Sexuell übertragbare Krankheiten

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Sexuell übertragbare Krankheiten
Sexually transmitted diseases (STD)
Welche STDs gibt es?
• Candidosen (Pilzerkrankungen)
• Chlamydieninfektionen (sprich: Klamüdien)
• Tripper (Gonorrhöe)
• Syphilis (Lues)
• Herpes genitalis (Fieberbläschen im Genitalbereich)
• Trichomonaden-Infektionen
• HIV / AIDS (Immunschwächekrankheit durch Vireninfektion)
• Hepatitis (Leberentzündung)
Woran merke ich, dass ich krank bin?
• Brennen beim Wasserlassen
• Schmerzen im Genitalbereich und Unterleib oder auch Rötungen
• Brennen oder Juckreiz an oder in den Geschlechtsteilen
• auffälliger Ausfluss aus der Scheide oder aus dem Penis
• Hautveränderungen, Ausschläge, Entzündungen, Schuppen, Pusteln, Pickel, Warzen, Knötchen oder auch
Geschwüre auf deinen Geschlechtsorganen (Penis, Scheide oder After) oder im Mund-Rachen-Raum
• geschwollene Lymphknoten in der Leistenbeuge
Bei solchen oder ähnlichen Symptomen wende dich an eine(n) der folgenden Ärzte/Ärztinnen:
• praktischer Arzt: für Mädchen & Burschen
• Dermatologe (Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten): für Mädchen & Burschen
• Gynäkologe (Frauenarzt): für Mädchen
• Urologe: für Mädchen & Burschen (z.B. bei einer Blasenentzündung)
Wie schütze ich mich?
Das Infektionsrisiko wird durch die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr erheblich
verringert. Wenn dir dein Körper und deine Gesundheit wichtig sind, dann sei auch bereit, etwas dafür zu
tun, damit das so bleibt!
Kondome nehmen heißt: Verantwortung übernehmen für sich und den Partner!
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Sexuell übertragbare Krankheiten
Sexually transmitted diseases (STD)
http://www.netdoktor.at/sex_partnerschaft/fakta/neu/geschlechtskrankheiten/geschlechtskrankheiten.shtml
Mit dem Begriff STD bezeichnet man Erkrankungen, die durch Sexualkontakte übertragen werden - und zwar unabhängig davon,
ob dieser Kontakt vaginal, oral oder anal erfolgt. Neben dieser aus dem Englischen stammenden Bezeichnung, die mittlerweile
auch im deutschen Sprachgebrauch Verwendung findet, sind auch die Begriffe Geschlechtskrankheiten oder Venerische
Infektionen - also Krankheiten der Liebesgöttin Venus - gängig.
Als Erreger dieser Erkrankungen fungieren Bakterien, Parasiten, Pilze, Protozoen oder Viren. In manchen Fällen ist darüber
hinaus eine nicht sexuelle Übertragung - z.B. durch Blut - möglich.
Im eigentlichen Sinn zählt man dazu:
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Syphilis (Lues)
Tripper (Gonorrhoe)
Weicher Schanker (Ulcus molle)
Es gibt aber noch andere bekannte Erkrankungen, die durch Sexualkontakte weitergegeben werden können:
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Virale Infektionen: AIDS, Hepatitis, Herpes, Feigwarzen (Condylome)
Bakterielle Infektionen: Chlamydien, Haemophilus, Streptokokken u. a.
Pilzinfektionen: Mykosen, z. B. Candida
Protozoen (Einzeller): Trichomonaden
Parasitäre Erkrankungen: Filzläuse (Pediculosis pubis), Krätze (Skabies)
Geschlechtskrankheiten im eigentlichen Sinn:
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Syphilis (Lues)
Die Lues ist eine sexuell übertragbare Erkrankung, die der Meldepflicht unterliegt. Therapieverweigerer müssen ihren Namen
angeben.
Der Erreger (Treponema pallidum) ist ausgesprochen empfindlich, weshalb die Infektionsgefahr nur bei sehr intensiven Kontakten
- meist in der äußeren Genitalregion - gegeben ist. Die Bakterien verursachen dort nach einer Inkubationszeit von etwa drei
Wochen ein Knötchen, aus dem infolge ein schmerzloses Geschwür mit begleitender Lymphknotenschwellung entsteht.
Im zweiten Stadium der Erkrankung hat sich der Erreger bereits im ganzen Körper ausgebreitet und verursacht Hautausschläge,
Schleimhautschäden und vergrößerte Lymphknoten. Aber auch Augen, Organe, Knochen und Gelenke können betroffen sein. Im
Genitalbereich finden sich flache, infektiöse Warzen (Condylome). Im Spätstadium (nach 3 - 25 Jahren), das heutzutage aufgrund
verbesserter Therapiemaßnahmen aber kaum mehr erreicht wird, kommt es schließlich zur Beteiligung von Haut, Gehirn und
Herz-Kreislauf-System.
Der Erreger-Nachweis erfolgt unter dem Mikroskop oder mittels Antikörpertests im Blut. Die Therapie besteht aus Gabe von
Antibiotika (z. B. Penicillin) über drei Wochen hinweg. Der Partner sollte dabei mitbehandelt werden.
Für Schwangere ist die Lues besonders gefährlich, weil der Erreger über den Mutterkuchen auch das Baby infizieren kann.
Alarmierend sind Veröffentlichungen der jüngsten Zeit, die über ein Ansteigen der Infektionen berichten. In Deutschland kommt
es laut Darstellung des Robert Koch Instituts jährlich zu 3 bis 20 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Enorme Anstiege sind
dabei etwa in Großstädten wie Berlin und Hamburg zu verzeichnen. In den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion hat die
Erkrankung in den letzten Jahren sogar um das 30- bis 40fache zugenommen. Sehr verbreitet ist die Erkrankung auch in manchen
beliebten Urlaubsdestinationen wie Südostasien, Ostafrika und in der Karibik.
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Im Jahr 2000 wurden in Österreich 237 Krankheitsfälle offiziell gemeldet, im Jahr 2001 stieg die Zahl der Neuerkrankungen sogar
auf 316 an. Begünstigt wird die Zunahme der Erkrankungsfälle durch den Sextourismus. Damit sind nicht nur die Reisen in die
berüchtigten fernöstlichen Gebiete (Thailand etc.) gemeint, auch die Billig-Sex-Angebote in manchen Nachbarstaaten Österreichs
verstärken diese Tendenz.
Den sichersten Schutz vor der Erkrankung bieten Kondome.
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Tripper (Gonorrhoe)
Der "Tripper" - eine Infektion mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokkoken) ist meldepflichtig. Der Erreger wird fast
ausschließlich durch Geschlechtsverkehr übertragen.
Bei Frauen führt die Gonorrhoe in den meisten Fällen zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses, der Harnröhre und des Afters.
Weitere mögliche Beschwerden sind vermehrter Ausfluss und ein Brennen beim Urinieren. Steigt die Infektion in die Gebärmutter
und Eileiter auf, besteht die Gefahr ernsthafter Komplikationen, bis hin zur Bauchfellentzündung. Die Erkrankung kann aber auch
eine Verklebung der Eileiter mit daraus resultierender Sterilität nach sich ziehen. Bei Männern kommt es häufig zu einer
Harnröhrenentzündung mit eitrigem Ausfluss.
Der Erreger-Nachweis erfolgt anhand eines Abstrichs. Die Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotika.
Den sichersten Schutz vor der Erkrankung bieten Kondome.
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Weicher Schanker (Ulcus molle)
Der "weiche Schanker" spielt in unseren Breiten eine untergeordnete Rolle. Es besteht Meldepflicht, namentlich bei
Therapieverweigerern.
An der Eintrittsstelle entsteht nach zwei bis fünf Tagen ein Knötchen. Daraus entwickelt sich ein weiches, sehr schmerzhaftes
Geschwür. Die Leistenlymphknoten sind schmerzhaft geschwollen und können einschmelzen und aufplatzen. Sie werden dann
"Burbonen" genannt. Der Erreger, Haemophilus ducreyi, lässt sich unter dem Mikroskop erkennen. Das Bakterium lässt sich mit
Antibiotika gut therapieren.
Aufgrund der Ähnlichkeit mit Syphilis ist eine ärztliche Abklärung unbedingt erforderlich, um diese Erkrankung ausschließen zu
können.
Als effektivste Prophylaxe ist auch hier das Kondom zu nennen.
Virale Infektionen:
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AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome)
Die Infektion mit dem HI-Virus erfolgt durch Geschlechtsverkehr, Blutübertragungen und Injektionen. Zudem kann das Virus in
der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übertragen werden, darüber hinaus werden bis zu 40 Prozent der Kinder über
die Muttermilch infiziert.
Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich und wird mit sechs Monaten bis zu zwölf Jahren angegeben. Die anfänglichen
Symptome sind uncharakteristisch, ähnlich jenen eines grippalen Infekts. Wenn die Abwehrlage des Körpers durch den Befall der
weißen Blutzellen vermindert ist, treten Infektionen auf, die der Körper normalerweise beherrschen kann - so genannte
opportunistische Infektionen.
Auch das zentrale Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark, wird befallen. Mit einer HIV-Infektion wird auch eine Reihe von
Tumorarten in Zusammenhang gebracht.
Therapeutisch gibt es mittlerweile zahlreiche Substanzen, die das Virus in seiner Ausbreitung hemmen. Letztlich existiert bis dato
aber keine Heilungsmöglichkeit. Zur Virusbekämpfung gehört die Therapie der Begleiterkrankungen. Die Behandlung erfolgt
interdisziplinär, verschiedene medizinische Fachrichtungen müssen zusammenarbeiten.
Suchtkranke sollten ausschließlich Einwegspritzen verwenden. Empfänger von Blut und Blutprodukten (Plasma etc.) müssen
durch entsprechende Kontrollen der Labors geschützt werden.
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"Safer Sex" - sprich die Anwendung von Kondomen - ist zur Vorbeugung von AIDS ein absolutes "Muss".
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Hepatitis B/C (Leberentzündung durch Viren)
Hepatitis B und C sind keine Geschlechtskrankheiten im eigentlichen Sinne, jedoch zählt neben der Übertragung durch Blut,
Blutprodukte und Injektionen auch der sexuelle Kontakt zu den möglichen Infektionswegen. Deshalb sollten sich Partner von
Hepatitis-B-Positiven impfen lassen. Zur Vorbeugung von Hepatitis C steht derzeit noch kein Impfstoff zur Verfügung.
Das Hepatitis-Virus führt nach ein bis sechs Monaten zu uncharakteristischen, grippalen Symptomen. In den meisten Fällen
kommt es auch zu einem Druckschmerz in der Leberregion (unter dem rechten Rippenbogen). Die "Gelbsucht" (Ikterus,
Gelbfärbung der Haut) muss nicht zwingend auftreten. Die Dauer der akuten Erkrankungsform wird mit vier bis acht Wochen
angegeben.
Problematisch sind Hepatitis B und C deshalb, weil sie zu einem relativ hohen Prozentsatz in eine chronische Form übergehen, die
mit einer Zirrhose oder Leberkrebs enden kann.
Bei Schwangeren mit Hepatitis B kann das Virus in 50 Prozent der Fälle auf den Feten übertragen werden, bei der Hepatitis C
beträgt dieses Risiko 3 - 5 Prozent. Gegen Hepatitis B kann das Neugeborene geimpft werden.
Zur Behandlung bei Hepatitis B und C stehen Interferone zur Verfügung. Prophylaktisch kann man bei Hepatitis B impfen, aktiv
und passiv. Der Kontakt mit Körpersekreten von Hepatitis-B/C-Positiven sollte vermieden werden.
Auch in diesem Fall ist das Kondom zu empfehlen.
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Genitalherpes (Herpes genitalis)
Die Infektion mit dem Herpes-genitalis-Virus erfolgt fast ausschließlich über Sexualkontakte. Vier bis 21 Tage nach dem Kontakt
mit dem Erreger kommt es in der Genitalregion, auch in der Scheide, zur Bildung von Bläschen, die in weiterer Folge platzen.
Dadurch entstehen kleine Geschwüre, die auch zusammenfließen können. Bedeckt sind diese Veränderungen mit gelblichen
Belegen. Es kommt häufig zu Brennen um den Scheideneingang, Ausfluss und Schmerzen beim Urinieren. Die
Leistenlymphknoten schwellen an.
Hinweise auf das Virus sind im Abstrich erkennbar. Im Blut steigt der Antikörper-Titer an. Therapeutisch wird ein Medikament
verabreicht, das die Virusvermehrung hemmt - ein so genanntes Virustatikum.
Problematisch ist die Herpes-Infektion deshalb, weil sie immer wieder auftreten kann, so z. B. in Stress-Situationen oder vor der
Menstruation - sprich Situationen, in denen das Immunsystem etwas geschwächt ist. Ernst zu nehmen ist das Virus auch, weil es
als begünstigender Faktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gilt.
Für Babys stellt Herpes genitalis vor allem in der Schwangerschaft und während der Geburt eine Bedrohung dar. In diesem Fall
wird eine Geburt per Kaiserschnitt empfohlen.
Vorbeugend kann man nur versuchen, die Infektionsquellen weitgehend zu meiden - Kondome bieten keinen Schutz vor der
Ansteckung mit dem Virus.
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Feigwarzen (Condylome)
Die Durchseuchung mit den für diese Erkrankung verantwortlichen Viren ist in unseren Breiten mit 20 bis 30 Prozent der
Bevölkerung relativ hoch. Der Erreger, das Papillom-Virus, ähnelt dem der Hautwarzen. Die Infektion erfolgt durch Viruskontakt
der Haut und der Schleimhäute beim Geschlechtsverkehr und wird durch kleine Wunden begünstigt. Es entstehen kleine, spitze
Warzen im Genitalbereich. Die Beschwerden reichen von Fremdkörpergefühl bis zu Juckreiz, manchmal ruft die Infektion auch
keine Symptome hervor. Die Condylome können sich auch wieder zurückbilden.
Hinweise auf die Infektion mit den Feigwarzen geben Krankheitsverlauf und gynäkologische Untersuchung, aber auch der
Krebsabstrich, weil die Infektion häufig zu Veränderungen der Zellen des Muttermunds führt. Der Virustyp lässt sich durch den
Nachweis der Erbsubstanz im Virus bestimmen.
Therapeutisch gesehen stellt diese Infektion eine Herausforderung für den Arzt dar. Als Maßnahmen stehen operative Abtragung
und Verätzung bzw. Immuntherapien zur Verfügung. Ein Allheilmittel gibt es allerdings nicht. Problematisch ist diese Infektion
vor allem deshalb, weil ein bestimmter Untertyp des Virus bei 90 Prozent der Frauen mit Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen
wird.
Für eine Ansteckung des Kindes im Falle einer Infektion des Geburtsweges besteht nur ein geringes Risiko.
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Prophylaktisch kann der Einsatz von Kondomen wirksam sein.
Bakterielle Infektionen:
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Chlamydien
Chlamydien werden auf sexuellem Weg übertragen und leben in den befallenen Zellen. Vor allem Harnröhre und
Muttermundkanal sind von dieser bakteriellen Infektion betroffen, die meist unbemerkt abläuft.
Daher besteht auch die Gefahr, dass die Keime - ähnlich wie bei der Gonorrhoe - in die Eileiter aufsteigen und infolge zu
Entzündungen der Eileiter sowie der Gebärmutterschleimhaut führen. Mögliche Konsequenzen daraus sind Sterilität und
Verwachsungen im Bauchraum. Chlamydien gelten somit als häufigste Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit.
Die Genitalinfektion während der Schwangerschaft kann eine Lungenentzündung und - weit häufiger - eine Bindehautentzündung
beim Neugeborenen nach sich ziehen. Sie wird auch für den "vorzeitigen Blasensprung" mitverantwortlich gemacht.
Der Erreger-Nachweis gestaltet sich schwierig und aufwändig.
Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika über zehn Tage. Die Mitbehandlung des Partners wird in manchen Fällen
angeraten.
Die Prophylaxe-Methode der Wahl ist auch hier das Kondom.
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Bakterielle Vaginose (Haemophilus vaginalis, Gardnarella vaginalis)
Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Störung der Scheidenflora und kann durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Die
Bakterien treten gemeinsam mit anderen Bakterien, vor allem Darmkeimen, auf. An sich haben diese Erreger keinen hohen
Krankheitswert, sie gelten aber als Wegbereiter für aufsteigende Infektionen, wie z. B. Chlamydien-Infektionen.
Als Symptome treten vor allem ein nässender, weiß-grauer und blasiger Ausfluss sowie ein unangenehmer "fischartiger" Geruch
auf. Dieser kann bei der ärztlichen Untersuchung durch Zugabe von zehnprozentiger Kalilauge noch verstärkt werden und stellt
somit für den Gynäkologen ein Indiz für diese Infektion dar. Unter dem Mikroskop sind Scheidenzellen erkennbar, die von
Bakterien übersät sind, so genannte Schlüsselzellen (Clue-Cells).
Die Therapie besteht entweder aus Antibiotika in Tablettenform oder Scheidenzäpfchen. Eine Partnerbehandlung erhöht die
Erfolgsrate.
Auch in diesem Fall schützen Kondome vor der Übertragung.
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Streptokokken
Die Streptokokken gehören zu den verbreitetsten Bakterien auf der Haut aber auch im Darm. Es gibt eine große Anzahl von
Erkrankungen, die durch Streptokokken hervorgerufen werden können. Die Palette reicht von Scharlach bis hin zur
Lungenentzündung. Am Genitale fällt vor allem ein übel riechender Ausfluss auf.
Für den Gynäkologen sind dabei zwei Bakterienstämme von Bedeutung:
Im Genitalbereich waren die Streptokokken der Gruppe A früher im Anschluss an die Entbindung besonders gefürchtet, weil sie
als Auslöser für das "Kindbettfieber" fungierten. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Gebärmutter sowie der Eierstöcke
mit anschließender Blutvergiftung. Auch heute noch wird bei einem positiven Abstrich ein Antibiotikum verabreicht. Die
Übertragung wird durch Geschlechtsverkehr begünstigt, aber auch die Qualität der Monatshygiene spielt hier eine gewisse Rolle.
Relevant sind weiters Infektionen mit Streptokokken der Gruppe B. Durch die Scheideninfektion kann es während des
Geburtsvorganges zu einer Übertragung auf das Neugeborene kommen. Infolge besteht für das Kind die Gefahr einer Lungenoder Hirnhautentzündung bzw. einer Blutvergiftung. Da die Krankheit mitunter sehr schnell verläuft und die Therapie mit
Antibiotika daher in manchen Fällen zu spät ansetzt, kann dies auch den Tod des Neugeborenen zur Folge haben.
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Pilz-Infektionen:
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Candida albicans
Candida albicans ist weit verbreitet, der Pilz lässt sich bei bis zu 50 Prozent der Bevölkerung in Mund und Darm nachweisen. Im
Genitalbereich verursacht er heftigen Juckreiz, Brennen und Schmerzen sowie weiß-bröckeligen Ausfluss. Die Haut zeigt rote
Knötchen und Bläschen. Der Pilz kann durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, wobei es durch den "Ping-Pong-Effekt"
wieder zu einem erneuten Aufflammen der Infektion kommen kann. Der Nachweis erfolgt mittels Mikroskop.
Begünstigt wird die Pilzinfektion durch hormonell bedingte Veränderungen des Scheidenmilieus in der Schwangerschaft, hohe
Östrogendosen, Einnahme von Antibiotika sowie Diabetes.
Die Therapie besteht aus Salben und Scheidenzäpfchen. In hartnäckigen Fällen werden auch Tabletten verabreicht - nicht jedoch
an Schwangere. Bei schweren Verläufen sollte auch eine internistische Untersuchung zum Ausschluss einer möglicherweise
vorliegenden Zuckerkrankheit angestrebt werden.
Protozoen-Infektion:
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Trichomonaden
Diese Einzeller werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Häufig treten sie gleichzeitig mit einer Pilzinfektion auf. Auffällig
bei der Trichomoniasis sind der grünlich-schaumige Ausfluss, die brennenden Schmerzen und der gleichzeitige Juckreiz in der
Genitalregion. Der unangenehme Geruch ist meist durch Begleitinfekte mit Bakterien verursacht.
Die Therapie besteht aus der einmaligen Gabe eines Antibiotikums, nach Möglichkeit wird der Partner mitbehandelt. Wird das
leicht saure Milieu der Scheide verstärkt, unterstützt dies die Elimination der Keime. Während der Schwangerschaft wird ein
Pilzmittel verabreicht.
Kondome schützen!
Parasitäre Erkrankungen:
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Filzläuse (Pediculosis pubis)
Die Filzläuse, auch Phthiriasis pubis genannt, werden durch Geschlechtsverkehr übertragen, aber auch durch Matratzen und
Bettdecken. Die Überlebenszeit der Filzläuse beträgt dabei allerdings nur 24 Stunden. Sie befallen vor allem den Schambereich,
aber auch Achsel- und Körperhaare. Die Inkubationszeit beträgt drei bis sechs Wochen.
Der Juckreiz, der zu sichtbaren Kratzspuren führt, tritt vor allem im Intimbereich auf. Man kann die Läuse gut erkennen - sie
haben stark ausgebildete zweite und dritte Beinpaare, mit denen sie sich an den Haaren hautnah festhalten. Die Eier, Nissen, sieht
man ebenfalls am Haaransatz. Durch die Bisse kann es zu ekzemähnlichen Hautveränderungen kommen.
Therapiert wird der Lausbefall mit speziellen Shampoos (z. B. Lindan). Eine Haarentfernung ist nicht notwendig.
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Krätze (Skabies)
Die Krätze wird durch Milben verursacht. Die Übertragung findet durch Geschlechtsverkehr, aber auch durch Wäsche oder über
gemeinsam benutzte Betten statt. Nach vier bis sechs Wochen kommt es vor allem in den Fingerzwischenräumen, den
Beugeseiten der Handgelenke, Ellenbogen und Achseln, sowie an Brust und Genitale besonders abends im Bett zu quälendem
Juckreiz. Man findet kleine Knötchen mit millimetergroßen Milbengängen, die meistens aufgekratzt sind. Die Kratzspuren können
durch Hautkeime zusätzlich entzündet sein.
Der Nachweis der Milben gelingt unter dem Mikroskop. Die Behandlung erfolgt wie beim Befall mit Filzläusen durch Lindan an
drei aufeinander folgenden Abenden.
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