Glossar – Haarausfall, Eigenhaarverpflanzung

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Glossar – Haarausfall, Eigenhaarverpflanzung
Haare
Der Mensch hat zwischen 90.000 und 150.000 Haare auf dem Kopf, die in Follicular
Units, Haarwurzelgruppen, zu 1, 2 oder 3 Haaren wachsen. Jeden Tag verliert man
bis zu 100 Haare, die durch neu nachwachsende Haare ersetzt werden.
Aufbau des Haares: Haarfollikel und Haarschaft
Als Haarfollikel bezeichnet man die
Strukturen, die die Haarwurzel umgeben
und dadurch das Haar in der Haut
verankern.
Haarwachstum
Die Kopfhaare wachsen in Phasen, pro Monat ca. 10 Millimeter, in einem Jahr bis zu
15 Zentimeter. In jedem Haarfollikel wechseln sich Phasen des Wachstums, des
Übergangs und des Ausfalls in rhythmischer Folge ab.
1.
Wachstumsphase (Anagenphase): Ausbilden einer neuen Haarwurzel und
Wachstum des Haares, Dauer 2 bis 6 Jahre, ca. 85 Prozent aller Kopfhaare
befinden sich in dieser Phase
2.
Übergangsphase (Katagenphase): Das alte Haar löst sich aus der Wurzel
und wird nach oben in die Kopfhaut verschoben. Dauer 2 bis 3 Wochen,
betrifft ca. 1 Prozent der Kopfhaare
3.
Ruhephase (Telogenphase): Das Haar wird nicht mehr versorgt und stirbt ab.
Dauer 2 bis 6 Monate. Ca. 14 Prozent der Kopfhaare befinden sich in der
Ruhephase. Das Herauslösen der zuletzt nur noch locker in der Kopfhaut
sitzenden Telogenhaare geschieht hauptsächlich durch mechanische Einflüsse wie Kämmen, Waschen oder auch durch den Schub des
nachwachsenden Haares des folgenden Zyklus.
Ursachen für Haarausfall
Drei aufeinander wirkende Faktoren verursachen Haarausfall: Gene, Hormone, Zeit
1) Gene
Bei zwei Dritteln der Männer wird die Tendenz zum Haarausfall von den Eltern
genetisch vererbt. Es besteht eine anlagebedingte Empfindlichkeit der Haarwurzeln
gegenüber männlichen Geschlechtshormonen. Aus dem männlichen Geschlechtshormon „Testosteron“ und dem Enzym 5-alpha-Reduktase bildet sich das
Stoffwechselprodukt Dihydrotestosteron (DHT). Es lagert sich an den Rezeptoren der
Haarwurzel an und bildet für den Haarwuchs wichtige Proteine. Wird vermehrt
Testosteron umgewandelt, verstärkt sich die Wirkung des DHT, was eine
Degenerierung der Haare verursacht. Das heißt, die betroffene Wurzel produziert nur
feines, beinahe unsichtbares, kurzes, flaumiges Haar oder die Haare fallen aus.
2) Hormone
Die gleichen Hormone, die Akne und Bartwuchs verursachen, können ebenso den
Beginn von Haarausfall und Kahlheit signalisieren. Die Präsenz der Androgene,
Testosteron und das Hormon DHT, bewirken, dass anfällige Haarwurzeln dünner
werden und ausfallen. Zusätzlich zu den Hoden, produzieren die Nebennierenrinden
androgenetische Hormone und das ist bei beiden Geschlechtern ähnlich. Bei Frauen
können die Eierstöcke zusätzlich Hormone produzieren, die das Haar angreifen.
3) Zeit
Die alleinige Präsenz der notwendigen Gene und Hormone ist nicht ausreichend,
Haarausfall oder Kahlheit zu verursachen. Auch die Zeit spielt eine wesentliche
Rolle. Damit die anfälligen Haarwurzeln überhaupt ausfallen, müssen sie dem
Hormon über einen längeren Zeitraum hinweg ausgesetzt sein. Die Dauer dafür
variiert von Person zu Person und hängt auch von der genetischen Expression (der
Ausprägung des Aktivitätszustands eines Gens) eines Menschen und seinem
Testosteronspiegel ab.
Arten des Haarausfalls:
1) Genetisch bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie):
Bei zwei Dritteln der Männer und ca. zehn Prozent der Frauen wird die Tendenz zum
Haarausfall von den Eltern genetisch vererbt. Es besteht eine anlagebedingte
Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber männlichen Geschlechtshormonen.
2) Diffuser Haarausfall:
Der diffuse Haarausfall kündigt sich nicht an, indem beispielsweise Geheimratsecken
an den Schläfen entstehen. Die Haare lichten sich am Oberkopf und verlieren an
bestimmten Stellen an Volumen. Daher wird diffuser Haarausfall oft erst spät
bemerkt. Die Ursachen reichen von Stoffwechselstörungen, Mangelerscheinungen,
schweren Erkrankungen und Entzündungen bis hin zu Medikamenten, Strahlenbehandlung oder psychischem Stress. Oft kann der Haarausfall gestoppt werden,
sobald die Ursache erkannt und beseitigt wird.
3) Kreisrunder Haarausfall (Alopezie areata):
Kreisrunde, zu Beginn münzgroße kahle Stellen, erreichen nach zwei bis drei
Monaten ihre endgültige Größe von drei bis vier Zentimetern Durchmesser.
Wahrscheinliche Ursache dafür ist eine Autoimmunerkrankung. Kreisrunder Haarausfall tritt auch in der Bartgegend auf und heilt meist innerhalb von Monaten ab.
4) Narbiger oder atrophischer Haarausfall:
Entsteht meist durch Verbrennungen, Verätzungen oder Hauterkrankungen. Dabei
werden die Haarwurzeln unwiederbringlich geschädigt oder zerstört.
Haarausfall und sein Verlauf bei Frauen:
Haarausfall wird an Stirn, Scheitel und Oberkopf sichtbar, während die
Stirnhaargrenze einigermaßen unverändert bleibt. Die Haare am Hinterkopf und an
den Seiten können betroffen sein oder nicht.
Genetisch bedingter Haarausfall und Formen von Glatzen bei Männern

Typ I: Kein oder noch nicht sichtbarer Haarausfall.

Typ II: Der Haarausfall verläuft frontal und in Richtung Hinterkopf und es bilden
sich kleine Geheimratsecken.

Typ III: Die Geheimratsecken verlaufen jetzt in Richtig Hinterkopf und nehmen
eine, für den Betrachter, erkennbare Form an. Zudem kann sich am Hinterkopf
eine Tonsur(-glatze) (ein Kreis) bilden.

Typ IV: Die Stirnregion wird kahler (Stirnglatze) und die Tonsur größer. Beide
betroffene Regionen werden in einander übergehen.

Typ V: Die Zonen des ausgeprägten Haarausfalles werden nur noch durch eine
schmale Grenze voneinander getrennt.

Typ VI: Der Haarausfall ist ineinander übergegangen.

Typ VII: Vom herkömmlichen Haarbild ist nur noch der Haarkranz
(Spenderbereich) geblieben und es hat sich eine Vollglatze gebildet.
Therapien bei Haarausfall:
1) Medikamentöse Strategien zur Therapie des Haarausfalls
Für die Behandlung von Haarausfall gibt es diverse Medikamente. Die vielleicht
wichtigste Behandlung ist die Hormonbehandlung, um den Haarausfall zu stoppen
und das Haarwachstum zu fördern.
Die beiden wirksamsten Präparate für Männer sind Propecia und Avodart. Sie
beinhalten die Wirkstoffe Finasteride und Dutasteride. In klinischen Studien wurde
die Wirksamkeit bei Haarausfall bewiesen. Sowohl Avodart als auch Propecia sind
verschreibungspflichtig. Auch Minoxidil (bekannt unter dem Produktnamen: Rogaine),
das auch für Frauen geeignet ist und lokal auf betroffenen Kopfhautstellen
angewendet wird, wirkt positiv. Es gibt Situationen, wo die Einnahme empfehlenswert
ist. Doch haben die Medikamente den Nachteil, dass der Effekt nur gering und von
Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt ist. Zur Aufrechterhaltung der Wirkung
ist eine Dauereinnahme notwendig. Beim Absetzen der Medikamente verliert man in
kürzester Zeit sämtliche Haare, die in der Zwischenzeit ohne die Einnahme schon
ausgefallen wären.
2) Eigenhaarverpflanzung
Die Eigenhaarverpflanzung (EHV) ist die einzige nachhaltig wirksame Methode
gegen Haarausfall. Dabei werden Haare aus dem Haarkranz am Hinterkopf
entnommen, in die einzelnen Haarwurzeleinheiten zerteilt, in einer speziellen
Nährlösung gelagert und in den Empfängerbereich (kahle oder schüttere Stellen)
eingepflanzt. In diesem Bereich werden mit Spezialinstrumenten winzige, etwa
porengroßen Öffnungen (Slits) gemacht, in die die Haare eingesetzt werden.
Die neu eingepflanzten Haare beginnen nach einer „Ruhephase“ von 3 bis 6
Monaten wieder zu wachsen. Während der ersten Monate ist auch der Ausfall der
verpflanzten Haare möglich. Die Haarwurzeln beginnen nach 4 bis 6 Monaten wieder
neue Haare zu entwickeln. Nach 8 bis 12 Monaten sind die dauerhaft kräftigen Haare
nachgewachsen und das endgültige Haarbild ist sichtbar. Diese Haare bleiben
erhalten, da sie aus dem Haarkranz stammen, wo die Haare ein Leben lang
wachsen.
Methoden der Eigenhaarverpflanzung (EHV)
Bei der Eigenhaarverpflanzung kommen zwei Methoden zur Anwendung:
die Strip-Technik und die FUE-Technik (Follicle Unit Extraction). Die Moser-Methode
basiert auf der Strip-Technik.
Bei der Moser-Methode werden Haare aus einem Streifen am Hinterkopf
(Spenderbereich) entnommen, in die Haarwurzeleinheiten zerlegt, präpariert, in einer
Nährlösung gelagert und in die schütteren oder kahlen Stellen eingesetzt. Bei der
FUE-Technik werden die Haare einzeln aus dem gesamten Hinterkopf entnommen
und ohne weitere Behandlung in den Empfängerbereich eingepflanzt.
Ansprechpartner für die Medien/Kontakt
Moser Medical Group
Manuela Ronne
Löfflergasse 14, 1130 Wien
Fon +43 (1) 870 60 00
Fax +43 (1) 870 90 90
E-Mail: [email protected]
www.haarestattglatze.com
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Mag. Katrin Gastgeb
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Fax +43 (1) 890 44 06 – 13
E-Mail: [email protected]
www.loebellnordberg.com
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