Werke und Komponisten - Gymnasium Kloster Disentis

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Ut unum sint – Dass sie [die Menschen] eins seien.
Welturaufführung
Friedensvesper von Lorenz Dangel mit den Psalmen 29, 34, 85,
125,133
Magnificat „para el papa Francisco» von Ursin Defuns
Die Werke.
ut unum sint (Lorenz Dangel)
Das Werk «UT UNUM SINT» steht im Zeichen des Friedens und der Inschrift der grossen
As-Glocke im östlichen Glockenturm des Klosters Disentis. Auf die Jahrtausendwende liess
Abt Pankraz Winiker (1918–2013) diese Glocke giessen, um sie in der Nacht vom 31.
Dezember 1999 erstmals erklingen zu lassen. Die Inschrift «UT UNUM SINT» sollte das neue
Jahrtausend mit dem sehnlichen Wunsch einläuten: dass die Menschen eins seien.
Sehr früh entstand die Idee, die Glocken in der Komposition zu verwenden. Das Werk «UT
UNUM SINT» ist entsprechend den sieben Glocken in sieben Teilen angelegt, jeder Teil ist
einer der Glocken zugeordnet.
Als Textgrundlage dient eine Auswahl an Psalmen, die alle den Frieden thematisieren. Sie
werden gemäss der Dramaturgie entweder in Lateinisch oder in Deutsch gesungen. Die
Teile mit lateinischem Text beschreiben die Momente des Friedens, der Harmonie und der
Hoffnung, während die Teile mit deutschem Text von der Abwesenheit des Friedens, von
Zweifel, Hoffnungslosigkeit und Leid erzählen.
Geleitet von den Glocken, die den jeweiligen Satz einläuten und an die sich ein auf den
folgenden Psalm beziehendes Antiphon anschliesst, wird der Zuhörer auf eine Reise
Benediktiner Kloster Disentis, Postfach 74, CH-7180 Disentis
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Stichwort: «ut unum sint»
mitgenommen, die uns hinab bis zum Tiefpunkt in Teil V und wieder hinauf ans Licht und
zur Kraft des Friedens in Teil VII führt – dem Satz der Friedensglocke.
Auch die Musikkomposition folgt in ihrer Stilistik der Dramaturgie: So ist Teil I geprägt von
hellen kräftigen Klängen, einer vollen Besetzung und einer musikalischen Strahlkraft. Je
weiter die Komposition voranschreitet, desto gebrochener wirkt die Musik, bis sie sich in
Teil V schliesslich nur noch atonaler Cluster und heftiger perkussiver Elemente bedient, die
das Leid und das Elend beschreiben. Teil VI steht im Zeichen der Hoffnung und der
Rekonvaleszenz, die in Teil VII zur Wiedererlangung der Kräfte und zur Rückkehr des
Friedens führt.
Magnificat para el papa Francisco (Ursin Defuns)
Das Magnificat para el papa Francisco basiert auf einer Melodie aus einem gregorianischen
Choral und wurde vom em. Kapellmeister und heutigen Musiklehrer am Gymnasium &
Internat Kloster Disentis Ursin Defuns am 13. März 2013 fertiggestellt.
An jenem 13. März des Jahres 2013 wurde der neue Papst Franziskus gewählt.
Sein erster Auftritt vor der Menge auf dem Petersplatz und sein schlichtes «Buona sera»
hat beim Komponisten einen derart grossen Eindruck hinterlassen, dass er sein Magnificat
Papst Franziskus widmete.
Beginn und Schluss des Magnificats sollen die Pracht des Vatikans, die neue Heimat des
argentinischen Papstes, symbolisieren. Majestätische Klänge und eine Melodie, die durch
ihren Duktus und harmonische Stützen über einen Kontrapunkt in himmlische Höhen
streben, bringen den Zuhörern die Gewölbe und die Kuppel des Petersdoms vor Augen.
Die Verse des Magnificats hingegen zeigen die Heimat des Priesters Jorge Mario Bergoglio:
zunächst die karge, ländliche Landschaft, dann sich von Vers zu Vers immer mehr der
Hauptstadt Buenos Aires nähernd, in der Papst Franziskus vor seiner Wahl als Kardinal
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wirkte. Mit dem dreimaligen Amen, zweimal mediantisch im Piano gehalten, ein letztes Mal
zum Fortissimo aufbäumend, schliesst sich der Kreis, und der Zuhörer findet sich im
Petersdom wieder.
Papst Franziskus hat sich bei Defuns persönlich für sein Magnificat und seine Arbeit mit
jugendlichen Musikern bedankt, und er bittet in seinem Schreiben, Mitwirkende und
Zuhörer des Magnificats für ihn zu beten.
Die Komponisten.
Lorenz Dangel
Lorenz Dangel wurde 1977 in Würzburg geboren. Bereits in jungen Jahren erhielt er
Instrumentalunterricht im Fach Klavier und Kontrabass und begann, eigene Musiken zu
improvisieren und aufzuschreiben. Er war Mitglied in verschiedenen Ensembles, unter
anderem als Stimmführer im Bundesjugendorchester.
Im Jahr 1997 nahm Dangel sein Studium in den Fächern Kontrabass und Komposition an
der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin auf. Im Jahr 2000 wechselte er an die
Hochschule für Musik und Theater München, um dort Komposition für Film zu studieren.
In dieser Zeit lernte er den Dirigenten Clau Scherrer kennen, dem er in den folgenden
Jahren über das Festival Origen in Graubünden eng verbunden blieb.
2003 schloss Dangel das Studium in München mit Auszeichnung ab und wechselte an das
Royal College of Music in London, um dort bei David Sawer sein Studium der klassischen
Komposition fortzuführen. Im Jahr 2004 beendete er sein Studium in London mit einem
Postgraduate Diploma with Distinction.
Die breite Ausrichtung der kompositorischen Arbeit ist begründet in der ästhetischkünstlerischen Haltung. Dangel reizt die Arbeit an Musik in ihren unterschiedlichen
Erscheinungsformen, unterschiedlichen Funktionen. Die Übergänge sind oft fliessend, allen
gemein ist jedoch ein Bedürfnis am Narrativen, am Provozieren von inneren Bildern. Dangel
lebt und arbeitet in Berlin
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Ursin Defuns
Der heute 50-jährige Musiker Ursin Defuns studierte Musikwissenschaft an der Universität
Zürich, Kirchenmusik an der Musikhochschule Luzern und Schulmusik am Konservatorium
Zürich. Er wirkte an vielen nationalen und internationalen Musikprojekten mit. So war er
z.B. mit seinem Chor Cantins zu Gast in Köln, wo er Haydns Paukenmesse zusammen mit
dem Kölner Kammerorchester aufführte. Mit seinem Ensemble FURBAZ vertrat er 1989 am
Internationalen Concours Eurovision de la Chanson erfolgreich die Schweiz. FURBAZ wurde
mit goldenen Schallplatten ausgezeichnet – und 2014 zum zweiten Mal mit dem Prix Walo,
einer der wichtigsten Anerkennungspreise in der Schweizer Musik- und Showszene.
Ursin Defuns wirkt als Lehrer für Musik und Rätoromanisch am Gymnasium & Internat
Kloster Disentis und zeichnet verantwortlich für die Musikabteilung des Klosters, für die
umfassende Chororganisation und selbstverständlich auch für die Musik anlässlich grosser
Kirchenfeste.
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