Programm - Kulturelle Dynamiken

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Pro Referat sind 45 Min., pro Diskussion eines Vortrags 30 Min. vorgesehen
Theatralisierung
Die Referent/innen:
Thomas KLIE, Institut für Soziologie und Demographie, Universität Rostock
Jürgen GRIMM, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien
Symposium der „ARGE Kulturelle Dynamiken“ der
Österreichischen Forschungsgemeinschaft
Barbara GRONAU, FB Darstellende Kunst / Studiengang Schauspiel, UDK Berlin
4. - 5. Dezember 2014, Wien
Reinhard HALLER, Psychiater und Neurologe, Gerichtsgutachter, Maria Ebene
Sky Lounge der Universität Wien
Wilfried HILLER, Komponist, München
Karin HARRASSER, Kulturwissenschaft, Kunstuniversität Linz
Stefan HULFELD, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
Werner RAMMERT, Techniksoziologie, TU Berlin
Susanne UDE-KOELLER, Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Erlangen
Tagungsleitung:
Sabine COELSCH-FOISNER, Fachbereich Anglistik und Amerikanistik, Universität Salzburg
Anmeldung:
Österreichische Forschungsgemeinschaft
1092 Wien, Berggasse 25/I
Tel.: (01) 139 57 70
Fax.: (01) 319 57 70 20
[email protected]
www.oefg.at
Oskar-Morgenstern-Platz 1
1010 Wien
Donnerstag, 4. Dezember 2014, 14.00-18.30 Uhr
Einleitung
14.00-14.15h
Kaffeepause
11.30-12.00h
Reinhard HALLER (Maria Ebene)
„Narzissmus als Selbstinszenierung“
12.00-13.15h
Semiotik des Theatralen
Diskussion
Stefan HULFELD (Wien)
14.15-15.30h
„Theatralität: Zur Historiographie theatralen Interagierens zwischen Leben und Kunst”
13.15 Uhr
Mittagspause
13.15-15.00h
Diskussion
Kaffeepause
15.30-16.00h
Barbara GRONAU (Berlin)
16.00-17.15h
„‚Ein vollständig bearbeiteter Raum‘: Totalität und Öffentlichkeit am Beispiel (post-) sowjetischer
Inszenierungen“
Poetik des Theatralen
Karin HARRASSER (Linz)
„Strände, Schwellen, Zwischenräume: Szenographien der Subjektwerdung“
15.00-16.15h
Diskussion
Diskussion
Susanne UDE-KOELLER (Erlangen)
„Die Rolle ihres Lebens – als Leiche auf der Anatomie“
17.15-18.30h
Diskussion
Werner RAMMERT (Berlin)
16.15-17.30h
„Agenten auf virtuellen Bühnen und Roboter auf realen Schauplätzen: Über Strategien der
Theatralisierung im Feld der Technologien“
Diskussion
Kaffeepause
17.30-18.00h
Freitag, 5. Dezember 2014, 9.00-20.00 Uhr
18.00 Uhr
Ästhetik des Theatralen
Thomas KLIE (Rostock)
„Performanz, Performativität und Performance: Die Rezeption
theaterwissenschaftlichen Theoriefeldes in der Praktischen Theologie“
eines
9.00-10.15h
sprach- und
„Von der Welt zum Theater – vom Theater zur Welt“
18.00-19.30h
Sabine COELSCH-FOISNER im Gespräch mit dem Komponisten Wilfried HILLER. Musikalische
Erläuterungen von Franziska Strohmayr, Violine.
Jürgen GRIMM (Wien)
10.15-11.30h
„Inszenierte Realität im Fernsehen – Kognitive und emotionale Effekte von Reality TV“
Diskussion
Diskussion
Resümee
Motivation
‚Theatrale‘ Prozesse des Dar-Stellens, In-Szene-Setzens und Zur-Schau-Stellens setzen
Öffentlichkeit voraus und stehen in einem Wechselverhältnis zu sich ändernden Seh- und
Hörgewohnheiten. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten eine markante Ausweitung auf die
Alltagswelt erfahren und unterschiedlichen Bereichen des kulturellen, sozialen und politischen
Lebens etwas Dispositives und Ereignishaftes eingeschrieben. Die zweite Tagung der ARGE
Kulturelle Dynamiken widmet sich unter dem Begriff „Theatralisierung“ der Frage, wie
theatrale Strategien auf unterschiedliche Bereiche kulturellen Handelns übertragen werden,
welche Auswirkungen sie auf unsere sinnliche und ästhetische Wahrnehmung haben, wie neue
Öffentlichkeiten Theatralität konstruieren, und wie das Theater selbst Referenz für Realität
wird.
„Semiotik des Theatralen“ beschäftigt sich mit der Gegenwartskultur als Zeichensystem und
beleuchtet die theatralen Elemente damit verbundener Kommunikationsprozesse, Formen
festlichen und feierlichen Interagierens sowie Inszenierungen von Wissen. Design und Kulisse
sind elementare Bestandteile der Alltagskultur geworden, wobei Inszenierung, Ästhetisierung
und vielfach Serialisierung Hand in Hand gehen. Besonderes Augenmerk kommt der
Kultursemiotik des Körpers zu. Wie wird der Körper zum theatralen Zeichen? Die für das
Theater wesentlichen Koordinaten Raum und Öffentlichkeit evozieren zudem brisante Fragen
zu aktuellen Entwicklungen in der Gegenwartskultur. Wie wird Macht choreografiert und der
öffentliche Raum durch theatrale Praktiken politisch semantisiert?
Die Kategorie „Ästhetik des Theatralen“ widmet sich Fragen der ästhetischen Illusion, dem
Wechsel zwischen Imagination und Realität sowie neuen Wahrnehmungsperspektiven
performativer Praxis. Während die „Semiotik des Theatralen“ die referentielle Funktion von
theatralisierten Zeichen der Alltagswelt betont, versteht die „Ästhetik des Theatralen“
gesellschaftliche Bedeutungs-, Kommunikations- und Sinngebungsprozesse unter dem
Blickwinkel einer ästhetischen Funktion, welche die Rolle des rezipierenden Subjektes bzw. die
Wahrnehmung unterschiedlicher Inszenierungen betont. Wie werden einerseits kollektive
Prozesse und Institutionen in Szene gesetzt, und wie wird die Wahrnehmung durch den Einsatz
neuer Medien und theatraler Mittel gesteuert? Wie erhalten andererseits Phänomene wie Liebe,
Gewalt, Tod durch (medien-)theatrale Mittel öffentliche Aufmerksamkeit?
Gleicherweise gilt das Erkenntnisinteresse der Tagung der „Poetik des Theatralen“ im Hinblick
auf die Poetizität und Vielfalt neuer und hybrider Erscheinungsformen und bühnentechnischer
Voraussetzungen. Neben der wechselseitigen Beeinflussung von Theater und Technik werden
Übertragungsprozesse spezifischer Merkmale von einer in die andere Gattung untersucht: Wie
werden traditionelle Bühnenelemente von nicht-performativen Gattungen übernommen, wie
narrative Elemente in ein multimediales Theater übersetzt? Welche Vorbilder liefert das Theater
für die Inszenierung des Subjekts? Schließlich wirft die Betrachtung künstlerischer
Herangehensweisen den Blick vom Leben auf das Theater wieder zurück vom Theater auf das
Leben.
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