Arbeitspapier Advanced Nursing Practice in der Schweiz April 2012 Entstehung Herbst 2010 bis Frühling 2011: Prof. R. Spirig und S. Zürcher erstellen einen Entwurf zu Handen des Vorstandes Mai 2011: Vorstellung und Diskussion an der Hauptversammlung, Brainstorming zu den Visionen August bis September 2011: Feed-back Runde bei folgenden Expertinnen und Experten: - Dr. Buff Airelle, Projektleiterin Gesundheitsberufegesetz, BAG - Prof. De Geest Sabina, Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft, Universität Basel - Dr. Eicher Manuela, Dekanin für Forschung, Entwicklung und Dienstleistung an der Haute école de santé Fribourg, für die Berufskonferenz Pflege der Schweizer Fachhochschulen Romandie - Dr. Glaus Agnes, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Pflegeexpertin Onkologie am Tumor- und Brustzentrum ZeTuP St. Gallen - Hiltbrunner-Ahr Maja, Pflegeexpertin Hebamme, Triemlispital Zürich, für die Hebammen - Longerich Heidi, Leiterin des Instituts für Pflege an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, für die Fachhochschulen Pflege Deutschschweiz - Dr. Gasser Catherine, Leiterin Abteilung Gesundheitsberufe BAG - Jenni Giovanna, Pflegeexpertin, Leiterin Pflegeentwicklung, Betagtenzentrum Laupen - Koch Roswitha, Leiterin Abteilung Pflegeentwicklung SBK - Prof. Mahrer Imhof Romy, Dozentin am Institut für Pflege, an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften für den Schweizerischen Verein für Pflegeforschung (VfP) - Miläus-Renggli Maya, Qualitätsbeauftragte Spitexverband Schweiz - Prof. Morin Diane, Directrice de l’institut universitaire de formation et de recherche en soins, Université de Lausanne - Schmid-Mohler Gabriela, Abteilung Klinische Pflegewissenschaft, Universitätsspital Zürich - Dr. Spichiger Elisabeth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Direktion Pflege des Inselspitals Bern - Stolz Baskett Petra, Dozentin am Institut für Pflege an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, für die Berufskonferenz Pflege der Schweizer Fachhochschulen Deutschschweiz - Willems Cavalli Yvonne, Responsabile area infermieristica, Ente Ospedaliero Cantonale, Bellinzona Oktober 2011: Diskussion im Rahmen eines Open Space an der gemeinsamen Tagung des Schweizerischen Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen und Pflegedienstleiter (SVPL) und der IG Swiss ANP „Pflege weiter entwickeln“ November 2011: Diskussion an der Mitgliederversammlung IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 2 Februar, März 2011: Feed-back Runde bei Mitgliedern, die sich zur Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt hatten: - Jenni Giovanna, Pflegeexpertin, Leiterin Pflegeentwicklung, Betagtenzentrum Laupen - Kambli Katrin, Pflegeexpertin, Sonnenhof AG Bern - Dr. Spichiger Elisabeth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Direktion Pflege des Inselspitals Bern - Wiesli Ursula, Pflegeexpertin Alters- und Spitexzentrum Wallisellen - Wolfensberger Peter, Pflegeexperte Integrierte Psychiatrie Winterthur, Zürich Unterland April 2012: Breite, öffentliche Vernehmlassung über die Website der IG. Die französische Übersetzung wird an alle französischsprachigen IG Mitglieder geschickt und auf der Website aufgeschaltet. Mai 2012: Die Arbeit wird vorläufig sistiert. Die Feed-backs aus der Vernehmlassung im April 2012 und das Dokument werden als Grundlage für die gemeinsame Definition von ANP Eckpunkten mit dem VfP und Vertreterinnen der Romandie verwendet. Das Dokument steht als Arbeitspapier zur Verfügung. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 3 Inhalt ANP in der Schweiz positionieren .......................................................................................... 5 Unser ANP-Verständnis ........................................................................................................ 6 Treibende Faktoren für die ANP-Einführung in der Schweiz .................................................10 Wie wirksam ist ANP? ..........................................................................................................12 Unser Standpunkt zur ANP-Ausbildung ................................................................................13 Welche Weiterbildungen benötigen APNs? ..........................................................................13 Unsere Vision für die Zukunft von ANP in der Schweiz.........................................................15 Literatur ................................................................................................................................17 IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 4 ANP in der Schweiz positionieren In diesem Arbeitspapier legt die Interessengemeinschaft Swiss ANP des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK ihren Standpunkt zu Advanced Nursing Practice (ANP) dar. Um ANP in der Schweiz einzuführen und erfolgreich zu positionieren, ist es wichtig, dass wir Advanced Nursing Practice definieren. Wir stellen treibende Faktoren für die Einführung von ANP in der Schweiz vor, führen ein Modell der Advanced Practice Nurse (APN) ein und stellen die Wirkung von ANP anhand aktueller Literatur vor. Abschliessend formulieren wir unsere Zukunftsvision, die wir an der Hauptversammlung 2011 erarbeitet haben. Sie zeigt die Richtung an, in die wir uns langfristig entwickeln möchten und dient uns als Kompass für die nächsten konkreten Handlungsschritte. Zukunftsorientierte ANP-Rollen werden wir anhand verschiedener Szenarien in einem zusätzlichen Papier publizieren. Ab Sommer 2012 werden wir Schweizer APNs porträtieren, damit von konkreten Beispielen ausgegangen werden kann. Bereits heute gibt es in der Schweiz erfreulich viele ANP-Initiativen. Sie überzeugen uns davon, dass Advanced Nursing Practice die professionelle Pflege erweitert und stärkt, damit sie die grossen Herausforderungen der Zukunft meistern kann. Umso wichtiger ist es uns, ANP in der Schweiz zielgerichtet weiter zu entwickeln – gemäss den spezifischen Bedürfnissen der Bevölkerung. Wir haben die Positionierung im Dialog mit Verbänden, Vereinigungen und Hochschulen1 erarbeitet. Viele Einzelpersonen haben uns dabei unterstützt. Der Hauptschwerpunkt des Dokuments liegt auf der Entwicklung einer ANP-Praxis und von APN-Rollen. Insbesondere soll es interessierten Personen aufzeigen, was ANP bedeutet und warum es ANP braucht. Für Forschungsprojekte müssen zusätzliche Quellen beigezogen werden. Wir hoffen, hiermit entscheidende Schritte für die breite und nachhaltige Etablierung von ANP in der Schweiz bewirken zu können. Der Vorstand der IG Swiss ANP Prof, R. Spirig, PhD, RN Andrea Ullmann-Bremi, MNS Kathrin Horlacher, MNS Marie-José Roulin, MNS Sabin Zürcher, MNS 1 SBK, VfP, Institute für Pflegewissenschaft an den Universitäten Basel und Lausanne sowie die Fachhochschulen Bern, St. Gallen und Zürich. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 5 Unser ANP-Verständnis Definition: Advanced Nursing Practice Advanced Nursing Practice (ANP) bezeichnet die erweiterte und vertiefte Pflegepraxis von Expertinnen, welche sich durch drei Charakteristika auszeichnet (American Nurses Association ANA, 1995; Spirig & De Geest, 2004): 1. Spezialisierung: Advanced Nursing Practice (ANP) setzt ein vertieftes klinisches Wissen voraus, um eine fachkompetente Pflege für Patienten in einem spezifischen Fachgebiet (z.B. Geriatrie oder Kardiologie) oder für ein Phänomen (z.B. Wunde oder Schmerz) anzubieten. Hierbei werden aktuelle Forschungsergebnisse in die Pflegepraxis einbezogen. ANP gewährleistet eine wissenschaftlich gestützte und ergebnisorientierte Pflege. 2. Erweiterung: ANP erweitert die professionellen Grenzen der Pflege und gleicht die Berufskompetenzen den veränderten Patientenbedürfnissen an. Zu den erweiterten Fähigkeiten gehören beispielweise die körperliche Untersuchung oder die bedürfnisorientierte Patientenedukation. ANP beinhaltet, im interdisziplinären Team Verantwortung zu übernehmen. APNs koordinieren eine patienten- und familienzentrierte Pflege und berücksichtigen hierbei sozioökonomische und soziokulturelle Faktoren. 3. Fortschritt: ANP wird an ihrem Beitrag zu verbesserten Patientenergebnissen gemessen. ANP bewirkt Fortschritte in der Pflegepraxis, indem aktuelle Forschungsresultate in die Praxis eingeführt werden und dadurch die Pflegequalität kontinuierlich verbessert wird. Dies wirkt sich positiv auf das gesamte Behandlungs- und Versorgungsangebot der Patientengruppe aus. Pflegerische Interventionen werden systematisch evaluiert und somit wird sichtbar gemacht, was die Pflege leistet. Definition: Advanced Practice Nurse (APN) Wir orientieren uns an der Definition des International Council of Nurses (ICN, 2002) und verstehen unter einer Advanced Practice Nurse eine diplomierte Pflegefachperson mit Grundausbildung, die Expertenwissen in einem Studium auf der Ebene „Master of Science“ oder Doktorat erworben hat, komplexe Entscheidungen treffen kann und über klinische Kompetenzen für eine erweiterte Pflegepraxis verfügt. Die Rollenbeschreibung der Advanced Practice Nurse orientiert sich am Modell von Hamric et al. (2009). Dieses beschreibt primäre Kriterien, zentrale Kompetenzen und notwendige Umgebungsfaktoren, welche für die APN-Rolle wesentlich sind. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 6 Das APN-Modell von Hamric et al. (2009) Primärkriterien APNs haben sich im Rahmen ihres Studiums und ihrer klinischen Ausbildung die Kernkompetenzen für eine ANP-Tätigkeit erworben. APNs spezialisieren sich auf eine Patientengruppe oder ein Fachgebiet. Auf Basis ihrer klinischen Erfahrung im Fachgebiet und spezifischer Weiterbildung entwickeln sie Fachexpertise. Zukünftig sollen APNs diese Weiterbildungen mit Zertifikaten abschliessen können. Die Tätigkeit von APNs fokussiert auf Patienten und Familien. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 7 Zentralkompetenz Advanced Practice Nurses zeichnen sich in erster Linie durch Exzellenz in der klinischen Praxis aus (Hamric et al., 2009). Sie sind fähig, in unterschiedlichsten Settings erweiterte Rollen zu übernehmen und diese in eigener Verantwortung im interprofessionellen Team auszufüllen. APNs können bei spezifischen Patientengruppen den Gesundheitszustand systematisch einschätzen und interpretieren sowie Behandlungs- bzw. Pflegemassnahmen planen, durchführen oder verordnen (DiCenso, 2008). Das Ausmass und die Gründlichkeit der Einschätzung ist das zentrale Merkmal erweiterter Praxis. Für Entscheidungen, die aufgrund dieser erweiterten Assessments getroffen werden, müssen APNs Verantwortung übernehmen und Rechenschaft ablegen (Schober & Affara, 2008). APNs arbeiten nach den Grundsätzen evidenzbasierter Pflege. Hierbei verbinden sie klinische Erfahrung, Theorie und Forschungswissen, Patientenpräferenzen sowie lokale Informationen und Ressourcen (Rycroft-Malone et al., 2004). Leitend dabei ist eine fürsorgende Haltung den Betroffenen gegenüber. Kernkompetenzen Forschungsfähigkeiten APNs sind fähig, Fachliteratur systematisch zu recherchieren, kritisch zu bewerten und in der Praxis anzuwenden. Sie evaluieren die Praxis, arbeiten in Forschungsprojekten mit oder initiieren diese. Dadurch generieren sie neues Wissen. Ethische Entscheidungsfindung APNs identifizieren und thematisieren ethische Fragestellungen und Konflikte. Sie leiten den Prozess der ethischen Entscheidungsfindung. Klinisches und professionelles Leadership APNs entwickeln gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen Visionen und Ziele für die Pflege bzw. die gesamte Gesundheitsversorgung. Sie initiieren und begleiten Veränderungen, motivieren Pflegefachpersonen und fördern deren Leistungsfähigkeit. APNs analysieren und beeinflussen die Berufs- und Gesundheitspolitik. Zusammenarbeit APNs arbeiten eng und zielorientiert mit interprofessionellen Behandlungsteams, Gremien und Organisationen zusammen. Coaching und Führung APNs beraten Pflegende und Teams mit dem Ziel, die Patientenergebnisse zu verbessern. Sie befähigen ihre Kolleginnen und Kollegen, ihre Fachkenntnisse und klinischen Fertigkeiten zu entwickeln. Konsultation und Beratung APNs unterstützten Patienten und Familien in gesundheitsbezogenen Entscheidungen und fördern sie in ihrem Selbstmanagement. Sie beraten Patienten, Kolleginnen und Kollegen, Angehörige anderer Gesundheitsberufe, Institutionen und Gremien bezüglich Pflege und Gesundheitsförderung. Sie selbst konsultieren rechtzeitig andere Fachleute. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 8 Kontextfaktoren Advanced Nursing Practice findet nicht isoliert, sondern in einem komplexen, sich rasch wandelnden Umfeld statt. APNs benötigen deshalb zusätzlich zu fachlichen Fähigkeiten auch ein Verständnis für die Mechanismen der Gesundheitspolitik und der Organisationen. Sie wissen, welche Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochstehende Pflege förderlich bzw. hinderlich sind und wie sie diese positiv beeinflussen können. APNs setzen sich für eine bedürfnisgerechte und kosteneffektive Pflegepraxis ein und passen ihre Dienstleistungen den aktuellen Bedingungen an. Sie setzen sich engagiert für die Rahmenbedingungen ihrer Berufstätigkeit ein und vernetzen sich. APNs benötigen auch unternehmerisches Denken. Der Aufbau von ANP Angeboten kann nur gelingen, wenn APNs bedürfnisorientiert vorgehen, eng mit den Partnern im Gesundheitswesen zusammenarbeiten und sich für die Finanzierbarkeit ihrer Dienstleistung einsetzen. APNs fördern die Verbreitung von Advanced Nursing Practice. Sie bringen ANP in die öffentliche Diskussion, insbesondere im Dialog mit anderen Gesundheitsberufen, Politikern und Krankenkassenvertretern. ANP Leistungen müssen evaluiert werden, damit in Zukunft schweizerisches Datenmaterial vorliegt, um den Mehrwert durch ANP zu belegen und die Angebote zu optimieren. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 9 Treibende Faktoren für die ANP-Einführung in der Schweiz Im Folgenden werden die wichtigsten Faktoren, welche die Entwicklung von ANP in der Schweiz begünstigen, anhand des Rahmenkonzepts von De Geest et al. (2008) aufgezeigt. Das Konzept umfasst fünf Faktoren, die dynamisch miteinander vernetzt sind: Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung, Ausbildung, Gesundheitspersonal, rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Kontext sowie neue Versorgungsmodelle. Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung Die Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung werden zukünftig von den kontinuierlich wachsenden Populationen der chronisch kranken, der alten und der multimorbiden Menschen geprägt sein. Die Pflege durch Angehörige und Freunde wird zurückgehen, weil sich die sozialen Strukturen wandeln. Beispielsweise werden Familiennetzwerke diverser und die Singularisierung nimmt zu. Auf diese veränderten Bedürfnisse ist das Gesundheitswesen noch nicht ausreichend vorbereitet, denn bisher stand der akut kranke Mensch im Mittelpunkt der Versorgung. Somit ist ein Paradigmenwechsel von der Akut- zur Langzeitversorgung zwingend notwendig. In diesem Transformationsprozess können APNs eine Schlüsselrolle einnehmen. Um den komplexen Bedürfnissen chronisch bzw. mehrfach kranker und älterer Menschen gerecht zu werden, bedarf es vermehrt hochspezialisierter Angebote in den Bereichen Selbstmanagement, Information, Entscheidungsfindung, Gesundheitsförderung und gemeindenahe Unterstützung. Wie Studien belegen, sind APNs für diese Aufgaben prädestiniert. Sie können wichtige Impulse setzen für einen Wandel des schweizerischen Gesundheitssystems in Richtung Management chronischer Krankheiten (Bodenheimer et al., 2005). Die Möglichkeiten des Internets verändern das Bewusstsein der Patienten und ihrer Angehörigen und deren Erwartungen an die Leistungserbringer sowie deren Kenntnisstand zu spezifischen Gesundheitsthemen. Dieser Trend führt zu einer verstärkten Patientensouveränität, die mit höheren Patientenansprüche einhergeht (Koch, 2010; Wirth, 2010). Das Wissen wird zukünftig nicht mehr nur bei den Fachpersonen liegen. Dies bedeutet, dass vermehrt hochqualifizierte und spezialisierte Fachpersonen gefordert sein werden. Ausbildung In verschiedenen Ländern gelang es, APN-Rollen zu etablieren, indem Advanced Nursing Practice Studiengänge eingeführt wurden (Schober & Affara, 2008). In der Schweiz werden ANP-Studiengänge seit rund zehn Jahren angeboten. Immer mehr akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen kommen in die Praxis und sind daran interessiert, neuartige Rollen mit vermehrter Verantwortung zu übernehmen sowie innovative Versorgungsmodelle für spezifische Patientengruppen mitzuentwickeln. Die Anzahl von Absolventinnen der ANPStudiengänge wird durch die Möglichkeit einer Pflegegrundausbildung auf Bachelorstufe noch weiter steigen. Somit besteht einen gute Ausgangslage für das Entwickeln von ANP. Gesundheitspersonal Wie in anderen Ländern zeichnet sich auch in der Schweiz ein deutlicher Mangel an qualifiziertem Pflegefachpersonal ab (Obsan, 2009). Gleichzeitig steigt die Zahl der Abgängerinnen in den neuen Pflegeberufen der Sekundarstufe zwei, Fachfrauen Gesundheit und Attestausbildung Pflege. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 10 Zukünftig wird es in der Schweiz immer weniger Hausärzte geben. Schon heute zeigen sich besonders in ländlichen Gebieten erste Versorgungsengpässe (Hausärzte Schweiz, 2011). Die knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen erfordern neue Modelle der Arbeitsorganisation. Gesundheitsdienstleistungen werden zukünftig vermehrt in interprofessionellen Teams erbracht werden. Hierbei müssen die Kompetenzen optimal auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sein (Obsan, 2009). APNs können Aufgaben der Ärzte − auch der Hausärzte − übernehmen und diese entlasten (Künzi & Detzel, 2007). ANP ermöglicht Pflegefachpersonen eine klinische Karrieremöglichkeit in der direkten Praxis. Diese praxisbezogene Karriereperspektive unterstützt Pflegende darin, sich auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren: Patienten eine vertiefte und wirksame Pflege anzubieten. Diese Neuorientierung ist notwendig, denn die Pflege benötigt unbedingt hochqualifizierte Praktikerinnen. Eine klinische Karriere als APN verleiht dem Pflegeberuf neue Attraktivität. Dies kann sich positiv auf das Rekrutieren von Nachwuchs ausüben und einem Berufsausstieg entgegenwirken. Rechtlicher, politischer und ökonomischer Kontext Das schweizerische KVG Art. 32 verlangt eine wirksame, zweckmässige und wirtschaftliche Pflege. Diese basiert auf aktueller Evidenz und muss evaluiert werden. Der wirtschaftliche Druck auf die Pflege steigt und die Pflegequalität muss trotz knapper Ressourcen gewährleistet werden. APNs können die Effektivität, Effizienz und Sinnhaftigkeit pflegerischer Massnahmen kritisch beurteilen. Sie stellen sicher, dass Patienten auf Grundlage des besten derzeit verfügbaren Wissens behandelt werden. Gesundheitspolitische Veränderungen wie die Einführung des DRG-Systems führen zu einer Verschiebung stationärer Dienstleistungen in den ambulanten Bereich. Dadurch steigt die Nachfrage nach Vor- und Nachsorge-Angeboten, die APNs erbringen können (z.B. Naylor et al., 1999). Neue Versorgungsmodelle Die veränderten Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung, der Wandel in der Situation des Gesundheitspersonals und gesundheitspolitische Änderungen erfordern neue Versorgungsmodelle. Interprofessionelle Teamarbeit wird in Zukunft verstärkt gefragt sein. APNs können in diesen Teams selbstständig Verantwortung übernehmen und dadurch beispielsweise Hausärzte entlasten und Kosten reduzieren (Künzi & Detzel, 2007). Weitere innovative Versorgungsmodelle unter der Leitung von APNs sind beispielsweise pflegegeleitete Kliniken («nurse-led-clinics») (Truscott et al., 2007; Wu et al., 2007; Jones et al., 2006) oder «Walk-in-Kliniken» (Hutchinson, 2003). Insbesondere im Langzeit- und Spitexbereich, in der Grundversorgung sowie in Zentren der medizinischen Grundversorgung oder in HMO-Praxen können APNs neue, erweiterte Rollen übernehmen (Hanrahan et al., 2011; Delamaire & Lafortune, 2010; Lindblad et al., 2010; Martin-Misener et al., 2010; Spirig, 2010; Spirig et al., 2004; Ullmann-Bremi, 2004; Bourbonniere & Evans, 2002; Brooten et al., 2002; Burgener & Moore, 2002; Nurse Practitioners Association of Ontario, 2002). IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 11 Wie wirksam ist ANP? Wie erfolgreich und wirksam APNs international arbeiten, belegen immer mehr Studien. Im Folgenden stellen wir einige exemplarische Auszüge vor2. Für die Schweiz existieren bisher nur wenige Resultate. Es ist uns ein Anliegen, auch in der Schweiz die Wirkung von ANPDienstleistungen in den verschiedenen Fachgebieten durch Forschungsarbeiten zu evaluieren. Dadurch können wir in Zukunft nachweisen, was APNs leisten. Auswirkung auf die Morbidität und den Allgemeinzustand Bryant-Lukosius (2004) zeigten auf, dass APNs den allgemeinen Gesundheitszustand und den funktionalen Status von Patienten signifikant verbessern konnten. So kann beispielsweise der Schweregrad von dermatologischen Erkrankungen (Courtney & Carey, 2006) oder der von Urininkontinenz (Borrie et al., 2002) reduziert werden. Einen positiven Effekt erzielten APNs auch bei Patienten mit Pneumonie, Harnwegsinfetion und Dekubitus (Kleinpell, 2007). Dieselben Outcomes wie Ärzte erzielten APN in der Primärversorung in Bezug auf die Mortalität (Naylor & Kurtzman, 2010) sowie auf krankheitsspezifische biomedizinische Messungen (Laurant et al., 2008). Auswirkung auf die Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit Diverse Patientengruppen, die von APNs betreut wurden, hatten eine deutlich verbesserte Lebensqualität und gaben eine höhere Zufriedenheit mit der Pflege an (Bryant-Lukosius, 2004, Fulton & Baldwin, 2004). In Praxen der Primärversorgung konnten weder in den USA noch in Holland signifikante Unterschiede in der Patientenzufriedenheit zwischen der Versorgung durch APN und Ärzte nachgewiesen werden (Newhouse et a., 2011; Dierick-van Daele et al., 2010; Naylor & Kurtzman, 2010.) Auswirkung auf die Kosten Institutionelle Einrichtungen (DeGrass, 2001) wie auch Praxen der Primärversorgung (Dierick-van Daele et al., 2010) konnten mit der Einstellung von APNs kostengünstiger wirtschaften. Dies ist einerseits auf die tieferen Löhne der APN gegenüber den Ärzten zurückzuführen (Dierick-van Daele et al., 2010), andererseits auch auf die Effekte der Patientenoutcomes. So sanken die Gesundheitskosten in Folge der Versorgung durch APNs beispielsweise bei der Betreuung von Menschen mit rheumatoider Arthritis (van den Hout et al., 2003), mit Herzinsuffizienz (Kleinpell, 2007) sowie von Hochrisiko-Schwangeren (Booten et al., 2001), da es zu kürzeren Hospitalisationen und weniger Rehospitalisationen kam (Kleinpell, 2007). Auswirkung auf die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden Können Pflegefachpersonen sich professionell entwickeln, bleiben sie länger im Beruf und wechseln seltener ihren Arbeitsplatz (NEXT, Furlong & Smith, 2005). Dies bestätigt auch die Magnetspitalforschung. In der Schweiz äusserten Pflegende in einer Befragung, dass sich die Einführung einer APN positiv auf ihre Zufriedenheit, Kompetenz und Motivation auswirkte (Ulrich et al., 2010). Um eine effiziente und befriedigende Implementierung von ANP in multidisziplinären Teams einzuführen, ohne dass es zu gegenseitigen Verunsicherungen und Spannungen kommt (Bonsall & Cheater, 2007), werden gemeinsame Schulungen von allen betroffenen Berufsgruppen empfohlen (Laurant et al., 2008). 2 Dieser Auszug basiert nicht auf einer systematischen Literaturarbeit. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 12 Unser Standpunkt zur ANP-Ausbildung Eine ANP Ausbildung setzt ein Diplom in Pflege oder Geburtshilfe voraus. Klinische Tätigkeit und Erfahrung ist unverzichtbar, um ANP Kompetenzen zu erwerben. Aus diesem Grund ist eine mehrjährige Praxistätigkeit erforderlich. APNs benötigen einen Hochschulabschluss auf der Ebene «Master of Science» oder ein Doktorat. Ein Abschluss auf der Ebene «Master of Advanced Studies» bereitet nicht auf eine ANP-Tätigkeit vor, da wichtige Kompetenzen wie die Fähigkeit zur Forschung in diesen Curricula zu wenig berücksichtigt sind. Am Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel (INS), am Institut Universitaire de Formation et de Recherche en Soins, Lausanne (IUFRS), sowie an verschiedenen Fachhochschulen sind die Masterstudiengänge auf ANP ausgerichtet. Sie dauern in Vollzeit eineinhalb bis zwei Jahre mit unterschiedlichen Kreditpunkten für den Abschluss. Universitär sind 120 Kreditpunkte mit dem Diplom erreichbar, an Fachhochschulen sind es 90 Kreditpunkte. Die Basis einer ANP-Spezialisierung ist heute in Form einzelner Kurse und Praktika möglich, bietet jedoch noch nicht die für die angestrebte Fachexpertise nötige Vertiefung. Das Masterstudium sollte deshalb als ANP-Grundausbildung verstanden werden. Nach Abschluss muss es durch eine Spezialisierung im Fachgebiet, welche in Zukunft zertifiziert sein sollte, ergänzt werden. Praktikumsplätze für die klinische Ausbildung und ein Netzwerk von Tutorinnen und Mentorinnen sollten weiter ausgebaut werden. Eine schweizweit geltende Regelung und Anerkennung der Ausbildungsinhalte fehlt bisher. ANP-Ausbildungsinhalte sollten nicht in Form detaillierter Curricula definiert werden, sondern als Abschlusskompetenzen, die in nationalen Berufsprüfungen – ähnlich einem Staatsexamen – getestet werden. Dieses Modell würde flexible Ausbildungswege ermöglichen. Beispielsweise könnten auch Pflegefachpersonen und Hebammen, die einen Master of Science oder ein Doktorat in einem der Pflegewissenschaft verwandten Gebiet erworben haben und über die nötigen ANP Kompetenzen verfügen, einen ANP Abschluss machen. Was bisher fehlt, ist eine Deklaration von Abschlusskompetenzen der Studiengänge an Fachhochschulen versus Universitäten, die sich durch unterschiedliche Abschlusskreditpunkte ergeben. Es gilt Unterschiede transparent zu benennen sowie Durchlässigkeiten und Anschlussmöglichkeiten zu garantieren. Welche Weiterbildungen benötigen APNs? Wir halten es für wichtig, die Weiterbildung von APNs verpflichtend zu regeln und analog zu anderen Ländern mit einer Nachweispflicht zu versehen (Schober & Affara, 2008). Insbesondere sollte in der Schweiz eine begrenzte Anzahl von Spezialisierung definiert werden, die in reglementierten Weiterbildungen vermittelt und mit Zertifikat abgeschlossen werden. Auch ausserhalb der Spezialisierungen sollte es zukünftig mehr qualitativ hochwertige Weiterbildungen für APNs geben. Die Universitäten Basel und Lausanne sowie die verschiedenen Fachhochschulen bieten bereits Weiterbildungen an, z.B. in Form von «Summer Schools». Ausserdem offerieren beide Universitäten ein PhD Programm, welches APNs ermöglicht, sich in der Forschung vertieft weiter zu entwickeln. Klinische Programme, beispielsweise Assessment- oder Diagnostikweiterbildungen, existierten bisher nicht. Diese sind jedoch dringend notwendig, angesichts der steigenden Zahl von APNs in der Praxis. Zusätzlich ist abzuklären, ob auch in der Schweiz zukünftig ein «Practice Doctorate» aufgebaut werden soll, welches APNs ein vertieftes Studium von Themen rund um Assessment, Diagnostik und IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 13 Interventionen ermöglicht. In den angloamerikanischen Ländern wird dieses Studium inzwischen an den meisten Universitäten angeboten. Die Erfahrungen in der Praxis sind durchweg positiv. In der Schweiz würde jedoch die Gesetzgebung solchen «Pflegedoktorinnen» noch nicht erlauben, eigenständig zu praktizieren. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 14 Unsere Vision für die Zukunft von ANP in der Schweiz Der Titel APN ist geschützt Eine Akkreditierungsstelle vergibt den geschützten Titel «Advanced Practice Nurse» und überprüft die Ausbildungskriterien (Forschung, klinisches Assessment etc.) sowie Spezialisierung/Zertifizierung im Fachgebiet und in der Praxistätigkeit. Ausbildungsvoraussetzungen können sur dossier beurteilt werden. Um den Titel zu führen, sind regelmässig Weiterbildungen, Forschungsarbeiten und klinische Tätigkeiten nachzuweisen. Aus- und Weiterbildung sind geklärt Inhalte bzw. Kompetenzen, die in ANP-Studiengängen vermittelt werden, sind geklärt und zwischen den unterschiedlichen Anbietern abgestimmt. Das Bildungssystem ist durchlässig und ermöglicht individuelle Laufbahngestaltungen. Für die Schweiz ist eine begrenzte Anzahl von ANP-Spezialisierungen definiert. Diese werden in reglementierten Weiterbildungen vermittelt und mit einem Zertifikat abgeschlossen. Um die praktische Ausbildung von APNs zu fördern, gibt es Assistenzstellen. Das Mentorinnennetzwerk ist ausgebaut. Die ANP-Weiterbildung ist verpflichtend geregelt und analog zu anderen Ländern mit einer Nachweispflicht versehen (Schober & Affara, 2008). APNs werden in ihren Rollen unterstützt Zukünftige APNs werden in Kursen auf die Herausforderungen in der Praxis vorbereitet, beispielsweise im Bereich Fachführung oder Systemveränderungsfähigkeiten. Kompetenzen und Verantwortungsbereiche von APNs sind in Stellenbeschreibungen niedergelegt. Karrieremodelle zeigen Laufbahngestaltungen für APNs auf. Tutoring- oder Mentoringnetzwerke sind aufgebaut. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Management ermöglicht Empowerment und Commitment von dieser Seite. Eine staatlich-rechtliche Regelung ist eingeführt Ausbildung, Praxiseinsatz und Weiterbildung von APNs sind reglementiert. Diese Regelung orientiert sich beispielsweise am ärztlichen System − auch in Bezug auf das Kreditsystem während der Aus- und Weiterbildung sowie in Bezug auf die geregelte Spezialisierung und die damit verbundenen Assistenzjahre. Die Kompetenzen für die verschiedenen APN-Rollen sind geklärt. Insbesondere ist das Diagnostik- und Verschreibungsrecht gesetzlich anerkannt und ermöglicht APNs ein weitgehend eigenverantwortliches Handeln. ANP Leistungen werden finanziert Definierte ANP Leistungen werden von den Krankenkassen akzeptiert und entlöhnt. Dies ermöglicht APNs eine selbstständige Tätigkeit. Die ANP Bewegung ist organisiert und vernetzt IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 15 In der Schweiz gibt es eine ANP Vereinigung. Diese hat eine übergeordnete Funktion und besteht aus Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die aufgaben- oder regionenbezogen (Deutschschweiz, Romandie) sein können. APNs sind in politischen Gremien vertreten − entweder direkt oder durch Mandatsträger − und sprechen in gesundheitspolitischen Diskussionen mit. Es existiert ein gut ausgebautes Netzwerk, nicht nur innerhalb der Pflege, sondern auch mit der Ärzteschaft, weiteren medizinisch-therapeutischen Berufsgruppen, den Krankenkassen und mit der Politik. IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012 16 Literatur American Nurses Association (1995). Standards of Clinical Practice and Scope of Practice for the Acute Care Nurse Practitioner. Washington DC, USA. Bodenheimer, T., MacGregor, K., Stothart, N. (2005). Nurses as leaders in chronic care. BMJ, 330, 612-613. Bonsall, K., Cheater, F. (2008). What is the impact of advanced primary care nursing role on patients, nurses and their colleagues? A literature review. International Journal of Nursing Studies, 45(7), 1090–1102. Borrie, M., Bawden, M., Speechley, M., Kloseck M. (2002). Interventions led by nurse continence advisers in the management of urinary incontinence: a randomized controlled trial. CMAJ,166:1267–73. Bourbonniere, M., Evans, L. (2002): Advanced practice nursing in the care of frail older adults. Journal of the American Geriatrics Society 50(12): 2062–2076. Brooten, D., Youngblut, J., Brown, L., Finkler, S., Neff, D., Madigan, E. (2001). 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