Hans Arandt Februar 2014 1 Die Meinungsfreiheit ist die Freiheit keine eigene Meinung zu haben sondern das wiederzukäuen, was in den Massenmedien schon mal vorgekaut wurde. Mir ist das schon immer übel aufgestoßen. Hans Arandt 2 Inhalt Inhalt ..................................................................................................................................... 3 Vorwort................................................................................................................................. 5 Am Anfang war die Lüge .................................................................................................... 8 Vom Krieg ............................................................................................................................ 9 Jetzt verstehe ich meine Eltern besser .............................................................................. 9 Wann und wo fängt der Krieg an? .................................................................................. 10 Die Zerstörung der Bundesrepublik ................................................................................ 11 Die Funktion des Massakers ........................................................................................... 15 Hitlerdarsteller gesucht ................................................................................................... 17 Befehlsverweigerung ...................................................................................................... 18 Der postmoderne Krieg ................................................................................................... 18 Think Tank ...................................................................................................................... 22 Von der Politik ................................................................................................................... 24 Der alte Trick Neros........................................................................................................ 24 Der alte Trick Caesars ..................................................................................................... 25 Der Trick mit der Hexe ................................................................................................... 26 Der Trick mit dem Euro .................................................................................................. 27 Der Trick mit dem Hund ................................................................................................. 28 Der Trick mit der Taube ................................................................................................. 29 Der Trick mit den NGOs................................................................................................. 31 Der Trick mit der Gleichheit ........................................................................................... 31 Der Trick mit der Revolution .......................................................................................... 32 Der Trick mit dem Terrorismus ...................................................................................... 34 Der Trick mit dem Türsteher .......................................................................................... 35 Der Trick mit der neuen Sprache .................................................................................... 36 Der Trick mit dem Weltmeister ...................................................................................... 38 Der Trick mit dem Philantrop ........................................................................................ 39 Der Trick mit dem Protektionismus................................................................................ 39 Der Helene Fischer Trick ................................................................................................ 40 Der Trick mit der Diskriminierung ................................................................................. 42 Der Trick mit dem Opfer ................................................................................................ 45 Der Trick mit der Ablenkung .......................................................................................... 46 Von der Demokratie .......................................................................................................... 48 Der eigentliche Wahlbetrug ............................................................................................ 48 Das Zirkuspferd mit den drei Knöpfen ........................................................................... 48 Alle Macht geht vom Volke aus... .................................................................................. 49 Wie wird man Kandidat? ................................................................................................ 50 Das Geheimnis der Opferung Christian Wulffs .............................................................. 51 Joachim Gauck, der Priester der Freiheit ........................................................................ 53 Die "Verhöhnung" der Demokratie ................................................................................ 54 3 Vom Geld ............................................................................................................................ 54 Wer regiert das Geld ? .................................................................................................... 54 Das Märchen von der Welle ........................................................................................... 55 Biblische Grundsätze ...................................................................................................... 57 Thomas Edisons Erleuchtung ......................................................................................... 57 Die Goldene Regel .......................................................................................................... 58 130 Milliarden Falschmeldungen ................................................................................... 59 Einer gewinnt immer....................................................................................................... 59 Das Apostolische Gläubiger-Bekenntnis ........................................................................ 60 Von den Medien ................................................................................................................. 61 Die viel gepriesene Meinungsfreiheit ............................................................................. 61 Die Rückkehr der Jedi-Ritter .......................................................................................... 62 Hau den Tebartz .............................................................................................................. 62 Der neue Gorbatschow .................................................................................................... 63 Pussy Riot beat´s Putin?.................................................................................................. 65 Lutherpreis für Pussy Riot .............................................................................................. 66 Das Schweigen der Lämmer ........................................................................................... 66 TV-Total ......................................................................................................................... 67 Freitod im Dunkeln ......................................................................................................... 67 Vom Zeitgeist ..................................................................................................................... 69 Keine Panik, .................................................................................................................... 69 Moderne Spaßgesellschaft .............................................................................................. 70 Tatort Gender .................................................................................................................. 71 Genderwahnsinn ............................................................................................................. 71 Schöne neue Welt ........................................................................................................... 78 Die Neue Lust ................................................................................................................. 80 Der letzte Platz ................................................................................................................ 82 Wir brauchen schnell mehr Tote ..................................................................................... 84 Von den letzten Dingen ..................................................................................................... 88 Agenda 2031 ................................................................................................................... 88 Die finale Verschwörung ................................................................................................ 91 Anleitung zum dumm bleiben ......................................................................................... 97 Faschismus zum Anfassen .............................................................................................. 97 Am Ende siegt die Wahrheit ............................................................................................. 98 4 Vorwort Unmutsäußerungen! In meiner Schulzeit waren Unmutsäußerungen geradezu eine heilige Pflicht. Fast jede kommunistische Splittergruppe unterhielt an unserem Gymnasium in Frankfurt eine Schülerorganisation. Auch die etablierten Parteien sammelten die Jugendlichen in der Schülerunion1 oder bei den Falken2 und den Jungen Demokraten.3 Wir gingen auf die Straße gegen die Notstandsgesetze und gegen Hessische Schulverordnungen und gegen Lehrer, weil sie "reaktionär" waren.4 Ich selbst betrachtete mich als links, wollte mich aber keiner der organisierten Gruppen in der Schule anschließen. Später an der Uni fühlte ich mich als Sponti. Zunächst gehörte ich einem "Arbeitskreis sozialistischer Theologen", kurz "AST" an, der sich bald in "Gast" umbenannte. Ein Preisausschreiben wurde veranstaltet, was die neue Abkürzung wohl bedeuten könnte. Gewonnen hat der Vorschlang: "Gut angemachter Salat-Teller (GaST)." Auch in dieser lustigen Runde waren Unmutsäußerungen durchaus in Mode. Wir demonstrierten gegen Fahrpreiserhöhungen, diskutierten den Mescalero-Aufruf5 und hielten viele Mahnwachen vor der Heiliggeistkirche in Heidelberg gegen die NATO-"Nachrüstung" ab. Dann kam die Familienphase und andere Dinge wurden wichtiger. An Pfingsten 1999, ich war gerade zwei Jahre als Gemeindepfarrer im Amt, konnte ich mich dann doch nicht zurückhalten. Meinen Unmut über den ersten6 Kriegseinsatz der deutschen Bundeswehr in Jugoslawien wollte ich nicht für mich behalten. Besonders enttäuscht war ich, weil Joschka Fischer, den ich gerade mit zum Außenminister gewählt hatte, bei den Kriegstreibern in der ersten Reihe stand. Mit einer Predigt gegen die NATO-Luftangriffe vor der versammelten Gemeinde zog ich mir diesmal den Unmut meines Kirchenvorstandes und vieler Predigthörer zu. Ich beschloss mich in Zukunft zu mäßigen und beschränkte mich in der Folge im Zweiten Irakkrieg auf das Abhalten von Friedensgebeten im kleinen Kreis. Neben den immer neuen Kriegen erregte etwas anderes meinen Unmut. Die rotgrüne Regierung, die ich gewählt hatte, setzte mit der Agenda 2010 das gigantischste Sozialabbauprogramm der Nachkriegsgeschichte in Gang und öffnete gleichzeitig dem internationalen Finanzkapital Tor und Tür. Ganze Firmenimperien durften steuerfrei verkauft7 werden, Spitzensteuersätze wurden gesenkt, Derivate-Handel8 und Hedgefonds wurden erlaubt. 1 CDU SPD 3 FDP 4 Das behauptete jedenfalls ein linksradikales Flugblatt, das in der Schule verteilt wurde. Der Lehrer klagte gegen den presserechtlich verantwortlichen Studenten, dessen Namen unter dem Flugblatt stand. Wochenlang wurde darüber in der Zeitung berichtet. 5 Der Mescaleroaufruf war ein Flugblatt, das angesichts der Ermordung von Siegfried Buback durch Terroristen von "klammheimlicher Freude" sprach. Der Diskussionsleiter war der damalige KBW Vorsitzende Reinhard Bütikofer, später zeitweise Bundesvorsitzender der Partei die Grünen. 6 Genau genommen war es schon der zweite, weil sich die Bundeswehr auch schon 1995 am Bombardement in Bosnien Herzegowina beteiligt hatte, was aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde. 7 Zum Beispiel Mannesmann und D1 8 Die Derivate sind der Hauptgrund für die spätere Finanzkrise 2008 2 5 Der Mauerfall hatte nicht, wie erhofft, den Frieden gebracht, sondern den Krieg und den Ausverkauf ganzer Volkswirtschaften an private "Investoren" zum Schnäppchenpreis ermöglicht.9 Mein Unmut über diese Entwicklung, die auch in unseren Breiten zu sinkenden Reallöhnen und ständig steigender Arbeitslosigkeit führte, behielt ich zunächst für mich oder teilte ihn mit wenigen guten Freunden. Besonders störte mich das neoliberale Dogma, das der privaten Wirtschaft alles und dem Staat nichts zutraute. Die "Subsidiarität" wurde von der Kohlregierung hoch gehalten. Jeder solle für sich selber sorgen, dann sei ja an jeden gedacht. Dass ich mit meinem Unmut gegenüber dieser falschen Lehre richtig lag, sollte sich 2007 erweisen, als die Firma Lehman-Brothers, eines der größten Bankhäuser weltweit, in die Pleite geschickt wurde.10 Auf einmal hielten all diejenigen, die eben noch jedes staatliche Eingreifen in die Wirtschaft als Todsünde bezeichnet hatten, dreist die Hand auf. "To big to fail", hieß es und Papa Staat sollte nun die Suppe auslöffeln, die die wie ein Krebsgeschwür angewachsene Finanzindustrie zu einem explosiven Gemisch angerührt hatte. Mein Unmut steigerte sich zur Wut. Ich begann mich mit dem Thema zu beschäftigen. Der Markt wurde gerade mit kritischen Büchern zum Thema Finanzkapital überschwemmt und irgendwie erinnerte mich das an alte Zeiten, als noch die langen Reihen der Blauen Bände der Marx-Engels-Gesamtausgabe in der studentenbewegten Wohngemeinschaft im Bücherregal standen. Ich wollte verstehen was Credit Default Swaps (CDO) und Collateralized Debt Obligations (CDS) sind. Mit anderen Worten ich wollte der Sache auf den Grund gehen und das Wesen des Geldes verstehen. Henry Ford, der Autokönig, hat einmal gesagt: "Wenn die Menschen das Geldsystem verstehen würden, dann hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh." Nach einer längeren Studienphase mit vielen Büchern wollte ich meinem Unmut Luft verschaffen und begann meine Gedanken in einer eigenen Internetzeitung zu veröffentlichen.11 Nach einem Jahr machte ich ein kleines "Blogbuch" daraus, das ich meinen besten Freunden zu Weihnachten geschenkt habe. Die vorliegenden "Unmutsäußerungen" sind eine Zusammenfassung der Blogeinträge aus den beiden zurückliegenden Jahren. Ich habe die einzelnen Artikel nach Themen geordnet und versucht, sie in eine sinnvolle Reihe zu bringen. Die Kapitelüberschriften der einzelnen Abschnitte bilden die Themen ab, mit denen ich mich in der letzten Zeit beschäftigt habe. Das Buch kann als Ganzes oder auch nur Kapitelweise zu den jeweiligen Themen gelesen werden. Jeder einzelne Artikel ist auch aus sich selbst heraus verständlich. Der geneigte Leser mag entscheiden, ob er das Buch bei Seite legt, gelegentlich den einen oder anderen Artikel zur Kenntnis nimmt oder sich einladen lässt, das ganze Buch zu lesen. Ich empfehle, das ganze 9 Die ehemalige Sowjetunion entwickelte sich unter Jelzin zum Eldorado für die Goldgräber und zur Katastrophe für die Betroffenen Völker. Erst Putin hat diese Entwicklung zum Teil gestoppt. Seit 1998 weisen alle Wirtschafts- Arbeitsmarkt- und Sozialdaten steil nach oben. In Moskau gibt es zur Zeit 0,5% Arbeitslose. 10 Es handelte sich dabei um einen betrügerischen Bankrott im Weltmaßstab 11 hajodietze1.blog.de 6 Buch zu lesen, es lohnt sich. Es steckt voller Entdeckungen und Überraschungen. Vieles von dem, was ich geschrieben habe, war mir auch selbst vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt. Und nun viel Spaß mit der einen oder anderen Unmutsäußerung. Hans Arandt Februar 2014 7 Am Anfang war die Lüge Seit einiger Zeit habe ich aufgehört regelmäßig die Nachrichten im Fernsehen oder in der Zeitung zu verfolgen. Zu häufig hatte ich das Gefühl, mit Halbwahrheiten, Unwahrheiten und nicht selten auch mit dreisten Lügen konfrontiert zu werden. Hannah Arendt ist es wohl ähnlich ergangen als sie in ihrem Essay über die Lüge in der Politik feststellt, dass die Wahrheit noch nie eine politische Tugend gewesen sei. Sie schreibt: "Geheimhaltung nämlich die Täuschung - was die Diplomaten Diskretion oder auch die arcana imperii, die Staatsgeheimnisse, nennen -, gezielte Irreführung und blanke Lügen als legitimes Mittel zur Erreichung politischer Zwecke kennen wir seit den Anfängen der politischen Geschichte. Wahrhaftigkeit zählte niemals zu den politischen Tugenden und die Lüge galt immer als ein erlaubtes Mittel der Politik. Wer über diesen Sachverhalt nachdenkt, kann sich nur wundern, wie wenig Aufmerksamkeit man ihm im Laufe unseres philosophischen und politischen Denkens gewidmet hat. "12 Das erinnert mich an Plato und sein berühmt gewordenes Höhlengleichnis. Er geht davon aus, dass die Menschen in der Höhle nur auf Schatten an der Wand im Schein des Feuers blicken. Sie bemerken nicht, dass sie einem Trugbild aufsitzen. Die eigentliche Realität spielt sich hinter ihrem Rücken ab. Wenn sie den Mut hätten, sich umzudrehen, würden sie das erkennen. Wir alle kennen die Geschichte vom Weihnachtsmann. Den meisten von uns wurde sie erzählt und zunächst haben wir das alle geglaubt. Doch irgendwann wurde uns klar, dass ganz konkrete Menschen hinter dem Weihnachtsmann stecken, und das die Geschichte so, wie sie erzählt wird, nicht stimmt. Nun mag die nette kleine Lüge mit dem Weihnachtsmann pädagogisch sinnvoll sein. Das unterscheidet sie aber nicht von den großen Lügen in der Politik. Auch sie sollen uns erziehen. Sie werden nicht zufällig erzählt sondern mit der Absicht, uns hinters Licht zu führen. Sie sollen uns dazu veranlassen wie Platons Höhlenmenschen gebannt an die Wand zu schauen. Wir sollen daran gehindert werden, uns umzudrehen und der wirklichen Realität ins Auge zu blicken. Ich denke, dass das genau der Grund ist, warum man der Lüge in der Politik so "wenig Aufmerksamkeit ... im Laufe unseres philosophischen und politischen Denkens gewidmet hat", wie Hannah Arendt meint. Otto von Bismarck sagte einmal: "Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd." Die Lügen vor der Wahl sind so offensichtlich, dass man sich nur wundern kann, warum immer noch so viele Menschen an den sich ständig wiederholenden Wahlveranstaltungen teilnehmen. Es ist müßig sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Da ich selbst kein Jäger bin, maße ich mir nicht an, über die Lügen nach der Jagd zu urteilen. Viele Lügen während des Krieges werden aber von erwachsenen Menschen heute noch geglaubt, auch wenn die Kriege, um die es geht, schon Jahrzehnte oder länger zurück liegen. 12 ebenda S. 8 8 Deshalb widme ich mich zunächst den Kriegslügen, weil sie fataler Weise helfen, das größte menschengemachte Leid über den ganzen Erdball bringen. Vom Krieg Jetzt verstehe ich meine Eltern besser Jeden Sonntag beten wir in der Kirche für den Frieden und niemand will den Krieg. Es gibt aber nur einen einzigen Grund, der die Menschen an der Notwendigkeit eines Krieges wirklich zweifeln lässt: Es ist die schreckliche Erfahrung des Krieges im eigenen Land. Nur auf diesem Hintergrund konnte Franz Joseph Strauss damals sagen, „wer in Deutschland noch einmal eine Waffe ergreift, dem soll die Hand abfallen.“ Später hat derselbe Mann dubiose Geschäfte mit Kampfbombern gemacht. Auch Joschka Fischer hat seine Meinung zu Militäreinsätzen über Nacht geändert, jedenfalls hat er es so dargestellt. Wie wir heute wissen, war er schon immer gewaltbereit,13 hat es aber beim Kampf um die Macht bei den Grünen vor der Regierungsübernahme nie an die große Glocke gehängt. Konnte Gerhard Schröder noch mit seinem Nein zum Irakkrieg eine Wahl gewinnen, so schämt man sich mittlerweile in Deutschland, wenn die Bundeskanzlerin im Sicherheitsrat ihre Hand nicht für einen Krieg gegen Libyen hebt. Die neue CDU/SPD Bundesregierung lässt keinen Zweifel daran, dass die Bundesrepublik beim nächsten Militäreinsatz wieder dabei sein will. Allen voran hat der Pastor der Freiheit, unser Bundespräsident Gauck, schon einmal die Fahnen für den nächsten Ernstfall hochgezogen. Auf seiner viel beachteten Eröffnungsrede bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Januar 2014 hat er "eine stärkere Rolle Deutschlands in EU und Nato" gefordert. "Man dürfe bei Militäreinsätzen nicht nur Nein sagen." Bundespräsident Gauck, Außenminister Frank Walter Steinmeier und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen überbieten sich derzeit gegenseitig mit Beteuerungen, dass sie bereit sind, wenn das Bündnis ruft, wann auch immer und wo auch immer mit unseren Soldaten dabei zu sein.14 Der Krieg, so scheint es, hat seinen Schrecken für die Deutschen verloren. Er ist zu einer Normalität bei den politisch Vernünftigen geworden, die unsere Freiheit auch gerne mal am Hindukusch verteidigen. Eine breite Mehrheit im Bundestag und auch im Volk unterstützte und unterstützt die Kriege in Jugoslawien, in Kuwait, in Afghanistan, im Irak, und in Libyen. 13 Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die mittlerweile bekannte "Putztruppe". Wer sich für die persönliche Kriegsgeschichte Joschka Fischers interessiert, dem seien die Bücher, Dr. Josef Fischer, wie er lernte die Bombe zu lieben und Wir sind die Wahnsinnigen von Christian Y. Schmidt besonders empfohlen. 14 Früher nannte man ein solches Verhalten Hurra-Patriotismus oder bezeichnete es gerne als preußischen Militarismus. 9 Die Mehrheit versteht nicht, warum Russland und China den Weg für eine Intervention in Syrien nicht endlich frei machen und alle gehen wie selbstverständlich davon aus, dass es auch zu einer militärischen Auseinandersetzung mit dem Iran kommen wird. Früher habe ich nie verstanden, warum unsere Eltern- und Großeltern im Kaiserreich und im Faschismus ihren Führern so bereitwillig und zum Teil mit Hurra in den Krieg gefolgt sind. Jetzt verstehe ich sie besser. Sie haben so gedacht, wie alle damals dachten. Warum haben sie so gedacht? Weil sie es nicht besser wussten. 15 Woher hatten sie ihr beschränktes Wissen? Aus den Massenmedien. Das unterscheidet sie nicht von uns. Deshalb verstehe ich sie jetzt besser. Wann und wo fängt der Krieg an? Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, der Erste Weltkrieg habe mit dem Attentat in Sarajevo begonnen. Solche Weisheiten verbreitete man gerne in der Wochenschau oder neuerdings in der Sendung ZDF-History. Hitler behauptete, der Zweite Weltkrieg habe mit dem Überfall polnischer Soldaten auf den deutschen Sender Gleiwitz begonnen, genauso wie die Amerikaner meinten, der Auslöser für den Vietnamkrieg sei der sogenannte Tonkingzwischenfall gewesen. Alle diese Geschichten hören sich zwar mehr oder weniger schön beziehungsweise schrecklich an, lassen aber die tatsächlichen Kriegsanfänge im Dunkeln. Der Krieg beginnt im Fernsehen, lange bevor er auf den Schlachtfeldern und in den Bombennächten ausgetragen wird. Als man noch kein Fernsehen hatte, begann er auf den Kanzeln, in der Zeitung und im Radio. Der Krieg gegen den Terror wurde nicht, wie gerne behauptet wird, 2001 von Präsident George W. Bush ausgerufen, sondern schon 1985 von Präsident Ronald Reagan 16. Wahrscheinlich geschah das in weiser Voraussicht, dass der Kalte Krieg bald zu Ende geht und ein neuer Feind gebraucht wird. Weil der Krieg gegen Nazideutschland so erfolgreich war, bemüht man Hitler immer wieder gerne als Symbolfigur. Wie Jesus Christus scheint er immer wieder von den Toten aufzustehen: 15 Wie es gelingen kann, ein Volk in Kriegsbegeisterung zu versetzen, zeigt die amerikanische Geschichte während des Ersten Weltkriegs. Präsident Woodrow Wilson hat 1913 die Wahl mit dem Versprechen gewonnen, Amerika aus dem heraufziehenden Krieg in Europa herauszuhalten. Die Creele-Komission, ein Propagandainstrument der US-Regierung, hat es geschafft, innerhalb eines halben Jahres die Stimmung in der Bevölkerung in ihr Gegenteil, in die Kriegsbefürwortung, zu verkehren. Die Creele-Komission gilt als die Wiege der Publik Relation Branche. Federführend waren damals neben einigen Ministern in der Regierung Wilsons Walter Lippmann, ein Präsidentenberater und vor allem der PR-Spezialist Edward Bernays, ein Neffe Siegmund Freuds. 16 Die Bezeichnung „Krieg gegen den internationalen Terrorismus“ verwendete 1985 erstmals die US-Regierung unter Präsident Ronald Reagan, nach dem Anschlag von 1984 auf die internationalen Friedenstruppen in Beirut und mehreren Flugzeugattentaten. Zusammengefasst wurden unter diesem Begriff Maßnahmen der USRegierung im Nahen Osten und Nordafrika. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_gegen_den_Terror#Begriffsgeschichte 10 Mal als Saddam Hussein, dann als Slobodan Milosevic, der es meiner Ansicht nach wirklich nicht verdient hat, mal als Muhamed Gaddafi oder als Baschar al-Assad und lange Zeit als Mahmud Ahmadineschad. Der Iranische Regierungschef ist zurückgetreten, bevor er, wie viele seiner Kollegen, den Märtyrertod sterben konnte. Bei Assad sind die Würfel noch nicht gefallen. Betrachten wir auf diesem Hintergrund die derzeitige Berichterstattung in Funk, Fernsehen und Printmedien, dann erhalten wir einen sehr guten Überblick auf die künftigen Kriege, die bereits angefangen haben aber noch nicht in ihre heiße Phase getreten sind. Der Iran steht unzweifelhaft auf Platz eins der Liste. Einstweilen wird der Krieg nur medial und mit Hilfe von Embargos geführt. Viele Menschen übersehen dabei, dass ein Embargo in einem Land leicht bis zu einer Million Tote verursachen kann, wie beispielsweise das Embargo der Alliierten gegen Deutschland im Winter 1818/1819, oder die langjährige Embargo-Politik gegen den Irak. Der alte und neue Kandidat ist Russland. Nach dem Freudentaumel der Wiedervereinigung, in dem Wladimir Putin kurzeitig als "lupenreiner Demokrat" und persönlicher Freund verschiedener Bundeskanzler17 dargestellt wurde, ist wieder die Normalität eingekehrt. Putin ist ein Despot und soll weg, heißt es erneut, aber das muss noch warten.18 Die Gelbe Gefahr begleitet uns, solange ich denken kann, wird aber nie besonders hoch gekocht. Die wirtschaftlichen Interessen, die uns mit China verbinden, sind wohl stärker. Neuerdings steht auch Indien auf der Liste der Länder, gegen die NegativImagekampagnen betrieben werden. Seit Monaten werden uns die Inder als brutale Vergewaltiger präsentiert. Wer sich erinnert weiß, dass derartige Prosa für Serben reserviert war. Früher hat man die potentiellen Feinde gerne als Untermenschen dargestellt, heute begnügt man sich damit, sie als Verbrecher erscheinen zu lassen. Man mag sich beruhigt im Sessel zurücklehnen, weil sich die zu erwartenden Kriegsschauplätze fern der Heimat befinden. Das taten sie 1939 allerdings auch. Doch es sollte nicht so bleiben. Die Zerstörung der Bundesrepublik Es war einmal ein Land, das sich aus vielen kleinen Fürstentümern durch einen mutigen Beschluss zu einem großen Staat zusammenschloss. Nachdem der Kaiser abgedankt hatte und nach einigen Kriegswirren wurde daraus die sogenannte Bundesrepublik. 17 Helmut Kohl und Gerhard Schröder Wie das gehen könnte hat man in Jugoslawien in den neunziger Jahren gesehen. Man nennt diese Politik auch gerne "Balkanisierung". Die russische Föderation könnte man in ihre Teilrepubliken zerschlagen. Im Pentagon soll es Pläne für fünf solcher Teilrepubliken geben. Die Zerschlagung Chinas in möglicherweise fünfundzwanzig Teilrepubliken wurde schon am 14. Okt. 2012 in der Frankfurter Paulskirche gefordert. Der chinesische Autor Liao Yiwu, Träger des Friedenspreises des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hat in einem Festakt unter dem Beifall der versammelten deutschen Politikprominenz die Zerschlagung der Volksrepublik China in viele kleine Staaten gefordert. 18 11 In diesem Land gab es verschiedene Volksgruppen. Man unterschied die Bayern die Saarländer, die Baden-Württemberger und die Nordrheinwestfalen, um nur die Wichtigsten zu nennen. Es gab Katholiken und Protestanten und auch die Gruppe der Moslems, die aus den südlichen Nachbarländern zugereist waren, hatte eine beachtliche Größe. Die Sprachen der verschiedenen Völker waren sehr ähnlich, aber wenn die Leute eines Volksstamms unter sich waren, wurden sie von den anderen kaum noch verstanden. Es herrschte aber ein reger Austausch. Es gab viele Ehen zwischen Katholiken und Protestanten und auch Muslims und Christen waren nicht selten verheiratet und hatten Kinder miteinander. Das hätte alles so bleiben können, wenn da nicht noch etwas Drittes gewesen wäre. Besonders in den Nachbarstaaten, Frankreich und England, wurde die Bundesrepublik mit Argwohn betrachtet. Irgendwie war man der Auffassung, dass die Bundesrepublik in ihrer jetzigen Form nicht in das europäische Gesamtbild passe und beschloss, dass dieser föderative Staat von der Landkarte verschwinden müsse. Es wurde ein militärischer und ein propagandistischer Stufenplan entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen. In einer ersten Stufe wollte man einen kleinen Teil des großen Landes aus dem Staatenverbund herauslösen. Man entschied sich für das Saarland, weil es dort gute Verbindungen nach Frankreich gab. In aller Stille wurden die Schützenvereine im Saarland mit kriegstauglichen Waffen aus Frankreich ausgerüstet. Später führte man die Vereine zusammen und nannte sie die Saarländische "TerritorialVerteidigung". Diese paramilitärischen Verbände erreichten vor Ausbruch des "Zehn Tage Krieges" Eine Stärke von 30.000 Mann. Diese militärischen Maßnahmen wurde durch propagandistische Aktionen ergänzt. Da die Menschen in England, die mit Frankreich verbündet waren, nicht so recht wussten, was das Saarland ist und wo es liegt, wurden für viele Millionen Euro PR-Agenturen beauftragt, die das Thema Saarland ins Bewusstsein heben sollten. Man erklärte die Saarländer kurzer Hand zu einem eigenen Volk und entdeckte das "Selbstbestimmungsrecht der Völker". Da man den Nordiren, den Basken, den Palästinensern und den Kurden dieses Recht schon seit Generationen mit brutaler Gewalt vorenthielt, wusste man sehr genau, was das ist. Es war, so konnte man überall in der Presse lesen, den Saarländern nicht länger zuzumuten, unter deutscher Herrschaft zu leben. Das Volk musste sich befreien. Am 25. Juni 2021 war es dann soweit. Das Saarland erklärte sich für unabhängig. Die Soldaten der in aller Stille illegal bewaffneten "Territorialverteidigung" besetzten die Grenzübergänge und belagerten die Kasernen der Bundeswehr. Es kam zu zehntägigen Kampfhandlungen in denen 45 Soldaten der Bundeswehr und 18 Soldaten der "Territorialverteidigung" ums Leben kamen. Im Oktober 2021 hatte Die Bundeswehr, in der auch viele Saarländer Dienst taten, den neuen Staat verlassen. Frankreich und England und die anderen Alliierten erkannten das Saarland binnen Monatsfrist politisch an. 12 Einen Tag nach der Unabhängigkeitserklärung im Saarland, am 26.6.2021, ging man in Bayern denselben Weg. Karl Theodor Strauß, ein Enkel des ehemaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, konnte am Vorabend der Unabhängigkeitserklärung auf 100.000 bewaffnete Nationalisten zählen, die entschlossen waren, die Bundeswehr aus dem Land zu jagen. Die Bayern, die in ihrer Mehrheit katholisch waren, wurden auch vom Papst in ihrem Bestreben, das Selbstbestimmungsrecht ihres Volkes zu behaupten, ideell und materiell unterstützt. Da sich die nationalistischen bayrischen Verbände nicht so erfolgreich gegen die Bundeswehr durchsetzen konnten, wie die Saarländer, wurden sie von den europäischen Staaten aus der Luft unterstützt.19 Der neue Staat billigte nur gebürtigen Bayern, die katholisch waren, das volle Staatsbürgerrecht zu. Die 11,9 % der Bevölkerung, auf die das nicht zutraf, wurden in ihrer Heimat, in der sie schon seit Generationen gelebt hatten, über Nacht zu einer diskriminierten und verfolgten Minderheit. Der nun folgende Krieg sollte sich über vier Jahre hinziehen. Auf beiden Seiten sind wahrscheinlich über zehntausend Soldaten und Zivilisten gestorben und 300.000 Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die meisten von ihnen mussten in der letzten Juliwoche des Jahres 2025 fliehen. Bis heute ist Bayern in Folge dieser Aktion nahezu frei von Protestanten mit nichtbayrischer Abstammung. Diese Vertreibung wurde von der Weltöffentlichkeit nahezu nicht zur Kenntnis genommen, weil in den Medien nur über das sogenannte Massaker von Augsburg berichtet wurde. Gerüchte machten die Runde, dass 2000 oder 8000 oder gar 30.000 wehrlose Zivilisten, wie der französische Verteidigungsminister behauptete, durch protestantische Einheiten in einer Massenerschießung hingerichtet worden seien. Leider hatte die alliierte Luftaufklärung versäumt Fotos von diesem Ereignis zu machen und auch die vielen OSZE Beobachter, die vor Ort waren, konnten keine Beweise sicher stellen. Da auch die Massengräber nicht auffindbar waren, behauptete man, die Protestanten hätten die Leichname wieder ausgegraben und an anderer Stelle versteckt. Schließlich fand man doch siebzig Erschossene, die an unterschiedlichen Stellen rund um Augsburg verscharrt worden waren. Ob sie hingerichtet wurden oder in einem Feuergefecht ums Leben kamen, konnte nie wirklich geklärt werden.20 19 Am 12. April 2023 wurde zunächst eine Flugverbotszone über Bayern eingerichtet. Am 2. August ging man dazu über, auch Luftangriffe auf die Bundeswehr und Protestanden in Bayern zu fliegen. Über 100.000 Flüge wurden in dieser Luftkriegsoperation absolviert. Von knapp jedem dritten Flugzeug wurde ein Luftangriff ausgeführt. Am 30. August 2025 wurden die Luftangriffe erheblich ausgeweitet. Bis zum 14. September wurden 3500 Angriffe mit den modernsten Waffen geflogen. Viele Waffensysteme wurden das erste Mal unter Kampfbedingungen in Bayern im Sommer 2025 eingesetzt. Für einige der europäischen Staaten war es der erste Kampfeinsatz nach dem Zweiten Weltkrieg. 20 In dem Prozess, der später gegen den Regierungschef der Bundesrepublik Jugoslawien geführt wurde, gab es einen einzigen Zeugen, der behauptete an dem Massaker von Srebrenica beteiligt gewesen zu sein. Die sieben Mittäter, die er in mehreren Prozessen immer wieder namentlich erwähnt, wurden eigenartiger Weise nie vom Gericht vorgeladen. 13 Schließlich brach auch in Nordrheinwestfahlen und Niedersachsen der Krieg aus. Diesmal unterstützten die Franzosen und Engländer besonders die Muslime, die in Köln und in Wolfsburg die stärkste Bevölkerungsgruppe stellten. Die Muslime, die von den Alliierten frühzeitig mit leichten und schweren Waffen ausgestattet worden waren, erwiesen sich als besonders hartnäckige Kämpfer. Immer wieder griffen sie Polizeistationen der Landespolizei und des Bundesgrenzschutzes an und konnten zahlreiche Polizisten und Soldaten töten. Außerdem brachten sie auch viele Zivilisten ihrer eigenen Volksgruppe um, denen sie die Kollaboration mit der Bundesrepublik vorwarfen. Da auch diese Taktik der "Nadelstiche" nicht den gewünschten Erfolg gegen die nach wie vor starken Einheiten der Bundeswehr brachten, entschlossen sich die Alliierten selbst einzugreifen. Propagandistisch wurde das Eingreifen mit einem weiteren Massaker, diesmal das Massaker von Reichelsheim, begründet. Dort sollen fünfzig Zivilisten hingerichtet worden sein. Sehr wahrscheinlich handelt es sich aber in diesem Fall um die Opfer eines Feuergefechtes. Das gerichtsmedizinische Gutachten, das darüber Aufschluss gab, durfte nicht veröffentlicht werden. Sicherheitshalber inszenierte man noch eine Friedensverhandlung in Ramboulliet, die man so gestaltete, dass die Bundesrepublik diesen Vertrag unmöglich unterschreiben konnte. Das war der zweite Vorwand für ein militärisches Eingreifen. Die "Operation Allied Force" konnte beginnen. Zweiundsiebzig Tage lang, vom 24. März bis 10. Juni 2029 flogen täglich bis zu tausend Flugzeuge und warfen ihre Bombenlast über der Bundesrepublik ab. Es war eine der größten Luftkriegsoperationen der Militärgeschichte. Mehr als 30.000 Bomben, Marschflugkörper und Mittelstreckenraketen kamen zum Einsatz. Es wurden auch die geächteten Streubomben abgeworfen und tonnenweise Uranmunition verschossen, insgesamt die mehrfache Menge der Hiroshimabombe. Die Infrastruktur der ganzen Bundesrepublik wurde zerstört, Fernsehsender wurden bombardiert und sogar die chinesische Botschaft wurde angegriffen. Tausende Tote und hunderttausende Flüchtlinge waren zu beklagen. Auf der Seite der Alliierten gab es keine Verluste, nicht ein einziger Mann. Die Menschen in der Bundesrepublik verhielten sich zu den Piloten in den Flugzeugen der Alliierten, wie die Laborratten zu den Versuchsleitern. Dieses Ereignis sollte viel später als "die Zerstörung der Bundesrepublik" in die Geschichte eingehen. Es sind nur ein paar kleine Korrekturen notwendig: Es handelt sich nicht um die Bundesrepublik Deutschland sondern um die Bundesrepublik Jugoslawien. Die Ereignisse geschehen nicht zwischen den Jahren 2021 und 2029 sondern sie haben sich bereits ereignet in den Jahren 1991 bis 1999. Der Zeuge selbst wurde wegen der von ihm zugegebenen Ermordung von hundert Zivilisten zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, aus der er nach vier Jahren wieder entlassen wurde. Seit dem sagt er vor jedem Kriegsverbrechertribunal aus und verlässt anschließend als freier Mann mit einer geschützten Identität den Gerichtssaal. Er lebt mit seiner Familie im europäischen Ausland. Er selbst ist Kroate und hat sowohl in der Jugoslawischen Volksarmee als auch bei den Kroaten und später dann bei den Serben als Söldner gekämpft. 14 Die Teilrepubliken sind nicht das Saarland, Bayern, Nordrheinwestfalen und die muslimische Gemeinde in Köln, sondern Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und das Kosovo. Die PR-Agentur, die den ganzen Prozess angestoßen und mit gesteuert hat ist die amerikanische Publik-Relations-Firma Ruder Finn Global Publik Affairs. Sie hat für Ihre Arbeit zweistellige Millionenbeträge kassiert.21 Die Funktion des Massakers Den Spiegel lese ich schon lange nicht mehr. Am 30. Mai 2012 habe ich eine Ausnahme gemacht. Der Grund war das „Massaker von Hula“. Der Begriff alleine erinnerte schon an ähnliche Ereignisse von denen man nach dem Krieg erfuhr, dass sie ganz anders verlaufen waren, als es während des Krieges behauptet wurde. Da diese Massaker aber gewöhnlich den Grund liefern, warum ein Krieg überhaupt geführt werden muss, ist das hinterher, wenn der Krieg gewonnen ist, auch egal. Eine andere bekannte Methode, die nach der selben Logik funktioniert, ist der vermeintliche Besitz von Massenvernichtungswaffen. Zurück zum „Massaker von Hula“. Zunächst hieß es ja, die Opfer seien durch Panzer- und Artilleriebeschuss ums Leben gekommen, weil nur die Regierungstruppen über solche Waffen verfügen. Nachdem klar war, dass die meisten durch Schüsse und Messerstiche getötet wurden, waren es eben regierungsfreundliche Milizen. Auf jeden Fall war Assad dafür verantwortlich. Dem Spiegel war das wahrscheinlich schon klar, bevor das Massaker sich überhaupt ereignet hat. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass Pressemitteilungen zu ähnlich wichtigen Ereignissen irrtümlich bereits eine halbe Stunde vor ihrem Eintritt auf dem Ticker gelandet sind.22 Auch der Zeitpunkt der Ereignisse von Hula war im Zusammenhang des Besuches von Kofi Anan in Damaskus gut gewählt. Anscheinend betreibt Assad eine Agentur zur Erzeugung von Anlässen, die eine militärische Intervention der "Internationalen Gemeinschaft" zur Bekämpfung von Kriegsverbrechen rechtfertigen. Aus diesem Grund hat er auch den Leichenberg diesmal mit besonders vielen Kindern verziert. Soll ich das glauben?23 21 Vergleiche Mira Beham, Kriegstrommeln S. 160. Mira Beham zeichnet auch in vielen anderen Zusammenhängen, die Arbeit verschiedener PR-Agenturen nach, die Kriege propagandistisch vorbereitet und begleitet haben. 22 Dieser Fehler unterlief der BBC als sie am 11. September 2001 zwanzig Minuten vor dem tatsächlichen Einsturz des World Trade Center 7 ausführlich darüber berichtet hat. Das völlig unversehrte Bild des Gebäudes ist im Hintergrund der Reportage zu sehen. Siehe auch: http://www.neopresse.com/gesellschaft/brite-gewinntprozess-gegen-bbc-wegen-911-verschleierung/ 23 Ich habe mal bei einem nachgefragt, der sich mit Kriegen und allem was dazugehört besonders gut auskennt. Otto Fürst von Bismarck sagte zum Thema Glaubwürdigkeit: „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.” 15 Gefreut hat mich, dass auf der Kommentarseite von Spiegel online sehr viele Kommentatoren das ähnlich gesehen haben. In der Minderheit waren die Kommentatoren, die sich für echte Demokraten hielten. Sie meinten: „Assad? Rübe runter! Am besten sofort!“ Da wir gerade bei den Massakern der jüngeren Vergangenheit sind: In der Zeitung Die Welt war am 30. Mai 2012 zu lesen: "US-Präsident Barack Obama überwacht einem Medienbericht zufolge persönlich die Auswahl der Ziele für die Drohnenangriffe. Am Ende eines mehrstufigen Auswahlprozesses segne Obama ab, welche Verdächtigen auf die "Todesliste" kommen, berichtete die New York Times" Darauf, dass man Morde auch segnen kann, muss man erst mal kommen. Für die Opfer ist es sicher tröstlich, dass sie mit dem Segen des amerikanischen Präsidenten liquidiert werden. Warum kümmert sich Obama persönlich um die Todesliste? Weil bekannt wurde, dass bei vielen dieser Angriffe unbeteiligte Zivilisten getötet wurden. Allein in Pakistan sollen es 163 Kinder gewesen sein, die bei Drohnenangriffen ums Leben kamen. Auch Amerikaner wollen beim Töten ein reines Gewissen haben. Es ist beruhigend zu wissen, dass der Präsident die Hinrichtungen persönlich angeordnet und abgesegnet hat. Hätten die Amerikaner ihre Verfassung zur Kenntnis genommen, dann wüssten sie, dass Todesurteile nicht vom Präsidenten sondern von einem Richter nach einem ordentlichen Strafverfahren verhängt werden. Der Präsident hat lediglich das Recht, einen Verurteilten zu begnadigen. Anscheinend hat der Präsident den Friedensnobelpreis für seine Gnadenlosigkeit erhalten.24 Mittlerweile sind auch zwei deutsche Staatsbürger durch Drohnenangriffe in Pakistan USpräsidial eliminiert worden. 24 Wer sich für das Ausmaß der Hinrichtungen interessiert, dem sei diese Aufstellung der Angriffe allein in Pakistan anempfohlen www.satp.org/satporgtp/countries/pakistan/database/Droneattack.htm. Dies ist eine Liste, die die selbsternannten Terroristen Bekämpfer im eigenen Interesse publizieren, um zu zeigen dass es angeblich immer die richtigen getroffen hat. Allein in Pakistan werden bis zum 6. Mai 2012 insgesamt 2193 Todesopfer offiziell gezählt. Die Junge Welt berichtet am 6. Januar 2014 über die Opferzahlen im einzelnen: " Da der Drohnenkrieg geheim und nach wie vor unter maßgeblicher Beteiligung der CIA geführt wird, gibt es weder über Angriffe noch Opfer verläßliche Daten. Der »UN-Sonderberichterstatter zu Menschenrechten bei der Bekämpfung von Terrorismus, Ben Emmerson, stellte Mitte Oktober 2013 erstmals »offizielle« vorläufige Zahlen der Vereinten Nationen zum Einsatz von bewaffneten Drohnen vor. Sie liegen noch etwas unter den minimalen Schätzungen des Bureau of Investigative Journalism. Dieses gibt für Pakistan (von 2004 bis zum 30. November 2013) insgesamt 380 Drohnenangriffe an (davon 329 unter Obama), durch die zwischen 2534 und 3642 Menschen getötet wurden. Für den Jemen (2002 bis 30. November 2013) werden 55 bis 65 Attacken mit 269 bis 389 getöteten Menschen angegeben, weitere 302 bis 481 Tötungen vermutet. 2012 wurde die Zahl der Drohnenangriffe gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht, 2013 nochmals erhöht. Für Somalia (von 2007 bis zum 30. November 2013) werden vier bis zehn Drohnenangriffe mit neun bis 30 Toten gezählt." http://www.jungewelt.de/2014/01-06/014.php. Zählt man die Opferzahlen zusammen kommt man in die Nähe von 5000 Toten. Diese Angriffe werden in Afghanistan, in Pakistan, im Irak, im Jemen und in Somalia durchgeführt. Häufig finden ganze Familien den Tod, eine Hochzeitsgesellschaft soll auch schon darunter gewesen sein. In Pakistan spricht man mittlerweile von 163 getöteten (Kollateral-)Kindern. Über die Lufträume weiterer souveräner Staaten wird im Pentagon bereits nachgedacht. Seit 2010 finden im Schnitt zwei Drohnenangriffe pro Woche statt. Eigentlich müsste man in der Zeitung jeden Tag etwas über einen solchen Angriff und die Hintergründe lesen. Warum setzt sich Kofi Annan nicht in ein Taxi und spricht mit Barack Obama und fordert ihn auf, damit aufzuhören? 16 Das lädt dazu ein, darüber nachzudenken, ob und wann auch Deutschland wieder Ziel USamerikanischer Luftangriffe wird. Was unterscheidet Barak Obama von Baschar al Assad? Barak Obama steht öffentlich zu vielen seiner Massaker. Assad streitet seine Beteiligung am Massaker von Hula ab. Vielleicht sollte man demnächst das Abstreiten der Schuld im Zusammenhang mit Massakern generell unter Strafe stellen. Hitlerdarsteller gesucht Auf Grund der neuen Entwicklungen im Nahen Osten ist davon auszugehen, dass die beiden derzeit noch lebenden Hitlerdarsteller ihre Aufgabe nicht mehr wahrnehmen können. Das Engagement des derzeitigen Hauptdarstellers Ahmadinedschad ist nach zwei jeweils vierjährigen Verpflichtungen bei den weltweit einflussreichsten Fernsehsendern ausgelaufen. An seiner Stelle wurde im Iran überraschend ein gemäßigter Kandidat zum Präsidenten gewählt, der für die Rolle als Hitlerdarsteller nicht geeignet ist. Sechs verschiedene Bewerber hatten sich zur Wahl gestellt.25 Deshalb ist zur Zeit Baschar al Assad in Syrien der einzige Darsteller, der noch zur Verfügung steht. Die derzeitige Lage lässt vermuten, dass auch in Syrien die eben von Obama angekündigte Flugverbotszone dazu führen wird, dass auch die restliche noch erhaltene Infrastruktur dieses Landes durch die Nato "chirurgisch" eliminiert werden wird. Den Präsidenten Assad wird aller Wahrscheinlichkeit dasselbe Schicksal ereilen wie Muammar Gaddafi und Saddam Hussein. Er wird noch einmal in einem finalen Film auftreten und dann für immer verschwunden sein. Es ist damit zu rechnen, dass dies schon in einigen Monaten geschehen sein wird. Deshalb suchen wir bis spätestens zum 20. April des nächsten Jahres einen neuen Hitlerdarsteller. Er sollte dunkle Haare haben und einen Bart tragen. Bewerber mit arabischer Abstammung werden bevorzugt. Bewerbungen können bei BBC, CNN oder Reuters abgeben werden. Arabische Interessenten können sich auch direkt an Al-Dschasira wenden. Die Freie Presse Erdogan bewirbt sich als Hitlerdarsteller Noch vor dem geplanten Ableben von Baschar el Assad hat sich bereits ein neuer Interessent für die Rolle des Hitlerdarstellers in der CCN/BBC Realityshow WWIII-"Der dritte Weltkrieg" beworben. Zwar ist er nicht wie seine Vorgänger arabischer Abstammung, aber er kann das durch seine religiöse Orientierung wieder wett machen. Außerdem qualifiziert ihn seine offen zur Schau getragene antizionistische Einstellung, die ihn sogar in die Nähe des Originals aus Österreich rückt. 25 Völlig unverständlich ist, wie das im Reich des Bösen passieren konnte. Selbst in der freien Welt stehen selten mehr als zwei Kandidaten für die Wahl zum Regierungschef zur Verfügung. In der Bundesrepublik hat es seit ihrem Bestehen nie einen dritten Kandidaten gegeben, der bei einer Bundestagswahl eine Chance gehabt hätte. 17 Auch seine jüngst vorgetragenen Verschwörungstheorien in dem er für den Aufruhr in Istanbul und anderswo eine sogenannte "Zinslobby" verantwortlich machen will, die teileweise durch das Ausland gesteuert werde, passen gut ins Bild. Auch mit seiner Forderung, türkische Frauen sollten wenigstens drei Kinder gebären knüpft er direkt an das Vorbild Adolf aus Braunau an. Da die Türkei das Land mit dem stärksten Wirtschaftwachstum in Europa ist, hat Erdogan versprochen, an die osmanische Tradition anzuknüpfen. Er will wieder die Führung in der Islamischen Welt übernehmen. Diese Entwicklung wird man mit ein paar Rebellen und einer Flugverbotszone nicht stoppen können. Das qualifiziert ihn besonders für die Hauptrolle in dem Blockbuster WWIII. Befehlsverweigerung Wären die Soldaten doch ihrem Gewissen gefolgt und nicht immer nur ihren Befehlen, hätte damals im Zweiten Weltkrieg das Schlimmste verhindert werden können. Wie oft hat man unseren Vätern und Großvätern vorgeworfen, genau das nicht getan zu haben. Endlich hat sich mal wieder ein Soldat ein Herz genommen, sein Soldatengesetz durchgelesen und den Befehl, im Afghanistankrieg die US-Armee bei ihrem "Krieg gegen den Terror" zu unterstützen, verweigert. Eigentlich sollte die Bundeswehr auf ihren gewissenhaften Bürger in Uniform stolz sein, ist sie aber nicht....26 Hier ein paar interessante Gedanken von Leutnant Philip Klever, der das in seinem Soldatengesetz enthaltene Recht auf Befehlsverweigerung für sich in Anspruch genommen hat: Wenn ich in Notwehr handele, dann unmittelbar in der Situation. Vielleicht muss ich den Angreifer sogar noch einige Stunden niederhalten, bis die Polizei kommt. Wie kann ich aber zwölf Jahre lang in Notwehr immer noch auf dem bereits niedergerungen "Angreifer" herum trampeln? Der "Krieg gegen den Terror", was soll das sein? Da kann ich auch einen Krieg gegen den Dreck oder einen Krieg gegen das Tempolimit ausrufen. Es handelt sich hier um eine Scheinlegitimation die immer gilt. Sie wird instrumentalisiert als Totschlagargument im dreifachen Sinne des Wortes: Erstens: das Argument ist immer richtig Zweitens: Widerspruch ist ausgeschlossen Drittens: Die Leichen sind echt und mindestens sechsstellig! Der postmoderne Krieg Während man den Menschen im Ersten Weltkrieg mit der Beteuerung Mut machte, es handele sich diesmal um den Krieg, der ganz sicher das Ende aller Kriege auf der Welt 26 http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/310918_panorama/14979090_schikane-der-umgang-mitkritischen-soldaten Wer es noch genauer wissen will: http://kenfm.de/blog/2013/07/21/philip-klever/ 18 bedeutet, wurde gleichzeitig in Versailles der Grundstein für den nächsten, den Zweiten Weltkrieg gelegt. Auch diesmal hieß es danach in Deutschland: "Nie wieder Krieg!", und Franz Josef Strauß erklärte vollmundig: "Wer in Deutschland wieder eine Waffe in die Hand nimmt, dem soll sie abfallen." Wenn er die unzähligen Waffen, die er später verkauft hat, alle selbst hätte in die Hände nehmen müssen, wären sie ihm auch tatsächlich abgefallen. Nun tröstete man die Menschen mit der UN, dem Völkerbund. Diese Institution sollte über den Frieden in der Welt wachen und die Souveränität jedes Staates sollte durch die Völkergemeinschaft geschützt sein. Eine prima Idee, könnte man meinen. Um den Frieden zu erhalten brauchte man Waffen nur noch zur Abschreckung, nicht mehr um sie tatsächlich einzusetzen. Die vielen Ausnahmen in Korea, Vietnam, Kambodscha, Grenada und anderswo bestätigten nur die Regel. Man nannte die ganze Veranstaltung den "Kalten Krieg", damit die Menschen nicht übermütig werden und glauben, der Friede sei tatsächlich möglich. Als man sich entschloss, auf die Mauer in Deutschland zu verzichten und die ehemaligen Sowjetrepubliken für findige Investmentbanker frei zu geben, entfiel die bis dahin wichtigste Legitimationsgrundlage für die NATO. Glücklicherweise konnte man den Irakischen Diktator Saddam Hussein, der bisher im amerikanischen Auftrag im ersten Golfkrieg den Iran klein gehalten hatte, diesmal davon überzeugen, das kleine Kuweit zu überfallen. Als dann noch die fünfzehnjährige Tochter des Kuweitischen Botschafters in Washington unter Tränen vor der UN von den Babys erzählte, die Irakische Soldaten in Kuweit aus ihren Brutkästen gerissen hätten, gab es kein Halten mehr. Sie selbst war seit Jahren nicht mehr in ihrer Heimat gewesen und konnte das gar nicht gesehen haben. Ihre Lüge war aber so überzeugend, dass auch die UN-Vollversammlung der Operation Dessert Storm zustimmte. Die alliierten Streitkräfte rückten aus, um die Souveränität eines ihrer Mitgliedsstaaten wieder herzustellen. Uns in Deutschland wurde damals erzählt, dass der neue Hitler, Saddam Hussein, auch in der Lage wäre, strategische Ziele in Frankfurt mit Raketen oder sogar mit Giftgas anzugreifen. Nach dem dritten Golfkrieg war man schlauer und wusste, dass es solche Waffen im Irak nicht gab. Man war ein weiteres Mal einer taktischen Lüge aufgesessen. In diesem Krieg ließen 148 amerikanische Soldaten ihr Leben. 145 davon sind nach Armeeangaben durch "Unfälle und andere Ursachen ums Leben gekommen". Daraus ergibt sich, dass ganze drei amerikanische Soldaten in diesem Krieg gefallen sind. Auf der anderen Seite gibt es keine verlässlichen Zahlen. Die Schätzungen reichen von 50.000 bis 200.000 Toten, viele davon Zivilisten, Frauen und Kinder. Angesichts dieser Asymmetrie kann man wohl kaum von einem Krieg Mann gegen Mann sprechen sondern es handelt sich hier ganz offensichtlich um eines der größten Massaker in der Geschichte der Menschheit. Wir haben uns alle damals gewundert, warum Präsident George Bush nicht nach Bagdad durchmarschiert ist, wo doch der Gegner nicht wirklich eine Chance hatte. Wahrscheinlich liegt es daran, dass er noch einmal wiederkommen wollte, wie es 2003 auch tatsächlich geschehen ist. 19 Dieser 3. Golfkrieg hat nach einer Schätzung von Josef Stiglitz den amerikanischen Steuerzahler, und nicht nur den, drei Billionen Dollar gekostet. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wer dieses ganze Geld bezahlt hat, sondern viel interessanter ist es, zu fragen, wer diese drei Billionen Dollar verdient hat. Bis zum Abrücken der regulären US-Soldaten27 aus dem Irak sind in diesem Krieg 600.000 Iraker ums Leben gekommen. Darunter waren über 200.000 Kinder, aber danach fragt kaum jemand. Doch bleiben wir noch ein wenig beim Zweiten Golfkrieg von 1991. Nach diesem großen Erfolg war nun wirklich alles in Ordnung. Der Machtblock der Sowjetunion war zusammengestürzt, die Souveränität Kuweits war wieder hergestellt und alle Welt konnte sehen, dass Angriffskriege auf Nachbarstaaten zwecklos waren, weil eine gigantisch überlegene Militärmacht bereit war, jeden sofort zur Ordnung zu rufen, der sich nicht an die internationalen Regeln hielt. Am 4. April 1999 jährte sich die Gründung der Nato zum fünfzigsten Mal. Im Grunde war die Mission erfüllt, die Feinde hatten sich ergeben. Eigentlich hätte man das Militärbündnis feierlich zu Grabe tragen können. Die UN hatte gezeigt dass sie handlungsfähig ist. Ein besonderes westliches Militärbündnis war nicht mehr notwendig. Wie sollten aber nun die nächsten drei Billionen Dollar verdient werden, wenn sich niemand mehr traut ein anderes Land anzugreifen und die UN keine anderen Kriegsgründe als zulässig anerkennt? Gewaltige Interessengruppen standen vor einem ernsthaften Problem. Die bis dahin erfolgreichsten Rüstungsfirmen in Deutschland standen Anfang der 90er Jahre kurz vor der Insolvenz und mussten mit staatlichen Unterstützungsprogrammen gerettet werden.28 Das Problem verschärfte sich dadurch, dass nach dem Mauerfall riesige Waffenbestände der Nationalen Volksarmee der DDR auf einmal den Markt überschwemmten. Das meiste davon ging schon Anfang der neunziger Jahre mit Billigung von Helmut Kohl und Klaus Kinkel an Kroatische und Slowenische Separatisten. Damit wurden Ustasaverbände aufgerüstet, die schon im Dritten Reich an der Seite der Deutschen mit eigenen SS-Divisionen gekämpft- und unzählige Zivilisten massakriert hatten, Juden, Serben und andere Minderheiten. Später wurde auch im Kosovo die UCK mit deutschen Waffen aufgerüstet. Die Situation vor dem Jubiläum war so ernst, dass etwas gefunden werden musste, das den Fortbestand der NATO legitimieren konnte. Was konnte man tun, wenn keine Länder mehr angegriffen wurden und die UN keine Resolutionen mehr verabschiedet, die einen Krieg rechtfertigen. drei Dinge mussten geschehen: 1. Die Uno durfte nicht länger die Genehmigungsbehörde sein, von der man abhängig war. 2. Es mussten andere Kriegsgründe gefunden werden, die ein Eingreifen auch dann rechtfertigen, wenn kein anderes Land angegriffen wird. 3. Das Völkerrecht musste durch eine andere weiter gefasste Charta ersetzt werden. 27 Während der US-Besatzung im Irak war zeitweilig mehr als jeder zweite bewaffnete Amerikaner ein Angehöriger einer privaten Sicherheitsfirma (vor allem die Firmen Haliburton und Blackwater, später in Xe Services und noch später in "academi" umbenannt). Wo sich diese Privatarmee zur Zeit aufhält und für wessen Sicherheit sie gerade sorgt, gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen der Konzernleitung. 28 Zum Beispiel die Firma Diel am Bodensee, einer der größten Rüstungskonzerne in Deutschland. 20 Rechtzeitig zum fünfzigsten Geburtstag der NATO konnten alle drei Probleme gelöst werden: 1. Die Uno wurde durch die Nato ersetzt 2. Wenn ein unliebsamer Präsident schon keine anderes Volk angreift, dann kann man ihm immer noch vorwerfen, er hätte sein eigenes Volk überfallen. 3. Das Völkerrecht wird durch das Menschenrecht ersetzt. Man erfand die "humanitäre Katastrophe" und passend dazu die "Humanitäre Intervention." Jetzt war die Welt auch aus der Sicht der Nato und der Waffenhändler wieder in Ordnung und pünktlich am 24. März 1999 konnte die "Operation Allied Force" beginnen. In einem der größten Luftangriffe seit dem zweiten Weltkrieg wurden über siebzig Tage lang bis zu 1000 Flugzeuge täglich eingesetzt. Sie warfen zehntausende von Bomben darunter international geächtete Streubomben über Jugoslawien ab und verschossen tonnenweise Uranmunition, das Mehrfache der Menge, die über Hiroshima abgeworfen worden war. Nach dem Bombenkrieg wurden genau die Dinge in die Tat umgesetzt, die auch vor dem Krieg die Regierung Restjugoslawiens bereit war, zu akzeptieren: Entwaffnung der UCK unter Aufsicht von UN-Truppen, Verbleib des Kosovo29 als Provinz von Restjugoslawien. Wozu also der ganze Bombenterror? Ein Kritiker hat einmal gesagt: Das ganze hätte auch irgendwo anders passieren können. Es ging einzig und allein darum, zu zeigen, dass die NATO hinfort das vorranginge Bestimmungsrecht über Krieg und Frieden hat, und dass das Völkerrecht keine Grundlage mehr für eine Entscheidung der Nordatlantischen Allianz sein kann. An die Stelle des Völkerrechts ist das Menschenrecht getreten, das jedem Aggressor, der dazu in der Lage ist, erlaubt ein anderes Land zu überfallen wann immer er seine Bomben im Feldversuch austesten will. Es findet sich immer eine Gruppe von Menschen, denen Menschrechte vorenthalten werden und wenn das nicht der Fall sein sollte, kann man ein wenig nachhelfen, was auch regelmäßig geschieht. Nun sollte man meinen, dass die vielen gebildeten Menschen auf der Welt sich nicht so leicht davon überzeugen lassen, dass es sich hierbei um ein sinnvolles Vorgehen handelt. Deshalb muss man auch an dieser Front etwas nachhelfen. Nicht nur für Waffen wird eine Menge Geld ausgegeben, sondern auch für PR und Imagepflege, wie es heute so schön heißt. Im zweiten Weltkrieg war man da ehrlicher und nannte es noch Propaganda. Der überaus geschickten Propaganda in unseren Medien ist es zu verdanken, dass der weitaus größte Teil unserer Bevölkerung in Deutschland es billigt, dass deutsche Soldaten in Afghanistan, Kosovo, Somalia, Mali, und der Türkei im (Kampf)Einsatz sind. Vergleicht man die Einsatzorte mit denen der Deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, dann muss man feststellen, dass es heute mehr verschiedene Länder sind als Ende 1939 und das die Gebiete weiter von Deutschland entfernt liegen als sie es jemals im zweiten Weltkrieg waren. In Afghanistan halten sich die deutschen Soldaten schon länger auf als das ganze tausendjährige Reich gedauert hat. Ich habe nie verstanden, warum die Jugoslawen Jahrzehnte lang friedlich beieinander gelebt haben und plötzlich alle aufeinander losgegangen sind. 29 Erst viel später wurde die Autonomie des Kosovo von UN-Staaten anerkannt. 21 Jugoslawien, ein multiethnisches, multireligiöses und multikulturelles Land, wie es uns immer als das Heil der Welt verkauft wird, fällt auf einmal auseinander. Die Regierung in diesem Land war multiethnisch, das Militär war multiethnisch und viele Familien waren es auch. Dieses Land hatte einen einzigen Fehler. Es war das einzige verbliebene Land in Europa, das eine kommunistische Regierung hatte. Dieses Land passte nach dem Mauerfall nicht mehr in die Zeit, es musste weg. Jugoslawien hätte als Modell stehen können, auch für die sich gerade neu bildenden Staaten in der ehemaligen Sowjetunion. Das durfte nicht geschehen. Deshalb hat man dieses Land ausgesucht, obwohl für die globalen Ziele der NATO auch jeder andere Staat denkbar gewesen wäre. Die Vernichtung Jugoslawiens wurde von langer Hand geplant und Schrittweise in die Tat umgesetzt. Wichtige Akteure dieser Veranstaltung waren die Deutsche Bundesregierung unter Helmut Kohl und dem Ex BND Chef Klaus Kinkel. Später haben Gerhard Schröder und Joschka Fischer ihre Vorgänger mit ihrer Kriegstreiberei zu übertreffen versucht. Ganz wesentlichen Anteil an der Sezession Kroatiens hatte der Vatikan in Gestalt von Johannes Paul II. Und nicht zuletzt spielt der große Bruder, der immer mit seinen wachen NSA-Augen bei uns ist, eine ganz entscheidende Rolle. Ich habe die Ereignisse zwischen 1989 und 1999 in einer kleinen Geschichte nacherzählt, so als wäre Belgrad nicht Belgrad sondern Berlin gewesen. Die Geschichte trägt den Titel: "Die Zerstörung der Bundesrepublik" und findet sich unter dieser Überschrift weiter oben in diesem Buch. Think Tank Think Tanks, von denen man gelegentlich ehrfurchtsvoll spricht, sind Gedankenfabriken, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, selbstlos und unentgeltlich über die Weltpolitik und die Weltwirtschaft nachzudenken. Der Begriff "Think Tank" ist mittlerweile so geläufig, dass er nicht übersetzt werden muss. Ein "Tank" ist ein Behälter, ein "Think Tank" demnach ein Gedankenbehälter. Das erinnert an die Büchse der Pandora. Ein "Tank" ist aber auch ein gepanzertes Kettenfahrzeug, das gewöhnlich mit einer Bordkanone, einem Maschinengewehr und gegebenenfalls einigen Raketen bestückt ist. Ein Think Tank wäre dann eine äußerst wirkungsvolle Gedankenwaffe. Wie man weiß enthält die Büchse der Pandora nichts Gutes. Auch Panzer rücken in der Regel nicht in friedlicher Absicht aus. Es steht zu befürchten, dass in den sogenannten Think Tanks eher die feindliche Übernahme geplant, vorbereitet und propagandistisch begleitet wird.30 30 Berühmt, berüchtigte Think Tanks sind: The Council on Foreign Relations (CFR), The Trilateral Commission und The Project for the New American Century (PNAC). Hier trifft sich die Elite der globalen "humanitären" Interventionspolitik. Namen wie Dick Cheney, David Rockefeller, Zibi Brzezinski, Paul Wolfowitz und Donald Rumsfeld stehen ganz oben auf den Listen. Nicht selten entstammt die komplette zweite Reihe der USAdministration hinter dem Präsidenten diesen Institutionen, die sich vornehm "Nongovernmental Organisations" nennen. Es gibt kaum einen deutschen Spitzenpolitiker, der nicht schon einmal von einem dieser Vereine eine 22 Man spricht Englisch, die Sprache des Empires. Einladung erhalten hätte, die er auch gerne angenommen hat. Die Liste reicht von Konrad Adenauer über Willi Brand bis zu Joschka Fischer, Jürgen Trittin und Cem Özdemir. 23 Von der Politik Der alte Trick Neros „In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, dann kann man sicher sein, dass es auf diese Weise geplant war.“ (Franklin D. Roosevelt, US-Präsident von 1933 – 1945) Von einem solchen "Zufall", der in Wirklichkeit keiner war, erzählt eine alte Geschichte. Kaiser Nero zündete in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli des Jahres 64 nach Christus die Stadt Rom an. Natürlich hat er das nicht selbst gemacht. Wahrscheinlich hat der die Brandstiftung nur veranlasst. Damals hat er das Inferno den Christen in die Schuhe geschoben. Knapp zweitausend Jahre später sollte sich das wiederholen. Es soll ja Menschen geben, die aus der Geschichte tatsächlich etwas lernen, wenn auch nichts Gutes. Der Ort des Geschehens war New York und das Feuer brach im Word Trade Center am 11. September 2001 aus, weil man es da besonders gut sehen konnte. Diesmal waren es die Moslems, denen man die Geschichte in die Sandalen lanciert hat. Wer die Rolle des Nero in diesem modernen Theater zur Begründung eines neuen hundertjährigen Krieges31 gespielt hat, ist noch umstritten aber es gibt bereits sehr nahe liegende Vermutungen. Dieser Trick ist auch durch Noam Chomsky bekannt gemacht worden. Er nennt es den "create problems, then offer solutions"32 Trick. Ein Problem wird kreiert, um eine bestimmte Reaktion hervorzurufen. Als Antwort auf die Reaktion bietet man die vorgefertigte Lösung an. Am Beispiel 9/11 ist der Einsturz der Hochhäuser das Problem, die beabsichtigte Reaktion ist das blanke Entsetzen der Weltöffentlichkeit, und die angebotene Lösung ist ein weltweiter Krieg gegen den Terror33 und die sofortige Einführung strenger "Sicherheitsgesetze"34, die die bürgerlichen Freiheiten drastisch einschränken. Der "patriot act" wurde innerhalb von drei Tagen durch den Kongress gebracht und am 25. Oktober 2001 bereits verabschiedet. Nie hätte man ein Gesetz von solcher Tragweite in so kurzer Zeit durch ein Parlament bringen können, es sei denn mit der Methode: "create a problem, maipulate the reaction an offer your own solution".35 31 Genau genommen ist der von Präsident Bush verkündete und von Obama weitergeführte "war on terror" in dem über sechzig Staaten explizit auf einer Interventionsliste genannt sind, nicht nur eine Kampfansage für das einundzwanzigste Jahrhundert, sondern sogar ein ewiger Krieg, weil jeder weiß, dass man den Terrorismus mit militärischen Mitteln nicht besiegen kann. 32 Noam Chomsky: “10 strategies of manipulation” by the media " 33 Neben Afghanistan und dem Irak stehen sechzig weitere Länder seit dem September 2001 auf der Liste der Terrorstaaten, die zumindest potentiell mit einer militärischen Intervention der US-Armee rechnen müssen. 34 den Patriot Act 35 Noam Chomsky, der diesen Mechanismus so klar erkannt und benannt hat, weigert sich allerdings bisher standhaft, die Ereignisse am 11. September 2001 mit den Mitteln seiner eigenen Theorie zu betrachten. Vergleiche hierzu den Trick mit dem Türsteher s.u. 24 Der alte Trick Caesars Als ich mich morgens mal wieder im Halbschlaf von den Meldungen des ZDFMorgenmagazins berieseln ließ, schaffte es eine Meldung, mich aufhorchen zu lassen. Junge Menschen in der CDU treten eine Debatte los, die eine Sonderabgabe für Kinderlose einfordert. Die Kanzlerin soll diesem Ansinnen schon heftig widersprochen haben. Der Verfechter dieser kinderfreundlichen Forderung im Fernsehen ist, um der Sache mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, selbst kinderlos. Die Reporterin stellt fest, dass die Kanzlerin im Vorhinein über diese Kampagne informiert gewesen sei und fragt sich, wie ihre interne Billigung mit der öffentlich zur Schau gestellten Entrüstung zusammen passt.36 Das passt sehr gut zusammen. Es ist ein alter Propagandatrick. Wer sich erinnert weiß, dass Angela Merkel ihre Karriere als Propagandachefin der FDJ begonnen hat. Der Trick ist unter dem Namen „divide et impera“, teile und herrsche, bekannt und stammt von einem Autor, der in der Schule mehr oder weniger gerne gelesen wird, Julius Caesar. Wenn du jemanden beherrschen willst, und das ist ja Angela Merkels vornehmste Aufgabe, dann musst du dafür sorgen, dass die Beherrschten sich uneinig sind. Am besten ist es, die einen gegen die anderen auszuspielen: Die Beschäftigten gegen die Arbeitslosen, die Festangestellten gegen die Leiharbeiter, die Renteneinzahler gegen die Rentenempfänger, die Länder mit niedrigen Staatschulden gegen die mit hohen Staatsschulden, die Jungen gegen die Alten und die Kinderlosen gegen die Familien mit Kindern. Die einen gehen auf die anderen los, und keiner merkt, dass die Regierung nichts für die Beschäftigten, nichts für die Arbeitslosen, nichts für die Festangestellten, nichts für die Leiharbeiter, nichts für die Renteneinzahler, nichts für Rentenempfänger, nichts für die Jungen und nichts für die Alten, nichts für die Kinderlosen und nichts für junge Familien tut. Aber für die Griechen, so könnte man einwenden, macht sie doch täglich neue Milliarden locker. Das scheint so zu sein, ist aber auch ein Trick. Die Milliarden landen bei den privaten Gläubigern, den Banken, bevor die Griechen auch nur an den Geldscheinen gerochen haben. Sie werden nur von einem staatlichen- auf ein privates Bankkonto umgebucht. Für die privaten Gläubiger tut Angela Merkel also schon etwas, darüber redet sie aber nicht gerne. Ist sie nicht bezaubernd unsere Bundeskanzlerin? Sie sollte für den Oskar nominiert werden, in der Kategorie „Beste Trickbetrügerin.“ Das Preisgeld in dieser Kategorie beträgt mehrere Jahre, ohne Bewährung. Aber das ist nur ein harmloses Beispiel. Cäsar hat den Trick nicht für die Familienpolitik erfunden, sondern für den gallischen Krieg. Auch heute wird dieser Trick gerne im Krieg angewandt. Nordvietnam gegen Südvietnam, Nord Korea gegen Südkorea, BRD gegen DDR, China gegen Taiwan usw. Tatsache ist auch, dass im Ersten- und Zweiten Weltkrieg vor allem die Russen und die Deutschen den größten Blutzoll gezahlt haben (zusammen weit über 30 Millionen Tote allein im Zweiten Weltkrieg). Die lachenden Dritten saßen in London und in Washington. 36 Hier handelt es sich um den selten Fall, dass eine Journalistin öffentlich nachdenkt und es wagt, der Kanzlerin unbequeme Fragen zu stellen. 25 Wie sagte doch gleich der Präsident Theodore Roosevelt? „In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, dann können Sie davon ausgehen, dass es genau so geplant war.“37 Der Trick mit der Hexe Hexenverbrennung? Hexenverbrennung, das ist Geschichte, das gibt es bei uns nicht, das machen, wenn überhaupt, die anderen! Wer war überhaupt eine Hexe? Eine Hexe war eine Person mit abweichenden Verhalten, die den Konsens der Rechtgläubigen stört. Was als rechtgläubig zu gelten hatte, wurde von der Kirche festgelegt. Wurde eine solche Person ermittelt, unterzog man sie einem Prozess. Da man sich nicht mit deren Verhalten oder deren Meinungen auseinander setzen wollte, benötigte man eine Scheinlegitimationation. Die Abweichung sollte ja gerade unterdrückt werden. Diese Scheinlegitimation war der „Kontakt mit dem Teufel“, gerne auch der sexuelle Kontakt mit dem Teufel. Wer auch immer wegen diesem Verbrechen überführt werden konnte, wurde verbrannt. Genau dieser Mechanismus ist auch heute immer wieder zu beobachten. Die Hexenprozesse finden damals wie heute in der Öffentlichkeit statt. Früher war es der Dorfplatz, heute sind es das Fernsehen, das Radio und die Printmedien. Ist eine Person identifiziert, die es wagt in aller Öffentlichkeit eine abweichende Meinung zu vertreten, versucht man ihr den Kontakt mit dem Teufel zu unterstellen. Da die Meinungen über den Teufel in unserer heutigen Zeit stark voneinander abweichen, hat man dafür andere Begriffe gewählt. Sie heißen: Faschismus, Nationalsozialismus, Antisemitismus oder ganz einfach Adolf Hitler. Ist ein Abweichler ausgemacht, versucht man ihn mit List und Tücke eine Affinität zu diesen teuflischen Dingen rund um den Faschismus zu unterstellen. Jetzt hilft kein Ableugnen mehr. Dem Abweichler wird das Wort im Mund herumgedreht. Die Kommentatoren in den Medien übertreffen sich gegenseitig darin, die Ungeheuerlichkeit des Angeklagten in den dunkelsten braunen Farben an die Wand zu malen. Dann finden öffentliche Schauprozesse statt, und Urteile werden gefällt. Einer der begnadetsten Großinquisitoren unserer Tage ist zweifellos Johanns B. Kerner. Die Verurteilten werden vor laufender Kamera aus der Sendung geworfen, verlieren ihren Job,38 werden einem Parteiausschlussverfahren unterzogen39 oder auch hingerichtet. Hingerichtet? Ja hingerichtet! Wie viele Menschen wurden in den letzten 20 Jahren nicht schon mit Hitler verglichen? Slobodan Milosewitsch, Saddam Hussein, Muammar al-Gaddafi, Mahmud Ahmadinedschad, Bashar al-Assad…. Menschen? fragen Sie sich jetzt, das sind doch keine Menschen! Da kann ich nur zurückfragen: Wer ist jetzt hier der Faschist? Sie oder ich? 37 Geheimtipp: Wer sich für die Rolle des Dritten im Zweiten Weltkrieg interessiert, der mag mal den Begriff "Greg Hallet" googeln. 38 Eva Herrmann 39 Thilo Sarrazin 26 Tatsache ist, dass diese Menschen, die angeblich mit dem Teufel im Bunde stehen, immer wieder hingerichtet werden mit und ohne Prozess, gerne auch vor laufender Kamera, so wie früher auf dem Dorfplatz. Recht so, werden sie vielleicht einwenden. Ich kann da nur sagen: Willkommen im Feudalismus des 21. Jahrhunderts, in einer Gesellschaft, in der wenige Familiendynastien die Geschicke der Menschheit bestimmen. Willkommen in einer Gesellschaft, die einen Krieg nach dem anderen führt. Willkommen in einer Gesellschaft, in der die Propaganda besser funktioniert als in der katholischen Kirche und anderen diktatorischen Systemen. Willkommen in einer Gesellschaft, die auch heute noch Hexenprozesse führt und Urteile und Todesurteile auf die eine oder andere Weise vollstreckt. Willkommen im Faschismus des 21. Jahrhunderts. Der Trick mit dem Euro Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass der Euro dem Frieden dient. Hatten sie schon einmal Ärger mit einem Geldautomaten, weil er Italienische Lira ausgeben sollte, oder ist der spanische Kellner freundlicher weil er sein Trinkgeld in Euro bekommt. Ist die französische Armee feindlicher, wenn die Soldaten ihren Sold in Franc erhalten? Der Euro machte es möglich ärmere Regionen mit billigen Krediten zu überschwemmen, deren Zinsen sie niemals würden zahlen können. Der Druck der dadurch auf die gemeinsame Währung entsteht, führt notwendig dazu, dass die Zinsen von den noch zahlungsfähigen anderen Mitgliedern der Union bedient werden müssen. Dieser Zusammenhang ist so einfach und so offensichtlich, dass er von jedem halbgebildeten Gebrauchtwagenhändler durchschaut werden kann. Er kennt das Verfahren: Er verkauft einem zahlungsunfähigen Kunden in der Vorstadt einen fast neuen BMW auf Kredit und schließt in dessen Namen gleichzeitig eine Euro Kreditversicherung ab, für die die Stadtverwaltung bzw. deren Steuerzahler haften müssen. Einer dieser Gebrauchtwagenhändler ist der derzeitige Präsident des ESM, Klaus Regling. Klaus Regling hat die Risikogeschäfte selbst mit eingefädelt, für die er nun als Oberaufseher die fälligen Bürgschaften bei den Steuerzahlern eintreibt.40 Ähnliches gilt für Otmar Issing, der während der großen Bankenkrise Berater bei Goldman Sachs war und von Kanzlerin Angela Merkel im Oktober 2008 zum Vorsitzenden der Expertengruppe Neue Finanzmarktarchitektur[1] berufen wurde. Auch die Karriere von Jörg Asmussen ist interessant. Vom Aufsichtsratsmitglied bei der IKB-Bank, die mit ihrer Pleite die Bankenkrise in Deutschland einläutete, wurde er zum wichtigsten Finanzberater aller Regierungen seit Gerhard Schröder über alle Parteigrenzen hinweg. Neuerdings ist er Direktor bei der EZB und dort dafür zuständig, frisches Geld zu drucken aus dem neue zusätzliche Zinsforderungen entstehen. 40 Während der Dotcom-Blase war er geschäftsführender Direktor des Hedgefonds Moore Capital Strategy Group in London und 2010 Direktor des Hedgefonds Winton Futures Fund Ltd. 27 Der Trick mit dem Hund Wenn du etwas Gutes über einen schlechten Menschen erzählen willst, dann verrate ich dir einen Trick: Erzähle etwas Schlechtes über ihn, sonst glaubt dir keiner. Ein Beispiel: Eine Werbeagentur erhält den Auftrag, das Image eines blutigen Diktators aufzupolieren. Seine Unterdrückungspolitik mit Folter und Mord soll kaschiert werden. Der Vorschlag, den Diktator zusammen mit seinen Kindern als freundlichen Familienvater auf großen Plakaten abzubilden, wird verworfen. Das würde auf die Bevölkerung nur zynisch wirken und der Opposition zusätzlich Auftrieb geben. Ein anderer Vorschlag setzt sich durch. In allen großen Tageszeitungen, Fernsehsendungen und Magazinen wird die Meldung lanciert, der Diktator habe seinen Hund geschlagen. Ein Aufschrei des Entsetzens geht durch die Medienlandschaft und Tausende wollen den Hund im Krankenhaus besuchen. Der Diktator verweigert zunächst jede Stellungnahme, gibt dann aber dem Druck nach und entschuldigt sich öffentlich dafür, dass er seinen Hund geschlagen hat. Dem Hund geht es nach einigen Wochen wieder besser und er kann in die Arme seines reumütigen Herrchens zurückkehren. Unterdessen geht das Morden und Foltern des Diktators munter weiter und niemand nimmt Notiz davon, am wenigsten die Presse. Könnte Edward Snowden ein solcher Hund des Diktators sein, der uns durch geschickte Desinformation auf eine falsche Spur lockt? Einiges spricht dafür: Das erste was mich stutzig gemacht hat, ist die wochenlange Präsenz der Snowdenstory auf Seite eins in den Medien. Wenn man weiß, dass nichts, was wirklich regierungskritisch ist, wie zum Beispiel die Zweifel an der 9/11 Geschichte, es auch nur auf die hinteren Seiten eines MainstreamMediums schafft, fragt man sich, warum man bei Edward Snowden eine Ausnahme macht. Zweitens sind seine Informationen nicht wirklich neu. Wer es wissen wollte, ob und wie amerikanische Geheimdienste im großen Stil Erkenntnisse in Deutschland und Europa sammeln, konnte diese Informationen mit wenigen Klicks im Internet erhalten. Drittens spricht Einiges dafür, dass es sich bei den "Enthüllungen" Edward Snowdens um ausgesuchte Geschichten nach dem Motto Diktator schlägt Hund handelt. Merkwürdig ist zum Beispiel, dass die "Enthüllungen" keine Konsequenzen für irgend ein Mitglied der Nomenklatura in den USA und Europa haben.41 Eigentlich hätte man einige NSA-Mitarbeiter in Frankfurt festnehmen müssen wie damals Günter Guillaume und seine Frau, weil sie für eine ausländische Macht spioniert haben. Vieles spricht dafür, dass bereits bei Julian Assange ein ähnliches Spiel gespielt wurde und wird. Interessanter weise sind in beiden Fällen zum Teil dieselben Hintermänner und -Frauen aktiv.42 Schwieriger ist die Antwort auf die Frage, welchen Zweck diese Kampagne verfolgt, die nun schon seit vielen Wochen täglich läuft. 41 In der Fachsprache nennt man das einen "limited hangout". Auch die sogenannten Pentagonpapiere, die den Watergateskandal auslösten und Präsident Nixon den Job kosteten, könnten ein solches "limited hangout" sein. 42 28 Hier können wir nur Vermutungen anstellen. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Geheimdienste ausschließlich dazu da sind, potentielle Feinde und friedliebende Bürger auszuspionieren. Das Ansammeln von mehr oder weniger geheimen und privaten Informationen bildet nur die Grundlage für den eigentlichen Job der Dienste. Viel wichtiger ist die Infiltration nicht nur des angeblichen Gegners sondern auch aller anderen wichtigen Institutionen in Politik, Wirtschaft und Medien. Ein Besonderes Augenmerk liegt auf extremistischen Gruppen jeglicher Couleur. Diese Gruppen werden häufig mit V-Leuten bis in die Führungsebene durchsetzt. Heute weiß man zum Beispiel, dass Adolf von Tadden, der Gründer der NPD, ein britischer Geheimagent des MI6 war. Häufig werden solche Gruppen, gerne auch Terrorgruppen, dazu instrumentalisiert, missliebige Gegner auszuschalten, ohne dabei selbst in Erscheinung treten zu müssen. Über all diese Machenschaften erfährt man bei Julien Assange und Edward Snowden nichts. Das Abhören privater Telefongespräche und das Ausspionieren von persönlichen und geschäftlichen Emails verhält sich wie der geschlagene Hund des Diktators zu seinen tatsächlichen Verbrechen. Die schockierten Menschen, die den Hund im Krankenhaus besuchen wollten, kann man mit den vielen Bewunderern Edward Snowdens vergleichen. Sie verehren in ihm einen Robin Hood, der der dunklen Macht die Stirn bietet, ihnen ihre angeblich geheimen Informationen abjagt und sie unter das arme Volk verteilt. Das Volk frisst ihrem von der Presse ernannten Helden willig aus der Hand ohne zu merken, dass es mit Plazebos hinters Licht geführt wird. So wird der Schein einer demokratisch regierten Welt aufrecht erhalten, in der die Presse noch frei und der Bürger noch mündig ist. Seit Facebook hat man ohnehin den Glauben an eine geschützte Privatsphäre aufgegeben. Was soll´s, wenn der NSA auf meiner Festplatte unterwegs ist, sagt sich der gläubige Durchschnittsbürger, ich habe sowieso nichts zu verheimlichen. Sicher ist das noch nicht des Pudels Kern in Sachen Julian Assange und Edward Snowden. Wir alle wissen, dass sich hinter dem Pudel der Teufel verbirgt und sicher kommen im Laufe des Theaters auch die anderen Details, die bekanntlich im Teufel stecken, noch zu Tage.43 Der Trick mit der Taube Mit Speck fängt man Mäuse. Friedliebende Menschen fängt man mit Tauben und das geht so: Friedliebende Menschen leiden bekanntlich unter der Hemmung, den Einsatz militärischer Gewalt für ein angemessenes Mittel der Konfliktlösung zu halten. Das muss nicht so bleiben. 43 Der Trick mit dem Hund ist besser unter dem Namen "Limited Hangout" bekannt. Ich empfehle hierzu den Artikel von Webster Tarpley: http://www.politaia.org/allgemein/snowden-ein-cia-lockvogel-von-webstertarpley/ den Artikel in der http://pravdatvcom.wordpress.com/2013/07/13/cia-tauschungsoperation-snowdenwikileaks-und-watergate/ ebenso die einschlägigen Snowden-Artikel auf meinem eigenen Blog: http://hajodietze1.blog.de/2013/11/06/snowden-held-verraeter-16763858/ 29 Findige PR-Agenturen haben ein Verfahren entwickelt, wie dieser weit verbreiteten Hemmung bei vielen Menschen entgegengewirkt werden kann. Man kennt das Verfahren schon lange unter dem Namen: Der Trick mit dem guten und dem bösen Cop, oder der Trick mit den Falken und den Tauben. Die Falken sind als Kriegstreiber bekannt. Sie befürworten nahezu jede eigene militärische Intervention und sprechen sich dafür aus, möglichst hart durchzugreifen. Luftschläge, Luftkriege, Waffenlieferungen und gegebenenfalls den Einsatz von Bodentruppen halten sie für eine angemessene Reaktion auf unerwünschtes Verhalten von Drittstaaten und deren Bevölkerungen. Die Tauben hingegen verkörpern spiegelbildlich die Hemmung der friedliebenden Bürger und stehen militärischen Interventionen erst einmal skeptisch bis ablehnend gegenüber. Und so funktioniert der Trick mit den Tauben: In einer Fernseh-Talk-Show zur besten Sendezeit mit den bekanntesten Moderatoren setzt man zwei ausgesuchte Falken und zwei handverlesene Tauben zusammen auf ein Sofa. Thema: "Können unsere Bomben Syrien den Frieden bringen?" Die Falken fordern natürlich sofortige Bombenangriffe, um den "Diktator" für sein Giftgasmassaker zu bestrafen und es den "Rebellen" zu ermöglichen einen Machtwechsel herbeizuführen. Die Tauben raten dazu, erst die Berichte der UNO abzuwarten und setzten lieber auf starke Wirtschaftssanktionen. Allen vier Vöglen, den beiden Tauben und den beiden Falken, ist aber eines gemeinsam: Alle gehen wie selbstverständlich davon aus, dass der "Diktator" möglichst schnell von allen Regierungsämtern entfernt werden muss. Da die "Rebellen" es offensichtlich alleine nicht schaffen, müssen sie von der "Internationalen Gemeinschaft", die mittlerweile nicht mehr von der UNO sondern der USA und ihren Verbündeten gestellt wird, "befreit" werden. Der friedliebende Fernsehzuschauer verinnerlicht die Botschaft, der "Diktator" ist böse und muss weg, ohne es überhaupt zu merken. Wer möchte schon der "Befreiung" eines unterdrückten Volkes im Wege stehen? Die Taube sitzt im selben Boot. Diskutiert wird nur noch über taktische Fragen. Ob ein Eingreifen von außen, in einen souveränen Staat, überhaupt gerechtfertigt ist, bleibt außerhalb jeglicher Diskussion.44 Gesprächspartner, die die ganze Diskussion grundsätzlich in Frage stellen, werden gar nicht erst eingeladen. Darüber, dass auch Wirtschaftsanktionen mehrere hunderttausend Todesopfer kosten können, denken auch die Tauben nicht nach. Würden wir uns alle der Logik anschließen, dass Staaten, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen, mit Kampfflugzeugen und Raketen zurück in die "Internationale Gemeinschaft" gebombt werden müssen, hätte das zur Folge, dass unzählige Staaten mit Bombenteppichen belegt werden müssten. In den USA würden dann mit großem Abstand die meisten Sprengsätze detonieren. Hierzulande müsste dann in den Medien von einer humanitären Intervention an der Ostküste Amerikas die Rede sein. 44 Ein Regierungschef kann es nicht dulden, wenn in seinem Land bewaffnete Gruppierungen Geiseln nehmen und ganze Familien ermorden, in keinem Land. Er muss versuchen mit seinen Polizei- und ggf. Streitkräften die innere Ordnung wieder herzustellen, in jedem Land. 30 Der Trick mit den NGOs Was waren wir doch immer stolz auf unsere NGOs. Selbst in meinem Haus stehen die Jahresberichte von Amnesty International in langer Reihe von den Anfängen bis in die 90er Jahre, beeindruckend! Eine Nicht-Regierungs-Organisation, hat das nicht was von Basisdemokratie und Robin Hood? Stolz wird verkündet: "Um unsere politische Unabhängigkeit zu wahren, lehnen wir staatliche und öffentliche Fördergelder ab und finanzieren uns ausschließlich über Spenden. Das heißt: NGOs werden ausschließlich privat finanziert. Wie man inzwischen weiß, stecken hinter den einflussreichsten NGOs auch die potentesten Finanziers: Die Fordstiftung, die Rockefellerfamilie, George Soros, Bill Gates und andere Global Player aus der NWOLiga. Im Gegensatz zu vielen Staaten, sind diese Geldgelber in keinem Fall demokratisch legitimiert. Da in den NGOs sowohl die meisten Mitglieder als auch die größten "Spenden" ausschließlich aus westlichen Ländern kommen, überrascht es auch nicht, dass viele dieser Organisationen auf einem Auge blind sind: Wenn es Beispielsweise um den Mordeinsatz von Kampfdrohnen geht oder um Foltergefängnisse in Guantánamo und anderswo, dann fragt man sich: Wo sind dann die Menschenrechtsorganisationen, wie Amnesty International, Deutsche Liga für Menschen- rechte, Human Rights Watch, Internationale Juristenkommission oder Terre des Hommes. Wo sind die linken und grünen Parteien und wo sind überhaupt die Medien? Keiner von denen protestiert oder unternimmt etwas gegen dieses Morden aus der Luft. Wo ist die UNO, wo sind die Menschenrechtler, die Juristen und Moralisten? Wo ist der Internationale Strafgerichtshof? Amnesty international hat maßgeblich dazu beigetragen, die Kriegslüge von den Brutkastenbabys in Kuwait zu verbreiten und damit geholfen den Irakkrieg von 1991 propagandistisch vorzubereiten. Human Rights Watch sammelt derzeit fleißig Argumente für eine NATO-Intervention in Syrien. Bei so viel Kooperation zwischen NGO und NWO und NATO wird sicher auch die NSA mit von der Partie sein und natürlich die AP, ATP, UPI und Reuters, um nur die wichtigsten zu nennen. Keine dieser Institutionen ist demokratisch legitimiert aber die Macht, die sie zusammen ausüben, ist erheblich größer als die der meisten mehr oder weniger souveränen Staaten. Der Trick mit der Gleichheit Die erste, die auf den Trick mit der Gleichheit hereingefallen ist, war Eva im Garten Eden. Die Schlage versprach ihr, wenn sie eines der Gebote übertritt, dann werde sie Gott gleich sein. Wie wir wissen, ging der Schuss nach Hinten los. Sie wurde mit ihrem Mann aus dem Paradies vertrieben. 31 Die nächsten, die man hereingelegt hat, waren die Franzosen. Man hat ihnen die Freiheit und die Gleichheit versprochen, wenn sie mithelfen den König zu stürzen. Zum Dank bekamen sie das Terrorregime von Robbespiere und durften anschließend mit dem bis dahin größten Feldherrn aller Zeiten in den Krieg gegen ganz Europa und Russland ziehen. Bis heute bleibt es dabei, es gibt immer welche, die gleicher sind als die anderen. Das Versprechen der Gleichheit ist ein Trick um die Benachteiligten für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. In der Natur ist nichts gleich, sondern jeder Grashalm und jedes Blatt unterscheidet sich von den anderen. Auch in der Demokratie ist alles hierarchisch organisiert, jede Firma, jede Schule, jeder Kindergarten und jeder Kirchenchor. Überall gibt es einen Vorsitzenden, einen Rektor oder eine Leiterin. Es stimmt auch nicht, dass Männer und Frauen gleich sind. Sie sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können. 45 Mit dem Versprechen der Gleichheit werden die Menschen auf die falsche Fährte gelockt. Das Gesetz der Gleichheit gilt nur für Soldaten im Mannschaftsgrad. Gleich sind nur die Bauern im Schachspiel, sie werden entweder geopfert oder verheizt. Besonders die kommunistischen Revolutionen haben Abermillionen Arbeiter und Bauern zur Schlachtbank geführt.46 Der Trick mit der Revolution "Für eine Revolution braucht man Schläger und Ganoven", sagte einst Peter Scholl-Latour, mit friedlichen Demonstranten und fröhlichen Facebook-Usern im "Frühling" kommt man nicht weit. Wie es gehen kann, hat man in Libyen gesehen: Eines Morgens wachten einige tausend Menschen in Bengasi auf, und fanden völlig unerwartet ein G3-Sturmgewehr der Marke Heckler & Koch aus Oberndorf unter ihrem Bett. Die Ganoven hatten schon länger derartige Schnellfeuergewehre im Einsatz und die Schläger wurden neu mit dieser ausgezeichneten Präzisionswaffe ausgerüstet. Mit der nötigen Luftunterstützung durch die North Atlantik Terror Organisation (NATO) konnte die Revolution zu einem siegreichen Ende gebracht werden. Der alte Revolutionsführer, der auch nicht besser war als die neuen, wurde öffentlich und ohne Prozess hingerichtet. Dieses Vorgehen ist seit der Französischen Revolution durch die "Terrorherrschaft" des Robbespiere, der tausende Menschen durch das Schafott hinrichten ließ, bestens bekannt. In der Folge dieser Revolution wurden von Frankreich aus unter einem gewissen Napoleon Angriffskriege gegen Deutschland, Polen, die Ukraine, Russland und alle anderen Länder geführt, die dazwischen liegen. 45 Ein Mann, der sich unterordnet und klein macht, ist für eine Frau sexuell nicht attraktiv. Der große Philosoph des Kritischen Rationalismus, Karl Popper, hat einmal sehr treffend die Wirkung der kommunistischen Revolutionen beschrieben: "Der Versuch den Himmel auf der Erden zu verwirklichen, produzierte stets die Hölle." 46 32 Weitaus erfolgreicher war Karl Marx. Sein Kommunistisches Manifest, das ursprünglich Kommunistisches Glaubensbekenntnis heißen sollte, schließt mit dem Aufruf: "Proletarier aller Länder vereinigt Euch!" Interessanter Weise hat die ganze Sache ein englischer Industrieller, Friedrich Engels, finanziert und noch ein paar andere einflussreiche Leute, die lieber nicht genannt werden wollen. Viele Jahre später, im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert, sollte diese neue Glaubenslehre ihren Siegeszug um den Globus antreten. Ein gewisser Lenin erfand den "Berufsrevolutionär", und die "Diktatur des Proletariats". Unterstützt wurde er damals unter anderem von Max Warburg, einem Bruder des ersten amerikanischen Notenbankchefs, der außerdem selbst Chef des Deutschen Geheimdienstes war, und Jakob Schiff, einem der potentesten und einflussreichsten Bankiers in New York. In China wurde dieses Model von einem weiteren Revolutionsführer von historischer Größe übernommen. Er fügte dem Kommunistischen Glaubensbekenntnis seine Mao-Bibel hinzu, die er in Millionenauflage unter seinen Volksgenossen verbreiten ließ. Lenin ließ sich später in Anlehnung an die Pharaonen einbalsamieren und in einer heiligen Kultstätte beisetzten, wo er heute noch von Wallfahrern gerne besucht wird. Schon während meiner Studentenzeit kamen mir die K-Gruppen, wenn sie auf der UniVollversammlung das Podium betraten, wie Mitglieder einer fundamentalistischen religiösen Sekte vor. Unter den vielen Analogien zwischen Kommunismus und Weltreligionen möchte ich eine besonders hervorheben: Für den rechten Glauben muss man gelegentlich über Leichen gehen. Der Kommunismus hat in den letzten hundert Jahren weitaus mehr Opfer produziert als die Katholische Kirche seit ihrem Bestehen. Man schätzt die Opfer des Leninismus, des Trotzkismus, des Stalinismus und des Maoismus im oberen zweistelligen47 Millionenbereich. Großzügige Schätzungen gehen von mehr als hundert Millionen Toten aus, die direkt auf das Wirken der oben genannten Herren zurück gehen. Weil das so erfolgreich war mit den Revolutionen, hat man dieses Modell auf die Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach dem Mauerfall ausgedehnt. Fast schon vergessen sind die: 1987–1992: Singende Revolution im Baltikum 1989: Samtene Revolution in der Tschechoslowakei 2000: Bulldozer-Revolution Serbien 2003: Rosenrevolution in Georgien 2004: Orange Revolution in der Ukraine 2005: Zedernrevolution im Libanon 2007: Safranrevolution in Myanmar 2010–2011: Jasminrevolution in Tunesien 2012: "Gefängnis-Revolution" in Georgien 2012-heute: "Schildkröten-Revolution" in Russland 47 Manche Schätzungen gehen von weit über hundert Millionen Todesopfern aus. 33 Dazu kommt die Arabellion, besser bekannt als Arabischer Frühling. In all diesen "Rebellionen" brauchte man nicht nur Schläger und Ganoven sondern auch irgendjemand, der die so genannten "Rebellen" mit Waffen ausrüstet und bezahlt. Bezahlen kann nur, wer Geld hat. Das engt den Kreis der Verdächtigen erheblich ein.48 Paradigmatisch für viele Revolutionen in der jüngeren Vergangenheit ist die OtporBewegung in Serbien, die Slobodan Milosevic zu Fall und vor das Tribunal in Den Haag gebracht hat. Finanziert werden diese "Volksbewegungen" in der Regel von global agierenden Stiftungen. Ein berühmter Name taucht in diesem Zusammenhang fast immer auf: George Soros. Im Augenblick49 ist diese Firma gerade einmal wieder in der Ukraine sehr aktiv. Der Trick mit dem Terrorismus Der Terrorismus wird vor allem in demokratischen Staaten als ernsthafte Bedrohung wahrgenommen. Ist der Staat totalitär, wie zum Beispiel im Faschismus oder im Bolschewismus, bleiben die terroristischen Anschläge weitgehend aus. Eigentlich müsste man das Gegenteil erwarten. Je totalitärer ein Staat ist, um so mehr gute Gründe sollte es geben, gegen ihn vorzugehen auch mit Gewalt. Ein Staat, der seinen Bürgern mehr bürgerliche Freiheiten und mehr soziale Sicherheit gewährt, bietet viel weniger Grund, für terroristische Angriffe. Wie erklärt sich dieses eigenartige Missverhältnis? Auch demokratische Staaten scheuen vor Angriffskriegen und Kriegsverbrechen nicht zurück und auch politische Morde sind in der Geschichte der westlichen Staaten seit der Französischen Revolution gut belegt. Ein totalitärer Staat kann seine Bürger bespitzeln, verhaften, verschleppen und ermorden, ohne das verheimlichen zu müssen. Im Gegenteil, er will sogar, dass es bekannt wird, um damit den Rest der Bevölkerung einzuschüchtern.50 Einem demokratischen Staat steht diese Möglichkeit nicht offen. Er repräsentiert das Gute und muss das Böse auslagern. Der Terrorismus ist die ideale Projektionsfläche. Nach innen dient er als Legitimation die Gesetzte, die die Bespitzelung seiner Bürger erlauben, ständig zu verschärfen. Nach außen dient er als Legitimation, Krieg gegen Staaten wie Afghanistan, Irak oder Libyen zu führen, die den Terrorismus angeblich unterstützen. Außerdem stärkt die wahrgenommene Bedrohung das Gemeinschaftsgefühl der Bürger eines Landes. Aggressionen, die sich möglicher Weise nach innen gegen den Staat selbst und 48 Der Film "Im Jahr des Frühlings", der auf Arte gezeigt wurde und auf Youtube zu sehen ist, gibt interessante Einblicke. Webster Tarpley (Die gekauften Revolutionen) hat den Arabischen Frühling und seine Hintergründe untersucht. Dass die "Rebellen" in Syrien von der USA und Saudi Arabien finanziert werden, gibt mittlerweile auch Obama öffentlich zu. Dass eine Vielzahl der Revolutionäre aus dem Ausland eingeschleuste Terroristen sind, ist auch kein Geheimnis mehr. Auch in Deutschland und Westeuropa werden Söldner rekrutiert. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass muslimische Jugendliche erfolgreich an Schulen in Hessen und anderswo angeworben wurden, um als Terroristen den Bürgerkrieg in Syrien anzuheizen. 49 Januar 2014 50 Der sogenannte NSA-Skandal, hat genau diesen Effekt. Er erzeugt Angst, was an den zurückgehenden Aktivitäten im Internet, nach bekannt werden der globalen Abhörmaßnahmen, auch statistisch nachweisbar ist. Meiner Meinung ist das mindestens ein beabsichtigter Effekt. 34 seine Institutionen wenden, können nach außen auf den Feind, die Terroristen, abgelenkt werden. In den Zeiten, in denen die Sowjetunion als der äußere Feind angesehen wurde, waren die westeuropäischen Terroristen alle linksradikal. Jetzt, wo der äußere Feind im Nahen Osten verortet wird, sind die Terroristen islamistisch geworden. Warum verhalten sich die Terroristen so Systemkonform? Offensichtlich hat jedes Land die Terroristen, die es verdient. Nun fragt sich, wer die so verschiedenen Terroristen jeweils bezahlt. Meine Vermutung ist, es sind immer die gleichen.51 Der Trick mit dem Türsteher Mittlerweile gibt es im Internet nichts was es nicht gibt und einiges, was es nicht mehr gibt. Zwischen diesen beiden Kategorien findet man die Türsteher, oder Gatekeeper. Türsteher oder Gatekeeper sind Personen, Organisationen oder Parteien, deren Aufgabe es ist, Protestpotentiale zu neutralisieren. Die Piratenpartei zum Beispiel war vor allem für die Linke eine große Katastrophe. Die Linke verlor 2011 in Berlin gegenüber der Bundestagswahl 2009 jede zweite Wählerstimme. Das Protestpotential in der Bundeshauptstadt neutralisierte sich gegenseitig und die große Koalition unter Klaus Wowereit konnte die Geschicke fortan ohne die Linke in die Hand nehmen. Nachdem die Linke zu einer regierungsunfähigen Minderheit geworden war, hatte auch die Piratenpartei keinen tieferen Sinn mehr und wird von den Medien wieder ignoriert. Einen höheren Sinn hat diese Partei ohnehin nie gehabt. Die Massenmedien sind die perfekten Türsteher, sie lassen keine Nachricht in den Sender hinein oder auf das Papier der Titelseiten hinaus, die nicht in das herrschende Paradigma passt. Die älteren werden sich daran erinnern, dass es einmal hieß: "Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden und die öffentliche Meinung ist die veröffentlichte Meinung." Die Straßenkämpfer, die dieses Lied einmal gesungen haben, sitzen heutzutage entweder selbst in den Chefetagen der bürgerlichen Presse oder sie sind dazu übergegangen die Bildzeitung, deren Redaktionsräume sie früher mit angezündet haben, stattdessen wieder zu lesen. Im Internet scheint es keine Grenzen zu geben also auch keine Schlagbäume und keine Türsteher. Jeder kann sich wo auch immer und wie auch immer über was auch immer im weltweiten Netz informieren. Google sei Dank. Deshalb findet man im Internet auch jede "Verschwörungstheorie", die in den Leitmedien totgeschwiegen oder lächerlich gemacht wird. Doch auch hier haben sich heimlich Türsteher versteckt. Seit einiger Zeit werden nicht nur Zugänge kontrolliert sondern auch ganze Häuser, zu denen bestimmte Türen führten, entfernt bzw. abgeschaltet, wie es im WWW-deutsch 2.0 heißt. 51 Wer das genauer wissen will, dem empfehle ich einige Bücher von Gerhard Wisnewski: "Verschlußsache Terror, wer die Welt mit Angst regiert" und sein Buch "Phantomterrorismus" 35 Der Verein, der diese Maßnahmen veranlasst und durchführt, nennt sich Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM). Pornographie ist kein jugendgefährdendes Medium und nach wie vor für Menschen jeden Alters im Internet frei zugänglich. Bestimmte politische Ansichten oder abweichende Geschichtsauffassungen sind es aber sehr wohl. Die BPjM veröffentlicht auch keine Liste, der indizierten und abgeschalteten Internetseiten sondern informiert lediglich über die Anzahl der geschlossen Portale. Bisher wurden 2069 Seiten von der BPjM im Internet abgeschaltet. 52 Ich erinnere an das Grundgesetz Artikel 5 über die Pressefreiheit im dem es nicht heißt: "Eine Zensur findet doch statt." Neben dieser harten Zensur gibt es die weichen Türsteher, die ähnlich wie die Piratenpartei, Protestpotential absorbieren und neutralisieren. Erwähnenswert ist zum Beispiel die Seite PI-News. Mit dem Schlagwort "Politically Incorrect" werden Internetnutzer, die mit der politisch korrekten Sprache in den Massenmedien schon lange nicht mehr zufrieden sind, angezogen. Die Seite selbst ermuntert ihre Nutzer sich vor allem Islamfeindlich zu äußern, nach dem Motto, endlich sagt es mal einer. Kritik an der Regierung der Vereinigten Staaten und an der Politik Israels bleiben aber systematisch ausgeschlossen. Damit bedient diese Seite dieselben Klischees wie die Mainstream-Presse. Ein anderer Gatekeeper ist Noam Chomsky. In seinen politischen Büchern kritisiert er beinahe alles und jeden und auch die Politik und die Medien in den USA. Er gehört zu den meistzitierten Zeitgenossen unserer Epoche. Er weigert sich aber, über 9/11 auch nur nachzudenken. Das will so gar nicht zu seinem ansonsten hyperkritischen Impetus passen. Er bittet das Volk in den Vorhof des Tempels, verwehrt ihm aber den Zutritt zu den letzten Geheimnissen im Allerheiligsten. Mein Verdacht, er ist ein Priester mit besonderem Auftrag, ein Gatekeeper. Das muss ihm nicht einmal selber bewusst sein. Möglicher Weise verhält er sich nur deshalb so, weil ihm ein Platz an der Sonne als Liebling der Weltpresse lieber ist, als im dunklen Untergrund der Wahrheitsbewegung.53 Der Trick mit der neuen Sprache Manche werden sich vielleicht noch daran erinnern. George Orwell schrieb 1948 einen Roman mit dem Titel 1984. Orwell war Kriegsberichterstatter im spanischen Bürgerkrieg und während des Zweiten Weltkriegs bei der BBC angestellt, wo er sich im Wesentlichen mit der Produktion von Kriegspropaganda beschäftigte.54 52 http://de.wikipedia.org/wiki/Bundespr%C3%BCfstelle_f%C3%BCr_jugendgef%C3%A4hrdende_Medien#Liste _der_jugendgef.C3.A4hrdenden_Medien_.28.E2.80.9EIndex.E2.80.9C.29 53 Als Truth Movement bezeichnet man die Bewegung, die die offizielle Version der 9/11 Geschichte in Frage stellt. 54 Sein Werk Animal Farm wurde im Auftrag des britischen Geheimdienstes, als Propagandaschrift gegen den Sowjetkommunismus angefertigt. Die ersten 17 Auflagen dieses Buches wurden vom MI6, dem britischen Auslandsgeheimdienst, finanziert. 36 Allerdings musste er sich der Zensur unterwerfen, worunter er derartig litt, dass er 1943 trotz guten Einkommens kündigte. Diese Erfahrungen hat er literarisch in seinem Roman 1984 verarbeitet. Vieles von dem, was er damals als Zukunftsvision beschrieb, ist längst Realität geworden. Ihm ist es gelungen die Sprache der Propaganda zu dechiffrieren. Die Propaganda, so Orwell, hat eine neue Sprache, das sogenannte "Neusprech" eingeführt. Das Ziel dieser neuen Sprache ist, die Kommunikation der Bevölkerung in so enge, kontrollierte Bahnen zu lenken, dass "Gedankenverbrechen" nicht mehr möglich sind. Durch die neue Sprache bzw. Sprachregelung soll die Bevölkerung so manipuliert werden, dass sie nicht einmal an Aufstand denken kann, weil ihr die Worte dazu fehlen. Das klassische Beispiel für "Neusprech" ist die propagandistische Umdefinition: Krieg ist Frieden. Deshalb gibt es auf der ganzen Welt nur Verteidigungsminister55, obwohl es rein rechnerisch in jedem Verteidigungskrieg auch einen Angreifer geben muss. Mindestens jeder zweite Verteidigungsminister, der in eine militärische Auseinandersetzung verwickelt ist , führt schon aus rein logischen Gründen einen Angriffskrieg. Da es in der modernen Kriegführung üblich geworden ist, dass die "internationale Gemeinschaft" kollektiv über ein Land herfällt, kommen auf einen Verteidigungsminister schnell mal zehn, zwanzig oder mehr Angreifer. Der militärische Angriff auf Afghanistan war der erste "Verteidigungsfall" der NATO nach dem Zweiten Weltkrieg: Krieg ist Frieden! Wer von der Kanzel ruft, "nichts ist gut in Afghanistan", wie Margot Käßmann, der hat eine rote Ampel überfahren. Der Bildzeitungsreporter, der davon ein Blitzlichtfoto macht, ist schnell gefunden. Die "Gedankenverbrecherin" wird ihrer gerechten Strafe zugeführt. Wird im Nachrichtenteil einer großen Zeitung oder in der Tagesschau berichtet, legt schon die Wahl der Worte fest, welchen Standpunkt der Leser oder Hörer einnehmen soll. Ist von "Terroristen" und einem "Regime", einem "Despoten" oder einem "Diktator" die Rede, dann erklärt sich von selbst, dass jedes Mittel recht sein muss, diese Individuen oder Gruppen zu bekämpfen. Werden aber die "Terroristen" von einer befreundeten "Regierung" zu "Rebellen" geadelt, müssen sie in jedem Fall gegen das "Regime" oder den "Diktator" unterstützt werden. Soweit die Sprachregelung. Schaut man sich die reale Geschichte nach 1945 an, so ist nicht von der Hand zu weisen, dass gewählte Regierungen von "demokratischen" Staaten, gestürzt wurden, um Militärdiktaturen an die Macht zu bringen.56 Ein anderes Beispiel ist die familienpolitische Debatte, in der Frauen, die sich selbst um die Früherziehung ihrer Kinder kümmern wollten, mit Begriffen wie "Herdprämie", "Fernhalteprämie", "Verdummungsprämie", "Schnapsprämie" diffamiert und diskriminiert werden.57 55 Der mächtigste Verteidigungsminister residiert mit Sicherheit in den USA. Wenn es dort ausnahmsweise mal etwas zu verteidigen gibt, wie am 11. September 2001 oder in Pearl Harbor versagt die Armee vollständig, wenn es denn stimmt, was ich nicht glaube. 56 Zum Beispiel durch den von USA unterstützen Militärputsch Pinochets In Chile oder zuletzt der Sturz Mursis in Ägypten. 57 Vergleiche hierzu den sehr lesenswerten Brief einer Grünen Kommunalpolitikerin an ihre Partei: http://juergenelsaesser.wordpress.com/2013/11/08/grune-stadtratin-kritisiert-grune-familienpolitik/ 37 Der Zeitungsleser, der glaubt, er bilde sich auf Grund von Informationen und Fakten eine eigene Meinung, merkt gar nicht, dass er die vorgefertigte Meinung mit den angeblichen Fakten bereits verinnerlicht hat. Bei der nächsten Medienumfrage käut er dann diese noch unverdaute Meinung wieder und sondert sie in irgend ein Mikrophon ab. So schließt sich der Kreis. Der Leser und seine Zeitung bestätigen sich gegenseitig. Auf diese Weise kann man aus dem größten Bullshit eine von allen anerkannte Wahrheit machen. Der Trick mit dem Weltmeister Auch wenn es hierzulande völlig aus der Mode gekommen ist, auf irgendetwas stolz zu ein, so hören wir doch schon seit Jahrzehnten, wir seien auch in diesem Jahr wieder Exportweltmeister geworden. Von hier aus wurden mehr Waren und Dienstleistungen in alle Welt geliefert als von irgend einem anderen Land. Bravo! Wir sind nicht nur Exportweltmeister, sondern haben auch einen Handelsbilanzüberschuss. Es wurden mehr Waren und Dienstleistungen ausgeführt als umgekehrt Güter importiert worden sind. Das heißt, hier werden Güter und Dienstleistungen produziert, die in anderen Ländern nachgefragt und verbraucht werden. Die Autos zum Beispiel, die von Hamburg nach China verschifft werden, steigern dort den Wohlstand einer aufstrebenden Mittelschicht. Das Geld, das die Chinesen dafür zahlen steigert die Profite großer global agierender Unternehmen. Die Arbeiter hierzulande legen in der Regel durch sinkende Reallöhne und den vermehrten Einsatz von Leiharbeitern noch ein paar Euro oben drauf. Eigentlich hätten die Autobauer am Fließband nicht wirklich einen Grund, angesichts dieser Situation glücklich zu sein. Aber mit der Zeit sind sie bescheiden geworden und froh, überhaupt noch einen Arbeitsplatz zu haben. Man sagt ihnen, sie sollten stolz sein, weil sie auch in diesem Jahr wieder Exportweltmeister geworden sind. An Griechenland kann man sehen, wie das mit der Weltmeisterschaft funktioniert. Erst verkauft man luxuriöse Autos dort hin, die natürlich mit Krediten finanziert werden. Die Überschuldung des Landes führt in der zweiten Stufe zur Zahlungsunfähigkeit. Nun müssen die Banken, die wegen der Zahlungsausfälle ebenfalls in den Bankrott geschlittert sind, von den Ländern der Europäischen Gemeinschaft gerettet werden. Nach dem man hierzulande mit viel Mühe die Autos gebaut hat, die anderswo gefahren aber nicht bezahlt werden konnten, muss jetzt noch ein zweites Mal kräftig in die Hände gespuckt werden, um die fälligen Kredite zu bedienen. Daran sieht man, wie sehr man sich anstrengen muss, um Exportweltmeister zu werden. Den Chinesen geht es nicht besser. Auch sie sind sehr fleißig und erzielen erhebliche Exportüberschüsse. Deshalb haben sie auch die größten Devisenreserven der Welt in Dollar. Da sie dieses Geld sicher anlegen wollen, investieren sie das meiste davon in amerikanische Staatsanleihen. Im Klartext heißt das, sie finanzieren das amerikanische Haushaltsdefizit und sind der größte Gläubiger der USA. 38 Ich weiß nicht ob das den chinesischen Arbeitern so klar ist, dass sie für die immensen Schulden der Amerikaner arbeiten und dafür so schlecht bezahlt werden, wie kaum ein anderes Volk auf der Erde. Eines ist aber sicher: In dieser Disziplin sind sie Weltmeister. Der Trick mit dem Philantrop „Die Ärmsten haben keine Lobby!“, so zitiert die Frankfurter Rundschau am 28. Januar 2012 auf der Titelseite Bill Gates, den angeblich zweitreichsten Manne der Erde. Wer aber glaubt, der Chef von Microsoft würde sein wie auch immer zusammen gescheffeltes Geld jetzt an die Armen verteilen, der wird enttäuscht. Das Geld bekommen nicht die Armen, sondern die Pharmafirmen für Ihre Impfstoffe, mit denen Bill Gates die ganze Welt beglücken will. Er selbst geriert sich dabei als Philanthrop. Doch Vorsicht, was ist das eigentlich, ein Philanthrop? Gewöhnliche Menschen lieben ihre Mitmenschen mehr oder weniger, manche hassen sie auch aus nachvollziehbaren Gründen. Wer vorgibt, alle Menschen gleichermaßen zu lieben, stellt sich außerhalb der Gattung oder besser gesagt gottgleich über dieselbe. Deswegen wird Bill Gates zusammen mit Steve Jobs58, Gott habe ihn selig, so gerne verehrt. Seine neue Stiftung ist mit einem Stiftungsvermögen 60 Milliarden mehr als drei Mal so groß wie der Haushalt der Vereinten Nationen. Auch vor der „Entwicklungshilfe“ macht die Privatisierung nicht halt.59 Selbstverständlich hält die steuerfreie Stiftung große Aktienpakete von Monsanto, dem größten Pharmahersteller von Impfstoffen. Bill Gates hat bekannter Maßen ein großes Talent durchschnittliche Produkte so zu vermarkten, dass sie irgendwann die ganze Welt braucht.60 Anders als seine noch nicht Geimpften hat er selbst durchaus eine Lobby auch in der Frankfurter Rundschau, die ihm ihre Titelseite zur Selbstdarstellung zur Verfügung stellt und im groß aufgemachten Interview auf wirklich kritische Fragen gänzlich verzichtet. Der Trick mit dem Protektionismus Jeder gehirngewaschene Zeitungsleser weiß spätestens seit Milton Friedman61, dass Protektionismus ein Verbrechen ist. Obwohl in der von den Neoliberalen befreiten Welt Protektionismus überall verboten ist, findet dieses Verbrechen gleichwohl ständig statt. Das ist wie bei allen anderen Verbrechen auch. 58 Steve Jobs ist der verstorbene Gründer der Firma Apple Die Hälfte des Stiftungskapitals, 30 Milliarden, stammt von George Soros, einem anderen weltbekannten und berüchtigten Philantropen. 60 MS-Dos und Windows 61 Milton Friedman ist der Begründer der Neoliberalen Schule der Ökonomie in Chicago. Er und seine Schüler sind als "Chicago Boys" in die Geschichte eingegangen. Wenn immer es darum ging eine feindliche Übernahme zu organisieren, waren die Chicago Boys zur Stelle. Ihr erstes Modellprojekt war der Umbau der Wirtschaft in Chile 1973 nach dem Putsch von Pinochet, dem sie in jeder Beziehung kräftig zur Hand gingen. Die neoliberale Theorie geht davon aus, dass sämtliche Handelsschranken und Begrenzungen des Geldverkehrs abgeschafft werden sollen, um einer wirklich freien Marktwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Absolut lesenswert in diesem Zusammenhang ist das Buch von Naomi Klein, "Schocktherapie" 59 39 Die FDP beschützt die Hotelbesitzer vor der Mehrwertsteuer und die Apotheker vor der Billigkonkurrenz aus dem Internet. Die Bundesregierung schützt die Unternehmen, die über ein Gigawatt Strom verbrauchen, vor der Abgabe für erneuerbare Energien. Die Bundeswehr beschützt deutsche Wirtschaftsinteressen in den Gewässern vor Somalia.62 Die Schweiz und andere Inseln schützen internationale Anleger vor nationalen Steuern. Die Europäische Gemeinschaft protegiert die Agrarindustrie mit über 50 Milliarden Euro pro Jahr. Die europäische Zentralbank und die verschiedenen "Rettungsschirme" schützten die Banken vor den Kreditausfallrisiken, für die sie eben noch hohe Zinsen kassiert haben. Das Weltweite Patentrecht schützt Monsanto und andere vor der erfolgreichen Bekämpfung des Welthungers und Millionen aidskranke Afrikaner vor dem Überleben. Die "Nachrichtendienste" auf der ganzen Welt schützen in ihren Kellern Millionen kleine und große Geheimnisse vor dem Tageslicht. Die US-Army beschützt die ganze Welt vor allem und jedem nur nicht vor ihr selbst. Wir sehen, Milton Friedman hatte recht, der Protektionismus ist in der Tat ein Verbrechen. Was er uns allerdings verheimlicht hat, ist, dass er selbst und seine Jünger die größten Verbrecher sind. Der "Freie Markt", ist in Wirklichkeit ein gigantischer Fünfjahresplan einer Hand voll beinahe allmächtiger Monopolisten. Es handelt sich dabei um eine Lizenz zum Töten für den Fuchs im Hühnerstall. Der Helene Fischer Trick Bisher war die im sibirischen Krasnojarsk geborene deutsche Schlagerprinzessin Helene Fischer die Quotenqueen des Mitteldeutschen Rundfunks, die sich Großmütter als Freundin ihrer Enkel wünschen. In diesem Genre hat sie mehrere Gold- und Platinplatten herausgebracht. Jetzt soll ihr ein neues Image verpasst werden. Zu diesem Zweck wird sie als Moderatorin für die Bambi-Verleihung 2013 engagiert. Bei der Schlussmoderation unterläuft ihr ein folgenschweren Fehler. Sie sagt fälschlicher Weise: "Das war der Echo!" und dreht sich geschickt von der Kamera weg. Jede Zeitung schreibt am folgenden Tag über diese peinliche Panne, nicht ohne zu erwähnen, dass ihr der Versprecher wohl deshalb unterlaufen sei, weil sie selbst im Frühjahr diesen Preis schon in, man höre und staune, zwei Kategorien verliehen bekommen hat. Alle, die den Namen Helene Fischer noch niemals gehört haben, kennen jetzt ihren Namen und wissen, dass sie Gold und Platinplatten gemacht- und den Echo gleich zwei Mal gewonnen hat. Auf ihrem nächsten Konzertauftritt überraschte sie ihr Stammpublikum mit dem Robin Williams Hit "Let me entertain you." 62 So sagte es der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler kurz bevor er seinen Rücktritt nicht wirklich erklärte. 40 Der eigentliche Hit war aber der "zufällige" Echo-Versprecher. Die PR-Agentur, die sich das ausgedacht hat, lag goldrichtig. Helene Fischer wurde seither in Deutschland häufiger im Internet aufgerufen als Miley Cyrus. Natürlich hat auch der Helene Fischer Trick seine historischen Vorbilder. Berühmt geworden ist er durch die sogenannte Dreyfus-Affäre. Am 15. Oktober 1894 wurde Alfred Dreyfus, ein jüdischer Hauptmann im französischen Generalstab, unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet. Zunächst erschienen die Anschuldigungen und Enthüllungen in rechtskonservativen und rechtsextremen Zeitungen. Von der fünften Kolonne und einer jüdischen Weltverschwörung war die Rede. Der Vorgang wurde von der bürgerlichen Presse aufgenommen und entwickelte sich zu einem Thema, das die französische Gesellschaft mehr in Wallung brachte, als irgend ein anderes Thema. Dreyfus war, wie sich herausstellte völlig unschuldig. Trotzdem wurde er, obwohl das längst offensichtlich war, mehrmals verurteilt und erst nach mehr als zwölf Jahren rehabilitiert. Den Landesverrat gab es allerdings tatsächlich, der wirklich Schuldige, war der Major Graf Walsin-Esterhazy, der allerdings sehr bald freigesprochen- und später nie wieder vor Gericht gestellt wurde. Die Theorie von der fünften Kolonne und der Weltverschwörung, wie sie von reaktionären Kräften zunächst in die Welt gesetzt worden war, konnte dank der erwiesenen Unschuld des jüdischen Hauptmanns als endgültig widerlegt betrachtet werden. Genau das war das geheime Ziel der merkwürdigen Verurteilungen eines unschuldigen Menschen. Genau wie beim "zufälligen" Versprecher bei der Bambi-Verleihung erkennen wir hier den Helene Fischer Trick. Ich habe den Verdacht, dass es sich auch bei Tilo Sarrazin um einen Helene Fischer Trick handeln könnte. Thilo Sarrazin ist Banker und hatte höchste politische Ämter inne. Das macht ihn in meinen Augen nicht gerade vertrauenswürdig. Er bringt ein Buch heraus, "Deutschland schafft sich ab", das zum meistverkauften Bestseller der Nachkriegsgeschichte avancierte. Auch das ist verdächtig. Ohne massive Unterstützung von berufener Seite ist ein solcher Cup nicht zu machen. In Stufe II des Masterplans geht ein beispielloser Shitstorm über Thilo Sarrazin hinweg. Auch eine solche Kampagne entwickelt sich nicht von alleine, sondern muss von einflussreichen Medienkonzernen so gewollt sein. Es sind dieselben Konzerne, die auch das Buch gehypt haben. In Stufe III verurteilt die gesamte Medienöffentlichkeit Thilo Sarrazin unisono und erklärt ihn zur Persona non grata. Alles, was Thilo Sarrazin jemals gesagt und geschrieben hat, gilt fortan als unwissenschaftlich und verwerflich. Das Perfide an der Sache ist, dass das Buch selbst nahezu alle vernünftigen Argumente enthält, die die derzeitige Integrations- und Familienpolitik in Frage stellen. Der Erfolg dieser Strategie stellt sich in etwa so dar: Ein ernst gemeinter Hinweis am Familientisch auf die niedrige Geburtenrate wird schnell mit dem Hinweis kommentiert: "Ja, Ja, Deutschland schafft sich ab." Und genau das, ist der Sinn der Veranstaltung. Alle sachlichen Argumente, die den Mainstream der Integrations- und Familiendebatte in Frage 41 stellen, stehen unter Generalverdacht und sind diskreditiert.63 Das Erscheinen des Buches "Deutschland schafft sich ab "von Thilo Sarrazin ist genauso wenig "zufällig", wie der Versprecher Helene Fischers. Der Trick mit der Diskriminierung Wir leben, so heißt es und so fühlen wir uns auch, in einer freien, offenen und demokratischen Gesellschaft. Die Grundwerte, auf die wir uns berufen, leiten sich von der Französischen Revolution her, die neben der Freiheit auch die Gleichheit und Brüderlichkeit betont. Hier ergibt sich schon ein erstes Problem, weil der Begriff der Brüderlichkeit auf einen Unterschied64 hinweist und eben nicht auf die Gleichheit. Deshalb wird heute lieber politisch korrekt von der Geschwisterlichkeit gesprochen. Das zweite Problem ist die Gleichheit. In der gesamten belebten Natur ist nahezu nichts gleich sondern fast alles unterschiedlich. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist so signifikant, dass nur ein(e) absichtlich Blinde(r) ihn übersehen kann. Während man nach dem NSA-Skandal das Feld der bürgerlichen Freiheitsrechte nahezu vollständig zu Gunsten des totalitären Überwachungsstaates geräumt hat, wird umso lautstärker das Recht auf Gleichheit betont. Um dieses Recht zu verteidigen, wird jegliche Art von "Diskriminierung" mit geradezu missionarischen Eifer bekämpft. Vorreiterin dieses Kampfes ist die Frauenbewegung. Keine_r darf wegen seines/ihres Geschlechtes diskriminiert werden. Die zweite große Strömung in diesem Kampf für die Gleichheit ist der Antirassismus und gepaart mit ihm der Antifaschismus. Zu den klassischen Definitionen treten neue Kategorien hinzu. Begriffe wie "Islamophobie" oder "Homophobie" werden als Geisteshaltungen erkannt, die es ebenfalls zu bekämpfen gilt. Als Gipfel dieser Bewegung kann die so genannte "Queer-Theorie" angesehen werden, die es sich zum Ziel gesetzt hat, immer neue schützenswerte Gruppen zu entdecken. Hoch im Kurs stehen zur Zeit die Hermaphroditen. Sie haben, so heißt es, ein drittes, schützenswertes Geschlecht. Wer wollte bestreiten, dass Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer sexuellen Identität diskriminiert wurden und werden? Wer wollte in unserer Gesellschaft, als Rassist, Faschist, Antisemit, Sexist, homophob oder islamophob gelten?65 63 Dasselbe gilt für das so genannte Manifest von Anders Brevik, dem Massenmörder von Oslo. Es enthält alle relevanten Gegenpositionen zum derzeitigen Mainstream, die auf diese Weise diskreditiert werden. Viele Anzeichen deuten darauf hin, das auch das Massaker von Oslo eine Inszenierung war, genauso wie die Anschläge in New York, Madrid und London, um nur die wichtigsten zu nennen. 64 Auch wenn es immer wieder heftig abgestritten wird, den Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es tatsächlich. 65 Wurden früher Homosexuelle ins Gefängnis geworfen und für krank erklärt, so sind es heute umgekehrt diejenigen, die sich der neuen Gender-Heilslehre nicht anschließen wollen. Sie werden auf Grund der neuen 42 Der Trick mit der Antidiskriminierung besteht darin, dass systematisch genau das Gegenteil dessen erreicht wird, was scheinbar intendiert ist. Wenn in einer Gesellschaft die Rechte einer Minderheit betont werden, führt das zur Solidarisierung innerhalb der Minderheit. Damit grenzt sich die Randgruppe um so deutlicher von der Mehrheitskultur ab und bildet eine eigne Subkultur. Das Programm der Antidiskriminierung führt gerade nicht zur Integration einer Gesellschaft sondern fördert deren Auseinanderfallen in verschiedenste Subkulturen. Außerdem wird so eine aggressive Grundstimmung der verschiedenen Gruppen untereinander befördert. In den globalen multikulturellen Metropolen zerfällt die urbane Kultur in klar voneinander abgegrenzte Subkulturen, die nicht selten zu einem Sprengsatz werden können. Ethnische Unruhen in den USA und vielen verschiedenen europäischen Metropolen machen deutlich, wie explosiv dieses Gemisch ist. Die vom Antidiskriminierungskampf beförderte Queer-Gruppensolidarität, führt dazu, dass einzelne Vorkommnisse, zum Beispiel der Todesfall eines Delinquenten durch Polizeieinsatz, von der betroffene Ethnie oder Minderheit als Angriff auf die ganze Gruppe wahrgenommen wird. Die Folge sind nicht selten Straßenschlachten mit duzenden weiteren Toten. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung anhalten und sich weiter verstärken wird. Den meisten Agent_innen der Antidiskriminierungsbewegung ist nicht bewusst, dass ihr Kampf für Gleichheit, die Diskriminierten nicht integriert, sondern sie in ihrer Randständigkeit festhält und ihr Anderssein kultiviert.66 So kommt es, dass die Antidiskriminierungsbewegung der fortschreitenden Diskriminierung der Gesellschaft nicht, wie vordergründig beabsichtigt, entgegenwirkt, sondern sie im Gegenteil sogar befördert. Auch wenn es die Qeer-Theoretiker_innen im Einzelnen gut meinen mögen, in der Summe wirkt diese Bewegung aber desintegrativ und zerstörerisch auf die Gesellschaft. Dieser Effekt wird auch bewusst ausgenutzt und gesteuert um ein Staatswesen zu destabilisieren. Die schrecklichsten Beispiele dafür sind gegenwärtig die ethnischen und religiösen Auseinandersetzungen in den arabischen Staaten rund um das Mittelmeer. In den neunziger Jahren wurde die gesteuerte Desintegration durch ethnische Parzellierung geschickt genutzt, um die Bundesrepublik Jugoslawien zu zerstören.67 Werfen wir nun einen Blick auf die konkrete Praxis der Antidiskriminierung, die via Uno und EU in beinahe allen Staaten der westlichen Zivilisation Gesetzesrang erreicht hat. In der Bundesrepublik findet diese Idee im AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz) Ausdruck. Beispiel: Ein Kfz-Meister will eine Stelle in seiner Autowerkstatt neu besetzen. Es bewerben sich neun Männer und eine Frau. Er stellt einen der neun Männer ein. Acht Männer und eine Frau haben das Nachsehen. Antidiskriminierungsgesetzte kriminalisiert, d. h. strafrechtlich verfolgt und zusätzlich mit dem Begriff "Homophobie" als psychisch krank stigmatisiert. 66 Das schlimmste, was den Queer-Theoretiker_innen passieren könnte, ist die gelingende Integration einer Gesellschaft, verlöre doch dadurch die Queertheorie ihre Daseinsberechtigung. 67 Hier empfehle ich das Buch "Die Zerstörung der Bundesrepublik Jugoslawien", das wichtige Etappen des Prozesses gegen Slobodan Milosevic nachzeichnet und das Kapitel die Zerstörung der Bundesrepublik weiter oben. 43 Die Frau ist nun berechtigt, den Kfz-Meister nach dem AGG wegen Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechtes anzuzeigen. Das Gericht nimmt die Anzeige entgegen und eröffnet das Verfahren gegen den selbständigen Handwerker. In jedem anderen Verfahren, zum Beispiel in einem Mordprozess, muss die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten die Schuld nachweisen, während der Beschuldigte das Recht hat, zu schweigen. Das AGG dreht die Beweislast um, und stellt damit einen zentralen Rechtsgrundsatz unserer demokratischen Gesellschaft auf den Kopf. Der Handwerksmeister muss nun den Nachweis erbringen, dass er die Bewerberin X nicht auf Grund ihres Geschlechtes, sondern aus anderen Gründen nicht eingestellt hat. Nun kann man in einem freien Land keinen Unternehmer dazu zwingen, wen auch immer zu beschäftigen oder nicht zu beschäftigen. Die Nichteinstellung einer Frau ist an sich noch keine strafbare Handlung. Allein die Gründe, die zu der Handlung führten, sind nach dem AGG strafrechtlich relevant. Nicht die Tat an sich ist strafbar, sondern, was der Täter sich dabei gedacht hat, ist Gegenstand des Prozesses. Die Gedanken des Beschuldigten werden bestraft, nicht seine Taten. Das erinnert mich ein weiteres Mal an Geoge Orwell, der in seinem Roman 1984 von den "Gedankenverbrechen" gesprochen hat, die in seinem fiktiven Überwachungs- und Kontrollstaat mit allen Mitteln verfolgt werden. Ziel der Politik dieses Staates ist es, die "Gedankenverbrechen" so nachhaltig zu verfolgen, dass die Menschen irgendwann nichtmehr in der Lage sein werden, die verbotenen Gedanken überhaupt noch zu denken. Das AGG und die anderen Antidiskriminierungsgesetze in der westlichen Welt sind in großer Schritt in diese Richtung. Diese Antidiskriminierungsgesetze bewirken genau das, wogegen sie angeblich ankämpfen: Die Stigmatisierung anders denkender, anders lebender und anders seiender Menschen. Wer sich dem herrschenden Zeitgeist nicht anpassen will, gerät in Gefahr als Rassist, Sexist oder schlimmeres diffamiert und stigmatisiert zu werden. Außerdem kann es ihm passieren, dass seine Meinung und sein Verhalten ihm als Geistes-Krankheit, Homophobie oder Islamophobie ausgelegt wird und schließlich wird er mit Hilfe des AGG auch noch kriminalisiert und mit gerichtlichen Strafen bedroht. Das alles gleicht der Wiedereinführung des Paragraphen 175 StGB nur mit umgekehrten Vorzeichen. Diesmal ist es nicht eine Minderheit, die mit Hilfe des Gesetzes stigmatisiert, pathologisiert und kriminalisiert wird, sondern die Mehrheit. Wie weit die Kriminalisierung des traditionellen Eheverständnisses gehen kann, wird gerade in Frankreich durchexerziert. Nach der Einführung der "Ehe für alle" 2013 wurde die Weigerung der zuständigen Bürgermeister eine Trauung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern durchzuführen mit einer Strafandrohung von 75.000 Euro und einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bewährt. Ironischer Weise entspricht das genau dem Strafmaß, das die Nationalsozialisten 1935 für homosexuelle Handlungen vorsahen. Sie verschärften die Strafandrohung des §175 von damals sechs Monaten auf fünf Jahre. 44 Willkommen im Faschismus für alle! Viele Tausend Bürgermeister in Frankreich haben eine Petition unterschrieben, die ihnen erlauben soll, nicht gegen ihre eigene Überzeugung zu handeln und ihnen das Recht gewährt, die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare anderen Standesbeamten zu übertragen.68 Die Regierung hat dieses Ersuchen abgelehnt. Nachdem sich einige Bürgermeister öffentlich dazu bekannt haben, eine solche Trauung nicht zu vollziehen und regelmäßig auch die volle Unterstützung ihrer Stadtparlamente haben, wird jetzt die Probe aufs Exempel gemacht: Ein schwules Pärchen hat sich eigens in dem Bezirk eines solchen Bürgermeisters angemeldet, um dafür zu sorgen, dass das dortige Stadtoberhaupt seine absurde Strafe auch tatsächlich antreten muss. Der Trick mit dem Opfer An den Trick mit der Diskriminierung schließt sich nahtlos der Trick mit dem Opfer an. Queere Gruppen fühlen sich immer auch als Opfer der Mehrheitsgesellschaft. Es ist leichter, sich als Opfer einer Entwicklung zu sehen und auf dieser Basis Forderungen zu stellen, als sich als Täter fühlen zu müssen, der zur Verantwortung gezogen werden kann. Deshalb ist es so ungeheuer attraktiv, zu den Opfern zu gehören. Bei diesem Thema lohnt sich ein Blick in die Religionsgeschichte. Das größte denkbare Opfer, so heißt es, habe Christus vollbracht. Er habe sich für die Sünden der Menschen geopfert und sein Leben dafür hingegeben. Weil Jesus dieses Opfer dargebracht hat, wird er seit zweitausend Jahren verehrt. Mose und Mohammed kommen dagegen eher als beherzte Täter daher. Der eine führt sein Volk aus Ägypten in die Freiheit und der andere verbreitet den Islam mit Überzeugungskraft, Feuer und Schwert im Mittelmeerraum. In der säkularen Welt des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird das Opfer Christi kaum noch verstanden. An seine Stelle sind die verfolgten Minderheiten getreten, die zum Opfer ungerechter Verhältnisse geworden sind. Ein Opfer ist so gewaltig, dass es zum Sinnbild für die ganze Welt geworden ist, das vollständige Brandopfer, der Holocaust.69 Für das weltweite säkulare Judentum hat dieses Opfer dieselbe zentrale sinnstiftende und zusammenhaltende Funktion, wie das Opfer Christi für die Kirche. Dieser Opfergedanke fördert auf besondere Weise die traditionelle Diskriminierung des Judaismus zwischen Juden und Goyim70. Er stabilisiert den inneren Zusammenhalt, der durch 68 die Veranstalter der 'manif pour tous' erwarteten 800'000 - die, die dort waren, sagten alle, es wären 1,3 Millionen Menschen in den 4 Zügen der Manifestation gewesen... Viele seien nach ein paar Stunden gegangen, weil es so kalt war, und die Polizei zählte nur die Leute, die angekommen sind ... Unzählige Bürgermeister (18'000 !, die Hälfte der insgesamt 36'000) waren anwesend, viele Abgeordnete der 'UMP', mehrere Kardinäle und Bischöfe, sogar eine Delegation der Schwulen, die GEGEN die Homo-Ehe sind und sie gar nicht wollen. Sie wissen genau, dass Kinder einen Vater und eine Mutter brauchen. 69 Gilad Atzmon, ein in Israel geborener Jude, der in der israelischen Armee gedient hat und als erfolgreicher Jazzmusiker in London lebt, hat den Holocaust als neue Religion analysiert. Ausführlich beschreibt er seine Gedanken in dem Buch "The Wandering Who." In Frankreich ist Anfang 2014 diese Religion zur Staatsreligion erhoben worden, als man dem schwarzen Komiker Dieudonné nationales Auftritts Verbot erteilt hat. Vergleiche die einschlägigen Artikel von Gilad Atzmon zu diesem Thema: http://www.gilad.co.uk/writings/the-meaning-ofdieudonne.html 45 die Religion kaum noch gegeben ist, und stellt alle Nichtjuden unter Antisemitismusverdacht.71 Der Trick mit dem Opfer ist eigentlich so alt und banal, dass man ihn gar nicht eigens erwähnen müsste. Schon Adam und Eva haben im Paradies die Verantwortung für ihr Tun abgestritten und erklärt, sie seien zum Opfer der verführerischen Schlange geworden. Gott hat sich auf diese Diskussion nicht eingelassen, sondern die beiden konsequenter Weise aus dem Paradies hinaus geworfen. Das beste Beispiel dafür, wie man mit diesem Trick gewinnbringend umgehen kann, hat Joschka Fischer geliefert. Er, der zum ersten deutschen Täter nach 1945 wurde, als er Kampfbomber in den Jugoslawienkrieg schickte, hat diesen Einsatz mit dem Opfer der Juden in Auschwitz begründet. Wie sagte doch Pontius Pilatus? Ich wasche meine Hände in Unschuld. Die Opfer der Vergangenheit werden instrumentalisiert, um damit neue Opfer und neue Kriege zu rechtfertigen. Fast in jedem Krieg wird der Mythos von allen Seiten gepflegt, man sei Opfer eines heimtückischen Angriffs geworden, gegen den man sich habe wehren müssen. Da das aber regelmäßig alle behaupten muss schon rein rechnerisch mindestens jede zweite Kriegspartei gelogen haben. Der Trick mit der Ablenkung Wenn alle oben genannten Tricks nicht geholfen haben und wider Erwarten doch einmal etwas schief gegangen sein sollte, dann hilft immer noch der Trick mit der Ablenkung. Am klarsten wird die Funktionsweise dieses Tricks in dem Spielfilm "Wag The Dog", zu deutsch, "Wenn der Schwanz mit dem Hund wackelt", beschrieben. Folgendes ist schief gelaufen: Der amerikanische Präsident hat 14 Tage vor seiner Wiederwahl die 9. Klasse einer Mädchenschule im Weißen Haus empfangen. Wie es der Zufall will, landet er mit einer attraktiven minderjährigen Schülerin allein im Oval Office. Beide sind so fasziniert voneinander, dass es zu mehr oder weniger gewollten sexuellen Handlungen kommt. Die Schülerin kann ihr kleines Geheimnis nicht für sich behalten und die Massenmedien tun, was sie tun müssen. Sie bringen die Geschichte als Topmeldung in den Nachrichten. Die Wiederwahl des Präsidenten, der eben noch um Längen vor seinem Gegenkandidaten lag, scheint im letzten Augenblick zu scheitern. Einer der fähigsten Präsidentenberater, gespielt von Robert de Niro, bekommt den Auftrag den Präsidenten zu retten. Er weiß, dass es nur ein Mittel gibt, die Schmuddelgeschichte aus den Titelseiten zu bekommen. Er muss eine Meldung generieren, die noch höhere Priorität hat. Es kommt nur eine Sache in Frage: Ein Krieg. Robert de Niro erfindet einen Krieg gegen Albanien und engagiert einen Hollywoodproduzenten, Dustin Hoffmann, der die dazu nötigen Videos kreiert. 70 Goyim ist die Bezeichnung für die Völker oder die Heiden im Judentum. Hier empfehle ich sehr den Film eines Israelis über http://www.youtube.com/watch?v=BSxrD05C9x8 71 das Thema Antisemitismus: 46 Die CIA kommt dahinter, dass dieser Krieg in Wirklichkeit gar nicht stattfindet und meldet an die Presse, der Konflikt sei siegreich zu Ende gegangen. Die peinliche Geschichte mit der Schülerin kehrt in die Schlagzeilen zurück. Robert de Niro gibt aber nicht auf und erfindet einen amerikanischen Soldaten, der hinter den feindlichen Linien gekidnappt wurde und nun befreit werden muss. Nach einigen weiteren Verwirrungen wird der Präsident wiedergewählt. Dustin Hoffmann, der die ganze Sache überhaupt erst möglich gemacht hat, will die Geschichte veröffentlichen und dafür ausgezeichnet werden. Wie nicht anders zu erwarten, kommt er kurz vorher auf ungeklärte Weise ums Leben. Solche Ablenkungsmanöver passieren nicht nur im Kino. Die Berichterstattung über das Massaker von Srebrenica zum Beispiel hat erfolgreich die ethnische Säuberung der Krajina überdeckt.72 Die theatralische Inszenierung der Ermordung Osama Bin Ladens überdeckte den Höhepunkt des Skandals um Barak Obamas gefälschte Geburtsurkunde. Der Anschlag beim Boston Marathon lenkte die Öffentlichkeit von der Veröffentlichung eines neuen Berichtes über Gräueltaten in Guantánamo und anderen Foltergefängnissen ab.73 Der Trick mit dem Hund (s.o.) ist auch ein Ablenkungsmanöver genauso wie die Mutter aller Desinformationskampagnen: der alte Trick des Nero.74 Damit schließt sich der Kreis und wir sind wieder beim erstem Trick unseres kleinen Reigens angekommen.75 72 Für Leser, die, wie die meisten, noch nie von dieser ethnischen Säuberung gehört haben: im Sommer 1995 wurden 150.000 bis 200.000 Serben innerhalb weniger Tage aus der Krajina vertrieben, die sie schon seit Jahrhunderten bewohnt hatten. 73 Vergleiche Gerhard Wisnewski, "Verheimlicht, vertuscht, vergessen" 2014 74 Wie oben erwähnt wurde dieser alte Trick überaus erfolgreich am 11. September 2001 neu aufgelegt. (s.o.) 75 Noam Chomsky hat diesen Trick auch mit den Worten beschrieben: Kreiere ein Problem und biete dann eine Lösung des Problems an und die Menschen werden dir dahin folgen, wohin sie eigentlich nicht wollten. Chomsky beschreibt diesen Vorgang sehr plastisch mit den Worten: "Create problems, then offer solutions. This method is also called “problem -reaction- solution. “It creates a problem, a “situation” referred to cause some reaction in the audience, so this is the principal of the steps that you want to accept. For example: let it unfold and intensify urban violence, or arrange for bloody attacks in order that the public is the applicant‟s security laws and policies to the detriment of freedom. Or: create an economic crisis to accept as a necessary evil retreat of social rights and the dismantling of public services." http://noamchomsky.tumblr.com/post/13867896307/noam-chomsky-10-strategies-of-manipulation-by-the Allerdings weigert sich Noam Chomsky bis heute standhaft, den 11. September selbst in dieses Schema einzuordnen. 47 Von der Demokratie Der eigentliche Wahlbetrug Ich höre immer wieder Wahlbetrug in Russland, und frage mich, warum man den „persönlichen Freund“ Helmut Kohls und Gerhard Schröders, Vladimir Putin, "den lupenreinen Demokraten" auf einmal so verunglimpfen muss. Soweit ich sehe, kann seit über hundert Jahren niemand in Amerika Präsident werden, wenn er nicht von einer einflussreichen winzigen Klicke aus Finanz-, Rüstungs- und Ölmagnaten eigens dafür ausgesucht wurde. Nur in Ausnahmefällen, als das amerikanische Volk sich auf die herkömmliche Weise über die Massenmedien einfach nicht überzeugen lassen wollte, griff man auch in Amerika zum gewöhnlichen Wahlbetrug, wie bei der Präsidentenwahl von George W. Bush im Jahr 2000 geschehen. Wenn ich an die in Deutschland gewählten Regierungschefs der Vergangenheit denke, dann hat eine Wahl selten etwas bewirkt, es sei denn das Gegenteil des ursprünglich Erwarteten. Als die Rot-Grüne Regierung an die Macht kam, wurden die ersten deutschen Soldaten in den Krieg geschickt, die Gesetzte, die für die heutige Finanzkrise verantwortlich sind, alle erst verabschiedet und der größte Sozialabbau in der Geschichte der Bundesrepublik eingeleitet. Ich konnte es hinterher selbst nicht glauben, dass ich diese Regierung gewählt hatte. Ein Weiteres Beispiel für die verkehrte Welt der Politik ist die Abschaffung der Wehrpflicht durch eine von der CDU/CSU geführte Regierung. Hätte die SPD die Wehrplicht abschaffen wollen, hätte sie mit dem massiven Widerstand konservativer Kreise rechnen müssen, die in der Sozialdemokratie ein weiteres Mal eine Ansammlung vaterlandsloser Gesellen erblickt hätte. Will man eine heilige Kuh schlachten, wie etwa die Wehrpflicht, den Sozialstaat, den wirtschaftlichen Protektionismus eines Landes oder will man nach Jahrzehnten des Friedens einen neuen Krieg anfangen, wie in Jugoslawien geschehen, dann sollte man gerade die Partei unterstützen und an die Regierung bringen, die die jeweilige heilige Kuh am höchsten hält. Eine Partei, wenn sie an der Regierung ist, kann ihre Wähler viel leichter von der angeblichen Notwendigkeit einer unpopulären Maßnahme überzeugen, als das aus der Oppositionsrolle heraus möglich wäre. Für mich ist das der eigentliche Wahlbetrug. Oder noch genauer, der eigentliche Wahlbetrug besteht darin, dass es in Wirklichkeit gar nichts zu wählen gibt. Das Zirkuspferd mit den drei Knöpfen Wie demokratisch ist unsere Gesellschaft wirklich? Welcher Beschäftigte hat jemals seinen Vorgesetzten wählen dürfen? Welche Fußballmannschaft stimmt über die Startaufstellung ab? Welches bezahlte Theaterensemble entscheidet selbst über die Inszenierung ihres neuen Stückes? 48 Unsere Arbeitswelt ist durch und durch hierarchisch organisiert. Wenn gewählt wird, dann von oben nach unten. Der Unternehmensvorstand wählt den Geschäftsführer, der Kirchenvorstand stellt die Kindergartenleiterin ein. An demokratischen Wahlen dürfen wir alle vier bis sechs Jahre teilnehmen, je nachdem in welchem Verein wir Mitglied sind oder in welchem Bundesland wir leben oder welcher Staat unsere Heimat ist. Wenn wir unsere Stimme abgegeben haben, ist sie tatsächlich weg und gehört ab sofort dem Empfänger der Stimme, dem Abgeordneten, dem Vereinsvorsitzenden, dem Bürgermeister oder dem Präsidenten. Was der dann mit unserer Stimme macht, ist seine Sache. Er ist ab sofort nur seinem Gewissen, wenn er eins hat, und nicht mehr seinen Wählern verantwortlich. Abgeordnete, die ihr Gewissen tatsächlich benutzten, kommen leicht in Schwierigkeiten. Normaler Weise haben sie ihr Gewissen an der Fraktionstür abzugeben und immer so abzustimmen, wie es der Fraktions- und Parteivorstand vorgibt. Wenn ein Volksvertreter doch einmal von seinem eigenen Gewissen geplagt wird, wie es bei Frank Scheffler und anderen der Fall gewesen ist, dann versucht man ihm ganz undemokratisch sogar das Rederecht vor dem gewählten Parlament zu entziehen. Die Demokratie ist ein Zirkus. In der Arena werden ausgewählte Zirkuspferde herum geführt, damit alle sehen wie demokratisch die Veranstaltung ist und Beifall klatschen. Die Entscheidungen fällt der Direktor, der selbst nicht in Erscheinung tritt. Warum ist er Direktor? Weil das eingenommene Geld ihm gehört und er darüber bestimmt, was damit gemacht wird. So funktioniert der Zirkus und so funktioniert die Demokratie. Angela Merkel ist das Zirkuspferd mit den drei Knöpfen auf der Jacke, das vorne weg läuft. Zu der Frage, wer der Zirkusdirektor oder die Zirkusdirektoren sind, gibt es bislang nur naheliegende Vermutungen. Alle Macht geht vom Volke aus... Es ist doch schön zu hören, dass es unter fünfhundert Abgeordneten im Bundestag weinigsten eine gibt (Herta Däubler-Gmelin), die sich noch daran erinnert, was mit Demokratie ursprünglich einmal gemeint war: Herrschaft des Volkes. Schön auch zu hören, dass eine Abgeordnete, die Verträge denen sie zustimmen soll, offensichtlich vorher liest. Der EFSF76 lag bei der Abstimmung weder dem Parlament noch der Kanzlerin in einer lesbaren Form vor. In der Tat setzt der mittlerweile beschlossene ESM77 alles außer Kraft, was entfernt an Demokratie erinnert. Einem demokratisch nicht legitimierten Gouverneursrat soll das Recht eingeräumt werden, bei den Vertragsstaaten Gelder in unbegrenzter Höhe innerhalb einer Woche einzuziehen. Das gilt jenseits der 700 Milliarden (Sarkozy fordert jetzt schon eine Billion), die sofort bereit gestellt werden sollen. 76 77 The European Financial Stability Facility (EFSF) Der Europäische Stabilitätsmechanismus (kurz ESM, englisch European Stability Mechanism) 49 Kein Staat darf diesen Vertrag jemals kündigen. Der Gouverneursrat, einmal eingesetzt, wird von keinem Parlament kontrolliert, weder in Europa noch durch die Parlamente der einzelnen Mitgliedsstaaten. Die Mitglieder des Gouverneursrates sind gegenüber jeder Gerichtsbarkeit immun, haben aber das Recht alles und jeden zu verklagen. Es fehlt eigentlich nur noch das Recht alles und jeden zu erschießen. Durch die Immunität wäre selbst ein nachgewiesener politischer Mord für die Gouverneure selbst straffrei. Es gibt keine Instanz, die ein Verfahren zur Aufhebung der Immunität auch nur anstrengen könnte.78 Der ESM beraubt die nationalen Parlamente zunächst ihrer Hoheit über das Haushaltswesen. Im zweiten Schritt führt es zum Ausverkauf durch Privatisierung ganzer Staaten zum Schnäppchenpreis, wie wir es gerade in Griechenland erleben und in unzähligen anderen Staaten bisher erlebt haben. Christian Wulff, wenn er das, was er zu diesen Themen bereits gesagt hat, ernst gemeint haben sollte, hätte diesen Vertrag niemals unterschreiben dürfen. Unser freiheitsliebender Pastor im höchsten Staatsamt, Joachim Gauck, brachte das nötige Gottvertrauen mit, um mit seiner Unterschrift die Macht des Volkes endgültig in die Hand einer winzigen Finanzoligarchie zu legen. Wozu brauchen wir die Demokratie? Wir haben doch die Freiheit! Damit bewahrheitet sich eine alte Erkenntnis: Die Macht geht vom Volke aus und kommt nie wieder zurück. Wie wird man Kandidat? Ein gutes Beispiel dafür, wie man Kandidat wird, ist Peer Steinbrück. Im September 2012 war offensichtlich sogar der Vorsitzende der SPD, Siegmar Gabriel, überrascht, die Kandidatur so frühzeitig bekanntgeben zu müssen.79 Die Entscheidung selbst war natürlich schon längst gefallen. Wann und wo genau, weiß auch der Vorsitzende offenbar nicht. Von Günther Jauch wurde der neue Kanzlerkandidat schon am 20. Mai 2012 in seiner Sonntagabendtalkshow vorgestellt. Unterstützt wurde er dabei von keinem Geringeren als dem Altkanzler Helmut Schmidt. Eingeweihte wussten schon im Juni 2011, dass die Entscheidung gefallen war. Dort stand jener Mann das erste Mal auf der offiziellen Liste der Teilnehmenden auf einer Bilderbergkonferenz80 78 Es hat vergleichbare Gesetze in der Geschichte immer wieder gegeben. Das bekannteste Gesetz dieser Art ist das Ermächtigungsgesetz bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland. 79 Da man sicher schon wusste, dass die hohen Honorare im 20.000 Euro Bereich, die Steinbrück für seine Vorträge einheimste, in den nächsten Wochen durch die Medien gehen würden, sah man sich zum Handeln gezwungen. 80 Auf den Bilderbergkonferenzen treffen sich seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts die einflussreichsten Menschen in Europa und Amerika aus Hochadel, Politik, Medien und Wirtschaft jährlich zu geheimen Konferenzen. In der Regel wurden alle Kanzler(innen) und Präsidenten auf diesen Konferenzen eingeladen bevor sie in ihr Amt gewählt wurden. Neben Peer Steinbrück zählten auch Jürgen Tritin und Cem Özdemir von den Grünen zu den geladenen Gästen. Die Liste der Teilnehmenden ist mittlerweile öffentlich, die Themen bleiben weiter geheim und Berichte in den Medien darüber gibt es nach wie vor nicht. http://bilderbergmeetings.org/participants_2011.html. 50 Die Partei erfährt es wie immer zuletzt. Das ist das Wesen der westlichen Demokratie. Die Partei darf erst am 9. November 2012 in der Bundesparteitagsnacht aufmarschieren und die Hand für den neuen In-den-Wahlkampf-Führer heben. Unsere Großeltern haben vergleichbare Rituale in denkbar schlechter Erinnerung. Dass es auch anders geht, haben mal wieder die Grünen bewiesen. Sie klären die Frage durch eine Urwahl unter ihren noch 60 000 Mitgliedern. Da sie ohnehin keinen Kanzler stellen können, genießen sie eine gewisse Narrenfreiheit. "Es muss auf jeden Fall eine Frau dabei sein", heißt es. Der Mann steht jetzt schon fest. Er heißt Jürgen Trittin, der allerdings erst am 31. Mai 2012 als Novize auf dem globalen Parteitag der Bilderberger in Chantilly im US-Bundesstaat Virginia in die höheren Weihen eingeführt wurde. Dieses Verfahren ist nicht, wie es scheint, der Liebe zur Demokratie, sondern der Liebe zum Theater geschuldet. Offenbar fehlte den Parteistrategen rund um Jürgen Trittin jegliche Idee zur Selbstinszenierung. Es gibt offenbar kein sozialökologisches Thema links von Angela Merkel, das die Grünen noch glaubhaft ihren Noch-Wählern vermitteln könnten. Also wird ein Schaukampf für das Publikum veranstaltet, die derzeit einzige Möglichkeit einen Platz an der Sonne auf Seite Eins der Leitmedien noch zu erreichen. Eine "Kampfkandidatur" wird inszeniert, die mal wieder zeigt, wie wenig "geschlossen" diese Partei agiert. Nur wenn es einen einzigen Kandidaten gibt, wie bei der SPD, kommt es zu einer "Wahl", den "Qualitätsmedien" sei Dank. Der Kampf gegen Jürgen Trittin um die Spitzenkandidatur gerät wohl mit Absicht zur Lachnummer. Keiner der aufgestellten Kandidaten hat das Zeug, auch nur fünf Prozent der Stimmen an der Basis zu erreichen. Welch ein Zufall. Ganz offensichtlich haben die Grünen gelernt, wie man das Instrument Demokratie einsetzen muss, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Die Union hat schon seit König Kohl ihre Liebe zur Monarchie wiederentdeckt. Der Exkanzler hat seine Thronfolgerin Angela nicht, wie sonst üblich, gezeugt sondern "gezogen". Deshalb ist sie jetzt schon als die "Ziehtochter" des großen Kanzlers der Einheit in die Geschichte eingegangen. Vielleicht hat er ihr ja auch verraten, woher er den "Bimbes" hatte, damit sie die Familientradition weiterführen kann.81 Das Geheimnis der Opferung Christian Wulffs Vielleicht hat es einen besonderen Grund, dass der zurückgetretene Präsident ausgerechnet den Vornamen Christian trägt. Ich versuche die Causa Wulff einmal christologisch zu deuten. Von Christus und von Christian und von jedem andern Bundespräsidenten wird erwartet, dass er ohne Sünde sei. Auch wenn Christus oder Christian Freunde hat, kann das problematisch werden. Die Jünger bzw. die Bundesbürger neigen dazu, aufeinander eifersüchtig zu werden. Besonders problematisch wird es, wenn es sich um reiche Freunde handelt, Zöllner oder Maschmeyer. 81 Vielleicht ist sie wirklich seine leibliche uneheliche Tochter, wie einige "Verschwörungstheoretiker" behaupten. 51 Beide, Christian und Christus werden angeklagt, Christus zu Unrecht. Bei Christian wird ermittelt. Das Urteil steht noch aus. Pilatus schlägt vor, Barrabas an Christi statt zu opfern. Er hat damit keinen Erfolg. Christian opfert seinen Vertrauten Olaf Glaeseker in der Hoffnung, das könnte ihn retten, vergeblich. Christus wird vorgeworfen, er habe Gott gelästert. Christian hat behauptet, der Islam gehöre zu Deutschland, auch ein Sakrileg. Alle, die mit der einen oder anderen Sache irgendwie zu tun haben, waschen ihre Hände in Unschuld. Damals wie heute waren sich alle darüber einig, dass nur eine Kreuzigung bzw. ein Rücktritt in Frage kommen. Trotz Unschuldsvermutung werden Christian und Christus geopfert. Christus verliert sein Leben und Christian sein Amt. Christus stirbt als König der Juden. Christian tritt als König der Korruption zurück. Christus versöhnt uns mit Gott. Christian versöhnt uns mit einer Welt, in der die Macht beinahe so ungleich verteilt ist, wie zwischen der Allmacht Gottes und der Ohnmacht der Menschen. Christus erlöst uns von unseren Sünden. Christian erlöst uns von dem Verdacht man würde die Kleinen hängen und die Großen laufen lassen.82 Der Rücktritt Wulffs ist ein stellvertretendes Opfer. Er nimmt die Anklage der Korruption auf sich, damit nicht ans Tageslicht kommt, wie korrupt unsere Gesellschaft tatsächlich ist. Sein Opfer lässt uns glauben, es geschähe Gerechtigkeit in unserem Land und die allmächtige Presse würde niemanden ungestraft lassen, der unsere heilige Rechtsordnung verhöhnt. Es entsteht er Eindruck, nun sei alles in Ordnung. Das ist das Geheimnis und alle schweigen tapfer darüber Bei aller Dankbarkeit für das große Opfer, dass Christian Wulff dargebracht hat, wollen wir aber auch nicht diejenigen vergessen, die ihm dabei geholfen haben: Mein besonderer Dank gilt Herrn Kai Diekmann, der nun der am längsten amtierende Chefredakteur der Bildzeitung ist. Die Bildzeitung ist ein Blatt, das für seine Integrität und die Objektivität und die Behutsamkeit seiner Berichterstattung im ganzen Land bekannt ist. Mein Dank gilt auch den Freunden von Herrn Diekmann vom Spiegel und all den vielen anderen „Qualitätsmedien“ aus dem Springer und Burda Verlag und aus den vielen gar nicht so verschiedenen Fernsehanstalten. Ohne ihr selbstloses Engagement wäre es nicht möglich gewesen, den Bundespräsidenten seiner Bestimmung zuzuführen. Es bestätigt sich das, was ich auch vorher schon vermutet habe: Niemand kann in unserem Land Bundespräsident bleiben, wenn Herr Diekmann und seine zweifelsfrei einflussreichen Freunde das nicht wollen. 82 Mein Verdacht dabei ist: Da haben sich die Erlösten ganz schön reinlegen lassen. 52 Sehr wahrscheinlich muss Christian Wulf vom Vorwurf der Bestechlichkeit freigesprochen werden. Alleine die mehr als zwanzig Prozesstage wegen 765,- Euro machen den Prozess zu einer Farce. Auf die Frage, ob ihnen das nicht peinlich ist, antworteten sowohl die Staatsanwaltschaft, die keine Beweise beibringen konnte, als auch das Gericht, das dieses Verfahren eröffnet hat, mit nein. Im Übrigen wurden bereits alle Strafverfahren gegen den "Prunkbischof" Tebartz van Elst eingestellt. Der "Vergewaltiger" Jörg Kachelmann wurde 31. Mai 2011 rechtskräftig freigesprochen. Das Verfahren wegen sexueller Nötigung einer Hotelangestellten gegen Dominique Strauss Kahn wurde am 23. August 2011 eingestellt. Allen vier gemeinsam ist, dass sie Ihre Ämter und Ihre Reputation verloren haben, lange bevor die Gerichte über Ihre Anliegen entschieden haben. Margot Käsmann und Horst Köhler zogen die Konsequenzen bevor der Shitstorm in der vollen Schärfe über sie hereinbrach. Auf diese Weise konnten sie zwar nicht ihr Amt, wohl aber ihre Reputation retten. Ein Narr, wer darin ein Muster erkennen will. Wo noch kein Richter ist, kommt einstweilen der Henker. Ich kann nur jedem Bürger raten, nicht mehr zu Wahl zu gehen. Die Entscheidungen fallen offensichtlich an ganz anderer Stelle. Joachim Gauck, der Priester der Freiheit Wer erinnert sich nicht an das Etikett, das sich Joachim Gauk nach seiner Wahl zum neuen Bundespräsidenten ans Revere heftete. Der neue Bundespräsident, so kommentierte der Spiegel, liege mit seinen bahnbrechenden Thesen zum Thema Freiheit quer zum Zeitgeist. Der Zeitgeist gehe eher in Richtung soziale Gerechtigkeit. Ich begreife woher der Spiegel seinen Namen hat. Ein Spiegel verkehrt bekannter Maßen die Seiten. Wenn es in unserem Land einen Begriff gibt, der wirklich von nahezu niemand in Frage gestellt wird, dann ist es der Begriff der Freiheit. Selbst Sarah Wagenknecht besetzt den Begriff positiv in ihrem Werk, „Freiheit statt Kapitalismus“. In unserem Land von Freiheit zu reden ist ungefähr so aufregend wie die Rede von den Segnungen des Marxismus-Leninismus in der ehemaligen DDR. Alle reden nur von sozialer Gerechtigkeit, behauptet der Spiegel. Nur der Spiegel selbst nicht, der redet mit Gauck zusammen von der Freiheit. Wer doch von sozialer Gerechtigkeit spricht, wird schnell als Weltverbesserer, Träumer, Sozialromantiker, Gutmensch, DDR-Nostalgiker oder zum Initiator einen neuen Neiddebatte abgestempelt. Nichts eignet sich besser für die bekannte Übung, Worthülsen ohne Inhalt zu produzieren, als die Freiheit. Man erzählt die seit Mose bestens bekannte Geschichte von der Befreiung aus der Sklaverei, in Gaucks Fall die Geschichte vom Mauerfall, und kann dann das Volk Jahrzehnte lang durch die Wüste an der Nase herumführen. George Orwell hat einmal gesagt: "„Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ 53 Pastor Gauk hat den Menschen immer gesagt was sie hören wollten, erst in der DDR, dann nach der Wende als "Bürgerrechtler" und jetzt als Präsident der BRD. Verhielte es sich anders, wäre er nicht so weit gekommen. Die "Verhöhnung" der Demokratie „Assad verhöhnt die syrische Revolution“, so war im Morgenmagazin zu hören, weil er die Dreistigkeit besaß, sein Volk im Februar 2012 über ein Verfassungsreferendum abstimmen zu lassen. Eine Volksabstimmung, das ist schon ein starkes Stück. Hat nicht der griechische Ministerpräsident Europa erst vor kurzem mit einer ähnlichen Drohung geschockt? Konnte man den griechischen Ministerpräsidenten noch mit politischem Druck von seinem unmöglichen Forderungen abringen, wird man Assad auf die eine oder andere Weise umbringen müssen. Die Kriegspropaganda wird täglich absurder. Dem deutschen Michel wird das nicht aufgefallen sein, weil er weiter artig seine Bildzeitung liest. Er ist auch bisher eher in seiner Eigenschaft als williger Untertan und weniger als glühender Verfechter demokratischer Rechte aufgefallen. Vom Geld Wer regiert das Geld ? Die zentrale Bedeutung des Geldes ist für Gesamtheit des menschlichen Lebens kann gar nicht überschätzt werden. Nicht zufällig hört man oft den Satz, Geld regiert die Welt. Viel wichtiger ist aber die Frage: Wer regiert das Geld? Einer der Regenten des Geldes war mit Sicherheit Mayer Amschel Rothschild. Er sagte: "Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht, wer dessen Gesetze macht.” Es lohnt sich also, sehr genau über das Geld nachzudenken. Es ist einfach zu wichtig, um seine Bedeutung zu ignorieren. Über die Grundlagen der Geldschöpfung kursieren vollkommen falsche Theorien. Immer wieder stelle ich fest, dass studierte Ökonomen nicht wissen, worin der Wert einer Ware besteht und wie der Preis gebildet wird. 1. „Der Wert einer Ware besteht in der in ihr vergegenständlichten Arbeit.“ Das hat Karl Marx herausgefunden und daran hat sich bis heute nichts geändert. 54 2. Der Preis ist etwas völlig anderes, er kann den tatsächlichen Wert über- oder unterschreiten. In der Regel wird der Preis von marktbeherrschenden Unternehmen kontrolliert, manipuliert und bisweilen diktiert.83 Wenn es in einem Marktsegment noch keine Oligopole oder Monopole gibt, was in sogenannten Nischen vereinzelt noch der Fall ist, entscheidet das Verhältnis von Angebot und Nachfrage über den Preis. Dieser außergewöhnliche Sonderfall wird dann als das eherne Marktgesetz verkauft, an dass wir alle glauben sollen. Fälschlicher Weise denken viele, das Geld hätte mit dem Wert der Ware irgendetwas zu tun. Das ist falsch. Der Wert entsteht allein durch Arbeit. Geld arbeitet nicht. Mit Geld kann man kein Brot backen. Man braucht einen Bäcker, einen Ofen, Mehl, und Wasser. Man braucht Ofenbauer, Landwirte und Spediteure. Alle müssen arbeiten, sonst gibt es nichts zu essen. Vielfach wird geglaubt, das Geld sei so etwas wie das Benzin im Motor der Wirtschaft. Auch das ist falsch. Der Brennwert von Papiergeld ist gemessen an seinem aufgedruckten Wert nahe Null. Das Geld ist lediglich der Schmierstoff im Waren- und Finanzkreislauf. Das Geld entsteht einzig und allein durch Kredit. Es wird geschaffen aus dem Nichts von den Geschäftsbanken.84 Geldscheine sind nichts anderes als Kreditscheine mit einem festen aufgedruckten Wert. Das meiste Geld besteht ausschließlich als Information auf einem Bankcomputer. Geld verschwindet im Nichts durch Tilgung eines Kredites. Da aber viele und große Schuldner nicht in der Lage sind, ihre Schulden zu tilgen, müssen wir uns um den Fortbestand des Geldes keine Sorgen machen. Die meisten, auch die kritischen Veröffentlichungen zum Thema Geld, übersehen diesen so offensichtlichen Zusammenhang völlig. Für Wirtschaftstheorien, die diese grundlegenden Paradigmen verschleiern, vergibt man gerne Nobelpreise. Das Märchen von der Welle Eine solche nobelpreisverdächtige ökonomische Theorie ist die Lehre von den so genannten Wellenbewegungen der Wirtschaft. Es entsteht der Eindruck, es handele sich hierbei um ein Naturereignis, um die Gezeiten des Geldmeeres. Das ist ein Märchen, an das sogar die Professoren der Ökonomie glauben, die es selbst erfunden haben. Richtig ist: Das Geld kann nicht wachsen. Wachsen können nur die Geschöpfe Gottes, Menschen, Tiere und Pflanzen. Das Geld kann sich auch nicht vermehren. Man kann noch so viele und so verschiedene Geldscheine in einen dunklen Tresor sperren, sie bekommen keine Kinder. Geld kann auch nicht arbeiten, das können nur Menschen. Die meisten von ihnen werden sehr schlecht oder gar nicht dafür bezahlt. Geld kann man verleihen und dafür Zinsen nehmen. Für die Zinsen müssen die Menschen arbeiten oder sie müssen sich die Zinsen vom Mund absparen. 83 Die Firma Aldi hat die Macht, seinen Zulieferern die Preise zu diktieren. Jeder Autofahrer kann das derzeitige Preisdiktat an den großen Schildern vor den Tankstellen ablesen. Das Diktat ist immer gleich, egal ob bei Aral, Esso oder Shell... 84 In Krisenzeiten müssen die Notenbanken nachhelfen. Wer es nicht glauben will, dem empfehle ich: http://www.egon-w-kreutzer.de/Geld/Geldhaarklein.html (Geldschöpfung für Anfänger) 55 Henry Ford, der berühmte Autokönig hat einmal gesagt: "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh." Es gibt nur ganz wenige Multimilliardäre, die das Geldsystem durchschauen und beherrschen. Und weil sie es beherrschen, setzten sie alles daran, dass niemand sonst es versteht. Die Zinseszinskurve ist steiler als die Eiger Nordwand. Das Kapital verdoppelt sich je nach Zinssatz in regelmäßigen Abständen. Je höher der Zinssatz ist, desto kürzer sind die Abstände. Das erinnert an die Geschichte mit dem Reiskorn auf dem Schachbrett und dem König, der seine Verpflichtung auf jedem Feld die Anzahl der Reiskörner zu verdoppeln nach 64 Feldern nicht erfüllen konnte. Die Reisernte des Planeten Erde hätte nicht ausgereicht.85 Interessant ist auch die Geschichte vom Josefs-Pfennig. Hätte Josef, der Vater von Jesus, einen Pfennig auf die Jerusalemer Bank getragen und seine Nachkommen wollten heute ihr Geld mit Zinseszins zurück, hätten sie ein Anrecht auf das mehrfache, bei fünf Prozent sogar das Milliardenfache des Gewichtes der Erde in Gold. Da das sogar die Jerusalemer Bank überfordern würde, gehen Volkswirtschaften regelmäßig bankrott, in der Regel alle fünfzig Jahre. In den letzten 200 Jahren ist das über 300 mal vorgekommen, auch mehrfach in Deutschland.86 Ganz praktisch sehen die Wellenbewegungen der Weltwirtschaft wie folgt aus: 1973 stieg der Ölpreis in Folge des Jom Kippurkrieges über Nacht um das Vierfache. Die Entwicklungsländer mussten Kredite aufnehmen, um ihren Energiebedarf zu decken. Gleichzeitig gab man zu, dass auch die Golddeckung des Dollars ein Märchen war und schaffte sie ab. Seitdem spricht man vom Petrodollar, weil das Öl nur in Dollar gehandelt werden darf. Wer sich nicht an diese Regel hält, endet in der Regel so wie Muammar al-Gaddafi und Saddam Hussein. Das Schöne am Öl ist, dass es im Gegensatz zum Gold wirklich von allen gebraucht wird. Da die Entwicklungsländer nicht über nötigen Devisenreserven verfügten, um ihren Energiebedarf bei vierfach gestiegenen Preisen zu decken, mussten sie sich im Ausland verschulden. Gerne und scheinbar großzügig war man bereit den ärmeren Ländern finanziell unter die Arme zu greifen. Bald danach hat die Federal Reserve in New York das Zinsniveau auf Rekordhöhe gehoben. Die Volkswirtschaften in der dritten Welt waren schlagartig bankrott und saßen in der Schuldenfalle bis zum Sankt Nimmerleinstag. Nun war es nicht Gott, der die Panzer nach Ägypten geschickt, den Ölpreis erhöht, und den Zinssatz inflationiert hat. Es war auch nicht der Mond, der durch seine unerklärliche Anziehungskraft das Geld zu Wellenbewegungen veranlasste. 85 Man beginnt mit einem Reiskorn, das auf jeden weiteren Feld verdoppelt werden muss. Deutschland zum Beispiel 1923 nach der Hyperinflation und 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg, Die USA 1971 mit der Auflösung des Goldstandards und Russland 1918 nach dem Ersten Weltkrieg und 1998 nach dem Ausverkauf des Vermögens in der Jelzin-Ära nach dem Mauerfall an in- und ausländische Oligarchen. Das Vermögen der privaten amerikanischen Notenbank besteht zu einem großen Teil aus amerikanischen Staatsanleihen. Das Vermögen der Notenbank besteht also aus den Schulden des Staates. Wie lange das wohl noch gut geht? 86 56 Es waren sehr wenige Menschen, die die Macht haben, den Geld- oder Ölhahn auf- und zuzudrehen.87 Je nachdem müssen die Betroffenen dann entweder verdursten oder ertrinken. Einstweilen verhungern die Menschen in diesem Jahr, so schätzt die Uno, zwanzig Millionen. Das sind so viele Tote wie 1944 an der Ostfront. Jetzt ratet mal, wer das Märchen von den Wellenbewegungen erfunden hat. Biblische Grundsätze Da oben von den Krisen die Rede war, die allein durch die Änderung des Leitzinses der amerikanischen Notenbank ausgelöst werden können, lohnt sich nun ein etwas gründlicheren Blick auf die Zinsen selbst zu wagen. Im Alten Testament finden wir ein generelles Verbot, Zinsen zu nehmen: "Du sollst von deinen Mitmenschen keine Zinsen nehmen: weder Zinsen für Geld noch Zinsen für Getreide noch Zinsen für sonst etwas, wofür man Zinsen nimmt. ... damit der Herr, dein Gott, dich segnet in allem, was deine Hände schaffen, in dem Lande, in das du hineinziehst, um es zu bestellen." 5. Mose, 23,2088 Traditionell wird im Abendland der Zins als Wucher bezeichnet. Damit ist nicht ein überhöhter Zins gemeint, wie weithin angenommen wird, sondern der Zins ganz allgemein. Auch im Koran findet sich das Zinsverbot: Was ihr mit Zins verleiht, damit sich dadurch euer Vermögen vermehrt, dies vermehrt sich bei Allah nicht. In Sure 3, Vers 130 steht: „Ihr Gläubigen! Nehmt nicht Zins, indem ihr in mehrfachen Beträgen wiedernehmt, was ihr ausgeliehen habt!“ Im Islam gilt das Zinsverbot bis heute. Es ist Bestandteil der viel geschmähten Scharia. Jesus, ein äußerst friedliebender Mensch, ist ein einziges Mal in seinem Leben gewalttätig geworden: Gegen die Devisenhändler in der Bank von Jerusalem ging er mit einer Peitsche vor. Dabei soll er den Propheten Jeremia zitiert haben mit den Worten: "Mein Haus, der Tempel, soll ein Bethaus heißen; ihr aber habt eine Räuber- und Mördergrube daraus gemacht. Johannes 2,13 ff oder Matthäus 21, 12f. Die Geldwechsler in der Bank im Vorhof des Tempels von Jerusalem haben nicht nur gegen die guten Sitten, sondern auch gegen geltendes Recht in der Thora, dem Jüdischen Gesetzbuch, verstoßen, indem sie Zinsgeschäfte machten. Thomas Edisons Erleuchtung Besonders merkwürdig ist, dass Staaten ihre eigene Währung nicht selbst in Umlauf bringen, sondern sich das Geld lieber bei privaten Banken gegen Zinsen leihen. Thomas Edison, der Erfinder der Glühbirne, hatte auch selbst eine Erleuchtung als ihm diese seltsame Tatsache auffiel. 87 Einer davon war Henry Kissinger, ein anderer war David Rockefeller und das Königshaus der Saudis war mit von der Partie. Für den militärischen Sieg war, wie schon 1967 im Sechstage Krieg, Mosche Dajan verantwortlich. 88 Fairer Weise muss man allerdings hinzufügen, was unmittelbar danach in Vers 21 steht: Von den Fremden magst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allem, was du dir vornimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen. Offensichtlich hat sich dieser Vers 21 in der Geschichte durchgesetzt. Die kirchlichen Zinsverbote hatten nur vorübergehend Bestand. 57 "It is absurd to say our country can issue bonds and cannot issue currency. Both are promises to pay, but one fattens the usurer and the other helps the people." Zu Deutsch: Es ist absurd zu behaupten, unser Land könnte Schuldverschreibungen herausgeben, sei aber nicht dazu autorisiert, Geld in Umlauf zu bringen. Beides sind Zahlungsversprechen bzw. Kredite. Die Schuldverschreibungen mästen ihre Besitzer, das Geld aber hilft den Menschen.89 Seine Glühbirne wurde 100 Jahre später verboten. Von seiner Erleuchtung wollte man schon damals nichts wissen. 1913 wurde entgegen seinem Rat auch in Amerika eine private Notenbank, die FED, gegründet, der man die Kontrolle über den Dollar gab.90 Ein Jahr später gingen überall die Lichter aus. Stattdessen zündete man ab 1914 einen Scheiterhaufen nach dem anderen an. Diese Kriegsfeuer brennen in langer Folge bis auf den heutigen Tag. Es soll sogar Pyromanen geben, die die ganze Welt ein drittes Mal anzünden wollen. Auch das ist "absurd" und traurig aber ebenfalls wahr. Das eine hängt mit dem anderen zusammen wie Ursache und Wirkung.91 Die Goldene Regel Die Goldene Regel, wer hat die bloß erfunden? Da fluten die Zentralbanken den Markt mit Geld zu einem Zinssatz nahe Null, damit die Staaten sich dieses Geld dann bei den Geschäftsbanken zu weit höheren Zinsen wieder leihen. Damit retten sie dann die Geschäftsbanken, von denen sie sich eben das Geld geliehen haben, damit die ihre Spielschulden bezahlen können, weil sie sich mit dem billigen Geld der Zentralbanken am Finanzmarkt verzockt haben. Das ist der moderne Kreislauf des Geldes. Da die hoch verschuldeten Staaten nicht über die nötige Liquidität verfügen, werden sogenannte Rettungsschirme aufgespannt, die ihrerseits auch wieder Schulden machen müssen. Wo? Bei eben diesen Geschäftsbanken. Habe ich irgendwen vergessen? Ja, doch, Otto, den Normalverbraucher und Steuerzahler, denn wer sonst soll all die unnötigen Zinsen bezahlen? Der ganze Vorgang folgt der Goldenen Regel: „Wir haben das Gold und machen die Regeln!“ Ihre Geschäftsbank 89 Sowohl Abraham Lincoln als auch Jon F. Kennedy haben den Rat Edisons befolgt und staatliches Geld herausgegeben. Wie man weiß, wurden beide erschossen und ihre Dollars wurden sofort danach wieder eingezogen. 90 Die FED, ein privates Konsortium mit geheimen Anteilseignern, übt diese Kontrolle bis heute aus. 91 Es ist ein offenes Geheimnis, das die Führer der größten Bankhäuser auch die größten Kriegstreiber waren und sind. In keiner Wirtschaftsform lässt sich so viel Geld verdienen wie in der Kriegswirtschaft. Am klügsten ist, wer beide bzw. alle Kriegsparteien beliefert und ihnen Kredite gewährt. In der Geschichte war in dieser Disziplin niemand so erfolgreich wie die Familie Rotschild, die auch bei der Gründung der FED 1913 eine ganz entscheidende Rolle spielte. 58 130 Milliarden Falschmeldungen Weitere 130 Milliarden Euro, so wird fälschlicher Weise berichtet, hat man den Griechen zukommen lassen, um sie vor dem Staatsbankrott zu retten. Auch haben die Gläubigerbanken auf nichts verzichtet, wie behauptet wird, da sie selbst das Geld in Form von Krediten aus dem Nichts geschöpft haben. Richtig ist, dass die privaten Gläubiger von den Europäischen Steuerzahlern 130 Milliarden erhalten haben, weil Griechenland mit dem Geld seine Schulden bezahlt. Der Einfachheit halber hat man dieses Geld gleich von den staatlichen auf die privaten Konten bei eben diesen europäischen Banken umgebucht. Da die Staaten das Geld gar nicht haben, hat man ihnen neue Kredite angedreht, damit man mit ihnen in der nächsten Runde auch das Spiel, „ich mach dir den Griechen“ spielen kann. Griechenland ist bankrott schon seit einiger Zeit, so wie Irland, Portugal und andere Länder. Wenn diese Bankrotte auch öffentlich erklärt würden, wäre das nicht so sehr ein Problem für die betroffenen Länder, wohl aber für die privaten Gläubiger, die dann tatsächlich kein Geld mehr bekämen. Das könnte dazu führen, dass sie selbst Bankrott gehen. Auch dann müsste Papa Staat bzw. der Steuerzahler wieder einspringen. Wie man es auch dreht, es zahlen immer dieselben und es kassieren immer die gleichen. Da staunt der Grieche und der deutsche Michel wundert sich. Einer gewinnt immer Von den Gladiatoren in Rom wissen wir, dass sie alle für die selbe Firma gearbeitet haben, obwohl sie sich gegenseitig bis aufs Blut bekämpfen mussten. Auch damals wurden Unsummen für diese Kämpfe ausgegeben. Das Publikum glaubte, es handele sich um das Spiel "Einer wird gewinnen". In Wirklichkeit aber wurde das Spiel "Einer gewinnt immer" gespielt. Der Gewinner war natürlich der Veranstalter der Spiele. Wir erkennen hier die Geschäftsgrundlage jeder Spielbank und jeder Lottogesellschaft. Die Firma, die diesmal weltweit die Profite einstreicht, hat einen schönen neuen Namen. In Funk und Fernsehen heißen sie nun die "Internationalen Geldgeber." Man hat allerdings vergessen, zu erwähnen, dass die "Internationalen Geldgeber" nicht nur Geld geben sondern auch Zinsen dafür nehmen. Deshalb müsste man zutreffender von den "Internationalen Zinsnehmern" sprechen. Früher hatte man dafür ein sehr prägnantes Wort. Man sprach vom Wucher.92 Die Entwicklung des Zinseszins folgt einer Exponentialfunktion, die den selben Gesetzten folgt, wie das Wachstum der Krebszellen im Organismus. Der Wucher führt in beiden Fällen mit mathematischer Notwendigkeit zum Zusammenbruch des Gesamtsystems, sei es nun ein Organismus oder eine Wirtschaftsordnung. Die Krebstoten sind so zahlreich wie die Staatsbankrotte.93 92 Mit Wucher war das Zinsnehmen selbst gemeint nicht der überhöhte Zins, wie man heute fälschlicher Weise denkt. 59 Der Wucher führt direkt auf die Intensivstation. Wie bei den Krebspatienten auch, glaubt man es erst, wenn man tatsächlich am Tropf hängt und beatmet werden muss. Im Judentum, dem Christentum und dem Islam war das Zinsnehmen deshalb verboten. Papst Innozenz III. hat 1215 das Zinsnehmen untersagt.94 In diese Zeit des Zinsverbotes fällt die überwiegende Zahl der deutschen Städtegründungen, der Bau zahlreicher europäischer Kathedralen sowie ein massiver Bevölkerungsanstieg im Hochmittelalter. Die Phase des Zinsverbotes deckt sich mit der Epoche der Gotik (1140-1500). Auch nach bedeutsamen Kriegen in Deutschland sucht man in dieser Zeit vergebens.95 Die Dome und Kathedralen erinnern noch an die Blüte in einer vergangenen zinsfreien Zeit. Längst sind die Zinstürme über die Kirchenkuppeln hinausgewachsen. Mit der Wiedereinführung des Zinses wurde das "finstrere Mittelalter" beendet und die "Neuzeit" begann. Die Reformation hat nicht die Religionsfreiheit gebracht, wie gerne behauptet wird, sondern den Dreißigjährigen Glaubenskrieg. Auch nach dem Krieg war der "Untertan" keineswegs frei und musste den Glauben seines Fürsten annehmen. Erst in der Folge der Französischen Revolution wurde die Religionsfreiheit gegen die Kirche durchgesetzt. Es wurde freigestellt, ob und wenn ja, an welchen Gott man wie glauben wollte. Der Glaube an den Zins blieb für alle verbindlich. Niemand darf das in den Leitmedien in Frage stellen. Der Zins, so will man uns glauben machen, sei ein Naturgesetz. Mit diesem Glauben verhält es sich ähnlich wie in der Bibel beschrieben. Er führt einige sehr Wenige in den Himmel und die Masse der anderen in die ewig wiederkehrende Verdammnis immer neuer Bankrotte und immer wieder aufflammender Kriege. Welche Grundsätze diesen Glauben bestimmen und welches Bekenntnis wir täglich mit beten, ohne es zu merken, habe ich in folgendem Text zum Ausdruck gebracht. Hier sind die Dogmen zusammengefasst, die unhinterfragt geglaubt werden sollen: Das Apostolische Gläubiger-Bekenntnis Ich glaube an das Geld, den Dollar, die allgültige Leidwährung im Himmel und auf Erden Und an den Zinseszins, seinen eingeborenen Sohn, empfangen von der Federal Reserve, geboren aus dem Nichts auf den jungfräulichen 93 Der IWF hat zwischen 1824 und 2004 insgesamt 257 Staatsinsolvenzen inventarisiert. Konrad/Zschäpitz listen seit 1800 insgesamt 250 Staatsinsolvenzen und seit 1980 allein 90 Insolvenzen von 73 Staaten auf, einige Staaten sind demnach mehrfach pleite gegangen. Alleine Chile war siebenmal, Brasilien sechsmal und Argentinien fünfmal insolvent.93 In Deutschland kam es alleine im 20. Jahrhundert vier Mal zum Schuldenausfall. 1923 nach der Hyperinflation, 1929 nach dem schwarzen Freitag, 1948 mit der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg und auch 1990 im Zwei plus Vier Vertrag. 94 s.o. 95 http://de.wikipedia.org/wiki/Zinsverbot#Anwendung_des_Zinsverbots_im_christlichen_Mittelalter_und_in_der_ fr.C3.BChen_Neuzeit 60 Konten der Geschäftsbanken gelitten von der ganzen Menschheit, gedruckt, gebucht und in Tresoren begraben, hinab gestiegen in die Keller der Anleger, am dritten Tage wieder auferstanden als neue Schuldverschreibung, aufgelaufen und akkumuliert auf den Konten der Steuerparadiese. Er sitzt zur Rechten des Dollars, seines allgültigen Vaters Von dort wird er kommen, um zu Grunde zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an die heilige unsichtbare Macht der Märkte, die Allianz der Global Player, die Gemeinschaft der Kreditinstitute, die Vermehrung der Schulden, die Wiederauferstehung des Faschismus und die ewige Geldvermehrung Amen. Von den Medien Die viel gepriesene Meinungsfreiheit Im Allgemein spricht man im Freundeskreis darüber, was im Fernsehen oder in der Zeitung schon mal vorbesprochen worden ist. Meist regt man sich gemeinschaftlich über die Dinge auf, die gerade angeprangert werden, seien es die geplanten Windräder im Dorf, der neue Fluglärm bei Nacht, die neuste Nachricht über Christian Wulf oder das letzte Gewaltvideo aus Syrien, auf dem man nichts erkennen kann. Danach kann man immer noch über die Nachbarn lästern oder man geht in umgekehrter Reihenfolge vor, je nach Geschlecht. Wer die inkriminierten Nachbarn in Schutz nimmt, macht sich schnell unbeliebt und wird zum Spaßverderber oder Besserwisser. Auch wer zum politischen Tagesgeschehen abweichende Meinungen vertritt, erntet oft Unverständnis, ungläubige Blicke und Kopfschütteln. Selten wird noch kontrovers und mit Leidenschaft über Inhalte diskutiert. Für die Auseinandersetzung sind eigene Streitshows am Nachmittag im Fernsehen reserviert, in denen man sich gegenseitig mit Unverschämtheiten überbietet. In den Talkrunden am Abend widerholt man das, was ohnehin schon jeder weiß. Vertreter stark abweichender Meinungen werden gar nicht erst eingeladen. Abweichler, die noch nicht zum Schweigen gebracht werden konnten, werden entweder mit dem Faschismus oder mit der SED in eine Ecke gestellt und müssen nicht selten um ihren Job und um ihr Ansehen fürchten. So genannte "Verschwörungstheoretiker" werden totgeschwiegen oder pauschal lächerlich gemacht. Allenfalls in der "Anstalt", darf man mal was laut sagen. Irre, wie Pelzig, oder Georg Schramm haben Narrenfreiheit. Das ist eine alte Tradition, wie sie auch an den Höfen absolutistischer Herrscher gepflegt wurde. 61 Man sieht, die viel gepriesene Meinungsfreiheit, gibt es weder im Freundeskreis und schon gar nicht im Fernsehen. Die Freiheit, die unser neuer Bundespräsident angeblich so schätzt, gibt es allenfalls noch auf dem Buchmarkt, in Nischenzeitschriften, in Programmkinos und im Internet. Die "Meinungsfreiheit" ist die Freiheit, keine eigene Meinung zu haben sondern gedankenlos alles wiederzukäuen, was in der keineswegs freien Presse schon mal vorgekaut worden ist. Mir ist das schon immer übel aufgestoßen. Die Rückkehr der Jedi-Ritter Es ist bekannt, dass bei einem Unfall vier verschiedene Zeugen vier verschiedene Unfälle beobachten und anschließend vier verschiedene Geschichten erzählen. Die Unterschiede können so groß sein, dass das Unfallopfer zum Unfallverursacher wird und umgekehrt. Deshalb trauen die Menschen oft ihrer eigenen Wahrnehmung nicht. Das ändert sich schlagartig, wenn sie von einem Unfall in der Zeitung lesen. Der freundliche Reporter erspart dem geneigten Leser die schwierige Aufgabe der Wahrheitsfindung. Er entscheidet, welcher der vier verschiedenen Zeugen Recht hat. Meistens werden die anderen Drei nicht mal mehr erwähnt. Der Leser nimmt es mit Erleichterung zu Kenntnis und sagt sich: „Wenn es in der Zeitung steht, muss es ja stimmen.“ Noch glaubwürdiger ist eine Nachricht, wenn man sie im Fernsehen gesehen hat. Was immer wieder vergessen wird ist, dass im Fernsehen künstlich erzeugte Bilder von Ereignissen zu sehen sind, nicht aber die Ereignisse selbst. Wer schon mal im Kino war oder einen Blockbuster im Privatfernsehen gesehen hat, müsste eigentlich wissen, dass man die Rückkehr der Jedi-Ritter sehr überzeugend in Szene setzen kann, obwohl es in Wirklichkeit gar keine Jedi-Ritter gibt.96 Hau den Tebartz Wochenlang erlebten wir 2013 ein Kesseltreiben auf den Limburger Bischoff Tebartz van Elst. Man mag den Bischoff von Limburg mögen, oder man mag ihn hassen, dass aber eine Treibjagt auf ihn stattfand, kann nicht geleugnet werden. Ich bin mit Bischoff Müller von der Glaubenskongregation und Bischoff Meisner, dem Erzbischoff von Köln, der Meinung, dass die vorgeschobenen Gründe, vor allem die angebliche "Prunksucht" des Bischoffs, nicht die wahren Gründe sind, die hinter dieser Kampagne stecken. Der Vorsitzende der Deutschen Bischoffs-Konferenz, Robert Zollitsch, geht deutlich auf Distanz zu Tebartz van Elst, ebenso Bischoff Reinhard Marx, und auch Kardinal Lehmann hält sich sehr bedeckt. 96 Wie das im Einzelnen funktioniert, kann mehr sehr gut bei Noam Chomsky nachlesen. Sehr aufschlussreich sind sein Dokumentarfilm MANUFACTURING CONSENT, sein "Propagandamodell", sein Buch Media Control und seine zehn Thesen zur Manipulation durch die Medien. 62 Da der neue Papst den Medien scheinbar näher steht als seiner eigenen Kirche, ist zu befürchten, dass er Tebartz van Elst zum Rücktritt auffordern wird. Wie wir heute wissen hat er ihm zunächst eine "Auszeit" verordnet. Wir dürfen gespannt sein, wer dann seine Nachfolge in Limburg antritt und mit wem er in die dortige zweisitzige Badewanne steigen wird. Das interessiert dann aber niemand mehr, weil die Medienmeute längst auf der Suche nach einem neuen Opfer weiter gezogen sein wird.97 Vielleicht geht es auch nur darum, Tebartz van Elst von der Anwartschaft auf die Nachfolge von Erzbischof Meisner in Köln auszuschließen. Im Vorfeld zur letzten Präsidentenwahl in Frankreich soll es schon einmal ein solches Ereignis gegeben haben. Damals ging es nicht um Prunksucht sondern um Sex und die Rolle des Bischoffs spielte Dominique Strauss - Kahn. Wie auch immer sich die Sache entwickeln wird, ein sehr fader Nachgeschmack wird übrig bleiben. Nachdem es der Journalistenmeute gelungen ist, auch einen Bundespräsidenten, der Immunität genoss, aus dem Amt zu jagen, versucht sie nun auch den Papst zu Entscheidungen zu nötigen. Das mögen diejenigen, die ohnehin nur Fernsehen schauen, bejubeln. Ernsthafte Demokraten und gläubige Katholiken können solche Entwicklungen nur entsetzen. Der neue Gorbatschow Schon seit Jahren können wir beobachten, dass nahezu keine Gelegenheit in den Medien ausgelassen wird, um die katholische Kirche an den Pranger zu stellen. Ein Papst, der die evangelische Kirche brüskiert und Muslime beleidigt, "Prunkbischöfe", katholische Priester, die Kinder schänden, katholische Krankenhäuser, die die Pille danach verweigern und so fort. Umso verwunderter war ich, als dem neuen Papst in eben diesen Medien von Anfang an eine Woge der Begeisterung entgegenschlug. Seine "Bescheidenheit" wurde geradezu gebetsmühlenartig gelobt. Kein Bericht von ihm ging über den Sender, in dem dieses Wort nicht mehrmals vorkam und kein Leitartikel kam ohne ein Lob auf eben diese Bescheidenheit des neuen Papstes aus. Der Papst trägt keine goldenen Schuhe, er sitzt zu Tisch mit Flüchtlingen und lässt die Bischöfe alleine essen, er benutzt im Vatikan zusammen mit anderen den Personalaufzug, bezieht ein kleineres Zimmer, er besteigt einen Fiat Panda auf dem Beifahrersitz und entsteigt einem Flugzeug mit einer billigen abgewetzten Ledertasche. Eines ist allen Zeichenhandlungen gemeinsam, sie geschehen fast immer im Beisein mehrerer Fernsehkameras und in jedem Fall im Beisein einer Horde von Journalisten, die die frohe Botschaft in die Welt hinaus tragen. Wer wirklich "bescheiden" ist, wird nicht ständig davon sprechen oder seine angebliche Bescheidenheit zur Schau stellen bzw. zur Schau stellen lassen. 97 Mittlerweile ist das Verfahren wegen eidesstattlicher Falschaussage gegen Zahlung eingestellt und die Anklagen wegen Veruntreuung von Geld, der eigentliche Vorwurf, wurden gar nicht erst erhoben, weil sie keine gerichtsrelevanten Anschuldigungen enthielten. Die Anschuldigungen gegen Präsident Wulf sind auf 725 Euro zusammengeschrumpft, die zur Zeit noch vor Gericht in über zwanzig Tagen verhandelt werden, was an sich absurd ist. 63 Da dies aber stets und ständig und überall geschieht, kann das kein Zufall sein. Der neue Papst ist bei den Medien jetzt schon so beliebt wie Lady Di nachdem sie ums Leben kam. Was steckt dahinter? Vielleicht kommen wir der Sache näher, wenn wir in Betracht ziehen, welche Spuren Franziskus auf seiner bisher sechsmonatigen Pilgerreise durch die Moderne Welt sonst noch hinterlassen hat. Auch der Inhalt und besonders die Form seiner Botschaften unterscheidet sich grundsätzlich von seinen Vorgängern. War es bisher üblich, dass der Papst in so genannten Enzykliken, die Lehre der Katholischen Kirche fortschrieb, so beschränkt sich Bergoglio, wieder ganz bescheiden, auf das Geben von Interviews. Ein sehr ausführliches Interview gab er einer Jesuitenzeitschrift und ein weiteres Mal ließ er sich von einem der bekanntesten Atheisten, Scalfari, in Italien interviewen. In diesen Interviews stellt er ganz nebenbei die grundsätzlichsten Positionen der Katholischen Kirche zur Disposition. Er behauptet, dass es "keinen katholischen Gott" gibt und dass jeder seine eigene Wahrheit finden müsse, und dass es keine grundsätzlichen Einsichten dazu gebe, was gut und was böse sei.98 Da wird ihm jeder moderne Mensch zustimmen können, mit dem katholischen Glauben hatte das aber bisher nichts zu tun. Deshalb habe ich mich im Internet auf die Suche nach kritischen Stimmen zum neuen Papst im katholischen Lager gemacht. Ich wurde fündig. Leider musste ich feststellen, dass die besten Kritiker bereits mundtot gemacht wurden. Der neue Papst hat offensichtlich Verständnis für alle und jeden, nur nicht für Katholiken, die ihn kritisieren. Es handelt sich um Alessandro Gnocchi und Mario Palmaro, zwei verdiente Mitarbeiter von Radio Maria, des weltweit größten katholischen Radiosenders. Sie wurden nach der Veröffentlichung ihres Artikels, "Wir mögen diesen Papst nicht." von ihrem Dienst beim Sender Radio Maria mit sofortiger Wirkung suspendiert. Sie warnen davor, dass die oft missverständlichen Äußerungen des Papstes von den katholischen Medien heruntergespielt werden, so als sei alles in der gewohnten Ordnung. Sattdessen sind sie der Ansicht, dass die Irritationen planmäßig und gewollt sind, so wie das Auftreten des Papstes insgesamt ein Meisterwerk der modernen Kommunikation darstellt. Gnocchi und Palmaro machen den Paradigmenwechsel, den der neue Papst betreibt, an folgendem Beispiel deutlich: "So gesehen scheint Papst Franziskus geradezu für die Massenmedien geschaffen und die Massenmedien geschaffen für Papst Franziskus. Es genügt als Beispiel an die Episode des weißgekleideten Mannes zu erinnern, der aus dem Flugzeug steigt und eine alte Aktentasche mit sich trägt. Die Figur des Papstes wird durch diese Aktentasche absorbiert, die das sakrale, seit Jahrhunderten vermittelte Bild annulliert, um ein vollkommen neues, weltliches Bild zu vermitteln: 98 In seiner ersten Lehrschrift, Gaudio Evangelii, Freude am Evangelium, stellt er die Institution des Papstamtes generell in Frage, indem er sagt, "Der Papst kann nicht alles wissen." 64 Der Papst, der neue Papst, ist alles in jenem Detail, das die Armut, die Demut, die Hingabe, die Arbeit, das Zeitgenössische, das Alltägliche herausstreicht, die Nähe zu allem, was man sich nur als irdisch vorstellen kann. Der schlussendliche Effekt dieses Prozesses führt dazu, dass die unpersönliche Idee des Papsttums, in dem das Amt Ehrfurcht gebietet, der jeweilige Amtsinhaber jedoch hinter das Amt zurücktritt, aufgelöst wird und statt dessen ganz die Person des Amtsinhabers in den Vordergrund tritt.(...) Und man wird den Mut wiederfinden müssen zu sagen, dass ein Katholik sich nur verlassen und verwirrt fühlen kann angesichts eines Dialogs, bei dem jeder, im Namen einer angeblichen Autonomie des Gewissens, dazu angehalten wird, sich auf den Weg zur eigenen persönlichen Sicht von Gut und Böse zu machen. Denn Christus ist keine Option unter vielen. Schon gar nicht für seinen Stellvertreter auf Erden."99 Dass die beiden Herren nicht ganz falsch liegen, zeigt sich daran, dass sie umgehend aus Ihrem Amt bei Radio Maria geworfen wurden. Auch die Tatsache, dass sie ihre Papstkritik nicht in ihrem katholischen Sender sondern in einer säkularen Zeitung veröffentlicht hatten, konnte sie nicht retten. Vielleicht wird man sie später einmal zu den ersten Märtyrern jener neuen Epoche der Katholischen Kirche zählen, die letzen werden sie bestimmt nicht sein. Ich werde den Verdacht nicht los, dass es sich bei Bergoglio um ein U-Boot handelt und dass sich das katholische Kirchenschiff in ernsthafter Gefahr befindet.100 Der neue Papst Franziskus, so scheint es, ist der Gorbatschow der Katholischen Kirche. Wenn er sein Reformprogramm vollendet hat, wird man sehen, was von der Katholischen Kirche noch übrig ist. Pussy Riot beat´s Putin? Zu diesem Thema drängen sich mir einige Fragen auf. 1. Warum hat ein Auftritt von 30 Sekunden in einer Kirche ohne Musik mehr Medienecho als seinerzeit die Beatels? 2. Warum ist die Weltpresse von Anfang an dabei? 3. Warum sind nach 20 Sekunden die ersten Vopos vor Ort und führen die Mädels ab? 4. Warum werden nur drei angeklagt, obwohl fünf auf dem Video zu sehen sind? 5. Warum tragen sie Masken, wenn Sie doch bekannt werden wollen? 6. Wollten oder sollten die zwei anderen nicht bekannt werden? 7. Warum sehen die Sängerinnen im Fernsehen immer so glücklich aus, obwohl sie doch mit den Nerven völlig runter sein müssten? 99 Der ganze Text findet sich auf: http://katholisches.info/2013/10/09/christus-ist-keine-option-unter-vielenschon-gar-nicht-fuer-seinen-stellvertreter-auf-erden-warum-uns-dieser-papst-nicht-gefaellt/ 100 Einstweilen hat der neue Papst schon mal gefordert, die Rechte von Kindern homosexueller Paare stärker zu berücksichtigen. Da prescht er weiter vor als die säkularen Regierungen in Deutschland und Frankreich, die das Recht auf Adoption und künstliche Befruchtung für homosexuelle Paare noch ablehnen. Auch sagt er, dass jeder selbst wissen und entscheiden müsse, was gut und was böse sei, die katholische Kirche wolle und könne da keine Vorschriften machen, am wenigsten er selbst. Für die Freunde der kabbalistischen Zahlenakrobatik: Die Addition der ASCI Werte der Buchstaben B E R G O G L I O ergibt einen äußerst bemerkenswerten Zahlenwert. Der Google Übersetzer bringt bei der Eingabe Bergoglio und Übersetzten aus der baskischen Sprache eine weiteren interessanten Begriff zu Tage. 65 8. Warum wird der russische Präsident Putin für einen Prozess diffamiert, für den er nur mittelbar verantwortlich ist, während der amerikanische Präsident mehrere Todesurteile, in der Woche persönlich unterschreiben kann, obwohl gar kein Prozess stattgefunden hat, ohne dass öffentlich daran Anstoß genommen wird?101 Lutherpreis für Pussy Riot Die Stadtverwaltung in Wittenberg hat die russische Sakropopgruppe Pussy Riot für den diesjährigen Lutherpreis vorgeschlagen. Ich schlage vor, den ins Lutherdeutsch übersetzten Titelsong der Popgruppe in das Evangelische Gesangbuch aufzunehmen. Zur Erinnerung ein kurzer Auszug des lutherdeutschen Textes: "Kirchlicher Lobgesang für die verfaulten Führer (nach Wahl) Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck! Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck! Mutter Gottes, Du Jungfrau, werde Feministin, Werde Feministin, werde Feministin!" Leider hat die Stadtverwaltung in Wittenberg ihre Nominierung mittlerweile zurückgezogen, sodass es jetzt nicht zu der kulturellen Bereicherung im Evangelischen Kirchengesangbuch kommen kann. Schade eigentlich, vielleicht wären dann genauso viele Millionen Menschen in die Kirche gerannt, wie seinerzeit stündlich zu den Fernsehschirmen in der befreiten Welt. Jesus sagte einmal: "Wer ohne Schuld ist, der werfe zuerst mit Dreck." Seine Jünger meinen: "Solange man den Dreck in die richtige Richtung wirft, muss man das mit der Schuld nicht so genau nehmen." Das Schweigen der Lämmer George Orwell schrieb 1945 in seinem Vorwort zu Animal Farm folgendes: "Die düstere Wahrheit über die Buchzensur in England ist, dass sie größtenteils freiwillig erfolgt. Unliebsame Meinungen können zum Schweigen gebracht und unangenehme Tatsachen unter Verschluss gehalten werden, ohne dass ein offizielles Verbot dazu nötig wäre. Die Presse wird kontrolliert von reichen Männern, die allen Grund haben, in wichtigen Dingen die Unwahrheit zu sagen, was in der stillschweigenden Übereinkunft der Mehrheit, die durch gute Erziehung eingeflößt wird, dazu führt, dass man eben diese Tatsache nicht erwähnt. Die Folge ist, dass jeder, der die herrschende Orthodoxie in Frage stellt, mit erstaunlicher Wirksamkeit zum Schweigen gebracht wird." Wie als Veranschaulichung seiner Worte blieb Orwells Vorbemerkung dreißig Jahre lang unveröffentlicht.102 101 Gemeint sind die Exekutionen mittels Kampfdrohnen, die in fünf verschiedenen souveränen Staaten nicht nur an den Beschuldigten sondern auch an deren Familien vollstreckt werden. 102 http://de.wikipedia.org/wiki/Farm_der_Tiere#.E2.80.9EDie_Pressefreiheit.E2.80.9C 66 Was für England in der Nachkriegszeit galt, gilt analog für jedes andere "freie" Land im zwanzigsten- und erst recht im einundzwanzigsten Jahrhundert. Man nennt diesen Vorgang auch: "Das Schweigen der Lämmer." „Journalismus heißt, etwas zu drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations." George Orwell TV-Total Am 1. 4. 2012 überraschte Stefan Raab seine Fernsehzuschauer mit folgenden provokativen Sätzen: "Die Glotze, liebe Fernsehzuschauer, ist eine Propagandamaschine, wie sie sich George Orwell nicht besser hätte ausdenken können. Sie unterscheidet sich vom Volksempfänger nur in zweierlei Hinsicht: Die Glotze ist bunter und schamloser. Die scheinbare Vielfalt der Programme täuscht darüber hinweg, dass es auf allen Kanälen einzig und allein darum geht, Euch alle noch dümmer und gefügiger zu machen.103 Es ist mindestens so verwerflich, Fernsehen zu schauen, wie es tausend gute Gründe gibt, kein Fleisch zu essen. Kurz darauf blendete er ein Video ein, dass Peter Lustig mit der bekannten Aufforderung an die Kinder zeigte, den Fernseher nach der Sendung abzuschalten.104 Freitod im Dunkeln Dass Fernsehen durchaus tödlich sein kann, beweist der wissenschaftlich erforschte "Werther-Effekt." Auf diesen Effekt bin ich durch einen Zufall gestoßen. Im Zusammenhang mit der Diskussion über aktive Sterbehilfe habe ich mich auch für das Thema Selbstmord zu interessieren begonnen. Zunächst näherte ich mich dem Thema mit Hilfe der Statistik. In Deutschland werden zur Zeit ca. 9000 Suizide pro Jahr gezählt. Männer bringen sich dreimal so häufig um wie Frauen. Mit großem Abstand, beinahe jeder zweite Selbstmord, wird mit dem Strick durch Erhängen bewerkstelligt, eine Zahl, die mich überrascht hat. Außerdem machte mich stutzig, das in den achtziger Jahren, die Selbstmordrate ungefähr doppelt so hoch lag, wie heute. Bis 18.000 Menschen in Deutschland nahmen sich damals pro Jahr das Leben. Auf der Suche nach einer Antwort entdeckte ich den "Werther Effekt". Wer sich erinnert, der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe schrieb ein damals viel beachtetes Buch mit dem Titel, "Die Leiden des jungen Werthers." Wie sagte doch Albert Einstein: „Zwei Dinge sind grenzenlos, die menschliche Dummheit und das Universum, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ 103 104 War natürlich ein Scherz, ein Aprilscherz. 67 Das Buch, das die Vorgeschichte eines jungen Selbstmörders beschreibt, führte damals zu einem sprunghaften Anstieg der Suizidrate. Nicht wenige junge Menschen versuchten auch durch die Art, wie sie sich das Leben nahmen, ihren eigenen Selbstmord nach dieser literarischen Vorlage zu inszenieren. In den frühen achtziger Jahren ist ein ähnlicher Effekt zu beobachten. Das ZDF strahlte 1981 einen mehrteiligen dokumentarisch gehaltenen Fernsehfilm mit dem Titel "Tod eines Schülers" aus, der sich am Ende der Serie vor einen Zug wirft. Die Eisenbahnsuizide schnellten während dieser Zeit um 175% nach oben. Obwohl Psychologen und Suizidforscher dringend davon abrieten, wurde die Sendung eineinhalb Jahre später vom ZDF wiederholt. Auch diesmal hatte das einen Anstieg der Todesrate um 115% zur Folge. Ähnliche Beobachtungen wurden gemacht, nachdem in den Medien ausführlich über den Selbstmord einer berühmten Persönlichkeit berichtet wurde. Am stärksten war der Anstieg nach dem Selbstmord von Marilyn Monroe, der über viele Tage in Folge Schlagzeilen auf den Titelseiten machte. Selbst der angebliche Selbstmord Uwe Barschels in Genf in einer Badewanne hatte den sprunghaften Anstieg von Selbsttötungen in der Wanne zur Folge. Der amerikanische Soziologe David Phillips verwendete 1974 erstmals den Begriff "Werter-Effekt" um dieses Phänomen des durch die Massenmedien induzierten Selbstmordes zu beschreiben. Kritiker hielten dem entgegen, dass diese verstärkt auftretenden Suizide auch ohne diesen Nachahmungseffekt zu einem späteren Zeitpunkt ohnehin aufgetreten wären. Die Zahlen stehen dem entgegen. Würde diese These stimmen, müsste es nach dem Auftreten der Welle im Zusammenhang mit einem Medienereignis ein Wellental nach Abklingen der Berichterstattung geben. Das ist nicht der Fall, die Raten bleiben stabil, es gibt ausschließlich einen Ausschlag nach oben, also zusätzliche Todesfälle. Initiativen zur Selbstmordprävention ist es teilweise gelungen, die Medien davon zu überzeugen, mit der Berichterstattung zu diesem Thema vorsichtig zu sein und sensibel mit dem Thema umzugehen. Im Falle des Selbstmordes des berühmten Rockgitarristen Kurt Cobain ist es engagierten Vereinen zur Selbstmordprävention gelungen, die Medien davon zu überzeugen auf jegliche Romantisierung und Glorifizierung des berühmten Rockidols im Zusammenhang mit seinem Freitod zu verzichten. Die Fernseh- und Radiostationen handelten nach der Maxime: "...great artist, great music...stupid act, don´t do it; here is where to call for help". Die Initiativen zur Selbstmorprävention schlagen den Medien folgende Richtlinien bei der Berichterstattung vor: • Berichte über den Suizid möglichst abstrakt und vermeide informative Details, Abbildungen und Fotos. • Spekuliere und berichte nicht über die Hintergründe, Auslöser und Motive der Tat. • Versuche stilistisch nüchtern zu bleiben, heroisiere und romantisiere nicht, erwecke kein Mitleid und vermeide es generell, Betroffenheit zu erzeugen. Jeder Zeitungsleser weiß, dass diese Kriterien diametral allem widersprechen, was erfolgreichen Journalismus normaler weise ausmacht. 68 W. Ziegler und U. Hergerl von der Univeristätsklink in München schreiben hierzu: "Der Journalist kommt also hinsichtlich der Suizidberichterstattung in die paradoxe Situation im Interesse der Suizidprävention uninformativ, uninvestigativ und unattraktiv berichten zu müssen. Da solche Artikel in der Praxis keine Chance haben, gedruckt zu werden, stellt sich die Frage ob nicht aus journalistischer und medizinischer Sicht a priori gänzlich auf die Suizidberichterstattung bei konkreten Fällen verzichtet werden solle." Nun kann man eine solche Zurückhaltung per Gesetz verordnen, kommt aber schnell in Konflikt mit der Pressefreiheit und wird mit einer solchen Verordnung wahrscheinlich spätestens vor den zuständigen Gerichten scheitern. Der andere Weg ist, bei den Medien Sensibilität für diese Frage zu wecken und sie zur freiwilligen Selbstbeschränkung aufzufordern. Meiner Beobachtung nach geschieht das bereits in einem breiten Konsens. Wenn ich denke, wie oft bei uns die S-Bahn blockiert ist, weil ein Selbstmörder sich vor den Zug geworfen hat und wie wenig darüber in der Zeitung zu lesen ist, wird deutlich, wie stark die freiwillige Selbstzensur der Presse in dieser sensiblen Frage vor unserer Haustür zur Realität geworden ist. Ganz entgegen meinen sonstigen Anschauungen begrüße ich es in diesem Fall sehr, dass die Presse sich diese Selbstzensur auferlegt hat. Diesem maßvollem Umgang mit dem Thema ist es sicher auch zu verdanken, dass die Selbstmordraten heutzutage so eklatant niedrig sind im Vergleich zu den Zahlen aus den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.105 . Vom Zeitgeist Keine Panik, Wir sind es gewohnt aus der Zeitung oder aus dem Fernsehen zu erfahren, was wichtig ist. Interessanter ist es aber vielleicht herauszufinden, was die Menschen interessiert, wenn sie sich selbst auf die Suche machen. Niemand weiß das besser, als die Firma Google. Wonach haben sie gegoogelt? Wonach haben die Menschen106 gesucht? Unter den zehn wichtigsten Suchbegriffen, kam drei Mal die Firma Apple vor. Apple hat sich zu einer Art neuen Religion entwickelt. Wenn Apple etwas Neues herausbringt, wird es gefeiert wie Ostern und Weihnachten zusammen und wer etwas auf sich hält, der ist ein Apple User. Das ist chic, das ist hipp. Dafür zahlt man gerne deutlich mehr, als für andere Handys und Computer, weil man damit zeigen will, dass man sich das leisten kann. Auf Platz eins steht ein junges Mädchen. Sie heißt Rebekka Black, ist dreizehn Jahre alt und hat ein Lied gesungen. Ihr Musikvideo wurde 167 Millionen Mal im Internet angeklickt. 105 Wer sich für den Werther-Effekt interessiert dem sei der Artikel: http://ipsilon.ch/uploads/media/Werther-Effekt_1__01.pdf empfohlen 106 2011 69 Aber nicht deshalb, weil das Lied so beliebt ist, sondern weil es zum schlechtesten Video 2011 gekürt wurde. Und das kam so: Rebekka hatte mit finanzieller Unterstützung ihrer Eltern ein Video mit ihrem Lieblingslied ins Internet gestellt, das so gut und so schlecht war, wie Millionen anderer Videos auch. Sie wurde über Nacht berühmt, weil ein bekannter amerikanischer Komiker sich über dieses Lied lustig gemacht hatte. Dadurch wurde Rebeccas Video zum meistgehassten Clip weltweit. Die Nummer eins der meistgesuchten Personen im Internet ist ein junges Mädchen, das zum Mobbingopfer wurde. Für die Jungs ist vielleicht noch interessant, dass das Computerspiel Battlefield III, ein Kriegsspiel, auf Platz fünf der Liste steht. Auch eine echte Katastrophe ist dabei: Die Firma Tepco, die Betreiber-Ffirma des havarierten Atomkraftwerkes in Fukuschima wurde in Japan und den umliegenden Staaten so häufig gegoogelt, dass sie es in die Top Ten der ganzen Welt geschafft hat. Außerdem finden sich auf der Liste ein Standman, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist und eine Frau, die unter Mordanklage wegen der Tötung ihres zweijährigen Kindes stand. Wofür interessieren sich also die Menschen, wenn sie sich selbständig auf die Suche machen? Für Teure Markenartikel, für Handys, Computer und Ballerspiele, für Verkehrsunfälle und Mordanklagen, für Katastrophen, aber nur wenn sie persönlich davon betroffen sind, und sie haben großen Spaß daran, sich über andere lustig zu machen. Wenn das alles ist, wonach die Menschen suchen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Verkehrsunfälle, Handys, Computer, Ballerspiele, echte Katastrophen, Mordanklagen und kleine Mädchen, die sich für das Mobbing eignen, wird es auch im nächsten Jahr ganz sicher geben. Ich empfehle, macht euch locker, lehnt euch entspannt zurück und twittert mal eben euren Followern und postet euren Facebookfans: Keine Panik, alles in Ordnung, ich geh dann mal aufs Klo, bin gleich wieder da! Moderne Spaßgesellschaft Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass es in der modernen Spaßgesellschaft fast nichts mehr zu lachen gibt? Professionelle Kabarettisten zermartern sich das Hirn, worüber sie noch Witze machen dürfen. Da man über Ausländer natürlich keine Witze macht, sind mehr als 95 % der jetzt lebenden Menschen von der Belustigung ausgeschlossen. Da dasselbe für Muslime gilt, stehen auch viele Innländer nicht mehr zur Verfügung. Judenwitze sind schon lange ein absolutes No-Go. Da auch frauenfeindliche Witze nicht mehr statthaft sind, halbiert sich automatisch die Restgruppe, über die noch gelacht werden darf. Auch die lustigen Geschichten rund um Fritzchen und seine Familie sind schon in den Verdacht der Kinderfeindlichkeit geraten. Die Vertreter_innen der Tierschutzbünde verstehen noch weniger Spaß. 70 Wer bleibt jetzt noch übrig? Sie ahnen es, es sind die Männer, die sich immer noch ungeschützt im Verkehr herumtreiben. Das Witze machen über Männer ist besonders statthaft, wenn sie zudem noch katholisch sind oder gar das Priesteramt bekleiden. Falls es jemand auf einen Kardinal abgesehen hat, darf der sogar ein Ausländer sein. Auch der "Lattengustel" und sein Himmlischer Vater und dessen gefallener Engel gehören nicht zu den geschützten Arten. Glücklicher Weise hält sich kaum jemand an die modernen Verbote der bigotten Spaßverderber_innen, sonst gäbe es bald wirklich nichts mehr zum Lachen. Tatort Gender An einem Sonntag hatte ich mal wieder die Nachrichten verpasst, weil ich wusste, dass ich auch im Tatort erfahren würde, nach welcher Ideologie ich mich derzeit richten soll. Das neue Team aus Saarbrücken hatte an diesem Abend Prämiere. Der "Neue aus Saarbrücken" wirkte naiv und kindlich und hatte einen ausgeprägten Mutterinstinkt. Mit Gummistiefeln bewegte er sich durch den Tatort wie ein Teletabbi und das Fernsehpublikum machte begeistert winke, winke. Die "Alte" versuchte verzweifelt wie Lara Croft aus Tom Raider rüberzukommen. Ihr grimmiger möchtegern Djangoblick verriet, dass es keinen Zweck hatte. Die Rentnerin in dem alten dicken Benz war kurzhaarig, drahtig und von geradezu präsidialem Selbstbewusstsein. Ihr Mann mit Kochtopf und Küchenschürze machte das bekannte Klischee wieder komplett nur eben mit vertauschten Rollen. Ein bisschen ist die Rentnerin dann doch aus ihrer Rolle gefallen, als sie erwähnte, dass ihr Gatte früher mal ein begehrenswerter Mann gewesen sei. Die Staatsanwältin rannte aufgeregt hin und her wie eine aufgezogene Zirkuspuppe und hatte je länger je mehr gar nichts Menschliches mehr an sich. Treffender sollte sie frei nach Christine Schröder107 als "das Staatsanwält_in" bezeichnet werden. Alle bekannten Geschlechterrollen wurden komplett ausgetauscht, die Klischees selber aber wurden erhalten. Interessanter Weise gab es eine Ausnahme: Die bösen Buben kamen mal wieder aus dem arabischen Sprachraum und waren auf Anhieb als Männer zu erkennen. Es stimmt schon, der Teufel und seine Stellvertreter auf Erden haben das "Böse Buben Abbo". Das "Opfer Abbo" war leider schon vergeben.108 Genderwahnsinn Die meisten Menschen, die ich kenne, haben den Begriff "Gender" noch nie gehört. Die Protagonist_innen dieser neuen Lehre sind mittlerweile Inhaber_innen eigens für sie eingerichteter Lehrstühle an vielen deutschen und internationalen Universitäten.109 107 Christine Schröder, die ehemalige Familienministerin, hatte vorgeschlagen in Zukunft "das Gott" zu sagen, um den Allmächtigen nicht in eine Männerrolle zu zwingen. 108 Auch die modernen Hexen wollen lieber mit dem Teufel schlafen. Bei den Teletabbis bleiben nicht nur ihre Augen trocken. 71 Dort betreiben sie Genderwissenschaft oder "Gender Mainstreaming", womit die propagandistische Verbreitung der neuen Lehre gemeint ist. Das Grundparadigma dieser modernen Wissenschaft besteht darin, dass Vorhandensein zweier biologisch unterschiedener Geschlechter, allgemein bekannt unter den Begriffen männlich und weiblich, systematisch zu leugnen.110 Wissenschaftlich korrekt ausgedrückt, hört sich das so an: "Das "biologische Geschlecht" ist ein ideales Konstrukt, das mit der Zeit zwangsweise materialisiert wird. Es ist nicht eine schlichte Tatsache oder ein statischer Zustand eines Körpers, sondern ein Prozess, bei dem regulierende Normen das "biologische Geschlecht" materialisieren und diese Materialisierung durch eine erzwungene ständige Wiederholung jener Norm erzielen."111 Auf Deutsch: Männer und Frauen gibt es gar nicht. Das Geschlecht ist eine Phantasie, etwas, das wir nur deswegen glauben, weil es uns so oft gesagt wird. Warum müssen sich Wissenschaftler_innen so kompliziert ausdrücken? Die Antwort ist einfach: Sie verschleiern damit den offenkundigen Unsinn, den sie erzählen. Statt diesen Unsinn als solchen zu erkennen, neigen ihre Hörer_innen lieber ehrfürchtig die Köpfe. Dabei ist das Vorhandensein zweier biologisch verschiedener Geschlechter so offensichtlich, dass man es schon in der befruchteten Eizelle identifizieren kann. Ich denke, dass auch Frau Butler in der Schule schon einmal von X- und Y-Chromosomen gehört hat.112 Die Leugnung dieses Unterschieds ist ungefähr so evident, wie der Glaube, Wasser würde den Berg hinauf fließen oder die Behauptung, in der Nacht sei es genauso hell wie am Tag. Die Nacht komme uns nur dunkler vor, weil uns das so eingeredet wird.113 In Norwegen ist ein bekannter Fernsehkomiker diesem Unsinn auf die Spur gekommen.114 Der Ausgangspunkt seiner Untersuchung war das "Norwegische Paradox." In Norwegen steht das Gender-Paradigma seit nunmehr vierzig Jahren auf der Agenda. Das Land steht auf Platz Zwei im Ranking der Staaten, bei denen die Gleichstellung am weitesten fortgeschritten ist. Trotzdem sammeln sich gerade in Norwegen mehr Männer in typischen Männerberufen, wie zum Beispiel in den Ingenieurwissenschaften, und mehr Frauen in Sozialberufen als das in anderen Ländern der Fall ist. Harald Eia konfrontierte führende Gender Wissenschaftler_innen mit dieser merkwürdigen Beobachtung und zeichnete ihre Erklärungen auf. Daraus entstand eine siebenteilige 109 Seit 1980 sind an deutschen Universitäten aus dem Nichts 29 Gender-Institute und 164 Professor_innenstellen geschaffen worden. Im gleichen Zeitraum wurden 663 Professorenstellen in den Sprach- und Kulturwissenschaften eingespart. 110 Wie man weiß, kann das Leugnen offenkundiger Tatsachen durchaus ein strafwürdiges Verbrechen sein. 111 (Judith Butler: Köper und Gewicht, die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Berlin 1995 S. 21) 112 Möglicherweise war wie aber auch zu diesem Zeitpunkt nicht im Biologieunterricht, weil ihr jemand fälschlicher weise eingeredet hat, dass sie ihre Tage hätte. 113 George Orwell hat einmal auf solcherart Verdrehungen von Tatsachen mit den klugen Worten reagiert, "Freedom is the freedom to say that two plus two make ... 2+2=4 114 Nachdem ihm das Buch, "Das unbeschriebene Blatt - Die moderne Leugnung der menschlichen Natur" von Steven Pinker in die Hände gefallen war, wurde er auf dieses Problem aufmerksam. 72 Fernsehdokumentation, die unter dem Titel, "Gehirnwäsche, das Gleichstellungsparadox" ausgestrahlt wurde.115 Er löste damit eine öffentliche Debatte aus. In der Folge wurde ein GenderForschungsinstitut geschlossen und erhebliche Haushaltsmittel für diesen Bereich gestrichen. Das Grundparadigma der Gendertheorie, die Geschlechterdifferenz sei ausschließlich eine Sache der Prägung, ist nicht nur ein ausgemachter Unsinn, sondern es handelt sich eher um einen Wahnsinn, mehr noch, um einen Wahnsinn mit Methode. In Frankreich haben unlängst über eine Million Menschen gegen diesen Wahnsinn demonstriert116 Das Programm der Genderisierung unserer Gesellschaft, gegen das so viele Franzosen zu Felde gezogen sind, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Alles ist erlaubt, alles ist normal, der Rest ist egal und es gibt nichts, was wir nicht kaputt kriegen!117 Das Programm zur Einführung der "Ehe für alle" ist nur die Vorstufe zur Abschaffung der Institution Ehe überhaupt. Die Grünen haben einstweilen schon einmal damit angefangen, indem sie den Steuervorteil für Ehepartner, das Splitting, aus der Steuergesetzgebung streichen wollen. Die Grüne Jugend geht sehr viel weiter. Auf ihrer Internetseite fordert sie explizit: "Der Schutz der Ehe hingegen darf nicht länger im Grundgesetz verankert sein. Wir wollen die Ehe als staatliche Institution abschaffen."118 Die klassische Familie sitzt ohnehin auf dem absterbenden Ast.119 Die Scheidungsraten liegen je nach Land mittlerweile bei über fünfzig Prozent. Viele Ehen und Lebenspartnerschaften bleiben kinderlos. Kinder werden immer früher der Familie entzogen und in Kindertagesstätten untergebracht.120 Neben die zur Normalität gewordene "Patchworkfamilie" soll nun die Regenbogenfamilie121 treten, in der die Kinder wahrscheinlich mindestens genauso stiefmütterlich behandelt werden. All das geschieht im Namen der neuen "Alles ist normal und der Rest ist egal - Philosophie". Ein kleiner Witz möge verdeutlichen, wo die Reise hingeht: Peter und Barbara, verheiratet und heterosexuell, haben zusammen ein Kind bekommen. Tante Monika ruft an und fragt: "Was ist es denn, ein Junge oder ein Mädchen?" Barbara 115 http://www.youtube.com/watch?v=3OfoZR8aZt4 (La Manif pour tous). Am 16, April 2013 demonstrierten eine Million Menschen in Paris gegen das Gesetz "Ehe für alle" 117 Ehrlicher Weise muss man zugeben, dass natürlich nicht alles erlaubt ist, sondern das gerade von der Genderideologie so viele Denk- und Redeverbote ausgesprochen werden, wie von kaum einer anderen "Wissenschaft". 118 http://www.gruene-jugend.de/node/17429 119 Das ist vor allem ein Verdienst der 68er Studentenbewegung, die ebenfalls eine bis heute anhaltende Austrittswelle aus den etablierten Kirchen ausgelöst hat. 120 An dieser Stelle hat das wiedervereinigte Deutschland dann doch etwas von der ehemaligen DDR außer der Kanzlerin und dem Bundespräsidenten und der drittstärksten Partei im Bundestag übernommen. 121 Eine gute Definition findet sich im Parteiprogramm der Grünen Jugend: " Der Begriff „Familie“ wird bei uns in erneuerter Definition verwendet: Wir verstehen darunter sowohl das klassische Vater-Mutter-Kind-Bild, als auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit oder ohne Kind, polygame Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien, Alleinerziehende aber auch Wohngemeinschaften wie Studierenden-, Mehrgenerationen-, und Senioren-Gemeinschaften oder ganz einfach der engste Freundeskreis. (...) Dies wollen wir rechtlich mit einem Familienvertrag absichern und damit die Ehe ersetzen. http://www.gruene-jugend.de/node/13985 116 73 antwortet am Telefon: "Das wollen wir jetzt noch nicht festlegen. Unser Kind soll das später mal selbst entscheiden." Mittlerweile gibt es auch real existierende Eltern, die aus diesem Grund den Eintrag des Geschlechtes in den Pass ihres Kindes verweigern.122 Im Fernsehen sieht man auf mehreren Kanälen täglich, wie Menschen sich vom einen zum anderen Geschlecht um operieren lassen und ganz stolz in die Kamera erzählen, wie gut ihnen das getan hätte, und wie glücklich sie jetzt sind. Das Hauptproblem der Ehe, so die Genderideologie, besteht in der "Zweigeschlechtlichkeit" und die mit ihr im Zusammenhang stehende "aufgezwungene Heterosexualität." Die "Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit" wird im Programm der Jungen Grünen wie folgt beschrieben: "Die Kategorien ”Mann” und ”Frau” sind soziale Konstrukte, doch das Bild der Zweigeschlechtlichkeit wird der Realität nicht gerecht. Wir verstehen einen Menschen nicht als eine Person, die ihr Leben lang einer Geschlechtsidentität als Mann oder Frau ausgesetzt ist. Unser Ziel ist es, eine Gesellschaft so zu prägen, dass sich jede_r frei entscheiden kann, welche Geschlechtsidentität sie_er einnehmen möchte. Nun kann man diese ganze "queere" Theorie123 als infantiles Gehabe abtun, weil ja jeder weiß, dass sich junge Student_innen mit und ohne Geschlecht gerne gegen ihre Eltern auflehnen und im revolutionären Überschwang schon mal ihre Herkunftsfamilien als "heterosexuelle Zwangsgemeinschaften" bezeichnen können. Meine Befürchtung ist: Diese jungen Menschen meinen es wirklich ernst. Wie ernst es der grünen Jugend ist, geht aus folgender Forderung hervor: " Um dies zu gewährleisten muss sichergestellt werden, dass die Lehrer_innen während ihrer Ausbildung und auch während ihrer Berufsausübung immer wieder Fortbildungen zum Umgang mit queer- und gendersensiblen Themen absolvieren müssen."124 Da die Grünen davon ausgehen, dass sich gegen ein solches queeres Programm natürliche Widerstände regen, fordern sie auch Zwangsmaßnahmen, wie man sieht. Es geht um nichts weniger, als um ein groß angelegtes Umerziehungsprogramm unserer Gesellschaft. Einzelne Bausteine davon laufen schon seit Jahrzehnten täglich über unsere Fernsehkanäle und geistern genauso häufig durch die Schlagzeilen der politisch korrekten Presse. Die künftigen "Fortbildungen zum Umgang mit queer- und gendersensiblen Themen" könnten etwa so aussehen. Die drei Bände von Shades of Grey von E. L. James, "Gefährliche 122 Ein Ehepaar hat tatsächlich beantragt, dass kein Geschlecht in den Kinderausweis ihres neugeborenen Säuglings eingetragen wird. Ich frage mich, können Eltern ihren Kindern einen größeren Gefallen tun? Den Medien hat es jedenfalls gefallen und sie haben diese Familie schon mal über den internationalen Ticker für bahnbrechende Erfindungen rund um den Globus gejagt. 123 Hier der Schlusssatz aus dem Programm der grünen Jugend: "Queer dir deine Welt! "Queer ist ein aktionistischer und gesellschaftspolitischer Ansatz basierend auf grundsätzlicher Herrschaftskritik auf Grundlage von Geschlecht und Sexualität. Queer-Feminismus kann niemals ohne Intersektionalität gedacht werden. Es muss eine Vielfalt an Maßnahmen ergriffen werden, um die unterschiedlichen Formen von Diskriminierung zu verhindern! Ziel ist es, diese bestehenden Geschlechterrollen aufzubrechen und den Weg hin zu einer diskriminierungsfreien und queeren Welt zu ebnen. Also worauf wartest du noch? Queer dir auch deine Welt!" 124 ebenda 74 Liebe", "Geheimes Verlangen" und "Befreite Lust", werden zur Standardlektüre im Englischunterricht. Als Einstieg in "gendersensible Themen" würden sich ab der sechsten Jahrgangstufe die Werke von Charlotte Roche, Feuchtgebiete und Schoßgebete eigen. Wer sich nicht auskennt, bei den genannten Büchern handelt es sich um Gewaltpornographie speziell für Mädchen. Aus gut unterrichteten Kreisen weiß ich, dass es in Friedberg kaum ein Mädchen über vierzehn Jahren gibt, das die Bücher von E. L. James noch nicht gelesen hat. In vielen Fällen sind das die einzigen Bücher, die Jugendlichen überhaupt jemals gelesen haben. Sicher wäre es auch angemessen ein neues Unterrichtsfach mit dem Namen LGBTQA: (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, and Ally125) einzuführen, wie es an namhaften Universitäten bereits seit längerem eingeführt ist. Dieses Fach könnte den Biologieunterricht ersetzen. Auch eine gendersensible Quotenregelung bei der Einstellung neuer Lehrkräfte sollte so bald wie möglich eingeführt werden. Allen Ernstes gibt es bereits Überlegungen, die Geschlechtsidentität im Personalausweis weg zu lassen, weil das eine Diskriminierung der Hermaphroditen sei.126 Die Hermaphroditen sind kürzlich von der Genderwissenschaft neu entdeckt worden. Es handelt sich dabei nicht um "Zwitter", wie sie unlängst noch in "diskriminierender" Art und Weise bezeichnet wurden, sondern politisch korrekt um ein "drittes Geschlecht". Dieses sei angeboren und dürfe nicht in die eine oder andere Richtung verändert werden. Ärzte, die solche Operationen durchgeführt haben, wurden in einem Tatort schon einmal vorsorglich in die Nähe von Josef Mengele gerückt. Merkwürdig ist nur, dass die selben Wissenschaftler_innen, die herkömmliche Geschlechtsumwandlungen als den richtigen Weg zum Ziel der frei gewählten sexuellen Identität feiern, in diesem speziellen Fall auf einmal Vorbehalte haben und an die Heiligkeit der unveränderlichen Schöpfung appellieren, wie sie sonst nur in der katholischen Kirche gepredigt wird.127 Es geht aber gar nicht um die Hermaphroditen und es geht auch nicht wirklich um Schwule und Lesben. Es geht um nichts weniger als darum, das natürliche soziale Gefüge der menschlichen Gesellschaft zu zerstören und statt dessen eine Masse orientierungsloser manipulierbarer Individuen ohne sexuelle Identität und ohne verbindliche soziale Bezüge zu erzeugen. 125 Sicher haben sie sich auch wie ich die Frage gestellt, welche sexuellen Angewohnheiten ein Ally hat. Ein Ally ist erregt, wenn er sich für Minderheiten und gegen Mehrheiten einsetzt, also schlicht das Gegenteil von einem Demokraten. Am bekanntesten für diese Neigung waren bisher die sogenannten "Allyierten". Ihre Einsätze für die Menschrechte unterdrückter Minderheiten weltweit waren extrem wirkungsvoll. Es ist ihnen bisweilen gelungen Mehrheiten komplett zu eliminieren, was sie besonders befriedigte. 126 "Als GRÜNE JUGEND streiten wir dafür, dass die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten endlich anerkannt wird. Ein erster Schritt zur stärkeren Sichtbarmachung ist eine dritte Option bei der Angabe des Geschlechtes gegenüber staatlichen Stellen und amtlichen Dokumenten. Ebenso soll es die Möglichkeit geben, eine Angabe zu verweigern. Perspektivisch streiten wir dafür, dass die Geschlechtsangabe als Kategorie komplett wegfällt."126ebenda In England wird das zum Teil schon umgesetzt und in Brüssel werden die nächsten Schritte einstweilen geplant. http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2011/10/mutter-und-vater-werden-abgeschafft.html 127 Auch die Homosexualität wird von Genderwissenschaft_lerinnen konträr zur eigenen reinen Lehre von der allein durch Sozialisation vermittelten "Zwangsheterosexualität" als genetisch bedingt und von daher unveränderbar betrachtet. 75 Damit fügt sich die Genderideologie nahtlos in das neoliberale Dogma, das ebenso an der Vereinzelung der Menschen interessiert ist, um sie der totalen Macht des Marktes zu unterwerfen.128 Aus diesem Grund beschränkt sich die Genderideologie nicht mehr allein auf die Abschaffung der sexuellen Identität und die Gleichstellung jeglicher sexuellen Orientierung, sondern versucht ihr Paradigma auf weitere Teile der Gesellschaft auszudehnen. Neuerdings spricht man von der Queer-Theorie. Die Queer-Theorie ist ihrer eigenen Definition nach eine Bewegung, die alles "Normale" bekämpft und alles Abweichende in den Himmel hebt. Sie kämpft dafür, dass das Queere zur Normalität erklärt (inkludiert) wird.129 Das Reich der Freiheit - "die diskriminierungsfreie und queere Welt"130 , das am Ende dieser Entwicklung steht, ist eine Gesellschaft in der alles normal geworden ist. Spätestens dann braucht man keine Queer-Theorie mehr. Abweichungen wird es dann nicht mehr geben. Diese Gesellschaft wird totalitärer sein als es jede andere Gesellschaft bislang gewesen ist. Die Queer-Theoretiker_innen werden dann nicht mehr gebraucht und können in die Führungskader der schönen neuen Welt wechseln.131 Die Queer Theorie mit ihrem Versprechen der geschlechtslosen Gesellschaft und ihrem gigantischen Umerziehungsprogramm erinnert stark an die klassenlose Gesellschaft, die ein gewisser Karl Marx verheißen hat und an die katastrophalen Folgen, die daraus erwuchsen.132 Deshalb ist es auch kein Zufall, dass die heutigen Päpst_innen der Queer-Kirche in ihrer Jugendzeit meist die Kaderschmieden der verschiedenen kommunistischen Splittergruppen besucht haben.133 Einstweilen wurden nach den neuen Bauplänen der Gesellschaft schon mal die Toiletten, wenigstens in Berlin Kreuzberg umgerüstet. 128 Das hat Gabriele Kuby in Ihrem Werk, "Die globale sexuelle Revolution" sehr detailliert dargelegt. Das schöne an diesem Begriff sei seine "radikale Offenheit" die je neu von queeren Menschen oder Gruppen angeeignet werden muss. http://de.wikipedia.org/wiki/Queer-Theorie 130 Grüne Jugend s.o. 131 In der Bundesrepublik ist einstweilen schon eine Vertreterin dieser Kaste im Amt einer Bundesrichterin angekommen. 132 Ich neige immer mehr zu der Ansicht, dass der Marxismus und wahrscheinlich auch Marx selbst von der Idee getrieben war, die Menschen mittels der Revolution unter totale Kontrolle zu bekommen und die Lehre von der Befreiung der Menschheit von Anfang an ein übler PR-Trick war. Es soll Menschen gegeben haben, die Marx und Engels dabei belauscht haben wollen, wie sie sich amüsiert ins Fäustchen gelacht hätten als sie merkten, dass die Menschen die neuen Lehren im Kommunistischen Manifest tatsächlich glauben. Spätestens Lenin, Trotzki und Stalin waren fraglos gewissenlose Verbrecher auch wenn das viele naive Postkommunisten bis heute für unerheblich halten wollen. Über hundert Millionen Menschen, die es besser wussten, wurden im Auftrag eben dieser Herren ermordet. 133 Zwischen der behaupteten Nähe der Queer-Theorie zum Sowjetkommunismus und der gleichzeitigen Einordnung dieser Bewegung in die neoliberale Marktideologie scheint ein Widerspruch zu bestehen. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich aber beide Gesellschaftsmodelle als sehr ähnlich. Beide versprechen die Freiheit für alle. Das ist aber nur ein Vorwand. Was sie beide tatsächlich erreichen wollten und zum Teil erreicht haben, ist die Unterwerfung aller unter ein allgemeines unbarmherziges Gesetz. In einem Falle das Gesetz des Marktes und im anderen Falle dem Gesetz der reinen Lehre bzw. der Partei, die diese reine Lehre vertritt und jedem anderen durch Umerziehung aufzwingt. 129129 76 Transgender-Toiletten in Berlin Kreuzberg für Menschen, die sich nicht entscheiden wollen, ob sie Mann oder Frau sind! (Das ist kein Witz.) Ich will mich aber nicht auf die Kritik des Gender Mainstreaming beschränken ohne wenigstens angedeutet zu haben, in welche Richtung es statt dessen gehen sollte. Gegen die Päpst_innen der queeren Lehre möchte ich einen realexistierenden Papst ins Feld führen. Er ist zwar nicht mehr im Amt erfreut sich aber glücklicher Weise immer noch guter Gesundheit. Ich meine keinen geringeren als "unseren" Papst Benedikt XVI. In einer Rede, die er 2011 vor dem Deutschen Bundestag gehalten hat, betont er in besonderer Weise die Herausforderungen, denen sich die Kirche in der modernen säkularen Welt stellen muss. Nachdem er die großen Erfolge der moderne Ökologiebewegung gewürdigt hat, sagt er folgendes: "Ich möchte aber nachdrücklich einen Punkt noch ansprechen, der nach wie vor weitgehend ausgeklammert wird: Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur hört, sie achtet und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit." Damit formuliert Benedikt die Gegenthese zur Genderideologie, die davon ausgeht, dass der Mensch keine natürliche (sexuelle) Identität hat, sondern ausschließlich ein Produkt seiner eigenen Beliebigkeit sei, quasi der Schöpfer seiner selbst. Er veranschaulicht diesen Gedanken in einem Bild: "Die sich exklusiv gebende positivistische Vernunft134, die über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann, gleicht den Betonbauten ohne Fenster, in denen wir uns Klima und Licht selber geben, beides nicht mehr aus der weiten Welt Gottes beziehen wollen. (...) Die Fenster müssen wieder aufgerissen werden, wir müssen wieder die Weite der Welt, den Himmel und die Erde sehen und all dies recht zu gebrauchen lernen." So gibt es zwei Einwände gegen die Genderideologie. Der eine ist wissenschaftlich begründet. Wie können wissenschaftliche Aussagen über einen Forschungsgegenstand, die sexuelle Identität, gemacht werden, wenn man gleichzeitig die wesentlichen Faktoren, die diesen Gegenstand fraglos determinieren (die Natur), als Erkenntnisquelle systematisch ausblendet? 134 Das gilt in gleicher Weise auch für die moderne Sozialwissenschaft und in besonderer Weise für die Genderideologie. 77 Das wäre vergleichbar mit dem Versuch eine politisch korrekte Wissenschaft vom Automobil zu entwerfen, die es sich verbietet über den Motor auch nur nachzudenken. Vielleicht ließen sich dafür Fördermittel organisieren, die Menschheit käme so aber nicht schneller vom Fleck. Der andere Einwand speist sich aus der christlichen Tradition. Es zeigt sich, dass die Rede von der Geschöpflichkeit des Menschen in der modernen Zeit keineswegs ihren Sinn verloren hat, sondern helfen kann, Fehlentwicklungen zu erkenn und ihnen Widerstand entgegen zusetzten, wie das beispielsweise in Frankreich135 kürzlich geschehen ist. Schöne neue Welt Über die Natur des Menschen, auf die Papst Benedickt XVI. in seiner Rede im Deutschen Bundestag hingewiesen hat, kursieren eine Reihe von Irrtümern. Der erste Irrtum besteht darin, die Natur des Menschen überhaupt zu leugnen. Es gäbe nichts "Natürliches", so hört man. Alles sei beliebig und allein unserem Willen unterworfen. Das dem nicht so ist, beweist allein schon der Tod, der jeden und jede ereilt, unabhängig davon, ob sie oder er sterben will oder nicht. Nicht nur der Tod, sondern erst recht das Leben selbst ist natürlich. Auch die Art und Weise, wie das Leben weiter gegeben wird, ist natürlich. Bei den meisten Lebewesen, Menschen, Tieren und Pflanzen geschieht das mittels der Sexualität. Die Bibel drückt das mit Blick auf die Menschen so aus: Gott schuf die Menschen als Mann und Frau. Er gab ihnen den Auftrag mit: Seid fruchtbar und mehret euch. Wären die Menschen diesem Schöpfungsauftrag nicht gefolgt, könnten wir heute nicht darüber reden, weil es uns schlicht nicht gäbe. Neuerdings wird eine Lehre verbreitet, die uns glauben machen will, Gott habe nicht Männer und Frauen sondern Heterosexuelle und Homosexuelle erschaffen, beziehungsweise die Natur habe diese Dichotomie hervorgebracht. Es wird der Eindruck erweckt, die sexuelle Orientierung eines Menschen sei Teil seines genetischen Codes. Es gibt aber weder Hetero- noch Gay-Chromosome, noch gibt es eine genetische Heterooder Gaysomie 21. Es gibt auch kein Mönchsgen und Luther musste sich nicht outen, als er sich entschied nur noch Gott zu lieben und seine Sexualität weder mit Männern noch mit Frauen auszuleben. Wie wir alle wissen, hat er sich später anders entschieden und doch noch mit seiner späteren Frau zusammen Kinder bekommen. Übrigens haben auch viele meiner schwulen und lesbischen Freundinnen und Freunde im Laufe ihres Lebens ihre sexuelle Orientierung bzw. richtiger ihr sexuelles Verhalten geändert. Noch mal zum Mitschreiben: Hetero- oder Homosexualität ist keine Seinsweise sondern eine Verhaltensweise. Die Sexualität ist das Mittel zum Zweck der Fortpflanzung, deshalb richtet sie sich normaler- und natürlicher Weise auf das andere Geschlecht. Es steht allen frei, ihre Sexualität zum Selbstzweck zu machen und die Sache mit der Fortpflanzung den anderen zu überlassen. Dass das geschieht, können wir in Deutschland besonders gut beobachten und dabei ist es völlig egal, mit wem man keine Kinder macht, mit 135 (La Manif pour tous). Am 16, April 2013 demonstrierten eine Million Menschen in Paris gegen das Gesetz "Ehe für alle". Vergleiche auch die letzten Absätze im Kapitel Agenda 2031 in diesem Buch weiter unten. 78 einem Partner des eigenen Geschlechtes oder des anderen Geschlechtes, mit sich selbst, mit vielen verschiedenen Partnern in kurzer Folge oder mit einer der vielen anderen Möglichkeiten, die ich hier lieber nicht alle aufzählen möchte. Jede Gesellschaft entscheidet selbst, welche Erscheinungsformen sexuellen Verhaltens sie toleriert oder nicht toleriert. In unserer Gesellschaft ist die Pädophilie, die Bigamie und der Inzest noch verboten.136 Der von der Genderideologie verbreitete Irrglaube, es gäbe eine anlagebedingte Disposition zur Homosexualität ist ein Widerspruch in sich. Wäre das tatsächlich der Fall, handelte es sich dabei um einen Biologismus, eine der Sieben Todsünden im GenderMainstream-Diskurs. Wird uns nicht seit 1968 beigebracht, dass sämtliche geschlechtstypischen Verhaltensweisen kulturell bedingt und anerzogen sind? Sagte nicht bereits Simone de Beauvoir: "Zur Frau wirst du nicht geboren, zur Frau wirst du gemacht?" Wenn nun tatsächlich alle rollentypischen, sexuellen Verhaltensweisen ausschließlich durch die Sozialisation bedingt sind, warum sollte dann ausgerechnet die Neigung zum gleichen Geschlecht angeboren sein? Wie lange muss man besinnungslos fernsehen und Massenmedien konsumieren und wie viele Kopfstände muss man machen, um zu glauben, die Homosexualität sei das einzig natürliche auf der Welt?137 Wäre die Homosexualität genetisch bedingt, also Teil der Erbanlagen, dann müsste sie vor langer Zeit ausgestorben sein, weil Homosexuelle in aller Regel keine Kinder haben, an die sie ihre Veranlagung hätten weitergeben können.138 Vielleicht kennt der eine oder die andere den Roman "Das Inferno" von Dan Brown. Dort hat sich ein Milliardär entschlossen, der Überbevölkerung der Erde ein schnelles Ende zu bereiten. Er entwickelt eine Biowaffe, die einen großen Teil der Menschheit auslöschen soll. Der Held der Geschichte kommt hinter diesen finsteren Plan und versucht in letzter Sekunde die Freisetzung des Erregers noch zu verhindern. 136 Für Bigamie und Geschwisterliebe sieht das StGB jeweils bis zu drei Jahre Haft vor. Gerade bei den Grünen wird immer wieder mal an dem Inzesttabu und an der Strafverfolgung Pädophiler gerüttelt. Daniel Cohn-Bendit ist in diesem Zusammenhang besonders schlecht aufgefallen. Sehr aufschlussreich ist dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=M0qvkg2nzg8. Die "Grüne Jugend" fordert schon länger auch Partnerschaften zwischen mehr als zwei Personen rechtlich anzuerkennen. 137 Papst Benedikt hat es in seiner Rede am Weltfriedenstag 2013 in Deutschland auf den Punkt gebracht: "Auch die natürliche Struktur der Ehe als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau muss anerkannt und gefördert werden gegenüber den Versuchen, sie rechtlich gleichzustellen mit radikal anderen Formen der Verbindung, die in Wirklichkeit die Ehe beschädigen und zu ihrer Destabilisierung beitragen, indem sie ihren besonderen Charakter und ihre unersetzliche gesellschaftliche Rolle verdunkeln. Diese Grundsätze sind keine Glaubenswahrheiten, noch sind sie nur eine Ableitung aus dem Recht auf Religionsfreiheit. Sie sind in die menschliche Natur selbst eingeschrieben, mit der Vernunft erkennbar und so der gesamten Menschheit gemeinsam. Der Einsatz der Kirche zu ihrer Förderung hat also keinen konfessionellen Charakter, sondern ist an alle Menschen gerichtet, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. Solch ein Einsatz ist um so nötiger, je mehr diese Grundsätze geleugnet oder falsch verstanden werden, denn das stellt eine Beleidigung der Wahrheit des Menschen dar, eine schwere Verletzung der Gerechtigkeit und des Friedens." 138 Am deutlichsten hat Linda P. Harvey in ihrem Buch Maybe He´s Not Gay- Anoteher view on Homosexuality die Tatsache hervorgehoben, das Homosexualität ein Verhalten und keine Erbanlage ist. Ihr Buch wurde mit einem beispiellosen Shitstorm überzogen, bis ihr Buch bei Amazon verb(r)annt worden ist. Einen guten Überblick über die fatalen Folgen der Sexuellen Revolution geben Gabriele Kuby in ihrem Buch die Globale Sexuelle Revolution und Henry Makow, ein kanadischer Jude, in seinem Werk Cruel Hoax, Feminism and the New Word Order. Auch sein Blog ist sehr interessant. 79 Die Mission scheitert. Das Virus wird in den Zisternen unter der Hagia Sophia in Istanbul freigesetzt und verbreitet sich in nur vier Wochen um die ganze Welt. Das befürchtete Massensterben bleibt aus. Es kommt nicht einmal zu außergewöhnlichen Erkrankungen. Das Virus greift den menschlichen Organismus nicht an sondern wirkt ausschließlich auf die Fertilität, die Fruchtbarkeit der Menschen. Es macht dauerhaft zwei Drittel der Menschheit unfruchtbar. Dieses Szenario beschreibt nicht nur eine mögliche Entwicklung sondern einen Prozess, der bereits seit den 60er Jahren in vollem Gange ist. Die sexuelle Revolution und in ihrer Folge die Gender-Mainstreaming Bewegung hat seit ihrem Bestehen die Bevölkerungszahl stärker reduziert als das Aidsvirus oder der Zweite Weltkrieg.139 Gender-Mainstreaming ist ein Generalangriff auf die innere Struktur der Familie. Von der traditionellen Lebensordnung soll nichts mehr übrig bleiben, so würde George Orwell sagen, nicht einmal die Erinnerung. Wie diese neue Gesellschaft aussieht, hat Aldous Huxley in seinem Roman Schöne neue Welt beschrieben. Jeder hat mit jedem ständig Sex, alle nehmen die gleichen Drogen, Die Kinder werden künstlich erzeugt und konditioniert und die Begriffe Vater, Mutter und Geburt lösen, wenn sie noch erinnert werden, ausschließlich Ekel bei den neuen künstlichen Menschen aus. Vielleicht werden das meine Kinder, und so Gott will, meine Enkel noch erleben müssen. Die Neue Lust Die Protagonisten dieser "Schönen neuen Welt" sind längst unter uns. Sie nennen sich "Sexforscher" und behaupten, entschlüsseln zu können, was den Menschen in seinem innersten antreibt. Ihre pseudowissenschaftlichen "Forschungsergebnisse" werden via Titelstory durch die Massenmedien propagandistisch unter die Leute gebracht. Jede Frau, die im Januar 2014 im Focus 03/14 den Leitartikel "Die Neue Lust, Sexforscher entschlüsseln, was Frauen von Männern wirklich wollen" gelesen hat, muss sich ernsthaft fragen, ob sie noch normal ist, wenn sie heute noch keinen Geschlechtsverkehr hatte und Ihren Ehemann in den letzten beiden Wochen nicht wenigstens einmal betrogen hat. Erstaunliches ist dort zu lesen: 1. Frauen sind neugieriger auf Pornographie als Männer 2. Frauen gestehen sich ihre sexuelle Lust oft nicht ein 3. Frauen finden Monogamie zum einschlafen 4. Frauen fühlen sich mal zu Frauen und mal zu Männern sexuell hingezogen 5. Weibliches Verlangen wird kulturell gezügelt. Daniel Bergner, der Experte und Sexforscher, fordert im Fokus, die Lust der Frau aus ihrem "kulturellen Gefängnis" zu befreien. Jeder normale Mensch, der über einige Lebenserfahrung verfügt, weiß, dass keine der ersten vier Thesen über die Lust der Frauen stimmen kann. 1. Frauen sind neugieriger auf Pornographie als Männer 139 Die Geburtenrate in Deutschland hat sich seit 1960 nahezu halbiert. Der prozentuale Anteil der Kriegsopfer an der Gesamtbevölkerung in Deutschland war viel geringer. 80 Zu dieser These führt Bergner ein Experiment an, in dem er Frauen eine Reihe von verschiedenen Pornofilmen (Hetero, Homo, Sado, etc.) vorgeführt hat und gleichzeitig mit einem in die Scheide eingeführten Gerät nachweisen konnte, dass alle Frauen auf alle Arten von Pornos gleich positiv reagiert haben. Frage 1: Lag das an den Filmen oder lag das an dem dildoartigen Gerät? Frage 2: Welche normale Frau unterzieht sich freiwillig einem solchen Experiment? Die Frauen, von denen Bergner auf die Allgemeinheit schließt, müssen schon sehr speziell gewesen sein. 2. Frauen gestehen sich ihre sexuelle Lust oft nicht ein Die Frauen in dem oben genannten Experiment gaben an, dass ihnen die Pornofilme nicht gefallen hätten. Daraus schließt der Forscher, dass die Versuchspersonen sich ihre Lust nicht eingestehen, weil sein Dildo sich nicht irren kann. 3. Frauen finden Monogamie zum einschlafen Wenn es stimmte, dass Frauen eigentlich die Promiskuität und nicht die Monogamie bevorzugen, warum heiraten sie dann bis zu drei Mal im Leben? 4. Frauen fühlen sich mal zu Frauen und mal zu Männern sexuell hingezogen Tatsache ist, dass die Homosexualität unter Frauen wesentlich weniger verbreitet ist als unter Männern. Richtig ist, das viele Frauen, die in ihrer Jugend homosexuelle Erfahrungen gemacht haben, sich später für die heterosexuelle Lebensform entscheiden. Richtig an der These ist, dass sowohl Männer als auch Frauen im homosexuellen Milieu sich später oder auch mehrfach um entscheiden. Daraus folgt, dass es die Homosexualität als Veranlagung, die lebenslang die Existenz eines Menschen determiniert, gar nicht gibt. Homosexualität ist ein abweichendes Verhalten. Hier nun die ganz unwissenschaftlichen Beobachtungen zur "Lust der Frauen". Jeder Mensch ob Mann oder Frau, der oder die über fünfzig oder mehr Jahre Lebenserfahrung verfügt, wird auf die eine oder andere Weise folgende Beobachtungen gemacht haben: Die Lust der Frau nimmt regelmäßig mit dem Eisprung zu. Sie klingt deutlich nach der Geburt des ersten und jedes weiteren Kindes ab und sie kommt nach der Menopause weitgehend zum erliegen. Die Lust der Frau ist signifikant höher, das sagt auch Bergner, wenn die Frau keine Kinder bekommen hat und wenn sie in keiner Beziehung oder nur in einer Fernbeziehung lebt. In diesem Punkt hat er völlig recht. Für die Frauen, die sich für eine ihr Lustempfinden ermüdende monogame Beziehung entschiedenen haben, hält Herr Bergner noch einen Trumpf bereit. Forscher, so der Wissenschaftler, arbeiten schon seit Jahrzehnten fieberhaft an einer Lustpille für die Frau, das Pendant zu Viagra. Das Medikament könnte zum Beispiel Soma heißen, wie die Droge in Aldous Huxleys Schöner neuer Welt. Bergner wäre dort sicher ein Alpha Plus, der für die Konditionierung weiblicher Klone aus der Retorte zuständig wäre. Noch eine interessante Beobachtung hat Bergner gemacht: Er hat wie unzählige Forscher vor ihm, ein Speed Dating durchgeführt. Auch diesmal hatten die Männer wesentlich mehr Lust sich mit einigen dieser Frauen ein zweites Mal zu treffen als die Frauen, die wesentlich weniger Männer noch einmal wiedersehen wollten. 81 Da dies gar nicht im Sinne des Forschers war, veränderte er den Versuchsaufbau. Wenn sonst immer die Frauen an den Tischen saßen und die Männer im Kreis rotierten, ließ er diesmal die Männer an den Tischen Platz nehmen und die Frauen im Kreis wechseln. Welch ein Wunder, diesmal unterschieden sich die Ergebnisse nicht mehr nach Männern und Frauen, sondern alle wollten gleichviele Partner wieder sehen. Was lernen wir daraus? Sollte eine Frau mal ausnahmsweise keine Lust auf Sex haben, hilft ein kleiner Spaziergang. Männer hingegen sind auch im Sitzen lustig. Also liebe Männer, wenn ihre Partnerin mal keine Lust hat, dann schicken sie sie eine Runde joggen und schauen sich ein paar von den Pornos an, die ihre Frau reichlich auf ihrer Festplatte hat. Wenn sie wiederkommt, sind sie beide in der richtigen Stimmung. Wer immer noch nicht glauben will, dass die sexuelle Revolution ein Frontalangriff auf Ehe und Familie darstellt, wird von Herrn Bergner und dem Focus eines Besseren belehrt, wobei besser hier das völlig falsche Wort ist. Mit Wissenschaft hat das Ganze gar nichts zu tun, sondern die vermeintlich frohe Botschaft zur kulturellen Befreiung der Frau kommt direkt aus dem Propagandaministerium für sexuelle Konditionierung in Huxleys Schöner neuer Welt, in der die Ehe genauso verboten ist wie die Elternschaft. Auch die Forschungsergebnisse des seinerzeit berühmten Sexforschers Mc. Kinsey waren, wie man heute weiß, zum großen Teil frei erfunden. Viele seiner "Experimente" hat er mit kleinen Kindern gemacht. Heute nennt man das Pädophilie, wobei von Liebe da wirklich nicht die Rede sein kann. Der letzte Platz Eine Gesellschaft, wie die unsere, in der nahezu alles erlaubt ist, schreit förmlich nach Außenseitern, die von allen stigmatisiert werden dürfen. Die moderne Agenda hat sich auch dieses Problems angenommen und fürs erste eine neue Lösung gefunden. Aus der Gruppendynamik und der Massenpsychologie wissen wir, dass es in jeder Gesellschaft einen letzten Platz geben muss. Wird dieser Platz frei, wird automatisch der Vorletzte zum Letzten. Das ist unvermeidlich, gilt prinzipiell und ist nicht an eine bestimmte historische Situation gebunden. Zu allen Zeiten gab es Menschen, die ausgegrenzt wurden und denen man die letzten Plätze zuwies. Seit den siebziger Jahren haben auch die Homosexuellen, die lange mit auf den hintersten Plätzen gesessen hatten, diese Position geräumt. Manche von Ihnen sind mittlerweile auf den Sitzen ganz vorne angekommen.140 Auf nahezu allen Plätzen verteilt saßen Menschen, die ein anderes Laster 141 hatten. Selten oder nie wurde darüber gesprochen. Ich meine den Missbrauch von Kindern in der eigenen Familie. 140 Da saßen viele von Ihnen auch früher schon, nur eben in cognito. Besonders in den Königs- und Herrscherhäusern und in Kreisen der Hochfinanz wurden alle bekannten Perversionen der Sexualität zum Teil exzessiv gelebt. 141 Die unlängst aufgedeckten und durch die Presse gereichten Missbrauchsfälle an Kindern in katholischen Internaten und an der Odenwaldschule waren zum ganz überwiegenden Teil Übergriffe auf minderjährige Schutz befohlene Jungen durch erwachsene erziehungsberechtigte homosexuelle Männer. 82 Gelegentlich, aber statistisch viel seltener, kam es auch zum Missbrauch an Kindern in Institutionen, wie der Odenwaldschule oder der Kirche. Beides wurde mehr oder weniger totgeschwiegen.142 Stattdessen wurden immer mal wieder Sexualverbrecher, die ein völlig fremdes Kind entführt, vergewaltigt und getötet hatten, durch die Medien gereicht. Solche Vorfälle sind extrem selten aber ein echter Hingucker. Nun läuft seit einiger Zeit eine europäische Medienkampagne zum Thema Kindesmissbrauch. Es entsteht der Eindruck, derartige Vorfälle würden neuerdings gehäuft auftreten. Interessanter Weise findet sich in Wikipedia zu diesem Thema der Satz: "In der Boulevardpresse hat die Berichterstattung zwar zugenommen, die tatsächlichen Vorkommnisse sind aber im gleichen Zeitraum erheblich zurückgegangen."143 Das wundert mich nicht. Schon seit über vierzig Jahren wird das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gestärkt und kommuniziert. Das Thema Sex wird fast nicht mehr tabuisiert. Dadurch wird es für die überwiegend im familiären Umfeld tätigen Sexualverbrecher zunehmend riskant. Wer die mediale Berichterstattung nicht nur runterschluckt, sondern sich vorher genau anschaut, was da eigentlich auf dem Teller liegt, sieht Folgendes: Die massenweisen Vorkommnisse von sexuellem Missbrauch, über die berichtet wurde, lagen meist dreißig bis vierzig Jahre zurück. Die Täter sind längst gestorben und die Opfer, denen Jahrzehnte lang keiner zuhören wollte, gaben nun lange Interviews. Solche Kampagnen laufen überall in Europa. Unlängst wurde in England ein prominenter Pädophiler144 durch die Stadt gejagt, der auch schon seit einigen Jahren verstorben war. Auf diese Weise wird für alle eindeutig geklärt, wer nun auf dem letzten Platz sitzt. Beruhigt können sich die anderen zurücklehnen. Es geht meiner Meinung nach um mehr als nur um die Rangordnung auf den Stühlen und die Sicherheit, die eine solche Ordnung jedem gibt. Welche Funktion haben die Sexualverbrecher in unserer Gesellschaft? Sie stehen für das Letzte Tabu, das noch hochgehalten wird, nach dem die Familie als schützenswerte Institutionen durch die sexuelle Revolution unserer Gesellschaft stark ausgehöhlt worden ist. Die Sexualverbrecher dienen als Legitimation für ständig neue Gesetze, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht wieder stark einschränken. Von diesen Gesetzten erfährt man in den Medien gar nichts.145 142 In den frühen Siebzigern wurde der "einvernehmliche Sex" zwischen Erwachsenen und Kindern in manchen linken Splittergruppen auch öffentlich propagiert. Führende grüne Politiker wie zum Beispiel Daniel CohnBendit haben sich offen vor laufender Fernsehkamera (ww.youtube.com/watch?v=NXLXRVHej6s) und schriftlich in eigenen Veröffentlichungen (der Große Basar, Amazon 490,- Euro) zum Sex mit Kleinkindern bekannt. 143 Wer die Boulevardpresse aufmerksam liest, wird feststellen, dass die Diskrepanz zwischen Darstellung und Realität geradezu ein Wesensmerkmal der Berichterstattung darstellt. Es hat sich sogar ein Journalist im Ruhestand gefunden, der zugab, alle seine "Berichte" auf Bestellung frei erfunden zu haben. 144 Es handelt sich um die Pädophilen-Vorwürfe gegen den BBC-Moderator Jimmy Savile († 84) 145 Der Paragraph 176 wurde in den letzten Jahren mehrmals verschärft. Ständig werden Menschen verurteilt, allein weil pornographische Bilder auf ihrer Festblatte gefunden wurden, die "augenscheinlich Kinder unter vierzehn Jahren" zeigen, ein Straftatbestand, den es bis vor wenigen Jahren noch nicht gegeben hat. 83 Am empfindlichsten hat die Kampagne bisher die katholische Kirche getroffen. Das ist kein Zufall, weil es die katholische Kirche war, die sich am entschiedensten gegen den Verfall der tradierten Werte in unser Gesellschaft eingesetzt hat.146 Ich erlebe es in meinem persönlichen Umfeld, wie diese Gesetze jetzt in den Bereichen Kindergarten, Schule, Kirchliche Jugendarbeit und in den verschiedensten Vereinen den aller größten Schaden anrichten. Besorgte Eltern schalten aus nichtigem Anlass die Polizei ein und selbst im Kindergarten wird das Verhalten der Kleinsten schon unter dem Label "Sexueller Missbrauch" von hysterisch gemachten Eltern diskutiert. Es wird ein grundsätzliches Misstrauen gegen Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit generiert. Auch das ist beabsichtigt. Je weniger die Menschen in sozialen Gruppen organisiert sind, desto leichter kann man sie manipulieren und funktionalisieren.147 Mitten in die schleichende Verschärfung des Sexualstrafrechts und die zunehmende Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Pädophilie ereignet sich etwas, was mit Sicherheit kein Zufall ist; Das Gerichtsurteil, das die Beschneidung von Kindern als eine Körperverletzung eingestuft hat und in aller Munde war. Meine erste Empfindung zu diesem Thema war: Wie kann ein deutsches Gericht sich trauen, ein solches Urteil zu fällen? Jesus, ein Jude der es besser wusste, sagte einmal: "An ihren Taten werdet ihr sie erkennen." Nicht das, was vorne erzählt wird, bringt die Erkenntnis, sondern das was hinten dabei herauskommt. Herausgekommen ist ein Gesetz, das die Beschneidung unter vierzehnjähriger Jungen in einer jüdischen (oder muslimischen) Gemeinde ausdrücklich erlaubt. Man stelle sich Folgendes vor: Ein Würdenträger einer Religionsgemeinschaft zieht einem unter vierzehnjährigem Jungen die Hose herunter und macht sich an den Genitalien des sicher verunsicherten und unwilligen Jungen zu schaffen. Dann verletzt er das Geschlechtsteil des Jungen, der von Mittätern festgehalten wird, so schwer dass der traumatisierte Junge noch wochenlang unter starken physischen Schmerzen leiden muss. Nach § 176 StGB (vom 31.10.2008) kann das mit Gefängnis bis zu zehn Jahren mit Aussicht auf anschließende Sicherungsverwahrung bestraft werden. Dagegen musste ein Gesetz gemacht werden, das den Beschneidungsritus straffrei stellt. Das Kleingedruckte war schneller in der Schublade als es einer rausziehen konnte.148 Wir brauchen schnell mehr Tote Schon länger beobachte ich mit Argwohn die Entwicklung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und der Schweiz. Die Regierung in Frankreich will nun 146 Jedenfalls war das bisher so, bei dem neuen Ponitifex Franziskus kann man da nicht mehr so sicher sein. Damit fügen sich auch diese Kampagnen nahtlos in die allgemeine Strategie des Neoliberalismus und des Gender Mainstreamings (s.o. Genderwahnsinn) 148 Hier handelt sich um den klassischen Fall der Strategie 2 in Noam Chomskys - “10 strategies of manipulation”: "Create problems, then offer solutions" Das Gerichtsurteil gegen die Beschneidung ist das kreierte Problem, das neue Gesetz die vorgefertigte Lösung. 147 84 auch ein solches Gesetz auf den Weg bringen. Es trägt in bewährter Tradition - "Mein Tod gehört mir! " (Simone de Beauvoir) - den Titel: "l'euthanasie pour tous" - Selbstbestimmtes Sterben für alle! Der Tod ist die letzte Wahrheit des Menschen, die er der göttlichen Fügung und der Natur noch nicht entreißen konnte. Deshalb ist der Tod die größte narzisstische Kränkung, die der Mensch nach wie vor ertragen muss. Das Schöne am Tod ist, dass er ganz in der Tradition der Französischen Revolution tatsächlich alle gleich macht. Alle müssen sterben, der Milliardär genauso wie der Kapitalverbrecher und der Philanthrop genauso wie Lieschen Müller. Der Tod ist das einzig wirklich Gerechte, was es auf der Welt gibt. Ich verneige mich vor dem Ratschluss Gottes, ich verneige mich vor der Weisheit der Natur. Wenn, so sagt sich der narzisstisch gekränkte Mensch, es schon nicht möglich ist, das Sterben selbst zu verhindern, so will ich wenigstens den Zeitpunkt selbst bestimmen. Der Tod, so steht geschrieben, kommt wie ein Dieb in der Nacht, du weißt nicht Zeit noch Stunde. Deshalb, so sagt der Mensch, werde ich mein Leben schon vorher auslöschen, damit es nicht in die Hände von göttlichen Dieben fällt. Das ist eine Ironie wider das Schicksal, ein Pyrrhussieg. Operation geglückt, Patient tot! In dieser Woche hat der Spiegel, die bekannte Bildzeitung für Gebildete, mit dem Titel "Plädoyer für ein Sterben in Würde" aufgemacht. Argwöhnisch, wie ich nun einmal bin, stellte ich mir die Frage, ob jetzt auch in der Bundesrepublik die Propagandamaschine für die aktive Sterbehilfe angeworfen wird. Ich wurde ausnahmsweise angenehm überrascht. Der Artikel und besonders das Interview mit Christiane Woopen, einer Katholikin, der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates, war sehr differenziert und ausgewogen.149 Im Artikel wurde darauf hingewiesen, dass viele Hausärzte dabei helfen ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Auch in der Palliativmedizin und in den vielen HospizKrankenhäusern wird alles dafür getan, den letzten Beistand auf dem letzten Weg zu leisten. Hier handelt es sich aber um eine Hilfe beim Sterben, nicht um eine Hilfe zum Sterben. Die Begleitung geschieht in der Ehrfurcht vor dem Leben. Darüber hinaus ist es glücklicherweise möglich, durch eine Patientenverfügung lebensverlängernde Maßnahmen abzulehnen. Die Euthanasie, die aktive Sterbehilfe, ist etwas völlig anderes. In den Niederlanden stellt der Sterbewillige einen Antrag, der von einem Gremium, bestehend aus zwei Ärzten, einem Juristen und einer Ethikbeauftragten geprüft wird. Entspricht der Antrag den strengen Kriterien, wird dem Ersuchen statt gegeben. In der Regel rückt dann ein Team von Spezialisten, Kritiker sagen ein Mordkommando, aus, das den Patienten in der Regel zu 149 Möglicher Weise täuscht das auch und es handelt sich lediglich um Stufe 1 eines größer angelegten Masterplans einer findigen PR-Agentur. In Stufe 1 wird das Thema sachlich und ausgewogen behandelt um die Hemmschwelle herabzusetzen, die mit dem Begriff der Euthanasie verbunden ist. Nach dem die Menschen in Deutschland unbewusst gelernt haben über aktive Sterbehilfe wieder zu diskutieren, kann in Stufe 2 langsam die Werbetrommel für deren Einführung gerührt werden. In Stufe 3 würden die ersten Gesetzesinitiativen gestartet, um die aktive Sterbehilfe auch rechtlich zu verankern. In Stufe 4 würden analog zur Entwicklung in der Schweiz, Belgien und den Niederlanden die Kriterien für die aktive Sterbehilfe nach und nach aufgeweicht werden. In Stufe 5 könnte man auf den Antrag verzichten und die Entscheidung ganz den "Experten" überlassen. Damit wären wir dann bei T4 angekommen, einer Praxis der Euthanasie, die in Deutschland 1941 ihren Höhepunkt erreicht hat. 85 Hause "in Würde" ins Jenseits befördert. Gegner dieser Praxis sprechen vom Tod auf Bestellung. Wie hätten sie es den gerne? Wollen sie lieber vergiftet oder vergast werden? Ich selber habe das schon persönlich erlebt, als wir mit unserer altersschwachen Katze beim Tierarzt waren und unseren Jackie schweren Herzens haben einschläfern lassen. Ich war dabei als unser Kater auf dem Tisch des Arztes starb und habe ihn gestreichelt. Wer wollte das selbe mit seinen Eltern machen? In den Niederlanden kann jedes Mitglied einer Krankenkasse einen solchen Antrag auf Tötung stellen. Die Kasse zahlt aber das Ärzteteam nicht, das ausrückt, um den Tod herbei zu führen. Die Kosten trägt der Verein für humanes Sterben, eine Stiftung, die sich aus privaten Spenden finanziert. Welcher private Sponsor finanziert den vorzeitigen Tod und warum? Wahrscheinlich ist es wieder einer von den milliardenschweren Philanthropen, die gar nicht mehr wissen, wohin sie mit ihrem vielen Geld sollen. Hat man erst einmal die Frage von Leben und Tod der Vorsehung entrissen, und in die Hand eines Teams von "Spezialisten" gelegt, werden die "strengen Regeln" für ein "Sterben in Würde" nach und nach aufgeweicht. Sie gelten mittlerweile nicht mehr nur für unheilbar kranke Erwachsene, sondern auch schwerstkranke Säuglinge dürfen auf diese Weise von ihrem Leiden erlöst werden. Darüber, ob auch Kinder bis zum zwölften Lebensjahr unter diese Regel fallen sollen, wird gerade verhandelt. Mit welchem Recht so fragen einige, soll man psychisch Kranken diese Möglichkeit verweigern, da doch ihr subjektiv empfundenes Leiden mit Sicherheit nicht kleiner ist als das von Krebspatienten, die fraglos eine Genehmigung bekommen? Neuerdings nimmt man auch Anträge von an Demenz erkrankten Patienten entgegen, die sich nach fünfzehn Sekunden gar nicht mehr daran erinnern können, dass sie überhaupt einen Antrag gestellt haben. In der Schweiz, wo das "humane Sterben" schon seit vielen Jahren praktiziert wird, kann man sich auch ins Jenseits befördern lassen, wenn man noch gar keine Krankheitserscheinungen hat. Die Einführung des Todes auf Bestellung hat in den Niederlanden und Belgien dazu geführt, dass mittlerweile schon drei bis Fünf Prozent der Todesfälle auf dieses amtlich genehmigte selbstbestimmte Sterben entfallen. Zählt man die Selbstmorde noch dazu, die ebenfalls ca. drei Prozent der Todesfälle ausmachen und die Unfälle, die nicht selten verdeckte Suizide sind, so nähern wir uns einer Quote von 10%. Der Spiegel (6/2014) berichtet in seiner Ausgabe mit dem Titel "Letzte Hilfe - Plädoyer für ein Sterben in Würde" auf Seite 36 Folgendes: "In der vergangenen Woche fand in Sitzungszimmer N207 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin eine lange geplante Sitzung zum Thema Sterbehilfe statt. Die Teilnehmer hatte man im Vorfeld um strikte Vertraulichkeit gebeten. Es ging um "heikle Fragen". Als erster ergriff Abteilungsleiter Bert Persson das Wort, Leiter der Projektgruppe des Ministeriums, die sich mit der sozialpolitischen Dimension des letzten Lebensabschnittes beschäftigt. Persson holte weit aus, sprach über das demographische Problem, die Belastungen für die junge Generation, die explodierende Pflegekosten, "wir müssen", sagte Perrson, "die Probleme zusammen mit den Alten lösen, nicht gegen sie." 86 Dann stellte er die Vorschläge seiner Projektgruppe vor. Sie will vor allem an den Gemeinschaftssinn der älteren Generation appellieren. Den Senioren müsse klargemacht werden, welche Opfer sie der Gesellschaft abverlangen. Man müsse, forderte Persson, die Einstellung zum Tod verändern. Natürlich nicht sofort nach der Pensionierung sondern erst, "wenn die Kräfte abnehmen und die Alterskrankheiten einsetzten." Unterstützt wurde Perrson von Caspar Storm, Professor am Institut für medizinische Ethik. Er forderte in seinem kurzen Vortrag eine "neue Lebens und Todesethik". Widerspruch gab es nach Angaben der Teilnehmer kaum. Man beschloss zu prüfen, wie eine Telefonhotline eingerichtet werden kann, die Sterbewillige an entsprechende Organisationen vermittelt. Perrssons Fazit: "Wir brauchen schnell mehr Tote"150 150 Ganz so weit ist es noch nicht. Der Spiegel zitiert aus dem Theaterstück, "Der moderne Tod" von Carl Henning Wijkmark, das Hans Magnus Enzensberger entdeckte und eine "skandalöse Prognose über die Zukunft der sogenannten Sterbehilfe" nannte 87 Von den letzten Dingen Agenda 2031 Nachdem die Agenda 2010 zu einem nie dagewesenen sozialen Abstieg der Bevölkerungsmehrheit und zu beispiellosen Profiten bei den oberen ein bis fünf Prozent der Vermögenden geführt hat, ist nun die zweite Etappe des Umgestaltungsprogramms unser Gesellschaft angelaufen. Die Agenda 2031 ist kein nationales, sondern ein internationales Programm, das letztlich zur Abschaffung der Nationalstaaten im erweiterten Westeuropa führen wird. Folgende Ziele sollen innerhalb der nächsten beiden Dekaden erreicht werden: Die Europäische Gemeinschaft weitet sich nach Süden und Osten mit Hilfe farbenfroher Revolutionen weiter aus und wird auch offiziell in die Vereinigten Staaten von Europa überführt. Dieser Prozess ist bereits im vollen Gange. 151 Die 2013 eingerichtete Freihandelszone zwischen der USA und Europa wird zu den Vereinigten Staaten von Europa (inclusive der Süd/Ost-Erweiterung und Amerika) weiterentwickelt. Das neue Gebilde trägt dann den Namen UeSA,152 das bedeutet: Vereinigte ehemals europäische Staaten mit Amerika. In einer begrenzten Übergangszeit wird man noch vom ehemaligen Europa sprechen. Dieses neue Wirtschafts- und Militärbündnis braucht für seine innere Stabilität ein neues Feindbild. Nach der Niederwerfung der meisten islamischen Staaten muss nun der "Russe" aus dem Kalten Krieg wieder reanimiert werden.153 Die immer noch in Russland stationierten Atomwaffen werden wieder als Bedrohung dargestellt und erlebt. Auch die so genannte "Gelbe Gefahr" wird neu in das Bewusstsein der Menschen im ehemaligen Europa gehoben. Die Grenzen der Nationalstaaten entwickeln sich zu föderalen Landesgrenzen, ähnlich den Grenzen zwischen den einzelnen Bundesländern im früheren Deutschland. Der Nationalstaat als solcher wird zu einem Relikt aus dem neunzehnten Jahrhundert erklärt, das überwunden werden muss. Parteien, die sich ihrer jeweiligen Nation verpflichtet fühlen, gelten als "populistisch" und werden unter den Verdacht des Rechtsextremismus gestellt. Die Geheimdienste beobachten und überwachen alle Parteien, gesellschaftlichen Gruppen und Individuen, die die Agenda 2031 gefährden könnten, und die anderen auch. Zusätzlich werden diese Parteien und Organisationen mit V-Leuten infiltriert und deren Kommandostrukturen von den Internationalen Geheimdiensten unterwandert.154 151 Im Augenblick ist die Ukraine gerade mal wieder an der Reihe. Das Schöne an der neuen Wortschöpfung ist, dass sie sowohl in der deutschen als auch in der englischen Sprache vor und nach der Auflösung Europas immer gleich klingt. Phonetisch besteht zwischen USA und UeSA kein Unterschied. 153 Spätestens seit Pussy Riot stehen Putin und die "homophoben" Russen wieder ganz oben auf der Agenda. Irgendwie erinnert mich das an die slawischen Untermenschen aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts und an "den Russen", der bei jedem vor der Tür stand während des Kalten Krieges. 154 Dieser Teil der Agenda ist bereits nahezu vollständig umgesetzt. 152 88 Die Arbeitsplätze sämtlicher Beschäftigter in der UeSA werden einschließlich der Toiletten und etwa vorhandener Umkleideräume flächendeckend videoüberwacht und abgehört.155 Die Sprachaufzeichnungen werden automatisch nach einem Schlagwortkatalog politischund betrieblich nicht korrekter Begriffe gescannt. Die gewonnen Erkenntnisse werden mit der NSA und anderen Diensten abgeglichen. Ebenso werden alle Aktionen an Computerarbeitsplätzen protokolliert.156 Wer beim Empfang einer privaten Email oder dem Klick auf eine außerbetriebliche Internetseite erwischt wird, riskiert die fristlose Kündigung. Ebenso führt das Mitführen eines firmeneigenen leeren Briefumschlags beim Verlassen des Betriebsgeländes zum sofortigen Verlust des Arbeitsplatzes.157 Die allgemeine Schulpflicht wird abgeschafft. Für die Schul- und Berufsausbildung gilt das Subsidiaritätsprinzip, das heißt, jeder kommt für die Kosten seiner Ausbildung selbst auf. Wer einen Job bekommt, wird in den Status des Arbeitsplatzanwärters übernommen. Er zahlt zunächst eine Kaution in Höhe von sechs Monatsgehältern und arbeitet die ersten beiden Jahre ohne Entlohnung. Danach kann er, sofern er übernommen wird, Ansprüche auf Entlohnung gelten machen. Die Bevölkerung der UeSA ist vollständig durchmischt. Im Grunde gibt es nur noch ethnische Minderheiten. Wohl aber konzentrieren sich in bestimmten Quartieren großer Städte einzelne Ethnien, die geschlossene homogene Gesellschaften bilden, mit eigener Sprache, eigener Ökonomie, eigenem Rechtssystem und autonomer Executive. Die Grenzen zwischen den einzelnen Großstadtrevieren werden immer stärker überwacht. Teilweise werden Mauern mit bis zu sieben Metern Höhe gebaut, teils um unerwünschte Gruppen zu isolieren und teilweise um ökonomisch besser gestellte Personenkreise vor Übergriffen zu schützen. Die privaten Sicherheitsfirmen entwickeln sich zum größten Dienstleister in der UeSA. Die bekannten Gefängnisse in Guantánamo und anderswo werden ausgebaut und modernisiert. Wissenschaftliche Methoden und Experimente steigern die Nachhaltigkeit und Effektivität der angewandten Foltermethoden. Der Euro wird abgeschafft und durch den neu geschaffenen UeS-Dollar ersetzt. Die FED158 steuert weiter die Gelpolitik. Das Programm zur Reduzierung der Weltbevölkerung durch verhungern, wie es in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt und erprobt worden ist159, wird mit wachsendem Erfolg in Afrika und in Asien weitergeführt. 155 In Amerika ist das bereits gängige Praxis und bei der Firma Lidl in Deutschland wird auch schon lange so verfahren. 156 Diesen Text habe ich am 7. Februar 2013 verfasst, einige Monate bevor Edward Snowden das Licht der auf ihn gerichteten Kameras erblickt hat. Aus meiner Sicht gab es da gar nichts zu enthüllen. 157 Ähnliches gilt für Pfandbons im Getränkemarkt, die einer Mitarbeiterin mit höchstem richterlichen Segen ihren Arbeitsplatz gekostet hat. 158 Die private amerikanische Notenbank Federal Reserve Bank of New York 159 Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Holodomor der Jahre 1932 und 1933, die systematische Vernichtung von bis zu 14,5 Millionen Menschen in der Ukraine und den angrenzenden Sowjetrepubliken durch eine bewusst herbeigeführte Hungersnot. Sechsundsiebzig Jahre später, am 23. Oktober 2008 erkannte das Europäische Parlament in einer Resolution den Holodomor als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" an. Vergleiche: http://de.wikipedia.org/wiki/Holodomor 89 Gelegentlich greift man zusätzlich auf neu entwickelte Viruserkrankungen zurück. Schon im ausgehenden 20. Jahrhundert hatte man mit dem HIV-Virus große Erfolge erzielen können. Die erfolgreich privatisierte Trinkwasserversorgung macht es zusätzlich möglich, ganze Volksgruppen zu verdursten. Dies erspart der betroffenen Bevölkerung den langsamen und qualvollen Hungertod. Deshalb nennt man den Vorgang des Verdurstens auch gerne eine "Humanitäre Intervention."160 Nach dem Steuervorteil durch Ehegattensplitting wird die Institution der Ehe selbst komplett abgeschafft. Statt dessen gibt es sogenannte Lebensgemeinschaften, die eine beliebige Anzahl von Erwachsenen und Minderjährigen umfassen können. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Der Begriff Regenbogenfamilie, der 2013 für solche Zweckgemeinschaften zur Aufzucht von Minderjährigen geprägt wurde, entfällt. Die Begriffe Ehe, Vater, Mutter und Familie werden zu Unworten einer untergegangenen Zeit erklärt.161 Politisch korrekt wird statt dessen von der "Patriarchatheit" gesprochen, die zum Glück überwunden sei. Die Begriffe Vater und Mutter werden durch die Begriffe Elter1, Elter2 und gegebenenfalls durch die Begriffe Elter3 und Elter4 etc. ersetzt. Der Begriff Schwangerschaft wird politisch korrekt durch den Ausdruck Pränatale Produktionsphase (kurz PnP) ersetzt. Immer häufiger werden sogenannte Leiheltern2 (vormals "Leihmütter") für die pränatale Produktion eingesetzt. Die Meisten Leiheltern2 kommen aus den Randgebieten im Süden und Osten der Vereinigten ehemaligen Staaten von Europa mit Amerika. Die temporäre zur Verfügung Stellung der Gebärorgane wird je nach Herkunft und körperlicher Konstitution mehr oder weniger gut bezahlt. Wenn Elter1 und Elter2 Minderjährige pränatal produzieren wollen, selbst aber das dazu erforderliche Sperma nicht bereitstellen können, greifen sie auf die reichliche vorhandenen Samenbänke zurück. In diesem Fall werden hochgewachsene attraktive Samenspender bevorzugt, gerne auch mit Stammbaum und adliger Herkunft. Die Agenda 2031 spricht in diesem Zusammenhang stolz von der "Totalen Inklusion".162 Diese Agenda wurde bereits 1932 von Aldous Huxley in seinem berühmten Roman Brave 160 Zu diesem ganzen Komplex empfehle ich Jean Ziegler: "Wir lassen sie verhungern." und den "Luganoreport". Wer sich erinnert, 1932, in der "Schönen neuen Welt" von Aldous Huxley gelten solche Worte als "unanständig", "ekelhaft" und "widerwärtig". 162 Die französische Bewegung La Manif Pour Tous, die zu einem Protestzug gegen die Ehe für alle aufgerufen hat, an der eine Million Menschen teilgenommen haben, schriebt in ihrer Erklärung: "Die "Ehe für alle" wird unwiderruflich zur künstlichen Zeugung für alle führen! Die Zahl der zu adoptierenden Kinder in Frankreich ist kleiner als die der Eltern, die ein Kind adoptieren möchten. Paare mit gleichem Geschlecht werden somit Kinder adoptieren, die eigentlich künstlich "hergestellt" wurden: durch PMA (procréation "médicalement" assistée - "medizinisch" betreute bzw. künstliche Zeugung) für Frauen-Paare, und für Männer-Paare durch GPA (gestation pour autrui - "Leihmütter"). Genau diese Entwicklung wird schon jetzt von etwa 100 Abgeordneten in der "assemblée nationale" durch so genannte Änderungsanträge vorangetrieben, und sogar der Premierminister verkündet jetzt schon eine solche Weiterentwicklung in einem "ergänzenden Gesetz in Bezug auf die Familie". http://wikimannia.org/La_Manif_Pour_Tous In Aldous Huxleys Brave New World wird uns eine Horrorvision unserer Zukunft vor Augen geführt, in der wir bereits im Begriff sind, anzukommen. Die suggestiven Botschaften, die im Roman kleinen Kindern nachts durch 161 90 New World, Schöne Neue Welt beschrieben. Wer das Buch kennt, weiß, dass es sich dabei um eine wahre Horrorvision handelt. Die finale Verschwörung Man findet Verschwörungstheoretiker nicht nur in Nervenheilanstalten, wie gerne behauptet wird, sondern auch unter Journalisten, Buchautoren und selbst unter angesehen Politikern. Beginnen wir mit den Politikern. Als bekennender Verschwörungstheoretiker befinde ich mich in der Gesellschaft von Präsident Theodore Roosevelt, der gesagt hat: „In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, dann können Sie davon ausgehen, dass es genau so geplant war.“ 163 Warum sollte man etwas dem Zufall überlassen, wenn man die Macht hat, den Lauf der Dinge auf die gewünschte Weise zu beeinflussen? Wäre das nicht geradezu verantwortungslos? Der zweite Verschwörungstheoretiker in der Politik, dem ich nur zustimmen kann, ist Horst Seehofer. Er sagte: „Die, die gewählt sind, treffen keine Entscheidungen und die, die Entscheidungen treffen, sind nicht gewählt.“164 Die bekanntesten Verschwörungstheoretiker sitzen in der amerikanischen Regierung. Sie behaupten, dass alles, was seit dem 12. September 2001 in der Welt passiert ist, eine Folge einer einzigen großen Verschwörung gewesen sei, der Verschwörung des 11. September. Auch ich will an dieser Stelle mit dem falschen Verstecksiel endlich aufhören und mich outen: In der Tradition von Herrn Klaus Wowereit bekenne ich freimütig: Ja, ich bin ein Verschwörungstheoretiker und das ist gut so! Allerdings glaube ich nicht an jede Verschwörungstheorie. Dass ein gewisser Osama bin Laden sich mit zwanzig Islamisten in einer Höhle in Afghanistan verschworen haben soll, um mit Hilfe von zwanzig Teppichmessern vier Flugzeuge zu entführen und in das WTC, das Weiße Haus und das Pentagon zu steuern, ist so abenteuerlich, dass selbst ich, ein bekennender Verschwörungstheoretiker, das nicht glauben kann. Die Geschichte von Osama und den zwanzig Räubern ist ein guter Plot für einen Hollywoodfilm. Das kann man sich ausdenken, aber eine solche Aktion hätte man niemals wirklich erfolgreich allein auf diese Weise durchführen können. Diese hanebüchene Verschwörungstheorie ist zweifellos die Ausgeburt einer fehlgeleiteten Phantasie. Ernst zu nehmende Zeitgenossen, die sich mit dieser Materie befasst haben, das Kopfkissen in fabrikähnlichen Kinderproduktionsanlagen eingetrichtert werden, erinnern stark an die mit viel Geld und Know how betriebene Genderisierung unserer Gesellschaft. 163 Ich füge hinzu, die so genannten „Pannen“ und „Fehler“ sind nicht selten das Ergebnis besonders perfider Planung. Wenn „Fehler“ und „Pannen“ immer wieder passieren, ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass es sich gar nicht Fehler handelt, sondern dass die angeblichen „Pannen“ ganz offenbar einem System folgen. 164 http://www.youtube.com/watch?v=BAh36f0026k 91 kommen zu dem Schluss, dass es sich bei der Geschichte von Osama bin Laden und den zwanzig Räubern um die eigentliche Verschwörungstheorie handelt. Alle anderen Erklärungsversuche kommen den tatsächlichen Ereignissen sehr viel näher. Tatsächlich handelt es sich bei dem mit 9/11 bezeichneten Ereignis um eine ganz gewöhnliche imperiale Inszenierung mit ca. 3000 echten Toten.165 Solche Veranstaltungen gehören seit der Antike zu den unverzichtbaren Säulen der Macht. Da damals noch keine Fernsehanstalten zur Verfügung standen, mussten diese Inszenierungen in eigens dafür gebauten Arenen stattfinden. Die bekannteste Arena ist das Kolloseum in Rom. Die Terroristen nannte man damals Gladiatoren und als Opfer wurden Juden und Christen bevorzugt. Auch damals schon wurde das ganze Theater veranstaltet, um das Volk zu manipulieren. Die Strategie, die dahinter stand, wurde unter dem Begriff "panem et circenses" bekannt. Frei übersetzt heißt das: Regelmäßig veranstaltete Massaker halten das Volk bei Laune und machen es gefügig. Das hat vor 2000 Jahren gut funktioniert und funktioniert mit Hilfe der Massenmedien heute noch sehr viel besser. Voltaire sagte einmal: "Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat."166 Die Leute, die es anders sehen, nannte man früher Ketzer. Heute nennt man sie "conspiracy theorists". Die Ketzer hat man tot gemacht, die "Verschwörungstheoretiker" werden tot geschwiegen.167 Wer es übertreibt, kommt heute noch ins Gefängnis, auch hierzulande. Nach der Klärung meines Standpunktes, möchte ich mich zunächst den ganz praktischen Verschwörungen zuwenden: Fast täglich erfahren wir von einer Verschwörung in der Zeitung. In der Regel handelt es sich dabei um kleine oder gar nicht so kleine Gruppen von Verschwörern, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Demokratie, das Christliche Abendland, die Menschenrechte und was sonst noch alles anzugreifen. In der Regel schnallen sich diese Personen einen Dynamitgürtel um den Bauch und sprengen sich an geeigneter Stelle selbst in die Luft. Merkwürdig, wo all die vielen Selbstmordattentäter auf einmal herkommen. Schade ist es auch, dass man nicht einen von Ihnen danach fragen kann, warum er sich so entschieden hat. Könnte es nicht sein, dass der eine oder der andere Verschwörer gar nicht wusste, dass er überhaupt ein Verschwörer war. Nicht jeder Drogenkurier schaut in seinen Rucksack, wenn er überhaupt weiß, dass er als Kurier unterwegs ist. Jede Bombe kann mit jedem Handy von wem auch immer und von wo auch immer gezündet werden. Mit demselben Handy kann man auch gleich noch das Bekennervideo drehen und fertig ist das perfekte Verbrechen. 165 Es sind zu diesem Thema unendlich viele Filme, Texte, Artikel und Bücher erschienen. Ich möchte hier nur auf zwei lesenswerte Bücher hinweisen: Operation 9/11 von Gerhard Wisnewski und Die CIA und der 11. September von Andreas von Bülow, dem ehemaligen Forschungsminister der Bundesrepublik Deutschland und damals auch zuständig für die Koordination der Geheimdienste. 166 George Orwell fasste diese Erkenntnis in die Worte: "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit." 167 "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat" Robert Lynd 92 Angeblicher Täter tot, keine Zeugen, kaum Ermittlungen, keine Anklage, kein Prozess. Mit dem Bekennervideo kann man das Attentat irgendwem in die Schuhe schieben. Die Journaille bekommt die Story frei Haus und muss sich mit dem Recherchieren keine unnötige Arbeit machen. Wenn es keine Selbstmordattentate gäbe, müsste man sie glatt erfinden. Es ist auch unklug, solche Anschläge allein in islamistischen Kreisen zu vermuten bzw. zu platzieren. Der Bundesnachrichtendienst hat das begriffen und solche Vorgänge neuerdings auch im rechtsextremistischen Milieu in Zwickau "aufgedeckt". Die beiden Herren des „Zwickauer Trios“ haben sich gleich kollektiv selbst ermordet. Das kommt unter gewöhnlich Sterblichen so gut wie gar nicht vor. Die überlebende Dritte im Bunde hat mit einer Bombe alle Spuren verwischt. Merkwürdiger Weise hat ausgerechnet ein Bekennervideo die totale Vernichtung überlebt und wurde, Tage nachdem die Staubwolken verraucht waren, in den Trümmern gefunden. Man fühlt sich an den Personalausweis von Mohammed Atta erinnert, der unversehrt auf wundersame Weise das Inferno am 11. September in New York überdauert hat. Die Märchen der Brüder Grimm, die man normalerweise den Kindern zum Einschlafen erzählt, sind von größerer Stringenz und Glaubwürdigkeit. Werfen wir noch einen letzten Blick auf die berühmtesten „Selbstmörder“ des 21. Jahrhunderts. Die Septemberverbrecher des Osama bin Laden. Welcher vernünftig denkende Bandenchef würde zwanzig junge Männer, die im Westen leben, Alkohol trinken, Drogen nehmen, den Mädchen schöne Augen machen, und bis vor kurzem noch nie ein Flugzeug von innen gesehen haben, damit beauftragen, weit entfernt von der Zentrale in einem anderen Land an ein und demselben Tag sich alle zusammen gleichzeitig selbst umzubringen? Wer glaubt, dass das beim ersten Versuch klappt, der hätte auch eine Handvoll Münzen in den Himmel werfen können in der Hoffnung, dass nicht alle wieder herunter kommen. Leider können wir auch diese „Selbstmörder“ nicht mehr fragen, wie es wirklich gewesen ist. Welche Verschwörer gibt es noch? Nachdem sich Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi, die sich nicht selbst umgebracht haben, und Slobodan Milošević, der aus nicht ganz geklärten Gründen auch nicht mehr am Leben ist, ausscheiden, ist derzeit noch Baschar al-Assad aus Syrien im Angebot. Er hat sich, wie wir täglich hören und lesen, gegen sein eigenes Volk verschworen. Gebetsmühlenartig wird verkündet: „Unbestätigten Berichten zu Folge zeigen wir ihnen ein Amateurvideo, das wir nicht überprüfen können.“ Irgendwie fühlt man sich an die „Risiken und Nebenwirkungen“ der Pharmawerbung erinnert. Die ganze Welt 168 wartet auf die „Humanitäre Katastrophe“, die endlich die Einrichtung einer Flugverbotszone rechtfertigt. Das Drehbuch für das Video von der gerade erfolgten Hinrichtung des Schurken Assad ist wahrscheinlich schon fertig. Früher nannte man das Kriegspropaganda. Heute haben wir es stattdessen mit „seriöser Berichterstattung“ durch „Qualitätsmedien“ zu tun. Gesteuert wird das Ganze von hoch professionellen PR-Agenturen.169 168 Nein, nicht die ganze Welt, da gibt es noch ein kleines Dorf mit "Verschwörungstheoretikern" ganz am Rande des Imperiums. 169 Der Jugoslawienkrieg wurde beispielsweise von der PR-Agentur Ruder Finn Global Public Affairs propagandistisch für viele Millionen Euro vorbereitet. So genannte Nicht Regierungsorganisationen wie zum 93 Wer sich mal die Mühe macht, die Schlagzeilen zu einem Topthema in Google News aufzurufen, wird feststellen, dass alle „Qualitätsmedien“ unisono das Gleiche berichten. Da gleicht ein Hamburger dem anderen weltweit. Man spricht in diesem Zusammenhang gerne von der Mc.Donaldisierung. Früher war man ehrlicher und nannte es Gleichschaltung. Vor kurzem ist den „Qualitätsjournalisten“ auf einer Tagung der Commerzbank in Frankfurt sogar selbst aufgefallen, dass da ein gewisser „Konformitätsdruck“ „herrscht“. Wenn man sich daraufhin die Herrscher in der Medienlandschaft anschaut, wird man feststellen, dass sie sich kaum von anderen Oligarchen beispielsweise in der Ölindustrie oder in der Energiewirtschaft unterscheiden. Mittlerweile haben die „Qualitätsmedien“ auch unseren eigenen Präsidenten Christian Wulff als Verschwörer entlarvt. Er kungelt mit Hotelbetrieben, Fluggesellschaften, Verlagen von Kochbüchern und übernachtet bei seinen eigenen Freunden, umsonst! Möglicher Weise hat er von denen sogar eine vergünstigte Bahnkarte erhalten. Wenn er sich länger geweigert hätte, zurück zu treten, hätten wir ernsthaft befürchten müssen, dass er eines Tages in Genf oder anderswo in einer Badewanne nicht mehr aufgewacht wäre. Sein Vorgänger, Horst Köhler, war da sehr viel einsichtiger und hat wohl wissend gerade noch rechtzeitig die Konsequenzen gezogen. Christian Wulff wäre dann keineswegs der erste Präsident, der einer Verschwörung anheimgefallen wäre. Denken wir an Julius Cäsar, die Borgias, Abraham Lincoln, JFK, Salvator Allende, Alfred Heerhausen, Detlev Roweder, Aldo Moro oder Olof Palme, um nur einige zu nennen. Da die Theorie der Selbstmordattentäter bei Lee Harvey Oswald noch nicht zur Verfügung stand, musste man ihn damals vor laufenden Kameras erschießen. Da weder die RAF noch die „Roten Brigaden“ Selbstmordattentäter zur Verfügung stellen wollten, sind die Attentate an Heerhausen, Roweder, Moro und Palme bis heute ungeklärt. "Eine Verschwörung" ,so lesen wir bei Wikipedia, "basiert jedoch stets auf Täuschung..." Und weiter heißt es: "...sie wird von der staatlich sanktionierten Geheimhaltung, z. B. der Geheimdienste, unterschieden.“ Leider erfahren wir nicht, worin dieser behauptete Unterschied besteht. Stattdessen folgt nun eine Problemanzeige: „Hierbei entsteht das Problem, dass diese (die Geheimdienste) auch im demokratischen Rechtsstaat der parlamentarischen Kontrolle nur eingeschränkt unterliegen und daher versucht sein können, in ihren Zielen oder Mitteln illegal oder illegitim vorzugehen.“ Netter und entgegenkommender hätte man das wohl kaum formulieren können. Worin unterscheiden sich nun die Geheimdienste von anderen Verschwörungen? Wahrscheinlich darin, dass sie ihre Ziele nicht als selbstsüchtig und verwerflich definieren sondern als her und staatstragend. Leider entscheiden über die Mittel und Ziele nicht die gewählten Parlamente der Staaten sondern die Dienste selbst. Damit es dabei nicht zu Fehlentscheidungen kommt, treffen sich deren Vorgesetzte regelmäßig mit Vertretern der internationalen Hochfinanz, des Hochadels, Beispiel Human Rights Watch, übernehmen dabei eine wichtige Funktion. Einzelheiten erläuter das sehr gut Mira Beham in ihrem Werk Kriegstrommeln. 94 der Nato, der EU-Kommission, der Medienimperien und ausgewählten Politikern zum Beispiel auf den nach wie vor geheimen Bilderbergkonferenzen.170 Gerne wird der Eindruck erweckt, die alleinige Aufgabe der Geheimdienste bestünde in der Aufklärung verfassungsfeindlicher Aktivitäten im Inneren und staatsfeindlicher Aktivitäten im Ausland. Mindestens die amerikanischen Geheimdienste geben offen zu, dass sie auch „operative militärische Abteilungen“ unterhalten. Schon immer gehört zur geheimdienstlichen Tätigkeit neben der Aufklärung auch die Infiltration extremistischer Vereinigungen, deren Steuerung und die systematische Desinformation nicht nur des Feindes. Zur Grundausbildung eines BND-Agenten gehört laut Handbuch die „Legendenbildung“. Zum Thema Desinformation und Legendenbildung erinnere ich an das „Zeller Loch“ und zum Thema der Infiltration extremistischer Organisationen an das gescheiterte NPD Verbot. Hier wurde offensichtlich, dass Mitarbeiter der verschiedenen Ämter für Verfassungsschutz sich gegenseitig beschuldigten. Es entstand der Eindruck, die NPD selbst sei eine operative Abteilung des BND.171 Dass auch in Deutschland und in Europa nach dem zweiten Weltkrieg Geheimdienste mit operativen Aufgaben aktiv waren, ist durch die 1990 bekannt gewordene paramilitärische Geheimorganisation „Gladio“ belegt. Sie stand unter dem Kommando der Nato. Der CIA, der britische MI6 und auch eine deutsche Abteilung, der „Technische Dienst“ des Bundes Deutscher Jugend (BDJ) gehörten dazu. Wikipedia schreibt dazu: "Die Organisation existierte von etwa 1950 bis mindestens 1990 und arbeitete in Westeuropa, in Griechenland und in der Türkei. Sie wird mit Terrorakten und Morden in mehreren europäischen Ländern in Verbindung gebracht, insbesondere mit der so genannten Strategie der Spannung in Italien. Die Europäische Union verurteilte 1990 das Vorgehen der beteiligten Geheimdienste und forderte die Mitgliedsstaaten zur Aufklärung auf. In Belgien, Italien und dem Nicht-EU-Land Schweiz wurden parlamentarische Untersuchungskommissionen dazu eingesetzt." Dass diese operativen Einheiten vor zwanzig Jahren ihre Arbeit eingestellt haben sollen, ist mehr als unwahrscheinlich. Die Mittel, die für geheimdienstliche Tätigkeiten bereitgestellt werden, sprechen eine andere Sprache. Erstmals wurde 2010 der Etat der Geheimdienstbehörden der USA veröffentlicht. Zwischen dem 1. Oktober 2009 und dem 30. September 2010 standen allen Diensten zusammen etwa 80 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Das ist fast genauso viel wie die Russen oder die Chinesen für ihre gesamte Landesverteidigung ausgeben oder doppelt so viel wie der deutsche Steuerzahler für die Bundeswehr aufbringt, die nach den USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich zu den teuersten Armeen der Welt zählt. 170 Wer von diesen Konferenzen noch nie etwas gehört hat, mag sich auf den über eine Million Internetseiten zu diesem Thema umsehen. Da man diese Konferenzen nicht mehr vollständig geheim halten kann, haben die Bilderberger mittlerweile eine eigene Homepage, auf der sie sie immerhin die Konferenzteilnehmerlisten veröffentlichen. http://www.bilderbergmeetings.org/index.php 171 Heute weiß man, dass Adolf von Tadden, der Gründer der NPD, von Anfang an ein Agent des britischen Geheimdienstes MI6 gewesen ist. Greg Hallett, ein ehemaliger Geheimagent in Neuseeland, behauptet, dass auch andere Führer faschistischer und bolschewistischer Parteien Geheimagenten des MI6 waren. 95 Zum Vergleich: Der bis 2012 weltweit am gefährlichsten eingestufte Oberschurke Ahmadinedschad im Iran unterhielt eine Armee für über vier Milliarden Dollar. Das ist immerhin der zwanzigste Teil dessen, was der amerikanische Kongress allein seinen Geheimdiensten zubilligt. Sollte es dem Iran trotzdem gelingen, in den Besitz einer Atomwaffe zu gelangen, dann hätten wir im Nahen Osten nicht geschätzte 400 sondern dann 401 Atomwaffen vor Ort. Wahrscheinlich wird es dazu genauso wenig kommen wie zu dem Einsatz der nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen im Irak. Ich gehe davon aus, dass die geheimen Staatsdiener, die der amerikanische FriedensNobelpreis-Träger Barak Obama beschäftigt, nicht ganz so faul und untätig herumsitzen wie angeblich die griechischen Beamten. Hat sich schon einmal jemand gefragt, warum die „Rebellen“ in Bengasi eines Morgens aufgewacht sind und ganz plötzlich und unerwartet ein Sturmgewehr der schwäbischen Firma Heckler & Koch unter ihrem Bett vorgefunden haben?172 Hat nicht Präsident Obama bekannter Maßen seinen Wahlkampf mit Facebook und Twitter gewonnen lange bevor das in der "Arabellion" erfolgreich ausprobiert wurde? Mittlerweile werden die Todeslisten der internationalen Staatsfeinde nicht mehr nur geheim abgearbeitet. Die amerikanischen Killerdrohnen sind ganz offiziell in Pakistan und anderen souveränen Staaten unterwegs und bringen hunderte „Terroristen“ und deren Frauen und Kinder um. Diese Dreistigkeit hat nicht einmal George W. Bush besessen. Gelegentlich werden auch noch echte Elitesoldaten bei ihrer Arbeit gezeigt, besonders wenn es um die Tötung von Topterroristen geht. Das sieht auf dem Bildschirm einfach schöner aus und die Legende passt besser ins Bild der siegreichen Kavallerie. Jedenfalls haben wir es hier mit professionellen Verschwörern zu tun, die wirklich etwas von ihrem Handwerk verstehen. Professionell sind sie insofern, wie sie nicht einem Hobby nachgehen und auch nicht in ihrer Freizeit aus Überzeugung die Verfassung, den Staat oder gar seine Bürger schützen sondern weil sie für ihre Machenschaften bezahlt werden. Zu ihren Tätigkeiten gehören neben der Aufklärung, die Desinformation, die Unterwanderung und Steuerung missliebiger Gruppierungen und Institutionen173 und die Durchführung geheimer Operationen einschließlich Mord und Massenmord.174 Das ist die ganz praktische Seite der Verschwörung. Die „Verschwörungstheorie“ ist etwas ganz anderes. Dieser Begriff steht für den investigativen Journalismus, der nahezu vollständig aus der Mode gekommen ist. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an George Orwell, der gesagt hat: „Journalismus heißt, etwas zu drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations." 172 Zu den "gekauften Revolutionen" in Nordafrika, Serbien, und Osteuropa empfehle ich die Analysen von Webster Tarpley 173 Natürlich werden auch staatliche und private Institutionen unterwandert, wie beispielsweise, die Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichte, Parteien, Ministerien und Massenmedien. Ein schönes Bild eines solchen Netzwerkes hat Nele Neuhaus in ihrem Roman Böser Wolf gezeichnet. Wie in dem Roman beschrieben, spielt die Pädophilie in solchen Netzwerken nicht selten eine tragende Rolle. In Hannover und in Brüssel wurden Teile solcher Netzwerke aufgedeckt. 174 Es soll bei einem Drohnenangriff auch schon mal eine ganze Hochzeitsgesellschaft erwischt worden sein. An anderer Stelle können auch schon mal 3000 Menschen an einem Tag ums Leben kommen. Das Datum ist weltbekannt. 96 Es gibt kein Kriterium, das eine Verschwörungstheorie von einer öffentlich rechtlichen Theorie zur Erklärung eines Ereignisses sachlich unterscheidet. Der Unterschied besteht allein darin, dass die eine Theorie verbreitet- und die andere unterdrückt werden soll. Anleitung zum dumm bleiben Gegen jegliche Art von Verschwörungstheorie wird immer wieder vorgebracht: Die gebotene Welterklärung sei zu einfach. Das Leben sei zu komplex, als dass es durch solche naheliegende einfache Muster, wie sie Verschwörungstheoretiker anbieten, erklärt werden könnte. Den Liebhabern der sogenannten Komplexität, des unvorhergesehenen Zufalls und der ständigen Pannen, mit denen in der Regel alles erklärt wird, möchte ich Folgendes sagen: Wer staunend vor der Komplexität stehen bleibt und sich weigert das Wesen hinter den Dingen zu erkennen, der mag ein Schöngeist sein, klug ist er aber nicht. Ist es nicht gerade der Motor jeden Fortschritts, den Dingen auf den Grund zu gehen? Lebt nicht die Wissenschaft ganz wesentlich von der Reduktion, indem sie einzelne Faktoren isoliert und analysiert? Welchen Sinn hat es, sich solchen Gedanken zu verweigern? Es dient einzig und allein dazu, selber dumm zu bleiben und den anderen das Denken zu überlassen. Faschismus zum Anfassen Seit Edward Snowden ist uns bewusst, dass wir lückenlos überwacht werden. Da es weniger unsere eigene Regierung ist, die uns ausspioniert, sondern vielmehr zwei andere175, gewöhnen wir uns auf diese Weise schon einmal daran, dass eine Regierung, die wir nicht gewählt haben, über uns bestimmt. Horst Seehofer überraschte uns unlängst in einer Talkshow mit dem Satz: Die die gewählt sind, üben keine Macht aus, und die die Macht ausüben, sind nicht gewählt worden."176 Dass es sich so verhält, war mir schon länger klar, aber dass es jetzt auch von einem prominenten deutschen Politiker zugegeben wird, stellt ein Novum dar. Das ist der neue Faschismus, der sich je länger desto weniger verkleiden muss. In den Regalen der Buchhandlungen finden sich neuerdings auch Bücher von deutschen Bundeswehroffizieren, die den Einsatz von Kampfdrohnen und das gezielte Töten von "Terroristen" ohne Anklage, Verhandlung und Urteil verteidigen in einem Land, in dem die Todesstrafe ohnehin nicht vorgesehen ist. Auch daran sollen wir uns gewöhnen, Faschismus zum Anfassen eben. Mir scheint, dass diese Gewöhnung hierzulande noch leichter von statten geht, als es beim letzen Mal der Fall gewesen ist. 175 Die amerikanische und die englische Regierung Ich bitte die Wiederholung dieses Satzes zu entschuldigen. Er ist einfach zu bedeutsam, um ihn nur ein einziges Mal zu erwähnen. 176 97 Am Ende siegt die Wahrheit Ich habe mich schon oft gefragt: Wissen die Journalisten und Politiker, dass sie lügen, oder glauben sie selbst an die offensichtlichen Lügen, die sie verbreiten? Hannah Arendt hat darauf folgende Antwort: Sie unterscheidet die "Lügner" von den "Verlogenen". Der Lügner weiß, dass er lügt, der Verlogene belügt sich auch selbst und glaubt, was er sagt. Wer von beiden ist schlimmer? Hannah Arendt hat auch darauf eine klare Antwort: Der Verlogene ist schlimmer, weil er vergessen hat, was die Wahrheit ist. Der Lügner hingegen kennt die Wahrheit genau und lügt ganz bewusst. Nur im Lügner überlebt die Wahrheit und kann später ans Licht kommen. Nur wer bei den Lügnern ganz oben steht, kennt die ganze Wahrheit.177 Und weil die Wahrheit ein so hohes Gut ist, braucht sie eine Heerschar von Lügen als Leibwächter, um sie zu beschützen. 178 Die Leibwächter selbst gehören fast immer zu den Verlogenen, die glauben, sie dienten einer guten Sache. Auch wenn es sehr lange dauern kann, irgendwann zeigt sich die Wahrheit. Deshalb sagt man auch: Lügen haben kurze Beine. Früher erzählte man den Menschen, ihre Angehörigen würden im Fegefeuer schmoren und sie könnten ihre Lieben retten, wenn sie Geld für einen Ablass bezahlen. Heute glaubt das kaum noch einer. Papst Benedikt hat das Fegefeuer für ungetaufte Kleinkinder mittlerweile auch offiziell abgeschafft. Heute glaubt man beispielsweise an den Treibhauseffekt. Es mehren sich aber auch hier die Wissenschaftler, die statt dessen von einer "Klimalüge" sprechen. Sowohl mit dem Treibhauseffekt als auch mit dem Fegefeuer kann und konnte man eine Menge Geld verdienen. In Zukunft wird es noch moderne Lügen geben, die den gleichen Zweck erfüllen. Die Wahrheit selbst, und ganz besonders die Tatsachenwahrheit entzieht sich auf lange Sicht unserer Manipulation. Die Wahrheit gehört zu den Dingen, "die Menschen nicht ändern können, die ihrer Macht entzogen sind und die nur durch lügenden Selbstbetrug zeitweilig zum Verschwinden gebracht werden können."179 George Orwell hat einmal auf solcherart Verdrehungen von Tatsachen mit den klugen Worten reagiert: "Freedom is the freedom to say that two plus two make ... 2+2=4 Hannah Arendt beschließt ihren Essay über die Wahrheit in der Politik mit den Worten: "Wahrheit könnte man begrifflich definieren als das, was der Mensch nicht ändern kann; metaphorisch gesprochen ist sie der Grund auf dem wir stehen, und der Himmel, der sich über uns erstreckt."180 177 Eine gute Vorstellung der ganzen Wahrheit liefert Dostojewski in seiner Erzählung der Großinquisitor in seinem Roman, die Brüder Karamasow. 178 Dieser Satz wird sowohl Winston Churchill zugeschrieben als auch Adolf Hitler. Er soll auf die Grundsätze der Psych.-Opt.-War-School des Tavistock Instituts in London, einer Kaderschmiede des britischen Geheimdienstes MI6, zurückgehen. 179 Hannah Arendt über die Wahrheit in der Politik S. 92 180 ebenda S. 92 98