GWK Wapf_Gesamtskrip..

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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Alles um Aktien und die
Bö rse:
Die Geschichte der Börse
Entstehung der Börse
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Römisches Reich  Vorläufer der heutigen Anlageformen (z.B. Aktie und Anleihe); waren
zeitlich befristet und nicht für Allgemeinheit (nur einem ausgewählten Personenkreis)
Einige Jahrhunderte später  Italien; im 12. Jahrhundert Vorläufer des heutigen
Bankensystems (vgl. das Wort Girokonto  ital. Giro = Kreis)
Erste Börse in Brügge gegründet im Jahre 1409  Marktteilnehmer überwiegend Händler
und Kaufleute italienischer Herkunft
Antwerpen im Jahre 1460  Hauptumschlagsplatz für Diamanten und andere Edelsteine
(heute noch!); damals vermehrt mit Dinge wie Gewürze gehandelt
Namensherkunft „Börse“ im 16. Jahrhundert entstanden  Wurzeln in Brügge
Verknüpfung der beiden Worte Beurse (Kaufmannsfamilie mit dem Namen Van der Beurse)
und dem Wort Bursa (Lederbeutel zur Aufbewahrung von Zahlungsmitteln, gleichzusetzen
mit dem heutigen Begriff der Geldbörse)
1540 ersten deutschen Börsen in zu damaliger Zeit wichtigsten Handelszentren Nürnberg
und Augsburg
1554 folgte die Londoner Börse (Royal Exchange).
Wichtigsten Börsenstandort in jener Zeit  Amsterdam. Dort wurde etwa ab 1602 die
wahrscheinlich erste Aktie der Welt gehandelt  Wertpapier der Niederländischen
Ostindischen Kompagnie
Erstes offizielles Börsengebäude der Welt  1613 in Amsterdam eröffnet.
Österreich  Wiener Börse 1771
New Yorker Börse (Stock Exchange) öffnete 1792 ihre Tore („Black Thursday“ später)
Die wichtigsten Börsenkräche: Vom Tulpenwahn bis zum global Crash
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7. Februar 1637  erster überlieferter Zusammenbruch einer Börse: Nachdem viele
holländische Anleger anlässlich der großen Tulpenmanie in Erwartung weiterer
Preissteigerungen zu extrem hohen Preisen Tulpenzwiebeln (bzw. entsprechende
Optionsscheine) gekauft hatten, blieben bei der jährlichen Versteigerung in Alkmaar
schließlich die Käufer aus und die Preise fielen um 95 Prozent.
1720  ausgelöst durch zu hohe Staatsschulden von England  Überbewertung der South
Sea Company, weil ein Teil der Staatsschulden in Aktien dieser Gesellschaft umgewandelt
wurde
Am 9. Mai 1873 stürzten die Aktienkurse an der Wiener Börse ins Bodenlose (Gründerkrach).
Eine Wirtschaftskrise  1893 (USA) erhebliche Kursverluste an der New York Stock Exchange
 Eisenbahnaktien
Schwarzer Donnerstag größte Börsencrash in der Geschichte des Aktienhandels („Black
Thursaday“ bei uns gebräucklich „Black Friday“) am 24. Oktober 1929  Hauptursache für
die Weltwirtschaftskrise. Der Dow Jones Index fällt in den folgenden 3 Jahren um 900 %, alle
Börsen geraten mit in den Abwärtsstrudel. Der Schwarze Freitag war Auslöser der
Weltwirtschaftskrise.
Terroranschläge am 11. September  viertägige Handelsunterbrechung. Der DAX verlor an
diesem Tag rund 8,5 Prozent
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Mirjam Stranzl
Finanzkrise ab 2007  New York, London und Frankfurt Verluste von jeweils über 20
Prozent. Der schwarze Montag  21. Januar 2008 weltweiter Absturz an den Aktienbörsen
(außer in den USA, denn dort blieben an diesem Tag die Börsen geschlossen)
2011 flammte die Finanzkrise erneut auf. Ende Juli bis Anfang September verlor der Dax
speziell im Zusammenhang der Grichenlandkriese rund 30%. Auch in den USA kam es zu
Verlusten. Der Dow Jones verlor rund 15%.
Börse und Finanzmarkt
Wie funktioniert eine Börse?
Prinzip von Angebot und Nachfrage bildet Preise  Handel nicht direkt zwischen Käufer und
Verkäufer sondern von berechtigten Personen (= Händlern)
•Bedeutung für Anleger: An Wertpapierbörse Anleger können jederzeit Wertpapiere kaufen und
verkaufen. Handel läuft nach bestimmten Regeln, die für alle Marktteilnehmer gleich sind. Durch
Börse ist rascher Kauf oder Verkauf von Wertpapieren sichergestellt.
•Bedeutung für Unternehmen: Börsengang bringt Unternehmen zusätzliches Kapital Finanzierung
von Investitionen, Forschungen und Markterschließungen Sicherung von anhaltender
Konkurrenzfähigkeit
Handel mit Erwartungen
Aktien eines an der Börse notierten Unternehmens werden erworben, wenn sich der Käufer einen
günstigen Geschäftsverlauf dieses Unternehmens erwartet. Oder wenn die Aktien auf Grund
verschiedener Umstände gerade sehr billig zu haben sind, aber trotzdem mit einem Aufschwung und
so genannten „Gewinnmitnahmen“ gerechnet werden kann. Gehen Aktieninhaber von einer
ungünstigen Entwicklung aus, liegt es auf der Hand, dass sie ihre Aktien zum Verkauf anbieten
Börsen als Wirtschaftsbarometer nehmen künftige Entwicklungen vorweg. Sie reagieren generell auf
volkswirtschaftliche und politische Veränderungen sehr sensibel.
Aufgaben einer Börse
Hauptaufgabe: aktive Gestaltung des heimischen Kapitalmarktes zum Nutzen der gesamten
Wirtschaft  Plattform für Emittenten (wie Unternehmen, Ausgeber von Anleihen etc.), Anleger
und Banken; sowohl was tatsächlichen Börsenhandel betrifft als auch bei gemeinsamen Maßnahmen
zur Stärkung des Kapitalmarktes.
Was ist der Finanzmarkt?
Fast alle Märkte zusammen, auf denen mit Kapitalrechten, Geld oder Währungen gehandelt wird.
Ermöglicht die Veranlagung von Geld. Kapitalgeber (Sparer, Anleger etc.) stellen Geld für
Investitionen bereit. Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen können Geld ausleihen, um
damit Investitionen zu finanzieren. Kapitalnehmer (Schuldner) fragen Geld nach. Kapitalgeber und
Kapitalnehmer kommen entweder direkt am Finanzmarkt zusammen, oder aber Finanzintermediäre
wie Banken, Versicherungen oder Investmentgesellschaften vermitteln zwischen Kapitalangebot und
-nachfrage. Institutionen generieren ihren Gewinn aus den anfallenden Zinsen, Gebühren und
Prämien.
Effiziente Finanzmärkte für Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung sorgen für rasche und
sichere Versorgung der Marktteilnehmer (Banken, Unternehmen, private Haushalte) mit
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ausreichenden finanziellen Mitteln Transparenz stabilisiert Erwartungen der Marktteilnehmer,
schafft Vertrauen und erhöht dadurch Stabilität der Finanzmärkte.
Welche Schlüsse sind aus der gegenwärtigen Krise zu ziehen?
Ursachen:
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Die wichtigsten amerikanischen Notenbanken gingen rücksichtslos mit Geld und Krediten um
US- Immobilienblase beginnt zwischen den Jahren 2001- 2004 zu platzen auf Grund von
großen Spekulationen
Finanzmärkte geben kaum bzw. falsche Informationen
Weitere Einflussquellen: z. B. staatliche Eingriffe (Steuerersparnisse,
Förderung der Vergabe von Hypotheken), Entlohnungs- und Prämiensysteme
der Banken und Finanzinstitute, Leistungsbilanzüberschüsse der chinesischen
Volkswirtschaft, systematische Unterschätzung von Kapitalmarktrisiken in
Prognosemodelle, zu geringen Eigenkapitalquote der Banken
Notwendige Maßnahmen:
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Sinkende Rohstoffpreise erhöhen die Kaufkraft und stabilisieren die Binnennachfrage
weltweite Konjunkturpakete stärken die staatliche Güternachfrage und erhöhen über
Steuererleichterungen die private Konsumnachfrage
weltweite Zinssenkungen begünstigen die Investitionsnachfrage
Produktionsfaktoren sind noch vorhanden
Finanzielle Unterstützung für Banken von Seiten des Staates
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Aktien und Anleihen
Von der GmbH zur Aktiengesellschaft:
Wie entsteht ein Aktienkurs?
Die Marktteilnehmer sind für die Kursbildung einer Aktie verantwortlich.
Der Kurs steigt, wenn beispielsweise eine Aktie noch teurer gekauft wird oder sinkt, wenn die
Nachfrage zurückgeht und es zu einem Überhang der Verkäuferseite kommt.
Die Hauptgründe für Kursveränderungen sind demnach:
- Die Offenlegung von Unternehmensbilanzen
- Neu angebotene Produkte oder Dienstleistungen
- Veröffentlichungen von Gewinnerwartungen
- Änderungen in der Unternehmensstruktur
Nebensächliche Gründe:
- Aktienempfehlungen von "Börsengurus" im TV, Fernsehen oder Internet
- Insider-Verkäufe und der daraus resultierende Dominoeffekt bei Verkaufsorders
- Technische Analyse - Investoren handeln nach klassischen Chartmustern
- Herdentrieb der Investoren der zu Spekulationsblasen führt.
Gründe für Kursveränderungen von Einzelaktien könnten sogar darin begründet liegen, dass
- branchenverwandte Aktien sich bewegt haben oder eine Bewegung erwartet wird.
- einfach der Zufall regiert.
Aktien und Aktionäre: Stakeholder und Shareholder
Definition:
Stakeholder: natürliche oder juristische Person = Anspruchsgruppen sind von den
unternehmerischen Tätigkeiten gegenwärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen;
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Es gibt interne (z.B. Aktionäre) und externe (z.B. Angestellte, Staat) Stakeholder. Alle sind auf das
Beste der Firma aus. Z.B. Kunden- wenn um Qualität von Produkten geht, der Staat, wenn es um
Umwelt oder Gesetzgebung geht; Angestellte, wenn es um Zustand und Sicherheit am Arbeitsplatz
geht;
Shareholder: Miteigentümer eines Unternehmens =Aktionäre ect.
(Quellen: http://de.mimi.hu/finanz/shareholder.html;
http://www.12manage.com/methods_stakeholder_analysis_de.html;
http://de.wikipedia.org/wiki/Stakeholder)
Was ist eine Aktie wert? Welche Ursachen verändern den Wert einer
Aktie?
Angebot und Nachfrage regeln Aktienpreis. In den Aktienkursen spiegeln sich die
Erwartungen der Marktteilnehmer an die Unternehmen wieder. Der Kurs ist der Preis der Aktie.
Seine Höhe drückt den Wert aus, zu dem an einem bestimmten Zeitpunkt Aktien der Gesellschaft
gehandelt werden konnten.  Vgl. Entstehung Aktienkurs
(Fänden sich zu diesem Kurs keine Kauf- oder Verkaufsinteressierten zum Handel, bliebe der Preis der
Aktie dennoch unverändert. Gibt es mehr Käufer als Verkäufer,
steigt der Preis oder Aktienkurs. Umgekehrt sinkt er, wenn die
Zahl von Anlegern überwiegt, die sich von ihren Anteilscheinen
trennen wollen. Diese Preisbildung, die sich in der
Kursentwicklung abbildet, wird auf dem Börsenparkett von
Maklern übernommen. Zunehmend läuft der Aktienhandel auch
über Computersysteme, wie z.B. das Xetra-System an der
Frankfurter Börse.)
Wann sollen Aktien gekauft oder verkauft werden?
Allgemeine Regeln: „What goes up, must come down“  „Sell on good news, buy on bad news“
Kauf: Das Unternehmen bei dem man die Aktien kauft sollten bekannt sein und nur Eigenkapital
investiert werden. Man versucht Aktien möglichst günstig zu kaufen um nachher möglichst viel zu
profitieren (bei Verkauf umgekehrt).
Verkauf: Aktien sollten nicht allzu schnell verkauft werden (z.B. bei längerfristigen Aktienwertfall;
Panik und Angst) da schnell wieder eine Gegenbewegung auftritt und viele die günstigen Aktien
aufkaufen und der Aktienkurs wieder steigt. Es gibt auch „Stop-Loss Aktien“ die automatisch, wenn
sie einen von Aktieninhaber festgelegten Kurs unterschreiten, verkauft werden.
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Krisengebiete der Erde
Afghanistan
Geographische Grundlagen:
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Fläche: 652 225 km²
Hauptstadt: Kabul
Klima und Vegetation
Kontinentales Klima  trocken
Im südlichen Wüstengebiet - jährliche
Niederschlagsmenge unter 200 mm 
Hochgebirge 1200 mm Niederschlag/Jahr 
Niederschläge nur im Winterhalbjahr – nur im
Osten Sommermonsune
In Kabul mittlere Temperatur im Juli 25° 
im Januar -3°
Flora & Fauna - vier Großräume:
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der Tieflandebene im Norden
die breite Gebirgszone in der Mitte
im Nordosten das Binnenhochland
im Westen und Süden das Steppenhochland
im Südosten die östlichen Randgebirge karge Vegetation
Der Süden und der Südwesten sehr trocken (Gräsern, Büschen)
Die Vegetation stark abhängig von Niederschlägen  nimmt von Westen nach Nordosten zu
Wald nur in wenigen Gebieten  Hindukusch & zentrales Gebirgsland unbewaldet  nur in
geschützten Lagen der Täler Wälder
Im Hochgebirge: Schneeleoparden & Schraubenziegen
Im äußersten Nordwesten: Marco-Polo-Schaf
In Steppen: Gazellen, Hyänen & Schakale weit verbreitet
Ethnien & Bevölkerung
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28,5 Millionen Einwohner
Mehr als 99% der Bevölkerung Muslime
ca. 84% sunnitische und 15% schiitische Muslime
mind.32 ethnische Gruppen
wichtigste Gruppen: die Paschtunen mit 44%, die Tadschiken mit 25%, die mongolische
Hazara mit 15% ,die Usbeken mit 5%
Amtssprachen: Paschto & Dari
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70% der Bevölkerung leben in Dörfern
10% sind Nomaden  die restlichen leben in Städten
Derzeitige Analphabetenquote weltweit am höchsten (Männer 50%, Frauen 80%)
Geburtenrate: 46,21 Geburten/1.000 Einwohner
Sterberate: 19,96 / 1.000 Einwohner
Kinder je Frau: 6,64
Durchschnittliche Lebenserwartung: 43,77 Jahre
Historische Betrachtung des Konflikts
Überblick
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Ab 1973  Sturz des Königs Sahir durch General Daud
1978/79 wurde General Daud von Kommunisten gestürzt
Bis 1988 herrschte Krieg mit den eimarschierten Sowjets  anschließend jahrelanger Kampf
über Macht zwischen Parteien
1992 Machtübernahme der Mudschaheddin  Ende der kommunistischen afghanischen
Regierung  kein Ende der Unruhen
1994 Taliban, die sich als Vorhut eines islamischen Gottesstaates verstehen, begannen den
Süden und Südwesten zu erobern t  später auch Herat im Westen  innerhalb kurzer Zeit
fast die Hälfte Afghanistans erobert  Truppen des Präsidenten Rabbani drängten Taliban
zurück
1996 Taliban eroberten endgültig Kabul  bisher verfeindete Parteien verbündeten sich
gegen die Taliban
Taliban-Chef Mullah Mohamad Omar stellte sechsköpfige Übergangsregierung auf  Omar:
„, Afghanistan sei ein islamischer Staat, in dem ein umfassendes islamisches System
durchgesetzt werde.“  zahlreiche Hinrichtungen politischer Gegner
Seit 1997 regieren radikalislamischen Taliban ihre Herrschaft auf ganz Afghanistan
ausgedehnt  erstmals nach Einmarsch der sowjetischen Truppen wieder Zentralregierung
1998 Tötung von iranischen Diplomaten durch radikal-islamische Taliban-Miliz  Konflikt
zwischen Afghanistan und dem Iran  Millionen von Iranern forderten "heiligen Krieg" 
Iran stellte an der Grenze zu Afghanistan 270.000 Soldaten;
1999 Nordallianz (=Gegenspieler der Taliban) griff Kabul mit Raketen an & brach den seit drei
Monaten geltenden Waffenstillstand  heftige Kämpfe zwischen den Taliban & der
Nordallianz
2000 radikalislamischen Taliban versuchten nun auch den Norden vollständig zu erobern 
erneut heftige Kämpfe zwischen Taliban & Nordallianz unter Führung von Ahmed Schah
Massud  etwa 100.000 Menschen flohen vor Kämpfen
2001 Die Vereinten Nationen warfen den in Afghanistan herrschenden Taliban Massaker an
der Zivilbevölkerung vor  Taliban-Kämpfer sollten mehr als 100 Zivilisten massakriert
haben  UNO verhängte Waffenembargo (Verbot von Import/Export von Waffen) &
weitere Sanktionen  UN-Sicherheitsrat schickte Beobachter Nachbarländer
Überwachung des Talibanregimes
11. SEPTEMBER - DER ANSCHLAG AUF DAS WORLD TRADE CENTER, USA
hatte schwerwiegende Folgen für Afghanistan  Terroristenführer Osama bin Laden hielt
sich in Afghanistan auf  USA hatten beschlossen, gegen die Länder, die Terroristen
beherbergen, genauso vorzugehen wie gegen die Terroristen selbst.
Am 12. September Mordanschlag auf Anführer der Taliban-Gegner in Afghanistan, Ahmed
Schah Massud  Ende der von Massud geführten Nordallianz  Machtkampf in
Afghanistan zugunsten der Taliban entschieden
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Mirjam Stranzl
2002 bislang unbekannte Terror-Organisation "Rote Mudschahedin-Armee" bekannte sich zu
mehreren Raketenanschlägen auf amerikanische Einrichtungen in Afghanistan
2003 Bei schwersten Kämpfen in Afghanistan (Bagram) haben US-Truppen nach eigenen
Angaben 18 afghanische Kämpfer getötet  USA setzten Bomber, Hubschrauber und 200
Mann Bodentruppen ein.
Vergleichbare Konflikte
In jüngere Geschichte  Irak-Krieg; Invasion der USA, Großbritannien & der „Koalition der Willigen“
im Jahre 2003  Anlass war die Vernichtung von vermeintlichen Massenvernichtungswaffen des
Diktators Saddam Hussein; Initiative ging von USA aus  Bush hatte nach 9/11 mehrmals den Irak,
Iran & Nordkorea als „Achse des Bösen“ bezeichnet  Irakkrieg ist Ende des Irakkonflikts  begann
1990/91 mit Golfkrieg unter der Herrschaft von George W. Bush sen. .
Aktuelle Situation:
Lebensbedingungen
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Sehr schlechte Lebensbedingungen  eines der ärmsten Länder der Welt
Rechte der Frauen drastisch beschnitten(= kein Beruf, kein Anspruch auf Bildung, keine
ärztliche Versorgung, Tragen der Burka, nicht in Öffentlichkeit ohne männliche Begleitung) 
Verordnungen der Taliban  nach deren Machtverlust 2001wenig Besserung
Weltweit größter Flüchtlingsanteil  ca. 4 Mio.Menschen (=1/6 d.Gesamtbevölkerung)
wanderten in die Nachbarstaaten Pakistan & Iran ab
Menschenschmuggel weit verbreitet  für 4000 Dollar werden Afghanen illegal in westliche
Länder geschmuggelt Organisation für Migration (IMO) schätzt jährlichen Umsatz dieser
Organisationen auf 9 Milliarden Dollar
Scharia  religiöses Gesetz des Islams (Familienrecht, Erbrecht, Strafrecht usw.)
Wirtschaft:
Allgemeine Daten
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BIP 2009/10: 14,5 Mrd. US-$
Inflation 2009/10: 12,2 %
Außenhandel 2009/10:
Import: 8,8 Mrd. US-$  Nahrungsmittel, Erdölprodukte, Industrie-&Konsumgüter  v.a.
aus Pakistan, USA, Deutschland, Indien, Russland
Export: 2,2 Mrd. US-$  Nahrungsmittel (Früchte)  v.a. nach USA, Indien, Pakistan,
Tadschikistan
Wirtschaftssystem
Neoliberales Wirtschaftssystem  viele staatliche Unternehmen privatisiert & durch den Krieg
zerstörte Industrien werden wieder aufgebaut
Wichtige Wirtschaftszweige
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Landwirtschaft: 33%
Industrie: 22%
Dienstleitungen: 45%
Wirtschaftlicher Grad der Entwicklung
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3.-4-Welt  2003 lag BIP bei ca. 20 Mrd. US-$
 einer der ärmsten Staaten weltweit  trotz
Probleme investiert Afghanistan zunehmend
Wirtschaftsentwicklung seit dem 2.Weltkrieg
Afghanistan machte bis jetzt noch keine
wirtschaftlichen Entwicklungen durch.
Indien und Pakistan – Der
Kaschmir Konflikt
Geographische Grundlagen
Klima und Vegetation
Pakistan
Indien
Subtropisch – Kontinental, mit Monsuneinfluss
Tropisches Trockenklima
heiß und trocken
westlichen Küstenstreifen sommerfeuchtes
Tropenklima bis tropisches Regenklima
große tägliche und jahreszeitliche
Temperaturunterschiede (durchschnittliche
Junitemperatur: 33°C; Januar 10.9 °C)
Niederschläge meist im Winter, im Sommer
Südwestmonsun Regen
Gesamtniederschlagsmeng zw. 10 und 15 cm (je
nach Landschaft)
maßgeblich vom Monsun beeinflusst, der
sommerliche SW.- Monsun
Gesamtniederschlag 20 bis 30 cm
Temperaturen : Nov bis Feb. bis 25°C
trockenheiße Zeit : bis 45° C.
Ethnien und Bevölkerung
Pakistan
Indien
97% der Bevölkerung  Muslime
 meist Sunniten
80% sind Hindus
15% gehören zur schiitischen
Minderheit
1.5% sind Hindus und Christen
In der Verfassung steht
Religionsfreiheit  nicht immer
eingehalten
Österreich
13 % gehören zur Muslimischen
Schicht
2.5% Christen
Den Rest bilden Sikhs, Buddhisten,
Jainas und andere Minderheiten
Als Indien Unabhängigkeit erlangte
 rund 25.000 Juden
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Striktes Alkoholverbot in der
Öffentlichkeit
Sterberate: 7,68 ‰
Sterberate: 6,23 ‰
Sterberate: 9,98‰
Kindersterblichkeit: 65,14 ‰
Kindersterblichkeit: 30, 15 ‰
Kindersterblichkeit: 4,42‰
Geburtenrate: 27,65 ‰
Geburtenrate: 21,76 ‰
Geburtenrate: 8,65
Durchschnittsalter: 20,8
Durchschnittsalter: 25,3
Durchschnittsalter: 42,2
Lebenserwartung: 64,49
Lebenserwartung: 69,89
Lebenserwartung: 79,5
Sonstige Besonderheiten
Pakistan
Indien
Zeitunterschied zu Österreich  3 Stunden
Familien arrangieren Hochzeiten
Zeitunterschied zu Österreich  3 1/2 Stunden
Atommacht
Atommacht
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Historische Betrachtung des Konflikts
Überblick zur historischen Entwicklung
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Der erste Kaschmirkonflikt:
Begann 1947 nachdem das Britisch-Indien aufgeteilt wurde
Briten beschlossen  Bevölkerung mit überwiegend moslemischer Bevölkerung gehört zu
Pakistan, mit hinduistischer Bevölkerung gehört zu Indien  Jammu und Kaschmir gehören
eigentlich zu Pakistan, aber das Gebiet grenzt an beide Staaten
1947 eroberte Indien zwei Drittel von Kaschmir, durch Luftlandetruppen
1948 schicken die UNO eine dreiköpfige Untersuchungskommission nach Kaschmir 
widersetzt sich gegen die Meinungsverschiedenheiten der Konfliktparteien Indien und
Pakistan  Kampfhandlungen müssten baldig beendet werden und das Gebiet unter UNAufsicht gehört
1948 wird Gandhi ermordet, mit dem Tod verschärfen sich die Spannungen und ein baldiges
Ende des Krieges ist nicht in Sicht
1949 Waffenstillsand quer durch Kaschmir, es folgt Eine 15 Jahre lange Verhandlung der
Konfliktparteien, die ergebnislos beendet wird.
Die folgenden Jahre kommt es immer wieder zu Verletzung des Waffenstillstandsabkommen
1964 soll eine Konferenz den Krieg beenden  Gegenteil wird bewirkt und ein neuer
Kaschmir Krieg beginnt
Der zweite Kaschmirkonflikt:
Auslöser  Grenzüberschreitung einer der Konfliktparteien (man vermutet Pakistan)  der
Plan scheitert  Pakistan konnte nur 300 Quadratmeilen erobern, aber Indien 700
Quadratmeilen besetzen
1965  UN-Sicherheitsrat fordert am 20.September 1965 Indien und Pakistan auf, das Feuer
einzustellen und die Truppen zurück zu befehlen  Verhandlungen dauern fünf Tage
1966  Konferenz, der sowjetische Vermittler Kossygin schafft es, dass beide Länder ihre
Truppen zurückziehen, ein Austausch von Kriegsgefangenen stattfindet und eine
Wiederaufnahme der diplomatischen und ökonomischen Beziehungen befolgt wird.
1968 Äußerlicher Eindruck der geklärten Ursachen trügt  neuerliche Spannungen 
Beziehungen beider Länder verschlechtert sich immer mehr
1971 beginnt der dritte Krieg um Kaschmir
Der dritte Kaschmirkonflikt:
Im Grunde ein Waffenstillstand mit vielen Zwischenfällen  diese stehen unter der
Beobachtung von UNO-Beobachtern
1975  größere militärische Ereignissen, vermutlich waren auch Sowjets und Chinesen
beteiligt
Etwa 15 Jahre lang gibt es keine erwähnenswerten, größeren Zwischenfällen 
Seit Beginn der 90er Jahre kommt es wieder vermehrt zu Auseinandersetzungen  indische
Sicherheitskräfte schießen auf Demonstranten
Seit 1995 bis heute gibt es immer wieder regelmäßig größere Grenzschießereien
2007: Die Terrororganisation al-Qaida erklärt Indien den Heiligen Krieg in Bezug auf Kaschmir
Vergleichbare historische Konflikte
Nahostkonflikt  Israel und Palästina (Gebiet wird umkämpft, Religion spielt eine Rolle)
Blut für Öl  Krieg um das Gebiet der Indígenas (Lima)
Bergkarabachkonflikt  Armenien und Aserbaidschan kämpfen um die Region Bergkarabach
im Kaukasus
Georgien: Der Konflikt um Abchasien und Südossetien (Abtrünnige Gebiete belasten das
russisch-europäische Verhältnis)
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Aktuelle Situation
Lebensbedingungen
Pakistan
Indien
Entwicklungsland
Viele Menschen in Indien sind sehr arm
Phänomen der Landflucht sehr ausgeprägt 
leben in abgelegenen und schwer zugänglichen
Dörfern
Sie leben in Slums
Schwache Infrastruktur  keine Anbindung an
moderne Welt
Mädchen werden jung verheiratet
Kinderarbeit (billig)
Kinderarbeit
Frauen werden benachteiligt  arrangierte
Heirat  auch Ehrenmord
Bevölkerung leidet an Unterernährung und
Arbeitslosigkeit
Analphabetismus stark verbreitet
Indien hat 1.210.193.422 Einwohner (2011)
Pakistan hat ca. 160000 Einwohner
2008 rund 2,27 Mio. Menschen  HIV-Infiziert
Es gibt das Kastensystem
Meist dürfen nur Jungen in die Schule gehen
Grund-, Freiheits- und Menschenrechte
Pakistan
Indien
Unantastbarkeit der Menschenwürde, Gleichheit
vor dem Gesetz, Freizügigkeit,
Gefangenenrechte, Versammlungs-,
Vereinigungs-, Meinungs- und Religionsfreiheit
werden laut Staat garantiert  werden sowohl
vom Staatsapparat als auch von einzelnen
Elementen der Gesellschaft immer wieder
missachte und missbraucht
Rechte wären grundsätzlich Vorhanden  völlig
außer Acht gelassen
Daher gibt es auch Kinderarbeit, Folter,
Misshandlung, Ehrenmorde oder Zwangsheirat
Menschenrechtsverteidiger sind immer wieder
Schikanen, Folter und Misshandlungen durch
Polizeikräfte ausgesetzt
Menschenrechtsverletzungen werden begünstigt
 keine Straffolge
Todesstrafe ist nach wie vor erlaubt, aber seit
2004 nicht mehr angewendet
Muslimen und Christen werden oft getötet
Politische Beziehungen zwischen den Konfliktparteien
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Sehr schwere Beziehung  bilaterales Verhältnis zwischen Indien und Pakistan ist seit
Jahrzehnten schwer belastet
1947  Teilung und Unabhängigkeit  Auf beiden Seiten der Grenze  Massakern und eine
Massenflucht in das jeweils andere Staatsgebiet
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Geographie Matura 2012
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1954  Beitritt Pakistan zum amerikanischen Bündnissystem  Eindämmung des
kommunistischen Einflusses. Indien verfolgt  Politik der Bündnislosigkeit  nähert es sich
der Sowjetunion an
1960  Indien und Pakistan einigen sich im Streit um die Nutzung des Indus-Flussnetzes
1965  Pakistan greift Indien ("Operation Grand Slam") in Kaschmir an
1971  Indien unterzeichnet einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion und beendet
damit die Ära der indischen Bündnislosigkeit
1972  Im Vertrag von Simla verpflichten sich beide Staaten, Probleme nur noch bilateral zu
lösen
1974  Indien zündet in der Thar-Wüste unterirdisch einen Atomsprengsatz  soll
Fortschritt in Kernenergieforschung bringe
1979  Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan. Pakistan wird als Partner der USA
mit Finanzhilfe und Waffenlieferungen aufgewertet
1998  Indien zündet mehrere nukleare Sprengsätze und erklärt sich zur Atommacht 
Pakistan reagiert mit eigenen Atomwaffentests
Juli 2001  Treffen der Staatschefs von Indien und Pakistan zu Verhandlungen
Dezember 2001  Anschlag auf das indische Parlament in New Delhi  indische Regierung
beschuldigt Militante aus Kaschmir, die von Pakistan aus operieren  indische Politiker
fordern deshalb Angriff auf militärische Ausbildungslager in Pakistan  höchste
Alarmbereitschaft in beiden Lagern
Wirtschaftliche Stellung des Landes (Vergleich)
Allgemeine Daten
Pakistan
Indien
BIP: 166.515 $ (2009)
BIP: 1.235.975 $ (2009)  10 höchstes
Bruttonationaleinkommen Weltweit
Erwerbstätige Bevölkerung: 49,18 Millionen
Arbeitslosenquote: 7,5% (2007)
Erwerbstätige Bevölkerung: 516,4 Millionen
(2007)
Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 24%
(2006)
Arbeitslosenquote: 7,2% (2007)
Landwirtschaftliche Produkte: Baumwolle,
Weizen oder Reis
Bodenschätze: Land oder weitreichende
Erdgasreserven
Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 25%
(2002)
Landwirtschaftliche Produkte: Reis, Weizen oder
Ölsaat
Bodenschätze: Kohle (viertgrößte Reserven in
der Welt) oder Eisenerz
Wirtschaftssysteme
Pakistan
Indien
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Geographie Matura 2012
Politischen Transformation  ökonomische
Fortschritte  auf dem Weg zur Marktwirtschaft
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Marktwirtschaft  von Regierung unterstützt
Wichtige Wirtschaftszweige
Pakistan
Indien
Landwirtschaft 19,6%
Landwirtschaft 16,6%
Industrie 26,8%
Industrie 28,4%
Dienstleistung 53,7% (2007)
Dienstleistung 55% (2007)
Die Länder sind in dieser Hinsicht sehr ähnlich.
Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise
Pakistan
Indien
Stark betroffen  Menschenentführungen und
Gewalttaten um Gehalt auf zu polieren, keine
neuen Investoren, Drogenhandel für Geld
Verlust bei Krise  durch zurückschrauben des
Imports und Gehaltskürzungen Schlimmeres
verhindert  Aktienmarkt und Jobbörse boomt,
Investoren investieren wieder Milliarden
Wirtschaftlicher Grad der Entwicklung
Berufssektorenzugehörigkeit:
Pakistan
Indien
Landwirtschaft: 42%
Landwirtschaft: 60%
Industrie 20%
Industrie 12%
Dienstleistung 38% (2004)
Dienstleistung 28% (2003)
Einordnung in die 1. – 5. Welt:
Pakistan
Indien
3. Welt
3. Welt
Export und Import:
Pakistan
Indien
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Exporte: $20,58 Milliarden f.o.b. (2007)
Exporte: $140,8 Milliarden f.o.b. (2007)
Export-Partner: USA 23,5%, VAE 7,4%,
Vereinigtes Königreich 7,3%, Deutschland 5%,
Hongkong 4,4%
Export-Partner: USA 17%, VAE 8,8%, China 5,5%,
Hongkong 4,7%, Vereinigtes Königreich 4,5%,
Singapur 4,5%
Waren: Textilien (Kleidungsstücke, Bettwäsche,
Baumwolltuch, Garn), Reis, Lederwaren,
Sportgüter, Chemikalien,
Herstellung/Produktion, Teppiche
Waren: Petroleumprodukte, Textilgüter,
Edelsteine und Schmuck, motorisierte Waren,
Chemikalien, Leder-Produkte
Importe: $30,99 Milliarden f.o.b. (2007)
Import-Partner: Saudi-Arabien 11,6%, VAE 10%,
USA 9,7%, China 8,4%, Japan 6,5%, Kuwait 5,6%
Waren: Maschinen und Anlagen, Brennstoffe,
Metalle, Nahrungsmittel
Importe: $224,1 Milliarden f.o.b. (2007)
Import-Partner: China 6,1%, USA 6%, Schweiz
5,2%, Belgien 4,4%
Waren: Rohöl, Maschinen, Edelsteine, Dünger,
Chemikalien
Wirtschaftsentwicklung seit dem 2. Weltkrieg
Pakistan
Indien
Seit 1950  Fünfjahrespläne, ab 1970 – 1990
Privatisierung, seit 2002 großer Aufschwung 
auf dem Weg zur Marktwirtschaft
Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1947  bis
1991 eine sozialistische Planwirtschaft mit
marktwirtschaftlichen Elementen  Seit 1991
Liberalisierung  Marktwirtschaft
Antarktis
Naturraum








Fläche: 12,5 Millionen km² (98% der Fläche vergletschert)  hier befinden sich ca. 90% der
globalen Eismasse
Von 3 großen Weltmeeren umgeben (Atlantik, Pazifik, Indik)  von Südamerika aus am
leichtesten zu erreichen
Erscheinungsbild  gigantisches Eisschild  Felsinsel wird als Nunataker bezeichnet
Höchster Gipfel gehört zu den Seven Summits (jeweils der höchste Gipfel in den 7
Kontinenten) Mount Vinson (4901m)
Ost- und Westantarktis unterschiedliche Erscheinung (Ost: Eisschild; West: Inselgruppen)
Südantarktis  Ross – Insel: südlichster Vulkan (Mount Erebus 3794m; seit 70er Jahre immer
aktiv) der Erde
Gletschermassen fließen in alle 4 Himmelsrichtungen gleich stark ab
Antarktis ist kältester und trockenster Kontinent der Erde; im Inland Jahresdurchschnitt
Temperatur -50°C bis -60°C; durch Klimaerwärmung in 100 – 200 Jahren wieder Bäume
Entdeckung und Ausbeutung

Erste Menschen  Robbenfänger und Walfänger (Blau-, Buckel-, Finnwale)
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Geographie Matura 2012



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
Mirjam Stranzl
Topografische Erfassung und wissenschaftliche Erforschung  Wettlauf zwischen Brite
Robert Falcon Scott und Norweger Roald Amundsen zum Südpol  Nationale Ehre
(Norwegen gewann, Scott starb auf Rückreise  Heldentod)
Leben (Beispiel Amundsen – Scott – Station)
Sommer: 130 Menschen; Winter: weniger als die Hälfte (von Außenwelt mehr oder weniger
abgeschnitten)  mit Transportflugzeugen: Versorgung (Lebensmittel) und technische
Hilfsmittel
Insgesamt 80 Forschungsstationen in der Antarktis
Ständige Flugverbindung zwischen McMurdo und Christchurch (Neuseeland)
Wem gehört die Antarktis?


Sieben Staaten: Argentinien, Chile, Australien, Neuseeland, Frankreich, Norwegen,
Vereinigtes Königreich)  80% des Kontinents „verteilt“
Begründung: Entdeckungs- und Erschließungsgeschichte und geografische Nähe oder
Argentinien schwangere Frau (1978) bringt in Antarktis Bub zur Welt
Antarktisvertrag



1959 unterzeichnet  bezieht sich auf alle Bereiche südlich des 60. Breitengrades
Grundaussagen Beispiele: Nutzung nur zu friedlichen Zwecken oder Kernwaffenversuche und
Lagerung von radioaktiven Abfällen verboten
Momentan gültig bis 1941; 45 Staaten haben Vertrag unterzeichnet (auch Österreich)
Tourismus



Schiffsreisen; Tourismussaison November bis März; meist Westküste wird besichtigt 
großartigste und unberührteste Naturlandschaft der Erde
Verhaltensregeln: Betreten von Vegetationsinseln verboten, Müll zurück auf Schiff, Sammeln
von Steinen oder Muscheln und „sonstigen Souvenirs“ untersagt, Berühren von Tieren
verboten, Tieren immer „Vorrang “ geben
Geführte Expeditionen: Zahl der Interessenten sehr gering (sehr teuer)
Australien
Daten:
Einwohner: 21 Mio. (2008)
Mit Außenbesitz: 21,1 Mio. (2008)
Fläche: 7. 686. 850 km²
Mit Außenbesitz 7. 687. 454
Hauptstadt: Canberra
Allgemeine Informationen:





Doppelt so viel Kängurus wie Menschen; 6x so viel Schafe wie Menschen
Staat seit 2006 schuldenfrei
6. Größter Staat der Erde  jedoch leben 81% der Menschen auf 3% der Landesfläche
Mittlere Seehöhe: 400m (im Osten 2000m hohe Scheidegebirge (Great Dividing Range) 
über 3000m langes Gebirge bildet Wetterscheide  im Inneren des Landes kaum Regen
Besitzt 40% des Weltweiten Uranvorkommen  70% im tertiären Sektor beschäftigt
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Geographie Matura 2012


Mirjam Stranzl
Inneres des Kontinents ist unbewohnt  90% der Bevölkerung in Großstädten  am
stärksten verstädterter Staat der Erde  Umwelt stark beeinträchtigt und teilweise
unwiederbringlich zerstört
Nach der Antarktis trockenstes Land der Erde
Aborigines:





Seit 40. 000 Jahren in Australien (40% davon sind Arbeitslos)
Ausgezeichnete Naturbeobachter & Fährtenleser  besser als Maschinen (z.B.Wasserfinden)
Jäger und Sammler  nur „Gäste“ in Australien  keinen Landbesitz
James Cook (1770) eroberte A. für engl. Krone  Strafgefangene & freiwillige Siedler nach
Australien gebracht  indigene Stämme vertrieben & traditioneller Landbau beendet
Engländer Brachten neue Pflanzen und Tiere  Ökosystem wurde verändert
Landschaft:





Australische Platte entfernte sich vor 55 -10 Mio. Jahren von Antarktis  Tiere und Pflanzen
wurden isoliert und entwickelten sich weiter  viele Reptilien & Beuteltiere nur in Australien
Artenvielfalt auf 1 Mio. geschätzt (2x so viel wie in Europa und Nordamerika)
Stärkste Bedrohung durch Waldbewirtschaftung, fremde Tiere, Intensivierung der
Landwirtschaft und Bevölkerungswachstum
12 Welterbe-Stätten (z.B. Großes Barriereriff, Uluru (Ayers-Rock), …)
Umweltschutz (aktuell) wichtig
Probleme in der Umwelt:


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
Aborigines schützten durch kleinflächige Buschbrände Fruchtbarkeit des Bodens  Asche
düngte Erde und bei Regen keimten bis zu 20 Jahre alte Samen wieder auf
Heute wird Land großflächig genutzt  Ruin für Boden
Durch großflächige Rodungen wird Boden freigelegt  leicht abgetragen  in
Dürreperioden von Wind, bei starken Regen von Wasser (  starke Staubstürme)
1% ursprünglich Regenwald  heute nur noch ein viertel übrig
Seit 1999 umfangreiches Aufforstungsprogramm für Eukalyptuswälder
80% hat weniger als 250mm Niederschlag pro Jahr  durch künstliche Bewässerung tritt Salz
an die Oberfläche  Versalzung  Land unfruchtbar  am schlimmsten Betroffen: Tammin
Einfuhr fremder Tiere:






Importierte Tiere stören ökologisches Gleichgewicht  freie Jagd auf eingeführte Tierarten
Weideböden von Hufen niedergetrampelt
Nutztiere vermehrten sich sehr rasch  Einheimische Beuteltierarten verschwanden
Viele Tiere (z.B. Schweine, Ziegen, Esel, …) verwilderten
Mäuse und Heuschrecken vermehrten
Kaninchenplage  Jagdvergnügen  seit 1950ern Ausrottungsversuch durch Viren
Tourismus:
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
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

Meistbesuchte Sehenswürdigkeiten: Ayers Rock, Großes Barriereriff, Kakadu Nationalpark)
Touristen bleiben im Durchschnitt 1 Monat
Tourismus ist größter Arbeitgeber
Regierung schafft neue Nationalparks
Großes Barriereriff zunehmend durch Abwässer belastet  Korallen verlieren Farben 
durch Ankerwerfen bei Tauchgängen zerstört  heute Weltkulturerbe
Ayers Rock (348m) Atemberaubender Sonnenauf- und –untergang  Seilbahnbau durch
Naturpark verboten
Aborigines  begehrte Fotoobjekte  einige Siedlungen sind heute Souvenirstände
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Botswana
Geographische Grundlagen
Allgemeines:
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
Hauptstadt: Gaborone
Staatsform: Präsidialrepublik mit an das Parlament
gebundener Exekutivbefugnis
Regierungsform: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt und Regierungschef: Präsident Ian Khama
Fläche: 582.000 km²
Einwohnerzahl: 2.029.000 (geschätzt Juli 2010)
Bevölkerungsdichte: 3,4 Einwohner pro km²
Human Development Index: 0.633 (118.)
Währung: 1 Pula = 100 Thebe (1€ = 9,76 BWP 100 BWP = 10,25 €)
Unabhängigkeit: am 30. September 1966 vom Vereinigten Königreich
Topographie:
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Flächennutzung:
Wald 19,2 %
Landwirtschaft 2,5 %
Weide 58,2 %
Sonstige 20,1 %
Höchster Berg: Tsodilo Hills (1375 m)
Wichtigste Flüsse: Limpopo, Okavango
Größter See: Makgadikgadi
Wüste: Kalahari
Ethnien und Bevölkerung und Lebensbedingungen
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
Sprachen: Englisch, Setswana, andere Bantu-Sprachen
Religion: 50% - 70% Christen (v.a.Protestanten), indigene Religionen
Über 30 0000 Buschmänner, 16 300 Europäer
Bantuvolk der Tswana (8 Hauptstämme) --> wohnen in landestypischen Riesendörfern (bis zu
30 000 Einwohner)
Seit 1980 Alphabetisierungskampagne --> keine Schulpflicht
1 Universität in Gaborone --> 3400 Studenten
Analphabetenrate:
- Männer: 25% - Frauen: 20%
Freie Meinungsäußerung gewährt
2009: Todesstrafe einmal angewendet – zweimal ausgesprochen (Kritik A.I. spontan & ohne
Vorwarnung)
13,5 % aller 10-14 Jährigen arbeiten --> gesetzliches Mindestalter 15 Jahre
Homosexualität illegal --> Freiheitsstrafe
HIV/Aids – Kranke (24,8%) diskriminiert
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Geschichtliche Entwicklungen
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
erste Besiedlungen des Landes vor ca. 100.000 Jahren
Nach ersten Siedlern aus San & der Khoi Khoi --> Einwanderung anderer Bantuvölker
Später von verschiedenen Königreichen regiert --> u.a. auch von Tswanas --> Ableitung des
heutigen Staatsnamen
Anfang 19. Jhdt: durch Zulukriege zogen auch Ndebeles in Süden --> zahlreiche Kriege
1840: erste Weiße (Händler & Missionare) --> 5 Jahre später Errichtung erster Missionsstätte
von Sir David Livingstone
heutiges Botswana ursprünglich von Buschmännern bewohnt --> Beginn 19. Jahrhunderts
von eingewanderten Bantu-Völkern vertrieben
Ende 19. Jhdt: Flucht der Buren vor britischen Besatzungen aus Südafrika --> Kämpfe gegen
Stämme der Tswanas --> Versklavung
1876: Ansuchen um Unterstützung der Briten --> erst 9 Jahre später Schutzvertrag
1950: Mit Hilfe eines Gremiums erste Schritte in Unabhängigkeit
1965: erster Verwaltungssitz in Gaborone
1966: Unabhängigkeit & Mitglied im britischen Commonwealth
1967: Entdeckung der Diamantenvorkommnisse --> erhebliche Verbesserung der Finanzen
(ehemals eines der ärmsten Länder weltweit) --> heute 70 % des Exportes ist die
Diamantenausfuhr
Wirtschaft
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
BIP (2009): 11,823 Mrd. US-$
Inflation (Ø 2009): 8,0%
Mitglied der Südafrikanischen Freihandelszone (SACU) --> Verzicht auf eigene Handelspolitik
--> Güter zirkulieren frei zw. Haupthandelspartner Südafrika & Botswana --> Umverteilung d.
Zolleinnahmen an alle SACU-Mitgliedsländer
Außenhandel (2009):
- Import: 4,728 Mrd. US-$ --> Brennstoffe,
Maschinen, elektrische Ausrüstung,
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak,
chem. Produkte --> v.a. Südafrika, Korea
- Export: 3,458 Mrd. US-$ --> Diamanten,
Kupfer-Nickel – Konzentrate, Fleisch -->
Europa
Kredite: 2009 1,5 Mrd. US-$ bei Regionalbank
--> Privatisierung von staatl. Unternehmen
Produktion von Diamanten --> Joint Venture von de Beers & Regierung (DEBSWANA) -->
international von Tochterfirma von de Beers (London) , Central Selling Organisation (CSO),
international verkauft
Entwicklungshilfe
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
„Health for all“-Programm --> 1968 – 1998 Verzehnfachung der Gesundheitseinrichtungen
PMTCT-Programm (Prevention of Mother to
Child Transmission) --> Verhinderung von AIDS-Übertragung von Mütter auf Kinder
Die gesamte Entwicklungshilfe 2002 lediglich 37,6 Millionen Dollar (vgl. Namibia --> v.D.33,6
Mio.)
Ursachenforschung – Erfolg
Diamanten --> kostbarer Rohstoff
Mitglied der Südafrikanischen Freihandelszone (SACU) --> erleichtert Handel mit
Nachbarstaaten
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Burkina Faso
Geographische Grundlagen
Fakten:



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



Hauptstadt: Ouagadougou
Größe: 274.200 km²
Einwohner: 16.751.455 (Juli 2011)
Amtssprache: Französisch
Staatsform: Republik
Staatsoberhaupt: Präsident Blaise Compaoré
Unabhängigkeit: 5. August 1960 (von Frankreich)
BIP: 8,82 Mrd US$
BIP/Kopf 570 US$
Rang menschl. Entwicklung (HDI):Rang 181 / 187



Lage: Westafrika im Süden der Sahara.
Burkina Faso auf der Oberguinea-Schwelle
Bergland aus Gesteinen der Erdfrühzeit (Granit, Gneis, Schiefer)

Den größten Teil  Plateaus  höchster Punkt Tena Kourou (749 m) am Dreiländereck
Burkina Faso - Mali - Elfenbeinküste.
Klima:
Norden trocken




Süden regenreicher und besteht aus bewaldeter Savanne  Richtung Norden Sand und
Wüste
Sahara verschiebt sich immer weiter nach Süden  bedroht schmalen Ackerlandstreifen
Wechselfeuchte äußere Tropen. Das Klima in Burkina Faso lässt sich grob in zwei Phasen
einteilen. Die Regenzeit dauert normalerweise von Juni bis Oktober.
Die Trockenzeit dauert von November bis März. Die heißesten Monate des Jahres sind April
und Mai (zum Teil Temperaturen bis 45 °C).
Flora:



Trockensavanne mit spärlichem Baumwuchs  Flussufern häufig Galeriewälder
1700 verschiedene Pflanzenarten
Seit 30 Jahren Klimawandel  sinkenden Niederschlagswerten und höheren Temperaturen
 Buschfeuer, Abholzung sowie Erschöpfung der Böden
Fauna:



Säugetiere überwiegend in Savannen  Giraffen kommen nicht mehr vor; aber in
Schutzgebieten  Flusspferde, Elefanten, Antilopen, Affen, Gazellen und Leoparden
Es gibt Afrikanische Buschratten und Schlangen. In Seen leben Krokodile  „heilige
Krokodile“ (verehrt)
Für die meisten Tierarten bestehen Jagdverbote.
Ethnien und Bevölkerung, Lebensbedingungen
Ethnien:
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Geographie Matura 2012






Mirjam Stranzl
Stärkste Ethnie  Mossi (40 %), aus dem Süden eingewandert
Eng verwandt mit Gulmancema (8 % der Bevölkerung), im Osten
Weitere Bevölkerungsgruppe Fulbe (5 %), im Norden und die Tuareg (7 %) (nomadisch)
Südwesten leben Bobo (14 %), Senufo (9 %), Lobi (6 %)
Ca. 3200 Franzosen dauerhaft in Burkina Faso
Bevölkerungszahl sprunghaft angestiegen  durch die geringe Lebenserwartung (52 Jahre)
und hohe Geburtenraten  viele junge Menschen
Religion:




40 % der Burkiner  indigenen Religion
Christen ca. 10 % (Katholiken und Protestanten)
50% sind Muslime
Religion frei ausübbar  religiöse Toleranz
Besiedlung:

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







1975  schnell zunehmenden Urbanisierung (6,4 % Stadtbewohner, Zahl verdoppelt
innerhalb 10 Jahre)  niedriger als in anderen Ländern
50 % unter 20 Jahren  junge Stadt ist
Meiste Auswanderer  Elfenbeinküste
Lebensbedingungen:
130.000 Menschen HIV infiziert
Hohe Kindersterblichkeit, Analphabetismus und Mangelernährung  jedes zweite Kind
schwer unterernährt
Ein Viertel jährlich weniger als 64 US-Dollar zur Verfügung, ein Fünftel sogar weniger als 56
US-Dollar
Nur 33 Prozent der Kinder besuchen Schule  andere müssen arbeiten für Lebensunterhalt
Mädchen werden verheiratet  gegen Willen
Frauen unterdrückt und ausgenützt  obwohl in Gesetz Gleichberechtigung; viele leiden
unter Beschneidung
Versorgung:




Strom- und Wasserversorgung sehr niedrig
Neuer Stausee  Wasserversorgung Hauptstadt
Strom aus Verbrennung importierten Brennstoffen und Wasserkraftwerk
Solarenergie  punktuelle Stromversorgung (Krankenhäusern oder Schulen)
Telekommunikation:
Telefonleitungen  kaum zu bezahlen  öffentliche Telefonapparate, heute auch Mobiltelefone;
Zugang zu Internet schwer  kaum private Anschlüsse
Geschichtlich-politische Entwicklung




Französische Kolonialzeit
Erster Europäer: Heinrich Barth
Franzosen nahmen 1896 mit militärischer Gewalt Ouagadougou ein  Kaiser Moogo naaba
flüchtet  gesamtes Gebiet unter Kontrolle gebracht und unter Militärverwaltung gestellt 
1904 wurde es Teil der Kolonie Obersenegal und Niger und 1919 zur neue Kolonie Obervolta
Versuch der wirtschaftlichen Entwicklung erfolglos und aufgrund mangelnder Rentabilität
wurde das Territorium 1932 unter den Nachbarkolonien Französisch-Sudan (heutiges Mali),
Niger und Elfenbeinküste aufgeteilt.
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Geographie Matura 2012




Mirjam Stranzl
Wiederherstellung Obervoltas in den Grenzen von 1932 und so wurde Obervolta 1947
Überseeterritorium  Obervoltaer waren im französischen Parlament. In diesen Jahren
wurden die Weichen für die Unabhängigkeit gestellt  im „Afrikanischen Jahr 1960“
Unabhängigkeit
Erster Präsident Maurice Yaméogo (Einparteiendiktatur)  verschwenderischer
Regierungsstil, Korruption und wirtschaftliche Fehlentwicklung  Volksaufstand  dankte
1966 ab  Nachfolger Sangoulé  neue Verfassung ausgearbeitet  im Januar 1971 die
Zweite Republik
Nach erster freien Mehrparteienwahlen in Westafrika  Gérard Kango Ouédraogo  Innere
Streitigkeiten der Partei  1974 wieder Militär an Macht  wirtschaftlichen und sozialen
Probleme Mitte 1970er-Jahre  neue Verfassung  Lamizana 1978 Präsident der Dritten
Republik  handlungsunfähig  wieder neuer Präsident  Putsch von 1980 Chaos in
Obervolta  Aufstieg der Linksgerichteten (Sankara)  neuer Militärputsch 1982  immer
wieder Unruhephasen  Revolution 1983  radikale Umgestaltung der Gesellschaft und das
Beenden der Abhängigkeit vom Ausland  politischen Ziele: Bourgeoisie zu Gunsten der
arbeitenden Klassen neutralisieren und die landwirtschaftliche Selbstversorgung ermöglichen
Jüngste Geschichte  Ziel: Normalisierung und politischen Öffnung, Entwicklung von innen,
drei missglückte Putschversuche folgten  1990/91 Demokratisierung; neue Verfassung
Präsidentschaftswahlen boykottiert, Wahlbeteiligung 27 %  gesellschaftliche und
wirtschaftliche Stabilisierung  Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste  schwerste
außenpolitische Krise des Landes  Beschuldigungen Rebellen zu unterstützen 
Normalisierung der Beziehung und die Vermittlung des Vertrags von Ouagadougou zur
Beendigung des Bürgerkriegs  Erfolg der Diplomatie Burkina Fasos
Wirtschaft:





Rohstoffe: Baumwolle, tierische Produkte (Milch, Fleisch, Wolle) und Gold, Etwa 80 Prozent
der Bevölkerung betreiben Subsistenzwirtschaft.
Wirtschaftssektoren: Dienstleistungen: 41 %,Industrie: 27 % und Landwirtschaft: 32 %
Bildungsstand: traurigen Weltrekord  nur knapp 40% der Kinder eingeschult  viele
Analphabeten, wenn doch zur Schule  drangvolle Enge
Drei Universitäten  nur 2,4% universitäre oder ähnliche Ausbildung  92% der Frauen
Analphabetinnen
Kredite: Kreditboom für Kleinkredite für Unternehmensgründungen, Mopeds, und die
Ausbildung der Kinder  strenge Maßnahmen nur für Banken vorteilhaft
Entwicklungshilfe




Freunde Djibos  Hilfe in Schulen
ADA  Armut bekämpfen, Bildung
Verein für humanitäre Hilfe  Schülerpatenschaft, Waisenhäuser, Savannenspital
GIZ - Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit  politische, wirtschaftliche,
ökologische und soziale Entwicklungen
Ursachenforschung:
Weil außer Gold kaum Rohstoffe, viele Analphabeten, viel Subsistenzwirtschaft
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Demokratische Republik Kongo
Geographische Grundlagen
Allgemeine Daten
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
Lage: Zentralafrika
Fläche (Weltrang: 11): 2 344 885 km²
Einwohner (Weltrang: 20): 66 020 000
28 Einwohner je km²
Hauptstadt: Kinshasa
Amtssprache: Französisch
Währung: Kongo Franc (FC)
26 Provinzen
HDI-Index: 187/18
Klima
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
Abwechslungsreiches Klima aufgrund der Größe
Beiderseits des Äquators  Äquatorklima (kontinuierlich warm und feucht)
Zentralkongo: heftige Regenfälle (ganze Jahr); Temperatur ständig um 26°C
Nord- und Südkongo: Regenzeit (8 Monate)/Trockenzeit
Höchster Punkt: Schnee möglich
Topographie
Längster Fluss: Kongo (4374km)
Höchster Berg: Pic Margherita (5119m)
Küstenlänge: 40km
Nachbarländer: Kongo (Brazzaville), Zentralafrikanische Republik, Sudan, Uganda, Ruanda,
Burundi, Tansania, Sambia, Angola
Ethnien und Bevölkerung; Lebensbedingungen
Ethnien und Bevölkerung
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Kongolesen
300 Ethnien: 80% Bantu-Gruppen, 18% Sudangruppen, Pygmäen
20 000 Europäer (meist Belgier)
Religion: 50 % Katholiken, 20% Protestanten, 10% Kimbanguisten, 10% Muslime, 10%
indigene Religionen
Altersstruktur: 0 – 14 Jahre: 46.7%
15 – 64 Jahre: 50,8%
65 Jahre und älter: 2,5%
Städtische Bevölkerung: 34% der Gesamtbevölkerung (Stand 2008)
Bevölkerungswachstum: 3, 16% (Stand 2010)
Lebenserwartung: 54,7 Jahre (Stand 2010)
Kindersterblichkeit: 79,36 pro 1000 Lebendgeburten (Stand 2010)
Alphabetisierungsrate: 67,2% (Stand 2010)
Lebensbedingungen
Schlechte Lebensbedingungen
Infrastruktur und Wirtschaft durch Krieg zusammengebrochen
4,2% HIV-Infizierte
Verunreinigtes Trinkwasser
Vergewaltigungen, Folterungen, Morde, Familien durch Kriege auseinandergerissen
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Geographie Matura 2012

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Mirjam Stranzl
Studie: 39% (1000 pro Monat) aller Frauen und 24% aller Männer mind. einmal Opfer einer
Vergewaltigung; Massenvergewaltigungen
26.250 Einwohner pro Arzt
Menschenrechte werden wenig geachtet, v.a. Kriegsgebiete
Gefängnis-Bedingungen: grausame Hinrichtungen, Unterernährung, keine ärztliche
Versorgung
Kindersoldaten (Schätzung: 10.000)
Gezielte Tötung von Zivilisten durch Militär
Geschichte
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1482: Portugiese Diogo Cão betrat als erster Europäer das Gebiet des Kongo (damals:
Königreich des Mani-Kongo)
1489: Franziskanermönche und Handwerker aus Portugal
1500: Christianisierung durch König  blutiger Widerstand; Übernahme des portugiesischen
Regierungsmodell
Folgende Jahrhunderte: enormer Sklavenhandel
1884-1885: Berliner Afrikakonferenz  Kongo Privatbesitz König Leopold II von Belgien
Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, v.a. Kautschuk
10 Mio. Menschen starben, viele verstümmelt und gefoltert
1908: internationalem Druck Kongo wird Belgischen Kolonie.
Situation blieb dennoch für die Bevölkerung gleich: Politische Parteien waren verboten, nur
„Stammesunionen“ erlaubt
1960: Unabhängigkeit Kongos (viele Probleme)
Erster Kongolesische Premierminister: Patrice Lumumba  wenig später von Joseph Mobutu
und USA eliminiert (Kalter Kriegwollte Kongo als strategischen Partner)
Ab 1965 Diktatur unter Mobutu (Umbenennung Kongos in Zaire)
1997: Nach 30-jähriger Tyrannei Regime wird gestürzt
Neuer Präsident: Laurent Kabila ( ähnlich wie Mobutu)
Zweite Rebellion= „Gosse afrikanische Krieg“
2001: Ermordung Kabilas  Sohn Joseph Kabila wird Nachfolger
Friedensverhandlungen; Frieden dennoch bis heute instabil
Wirtschaft
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Rohstoffe: Kupfer, Kobalt, Coltan, Diamanten, Uran, Gold, etc.
BIP je Einwohner (Stand 2009): 160 US-$
Wirtschaftssektoren: Dienstleistungen: 25 %
Industrie: 17 %
Landwirtschaft: 58 %
Industrie: Bergbau, chemische Industrie, Konsumgüterproduktion (Textilien, Schuhe,
Zigaretten, Lebensmittel, Getränke), Zement, Diamanten
Agrarprodukte: Kaffee, Zucker, Palmöl, Kautschuk, Tee, Chinin, Maiok, Bananen, Edelhölzer
Wirtschaftswachstum: 6,4 % (Stand 2006, geschätzt)
Inflationsrate: 18,2 % (Stand 2006, geschätzt)
Auslandsschulden: 8,4 Milliarden US-$ (Stand 2002, Weltbank)
Kredite: Weltbanktochter IDA (International Development Association), Afrikanische
Entwicklungsbank (AfDB), Pariser Club*: USA (16%), Frankreich (11%), Belgien und Japan (7%)
2010: Schuldenerlass von 82% der Gesamtschulden
Importe aus Deutschland: 50,6 Mio. € (Stand 2006)
Exporte nach Deutschland: 14,3 Mio. € (Stand 2006)
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
*Internationales Gremium mehrerer Staaten, regelt Fragen der Umschuldung und des
Schuldenerlasses  Vermittlung zwischen Geberländern und zahlungsunfähigen Staaten
Arm trotz Rohstoffreichtum:
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Kongo  eines der rohstoffreichsten Länder der Welt
Bis 60er Jahre Förderung des Exports von Bodenschätze
Trotz schlechter Arbeitsbedingungen  relativ akzeptable Umstände
Gécamines (größtes Bergbau-Unternehmen)  Infrastruktur (Schulen, Krankenhäuser,
Straßen, Stromversorgung,…)
Unter Diktator Mobutu  Verstaatlichung der Bergbauunternehmen; hörte auf in Mienen zu
investieren, steckte Gewinne selbst ein
Rohstoffe führen bis heute zu (bewaffneten) Konflikten zwischen Bevölkerungsgruppen,
Rebellenführern, Staat, Militär, westlichen Unternehmen und angrenzenden Staaten
Coltankrieg: Zur Herstellung von technischen Geräten, wie z.B. Handy, Computer,
Digitalkameras, Medizintechnik,… wird Coltan (wird aus Erz gewonnen) benötigt.
80% der weltweiten Coltan-Vorkommen sind im Kongo
 Umweltzerstörung, blutiger Krieg
Entwicklungshilfe
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Internationale Entwicklungshilfe: UNICEF, SOS-Kinderdorf, Ärzte-ohne-Grenzen
Beispiel UNICEF:
Frauen- und Kindervergewaltigungen  Spenden- und Bewusstseinskampagnen; fordert
Opferschutz Gesetze vom Staat; Bau von „City of joy“ (medizinische und psychologische
Betreuung für Opfer)
Soldatenkinder internationaler Druck von Friedenstruppen auf Milizenführer
Notfallhilfe: Impfkampagnen, schulische Einrichtungen, Trinkwasser, Notunterkünfte,
Sanitäranlagen
Langfristige Entwicklungshilfe ohne Frieden nicht möglich
Hilfe für Straßenkinder und Kinderarbeiter
Lateinamerika
Allgemeines über Lateinamerika:
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Romanische Sprache (Spanisch, Portugiesisch)
17,9 Millionen km2 (4. grösster Kontinent der Erde)
Wichtige Flüsse: Amazonas(6.400 km), Paraná (mit Rio
Grande 4.500 km)
Topographie:
Gebirge: Anden (6000m)- längster Gebirgszug der Erde
Zw. Anden und Pazifik Atacamawüste (trockenste
Küstenwüste)
Süden: Graslandschaften (Pampa- „Kornkammer
Südafrikas“)
Ganz im Süden: Tafelland Patagoniens (extensive
Viehwirtschaft, dünn besiedelt)
Nordosten: Tropische Wälder entlang des Amazonas
Norden: Fluss- Rio Grande, Chihuahua-Wüste
25
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Bevölkerung:
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Zur Kolonialzeit Sklaven aus Afrika für die Bananen-, Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen; 
indigene Völker-Kariben von den Afrikanischen Sklaven verdrängt, Entstehung von
Mischsprachen und –kulturen
Urbanisierung- 2/3 der EW lebt in Städten  zusammen mit Asien am stärksten urbanisierter
Kontinent (Städte an Küsten)
Metropolisierung- Bevölkerung in wenige Ballungszentrenten
Fehlende Schulbildung  Kinder hoffen auf Fussballkarriere (Bsp. Ronaldo)
Megastädte und Probleme der Urbanisierung:
Wichtigste Städte:
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Mexico City: 3. grösste Metropolregion der Welt
Rio de Janeiro: berühmt durch Karneval  früher Fest für die Armen- heute profitable
Touristenattraktion
Brasilia: „Geplante Stadt“  sehr gute Infrastruktur (für den Individualverkehr entworfen),
über 2 Mio. EW, hohe Lebensqualität mit Ausnahme der Vororte, dezentralisiert
Probleme:
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Illegale Landnahme über Nacht  unkontrolliertes Siedlungswachstum Elendsviertel meist
in gefährlichen Hanglagen oder Überschwemmungsgebieten
Notdürftige Infrastruktur
Kein Zugang zu Trinkwasser, Medizin und Schulen, keine Müllentsorgung
Smogbildung und schlechte Luftqualität wegen starkem Verkehr
„Zwei-Klassen-Gesellschaft“ Grosse Disparität zwischen Reich und Arm (Reiche leben in
„Gated Communities“= bewachte Festungen; Arme in Favelas= Elendsviertel)
Kriminalität und Gewalt (Überlebensstrategie- 10 Mio. Kinder leben auf der Strasse)
Rasanter Verstädterungsprozess  Fehlen von politischen Einrichtungen und
Sozialeinrichtungen
60% der Bevölkerung im informellen Sektor tätig (z.B. Strassenhändler)
 Enorme soziale Unterschiede müssten überwunden werden
Drogenkrieg in Kolumbien:
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Kolumbien= Hauptproduzent von Koka
Sehr lukrativ für die Bauern (5-Mal mehr Einkommen als Reisanbau)
Koka-Anbauflächen in Peru, Bolivien und Kolumbien betragen insgesamt 16000 Hektar (steigt
stetig)
Kokaanbau aufgrund des Urwaldes schwer kontrollierbar
Koka verdrängt Anbau von überlebensnotwendigen Grundnahrungsmitteln
Früher Koka zur Unterdrückung von Hunger gekaut
Seit 40 Jahren Bürgerkrieg  weltweit höchste Rate an Gewaltverbreitung
linke Guerilleros=Rebellengruppen, rechte Paramilitärs=bewaffnete Zivilisten finanzieren mit
Erlös von Drogen Krieg gegen Regierung
¼ des BIPs durch Drogenanbau erwirtschaftet
80% des Kokains wird in die USA geschmuggelt
Drogen werden über Balkanroute nach Europa geschmuggelt
26
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Gegenmassnahme: Plan Colombia- Behörden Kolumbiens kämpfen mit Hilfe und finanziellen
Unterstützung der USA gegen den Drogenanbau/-handel, sowie gegen den dadurch finanzierten
Terrorismus
Wirtschaftliche Auswirkungen
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Agrarsektor  geringer Beitrag zum BIP, jedoch hohe Beschäftigungsrate  viel
Arbeitslosigkeit
Agrarprodukte meist in Monokulturen auf Plantagen für den Export; Beispiele:
Zucker (Kuba)
o Baumwolle (Argentinien)
o Bananen (Costa Rica)
o Kaffee (Kolumbien)
 Wegen Export- Nahrungsmittelbedarf kann im eigenen Land nicht gedeckt werden  wegen
massenhaften Anbau von Exportwaren entsteht Mangel an traditionellen Nahrungsmittel
 Teurer Import von Getreide
Mexiko und die Grenze zur USA:
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Grenze trennt Arm und Reich (Mexiko HDI-Rang 52, USA HDI-Rang 12)
Grenze wird auch „Tequila- Vorhang“ genannt
Illegale Grenzübertritte (meist von Coyotes organisiert)
Illegale Einwanderer werden in den USA auch „wetbacks“, „illegal aliens“ oder
„undocumented aliens“ genannt
Grenze 3200km lang (vom Pazifik bis zum Golf v. Mexiko)- natürliche Grenzen: entlang des
Flusses „Rio Grande“ (leicht überquerbar) und der Chihuahua-Wüste (unüberquerbar)
Süd- und Nordkorea
Allgemeines
Nordkorea
Südkorea
Offizieller Staatsname
Volksrepublik Korea
(Nordkorea)
Republik Korea
(Südkorea)
Sprache
Koreanisch
Koreanisch
Staatsoberhaupt
Kim Yŏng-nam
Lee Myung-bak (seit
Februar 2008)
27
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Vorsitzender der nationalen
Verteidigungskommission:
Kim Jong-il
Vorsitzender des Ministerrats:
Choe Yong-rim
Lage
Ostasien
Ostasien
Fläche
122.762 km²
99.313 km2 (ohne
entmilitarisierte Zone)
Bevölkerungszahl
24.051.218 (Okt 2008)
48.379.392
Bevölkerungsdichte
186 Einwohner pro km²
487 pro km2
Hauptstadt
Einwohner
Pjöngjang
3,5 Mio
Seoul
10,5 Mio
Währung
Won
Won
Geographische Grundlagen
Chung Un Chan (seit
September 2009)Regierungschef
Klima und Vegetation
28
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Klima
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Gemäßigtes Klima
Heißeste Jahreszeit – Sommer/ Regenzeit (Juli – August)
Kälteste Jahreszeit- Winter (Dezember- Januar)
Frühling und Herbst : Mild und trocken
Grenzen
Die Republik Korea- Südkorea grenzt im Norden an Nordkorea (bzw. an die entmilitarisierte Zone),
im Osten ans Japanische-/Ostmeer, im Süden ans Ostchinesische Meer und im Westen ans Gelbe
Meer.
Im Süden findet man zahlreiche Inseln, sowie die Vulkaninsel Cheju auf der sich mit 2000 m der
höchste Berg Südkoreas befindet. Dieser Berg heißt Hallasan.
Die Volksrepublik Korea –Nordkorea grenzt im Norden an die Volksrepublik China, im Nordosten an
Russland (Grenzfluss Tumen) , im Osten wie auch Südkorea ans Japanische-/Ostmeer, im Süden an
Südkorea (bzw. demilitarisierte Zone) und im Westen ans Gelbe Meer.
Relief
Südkorea ist Großteils hügelig oder bergig. Ein Drittel des Landes ist fruchtbar, in diesem ist auch der
Hauptteil der Bevölkerung angesiedelt. Die meisten Flüsse entspringen im östlichen Gebirge und
fließen nach Westen und Süden in das Gelbe Meer, wie zum Beispiel der Fluss „Naktong“. Die
Ostküste ist ziemlich felsig.
Nordkoreas Relief im Landesinneren ist sehr gebirgig, deshalb ist die Bevölkerung an der Ost-/
Westküste angesiedelt. Der höchste Berg der Volksrepublik Korea ist Paektusan (2.744 m). Die
wichtigsten Flüsse heissen Tumen und Amork.
Ethnien und Bevölkerung
Demographische Maßzahlen:
Nordkorea
Südkorea
Bevölkerung 0-14 Jahre
18,30%
15,70%
15-64 Jahre
72,10%
72,90%
über 65 Jahre
9,60%
11,40%
Durchschnittsalter
35,8 Jahre
38,4 Jahre
Bevölkerungswachstum
0,39%
0,23%
Geburtenrate
9,93 Geburten/1.000 Einwohner
8,55 Geburten/1.000
Einwohner
Sterberate
5,99 / 1.000 Einwohner
6,26 / 1.000 Einwohner
Kinder je Frau
1,28
1,23
Kindersterblichkeit
6,05 Totgeburten/1.000 Geburten
4,16 Totgeburten/1.000
Geburten
Durchschnittliche
77,23 Jahre
79,05 Jahre
Lebenserwartung
29
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Frauen
80,93 Jahre
82,49 Jahre
Männer
73,81 Jahre
75,84 Jahre
Bildungsgrad
15jährige und älter können lesen
15jährige und älter
und schreiben 97,90%
können lesen und
schreiben 97,90%
Bevölkerungsfluss In-/Ausland
0 / 1.000
Kein nennenswerter
Bevölkerungsfluss
Religion

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
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Keine Religionszugehörigkeit – Ateisten (49,3 %)
Buddhisten (23,2 %)
Christen (26,3 %)
Konfuzianer (1%)
Chondo-gyo …
In Nordkorea gibt es keine Religionsfreiheit. Religion ist der Staat und der Staat sind die Diktatoren:
Führer Kim Il Sung (der verstorbene „große Führer“) sowie Kim Jong-il (dessen Sohn, der sog. „liebe
Führer“). Sie werden als Götter dargestellt.
Kultur
Obwohl Korea Nachbar Chinas und Japans ist, unterscheidet es sich kulturell maßgeblich von diesen.
Durch die Teilung des Landes in Nord- und Südkorea und dem Einfluss der unterschiedlichen
Staatsideologien, entwickeln sie sich relativ unterschiedlich. Wegen der Abschottung ist Nordkoreas
Kultur noch recht traditionell. Obwohl der Süden Koreas sehr vom Westen beeinflusst wird, ist noch
immer Konfuzianismus die Grundlage der traditionellen Kultur. In Bereichen wie Musik, Film und
Fernsehen gibt es viel Austausch und große Gemeinsamkeiten mit Japan.
Konflikt und Lebensbedingungen
Überblick zur historischen Entwicklung

1910-1945: Kolonialherrschaft Japans über Korea (Unabhängigkeitsbewegung 1. März
1919)

1945: Nach der Kapitulation Japans wird Korea in eine von der UdSSR (Norden) und eine
von den USA (Süden) beeinflusste Zone aufgeteilt

1948: Ausrufung der Demokratischen Volksrepublik Chosun in Nordkorea und der
Republik Korea in Südkorea

25. Juni 1950: Ausbruch des Koreakrieges

27. Juli 1953: Waffenstillstand von Panmunjom. Der 38. Breitengrad bestimmt den
Grenzverlauf, der bis Süd- und Nordkorea teilt

1960: Südkoreas erster Präsident Rhee Syng-Man geht ins Exil nach Hawaii; Ende der
ersten Republik

1969-1981: Zweite, dritte und vierte Republik. Entscheidende Aufbaujahre Südkoreas
30
Geographie Matura 2012

Mirjam Stranzl
25.02.1993: Nach 32 Jahren Militärherrschaft, Amtsantritt des demokratisch gewählten
Präsidenten Kim Jung- Sam und seiner Zivilregierung
Politische Beziehungen zwischen den Konfliktländern
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkoreas verschlechtern sich laufend. Sie sind völlig
voneinander isoliert und durch eine demilitarisierte Zone getrennt. Nord- und Südkorea befinden
sich offiziell noch immer im Krieg miteinander, haben aber Waffenstillstand.
Südkorea fürchtet nach dem Ende des Koreakriegs, dass es eine Invasion des Nordens geben würde.
Aus diesem Grund wurden in den 80ern regelmäßig Probealarme ausgeführt. 1983 wurde ein
Attentat auf die südkoreanische Regierung verübt. 1988 zündete der nordkoreanische Geheimdienst
eine Bombe in einem Südkoreanischen Flugzeug und es kamen rund 115 Menschen dabei um.
Weiters zeigen auch nordkoreanisch erbaute Tunnel durch die demilitarisierte Zone hindurch, dass
ein erneuerter Krieg nicht ausgeschlossen ist.
Nach Ende der Militärdiktatur (1988) und dem wirtschaftlichen Abstieg Nordkoreas ließ die Angst
einer Invasion nach.
Kim Dae-jung startete einige gemeinsame Projekte mit dem Norden. Er gründete das Industriegebiet
Kaesŏng auf nordkoreanischem Territorium, in dem nordkoreanische Arbeiter in Südkoreanischen
Firmen arbeiten. Außerdem gab es 2000 ein Treffen zwischen Kim Jong-il und Kim Dae-jung. Wobei
man sagen muss, dass Kim Dae-jung für dieses Treffen 100 Millionen Dollar der koreanischen
Regierung übermittelte.
Allein wirtschaftlich wäre eine Vereinigung Nord- und Südkoreas fast nicht möglich, da die Fläche und
die Einwohnerzahl Nordkoreas klar überwiegen (es wären sehr hohe Transferzahlungen nötig).
Nach der Wahl Lee Myung –baks (Südkorea) und dem Angriff auf das südkoreanische Kriegsschiff
„Cheonan“, verschlechtern sich die Beziehungen. Südkorea stellt den Handel mit Nordkorea ein und
droht den UN- Sicherheitsrat zu alarmieren. Daraufhin bricht Nordkorea den Kontakt zu Südkorea ab,
weist die südkoreanischen Arbeiter aus der Industrieregion Kaesŏng ab.
Vergleichbare historische Konflikte
Vietnamkrieg (1945-1975); West-/Ostkonflikt  USA will verhindern, dass UdSSR Vietnam einnimmt.
Lebensbedingungen:
Nordkorea wird diktatorisch regiert. Es ist einer der wenigen verbliebenen stalinistischen Staaten und
hat das weltweit restriktivste und totalitärste politische System. Es steht weltweit wegen seiner
Missachtung der Menschenrechte unter Kritik. Außerdem gibt es in Nordkorea keine Pressefreiheit.
Mit staatlicher Propaganda, Umerziehungslager für „Kriminelle“ und Internierungslager (Lager in
denen politisch unzuverlässige Familien ihr Leben lang gefangen gehalten werden) versucht
Nordkorea die Bevölkerung nach seinem Sinne zu erziehen und mundtot zu machen.
31
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Straflager
Offizieller Name Größe
Internierungslager Kaech'ŏn
Kwan-li-so Nr. 14
155 km²
15000
Internierungslager Yodŏk
Kwan-li-so Nr. 15
378 km²
46500
Internierungslager Hwasŏng
Kwan-li-so Nr. 16
549 km²
10000
Internierungslager Pukch'ang
Kwan-li-so Nr. 18
73 km²
50000
Internierungslager Haengyŏng Kwan-li-so Nr. 22
225 km²
50000
Internierungslager Ch'ŏngjin
0,25 km²
> 3000
Kwan-li-so Nr. 25
Gefangene
Grund-,Freiheits- und Menschenrechte: Eine Bestandaufnahme
Nordkorea

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



Staatliche Diskriminierung: 3- Kastensystem  „freundlich gesinnte Kräfte“, „ neutrale
Kräfte“ und „feindlich gesinnte Kräfte“ (= Bürger deren Verwandte nach Süden geflohen sind
…alle deren Image Neigungen gegen das Regime aufweist)
Eingeschränkte Meinungsfreiheit: Jeder, der die Führung in Frage stellt, sich gegen das
Regime äußert, der etwas anderes als die Führer anbetet, wird bestraft.
Eingeschränkte Informationsfreiheit: Nur staatlich nordkoreanisch-propagierte Medien sind
erlaubt, ausländische strengstens verboten.
Eingeschränkte Glaubensfreiheit: In der demokratischen koreanischen Verfassung ist
Religionsfreiheit gegeben, allerdings in der Realität nicht. Es gibt Berichte, dass Menschen
mit anderem Glauben in Lagern interniert, gefoltert und hingerichtet werden.
Eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Die Bürger Nordkoreas dürfen ihr Land nicht ohne
staatliche Erlaubnis verlassen. Der Staat bestimmt auch den Wohnort der Bürger. Z.B.
Sichtbar körperlich eingeschränkte Menschen und politisch unzuverlässige Bürger dürfen
sich nicht in Pjöngjang ansiedeln.
Tagtäglich werden Menschen hingerichtet, gefoltert und als Versuchspersonen missbraucht.
Auch in Südkorea gibt es die Todesstrafe. Im Nationalen Sicherheitsgesetzt ist festgelegt, dass es
Südkoreanern verboten mit dem Norden Koreas Kontakt aufzunehmen, sowie Propaganda und
öffentliche Gutheißung Nordkoreas, aus Angst vor einem Rückfall in die Vergangenheit.
Regierungsfeindliche Äußerungen und das Besitzen und Weitergeben von regierungsfeindlichem
Material ist strengstens untersagt.
32
Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Wirtschaft
Nordkorea
Nominales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
Anteile des BIP in den Wirtschaftssektoren
Landwirtschaft
Industrie
Dienstleistungen
757 Dollar
30 %
34 %
36 %
Südkorea
Nominales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
Anteile des BIP in den Wirtschaftssektoren
Landwirtschaft
Industrie
Dienstleistungen
Inflationsrate
Anteil der Menschen, die unter der
Armutsgrenze leben
14784 Dollar
3,3 %
40,3 %
56,3 %
2,8 %
15 %
 Gehört zu den 4 ostasiatischen Tigerstaaten
Nordkorea: Planwirtschaft
Die Landwirtschaft und alle Hauptindustrien sind Staatsbesitz, daher kann die Regierung die
Produktion beliebig steuern. Großen Wert legt die Regierung vor allem auf die Schwerindustrie, da
diese in militärischer Hinsicht sehr wichtig ist. Ein großes Problem in Nordkorea ist die
Nahrungsknappheit, die auf die Vernachlässigung der Landwirtschaft, vieler Naturkatastrophen und
unfairen Verteilung der Güter (zu Gunsten des Militärs) zurückzuführen ist. Die UNO half Nordkorea,
aber als sie sich weigerten das Atomwaffenprogramm zu stoppen, entzog ihnen die UNO jegliche
Hilfestellungen. Dies stellte Nordkorea vor viele Probleme und zwang sie, ein wenig in die
marktwirtschaftliche Richtung überzugehen und man versuchte mit Hilfe von Joint-Ventures
(Gemeinschaftsunternehmen) Investoren anzulocken. Darauf wuchs der Handel mit China und
Südkorea.
Südkorea: Marktwirtschaft
Südkorea ist inzwischen einer der wirtschaftsstärksten Staaten in Ostasien. Das Land hat sich
innerhalb von wenigen Jahrzehnten zu einem international bedeutenden Dienstleistungs- und
Handelszentrum entwickelt. Zurzeit des Koreakrieges galt es noch zu einem der ärmsten Länder der
Welt. Vor allem im Bereich Automobilindustrie, Schiffbau, Telekommunikation und der
Elektronikbranche ist Südkorea eine weltweit führende Handelsnation. Haupthandelspartnern sind
Japan, China, USA und EU (vor allem Deutschland).
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Geographie Matura 2012
Mirjam Stranzl
Wichtige Wirtschaftszweige
Nordkorea: 81 Prozent des Staates sind bedeckt von relativ hohen Gebirgszügen  Großteils
Fabrikarbeiter in der Hauptstadt Pjöngjang; trotzdem 30 % Landwirtschaft
Südkorea: Automobilindustrie, Schiffbau, Telekommunikation. Elektronikbranche; die Landwirtschaft
spielt nur eine geringe Rolle.
Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Südkoreanische Währung (Won) ist schwach. Es entsteht ein Zehnjahrestief (größtes Tief
innerhalb 10 Jahre). Ausländische Anleger ziehen ihre Mittel ab - die Exporteure des Landes dagegen
können davon profitieren.
Nordkorea: Es gibt keine direkten Auswirkungen aber der Handel mit Japan, Südkorea und China
wurde angegriffen.
Wirtschaftsentwicklung seit dem 2. Weltkrieg
In Nordkorea ist die Wirtschaft seit dem 2. WK ziemlich gleichbleibend keine großen
Veränderungen. Zusammenbruch von Handelsbeziehungen mit dem früheren Ostblock.
Eingeschränkte Öffnung des Marktes.
In Südkorea wurde die Planwirtschaft von der Marktwirtschaft abgelöst  Wirtschaftsaufschwung.
Bis zum 2. Weltkrieg war Südkorea ein isoliertes Agrarland auf dem Niveau eines 3. Weltlandes.
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