Bangladesh: Länderinfos

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Russland: Länderinfos
Fläche:
17 075 400 km², größtes
Land der Erde, reicht über 11
Zeitzonen und umfasst mehr
als ein Neuntel der
Landfläche der Erde
Einwohner:
142 000 000;
Bevölkerungsdichte: 8,3/km²
(Deutschland: 230/km²)
Sprachen:
Neben Russisch weitere 127
Hauptstadt:
Moskau
Bruttoinlandsprodukt:
6 897 US$/Einwohner
(Deutschland: 35 433 US$)
LM-Missionsarbeit: seit 2001
Missionare:
Waldemar und Katharina Jesse mit Tobias, Oliver, Jonas und Julian
Waldemar und Helene Benzel mit Tabea, Manuel und Jonathan
Matthias und Damaris Braun mit Tim und Luisa
Schwester Sabine Matthis
Matthias und Lena Schindler
Sibylle Tüngler
Arbeitsbereiche:
Missionarische Gemeindearbeit
Arbeit unter (Straßen-)Kindern, Jugendlichen und Frauen
Land und Leute
Ein großer Teil Russlands liegt nördlich des 42. Breitengrades. Klimatisch bedingt umfasst die
landwirtschaftliche Nutzfläche nur 13 % des Landes. Etwa 45 % der Landesfläche sind bewaldet. Die
Größe des russischen Gebiets und seine verschiedenen geologischen Formationen bieten einen
reichen Grundstock an Bodenschätzen, der von keinem anderen Land der Welt erreicht wird.
Mit 130 ethnischen Gruppen hat Russland weitweit die größte Vielfalt. Seit der Auflösung der
Sowjetunion gehören Auseinandersetzungen zwischen einzelnen ethnischen Gruppen zu den großen
sozialen Problemen. Mit rund 142 Millionen Einwohnern liegt Russland weltweit an sechster Stelle,
nach China, Indien, den USA, Indonesien und Brasilien. Und doch: Die russische Bevölkerung ist im
Begriff auszusterben; allein 2005 hat die Bevölkerung um 1,7 Mio. Menschen abgenommen. Derzeit
leben noch ca. 900 000 Deutsche in Russland.
Religionen:
Atheisten: 24 Prozent
Orthodoxe Kirche: sinkend, noch ca. 20 Prozent
Moslems: 10 Prozent
Juden: 0,4 Prozent
Katholiken: 0,3 Prozent
Protestanten: 0,9 Prozent
Weit verbreitet ist der Glaube an die Seelenwanderung, an den Teufel, an Telepathie und andere
übernatürliche Kräfte sowie außerirdische Wesen und die Macht der Sterne.
Anlässlich der Tausendjahrfeier der Einführung des Christentums begann 1988 eine beträchtliche
Lockerung der Unterdrückung durch den Kommunismus. Die KGB-Abteilung, die alle Kirchen und
religiösen Gemeinschaften kontrolliert hatte, wurde aufgelöst. Nach anfänglichem Aufschwung
stagnierte der Zustrom zur orthodoxen Kirche. Die Priester waren nicht in der Lage, die Lebensfragen
der Ratsuchenden zu beantworten. 1993 entdeckte man in Archiven die Verbindung zwischen
kirchlichen Würdenträgern und der Geheimpolizei KGB. Dies führte zu weiterem Misstrauen in der
Bevölkerung.
Die orthodoxe Kirche bemüht sich sehr stark, zur Staatskirche zu werden. Seit September 2002 gibt
es an manchen Schulen und an den meisten Hochschulen orthodoxen Religionsunterricht. Bei aller
Religionsfreiheit haben andere religiöse Organisationen diese Möglichkeit nicht.
Die orthodoxe Kirche und der Islam sehen sich als traditionell an und bekämpfen ausländische
Missionsaktivitäten.
Gesellschaftliche Probleme
Die Lebenserwartung ist in den vergangenen 15 Jahren um ca. 5 Jahre gesunken. Ursachen sind:
 der höchst ungesunde Lebensstil der Männer (bis zu 40 000 Russen sterben jährlich, weil sie
gepanschten Alkohol trinken; 70 % der Männer und 60 % der Frauen rauchen stark),
 durch Leichtsinn verursachte Unfälle (40 000 Menschen, vor allem junge Männer, sterben im
Straßenverkehr oder bei anderen Unfällen),
 der psychische Stress durch den Zusammenbruch der Sowjetunion: Betriebe schließen, Gehälter
werden monatelang nicht gezahlt, die Währungskrise vernichtete Ersparnisse etc. Zwei Drittel der
Selbstmörder sind männlich.
Ungeachtet der Tatsache, dass die sowjetische Familie immer noch patriarchalisch geordnet ist,
tragen die Frauen die Hauptlast. Sie sind Mittelpunkt der Familie, für die Erziehung der Kinder
verantwortlich und berufstätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie gezwungen, die Arbeitsplätze
der Männer einzunehmen. Auch heute noch stellen Frauen über die Hälfte der Arbeitskräfte.
Die gegenwärtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage schreckt viele Frauen davon ab, mehrere
Kinder zu haben. Viele kämpfen mit enormen Schuldgefühlen, weil sie mindestens einmal abgetrieben
haben (jährlich 8 Mio. Abtreibungen, darunter täglich 5 000, die Mädchen unter 14 Jahren an sich
vollziehen lassen). Laut offiziellen Statistiken kommen auf jede Frau 6 bis 8, in ländlichen Gegenden
sogar bis zu 15 Abtreibungen. Viele Frauen haben keine andere Wahl als die Erziehung ihrer Kinder
staatlichen Horten oder der Großmutter zu überlassen. Es werden mehr Ehen geschieden als
geschlossen, zehn Millionen Familien leben ohne Väter. Dadurch gibt es immer mehr Straßenkinder in
Großstädten. Ein Drittel aller Kinder wird außerehelich geboren. Von 3 Mio. Drogenabhängigen sind
70 % im Kindes- oder Jugendalter. Weniger als ein Drittel aller Kinder kommt vollkommen gesund zur
Welt. Von den Schulabgängern sind nach Expertenschätzungen nur 5 bis 10 % völlig gesund. Die
Zahl der Aidskranken und HIV-Infizierten steigt stark. Nirgendwo auf der Welt nimmt die Zahl der HIVInfektionen so stark zu wie in Osteuropa und insbesondere in Russland.
Wirtschaft und Politik
Russland hat große Vorräte an Erdöl, Erdgas, Kohle, Gold, Diamanten, Kupfer, Silber, Blei, Torf,
Eisenerz, Phosphat, Nickel, Mangan und Nutzholz. Obwohl das Land reich ist an Bodenschätzen, sind
die Kassen des Staates leer und die Wirtschaft ist nur schwer zu lenken. Der Niedergang hat zu
einem erschreckenden Anstieg von Kriminalität und Korruption geführt. Resigniert betäuben viele
Menschen ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in Alkohol.
Wie schon zur Zarenzeit wird auch heute noch in Moskau über das Wohl und Wehe der Menschen in
diesem Riesenreich entschieden.
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