Handout zum Referat am 13.1.11

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FSU Jena
Jena, den 13.
Januar 2011
Politisches Institut – Lehrstuhl für vergleichende Regierungslehre
Seminar: Einführung in die vergleichende Politikwissenschaft WS2010/11
Leitung: Stefanie Rauner/ Stefan Kunte
Referenten: Brugger, Sarah/Gumpert, Stefanie/ Kaden, Sarah/ Kaule, Jacqueline/ Landgraf, Maria/ Lange, Marie-Louise/
Leupold, Ulrike/Rudelt, Laura/ Scharf, Martin/ Trieglaff, Lisa-Marie/ Vogt, Katharina
Politische Willensbildung I:
Parteien und Parteiensysteme in Dtl. und GB
 Gliederung
1. Parteiensystem in GB
2. Forschungsprozess
2.1. Phänomen/ Fragestellung
2.2. Relevanz
2.3. Hypothesen
2.4. Konzeptspezifikation & Operationalisierung
2.5. Indikatorenauswahl
2.6. Fallauswahl
3. Forschungsdesign
4. Ausblick
5. Literatur
 Parteien in GB
 Anfänge der Parteien, ausgenommen Labour Party, im Parlament
 Ursprung des Parteiensystems in 2 institutionellen Regeln:
1. Logik des parlamentarische Regierungssystems: Mehrheit bildet Regierung,
Minderheit opponiert als Regierung im Wartestand
2. Relative Mehrheitswahlrecht beruhend auf Grundsatz der territorialen
Repräsentation einzelner Wahlkreise
 Bedeutet: wer meisten Stimmen in sich vereint ist gewählte, egal wie viele
Stimmen der andere Kandidat gewinnt
 Ende 19. Jh. führend waren Liberale & Konservativen
 1906 Gründung Labour (Sozialdemokraten), Ablösung der Liberalen in
Zwischenkriegszeit
 1981 Abspaltung der SDP (Social Democratic Party)
 zusammen mit Liberal-SDP-Alliance
 1988 Fusion der Parteien →Liberal Democrats
 in GB kein Parteiengesetz, keine Verfassungsnorm
 Wahlsystem In GB

Relatives Mehrheitswahlrecht

Gegenüberstellung Mehrheit- und Verhältniswahl:
Mehrheitswahl
Parteienkonzentration
(Zweiparteiensystem)
Mehrheiten
Einparteienregierung
Parteienkonkurrenz
Verhältniswahl
alle gesellschaftlichen Strömungen
werden
repräsentiert
(Mehrparteiensystem)
stabil Koalitionsregierungen
ohne
künstliche Mehrheiten
Gesellschaftliche Integration durch
Aushandeln (Bsp. Koalitionsvertrag)
Minimierung extremer Umschwünge
Regierungswechsel begünstigt
stabiles Parteiensystem
Variation
des
Parteiensystems
möglich (Bsp. Neugründung einer
Partei)
 Forschungsprozess
2.1 Phänomen
- Schottland hat hohes Nationalbewusstsein, trotzdem ist die Wahlbeteiligung zum
Regionalparlament gering
-
Fragestellung: Warum herrscht trotz hohem Nationalbewusstsein eine geringe
Wahlbeteiligung?
2.2 Relevanz
- Aktualität  Schottland will unabhängig werden
- Prüfung, ob das erst vor kurzen gebildete Regionalparlament Schottlands von der
Bevölkerung angenommen wurde
2.3 Hypothesen
H1: Wenn das Nationalbewusstsein steigt, dann steigt auch die Wahlbeteiligung.
H0: Wenn das Nationalbewusstsein steigt, dann hat das keinen Einfluss auf die
Wahlbeteiligung.
2.4 Konzeptspezifikation & Operationalisierung
- Nationalbewusstsein/Nationalgefühl:
≫ Das Nationalgefühl fußt auf der Idee der Kulturnation, die das Bewusstsein für
gemeinsame Kulturwerte und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit beinhaltet.
-Wahlbeteiligung:
≫ Die Wahlbeteiligung gibt den Anteil der Wahlberechtigten wieder, die bei einer
Wahl tatsachlich gewählt haben.
2.5 Indikatorenauswahl
- unabhängige Variable → Nationalbewusstsein/Nationalgefühl
≫ Sprache, Kultur, Geschichte [usw. bspw. Traditionen, Religion, Recht, Sitte,..]
-abhängige Variable → Wahlbeteiligung
≫ manifeste Variable ≫ abgegebene Stimmen
2.6 Fallauswahl
- Grundgesamtheit ≫ die letzten beiden Regionalwahlen in Deutschland und Großbritannien
- Auswahl ≫ Schottland und Mecklenburg-Vorpommern, Wales und Sachsen
 Forschungsdesign
Schottland
MecklenburgVorpommern
Wales
Sachsen
Hohe Wahlbeteiligung
+
+
-
Nationalbewusstsein
+
+
Demokratie
+
+
+
+
- Most Similar Case Design
- Grenzen einer hohen Wahlbeteiligung abgeleitet aus der Definition der Konzeptspezifikation
- Nationalbewusstsein u.a. definiert durch die Indikatoren Sprache, Kultur und Geschichte
- anhand des Case Design ist die Hypothese widerlegt
 Schluss:
- Untersuchung nicht ausreichend
- zu bedenken wären weitere unabhängige Variablen
- Bsp.: Auswirkungen des Wahlsystems auf die Wahlbeteiligung
 Literatur:





Prof.Dr. Holtman, Everhard (Hrsg.), Politik-Lexikon, R.Oldenbourg Verlag
GmbH, München 1991.
Die Bundeszentrale für politische Bildung,
http://www.bpb.de/themen/W8J9US,2,0,Wahlsysteme_im_Vergleich.html,
aufgerufen am 7.Januar 2011.
Kaiser, André, Parteien und Wahlen, in: Hans Kastendiek/ Roland Sturm
(Hrsg.), Länderbericht Großbritannien, 3., aktualisierte und neubearbeitete
Auflage, Bonn 2006, S. 181-204.
Krumm, Thomas/Noetzel, Thomas, Das Regierungssystem Großbritanniens.
Eine Einführung, München u.a. 2006, S. 108-128 u. S. 138-144.
Eisenschmid, Rainer, Schottland. Reiseführer, Baedecker Verlag, 9. Aufl.,
München, 2009.
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