Die Lexikologie .Gegenstand, Ziele und Aufgaben. Die L. als

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Die Lexikologie .Gegenstand, Ziele und Aufgaben.
Die L. als Wissenschaft ist eine linguistische Disziplin, die den
W.schatz /das Lexikon der Sp. in seiner Entwicklung und im
modernen Zustand untersucht. Das Lexikon wird dabei als ein lexsem.s System betrachtet, das ein Teilsystem oder Subsystem der Sp.
bildet.
Die Einheiten des Lexikons stellen aber kein statisches Inventar dar.
Sie selbst unterliegen im Laufe der Zeit vielen Verä.en. Außerdem
umschließt das lexikalische Wissen des Menschen auch
prozedurales Wissen – Wissen über die Anwendung der
lexikalischen Einheiten in der Kommunikation. Daher wird als
Gegenstand der L. das Lexikon und seine Einheiten als Medium,
Voraussetzung und Resultat sprachlichen Tätigkeit verstanden.
„Die L untersucht das lexikalische Teilsystem als gesellschaftlich
deter.s Inventar lexik.r Zeichen, die Normen und Regeln seines
Aufbaus und der Verwendung in der kommunikativen Tätigkeit; die
Wechsel.n mit anderen Kenntnissyst.n“ Bereichen:– das W. als eine
nominative Sp.inheit im lex- sem.en System, das Wesen der lex.en
Einheiten und ihre Bed.g;
– der W.bestand als System und die Beziehungen zwischen seinen
Elementen;
– kommunikativ begründete Veränderungen des W.schatzes, die
Quellen der W.schatzerweiterung;
– die Stratifikation des W.schatzes unter dem soziolinguistischen
und funktionalen Aspekt;
– die Betrachtung der Sp. als einer gesellsch.n Erscheinung und die
geschichtliche Analyse der Existenzformen der Sp.. Teildisziplinen:
die Semasiologie bzw. Semantik als Lehre von der W.bedeutung,die
Phraseologie als Lehre von festen W.komplexen,die W.bildung als
Lehre von den Modellen der Wörter.
Die L., selbst ein Teil der Linguistik ist eng mit anderen linguistischen
Teildisziplinen verbunden. L. stützt sich auch selbst auf andere
linguistische Disziplinen. So stellen sich Morphologie (die Lehre von
Morphemen
als
den
kleinsten
bedeutungstragenden
W.bestandteilen),
Phonologie
und
Graphematik
als
Grundlagendisziplinen für die L. heraus.
Die relativ junge Disziplinen wie Psycholinguistik und kognitive
Linguistik trugen viel zur Entwicklung der L. in ihrem
semantikorientirten Teil bei.
Das Wort.seine Funktionen. Die Definition Mit den
ersten Erfahrungen, die das Kind über die Welt macht, gewinnt es
auch die Erfahrung über die Wörter. Die ersten Fragen des Kindes
nach den „Dingen“, die zu unserem Umfeld gehören, sind die Frage
nach ihrer Benennung.Damit erfragen wir die gesellschaftlich
usuellen Ben.en und Verall.en, die Auffassung der Menschen von
den Dingen. Diese Kenntnisse sind verschiedenartig und werden
ständig ergänzt.
In jeder Sprache gibt es Wörter, die sich durch einen referenziellen
Bereich vereinbaren lassen, z. B. Farbbez.en…Auf solche Weise
struk.en wir unsere Weltkenn.se und kategorisieren die Welt.
ähnlichen Sachverhalte bezeichnen-zu der Sprachkategorie
Synonyme gehören.
gegensätzliche Erscheinungen-diese Wörter ergeben die Kategorie
Antonyme.
Im Kommunikationsprozess lernen wir, welche W in einer Situation
angemessen sind, welche als „gute“, „schlechte“ gelten. Wir
klassifizieren W als Kinder, Fach, Fremd, Jargonismen, Schimpf,
Dialektwörter. Mit der Zeit lernen wir, wie man durch die Wörter
mit anderen Menschen manipulieren kann.
Merkmale:
- nominative F.Wörter sind Benennungseinheiten
-signifikative F -Verallgemeinerung Als Benennungseinheit stehen
sie gleichzeitig für ein Objekt und eine Klasse von Objekten
-kommunikative F sprachlichen Verkehrs. Sie sind Mittel, mit deren
Hilfe die Kommunikation zu Stande kommt
- kognitive (Erkenntnis) Mit Hilfe der Wörter erkennt man die Welt
und speichert diese Kenntnisse für weitere Generationen.
- expressive (sprachlichen Ausdrucks)W können mehr Information
vermitteln, als es durch ihre nominative F verordnet wird.
- Indizfunktion Wörter uns auch über ihn informieren können,
Beruf, Sozialstatus
- pragmatische (Einwirkung). Durch die Wörter können wir unseren
Gesprächspartner beeinflussen, auf seine Taten einwirken.
W ist die grundlegende Einheit der Sprache. Es spielt eine zentrale
Rolle in der Sprache aus folgenden Gründen: W ist in Bezug auf
seine Funktionen universell und unikal. W ist polyfunktional.
syntaktische Funktion- als das äußerste Minimum des Satzes,als die
kleinste syntaktische Einheit
semantischen Aspekt -die kleinste bedeutungstragende Einheit der
Sprache,Bezeichnung der Wirklichkeitsobjekte.
sprachliche Ganzheit,
die phonetische, grammatische und
semantische Merkmale in sich vereinigt(vinogr)
a) auf der lex-sem Ebene-als der kleinste, relativ selbständige
Träger der Bedeutung;
b)auf der mor-en Ebene-als eine aus dem Redestrom isolierbare
morp Einheit, die im System zu einem
morphologischen
Paradigma gehört;
c)auf der phonologischen Ebene- als eine durch mögliche Pausen
isolierbare Einheit;
d)auf der graphemischen Ebeneals eine durch Leerstellen im
Schriftbild isolierbare Einheit;
e)auf der syntaktischen Ebene kann das Wort
als Satzglied
verschiedene Funktionen erfüllen
zwei Arten der W- die Wörter, die etwas bezeichnen und
verallgemeinern;- die Wörter, die nur bestimmte Beziehungen zw
den sprachlichen Einheiten darstellen und damit den Satz gestalten.
Das W ist die lex-sem Einheit, der kleinste relativ selbständige
Bedeutungsträger, dessen Formen durch die gemeinsame lex
Bedeutung zu einem Paradigma vereint sind, das als Bestandteil
des Systems (als „Wörterbuchwort“) als graphemische und
phonemische Einheit auftritt.
Wortbedeutung.
Motiviertheit
Semasiologie.
Definition
Wortbedeutung.
Die
Struktur
der
Wortbedeutung. Typen der Wortbedeutung.
Die S Teildisziplin der Lex, die die Bed.en der W, Bedeutungswandel
und die Bedeutungsbz im Wortbestand untersucht. Semantiklehre –
dem Teilbereich der Sprachwiss.t, der die Inhaltsseite der Sprache
zum Forschungsgegenstand hat.
Aufgabenbereich – die Bed.ng als eine Sprachkategorie;–
Motiviertheit der Wortbed.g;–Beschreibung der Wortbed.g:
Methoden und Verfahren;–Bedeutungswandel, seine Ursachen,
Arten, Ergebnisse;–semantischen Bez.en zw den lex.n Einheiten im
Sprachsystem und im Redeprozess.Die Sem erforscht, welche
Bed.en ein Wort im System, in einer konkreten Situation hat; wie
sich die Bed.ng eines Lexem entwickelt hat und unter welchen
Prozessen.Der Sem.ie steht die Onom.e gegenüber. Die O ist eine
komplementäre Disziplin der Sem. Die O fragt, wie bestimmte
Dinge, Erscheinungen zu bestimmten Zeiten genannt werden/
wurden.Sem und Onom untersuchen die lexikalischen Einheiten und
ihre Beziehungen unter dem synchronischen, unter dem
diachronischen Aspekt.
Nach M.D. Stepanova ist die Wortbedeutung ein gesellschaftlich
determiniertes, inter-individuelles Abbild der Merkmalstruktur einer
Erscheinung der objektiven Realität.W. Schmidt als inhaltliche
Widerspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer
Beziehung der objektiven Realität im Bewusstsein der Angehörigen
einer Gemeinschaft, die traditionell mit einem Lautkomplex
verbunden ist
Eigenschaften und Merkmale:a)
Die Bedeuttung ist eine
sprachliche Kategorie.b)Das Lexem besitzt Bedg im sprachlichen
System und realisiert sie in der Rede. c) B ist überindividuell.d) B ist
determiniert durch:– die Art und Weise wie die Gesellschaft die
Wirklichkeit wertet (Putsch – Revolution; Agent des Geheimdienstes
- Spion)–die systemhaften Bezi.en in der Sprache (Frau –
Frauenzimmer – Weib).
Motiviertheit ist die Bez.g zw Formativ und Bedg, bei der die Wahl
des
Formativs
durch
bestimmte
Eigenschaften
des
Benennungsobjekts bedingt ist.
F. de Saussure ist dieses Verhältnis arbiträr, d.h. zw Objekt und
seiner Bezeichnung besteht kein objektiv-begründetes Verhältnis.
Humboldt, der eine ursprüngliche naturgebundene Beziehung
zwischen dem Wort und von ihm benannten Objekt der Wirklichkeit
behauptete. Humboldt geht der Terminus „die innere Wortform“
zurück.
Der Prozess der Nomination besteht meistens darin, dass ein oder
einige Merkmale des Nominationsobjektes hervorgehoben und im
sprachlichen Zeichen fixiert werden.
Grad der Motiviertheit klar empfunden das lebendige Etymon nach
I. Olschanskij;noch zu erkennen ;nicht mehr erkennbar ;des
verdunkelten Etymons;die des toten Etymoms
Arten der Motivation
Phonetische: diese Art haben lautnachahmende W
In diesem Fall bildet man ein neues Zeichen, ohne das vorhandene
Sprachmaterial zu benutzen. Ph motiviert sind W.r, deren Formative
einen Laut oder einen Schal nachbilden.Morphematische: bei dieser
Art ist die Bedeutung des Lexems das Produkt der Teilbedeutungen
der Morpheme. Erdbeere ist durch das Ort motiviert, Blaubeere –
durch die Farbe, Schreibtisch – durch die Funktion
Bei der Lexikalisierung geht der Syntagmacharakter einer
Wortbildungskonstruktion verloren, das komplexe Lexem erhält
eine einheitliche Struktur. Idiomatisierung ist eine Folge der
Lexikalisierung, die dazu führt, dass die Lexembedeutung aus der
Summe der Teilbedeutungen einer Wortkonstruktion nicht mehr zu
erschließen ist: im Fall Handtuch kann man von der
Teilidiomatisierung sprechen, die Wörter Nachtigall, Bräutigam sind
vollidiomatisiert.
Als Resultat dieser Prozesse tritt Demotivierung ein, d.h. der Verlust
der Motivbedeutung, der selbständige Zeichencharakter einer oder
mehrerer Konstituenten schwindet;
Semantische bei dieser Art wird W zur Benennung eines neuen
Begriffs genutzt.Einige Lexikologen sprechen auch von der
etymologischen / verdunkelten Motivation
Nach M.D. Stepanova ist die Wortbedeutung ein gesellschaftlich
determiniertes, inter-individuelles Abbild der Merkmalstruktur einer
Erscheinung der objektiven Realität.W. Schmidt als inhaltliche
Widerspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer
Beziehung der objektiven Realität im Bewusstsein der Angehörigen
einer Gemeinschaft, die traditionell mit einem Lautkomplex
verbunden ist
Eigenschaften und Merkmale:a)
Die Bedeuttung ist eine
sprachliche Kategorie.b)Das Lexem besitzt Bedg im sprachlichen
System und realisiert sie in der Rede. c) B ist überindividuell.d) B ist
determiniert durch:– die Art und Weise wie die Gesellschaft die
Wirklichkeit wertet (Putsch – Revolution; Agent des Geheimdienstes
- Spion)–die systemhaften Bezi.en in der Sprache (Frau –
Frauenzimmer – Weib).
Die denot, signif und konnot Bd. Die W.Bd. ist komplexer Natur, sie
schließt einerseits den begrifflichen Inhalt, der mit dem W.
verbunden ist, und andererseits seine referenzielle Bezogenheit.
In der lexikalischen Bd. lassen sich drei Komponenten
unterscheiden: die denotative, die signifikative und die
konnotative Komponente. Diese Komponenten resultieren aus den
F.en des W.zeichens. Die denotativ ist sprachlich realisierte F. des
W.zeichens, ein bestimmtes Ob. der Wirk-t. bzw. sein Abbild zu
repräsentieren. Dieser Aspekt der Bd. wird als denotative Bd.
bezeichnet.
signifikative resultiert aus der F. des W.zeichens zum
Verallgemeinern, zum Abstrahieren und als Benennung für die
ganze Klasse von Gegenstanden zu dienen. Dieser Aspekt der W.Bd.
wird als signifikative Bd. bezeichnet.
Da die denotative und die signifikative Komponente der W.Bd. eine
Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativsignifikative Komponente und entsprechend als denotativsignifikative Bd. bezeichnetDer Unterschied zwischen der
denotativen und der signifikativen Bd. besteht auch darin, dass
die denotative Bd. eines Namens
– verschieden sein kann: beim Hörenden und beim Sprechenden
und in verschiedenen Texten, –ist nach ihrer Natur unstabil, –ist
immer die Kat. der Rede.
signifikative Bd. ist –
die Kat. der Sprache und auch der
Rede, –
weist die Tendenz der Unveränderlichkeit auf,–
wird im Wörterbuch fixiert.
Eine andere Auffassung der denotativen und signifikativen Bd.
beruht auf der Gegenüberstellung des Denotats und Designats. Hier
entspricht dem Denotat das Abbild des ganzen Ob.es, Designat
vertritt in unserem Bewusstsein den Referenten nicht als ganzes
Abbild, sondern durch das Hinweisen auf sein HauptMrk. oder auf
die Gesamtheit dieser Mrk.e. Im Paar Hemd - Kleidung realisiert das
erste W. die denotative, das zweite – die signifikative Bd.
konnotative K resultiert aus wertenden semantischen Mrk.en der
signifikativen Bd. der Wörter. In den Wertungen drücken sich die
Beziehungen des Menschen zu den Ob.en der Wirk-t. aus.
Konnotationen sind über die denotative Bd. hinausgehende
Informationen, die mit einem Formativ verb. sind. Sie prägen
usuelle kom-e Rahmenbedingungen der W.verwendung.
Typen der W.Bd.
W.Bd.en können auf Grund verschiedener
Kriterien klassifiziert werden.
1) Nach Bezeichnungs- und InhaltsF. der Bd. unterscheidet
man: denotative und signifikative Bd.. Das Ob. als solches (als
Gegenstand der realen Wirk-t.) und als ErkenntnisOb. wurde von
Logikern
und
später
von
Linguisten
unterschieden:
Morgenstern=Abend¬stern=Venus.
2) Nach dem Aspekt der Nominationstechnik sind zu
unterscheiden: direkte Bd. und übertragene Bd.
Direkte W.Bd. entsteht bei der primären Nomination bestimmter
Ob.e der Wirk-t.. Das W. bezeichnet bestimmte sinnlich
wahrnehmende Eigenschaften der Gegenstände: z. B. weiß – direkte
Bd. ist Farbbezeichnung, die hellste Farbe. Übertragene Bd. entsteht
bei
der
sekundären
Nomination.
Das
konkrete
Sinnlichwahrnehmende (die Farbe) der direkten Bd. führt zur
Entstehung einer anderen Bd. Z.B. auf Grund der Farbbezeichnung
weiß besteht eine Reihe von abgeleiteten Bd.en zur Bezeichnung
der abstrakten Begriffe: eine weiße Weste, ein weißes Blatt sein.
3) Die semantische Ableitbarkeit bzw. Semantische Derivation
bildet die wichtige Quelle der Mehrdeutigkeit. Das mehrdeutige W.
besitzt die HauptBd. Die HauptBd. wird bei isolierten Nennung des
Lexems auf der Ebene der Sprache im Bewusstsein der meisten
Sprachträger zuerst realisiert. Abgeleitete und übertragene Bd.en
bilden NebenBd.en. Z.B. blau blaues Flecken; blau sein.
4) Unter dem Aspekt der Betrachtung des W.es im System
oder in der Rede bzw. im Text unterscheidet man potenzielle und
aktuelle Bd.en. Die Bd.smöglichkeiten, werden in der Rede realisiert
bzw. aktuelisiert.
5) Die konkreten Verbindungs- und Gebrauchsmöglichkeiten
können durch das Sprachsystem begrenzt werden. Z.B. das
Substantiv Garaus realisiert seine Bd. nur in der Verbindung jmdm.
/einer Sache Garaus machen. In diesem Fall spricht man von der
phraseologisch gebundenen W.Bd. im Unterschied zu der relativ
freien.
Wortbedeutung. Polysemie und Homonymie
Nach M.D. Stepanova ist die Wortbedeutung ein gesellschaftlich
determiniertes, inter-individuelles Abbild der Merkmalstruktur einer
Erscheinung der objektiven Realität.W. Schmidt als inhaltliche
Widerspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer
Beziehung der objektiven Realität im Bewusstsein der Angehörigen
einer Gemeinschaft, die traditionell mit einem Lautkomplex
verbunden ist
Eigenschaften und Merkmale:a)
Die Bedeuttung ist eine
sprachliche Kategorie.b)Das Lexem besitzt Bedg im sprachlichen
System und realisiert sie in der Rede. c) B ist überindividuell.d) B ist
determiniert durch:– die Art und Weise wie die Gesellschaft die
Wirklichkeit wertet (Putsch – Revolution; Agent des Geheimdienstes
- Spion)–die systemhaften Bezi.en in der Sprache (Frau –
Frauenzimmer – Weib).
Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit
des W.es mehrere mit einander verbundene Bd.en zu besitzen und
dem entsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen.
Die Polysemie ist eine weitverbreitete Erscheinung in verschiedenen
Sprachen, die meisten Wörter einer Sprache sind vieldeutig: das
Hemd ausziehen, aus dem Elternhaus a-n, einen Zahn a-n, eine
Draht a-n, den Inhalt aus dem Buch a-n, die Wurzel a-n, zum Kampf
a-n, die Kinderschuhe a-n .
Die Polysemie entsteht durch folgende Wege:
1)
durch Bd.sextension: ein Lexem wird auf weitere
Denotate angewandt – sein Bd.sumfang erweitert sich;
2)
durch Bd.sdifferenzierung: die Bd.en spezifizieren
sich.
Reguläre Mehrdeutigkeit ergibt sich bei metaphorischen und
metonymischen Verschiebungen der Bd.. Z.B. haben viele
„Klimawörter“ metaphorische Bd.en, die gesellschaftliche
Sachverhalte bezeichnen: politisches Klima, politische Atmosphäre,
Verkehrskollaps.
Polysemie kann auch durch die Entlehnung einer Bd. entstehen. Das
lateinische W. casus hat außer der Bd. ‘Fall’ (случай) auch
‘grammatische Kat. des Nomens’ (падеж). Unter dem Einfluss
dieses W.es übernimmt das deutsche Fall die zweite Bd. und ist
damit polysem geworden.
Homonyme = Wörter mit gleichem Lautköper + verschiedenen
Bd.en – kein Zus-hang besteht.
Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen:
1)
der Zerfall der Polysemie;
2)
die zufällige Übereinstimmung des Lautkomplexes
verschiedener Wörter oder ihrer Formen
Der Zerfall der Polysemie meint den Abbruch der Verbindung
zwischen lex.-sem. Varianten eines W.es
Homonyme können infolge phonetischer Prozesse entstehen. durch
den Lautwandel, nach dem die Wörter verschiedenen Ursprungs
zufällig gleichlauten
Zum Auseinanderhalten der Homonyme dienen folgende Mittel:
a) die Gabelung
Die letzte Bd. tritt heute in der Ableitung der Vormund (опекун) auf.
das Gift (яд) / die Gift (дар) Die letzte Bd. wird heute in der
Ableitung die Mitgift (приданное) realisiert.
Die Homonymie führt oft zum W.schwund, da eines der
homonymen Wörter durch ein Synonym ersetzt wird. Aus dem
modernen W.gebrauch sind deshalb folgende Wörter
verschwunden:
die Acht – in der Bd. „Achtung“ (etwas außer Acht lassen)Strauß –
in der Bd. „Zweikampf“
Diese Bd. lebt noch in der phraseologischen Wendungen: einen
Strauß ausfechten, einen Strauß bestehen.
Arten von Homonymen:
1) Homophone – sind Wörter, die gleiche lautliche Form haben,
aber verschiedene Bedeutengen und können sich dabei in ihrer
schriftlichen Form unterscheiden 2) Homographen – sind Wörter,
die gleich geschrieben werden, aber verschiedene Bedeutengen
haben: 3) Homoformen – sind Wörter, bei denen die W.formen
zufällig übereinstimmen
Bedeutungsbeziehungen
semantischen
System.
Beziehungen
im
lexikalisch–
Paradigmatische
Unter dem lexisch-sem.en System ist ein Ganzes von L-men zu
verstehen, die durch paradigmatische Beziehunden zu einer Einheit
verknüpft werden. Das lexisch-sem.e System wird als ein offenes
System betrachtet, was durch die Veränderungen im W.schatz
bedingt ist.
Grundtypen der Bz.en:
1) Bd.sgleichheit (Identität)
The Schippan unterscheidet unter anderen auch formativisch-sem.e
Bz.en. Dabei geht es um W.familien. Eine W.familie bilden L-me, die
genetisch zusammengehören.
Seit F. de Saussure ist es üblich, die systemhaften Bz.en als
paradigmatische und syntagm.e Relationen zu klassifizieren.
Paradigmatik und Syntagmatik bedingen einander. Jedes Element
hat Eigenschaften, auf denen seine Fügung in die Rede beruht.
Paradigmatische Bz.en/Relationen sind Relationen zwischen
Ausdrücken, die die gleiche Distribution haben, die also in einem
gegebenen Kontext für einander austausch- oder substituierbar
sind. Das sind Bz.en zwischen Einheiten, die in ein und demselben
Kontext auftreten können und sich in diesem Kontext gegenseitig
auschließen oder ersetzen.
paradigmatischen Bz.en gehören.
• IdentitätsBz.en ( Syn.ie )
• HierarchieBz.en (Hyperonymie – Hyponymie )
• PolaritätsBz.en ( Antonymie )
Syn.e sind sprachliche Einheiten oder Strukturen, die sich formal
unterscheiden, aber ähnliche oder gleiche Bd. haben und deshalb
im Kern der Bd. übereinstimmen (Schippan). Syn.ie ist die
Bezeichnung für die Bz. zwischen Syn.en.
In der Syn.ischen Reihe unterscheidet man die Dominante oder das
GrundSyn
: laufen-rennen-fliehen-sausen-rasen-stürmen-eilen
Je nach der Art unterschiedlicher konkretisierender Seme werden
die Bd.sähnlichen Syn.e
entsprechend bezeichnet: ideographische Syn.e oder stilistische
Syn.e.
Die differenzierenden Seme, die wertend konnotativ sind, ergeben
stilistische Syn.e. Im Deutschen gibt es L-me, die sich auf dieselbe
Erscheinung der Wirklichkeit beziehen, sich aber regional
unterscheiden: Stulle - Bemme (ein belegtes Brot) (norddt.,
berlinisch); (ostmitteldt., sächsisch). Diese Bd.sBz.en werden als
territoriale oder regionale Dubletten bezeichnet.
Der Begriff Antonymie wird in der linguistischen Literatur zweierlei
gebraucht – im engen und im weiten Sinne. Bei der weiten
Auffassung
bezeichnet
die
Antonymie
die
Polarität/Gegensätzlichkeit im Allgemeinen. Dabei sind Antonyme
W-r mit GegenBd
Kontradiktorische strengen Gegensatz, um eine logische Negation
des gegensätzlichen Begriffs,
KoträreEs geht um zwei Begriffe, die innerhalb eines bestimmten
Bewertungssystems als Artbegriffe existieren. Sie schließen
einander unter einem gemeinsamen Gattungsbegriff aus, stellen
aber beide positive Gegebenheiten dar:
komplementäre Antonyme
schließen einander aus
wir das Verhältnis des Teils zum Ganzen ausgedrückt: Blume: die
Wurzel, der Stengel, das Blatt, die Blüte.
nicht graduierbar
Mensch – Mann, Frau; Gebäude – Wohnhaus, Schule, Klinik; Körper
– Arm, Bein. Diese W-r stehen in den Bz.en der Über- und
Unterordnung zueinander. Dabei unterscheidet man drei Arten der
Hierarchie:
1) Es wird das Verhältnis von Allgemeinem und Einzelnem
ausgedrückt
Baum – Eiche, Birke, Ahorn
Baum – ist in diesem Fall ein Oberbegriff, ein Hyperonym
2) Es nicht komparierbar
Bedeutungsbeziehungen
im
lexikalisch–
semantischen System. Semantische Felder.
Unter dem lexisch-sem.en System ist ein Ganzes von L-men zu
verstehen, die durch paradigmatische Beziehunden zu einer Einheit
verknüpft werden. Das lexisch-sem.e System wird als ein offenes
System betrachtet, was durch die Veränderungen im W.schatz
bedingt ist.
Grundtypen der Bz.en:
1) Bd.sgleichheit (Identität)
The Schippan unterscheidet unter anderen auch formativisch-sem.e
Bz.en. Dabei geht es um W.familien. Eine W.familie bilden L-me, die
genetisch zusammengehören.
Seit F. de Saussure ist es üblich, die systemhaften Bz.en als
paradigmatische und syntagm.e Relationen zu klassifizieren.
Paradigmatik und Syntagmatik bedingen einander. Jedes Element
hat Eigenschaften, auf denen seine Fügung in die Rede beruht.
Paradigmatische Bz.en/Relationen sind Relationen zwischen
Ausdrücken, die die gleiche Distribution haben, die also in einem
gegebenen Kontext für einander austausch- oder substituierbar
sind. Das sind Bz.en zwischen Einheiten, die in ein und demselben
Kontext auftreten können und sich in diesem Kontext gegenseitig
auschließen oder ersetzen.
paradigmatischen Bz.en gehören.
• IdentitätsBz.en ( Syn.ie )
• HierarchieBz.en (Hyperonymie – Hyponymie )
• PolaritätsBz.en ( Antonymie )
Der Grundgedanke der Feldtheorie besteht in der Annahme, dass
zwischen sprachlichen Einheiten regelmäßige Bz.en bestehen, durch
die mehr als zwei Glieder miteinander verbunden sind. Das W.feld
ist ein lexisch-sem.es Paradigma höherer Ordnung als die
Syn.gruppe.
Der Begriff des Feldes wurde 1924 von G. Ipsen eingeführt. Er
verstand darunter eine bestimmte Sinneinheit höherer Ordnung, die
sich aus W-rn bildet. Die W-r werden dabei nach ihrem Sinngehalt
und nicht nach ihrer Enstehung (Etymologie) gruppiert.
Eine tiefere Ausarbeitung fand die Feldtheorie in den
Forschungsarbeiten von J. Trier Nach ihrer Auffassung sind Felder
ein Ausdruck der Gestaltung der geistigen Welt der
Sprachgemeinschaft.
W.feldtheorie geht davon aus, dass W.Bd.en im Sprachsystem nicht
isoliert, sondern in vielfältigen Verbindungen zu Bd.en anderer W-r
stehen; auf Grund dieser Verbindungen lassen sich konkrete W-r
den sog. W.feldern zuordnen. W.feld:
a) besteht aus einer Menge von W-rn, die zueinander in Relationen
stehen und denselben Oberbegriff haben;
b) ist eine Gruppe von Ausdrücken mit ähnlicher
c) ist strukturiert als vielschichtiges Gebilde.
Den Kern Hyporonym, ein Oberbegriff, ein neutrales W., das ein
beliebiges Element des sem.en Feldes ersetzen kann. In der
Peripherie liegen stilistsch markierte W-r und feste W.komplexe. Sie
enthalten in ihren sem.en Strukturen begrifflich wertende Seme
oder Einstellungsseme.
Betrachten wir das W.feld mit dem Hyperonym (ist ein
KernW., neutral, ersetzbar für alle Glieder des Feldes.) Folgende W-r
bilden die Peripherie des Feldes nach den Merkmalen:
Das andere W.feld bzw. lexisch-phraseologische Feld bildet das Verb
tadeln als Hyperonym mit folgenden ihm untergeordneten
Syn.ischen Verben und phraseologischen Redewengungen:
schimpfen, schreien, ermahnen, den Kopf waschen, abstauben, aus
den Lumpen schütteln.
Bedeutungsbeziehungen
im
lexikalischsemantischen System. Allgemeines zum Begriff.
Syntagmatische Beziehungen. Valenz.
Unter dem lexisch-sem.en System ist ein Ganzes von L-men zu
verstehen, die durch paradigmatische Beziehunden zu einer Einheit
verknüpft werden. Das lexisch-sem.e System wird als ein offenes
System betrachtet, was durch die Veränderungen im W.schatz
bedingt ist.
Bei der Beschreibung sem.er Bz.en der L-me im W.schatz als System
unterscheidet man 5 Grundtypen der Bz.en:
1) Bd.sgleichheit (Identität)
W.familie
Syntagm.e Bd.sBz.en sind im Gegensatz zu den paradigmatischen
Bz.en lineale horizontale AnreihungsBz.en der Spracheinheiten in
einem Syntagma, einer W.verbindung oder im Satz. Die sprachlichen
Zeichen treten im konkreten Redeakt nicht isoliert auf, sondern
verbinden
sich
mit
bestimmten
„Partnern“.
Diese
Verbindungsmöglichkeiten sind nicht beliebig, nicht willkürlich,
sondern unterliegen bestimmten Gesetzmäßigkeiten.
Z.B. setzt die lex.e Bd. des Verbs anziehen (ein Kleidungstück
anlegen) ein tätiges Sybjekt der Handlung und ein Objekt voraus:
Die Mutter zieht das Kind an. Die Mutter zieht den Mantel an.
Zwischen Paradigmatik und Syntagmatik besteht ein dialektischer
Zusammenhang und eine wechselseitige Beeinflußung. Die lex.e Bd.
eines W.es legt wesentliche Bedingungen für die Kombinierbarkeit
mit anderen W.en fest.
Vergleichen wir die homonymen Adjek.e ledig: Die Frau ist ledig /
Die Frau ist der Sorge ledig. Diese Homonymen unterscheiden sich
paradigmatisch und syntagm.. In der ersten Bd. (”unverheiratet”)
fordert ledig nur einen Partner im Satz (im Nominativ – eine Person
im erwachsenen Alter). In der zweiten Bedentung („frei von“)
fordert ledig zwei Partner (im Nominativ – ein Lebewesen und im
Genetiv- ein Abstraktum).
Valenzwörterbuch von G. Hebig / W. Schenkel.
Unter Valerz versteht man die Fähigkeit des W.es andere W-r an
sich zu binden. Im W-rbuch zur Valenz und Distribution der
deutschen Verben von Gerhard Helbig und Wolfgang Schenkel
wurde ein dreistufiges Model entwickelt. Verben werden auf
folgenden drei Stufen interpretiert.
Auf Stufe I wird für jedes Verb die quantitative Anzahl der Partner
(Aktanten) festgelegt.
z.B. I erwarten2 Die Mutter erwartet den Sohn.
Auf Stufe II werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der
syntaktischen Umgebung charakteresiert.
II erwarten – Sn, Sa,
NS dass, Inf
Die Mutter erwartet den Sohn.
Die Mutter erwartet, dass der Sohn kommt.
Die Mutter erwartet, eingeladen zu werden.
Auf Stufe III werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der
sem.en Umgebung konkretisiert und zwar mit Hilfe solcher Begriffe
wie Hum (= menschlich), +/- Anim (+/- belebt), Abstr (= abstrakt)
usw.
III erwarten
Sn → 1.Hum (Die Muntter erwartet den Sohn.)
2.Abstr (als Hum) (Das Institut erwartet Besuch.)
3.Abstr (Freude erwartet ihn.)
Sa → keine Selektionsregel (Er erwartet den Freund, den Brief,
einen Beschluss)
NS → Act (Wir erwarten, dass er kommt.)
Inf → Act (Er erwartet, eingeladen zu werden.)
Erläutern Sie das Prinzip der semantischen Felder.
Der Begriff des Feldes wurde 1924 von G. Ipsen eingeführt. Er
verstand darunter eine bestimmte Sinneinheit höherer Ordnung, die
sich aus W-rn bildet. Die W-r werden dabei nach ihrem Sinngehalt
und nicht nach ihrer Enstehung (Etymologie) gruppiert.
Eine tiefere Ausarbeitung fand die Feldtheorie in den
Forschungsarbeiten von J. Trier Nach ihrer Auffassung sind Felder
ein Ausdruck der Gestaltung der geistigen Welt der
Sprachgemeinschaft.
W.feldtheorie geht davon aus, dass W.Bd.en im Sprachsystem nicht
isoliert, sondern in vielfältigen Verbindungen zu Bd.en anderer W-r
stehen; auf Grund dieser Verbindungen lassen sich konkrete W-r
den sog. W.feldern zuordnen. W.feld:
a) besteht aus einer Menge von W-rn, die zueinander in Relationen
stehen und denselben Oberbegriff haben;
b) ist eine Gruppe von Ausdrücken mit ähnlicher
c) ist strukturiert als vielschichtiges Gebilde.
Den Kern Hyporonym, ein Oberbegriff, ein neutrales W., das ein
beliebiges Element des sem.en Feldes ersetzen kann. In der
Peripherie liegen stilistsch markierte W-r und feste W.komplexe. Sie
enthalten in ihren sem.en Strukturen begrifflich wertende Seme
oder Einstellungsseme.
Betrachten wir das W.feld mit dem Hyperonym (ist ein
KernW., neutral, ersetzbar für alle Glieder des Feldes.) Folgende W-r
bilden die Peripherie des Feldes nach den Merkmalen:
Das andere W.feld bzw. lexisch-phraseologische Feld bildet das Verb
tadeln als Hyperonym mit folgenden ihm untergeordneten
Syn.ischen Verben und phraseologischen Redewengungen:
schimpfen, schreien, ermahnen, den Kopf waschen, abstauben, aus
den Lumpen schütteln.
Wortschatzerweiterung
durch
den
Bedeutungswandel. Definition der semantischen
Derivation. Die Ursachen und Arten des
Bedeutungswandels.
Wortschatzerweitung durch Übernahme aus
anderen
Sprachsystemen
(Entlehnung).
Allgemeines zur Art u. Form lexikalischer
Entlehnungen.
Unter
dem
Bedeutungswandel
versteht
man
die
Bedeutungsveränderung, und sowohl durch extralinguistische, als
auch durch intralinguistische Faktoren bedingt wird.
Der W.schatz jeder Spa. verändert sich auf verschiedenen Wegen:
einige Wörter gehen aus dem Gebrauch und werden zu Historismen
und Archaismen, die anderen kommen als Entlehnungen aus
anderen Spa.n, die dritten verändern ihre Bd..
Der Bd.swandel hat verschiedene Ursachen und ist von
verschiedener Art. Zum Beispiel bedeutet das W. Bleistift heute ein
von Holz umschlossener Grafitstift zum Schreiben. Die ursprüngliche
Form Bleystefft (vom17.Jahrh.) zeugt davon, dass Stifte zum
Schreiben aus einem anderen Material hergestellt wurden. Der
Gegenstand der Bezeichnung und damit das Denotat haben sich
verändert.
Im 12. Jahrh. bezog sich das Verb fließen auf die Fische, heute kann
nur Wasser bzw. Flüssigkeiten fließen.
Die Ursachen des Bd.swandels können sowohl außersprachlich
(extralinguistisch) als auch sprachlich (intralinguistisch) sein.
Die wichtigsten extralinguistischen Ursachen
1) Die gesellschaftliche Entwicklung lässt neue Begriffe im
politischen, sozialen, ökonomischen, kulturellen Leben, in der
Wissenschaft, Technik, Produktion u.s.w. entstehen, die ihre
eigenen Benennungen brauchen. Es geht dabei um
Nominationsbedürfnisse, die durch W.bildung, Entlehnungen und
sekundäre Nomination befriedigt werden. Die Lexeme Bergfuß,
Kurbelwelle,
Telefonmuschel,
Bevölkerungsexplosion,
Schattenwirtschaft, Schmiergeld gelten als Erstbenennungen für
gewisse Objekte und Erscheinungen der Wirklichkeit und sind als
W.bildungskonstruktionen und gleichzeitig als Metaphorisierungen
einer Komponente entstanden.
2) Der Denotatswandel (bedingt durch Sachwandel) verursacht in
sprachlichen Zeichen die Veränderung ihrer Bd. hervor. Als Beispiel
für diesen Weg gelten die Wörter Bleistift, Feder, Diele u.a.m. Die
Bd. ‘Schreibgerät’ entwickelte sich im W. Feder von Vogelfeder über
Gänsefeder (als Schreibgerät) zur Stahlfeder.
intralinguistische Ursache
der Bedarf nach neuen Mitteln der Ausdrucksverstärkung (zu
diesem Zweck dienen charakterisierende Metapher und
Metonymien:
der Bedarf nach den Mitteln der Ausdrucksabschwächung
Man unterscheidet drei Hauptarten des Bd.swandels:
Bd.serweiterung, Bd.sverengung, Bd.sübertragung.
Unter der Bd.serweiterung versteht man die Erweiterung des
Bd.sumfanges eines W.es nach dem Prozess des Bd.swandels. Nach
der Bd.sextension bezieht sich das W. auf mehrere Denotate, als
zuvor.
Die Bd.sverengung ist ein Gegenprozess der Bd.serweiterung und
besteht darin, dass ein W. mit einem ursprünglichen breiten
Bd.sumfang später nur noch einen Teil der Bd. aufweist. Als
Ergebnis bezieht sich das W. nur auf einen Teil der ursprünglichen
Denotate.
Bd.sübertragung ist das Resultat der sekundären Nomination, bei
der Sachverhalte mit bereits vorhandenen Formativen auf Grund
einer Ähnlichkeit bzw. einer Assoziation benannt werden. Das
Lexem entwickelt in diesem Fall eine neue (übertragene) Bd..
Metapher ist die Übertragung der Namensbezeichnung von einem
Denotat auf ein anderes auf Grund einer assoziativen äußeren,
inneren oder funktionellen Ähnlichkeit.
Das W. Schlange in der Bd. ‘eine lange Reihe wartenden Menschen’
ist eine metaphorische Übertragung der Bezeichnung Schlange
(Schuppenkriechtier) auf Grund äußerer Ähnlichkeit
Die Metaphern sind polyfunktional. Sie können
eine rein benennende Funktion erfüllen
und eine charakterisierende bzw. wertende
Eine Sonderart der Metapher ist Synästhesie, d.h. die Übertragung
von einem Sinnesbereich auf einen anderen, z.B.: von akustischer
zur optischer Wahrnehmung
Metonymie ist eine Art von Bezeichnungsübertragung auf Grund
mannigfaltiger logischer Bd.sBz.en. Das sind räumliche, zeitliche,
kausale Bz.en, Bz. zwischen Handlung und Resultat. So haben
räumliche (lokale) Bd.sBz.en den Bd.swandel in folgenden Wörtern
verursacht:
Der Anlass für den Gebrauch von Euphemismen kann verschieden
sein:
Ein relativ neuer Typ des semantischen Sprachwandels ist der
Euphemismus (griech. eu ‘gut’, pheme ‚rede’). Euphemismen sind
Wörter, die zu einer verhüllenden, mildernden, beschönigenden
Ausdrucksweise dienen.
Eine besondere Art der Metonymie bilden BdsBz. „pars pro toto“
(ein Teil für das Ganze) – diese Erscheinung hat in der Spa. ihre
eigene Bezeichnung – Synekdoche: Maske – für maskierte Person,
ein heller (kluger) Kopf – für einen klugen Menschen,
eine Glatze – für einen Menschen mit Glatze,
Blaustrumpf – scherzhaft für eine gelehrte Frau.
1 Unter dem Terminus Entlehnung wird in der linguistischen
Literatur sowohl der Entlehnungsvorgang, d.h. die Übernahme
fremden Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses – das
entlehnte fremde Sprachgut selbst verstanden.
Von vielen Aspekten, die eine moderne Forschung zu diesem
Problembereich voraussetzt, sind vor allem folgende Fragen zu
betrachten:
1. der Beitrag des entlehnten Sprachgutes im lexikalischsemantischen System im Allgemeinen und in einzelnen diskursive
Bereichen (Politik, Wirtschaft, Kunst u. d.g.);
2. das Funktionieren der entlehnten Lexik im neuen lexischsematischen System;
3. die WechselBez. zwischen Stammwörtern und Entlehn..
Die Entlehn. lassen sich nach der Art und der Form klassifizieren und
systematisieren.
Nach der Art der Entlehnung unterscheidet man:
1.
Sach- und W.entlehnung. Bei dieser Art werden
fremde W.körper übernommen, deren Denotate/ Sachverhalte
(Gegenstände, Erscheinungen) in der betreffenden Kultur neu oder
unbekannt sind. So sind z.B. im Deutschen genetisch lateinische
Wörter. Diese Wörter wurden von den alten Germanen bei ihrer
ersten Berührung mit den Römern übernommen: Mauer (mūrus),
Ziegel (tegula), Fenster (fenstera), Keller (cellarium), Straße (strata)
und v.a.m. Unter den relativ neuen Bezeichnungen gibt es auch
Sach-und W.entlehneungen: Sputnik (russ.), Computer (engl.)
2. W.Entlehn.. Bei dieser Art werden fremde W.körper
übernommen, deren Denotate in der entlehnenden Spa. bereits
durch eigene Wörter bezeichnet sind. Hier geht es um die
Übernahme von Dubletten, die sich früh oder später inhaltlich oder
stilistisch differenzieren: Pläsier (aus dem Französischen, 16. Jh.) für
„Vergnügen, Spaß“; Charme, Scharm (aus dem Französischen, 18.
Jh.) für „Anmut“, „Liebreiz“; Apartment (aus dem Englischen nach
1945) für „Kleinwohnung“, Service für „Kundendienst“, Ticket für
„Fahrt-, Flugkarte“.
Man unterscheidet auch zwischen direkter und indirekter
(vermittelter) Entlehnung. Die direkte Entlehnung erfolgt meist auf
dem Wege der Sachentlehnung, der literarischen und kontaktiven
Übernahme. Das fremde W. wird aus einer Spa. in eine andere
übernommen. Von indirekter Entlehnung spricht man dann, wenn
das W. einer Spa. über ein anderes Land vermittelt wurde, wie z.B.
Meeting, Festival aus dem Englischen ins deutsche über das
Russische. Wenn das W. in eine andere Spa. übernommen wird,
kehrt aber von dort zurück, spricht man von Rückentlehnung. Dabei
tritt oft der Bd.swandel ein: die Wörter Salon und Balkon kamen aus
der französischen Spa., die zuvor deutsche Formen Saal und Balken
übernommen hatte (germ. *salaz – `Einraumhaus`, frz. Salle - `Saal`,
`Zimmer`, ital. Salone - `großer Saal`; ahd. Balko – `Balken`).
Nach Entlehnungsform sind zu unterscheiden:
1. FremdW.übernahme. Diese Form betrifft fremde W.körper,
die in ihrer fremden Form in die entlehnende Spa. übernommen
werden. Das Ergebnis sind Fremdwörter vom Typ: Datsche
(Landhaus), Bungalow (einstöckiges (Sommer)haus), Teenager
(Jugendlicher, Halberwachsener), Bodybilding – „körperliches
Traning zur Ausbildung guter Kärperformen“. Der synonymische
Terminus dazu ist formale Entlehnung.
2.
Lehnprägung
oder
Lehnbildung
(осложненное
заимствование) Diese Form besteht in der Nachbildung der
fremden Semantik mit heimischen Sprachmitteln. Man
unterscheidet hier folgende Unterarten:
a)
Lehnübersetzung (калькирование) – Nachbildung
der morphematischen Struktur von Fremdwörtern oder fremden
W.gruppen. Die Lehnübersetzung besteht in der Glied-für-GliedÜbersetzung (Morphem für Morphem, W. für W.). Im Ergebnis
entstehen
Übersetzungslehnwörter
(слова-кальки)
wie
Wandzeitung (vom Russ.: стенгазета), Held der Arbeit (vom Russ.:
Герой труда), Fußball (vom Engl.: football). Dieser Prozess wird
anders als strukturelle Entlehnung bezeichnet.
b)
Lehnübertragung ist eine freie Wiedergabe der
Morphemstruktur der entlehnten Wörter. So ist das W. Vaterland
die freie Nachbildung vom lateinischen patria (das lat. pater wird als
Benennungsmotiv übernommen), Bestarbeiter, Beststudent,
Bestschüler sind auch freie Nachbildungen von dem russischen
отличник, Bürgerkrieg – vom lat. bellum civile.
с) LehnBd. ist die Zuordnung einer fremdsprachigen Bd. zu einem
deutschen Formativ. In diesem Fall wird für ein heimisches W. die
Bd. eines FremdW.es übernommen. In der Bd.sstruktur des W.es
Pionier ist neben der früheren Bd. „der Erste in der Reihe“, eine
dem Russischen nachgebildete NeuBd. „Mitglied einer
Pionierorganisation“ entwickelt. Unter dem Einfluß des Englischen
entstanden die NeuBd.en (neue Sememe) bei folgenden deutschen
Wörtern:
Szene – „Bereich, in dem sich etwas abspielt“ vom engl. scene:
Rauschgiftszene;
realisieren – „etwas begreifen, wahrhaben wollen“ vom engl. to
realize: Er will seine Niederlage nicht realisieren.
Wortschatzerweitung durch Übernahme aus
anderen Sprachsystemen (Entlehnung). Soziale u.
linguistische Ursachen.
Entlehnungen. Elemente der Systemhaftigkeit in
den
Wechselbeziehungen
zwischen
Stammwörtern und Entlehnungen.
Charakterisieren Sie die drei Komponenten der
Wortbedeutung: die denotative, die signifikative
und die konnotative.
Unter dem Terminus Entlehnung wird in der linguistischen Literatur
sowohl der Entlehnungsvorgang, d.h. die Übernahme fremden
Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses – das entlehnte
fremde Sprachgut selbst verstanden.
Die sozialen Ursachen
Deutschland blieb im Laufe der Jahrhunderte ein Land der
Kleinststaaten und stand infolgedessen in verschiedenen
historischen Zeitabschnitten unter dem wirschaftlichen, politischen
und kulturellen Einfluß anderer, höher entwickelter Länder.
Entscheidend für die Art und den diskursbereich der übernommen
Lexik ist immer ein Zusammenwirken konkreter historischer
Umstände.
In erster Linie sind Sach- und W.Entlehn..
Diese Wörter weist die erste Schicht der lateinischen Entlehn. in den
westgermanischen Spachen auf.
z. B. aus der Kriegstechnick: Straße (spätlat. (via) strata –
„geplasterter Weg“ – romische Heerstraße);
aus der Technick des Steinbaus: Mauer (mūrus), Keller (cellarium),
Kammer (camera);
aus Ackerbau, Garten-, Obst-, Weinbau: Frucht (fructus), Kohl
(caulis), Kirsche (ceresia).
Im 7. und 8. Jahrhundert wurden die deutschen Stämme weit
christianisiert. Das sind solche Wörter wie Kirche (griech. Kyriakón),
Engel (griech. ángelos), Teufel (griech. diabolos), Altar (lat. altare),
Tafel (lat. tabula), schreiben (lat. schribere).
Die dritte zahlreiche Übernahme von lateinischen Wörter ins
Deutsche erfolgte im Zeitalter des Humanismus (14. – 16. Jh.). Das
zeigt sich besonders im FachW.schatz des Buchdrucks, der Musik,
des staatlichen Lebens, der Kirche:
Aula, Auditorium, studieren, Professor, Examen, Fakultät, Rektor.
Soziale Faktoren in der weiteren Entwicklung Deutschlands
bestimmten auch zahlreiche Entlehn. aus dem Französischen. Hier
sind drei Zeitabschnitte zu nennen. Der erste gehört (vom 12. bis
14. Jh.) und steht im engen Zusammenhang mit dem Einfluß des
französischen Rittertums. Kultur, Lebenshaltung, höfisches Leben
des Rittertums repräsentierten Sach- und W.Entlehn..
Die zweite starke Entlehnungswelle erfolgte gegen
Ende des 16. und im 17. Jahrhunderts. Diese Schicht umfasst einen
reichen W.schatz aus verschiedenen lebensbereichen: Architektur
und Möbel, Bau- und Gartenkunst, Essen und Trinken:Galerie, Loge,
Fassade, Balkon, Nische, Möbel, Sofa, Büffet, Kostüm, Perücke,
Torte, Omlette, Sauce, marinieren, Ballet, Ball, Maskarade, Dame.
Die dritte Schicht von französischen Entlehn. war eine direkte Folge
der Französischen bürgerlichen Revolution. Revolution, liberal,
Terrorismus, Jacobiner, Bürokratie, Demokrat,
Fortschritt, Organisation, Fraktion, öffentliche Meinung.
Entlehn. aus dem Italienischen umfassen zwei historische
Zeitabschnitte:
- vom 14. bis 16. Jahrhundert sind das lateinische Wörter, die als
Folge der engen HandelsBez. Süddeutschlands mit Oberitalien in die
deutsche Spa. entlehnt wurden: Bank, Konto, Kredit, Risiko;
- im 17. und im 18. Jh. Waren es fast ausschließlich Fachwörter der
Musik: Oper, Konzert, Mandoline, Arie, Solo, Bariton, Duett,
Operette, Sopran.
Entlehn. aus dem Englischen traten gegen Ende des 18. und im
19.Jahrhundert ein. Sie wurden durch die rasche technische und
soziale Entwicklung Englands verursacht. Technick sind das
Ventilator, Koks, Patent, patentieren und Lehnübersetzungen:
Pferdekraft, Pferdestärke (hose power);in dem Bereich der Finanzund HandlungsBez.: Scheck, Banknote, Budget, Export;
in dem Bereich der Politik: Koalition, Kolonisation, Kongress,
Opposition, Meeting; in dem Bereich des Haushalts und anderen
Lebensbereichen: Beefsteak, Brandy, Pony, Bulldogge, boxen,
Boxer, Farmer, Klub u. a.Der Entlehnungsprozess aus dem
Englischen hört seit dem nicht mehr auf.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonders nach dem
zweiten Weltkrieg, wurden Entlehn. aus dem amerikanischen
Englisch (Amerikanismen, bzw. Anglo-amerikanismen) im Deutschen
sehr aktuell Job, Hobby, Make-up, Teenager, Hitparade u.a.
Entlehn. aus slawischen Spa.n umfassen drei Zeitabschnitte. Der
erste umfasst die Zeit vom 11. bis 14. Jahrhundert. Das sind
Bezeichnungen von Handelsobjekten und Lebensmitteln: Zobel,
Stieglitz, Zeisig, Quark, Gurke.
Der zweite Abschnitt bezieht sich auf die Zeit vom 17. bis 19.
Jahrhundert. Diese Entlehn. stammen teilweise aus der russischen
Literatur Grippe , Steppe, Tornister, Droschke, Kalesche.
Die Entlehn. der dritten Schicht funktionierten in der DDRWirklichkeit
und sind meist
Lehnübersetzungen bzw.
Lehnübertragungen von russischen Wörter und Wendungen –
Bezeichnungen der sozialistischen Realien: Volkswirtschaftsplan,
Wandzeitung, Kulturhaus, Patenbetrieb, Brigade u.a. Die meisten
dieser Wörter sind mit dem Verschwund der von ihnen
bezeichneten Realien zu Historismen geworden.
lingustischen Ursachen:
a) Der jeweilige Entwicklungsstand des semantischen Systems einer
entlehnenden Spa.. Durch zahlreiche romanische Entlehn. wurden
thematische Reihen, thematische Gruppen bzw. lexischsemantische Gruppen der deutschen Spa. aufgefüllt. So wurde die
thematische Gruppe der Farbbezeichnungen durch Entlehn. aus
dem Fronzösischen erweitert: lila, beige, orange, violett,
b) Die Auffüllung thematischer Reihen und lexisch-semantischer
Gruppen durch Entlehn. expressiver Synonyme aus anderen Spa.n
(der Bedarf an ausdrucksstarken Lexik):kapieren (lat.) zu
„begreifen“, „verstehen“,krepieren (ital.) zu „sterben“, „verrecken“;
Visage (franz.) zu „Gesicht“.c) Der Bedarf an euphemistischer Lexik.
Das lexikalisch-semantische System des Deutschen verfügt über
eine bedeutende Anzahl von ethischen und sittlichen Euphemismen
fremden Ursprungs:
korpulent (lat) für „dick“;
renomieren (franz) für „prahlen“.
d) Die Entlehn. von Fremdwörtern zur terminologischen
Verwendung. Entlehn. dieser Art monosemieren das entlehnte W.,
in diesem Fall wird nur eine lexisch-semantische Variante des
Lexems entlehnt: Frame.
e) Entlehn. können gleich Stammwörtern zur Neutralisierung einer
übermäßigen Polysemie oder zum Schwund entbehrlicher
Homonyme beitragen. So hat das entlehnte W. Insel (lat. insula) die
ensprechende Bd. aus polysemen Wörtern Wert, Werder vedrängt.
Probleme der WechselBez. Zw Stammwörtern und Entlehn. gehören
zu den neuen Aspekten der W.forschung. Das Zusammenwirken des
lex-semn Systems der entlehnenden Spa. und der entlehnten Lexik
beginnt schon beim Entlehnungsvorgang selbst.
Das System der entlehnenden Spa. bestimmt ebenfalls auf
verschiedenen Entwicklungsstufen des deutschen W.bestandes
belegte Regelmäßigkeiten:
1. Bei Einführung der Entlehn. in ein neues lex-sems System wird die
semantische Struktur der Fremdwörter nur teilweise entlehnt.: Job Arbeit.
2.
In einem neuen lex-semen System können
Fremdwörter eine Tendenz zur Erweiterung ihrer semantischen
Struktur zeigen: Tragödie, Komödie.
3. Die Entwicklung der semantischen Selbstständigkeit einer
Entlehnung ist entscheidend für ihre Einbürgerung in ein neues
System.
Unter der semantischen Selbstständigkeit einer Entlehnung wird die
Aufhebung der Dubletten-Beziehung in den synonymischen Paaren
FremdW. – StammW. verstanden. Die semantische Selbstständigkeit
manifistiert die Tatsache, dass das betreffende FremdW. im lexsemn System seinen Platz einnimmt. Es wird zu einem notwendigen
Lexem: Job – Arbeit, Teenager – Jugendlicher, Gasette - Zeitung.
4. Alle anderen Abwandlungen und Prozesse, denen Entlehn. beim
Funktionieren in einem neuen lex-semen System unterliegen, sind
sekundäre Folge der semantischen Selbständigkeit: formelle
Assimilation, W.bildende Produktivität, Geläufigkeit/ regelmäßiger
Gebrauch.
5. Die Bereicherung des W.bestandes offenbart sich auch darin, dass
das Lehngut Ausdrucksmöglichkeiten der entlehnenden Spa. durch
begriffliche und funktional-stilistische Differenzierungen erweitert,
die Fremdwörter in den betreffenden semantischen (oder
synonymischen) Reihen bewirken:
Zeitung – Gasette (abwertende Bd.)
Strauß – Bukett (gehoben).
Der Prozess der Eindeutschung ist meistens ein langfristiger Prozess,
der die entlehnten Wörter nicht im gleichen Maße betrifft.
Nach dem Grad der Eindeutschung unterscheidet man Fremdwörter
und Lehnwörter.
Als Lehnwörter bezeichnet man Entlehn., die im Deutschen völlig
assimiliert
sind,
Fremdwörter
dagegen
haben
ihren
fremdsprachlichen Charakter bewahrt und fallen durch einige
Merkmale auf. Aus romanischen Spa.n wurden z.B. zu
verschiedenen Zeiten folgende Wörter übernommen: Banner,
Abenteuer, Promenade, Salat, Bassin, Creme. Sie lassen erkennen,
dass es ein breites Übergangsfeld zwischen Fremd- und LehnW.
gibt.. Abenteuer wird als fremd empfunden, obwohl es den Regeln
der deutschen Phonemik und Grammatik folgt, weil es nicht in
entsprechend deutsche Morpheme gliedern lässt. Promenade wirkt
durch Akzent und das W.bildungsmorphem –ade fremd. Salát hat
eine zweite Form entwickelt: Sálat wie in Sálatpflanze.. Creme hat
sich auch eine deutsche Parallelform entwickelt: Kreme
Unter synchronem Aspekt kann man Lehnwörter nicht von
deutschen Wörtern unterscheiden, sie wurden dem deutschen
Regelsystem angepasst. Als Kriterien gelten: Lautung,
Akzentuierung, Grammatik (formelle Assimilation), morphematische
Struktur und damit die Eingliederung in W.bildungsparadigma
(W.bildende Produktivität) und die Geläufigkeit.
Morphematische Struktur: entlehntes W.gut hat die deutschen
Flexionsmerkmale (Plural- und Kasusbildung, Konjugation,
Komparation): das Banner – des Banners. Das Lehngut muss von
Anfang an grammatisch inkorporiert werden, damit es normgerecht
in die Rede gefügt werden kann. Das bedeutet, dass Substantive
Genusmerkmale erhalten müssen, Verben übernehmen deutsche
Konjugationsformen und die Kennzeichnung des Infinitivs. Die
Genuseinordnung erfolgt:
a)
bei Affixen nach dem Genus des Affixes: -ismus –
mask., -ität – fem., -ett – neutr.
b)
Nach dem Genus semantisch benachbarten Wörter:
Im Russischen ist vodka femininum, im Deutschen maskulinum,
nach der Weinbrand, der Schnaps, der Likör, der Alkohol; engl. girl
(neutr.) nach das Mädchen;
c)
Nach dem natürlichen Geschlecht: die Diva
AusSpa. und W.akzent werden auch in unterschiedlichem Grad dem
Deutschen angepasst. Die StammBd. des deutschen W.es grenzt
Café von Kaffee ab. Die Orthographie zeigt in einigen Fällen auch
Fortschritte der Eindeutschung an: ph – f: Photographie –
Fotografie.
Man führt „Geläufigkeit“ auch als Kriterium für die Eingliederung
eines FremdW.es in das deutsche Sprachsystem an. Es wurde
festgestellt, dass häufig vorkommende Fremdwörter von Befragten
als heimisch, seltener gebrauchte deutsche Wörter als fremd
bezeichnet werden.
Semantische Selbständigkeit kann an folgenden
Beispielen beobachtet werden. Von engl. spleen (das im Englischen
zwei Bd.en hat:`селезенка` und `дурное настроение`, `гнев`)
wurde nur die zweite ins Deutsche übernommen, die sich weiter im
Deutschen zu `выверты`, `причуды` entwickelte. Damit hat das
neue FremdW. seinen Platz im lexikalisch-semantischen System der
deutschen Spa. genommen. Das englische W. job ging in die
deutsche Spa. erst als eine expressive Variante zu Arbeit. Im
Assimilationsprozess reduzierte sich die semantische Struktur des
FremdW.es zu `kurzfristige, meist gutbezahlte Arbeit`. Die
semantische
Selbständigkeit
bedingte
auch
W.bildende
Produktivität: Nebenjob.
Die denot, signif und konnot Bd. Die W.Bd. ist komplexer Natur, sie
schließt einerseits den begrifflichen Inhalt, der mit dem W.
verbunden ist, und andererseits seine referenzielle Bezogenheit.
In der lexikalischen Bd. lassen sich drei Komponenten
unterscheiden: die denotative, die signifikative und die
konnotative Komponente.
Die signifikative Komponente
resultiert aus der F. des W.zeichens zum Verallgemeinern, zum
Abstrahieren und als Benennung für die ganze Klasse von
Gegenstanden zu dienen. Dieser Aspekt der W.Bd. wird als
signifikative Bd. bezeichnet.
Da die denotative und die signifikative Komponente der W.Bd.
eine Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativsignifikative Komponente und entsprechend als denotativsignifikative Bd. bezeichnet. Diese Bd.stypologie geht auf den
amerikanischen Logiker und Philosophen Ch. Peirce. Der
Unterschied zwischen der denotativen und der signifikativen Bd.
besteht auch darin, dass
die denotative Bd. eines Namens
– verschieden sein kann: beim Hörenden und beim Sprechenden
und in verschiedenen Texten,
–
ist nach ihrer Natur unstabil,
–
ist immer die Kat. der Rede.
Die signifikative Bd. ist
–
die Kat. der Sprache und auch der Rede,
–
weist die Tendenz der Unveränderlichkeit auf,
–
wird im Wörterbuch fixiert.
Eine andere Auffassung der denotativen und signifikativen Bd.
beruht auf der Gegenüberstellung des Denotats und Designats in
der Zeichentheorie des W.es. Hier entspricht dem Denotat das
Abbild des ganzen Ob.es, als untrennbares Abbild bzw. Gestalt, die
in unserem Bewusstsein als typischer Vertreter des Referenten
auftritt.
Designat vertritt in unserem Bewusstsein den
Referenten nicht als ganzes Abbild, sondern durch das Hinweisen
auf sein HauptMrk. oder auf die Gesamtheit dieser Mrk.e. Im Paar
Hemd - Kleidung realisiert das erste W. die denotative, das zweite –
die signifikative Bd.
Die konnotative Komponente resultiert aus wertenden
semantischen Mrk.en der signifikativen Bd. der Wörter. In den
Wertungen drücken sich die Beziehungen des Menschen zu den
Ob.en der Wirk-t. aus. Solche Wertungen werden in der Bd.
sprachlicher Zeichen als begrifflich wertende semantische Mrk.e
fixiert und kodifiziert. Vgl.: Gelaufe, Visage, Früchtchen.
Konnotationen sind über die denotative Bd. hinausgehende
Informationen, die mit einem Formativ verb. sind. Sie prägen
usuelle kom-e Rahmenbedingungen der W.verwendung. Gerhard
Hellbig: „konnotativ: sich nicht auf den reinen Gegenstand in der
Wirk-t. beziehend, sondern zusätzliche – semant, stilist, emotion,
expres, wertende – Bd.selemente enthaltend, die mit der GrundBd.
verknüpft sind“
Im Sprachgebrauch können durch die Konnotationen zusätzliche
Informationen über die Sprachsituation übermittelt werden. Das
trifft umgangssprachliche, saloppe, grobe, offizielle „Färbung“ des
W.es: kapiert?mach ich mir keinen Kopp. Betreffs 1(überschnappen, nach imdm. schielen, Er dreht durch).
2 – (ins Gras beißen, die Löffel aufsperren, (So ein Luder! Altes
Luder, Ein Luder von einem Frauen Zimmer)
3) in Bezug auf, laut (Gen), Gatte, Gattin, Gemahlin
Die Konnotationen können auch auf die emotion. Bedienungen des
W.gebrauchs verweisen: Emotive Semantik drückt die emotionale
Einstellung des Sprechers zum Denotat aus. Eine Gesprächsituation
kann scherzhafte, ironische, spöttische, zärtliche, abwertende oder
aufwertende Benennungen fordern. Einige Wörter besitzen diese
Konnotationen schon kontextfrei: Drahtesel, Bierbauch wirken
scherzhaft, können aber in bestimmten Situationen auch als
beleidigend wirken; Köter (Hund), Schwarte (Buch) sind als
abwertend konnotiert; Täubchen, Dummerchen, Dickerchen – als
zärtlich.
Die Konnotationen können auch über den sozialen Status des
Sprechers informieren. Dazu gehören Berufs- bzw. Fachwörter,
Termini, berufliche Jargonismen, soziale Jargonismen, Kinderwörter,
Dialektismen usw. Diese Wörter charakterisieren den Sprecher als
Angehöriger
einer
sozialen
Gruppe:
Op-Saal
(med.),
Lautverschiebung,
Erzeuger
(Vater)
(Jugendspr.),
Mami
(Kindersprache), Erdapfel, Rahm (südd.).
Erläutern Sie die semantische Struktur der
Wortbedeutung. Zeigen Sie es an Beispielen.
Die Bd. lässt sich als Ganzheit von kleineren semantischen
Elementen strukturieren: Seme, semantische Mrk.e, Bd.selemente,
semantische Komponenten, Noeme und andere weniger
gebräuchliche Bezeichnungen wie semantische Marker und
Distinktoren.
Die Explikation der lexikalischen Bd. als Mrk.bündel wurde
intensiv im Strukturalismus wissenschaftlich fundiert und in der
W.forschung angewandt. Doch selbst die Idee der Bd.szerlegung ist
bereits Ende des 19. Jhr-s ausgesprochen worden. So wies A.
Rosenstein (1884) darauf hin, dass sich die Bd.en aus kleineren
Elementen konstituieren, von denen je nach dem kontextuellen
Zusammenhang bald die einen, bald die anderen in den
Vordergrund des Bewusstseins treten.
Das Sem ist das kleinste Bd.selement als Bestandteil der
lexikalischen Bd. Die lex. Bd. bezeichnet man in Bezug darauf als
Semem. Seme bilden eine geordnete Hierarchie innerhalb des
Semems. Laut Strukturalisten konstituieren sie als nötige und
hinreichende Bd.selemente bzw. Mrk.e die begriffliche Bd. des W.es
und damit die ganze Kat.
Die Mrk.e, die das Semem im Allgemeinen charakterisieren,
sind kategorial-semantische Seme. Sie spezifizieren das Lexem als
W.art. So ist das kategorial-semant. Sem der Verben „Prozessualität,
Prozess", das der Substantive „Gegenständlichkeit", das der
Adjektive „Mrk.haftigkeit".
Die zweite Gruppe bilden lexikalische bzw. individuelle
Basisseme. Sie stellen den begrifflichen Kern des Semems dar. Die
dritte Gruppe bilden differenzierende bzw. konkretisierende und
auch begrifflich wertende Seme, die besonders relevant bei der
Komponentenanalyse der Synonyme, Antonyme und der
feldmäßigen Anordnung der Lexik sind. Für die Ermittlung der
Semstruktur des W.es wird sehr oft die Methode der distinktiven
Opposition verwendet.
Vater
–
Mutter:Gegenständ-keit(belebt)-MenschVerwandte,hervorbringende Generation,männlich-weiblich
Charakteresieren Sie verschiedene Typen der
Wortbedeutung.
Typen der W.Bd.
W.Bd.en können auf Grund verschiedener
Kriterien klassifiziert werden.
1) Nach Bezeichnungs- und InhaltsF. der Bd. unterscheidet
man: denotative und signifikative Bd.. Das Ob. als solches (als
Gegenstand der realen Wirk-t.) und als ErkenntnisOb. wurde von
Logikern
und
später
von
Linguisten
unterschieden:
Morgenstern=Abend¬stern=Venus.
2) Nach dem Aspekt der Nominationstechnik sind zu
unterscheiden: direkte Bd. und übertragene Bd.
Direkte W.Bd. entsteht bei der primären Nomination bestimmter
Ob.e der Wirk-t.. Das W. bezeichnet bestimmte sinnlich
wahrnehmende Eigenschaften der Gegenstände: z. B. weiß – direkte
Bd. ist Farbbezeichnung, die hellste Farbe. Übertragene Bd. entsteht
bei
der
sekundären
Nomination.
Das
konkrete
Sinnlichwahrnehmende (die Farbe) der direkten Bd. führt zur
Entstehung einer anderen Bd. Z.B. auf Grund der Farbbezeichnung
weiß besteht eine Reihe von abgeleiteten Bd.en zur Bezeichnung
der abstrakten Begriffe: eine weiße Weste, ein weißes Blatt sein.
3) Die semantische Ableitbarkeit bzw. Semantische Derivation
bildet die wichtige Quelle der Mehrdeutigkeit. Das mehrdeutige W.
besitzt die HauptBd. Die HauptBd. wird bei isolierten Nennung des
Lexems auf der Ebene der Sprache im Bewusstsein der meisten
Sprachträger zuerst realisiert. Abgeleitete und übertragene Bd.en
bilden NebenBd.en. Z.B. blau blaues Flecken; blau sein.
4) Unter dem Aspekt der Betrachtung des W.es im System
oder in der Rede bzw. im Text unterscheidet man potenzielle und
aktuelle Bd.en. Die Bd.smöglichkeiten, werden in der Rede realisiert
bzw. aktuelisiert.
5) Die konkreten Verbindungs- und Gebrauchsmöglichkeiten
können durch das Sprachsystem begrenzt werden. Z.B. das
Substantiv Garaus realisiert seine Bd. nur in der Verbindung jmdm.
/einer Sache Garaus machen. In diesem Fall spricht man von der
phraseologisch gebundenen W.Bd. im Unterschied zu der relativ
freien.
Erläutern Sie die Organisationsprinzipien des
Valenzwörtebuches von G. Helbig und W.
Schenkel.
Valenzwörterbuch von G. Hebig / W. Schenkel.
Unter Valerz versteht man die Fähigkeit des W.es andere W-r an
sich zu binden. Im W-rbuch zur Valenz und Distribution der
deutschen Verben von Gerhard Helbig und Wolfgang Schenkel
wurde ein dreistufiges Model entwickelt. Verben werden auf
folgenden drei Stufen interpretiert.
Auf Stufe I wird für jedes Verb die quantitative Anzahl der Partner
(Aktanten) festgelegt.
z.B. I erwarten2 Die Mutter erwartet den Sohn.
Auf Stufe II werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der
syntaktischen Umgebung charakteresiert.
II erwarten – Sn, Sa,
NS dass, Inf
Die Mutter erwartet den Sohn.
Die Mutter erwartet, dass der Sohn kommt.
Die Mutter erwartet, eingeladen zu werden.
Auf Stufe III werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der
sem.en Umgebung konkretisiert und zwar mit Hilfe solcher Begriffe
wie Hum (= menschlich), +/- Anim (+/- belebt), Abstr (= abstrakt)
usw.
III erwarten
Sn → 1.Hum (Die Muntter erwartet den Sohn.)
2.Abstr (als Hum) (Das Institut erwartet Besuch.)
3.Abstr (Freude erwartet ihn.)
Sa → keine Selektionsregel (Er erwartet den Freund, den Brief,
einen Beschluss)
NS → Act (Wir erwarten, dass er kommt.)
Inf → Act (Er erwartet, eingeladen zu werden.)
Charakteresieren Sie verschiedene Arten von
Homonyme. Worin liegt der Unterschied zwischen
Homonymie und Polysemie?
Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit
des W.es mehrere mit einander verbundene Bd.en zu besitzen und
dem entsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen.
Die Polysemie ist eine weitverbreitete Erscheinung in verschiedenen
Sprachen, die meisten Wörter einer Sprache sind vieldeutig: das
Hemd ausziehen, aus dem Elternhaus a-n, einen Zahn a-n, eine
Draht a-n, den Inhalt aus dem Buch a-n, die Wurzel a-n, zum Kampf
a-n, die Kinderschuhe a-n .
Die Polysemie entsteht durch folgende Wege:
1)
durch Bd.sextension: ein Lexem wird auf weitere
Denotate angewandt – sein Bd.sumfang erweitert sich;
2)
durch Bd.sdifferenzierung: die Bd.en spezifizieren
sich.
Reguläre Mehrdeutigkeit ergibt sich bei metaphorischen und
metonymischen Verschiebungen der Bd.. Z.B. haben viele
„Klimawörter“ metaphorische Bd.en, die gesellschaftliche
Sachverhalte bezeichnen: politisches Klima, politische Atmosphäre,
Verkehrskollaps.
Polysemie kann auch durch die Entlehnung einer Bd. entstehen. Das
lateinische W. casus hat außer der Bd. ‘Fall’ (случай) auch
‘grammatische Kat. des Nomens’ (падеж). Unter dem Einfluss
dieses W.es übernimmt das deutsche Fall die zweite Bd. und ist
damit polysem geworden.
Homonyme = Wörter mit gleichem Lautköper + verschiedenen
Bd.en – kein Zus-hang besteht.
Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen:
1)
der Zerfall der Polysemie;
2)
die zufällige Übereinstimmung des Lautkomplexes
verschiedener Wörter oder ihrer Formen
Der Zerfall der Polysemie meint den Abbruch der Verbindung
zwischen lex.-sem. Varianten eines W.es
Homonyme können infolge phonetischer Prozesse entstehen. durch
den Lautwandel, nach dem die Wörter verschiedenen Ursprungs
zufällig gleichlauten
Zum Auseinanderhalten der Homonyme dienen folgende Mittel:
a) die Gabelung
Die letzte Bd. tritt heute in der Ableitung der Vormund (опекун) auf.
das Gift (яд) / die Gift (дар) Die letzte Bd. wird heute in der
Ableitung die Mitgift (приданное) realisiert.
Die Homonymie führt oft zum W.schwund, da eines der
homonymen Wörter durch ein Synonym ersetzt wird. Aus dem
modernen W.gebrauch sind deshalb folgende Wörter
verschwunden:
die Acht – in der Bd. „Achtung“ (etwas außer Acht lassen)Strauß –
in der Bd. „Zweikampf“
Diese Bd. lebt noch in der phraseologischen Wendungen: einen
Strauß ausfechten, einen Strauß bestehen.
Arten von Homonymen:
1) Homophone – sind Wörter, die gleiche lautliche Form haben,
aber verschiedene Bedeutengen und können sich dabei in ihrer
schriftlichen Form unterscheiden 2) Homographen – sind Wörter,
die gleich geschrieben werden, aber verschiedene Bedeutengen
haben: 3) Homoformen – sind Wörter, bei denen die W.formen
zufällig übereinstimmen
Charakteresieren Sie Bedeutungserweiterung und
Bedeutungsverengung
als
Arten
des
Bedeutungswandels.
Unter
dem
Bedeutungswandel
versteht
man
die
Bedeutungsveränderung, und sowohl durch extralinguistische, als
auch durch intralinguistische Faktoren bedingt wird.
Der W.schatz jeder Spa. verändert sich auf verschiedenen Wegen:
einige Wörter gehen aus dem Gebrauch und werden zu Historismen
und Archaismen, die anderen kommen als Entlehnungen aus
anderen Spa.n, die dritten verändern ihre Bd..
Unter der Bd.serweiterung versteht man die Erweiterung des
Bd.sumfanges eines W.es nach dem Prozess des Bd.swandels. Nach
der Bd.sextension bezieht sich das W. auf mehrere Denotate, als
zuvor.
So hatte machen als ein westgermanisches W. ursprünglich die Bd.
‘kneten, formen, zusammenfügen (beim Lehmbau)’, (Vrg. mit
verwandten Wörtern make (engl.), massein (‘kneten’) (griech.),
мазать (russ.). Später entwickelte sich die Bd. „zurechtmachen, in
Ordnung bringen“. Die Bd. hat sich weiter verallgemeinert, so dass
heute machen zu den Lexemen mit erweiterter semantischer
Grundlage gehört.
Das W. fertig als Ableitung abgeleitet vom Substantiv Fahrt
bedeutete im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen ‘zur
Fahrt bereit, reisefertig’. Mit der Zeit erweiterte sich die Bd. bis zu
‘bereit’ im Allgemeinen, die zur Entstehung der Bd. ‚zu Ende
gebracht’, führte.
Bei dem Prozess der Bd.serweiterung geht es um die Entwicklung
der Bd. vom Konkreten zum Abstrakten, vom Einzelnen zum
Allgemeinen. (Vgl.: gehen, Ding, Sache, Rinde, deutsch, Reise)
Die Bd.sverengung ist ein Gegenprozess der Bd.serweiterung und
besteht darin, dass ein W. mit einem ursprünglichen breiten
Bd.sumfang später nur noch einen Teil der Bd. aufweist. Als
Ergebnis bezieht sich das W. nur auf einen Teil der ursprünglichen
Denotate.
Das W. fahren bezeichnete ursprünglich jede Art der Fortbewegung,
was folgende Redewendungen illustrieren: fahrendes Volk, der
Fuchs fährt aus dem Bau, mit der Hand über das Gesicht fahren.
Heute bezeichnet das W. die Fortbewegung mit bestimmten
Transportmitteln:
mit Wagen (Autos, Büssen, Omnibüssen),
Schiffen, mit der Bahn (Straßenbahn, Eisenbahn). (Vgl.: Bein, Bild,
Gast, Gift, ledig, Miete)
Charakteresieren Sie Metapher und Metonymie
als Arten der Bedeutungsübertragung.
Metapher (meta – ‚über’, phero – ‚trage’) ist die Übertragung der
Namensbezeichnung von einem Denotat auf ein anderes auf Grund
einer assoziativen äußeren, inneren oder funktionellen Ähnlichkeit.
Das W. Schlange in der Bd. ‘eine lange Reihe wartenden Menschen’
ist eine metaphorische Übertragung der Bezeichnung Schlange
(Schuppenkriechtier) auf Grund äußerer Ähnlichkeit.
Die Metapher ist als ein mentaler und sprachlicher Prozess und auch
als Resultat dieses Prozesses zu verstehen. Die Metaphern sind
polyfunktional. Sie können
eine
rein
benennende
Funktion
erfüllen:
Heizschlange (змеевик), Kopf eines Nagels, Rücken eines Messers,
eines Buches, Brustkorb, Augapfel;
und eine charakterisierende bzw. wertende (oft
abwertende) Funktion: Du, falsche Schlange!, (Vgl. die Funktion der
Tiermetapher: Kamel, Hund, Gans, Schwein; der verbalen
Metaphern: äffen, eseln, ochsen).
Die metaphoriseirung kann auch auf Grund einer funktionellen
Ähnlichkeit erfolgen (Vgl.: Feder, Wagen)
Eine Sonderart der Metapher ist Synästhesie, d.h. die Übertragung
von einem Sinnesbereich auf einen anderen, z.B.: von akustischer
zur optischer Wahrnehmung: schreiende Farben, von optischer zur
akustischen Wahrnehmung: eine helle Stimme. (Vgl.: trockene W.e,
seidene Stimme).
Die Synästhesie gehört zu denjenigen Erscheinungen in der Spa., die
als Universalien zu betrachten sind.
Die Erweiterung des Bd.sumfanges der Lexeme, d. h. die Bildung
neuer Sememe und damit die Bereicherung des W.bestandes durch
metaphorische Bezeichnungsübertragung ist in der GegenwartSpa.
sehr produktiv.
Metonymie (griech.
meta – ‘über’, onoma – ‚Name’:
Umbenennung) ist eine Art von Bezeichnungsübertragung auf
Grund mannigfaltiger logischer Bd.sBz.en. Das sind räumliche,
zeitliche, kausale Bz.en, Bz. zwischen Handlung und Resultat. So
haben räumliche (lokale) Bd.sBz.en den Bd.swandel in folgenden
Wörtern verursacht:
Die letzte Bank passt nicht auf. (= die Schüler der letzten Bank)
Das ganze Hotel wurde wach. (= Hotelgäste)
Die ganze Universität nahm an der Demonstration teil. (= die
Studenten und Lehrkräfte der Universität)
Kausale Bd.sBz.en verursachen die Bd.sübertragung im Fall, wenn
der Name des Erfinders für die Erfindung selbst gebraucht wird.
Z.B.: Röntgen (=Strahlen) wurde so nach dem Physiker Röntgen
genannt (sie wurden ursprünglich X – Strahlen genannt). (Vgl.: Ohm,
Gobelin, Guillotine, Schrebergarten)
Bd.sBz.en zwischen Produkt und Herstellungsort: Champagner –
nach der französischen Provinz Champange, Tüll – nach der
französischen Stadt Tulle. (Vgl.: Baldachin, Mokka, Portwein,
Pfirsich, Boston)
Eine besondere Art der Metonymie bilden BdsBz. „pars pro toto“
(ein Teil für das Ganze) – diese Erscheinung hat in der Spa. ihre
eigene Bezeichnung – Synekdoche:
Maske – für maskierte Person,
ein heller (kluger) Kopf – für einen klugen Menschen,
eine Glatze – für einen Menschen mit Glatze,
Blaustrumpf – scherzhaft für eine gelehrte Frau.
Ein relativ neuer Typ des semantischen Sprachwandels ist der
Euphemismus (griech. eu ‘gut’, pheme ‚rede’). Euphemismen sind
Wörter, die zu einer verhüllenden, mildernden, beschönigenden
Ausdrucksweise dienen. Der Anlass für den Gebrauch von
Euphemismen kann verschieden sein:
a)
Furcht vor natürlichen oder übernatürlichen Wesen
in alter Zeit, das sind so genannte Tabuwörter: der Allwissende statt
„Gott“, der Böse, der Schwarze statt „Teufel“, der Braune statt
„Bär“.
b)
Zartgefühl in unangenehmen bzw. traurigen
Situationen: einschlafen, entschlafen, einschlummern für „sterben“;
Unwohlsein statt „Krankheit“; unwohl (krank).
c)
Prüderie (bei heiklen Themen): Freundin statt
„Geliebte“, ein Verhältnis haben statt „eine LiebesBz. haben“; Das
Kind zur Welt bringen statt „gebären“.
d)
Höfflichkeit, Scherz, Ironie: eine starke Frau für „eine
dicke Frau“, Zweitfrisur für „Perücke“, dritte Zähne für künstliches
Gebiss. (Vgl.: in der gesellschaftlich-politischen Lexik: Sozialdienst,
Sozialarbeit
(Armenpflege),
Arbeitgeber,
Arbeitnehmer,
Gastarbeiter.)
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