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Datum:
19. März 2007
Thema:
Kreuzschmerzen, Wirbelsäule und Bandscheibenvorfall
Referent:
ÄD Dr. Manfred Kuschnig
A. ö. Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt, Fachbereich für Orthopädie
Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nr.1. Neben dem Leiden der Betroffenen hat diese
Krankheit auch einen beachtlichen sozialmedizinischen und volkswirtschaftlichern Aspekt: 8,4 Mio.
Krankenstandstage waren aufgrund von Rückenschmerzen zu verzeichnen.
Der Rückenschmerz ist nicht immer eine Krankheit der Wirbelsäule sondern (oft) auch ein
Symptom, das heißt, dass über die Wirbelsäule eine psychosoziale Problematik ausgedrückt wird.
Die Formen des Rückenschmerzes lassen sich anhand einer internationalen Einteilung
klassifizieren in (1.) einfache Rückenschmerzen, (2.) komplizierte Rückenschmerzen und (3.)
die alarmierende Wirbelsäulensymptomatik.
Einfache Rückenschmerzen beginnen plötzlich, sind belastungs- und positionsabhängig; ein
typisches Beispiel dafür ist der so genante „Hexenschuss“. Bei einem Zeitraum innerhalb von 6
Wochen bezeichnet man den Schmerz als akuten Rückenschmerz, dauert er bis zu 12 Wochen
an, nennt man ihn subakuten Rückenschmerz. Überschreitet die Dauer hingegen die 12
Wochen, nennt man ihn chronischen Rückenschmerz. Bei Personen, die jünger als 60 Jahr alt
sind, sind die Ursachen für Rückenschmerzen meist falsches Heben, Tragen, Nässe- oder
Kälteexposition.
Die komplizierten Rückenschmerzen werden häufig durch berufliche Unzufriedenheit, geringe
berufliche Qualifikation, psychosoziale Überforderung, passive Grundeinstellung, geringe
Kondition, Rauchen, Übergewicht oder andere Schmerzen ausgelöst.
Bei alarmierenden Rückenschmerzen kommt es zu massiven Schmerzen, einer neurologischen
Symptomatik sowie zu Fieber und Gewichtsverlust.
Chronische Rückenschmerzen können Ermüdungsschmerzen sein, die durch eine
Überforderung der Rückenmuskulatur entstehen. Dazu kann es entweder durch exogene Faktoren
wie Schwerarbeit oder Haltungsstereotypien oder endogene Faktoren wie Hypermobilität oder
Discusdegeneration kommen. Eine andere Ursache für chronische Rückenschmerzen ist auch der
Organschmerz der Wirbelsäule, zu dem es durch Reizung der Nervenenden in den Bändern und
den Gelenkskapseln kommt.
Folgende Methoden werden bei der Diagnostik von Rückenschmerzen angewendet: nach einer
Anamnese und einer Klinischen Untersuchung kann ein Nativröntgen, Funktionsaufnahmen, CT
oder MRT, eine Szintigraphie oder Sonographie, eine Myelographie oder Radiculographie vom
Arzt verordnet werden.
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall unterscheidet man in drei verschiedene Schweregrade: (1.) die
Protrusion, (2.) den Prolaps und den schwersten Fall, die (3.) Sequestration.
In den ersten beiden Fällen kommen sowohl nicht-operative (konservative) als auch operative
(invasive) Maßnahmen zur Anwendung: eine lokale medikamentöse Behandlung, beispielsweise
durch Lokalanästhetika oder Kortikoide oder eine konservative systematische medikamentöse
Behandlung, beispielsweise durch Analgetika oder NSAR (Voltaren etc.). Auch physikalische
Maßnahmen können Abhilfe schaffen. Darunter versteht man die Anwendung von Massagen,
Ultraschall, Peloiden sowie Heilerde. Auch Heilgymnastik kann empfehlenswert sein.
Spondylolisthese
Eine Spondylolisthese bezeichnet ein Wirbelkörpergleiten. Fast immer ist die Lendenwirbelsäule
davon betroffen. Es sind angeborene und erworbene Formen der Spondylolisthese bekannt. Von
den häufigen Ursachen lassen sich eine kindliche/jugendliche Form von einer verschleißbedingten
(degenerativen) erwachsenen Form unterscheiden. Bei der kindlichen/jugendlichen Form kommt
es durch eine Unterbrechung des Wirbelkörperbogens (Spondylolyse) zu einer Instabilität der
Wirbelkörper untereinander. Die erwachsene Form der Spondylolisthese ist Teil der degenerativen
Wirbelsäulenerkrankungen.
Die 10 Regeln der Rückenschule:
1. Du sollst dich bewegen
2. Halte den Rücken gerade
3. Gehe beim Bücken in die Hocke
4. Hebe keine schweren Gegenstände
5. Verteile Lasten und halte sie dicht am Körper
6. Halte beim Sitzen den Rücken gerade und stütze den Oberkörper ab
7. Stehe nicht mit durchgedrückten Knien
8. Liege weder mit Hohlkreuz noch mit Katzenbuckel
9. Treibe Sport, am besten Schwimmen, Laufen oder Radfahren
10. Trainiere täglich deine Wirbelsäulenmuskeln
Weitere Informationen:
ÄD Dr. Manfred Kuschnig
A.ö. Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt, Fachbereich für Orthopädie
Völkermarkter Straße 15-19, 9020 Klagenfurt
Tel.; 0463 / 5830 - 595
e-Mail: [email protected]
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