Arbeitspapier

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Advanced Nursing Practice in der Schweiz
April 2012
Entstehung
Herbst 2010 bis Frühling 2011:
Prof. R. Spirig und S. Zürcher erstellen einen Entwurf zu Handen des Vorstandes
Mai 2011:
Vorstellung und Diskussion an der Hauptversammlung, Brainstorming zu den Visionen
August bis September 2011:
Feed-back Runde bei folgenden Expertinnen und Experten:
- Dr. Buff Airelle, Projektleiterin Gesundheitsberufegesetz, BAG
- Prof. De Geest Sabina, Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft, Universität Basel
- Dr. Eicher Manuela, Dekanin für Forschung, Entwicklung und Dienstleistung an der
Haute école de santé Fribourg, für die Berufskonferenz Pflege der Schweizer
Fachhochschulen Romandie
- Dr. Glaus Agnes, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Pflegeexpertin Onkologie am
Tumor- und Brustzentrum ZeTuP St. Gallen
- Hiltbrunner-Ahr Maja, Pflegeexpertin Hebamme, Triemlispital Zürich, für die
Hebammen
- Longerich Heidi, Leiterin des Instituts für Pflege an der Zürcher Hochschule für
angewandte Wissenschaften, für die Fachhochschulen Pflege Deutschschweiz
- Dr. Gasser Catherine, Leiterin Abteilung Gesundheitsberufe BAG
- Jenni Giovanna, Pflegeexpertin, Leiterin Pflegeentwicklung, Betagtenzentrum Laupen
- Koch Roswitha, Leiterin Abteilung Pflegeentwicklung SBK
- Prof. Mahrer Imhof Romy, Dozentin am Institut für Pflege, an der Zürcher Hochschule
für angewandte Wissenschaften für den Schweizerischen Verein für Pflegeforschung
(VfP)
- Miläus-Renggli Maya, Qualitätsbeauftragte Spitexverband Schweiz
- Prof. Morin Diane, Directrice de l’institut universitaire de formation et de recherche en
soins, Université de Lausanne
- Schmid-Mohler Gabriela, Abteilung Klinische Pflegewissenschaft, Universitätsspital
Zürich
- Dr. Spichiger Elisabeth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Direktion Pflege des
Inselspitals Bern
- Stolz Baskett Petra, Dozentin am Institut für Pflege an der Zürcher Hochschule für
angewandte Wissenschaften, für die Berufskonferenz Pflege der Schweizer
Fachhochschulen Deutschschweiz
- Willems Cavalli Yvonne, Responsabile area infermieristica, Ente Ospedaliero
Cantonale, Bellinzona
Oktober 2011:
Diskussion im Rahmen eines Open Space an der gemeinsamen Tagung des
Schweizerischen Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen und Pflegedienstleiter (SVPL) und
der IG Swiss ANP „Pflege weiter entwickeln“
November 2011:
Diskussion an der Mitgliederversammlung
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
2
Februar, März 2011:
Feed-back Runde bei Mitgliedern, die sich zur Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt
hatten:
- Jenni Giovanna, Pflegeexpertin, Leiterin Pflegeentwicklung, Betagtenzentrum Laupen
- Kambli Katrin, Pflegeexpertin, Sonnenhof AG Bern
- Dr. Spichiger Elisabeth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Direktion Pflege des
Inselspitals Bern
- Wiesli Ursula, Pflegeexpertin Alters- und Spitexzentrum Wallisellen
- Wolfensberger Peter, Pflegeexperte Integrierte Psychiatrie Winterthur, Zürich
Unterland
April 2012:
Breite, öffentliche Vernehmlassung über die Website der IG. Die französische Übersetzung
wird an alle französischsprachigen IG Mitglieder geschickt und auf der Website
aufgeschaltet.
Mai 2012:
Die Arbeit wird vorläufig sistiert. Die Feed-backs aus der Vernehmlassung im April 2012 und
das Dokument werden als Grundlage für die gemeinsame Definition von ANP Eckpunkten
mit dem VfP und Vertreterinnen der Romandie verwendet. Das Dokument steht als
Arbeitspapier zur Verfügung.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
3
Inhalt
ANP in der Schweiz positionieren .......................................................................................... 5
Unser ANP-Verständnis ........................................................................................................ 6
Treibende Faktoren für die ANP-Einführung in der Schweiz .................................................10
Wie wirksam ist ANP? ..........................................................................................................12
Unser Standpunkt zur ANP-Ausbildung ................................................................................13
Welche Weiterbildungen benötigen APNs? ..........................................................................13
Unsere Vision für die Zukunft von ANP in der Schweiz.........................................................15
Literatur ................................................................................................................................17
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
4
ANP in der Schweiz positionieren
In diesem Arbeitspapier legt die Interessengemeinschaft Swiss ANP des Schweizer
Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK ihren Standpunkt zu
Advanced Nursing Practice (ANP) dar. Um ANP in der Schweiz einzuführen und erfolgreich
zu positionieren, ist es wichtig, dass wir Advanced Nursing Practice definieren. Wir stellen
treibende Faktoren für die Einführung von ANP in der Schweiz vor, führen ein Modell der
Advanced Practice Nurse (APN) ein und stellen die Wirkung von ANP anhand aktueller
Literatur vor. Abschliessend formulieren wir unsere Zukunftsvision, die wir an der
Hauptversammlung 2011 erarbeitet haben. Sie zeigt die Richtung an, in die wir uns
langfristig entwickeln möchten und dient uns als Kompass für die nächsten konkreten
Handlungsschritte. Zukunftsorientierte ANP-Rollen werden wir anhand verschiedener
Szenarien in einem zusätzlichen Papier publizieren. Ab Sommer 2012 werden wir Schweizer
APNs porträtieren, damit von konkreten Beispielen ausgegangen werden kann.
Bereits heute gibt es in der Schweiz erfreulich viele ANP-Initiativen. Sie überzeugen uns
davon, dass Advanced Nursing Practice die professionelle Pflege erweitert und stärkt, damit
sie die grossen Herausforderungen der Zukunft meistern kann. Umso wichtiger ist es uns,
ANP in der Schweiz zielgerichtet weiter zu entwickeln – gemäss den spezifischen
Bedürfnissen der Bevölkerung.
Wir haben die Positionierung im Dialog mit Verbänden, Vereinigungen und Hochschulen1
erarbeitet. Viele Einzelpersonen haben uns dabei unterstützt.
Der Hauptschwerpunkt des Dokuments liegt auf der Entwicklung einer ANP-Praxis und von
APN-Rollen. Insbesondere soll es interessierten Personen aufzeigen, was ANP bedeutet und
warum es ANP braucht. Für Forschungsprojekte müssen zusätzliche Quellen beigezogen
werden.
Wir hoffen, hiermit entscheidende Schritte für die breite und nachhaltige Etablierung von
ANP in der Schweiz bewirken zu können.
Der Vorstand der IG Swiss ANP
Prof, R. Spirig, PhD, RN
Andrea Ullmann-Bremi, MNS
Kathrin Horlacher, MNS
Marie-José Roulin, MNS
Sabin Zürcher, MNS
1
SBK, VfP, Institute für Pflegewissenschaft an den Universitäten Basel und Lausanne sowie die
Fachhochschulen Bern, St. Gallen und Zürich.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
5
Unser ANP-Verständnis
Definition: Advanced Nursing Practice
Advanced Nursing Practice (ANP) bezeichnet die erweiterte und vertiefte Pflegepraxis von
Expertinnen, welche sich durch drei Charakteristika auszeichnet (American Nurses
Association ANA, 1995; Spirig & De Geest, 2004):
1. Spezialisierung: Advanced Nursing Practice (ANP) setzt ein vertieftes klinisches Wissen
voraus, um eine fachkompetente Pflege für Patienten in einem spezifischen Fachgebiet
(z.B. Geriatrie oder Kardiologie) oder für ein Phänomen (z.B. Wunde oder Schmerz)
anzubieten. Hierbei werden aktuelle Forschungsergebnisse in die Pflegepraxis
einbezogen. ANP gewährleistet eine wissenschaftlich gestützte und ergebnisorientierte
Pflege.
2. Erweiterung: ANP erweitert die professionellen Grenzen der Pflege und gleicht die
Berufskompetenzen den veränderten Patientenbedürfnissen an. Zu den erweiterten
Fähigkeiten gehören beispielweise die körperliche Untersuchung oder die
bedürfnisorientierte Patientenedukation. ANP beinhaltet, im interdisziplinären Team
Verantwortung zu übernehmen. APNs koordinieren eine patienten- und familienzentrierte
Pflege und berücksichtigen hierbei sozioökonomische und soziokulturelle Faktoren.
3. Fortschritt: ANP wird an ihrem Beitrag zu verbesserten Patientenergebnissen
gemessen. ANP bewirkt Fortschritte in der Pflegepraxis, indem aktuelle
Forschungsresultate in die Praxis eingeführt werden und dadurch die Pflegequalität
kontinuierlich verbessert wird. Dies wirkt sich positiv auf das gesamte Behandlungs- und
Versorgungsangebot der Patientengruppe aus. Pflegerische Interventionen werden
systematisch evaluiert und somit wird sichtbar gemacht, was die Pflege leistet.
Definition: Advanced Practice Nurse (APN)
Wir orientieren uns an der Definition des International Council of Nurses (ICN, 2002) und
verstehen unter einer Advanced Practice Nurse eine diplomierte Pflegefachperson mit
Grundausbildung, die Expertenwissen in einem Studium auf der Ebene „Master of Science“
oder Doktorat erworben hat, komplexe Entscheidungen treffen kann und über klinische
Kompetenzen für eine erweiterte Pflegepraxis verfügt.
Die Rollenbeschreibung der Advanced Practice Nurse orientiert sich am Modell von Hamric
et al. (2009). Dieses beschreibt primäre Kriterien, zentrale Kompetenzen und notwendige
Umgebungsfaktoren, welche für die APN-Rolle wesentlich sind.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
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Das APN-Modell von Hamric et al. (2009)
Primärkriterien
APNs haben sich im Rahmen ihres Studiums und ihrer klinischen Ausbildung die
Kernkompetenzen für eine ANP-Tätigkeit erworben.
APNs spezialisieren sich auf eine Patientengruppe oder ein Fachgebiet. Auf Basis ihrer
klinischen Erfahrung im Fachgebiet und spezifischer Weiterbildung entwickeln sie
Fachexpertise. Zukünftig sollen APNs diese Weiterbildungen mit Zertifikaten abschliessen
können.
Die Tätigkeit von APNs fokussiert auf Patienten und Familien.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
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Zentralkompetenz
Advanced Practice Nurses zeichnen sich in erster Linie durch Exzellenz in der klinischen
Praxis aus (Hamric et al., 2009). Sie sind fähig, in unterschiedlichsten Settings erweiterte
Rollen zu übernehmen und diese in eigener Verantwortung im interprofessionellen Team
auszufüllen.
APNs können bei spezifischen Patientengruppen den Gesundheitszustand systematisch
einschätzen und interpretieren sowie Behandlungs- bzw. Pflegemassnahmen planen,
durchführen oder verordnen (DiCenso, 2008). Das Ausmass und die Gründlichkeit der
Einschätzung ist das zentrale Merkmal erweiterter Praxis. Für Entscheidungen, die aufgrund
dieser erweiterten Assessments getroffen werden, müssen APNs Verantwortung
übernehmen und Rechenschaft ablegen (Schober & Affara, 2008).
APNs arbeiten nach den Grundsätzen evidenzbasierter Pflege. Hierbei verbinden sie
klinische Erfahrung, Theorie und Forschungswissen, Patientenpräferenzen sowie lokale
Informationen und Ressourcen (Rycroft-Malone et al., 2004). Leitend dabei ist eine
fürsorgende Haltung den Betroffenen gegenüber.
Kernkompetenzen
Forschungsfähigkeiten
APNs sind fähig, Fachliteratur systematisch zu recherchieren, kritisch zu bewerten und in der
Praxis anzuwenden. Sie evaluieren die Praxis, arbeiten in Forschungsprojekten mit oder
initiieren diese. Dadurch generieren sie neues Wissen.
Ethische Entscheidungsfindung
APNs identifizieren und thematisieren ethische Fragestellungen und Konflikte. Sie leiten den
Prozess der ethischen Entscheidungsfindung.
Klinisches und professionelles Leadership
APNs entwickeln gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen Visionen und Ziele für die Pflege
bzw. die gesamte Gesundheitsversorgung. Sie initiieren und begleiten Veränderungen,
motivieren Pflegefachpersonen und fördern deren Leistungsfähigkeit. APNs analysieren und
beeinflussen die Berufs- und Gesundheitspolitik.
Zusammenarbeit
APNs arbeiten eng und zielorientiert mit interprofessionellen Behandlungsteams, Gremien
und Organisationen zusammen.
Coaching und Führung
APNs beraten Pflegende und Teams mit dem Ziel, die Patientenergebnisse zu verbessern.
Sie befähigen ihre Kolleginnen und Kollegen, ihre Fachkenntnisse und klinischen
Fertigkeiten zu entwickeln.
Konsultation und Beratung
APNs unterstützten Patienten und Familien in gesundheitsbezogenen Entscheidungen und
fördern sie in ihrem Selbstmanagement. Sie beraten Patienten, Kolleginnen und Kollegen,
Angehörige anderer Gesundheitsberufe, Institutionen und Gremien bezüglich Pflege und
Gesundheitsförderung. Sie selbst konsultieren rechtzeitig andere Fachleute.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
8
Kontextfaktoren
Advanced Nursing Practice findet nicht isoliert, sondern in einem komplexen, sich rasch
wandelnden Umfeld statt. APNs benötigen deshalb zusätzlich zu fachlichen Fähigkeiten
auch ein Verständnis für die Mechanismen der Gesundheitspolitik und der Organisationen.
Sie wissen, welche Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochstehende Pflege förderlich
bzw. hinderlich sind und wie sie diese positiv beeinflussen können. APNs setzen sich für
eine bedürfnisgerechte und kosteneffektive Pflegepraxis ein und passen ihre
Dienstleistungen den aktuellen Bedingungen an. Sie setzen sich engagiert für die
Rahmenbedingungen
ihrer
Berufstätigkeit
ein
und
vernetzen
sich.
APNs benötigen auch unternehmerisches Denken. Der Aufbau von ANP Angeboten kann
nur gelingen, wenn APNs bedürfnisorientiert vorgehen, eng mit den Partnern im
Gesundheitswesen zusammenarbeiten und sich für die Finanzierbarkeit ihrer Dienstleistung
einsetzen.
APNs fördern die Verbreitung von Advanced Nursing Practice. Sie bringen ANP in die
öffentliche Diskussion, insbesondere im Dialog mit anderen Gesundheitsberufen, Politikern
und Krankenkassenvertretern. ANP Leistungen müssen evaluiert werden, damit in Zukunft
schweizerisches Datenmaterial vorliegt, um den Mehrwert durch ANP zu belegen und die
Angebote zu optimieren.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
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Treibende Faktoren für die ANP-Einführung in der Schweiz
Im Folgenden werden die wichtigsten Faktoren, welche die Entwicklung von ANP in der
Schweiz begünstigen, anhand des Rahmenkonzepts von De Geest et al. (2008) aufgezeigt.
Das Konzept umfasst fünf Faktoren, die dynamisch miteinander vernetzt sind:
Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung, Ausbildung, Gesundheitspersonal, rechtlicher,
politischer und wirtschaftlicher Kontext sowie neue Versorgungsmodelle.
Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung
Die Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung werden zukünftig von den kontinuierlich
wachsenden Populationen der chronisch kranken, der alten und der multimorbiden
Menschen geprägt sein. Die Pflege durch Angehörige und Freunde wird zurückgehen, weil
sich die sozialen Strukturen wandeln. Beispielsweise werden Familiennetzwerke diverser
und die Singularisierung nimmt zu. Auf diese veränderten Bedürfnisse ist das
Gesundheitswesen noch nicht ausreichend vorbereitet, denn bisher stand der akut kranke
Mensch im Mittelpunkt der Versorgung. Somit ist ein Paradigmenwechsel von der Akut- zur
Langzeitversorgung zwingend notwendig. In diesem Transformationsprozess können APNs
eine Schlüsselrolle einnehmen. Um den komplexen Bedürfnissen chronisch bzw. mehrfach
kranker und älterer Menschen gerecht zu werden, bedarf es vermehrt hochspezialisierter
Angebote in den Bereichen Selbstmanagement, Information, Entscheidungsfindung,
Gesundheitsförderung und gemeindenahe Unterstützung. Wie Studien belegen, sind APNs
für diese Aufgaben prädestiniert. Sie können wichtige Impulse setzen für einen Wandel des
schweizerischen Gesundheitssystems in Richtung Management chronischer Krankheiten
(Bodenheimer et al., 2005).
Die Möglichkeiten des Internets verändern das Bewusstsein der Patienten und ihrer
Angehörigen und deren Erwartungen an die Leistungserbringer sowie deren Kenntnisstand
zu spezifischen Gesundheitsthemen. Dieser Trend führt zu einer verstärkten
Patientensouveränität, die mit höheren Patientenansprüche einhergeht (Koch, 2010; Wirth,
2010). Das Wissen wird zukünftig nicht mehr nur bei den Fachpersonen liegen. Dies
bedeutet, dass vermehrt hochqualifizierte und spezialisierte Fachpersonen gefordert sein
werden.
Ausbildung
In verschiedenen Ländern gelang es, APN-Rollen zu etablieren, indem Advanced Nursing
Practice Studiengänge eingeführt wurden (Schober & Affara, 2008). In der Schweiz werden
ANP-Studiengänge seit rund zehn Jahren angeboten. Immer mehr akademisch ausgebildete
Pflegefachpersonen kommen in die Praxis und sind daran interessiert, neuartige Rollen mit
vermehrter Verantwortung zu übernehmen sowie innovative Versorgungsmodelle für
spezifische Patientengruppen mitzuentwickeln. Die Anzahl von Absolventinnen der ANPStudiengänge wird durch die Möglichkeit einer Pflegegrundausbildung auf Bachelorstufe
noch weiter steigen. Somit besteht einen gute Ausgangslage für das Entwickeln von ANP.
Gesundheitspersonal
Wie in anderen Ländern zeichnet sich auch in der Schweiz ein deutlicher Mangel an
qualifiziertem Pflegefachpersonal ab (Obsan, 2009). Gleichzeitig steigt die Zahl der
Abgängerinnen in den neuen Pflegeberufen der Sekundarstufe zwei, Fachfrauen Gesundheit
und Attestausbildung Pflege.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
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Zukünftig wird es in der Schweiz immer weniger Hausärzte geben. Schon heute zeigen sich
besonders in ländlichen Gebieten erste Versorgungsengpässe (Hausärzte Schweiz, 2011).
Die knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen erfordern neue Modelle
der Arbeitsorganisation. Gesundheitsdienstleistungen werden zukünftig vermehrt in
interprofessionellen Teams erbracht werden. Hierbei müssen die Kompetenzen optimal auf
die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sein (Obsan, 2009). APNs können Aufgaben der
Ärzte − auch der Hausärzte − übernehmen und diese entlasten (Künzi & Detzel, 2007).
ANP ermöglicht Pflegefachpersonen eine klinische Karrieremöglichkeit in der direkten Praxis.
Diese praxisbezogene Karriereperspektive unterstützt Pflegende darin, sich auf ihre
Kernkompetenz zu konzentrieren: Patienten eine vertiefte und wirksame Pflege anzubieten.
Diese Neuorientierung ist notwendig, denn die Pflege benötigt unbedingt hochqualifizierte
Praktikerinnen. Eine klinische Karriere als APN verleiht dem Pflegeberuf neue Attraktivität.
Dies kann sich positiv auf das Rekrutieren von Nachwuchs ausüben und einem
Berufsausstieg entgegenwirken.
Rechtlicher, politischer und ökonomischer Kontext
Das schweizerische KVG Art. 32 verlangt eine wirksame, zweckmässige und wirtschaftliche
Pflege. Diese basiert auf aktueller Evidenz und muss evaluiert werden.
Der wirtschaftliche Druck auf die Pflege steigt und die Pflegequalität muss trotz knapper
Ressourcen gewährleistet werden. APNs können die Effektivität, Effizienz und Sinnhaftigkeit
pflegerischer Massnahmen kritisch beurteilen. Sie stellen sicher, dass Patienten auf
Grundlage
des
besten
derzeit
verfügbaren
Wissens
behandelt
werden.
Gesundheitspolitische Veränderungen wie die Einführung des DRG-Systems führen zu einer
Verschiebung stationärer Dienstleistungen in den ambulanten Bereich. Dadurch steigt die
Nachfrage nach Vor- und Nachsorge-Angeboten, die APNs erbringen können (z.B. Naylor et
al., 1999).
Neue Versorgungsmodelle
Die veränderten Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung, der Wandel in der Situation des
Gesundheitspersonals
und
gesundheitspolitische
Änderungen
erfordern
neue
Versorgungsmodelle. Interprofessionelle Teamarbeit wird in Zukunft verstärkt gefragt sein.
APNs können in diesen Teams selbstständig Verantwortung übernehmen und dadurch
beispielsweise Hausärzte entlasten und Kosten reduzieren (Künzi & Detzel, 2007). Weitere
innovative Versorgungsmodelle unter der Leitung von APNs sind beispielsweise
pflegegeleitete Kliniken («nurse-led-clinics») (Truscott et al., 2007; Wu et al., 2007; Jones et
al., 2006) oder «Walk-in-Kliniken» (Hutchinson, 2003). Insbesondere im Langzeit- und
Spitexbereich, in der Grundversorgung sowie in Zentren der medizinischen Grundversorgung
oder in HMO-Praxen können APNs neue, erweiterte Rollen übernehmen (Hanrahan et al.,
2011; Delamaire & Lafortune, 2010; Lindblad et al., 2010; Martin-Misener et al., 2010; Spirig,
2010; Spirig et al., 2004; Ullmann-Bremi, 2004; Bourbonniere & Evans, 2002; Brooten et al.,
2002; Burgener & Moore, 2002; Nurse Practitioners Association of Ontario, 2002).
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
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Wie wirksam ist ANP?
Wie erfolgreich und wirksam APNs international arbeiten, belegen immer mehr Studien. Im
Folgenden stellen wir einige exemplarische Auszüge vor2. Für die Schweiz existieren bisher
nur wenige Resultate. Es ist uns ein Anliegen, auch in der Schweiz die Wirkung von ANPDienstleistungen in den verschiedenen Fachgebieten durch Forschungsarbeiten zu
evaluieren. Dadurch können wir in Zukunft nachweisen, was APNs leisten.
Auswirkung auf die Morbidität und den Allgemeinzustand
Bryant-Lukosius (2004) zeigten auf, dass APNs den allgemeinen Gesundheitszustand und
den funktionalen Status von Patienten signifikant verbessern konnten. So kann
beispielsweise der Schweregrad von dermatologischen Erkrankungen (Courtney & Carey,
2006) oder der von Urininkontinenz (Borrie et al., 2002) reduziert werden. Einen positiven
Effekt erzielten APNs auch bei Patienten mit Pneumonie, Harnwegsinfetion und Dekubitus
(Kleinpell, 2007). Dieselben Outcomes wie Ärzte erzielten APN in der Primärversorung in
Bezug auf die Mortalität (Naylor & Kurtzman, 2010) sowie auf krankheitsspezifische
biomedizinische Messungen (Laurant et al., 2008).
Auswirkung auf die Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit
Diverse Patientengruppen, die von APNs betreut wurden, hatten eine deutlich verbesserte
Lebensqualität und gaben eine höhere Zufriedenheit mit der Pflege an (Bryant-Lukosius,
2004, Fulton & Baldwin, 2004). In Praxen der Primärversorgung konnten weder in den USA
noch in Holland signifikante Unterschiede in der Patientenzufriedenheit zwischen der
Versorgung durch APN und Ärzte nachgewiesen werden (Newhouse et a., 2011; Dierick-van
Daele et al., 2010; Naylor & Kurtzman, 2010.)
Auswirkung auf die Kosten
Institutionelle Einrichtungen (DeGrass, 2001) wie auch Praxen der Primärversorgung
(Dierick-van Daele et al., 2010) konnten mit der Einstellung von APNs kostengünstiger
wirtschaften. Dies ist einerseits auf die tieferen Löhne der APN gegenüber den Ärzten
zurückzuführen (Dierick-van Daele et al., 2010), andererseits auch auf die Effekte der
Patientenoutcomes. So sanken die Gesundheitskosten in Folge der Versorgung durch APNs
beispielsweise bei der Betreuung von Menschen mit rheumatoider Arthritis (van den Hout et
al., 2003), mit Herzinsuffizienz (Kleinpell, 2007) sowie von Hochrisiko-Schwangeren (Booten
et al., 2001), da es zu kürzeren Hospitalisationen und weniger Rehospitalisationen kam
(Kleinpell, 2007).
Auswirkung auf die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden
Können Pflegefachpersonen sich professionell entwickeln, bleiben sie länger im Beruf und
wechseln seltener ihren Arbeitsplatz (NEXT, Furlong & Smith, 2005). Dies bestätigt auch die
Magnetspitalforschung. In der Schweiz äusserten Pflegende in einer Befragung, dass sich
die Einführung einer APN positiv auf ihre Zufriedenheit, Kompetenz und Motivation auswirkte
(Ulrich et al., 2010). Um eine effiziente und befriedigende Implementierung von ANP in
multidisziplinären Teams einzuführen, ohne dass es zu gegenseitigen Verunsicherungen und
Spannungen kommt (Bonsall & Cheater, 2007), werden gemeinsame Schulungen von allen
betroffenen Berufsgruppen empfohlen (Laurant et al., 2008).
2
Dieser Auszug basiert nicht auf einer systematischen Literaturarbeit.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
12
Unser Standpunkt zur ANP-Ausbildung
Eine ANP Ausbildung setzt ein Diplom in Pflege oder Geburtshilfe voraus. Klinische Tätigkeit
und Erfahrung ist unverzichtbar, um ANP Kompetenzen zu erwerben. Aus diesem Grund ist
eine mehrjährige Praxistätigkeit erforderlich.
APNs benötigen einen Hochschulabschluss auf der Ebene «Master of Science» oder ein
Doktorat. Ein Abschluss auf der Ebene «Master of Advanced Studies» bereitet nicht auf eine
ANP-Tätigkeit vor, da wichtige Kompetenzen wie die Fähigkeit zur Forschung in diesen
Curricula zu wenig berücksichtigt sind.
Am Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel (INS), am Institut Universitaire de
Formation et de Recherche en Soins, Lausanne (IUFRS), sowie an verschiedenen
Fachhochschulen sind die Masterstudiengänge auf ANP ausgerichtet. Sie dauern in Vollzeit
eineinhalb bis zwei Jahre mit unterschiedlichen Kreditpunkten für den Abschluss. Universitär
sind 120 Kreditpunkte mit dem Diplom erreichbar, an Fachhochschulen sind es 90
Kreditpunkte. Die Basis einer ANP-Spezialisierung ist heute in Form einzelner Kurse und
Praktika möglich, bietet jedoch noch nicht die für die angestrebte Fachexpertise nötige
Vertiefung. Das Masterstudium sollte deshalb als ANP-Grundausbildung verstanden werden.
Nach Abschluss muss es durch eine Spezialisierung im Fachgebiet, welche in Zukunft
zertifiziert sein sollte, ergänzt werden. Praktikumsplätze für die klinische Ausbildung und ein
Netzwerk von Tutorinnen und Mentorinnen sollten weiter ausgebaut werden.
Eine schweizweit geltende Regelung und Anerkennung der Ausbildungsinhalte fehlt bisher.
ANP-Ausbildungsinhalte sollten nicht in Form detaillierter Curricula definiert werden, sondern
als Abschlusskompetenzen, die in nationalen Berufsprüfungen – ähnlich einem
Staatsexamen – getestet werden. Dieses Modell würde flexible Ausbildungswege
ermöglichen. Beispielsweise könnten auch Pflegefachpersonen und Hebammen, die einen
Master of Science oder ein Doktorat in einem der Pflegewissenschaft verwandten Gebiet
erworben haben und über die nötigen ANP Kompetenzen verfügen, einen ANP Abschluss
machen.
Was bisher fehlt, ist eine Deklaration von Abschlusskompetenzen der Studiengänge an
Fachhochschulen
versus
Universitäten,
die
sich
durch
unterschiedliche
Abschlusskreditpunkte ergeben. Es gilt Unterschiede transparent zu benennen sowie
Durchlässigkeiten und Anschlussmöglichkeiten zu garantieren.
Welche Weiterbildungen benötigen APNs?
Wir halten es für wichtig, die Weiterbildung von APNs verpflichtend zu regeln und analog zu
anderen Ländern mit einer Nachweispflicht zu versehen (Schober & Affara, 2008).
Insbesondere sollte in der Schweiz eine begrenzte Anzahl von Spezialisierung definiert
werden, die in reglementierten Weiterbildungen vermittelt und mit Zertifikat abgeschlossen
werden. Auch ausserhalb der Spezialisierungen sollte es zukünftig mehr qualitativ
hochwertige Weiterbildungen für APNs geben. Die Universitäten Basel und Lausanne sowie
die verschiedenen Fachhochschulen bieten bereits Weiterbildungen an, z.B. in Form von
«Summer Schools».
Ausserdem offerieren beide Universitäten ein PhD Programm, welches APNs ermöglicht,
sich in der Forschung vertieft weiter zu entwickeln. Klinische Programme, beispielsweise
Assessment- oder Diagnostikweiterbildungen, existierten bisher nicht. Diese sind jedoch
dringend notwendig, angesichts der steigenden Zahl von APNs in der Praxis. Zusätzlich ist
abzuklären, ob auch in der Schweiz zukünftig ein «Practice Doctorate» aufgebaut werden
soll, welches APNs ein vertieftes Studium von Themen rund um Assessment, Diagnostik und
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
13
Interventionen ermöglicht. In den angloamerikanischen Ländern wird dieses Studium
inzwischen an den meisten Universitäten angeboten. Die Erfahrungen in der Praxis sind
durchweg positiv. In der Schweiz würde jedoch die Gesetzgebung solchen
«Pflegedoktorinnen» noch nicht erlauben, eigenständig zu praktizieren.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
14
Unsere Vision für die Zukunft von ANP in der Schweiz
Der Titel APN ist geschützt
Eine Akkreditierungsstelle vergibt den geschützten Titel «Advanced Practice Nurse» und
überprüft die Ausbildungskriterien (Forschung, klinisches Assessment etc.) sowie
Spezialisierung/Zertifizierung im Fachgebiet und in der Praxistätigkeit. Ausbildungsvoraussetzungen können sur dossier beurteilt werden. Um den Titel zu führen, sind
regelmässig Weiterbildungen, Forschungsarbeiten und klinische Tätigkeiten nachzuweisen.
Aus- und Weiterbildung sind geklärt
Inhalte bzw. Kompetenzen, die in ANP-Studiengängen vermittelt werden, sind geklärt und
zwischen den unterschiedlichen Anbietern abgestimmt. Das Bildungssystem ist durchlässig
und ermöglicht individuelle Laufbahngestaltungen. Für die Schweiz ist eine begrenzte Anzahl
von ANP-Spezialisierungen definiert. Diese werden in reglementierten Weiterbildungen
vermittelt
und
mit
einem
Zertifikat
abgeschlossen.
Um die praktische Ausbildung von APNs zu fördern, gibt es Assistenzstellen.
Das Mentorinnennetzwerk ist ausgebaut. Die ANP-Weiterbildung ist verpflichtend geregelt
und analog zu anderen Ländern mit einer Nachweispflicht versehen (Schober & Affara,
2008).
APNs werden in ihren Rollen unterstützt
Zukünftige APNs werden in Kursen auf die Herausforderungen in der Praxis vorbereitet,
beispielsweise
im
Bereich
Fachführung
oder
Systemveränderungsfähigkeiten.
Kompetenzen und Verantwortungsbereiche von APNs sind in Stellenbeschreibungen
niedergelegt. Karrieremodelle zeigen Laufbahngestaltungen für APNs auf. Tutoring- oder
Mentoringnetzwerke sind aufgebaut. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Management
ermöglicht Empowerment und Commitment von dieser Seite.
Eine staatlich-rechtliche Regelung ist eingeführt
Ausbildung, Praxiseinsatz und Weiterbildung von APNs sind reglementiert. Diese Regelung
orientiert sich beispielsweise am ärztlichen System − auch in Bezug auf das Kreditsystem
während der Aus- und Weiterbildung sowie in Bezug auf die geregelte Spezialisierung und
die damit verbundenen Assistenzjahre. Die Kompetenzen für die verschiedenen APN-Rollen
sind geklärt. Insbesondere ist das Diagnostik- und Verschreibungsrecht gesetzlich anerkannt
und ermöglicht APNs ein weitgehend eigenverantwortliches Handeln.
ANP Leistungen werden finanziert
Definierte ANP Leistungen werden von den Krankenkassen akzeptiert und entlöhnt.
Dies ermöglicht APNs eine selbstständige Tätigkeit.
Die ANP Bewegung ist organisiert und vernetzt
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
15
In der Schweiz gibt es eine ANP Vereinigung. Diese hat eine übergeordnete Funktion und
besteht aus Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die aufgaben- oder
regionenbezogen (Deutschschweiz, Romandie) sein können.
APNs sind in politischen Gremien vertreten − entweder direkt oder durch Mandatsträger −
und sprechen in gesundheitspolitischen Diskussionen mit.
Es existiert ein gut ausgebautes Netzwerk, nicht nur innerhalb der Pflege, sondern auch mit
der Ärzteschaft, weiteren medizinisch-therapeutischen Berufsgruppen, den Krankenkassen
und mit der Politik.
IG Swiss ANP/Positionspapier/April 2012
16
Literatur
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