Christian Doppler Labor an der Donau-Universität Krems eröffnet Erforschung innovativer Therapieansätze für die Sepsis Krems (kpr). Ein Christian Doppler Labor, das sich mit innovativen Therapieansätzen in der Sepsis beschäftigt, wurde am 25. Jänner an der Donau-Universität Krems eröffnet. In Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft sollen hier in den nächsten sieben Jahren vor allem neue Angriffspunkte für Therapiemöglichkeiten bei Sepsis erforscht werden. Die Eröffnung des Labors erfolgte gemeinsam mit VertreterInnen der Donau-Universität Krems, der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, der Industrie und der Politik. Sepsis ist gekennzeichnet durch eine außer Kontrolle geratene Entzündungsreaktion des Körpers als Antwort auf eine Infektion. Bislang existieren keine zielgerichteten Therapien gegen die Erkrankung, die jährlich etwa 1,5 Millionen Menschen weltweit betrifft und an der ungefähr 500.000 Personen versterben. „Wir wollen mit unseren Forschungsarbeiten zur Entwicklung neuer Therapieansätze bei Sepsis beitragen“, sagte Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Viktoria Weber, Laborleiterin und Geschäftsführende Vizerektorin der Donau-Universität Krems, bei der Eröffnung. Sie dankte in ihrer Rede unter anderem den KollegInnen der Donau-Universität Krems, allen voran dem Leiter des Departments für Gesundheitswissenschaften und Biomedizin und des Zentrums für Biomedizinische Technologie, Univ.-Prof. Dr. Dieter Falkenhagen, für seine Pionierleistungen im Bereich der extrakorporalen Blutreinigung, den Firmenpartnern Fresenius Medical Care sowie der Anagnostics Bioanalysis GmbH, den wissenschaftlichen KooperationspartnerInnen, den VertreterInnen der Christian Doppler Forschungsgesellschaft und dem Land Niederösterreich. Das CD Labor für Innovative Therapieansätze in der Sepsis ist bereits die zweite von der Christian Doppler Forschungsgesellschaft an der Donau-Universität Krems bewilligte Forschungseinheit. Unter der Leitung von Professor Falkenhagen wurde von 1999 bis 2005 im CD Labor für Spezifische Adsorptionstechnologien in der Medizin mit dem Firmenpartner Fresenius unter anderem die Technologie für ein Leberunterstützungssystem entwickelt. „Dieses CD Labor, das erste im Bereich Life Sciences überhaupt, war wichtig für den gesamten Standort Krems und bildet die Basis für vieles, das nachfolgend entstanden ist. Mit dem neuen Labor möchten wir nun den Forschungsarbeiten im Bereich der Sepsis und der extrakorporalen Therapien einen weiteren Baustein hinzufügen“, erklärte Weber. Dass CD Labors ein Garant für exzellente Forschung und höchste wissenschaftliche Qualität sind, betonte MR Dr. Ulrike Unterer, Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und Vizepräsidentin der Christian Doppler Forschungsgesellschaft. „Das Modell der CD Labors hat sich zu einem international anerkannten Best Practice Modell hinaufgearbeitet“, berichtete Unterer, die dem Team des CD Labors gutes Gelingen wünschte. „Der Erfolg, ein weiteres Christian Doppler Labor etablieren zu können, zeigt, welche Bedeutung die Forschung im Zentrum für Biomedizinische Technologie hat“, meinte Professor Falkenhagen bei seiner Eröffnungsrede. „Auf dieser Basis wird Krems eines der führenden Zentren weltweit auf dem Gebiet Sepsis werden“, ist Falkenhagen überzeugt. Es sei auch gelungen, am Landesklinikum St. Pölten eine Sepsis Unit zu gründen, wo die Entwicklungen des CD Labors und des Zentrums für Biomedizinische Technologie in ersten klinischen Studien untersucht werden können. „Translationsfähige Forschung ist ein wichtiger Punkt an unserer Universität. Nur wenn die Forschung in der Industrie Fuß fasst, kommt sie auch dorthin, wo sie letztlich sein muss“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Dekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin der Donau-Universität Krems. „Wir haben Partner gefunden, die mit uns zusammenarbeiten wollen. Das stellt uns nun vor die Verantwortung, zu einem anwendungsorientierten Ergebnis zu kommen. Beim Krankheitsbild der Sepsis kann man nicht genug unternehmen“, sagte Nehrer. „Die Zahlen belegen, wie dringend wir neue unterstützende Therapiesysteme benötigen“, unterstrich auch Prof. Dr. Ing. Emanuele Gatti, Vorstand für die Regionen Europa, Lateinamerika, Nahost und Afrika (EMEALA) und verantwortlich für Strategieentwicklung bei Fresenius Medical Care, die Notwendigkeit der anwendungsorientierten Sepsisforschung. „Uns verbindet ein langjähriges Forschungs- und Entwicklungsengagement mit der Donau-Universität Krems. Das Christian Doppler Labor ist ein weiterer Baustein in dieser erfolgreichen Zusammenarbeit“, so Gatti. Dr. Petra Bohuslav, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Technologie und Sport, sieht das CD Labor auch als bedeutsam für die Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategie des Landes Niederösterreich an: „Wir sind sehr stolz, dass wir ein weiteres CD Labor eröffnen können. Das ist ein Festtag für das Technologieland Niederösterreich“, erklärte Bohuslav. Nach einer Führung durch die biomedizinischen Labors der Donau-Universität Krems wurde der Nachmittag des Eröffnungstages mit einem Vortrag zum Thema „Welche Naturwissenschaft braucht der gebildete Mensch?“ von Prof. Dr. Ernst Peter Fischer, Universität Heidelberg, eingeleitet. Darauf folgte die Vorstellung der Firmenpartner. Für Fresenius Medical Care, Weltmarktführer im Bereich von Produkten und Dienstleistungen für die Dialyse, sprach Dr. Gail-Suzanne Brown, Senior Vice President, Forschung und Entwicklung, und für die Anagnostics Bioanalysis GmbH, die unter anderem Diagnostiksysteme für entzündliche Erkrankungen entwickelt, Dr. Bernhard Ronacher, Gründer und Chief Scientific Officer. Außerdem erfolgte die Vorstellung der wissenschaftlichen KooperationspartnerInnen Univ.-Prof. Dr. Michael B. Fischer (Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin, Medizinische Universität Wien), Univ.-Prof. DDr. Christoph J. Binder (CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin, Medizinische Universität Wien), Priv.Doz. Dr. Marion Gröger (Leiterin Core Facility Imaging, Medizinische Universität Wien) sowie Dr. Volker Witt (St. Anna Kinderspital, Wien). Den Abschluss der Veranstaltung bildeten Referate zu wissenschaftlichen Aspekten der Sepsis, gehalten von Witt, Gröger, Fischer und Dimitris Tsiantoulas, MSc, einer der sechs wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des neuen CD Labors. Forschungsförderung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft Mit eigens gegründeten Forschungseinheiten fördert die Christian Doppler Forschungsgesellschaft die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Forschungseinheiten – Christian Doppler Labors an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Josef Ressel Zentren an Fachhochschulen – dienen der anwendungsorientierten Grundlagenforschung und besitzen eine fixe Laufzeit. Sie werden zu 50 Prozent vom Wirtschaftsministerium und aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung und Technologieentwicklung gefördert, die restlichen 50 Prozent bringen die Unternehmenspartner auf. (15.05.16) 7.056 Zeichen (inkl. Leerzeichen) Bild CD Labor Eröffnung des Christian Doppler Labors für Innovative Therapieansätze in der Sepsis – v.l.n.r.: Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, MR Dr. Ulrike Unterer, Dr. Joachim Rössl (Leiter der Abteilung Wissenschaft und Forschung im Amt der NÖ Landesregierung), Prof. Dr. Ing. Emanuele Gatti, LR Dr. Petra Bohuslav, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Viktoria Weber, Univ.-Prof. Dr. Dieter Falkenhagen, Dr. Gail-Suzanne Brown (Foto: DUK/Andrea Reischer) Das Bild darf ausschließlich in redaktionellen Medienberichten über die Donau-Universität Krems verwendet werden. Die Veröffentlichung ist unter Angabe des Fotonachweises honorarfrei. 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