderung der Familien-Planung).
 Firmenverlagerungen in Billiglohn-Länder
und in solche mit tiefen Umweltstandards
sind einzuschränken oder zu unterbinden.
 Der (grenzüberschreitende)
"Abfalltourismus" muss gestoppt werden.
 Ein totales Importverbot für nichtnachhaltig gezüchtete und gefällte
tropische Hölzer, sowie für alle daraus
hergestellten Erzeugnisse ist
durchzusetzen.
 Alle Besitzrechte und das oberste
Verfügungsrecht über alle Ressourcen
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 19 von 21
der Erde sollen dem Weltparlament
zugewiesen werden.
5.
Aufruf / Ergänzungen
Wir finden es nützlich, wenn alle LeserInnen
sich zu den oben stehenden Aussagen
Gedanken machen und Änderungen sowie
Ergänzungen uns mitteilen.
Diese Erweiterungen sind an Remy
Holenstein ([email protected]) zu senden.
Die Vorschläge werden an die Mitglieder
Konzeptgruppe "Ökologie" beziehungsweise
an den Vorstand von dynamik5 weitergeleitet.
Dort werden die Anregungen diskutiert und
die passenden Ergänzungen werden zum
bisherigen Text dazugefügt.
Satz von G.Breidenstein:
„Warten sie nicht auf andere
die warten auf sie !“
Stand Februar 2009
Häufig gestellte Fragen
1. CO2-Abgabe:
a. Was würden Sie von einem autofreien
Sonntag halten?
Autofreie Sonntag sind ein Gewinn, weil viele
Leute einsehen, dass das Leben auch ohne
Auto möglich ist und verlorengegangene
Qualitäten wieder erlebt werden können. Ich
habe schon oft solche Aktionen unterstützt.
b. Was halten Sie von CO2-Abgaben?
Welche Alternativen gäbe es?
CO2-Abgabe ist in Ordnung. Besser wäre eine
konsequente Umsetzung des
Verursacherprinzips und noch besser die
generelle Einführung einer Minderwertsteuer.
(Siehe Wirtschaftskonzept von dynamik 5)
c. Wie gedenken Sie die Bürger/-innen für
das Problem zu sensibilisieren?
Durch die Vermittlung von Lebenssinn. Wer
keinen Sinn im Leben erkennt, kann auch
keinen Sinn im sorgfältigen Umgang mit den
Lebensgrundlagen erkennen.
d. Inwiefern kann/soll die Autoindustrie zur
Produktion von weniger
umweltschädlichen Autos „gezwungen“
werden?
Je weniger Treibstoff verbraucht wird umso
weniger wird das Klima belastet. Vorschriften
für verbrauchsärmere Fahrzeuge sind wichtig,
aber noch viel wichtiger ist die Menschen dazu
zu bringen, dass sie weniger herumfahren und
herumfliegen.
2. Road-Pricing:
a. Würden Sie Road-Pricing als eine
sinnvolle Maßnahme für die Steuerung
des Agglomerationsverkehrs halten?
Road-Pricing ist eine nützliche Maßnahme für
die Zeit in der weitergehende Vorschläge keine
Zustimmung finden.
Wichtig sind aber auch Siedlungsvorschriften,
so dass die Siedlungen so gebaut werden,
dass Arbeiten, Wohnen, Versorgen, Bilden und
Erholen am gleichen Ort ermöglicht werden.
b. Welche flankierenden Maßnahmen im
Bereich ÖV würde die Einführung von
Road-Pricing bedingen?
(Kapazitäten/Preispolitik)
Wenn die Autogebühren hoch genug sind,
dass ein Umsteigen auf den ÖV bewirkt wird,
muss dieser auf die dazu notwendige
Kapazität ausgebaut werden.
3. Ein großes Problem um die
Atomkraftwerkthematik ist die
Abhängigkeit vom Ausland. Werden
Atomkraftwerke weiter betrieben, müssen
alle radioaktiven Abfälle ins Ausland
exportiert und dort gelagert werden.
Werden Atomkraftwerke ausgeschalten,
benötigt die Schweiz Strom aus dem
Ausland. Bei beiden Varianten sind wir
abhängig vom Ausland.
a. Wie wäre es, Gesetze zur Einschränkung
des Stromverbrauchs zu erlassen?
Sämtliche Geräte in der Schweiz, welche auf
Standby laufen benötigen zusammen soviel
Strom wie zwei Atomkraftwerke erzeugen.
Wenn wir endlich ernst machen mit dem
Stromsparen könnten wir sämtliche AKWs
schließen. Weit mehr als die Hälfte des Stromund Treibstoff-Verbrauchs könnten durch
Verbesserung der Technik und durch
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 20 von 21
intelligenteren Einsatz weggespart werden.
(Hausisolation, Wärmekraftkopplung, kleinere
Autos, kürzere Wege, Bevorzugung des
„Langsamverkehrs“ usw.)
Weil das alles leider nicht auf freiwilliger Basis
geschieht, braucht es Vorschriften.
b. Strom ist zu verteuern (mit
Mehrwertsteuern), um den
Stromverbrauch im Haushalt
einzuschränken?
Nicht die Mehrwert- sondern eine
Minderwert-Steuer soll eingeführt werden.
Diese ist sinnvoller und wirkungsvoller.
c. Sehen sie die Investition (zum Beispiel
mit dem Geld der oben genannten
Mehrwertsteuern) in alternative Energie
als eine nachhaltige Lösung?
Ja, als vorübergehende Maßnahme für die
Übergangszeit, in der die Leute noch das
Billigst für das Beste halten.
d. Zusätzlich ist bekannt, dass im Umkreis
von Atomkraftwerken bei Kindern
prozentual öfter karzinogene Mutationen
vorkommen, als an anderen Orten. Wie
stehen Sie zu diesem Problem?
Ich setze mich schon seit Jahrzehnten für
die sofortige Stilllegung der AKWs ein. Die
Gefahren sind unvorstellbar groß. Die
Katastrophe des „gutmütigen
Graphitreaktors“ von Tschernobyl hat für
100'000 Menschen einen langsamen,
leidvollen Tod durch Krebs bewirkt. Jede
andere Technik welche ein so hohes Risiko
birgt, wäre längst schon verboten worden.
Würde etwas Ähnliches im viel potenteren
AKW-Gösgen geschehen, müsste mit mehr
als 10 Millionen Toten gerechnet werden.
Die Schweiz wäre auf Jahrtausende hinaus
nicht mehr bewohnbar.
e. Sollen Umbauten oder Neubauten von
Minenergie-Gebäuden finanziell
unterstützt werden?
Solange es keine Vorschrift gibt, dass nur
noch Minenergie-Häuser gebaut werden
dürfen, ist diese Unterstützung sehr
sinnvoll.
4. Weitere Fragen
a. Welche konkreten Maßnahmen schlagen
Sie für die Sensibilisierung der
Bevölkerung für Umweltprobleme vor?
Maßnahmen sind auf allen Ebenen nötig. In
der Tagespolitik, der Langfristpolitik aber
auch im Alltag und durch Aufklärung über
die Medien und die Schulen. Vermehrte
Kursangebote in Erwachsenenschulen über
Ökologie und Lebenssinn. Und ganz wichtig
ist es, den Menschen Vertrauen in die Welt
und die eigenen Fähigkeiten zu vermitteln.
b. Befürworten Sie den Bau von
Umfahrungsstraßen ? Welche
Argumente sprechen dafür, welche
dagegen?
Für Umfahrungsstraßen wird geworben mit
der Aussage, dass man damit die
Straßenanwohner in den Dörfern entlasten
könne. Tatsächlich werden diejenigen
Leute, die weiterhin an der Schnellstraße
wohnen durch den erzeugten Mehrverkehr
noch höheren Belastungen ausgesetzt. Und
die Zahl dieser Menschen ist stets größer
als jene die entlastet werden.
Der Satz: „Wer Straßen säht wird Verkehr
ernten“, stimmt noch heute.
Echte Lösungen wird es solange nicht
geben, wie die Politiker, die Wünsche der
Autofahrer höher gewichten als das Wohl
der Bevölkerung.
Wir leiden darunter, dass es keine echten
Vorschriften zur Beförderung der Güter auf
der Bahn gibt. Ebenso fehlen Regelungen,
welche verlangen, dass die Lastwagen die
Autobahnen benützen sollen, statt durch
alle Dörfer zu fahren.
Noch wichtiger ist der Blick auf die weitere
Dimension des Verkehrsproblems: Im
Vergleich zu den Schwierigkeiten, welche
die Klimaänderung mit sich bringen wird
(wenn wir sie nicht stoppen), sind die
Plagen der Straßenanwohner an einer
Durchgangsstraße wohnen, ein Kleinigkeit.
Das Geld, welches für den Bau einer
Umfahrung ausgegeben wird, würde weit
besser zur Förderung des ÖVs und zur
„Entschleunigung“ der Straßen eingesetzt
werden.
Wer schnelle Straßen in Randregionen
bauen will um die Strukturschwäche zu
vermindern, wird das Gegenteil erreichen,
weil der Ausbau der Schnellstraßen die
schwächeren Regionen schneller
ausbluten.
c. Soll Bund und Kantone die Dörfer bei
der Verkehrspolitik unterstützen ?
Ja, durch Maßnahmen zur Verminderung
und Verlagerung des Straßen- und
Luftverkehrs.
7. Entwurf des Ökologie-Konzepts - Seite 21 von 21
d. Was gedenken Sie gegen das
Schwindenden der naturnahen Fläche zu
tun ?
Wir haben einen Nationalpark, der im
landwirtschaftlich unergiebigen Gelände
noch erweitert werden soll. Das ist gut so.
Aber der stärkste Artenschwund findet nicht
im Engadin statt, sondern im Mittelland.
Dort sind die letzten Flachland-Biotope
schwerstens bedroht.
e. Sollen begradigte Flussläufe renaturiert
werden ?
Ob die Renaturierung von Kanälen die
richtige Lösung ist, weiß ich nicht ohne in
jeden Fall die zuständigen Fachleute
befragt zu haben. Klar ist für mich, dass
dort wo die Überflutungsgefährdeten
gebiete stark besiedelt sind die Dämme
stärker gemacht werden müssen. Denn
durch die fortschreitende
Bodenversiegelung und die durch den
Klimawandel werden sich die Unwetter
auch die Hochwasserspitzen verstärken.
f. Welche ganz konkreten Projekte sehen
Sie, die der Kanton im Bereich Umwelt
an die Hand nehmen sollte?
Die Förderung der Information in den
Medien, Schulen, Erwachsenenbildung,
Infos im Kino.
Maßnahmen zur Beseitigung der heute
sehr einseitigen Information durch die von
den Finanzstarken zensurierte Presse.
Einrichtung von staatlich bezahlten
Energiespar-Beratern.
Autoprüfung verbinden mit einer Prüfung in
Ökologie und Lebenskunde.
Der Privatisierungswelle entgegenwirken,
weil sie die Konkurrenz-Haltung verstärkt.
Die Konkurrenz zerstört das
Gemeinschaftsgefühl und führt zur
Vereinzelung und damit zur
Verantwortungslosigkeit. Diese wiederum
fördert Ungerechtigkeit und damit
Kriminalität, Gewalt bis hin zu Kriegen.
In Konkurrenzgesellschaften geben die
Schlechtesten den Ton an und alle anderen
(müssen) mitziehen. Damit sind sie auch
gezwungen, die billigste und meist
umweltschädigendste Technik einzusetzen.
Soll eine Gemeinschaft gut funktioniern,
dann braucht sie: Kooperation – diese setzt
Gerechtigkeit voraus und Gerechtigkeit ist
nur möglich wenn alle wirtschaftlichen
Vorgänge transparent gemacht werden.
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