Die Nervenbahnen der Gesellschaft Alumni

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Die Nervenbahnen der Gesellschaft
Alumni-Club der Donau-Universität Krems diskutiert über Social Networks
Krems (kpr). Soziale Netzwerke verbessern die Karrierechancen, bergen hohes
Innovationspotenzial für Unternehmen und verändern alle Lebensbereiche
nachhaltig. Das ergab die Blue Hour des Alumni-Clubs der Donau-Universität
Krems am 28. April im Leopold Museum in Wien. Das große Interesse an der
Podiumsdiskussion zeigte, dass das Thema bewegt und die Gesellschaft am
Anfang eines kulturellen Wandels steht.
70 Prozent der ÖstereicherInnen benutzen das Internet und damit auch soziale
Netzwerke wie Facebook oder Xing. Eine der jüngeren Entwicklungen davon ist der
Microblogging-Dienst Twitter. Was hinter dem Dienst steckt und wie man ihn nützen
kann, ist hingegen noch wenig verbreitet, wie eine Blitz-Umfrage bei der Blue-HourPodiumsdiskussion am Mittwoch, den 28. April im Leopold Museum in Wien zeigte.
Ein dementsprechend interessiertes Publikum diskutierte mit Social Media-Expertin
Judith Denkmayr, Peter Parycek von der Donau-Universität Krems, Web 2.0Entwickler Oliver J. Wolff und Moderator Michael Prüller, Die Presse, über den
Mehrwert von sozialen Netzwerken, den sinnvollen Umgang sowohl im Beruf als auch
privat und die Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Twitter und Co eröffnen neue Wege
Die Frage zum Mehrwert beantwortet die Gründerin der Agentur Digital Affairs, Judith
Denkmayr, mit einem praktischen Beispiel: „Ich habe meine jetzigen
Geschäftspartner auf Facebook kennen gelernt.“ Immerhin zwei Millionen Menschen
in Österreich sind auf der Plattform registriert, bei Twitter sind es 20.000. Das ist eine
vergleichsweise kleine Gruppe, in der sich viele JournalistInnen, Marketer und auch
die wissenschaftliche Community aufhalten. Wer das weiß, könne das auch
entsprechend nützen und Medienaufmerksamkeit erlangen, erklärt Denkmayr, die
Social Media Projekte für Medienunternehmen plant. Für Peter Parycek von der
Donau-Universität Krems löst Twitter mehr und mehr den Suchdienst Google ab.
„Twitter ist inzwischen die Informationsquelle für mich. Hier erfahre ich von wichtigen
Studien und erhalte wertvolle Kontakte, sagt der E-Government-Experte, der den
Dienst ausschließlich für den beruflichen Austausch nützt. „Twitterströme sind die
Nervenbahnen der Gesellschaft“, nimmt Parycek die künftige Bedeutung des
modernen Nachrichtendienstes voraus.
Neue Kommunikation fördert Kreativität
Seine ersten Gehversuche mit Twitter machte Oliver J. Wolff 2005. Entscheidend sei
es, dabei zu sein und die Entwicklungen der virtuellen Welt zu verfolgen und auch
ernst zu nehmen. Seine Herangehensweise ist dabei spielerisch. Dem aktuellen
Thema, MitarbeiterInnen während der Arbeitszeit Facebook zu verbieten, kann Wolff
dementsprechend wenig abgewinnen. „Das wäre so, als ob man ihnen verbieten
würde, die Zeitung in der Arbeit zu lesen. Kommunikation hat sich eben enorm
verändert.“ Der Leiter des Unternehmens Massive Art hat sich auf webbasierte
Software-Lösungen spezialisiert und entwickelt derzeit eine Gesundheitsplattform zur
Prävention und Unterstützung von kranken Menschen jeden Alters.
Soziale Medien haben hohe Relevanz
Die Herausforderung bestehe darin, so die DiskutantInnen, die reale und die virtuelle
Welt ideal zu verbinden. Das sei ursprünglich auch die Idee des Berufsnetzwerks
Xing gewesen, erinnert Wolff. „Alle Leute sind real. Das Internet ist lediglich die
andere Version einer gemeinsamen Welt“, betont Denkmayr bei der Diskussion des
Alumni-Clubs in Wien. Vortäuschen ist somit auch im Internet zum Scheitern
verurteilt. Denn auch hier würden langfristig Persönlichkeiten, Authentizität und die
Relevanz des Inhalts zählen. „Soziale Medien besitzen eine hohe Eigendynamik“,
das habe der Wahlkampf Obamas gezeigt, sagt Parycek abschließend. „Dieser
Kulturwandel ist der Beginn einer äußerst spannenden Zeit, mit großer
Kommunikations- und Organisationskraft der Gesellschaft.“
Alumni-Club der Donau-Universität Krems
Im Rahmen der „Blue Hour“, einer Initiative des Alumni-Clubs der Donau-Universität
Krems, finden regelmäßig Gespräche und Diskussionen mit prominenten
Persönlichkeiten in angenehmer Atmosphäre statt. Die „Blue Hour“ bietet damit den
Absolventinnen und Absolventen der Donau-Universität Krems die Möglichkeit,
aktuelle Themen zu diskutieren, neue ExpertInnen kennen zu lernen und
Erfahrungen mit den ehemaligen Studienkolleginnen und -kollegen auszutauschen.
Die Diskussionsreihe findet in Kooperation mit der Tageszeitung „Die Presse“ statt.
Die nächste „Blue Hour“ findet im September beim Alumni-Tag in Krems statt.
Nähere Informationen und Termine unter www.donau-uni.ac.at/alumni
(03.05.2010)
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Bild:
v.l.: Dr. Peter Parycek, MAS (Donau-Universität Krems), Judith Denkmayr (Digital Affairs),
Moderator Dr. Michael Prüller („Die Presse“), Dr. Judith Bauer (Alumni-Club), Oliver J. Wolff
(Massive Art GmbH)
Foto: Donau-Universität Krems/Skokanitsch
Das Bild darf ausschließlich in redaktionellen Medienberichten über die Donau-Universität Krems verwendet werden.
Die Veröffentlichung ist unter Angabe des Fotonachweises honorarfrei.
Rückfragen
Dr. Judith Bauer
Alumni-Club
Donau-Universität Krems
Tel. +43 (0)2732 893-2230
[email protected]
www.donau-uni.ac.at/alumni
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