5. Funktionsprüfstand (Aufbau, Geräte, Systeme)

Werbung
Motorversuch
5. Funktionsprüfstand (Aufbau, Geräte, Systeme)
In diesem Modul lernen wir die typischen Komponenten der Motorenprüfstände über
konkrete Beispiele kennen. Natürlich ist dabei das Funktionsprinzip im Vordergrund, dieses
ist unabhängig vom Hersteller.
5.1 Lektion: Mechanische Komponenten
Ziele:
Das Ziel der Lektion ist die zur direkten Motorenprüfstand gehörenden mechanischen
Komponente vorzustellen und zu beschreiben.
Anforderung:
Sie haben sich die Lektion entsprechend erworben, wenn Sie







anhand einer Abbildung fähig sind die Komponenten eines Moternprüfstandes zu
benennen;
aus einer Aufzählung die Funktionen der Luftfederelemente auswählen können;
aus einer Aufzählung die Komponenten der Belastungseinheit auswählen können;
anhand einer Abbildung fähig sind die Komponenten des Palettensystems zu benennen;
aus einer Aufzählung die Gründe der Verwendung eines Wellenschutzes auswählen
können;
aus einer Aufzählung die zutreffende Aussage über den Kabelgalgen auswählen können;
aus einer Aufzählung die Aussagen, die auf den BOOM BOX zutreffen auswählen
können.
Zeitbedarf:
Für die Aneignung dieser Lektion sind 2 Stunden nötig.
Schlüsselbegriffe:







Luftfeder
Belastungseinheit
Dynamometer
Drehmomentmessflansch
Paletten System
Boom Boxen
Prüflingsbereich
In der Prüfzelle ist die Prüfstandsmechanik, die Konditionierung für Prüfstandsmechanik,
Prüfling, und die Messtechnik untergebracht.
1. Bild: Typischer Aufbau einer Testzelle
1. Luftfederelemente
Tätigkeit: Betrachten Sie das Luftfederelement auf dem 4. Bild! Machen Sie sich mit der
Wichtigkeit dieser Elemente bekannt!
Zur Lagerung der Fundamentplatte werden sechs Luftfederelemente verwendet.
Diese dienen dazu, dass möglichst wenige Schwingungen auf das Gebäude (aktive Isolierung)
oder von der Umgebung auf die Fundamentplatte (passive Isolierung) übertragen werden.
2. Bild: Luftfederelemente
1.
2.
3.
4.
5.
Sicherheitsventil
Grundkörper
Luftschlauch
Einstellschraube
Regelventil
6. Kolben
Ein Luftfederelement besteht aus einem Aluminiumgrundkörper, dessen Luftvolumen durch
eine dünnwandige, flexible und druckfeste Rollmembran abgedichtet wird. Der Kolben sitzt
auf dieser Membran auf und wird in das darunter befindliche Luftvolumen gedrückt.
Diese Lagerung des Fundamentes macht es möglich, eine effektive Vibrationsentkoppelung
zu erreichen.
Um ein möglichst gutes Dämpfungsverhalten zu erzielen, ist der Luftraum im Federelement
in zwei Kammern (Last- u. Dämpfungskammer) unterteilt, die mit einem Luftschlauch
gekoppelt sind. Der Schlauch verfügt über ein adjustierbares Drosselventil. Infolge der
Drosselung kann eine Dämpfung von bis zu 20% bewerkstelligt werden.
Das Sicherheitsventil verhindert, dass die Membran infolge von zu hohem Druck in
Mitleidenschaft gezogen wird.
Funktionsbeschreibung
Das System ermöglicht eine automatische Niveaukontrolle der Fundamentplatte.
Grundsätzlich sind immer drei Luftfederelemente mit Regelventilen ausgestattet. Das Niveau
wird ständig durch einen Kolben abgetastet. Die Kolbenstellung wird direkt zu einem
Schieber übertragen, und in Abhängigkeit von der Schieberstellung kommt es zu einer
Erhöhung bzw. Reduktion des Druckes im Luftfederelement. Der Hauptvorteil der sich durch
dieses System ergibt ist, dass die Niveauhöhe unabhängig vom Gewicht der montierten
Aggregate ist und durch schnelles Füllen und Ablassen es dem System möglich ist ein
konstantes Niveau zu halten und Eigenschwingungen der Fundamentplatte abzufangen.
2. Belastungseinheit
Tätigkeit: Betrachten Sie die Belastungseinheit und ihre wichtigen technischen
Eigenschaften! Merken Sie sich die Einheiten aus der die Belastungseinheit besteht!
Die Belastungseinheit besteht aus
1. einem Dynamometer,
2. einem Zwischenrahmen und
3. einem Drehmomentmessflansch.
3. Bild: Belastungseinheit
(Schorch DynoDur 420/ 4-8)
Die Komponenten der Belastungseinheit werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Das Dynamometer ist eine Fußmaschine in Synchrontechnologie mit geringer
Massenträgheit, ausgelegt für den Einsatz in dynamischen Prüfständen.
Die folgende Abbildung (4. Bild) zeigt die Kurven für die Leistung und das Drehmoment des
Dynamometers in generatorischem Betrieb. Arbeitet der Dynamometer treibend (motorischer
Betrieb), so sind die Werte um 10% kleiner. Kurzzeitige Überlastung ist gemäß folgenden
Angaben zulässig:

Maximal eine Minute mit 25% Überlast, danach mind. 10 Minuten Regenerationsphase
mit maximal 98% der Normallast.
4. Bild: Leistung und Drehmoment des Dynamometers im Motorbetrieb
Tätigkeit: Beobachten Sie wie der Drehmomentmessflansch auf die Belastungseinheit
aufgebaut ist! Betrachten Sie es auf dem 5. Bild!
Zur Überwachung des Drehmomentes wird ein Drehmomentenmesssystem verwendet.
Dieses wird zwischen dem Dynamometer und der Antriebswelle verbaut. (Abb. 7.-8.)
5. Bild: Aufbau des Drehmomentmessflansches auf die Belastungseinheit
4. Palettensystem
Tätigkeit: Betrachten Sie das Paletten System auf den Bilder! Lernen Sie die Funktion des
Systems kennen! Merken Sie sich die Komponenten des Palettensystems!
Der fahrbare Motorwagen, oder auch Palette genannt, dient zum Transport des Prüflings vom
Rüstbereich in den Prüfstand und ist für manuelles Docken konzipiert.
Der Motorwagen besteht im wesentlichen aus dem Grundrahmen, der das
Motoraufspannsystem, die Leckwanneneinheit, den Zentrierbolzen, die Medien Dockplatte
und den Griff trägt.
An der Unterseite des Motorwagens befinden sich zwei Bock- und zwei Lenkrollen
6. Bild: Palettensystem
Sinn eines Palettensystems besteht darin die Standzeiten des Motorenprüfstandes zu
minimieren und damit die Auslastung der Prüfkapazität zu maximalisieren. Dies kann
dadurch erreicht werden, dass der Aufbau eines neuen Prüflings unabhängig vom
Prüfstandbetrieb, auf die Palette geschehen kann und der eigentlicher Motorentausch mit der
Palette nur 2-3 Stunden in Anspruch nimmt. Dan andocken der Palette nimmt nur einige
Minuten in Anspruch, längere Zeit ist für das Anbinden der Sensoren nötig.
7. Bild: Palette mit aufgebautem Motor
5. Dockvorrichtung
Tätigkeit: Betrachten die Dockvorrichtung auf den Bilder! Lernen Sie ihre Funktion kennen!
Die Vorteile des Palettensystems werden erst durch die Dockvorrichtung möglich gemacht.
Die Dockvorrichtung besteht aus mechanischen Komponenten, die zum Festhalten der Palette
dienen, aus diversen Schnellanschlüssen und einer hydraulischen Anziehvorrichtung, die, die
Palette befestigt.
8. Bild: Dockvorrichtung
9. Bild: Paletten System - Hauptabmessungen und Dockplatte
6. Wellenschutz
Tätigkeit: Betrachten Sie die Bestandteile des Wellenschutzes auf dem 10. Bild! Erlernen Sie
ihre wichtigen Eigenschaften! Formulieren Sie wozu der Wellenschutz benötigt wird!
Der Wellenschutz schützt das Personal und die Messgeräte vor Berührung der rotierenden
Wellenverbindung. Der Wellenschutz wird mit der Befestigungseinheit am Zwischenrahmen
befestigt.
Das Öffnen des Wellenschutzes für den Auf- bzw. Abbau der Wellenverbindung erfolgt über
Öffnen des Verriegelungsmechanismus.
10. Bild: Wellenschutz
Der Wellenschutz ist mit einem Endschalter ausgestattet, der die Position des
Verriegelungsmechanismus überwacht.
Der Wellenschutz ist mit einer Wellenerkennung ausgestattet, die aus einer Lichtschranke
besteht. Diese erkennt, während des Dockvorganges der Motorpalette, die Welle und senkt
die stoppt den Einzug der Palette.
7. Kabelgalgen
Tätigkeit: Erlernen Sie die Eigenschaften der Kabelgalgen! Merken Sie sich die Funktion des
Boom Boxes!
Der Kabelgalgen wird in der Prüfzelle montiert und dient zur Aufnahme der Anschlussköpfe
(Boom Boxen) und weiterer Aufbauten. Er ist schwenkbar ausgeführt, um eine ideale
Positionierung der Boom Boxen im Prüflingsbereich zu ermöglichen. Ein im Kabelgalgen
integrierter Kabelkanal mit Trennsteg gewährleistet eine getrennte Führung der Mess- und
Steuerleitungen vom Prüfling zum Messraum.
14. Bild: Kabelgalgen
Boom Box
In der BOOM BOX FEM können AVL Front End Module, 19" Racks und
Hutschienenmodule untergebracht werden. Sie besteht aus zwei getrennten, auch einzeln
montierbaren Hälften. Die Montage erfolgt auf dem AVL-Schwenkarm in der Prüfzelle. Über
kurze Verbindungsleitungen werden die Sensoren des Prüflings mit den in der Boom Box
eingebauten FEM-Modulen verbunden. Die Sensorleitungen und Druckschläuche werden
mittels Dichtlippen (Moosgummi) abgedichtet. Zweck dieser Anordnung ist eine rasche
Digitalisierung der analogen Signale und Reduktion der Zelleninstallation.
Fragen zur Selbstkontrolle
1. Stellen sie fest welche Komponenten der Motorenprüfstände in den unteren Abbildungen
dargestellt sind! Geben Sie die Nummer der Komponenten in die jeweiligen Felder ein!
Wenn Sie für eine Beschreibung keine Abbildung zuordnen können, geben sie die Zahl Null
ein!
Kabelgalgen: 6
Wellenschutz: 4
Luftfederelemente: 1
Dockvorrichtung 3
Paletten System: 0
Drehmomentenmesssystem: 2
Belastungseinheit: 5
2. Markieren Sie die Funktionen der Luftfederelemente!
Sichern die Abkopplung der Schwingungen des Prüfstandes von der Umgebung.
Sichern die Abkopplung der Schwingungen der Umgebung von dem Prüfstand.
Sichern die Luftzufuhr für den Prüfstand.
Sichern, dass der Schwingfundament auf eine von der Motormasse abhängige Höhe
gehalten wird.
3. Markieren Sie die Komponenten der Belastungseinheit!
Dynamometer
Palettenwagen
Zwischenrahmen
Luftfederelement
Drehmomentmessflansch.
4. Benennen Sie die Komponenten des Palettensystems anhand der unteren Abbildung!
Geben Sie die Nummer der Komponenten in die jeweiligen Felder ein!
Dockplatte: 1
Motorhalterung: 2
Leckwanneneinheit: 3
Griff: 4
Grundrahmen: 5
Einzugbolzen: 6
Bockrolle: 7
Lenkrolle: 8
Zentrierbolzen: 9
5. Warum wird ein Wellenschutz verwendet?
Der Wellenschutz hat die Aufgabe die Antriebswelle vor Schädigungen zu schützen.
Es hat die Aufgabe wehrend des Betriebes einen Unfall durch Berührung zu
verhindern.
Der Wellenschutz hat die Aufgabe die Prüfstandskomponenten im Falle des Versagens der
Antriebswelle vor Beschädigungen zu schützen.
Der Wellenschutz verhindert eine Beschädigung der Drehmomentmessflansch durch
Drehmomentwellen.
6. Markieren Sie die zutreffende Aussage über den Kabelgalgen!
Der Kabelgalgen dient ausschließlich zur Aufnahme der Anschlussköpfe (Boom Boxen).
Der Kabelgalgen wird in der Prüfzelle montiert und dient zur Aufnahme der
Anschlussköpfe (Boom Boxen) und weiterer Aufbauten.
Der Kabelgalgen dient zur Befestigung des Prüflings und zur Aufnahme der
Anschlussköpfe (Boom Boxen) und weiterer Aufbauten.
Der Kabelgalgen dient ausschließlich zur Aufnahme des Prüflings.
7. Wählen Sie die Aussagen, die auf den BOOM BOX zutreffen aus!
In der BOOM BOX FEM können AVL Front End Module, 19" Racks und
Hutschienenmodule untergebracht werden.
In der BOOM BOX FEM können nur einzelangefertigte Front End Module eingebaute
werden.
Über kurze Verbindungsleitungen werden die Sensoren des Prüflings mit den in der
Boom Box eingebauten FEM-Modulen verbunden.
Die Sensoren des Prüflings werden direkt mit dem Bedienpult verbunden.
5.2 Lektion: Konditionieranlagen
Ziele:
Diese Lektion stellt die Funktion und die wichtigsten Eigenschaften der Konditionieranlagen
dar. Die allgemeine Anwendung der Konditioniergeräte in der modernen Motorenprüftechnik
macht den Inhalt dieser Lektion zu nutzvollem Wissensstoff für Fachleute, die mit
Prüftechnik in der Motorenentwicklung arbeiten.
Anforderungen:
Diese Lektion ist Zusatzmaterial, es enthält nützliches Zusatzwissen. Fragen werden in der
Prüfung nicht gestellt.
Zeitbedarf:
Für die Aneignung dieser Lektion sind 2 Stunden nötig.
Schlüsselbegriffe:







Rucklaufdruck
Vorlaufdruck
Systemdruckregelung
Multidruckregelung
AVL CONSYS COOL
Be-und Entlüftungsventil
Be-und Entlüftungsleitung
1. AVL Fuelexact
Das AVL FuelExact dient zur hochpräzisen Kraftstoffverbrauchsmessung laut den
angegebenen technischen Spezifikationen, speziell dort wo eine permanente Messbereitschaft
gefordert wird. Das AVL FuelExact und die damit mögliche kontinuierliche Messung findet
seine Anwendung überall dort, wo ständige Messbereitschaft eine entscheidende Rolle spielt:
Vor allem bei der Zyklusmessung auf transienten, dynamischen Prüfständen oder Rollen- und
Ölprüfständen mit langen Prüflaufzeiten, aber auch bei der Reduzierung von Messzeiten auf
Stationärprüfständen. Insbesondere ist das Gerät für die kontinuierliche Messung von
Durchflüssen flüssiger Kraftstoffe (Dieselkraftstoff, Ottokraftstoff, in der Ausführung
FlexFuel auch für Methanol, Ethanol, Biokraftstoffe und deren Flüssigkeitsgemische) an eine
Abgabestelle geeignet (Verbraucher wie Verbrennungskraftmaschinen, Einspritzpumpen und
-düsen).
Zur genauen Bestimmung des Kraftstoffverbrauches von Verbrennungsmotoren benötigt man
neben einem genauen Sensor auch eine Kraftstoffkonditionierung, die die
Kraftstofftemperatur in engen Grenzen konstant hält. Darüber hinaus muss bei den meisten
Messungen der dem Motor zugeführte Kraftstoff eine bestimmte, einstellbare Temperatur
haben. Das AVL FuelExact erfüllt diese Anforderungen. Bei Ottomotoren kann das AVL
FuelExact als geregeltes Kühlsystem genutzt werden. Bei Dieselanwendungen kann mit der
direkt im Gerät eingebauten Heizung der Kraftstoff auf höhere Temperaturen geregelt
werden. Eine kontinuierliche Kraftstoffblasenabscheidung bewirkt eine blasenfreie
Kraftstoffversorgung des Motors. Die eingebaute Blasenüberwachung warnt bei Auftreten
von Gasblasen im Messsystem und ermöglicht eine automatische Entlüftungsprozedur.
1. Bild: AVL Feuelexact
3. Bild: Kraftstoffentleerung
In der Standardausführung besitzt das AVL FuelExact im Gerät drei Ablasshähne, über die
der noch im Gerät befindliche Restkraftstoff abgelassen werden kann. An jedem Ablasshahn
ist eine Entleerleitung angeschlossen, über die der Kraftstoff abfließt.
4. Bild: Innenansicht
2. Heizung- und Motorkühlsystem
Das thermodynamische und mechanische Betriebsverhalten der Verbrennungsmotoren wird
durch die Kühlwassertemperatur wesentlich beeinflusst. Meßergebnisse an Motorprüfständen
sind besser zu reproduzieren und zu interpretieren, wenn die Wassertemperatur bzw. ihr
Verlauf geregelt wird. Das AVL ConsysCool 553 450 mit Primär- und
Sekundärkreislaufregelung für Motorenprüfstände dient dazu, das Kühlmittel auf eine
vorwählbare Temperatur zu bringen und diese Temperatur in sehr engen Grenzen konstant zu
halten. Optionell können System-, Multidruckregelungen bewerkstelligt werden. Das AVL
ConsysCool 553 450 kann auf mehrere Arten am Prüfstand aufgestellt werden:


als Standgerät (Sicherung gegen Kippen ist empfohlen)
als Unterflurgerät
10.Bild: Heizung- und Motorkühlsystem
2.1 AVL CONSYSCOOL 553 450
Die Anlage besteht aus einer Grundeinheit (Basis) und zusätzlichen Baugruppen (Option),
welche die Anpassung der Anlage an unterschiedliche Einsatzzwecke ermöglichen.
Die Grundeinheit ist so ausgeführt, dass alle Optionen nachgerüstet werden können.
11. Bild: AVL CONSYSCOOL 553 450
Grundgerät (Basis)
Das thermodynamische und mechanische Betriebsverhalten der Verbrennungsmotoren wird
durch die Kühlwassertemperatur wesentlich beeinflusst.
Meßergebnisse an Motorprüfständen sind besser zu reproduzieren und zu interpretieren, wenn
die Wassertemperatur bzw. ihr Verlauf geregelt wird.
Das AVL ConsysCool 553 450 mit Primär- und Sekundärkreislaufregelung für
Motorenprüfstände dient dazu, das Kühlmittel auf eine vorwählbare Temperatur zu bringen
und diese Temperatur in sehr engen Grenzen konstant zu halten.
Optionell können System-, Multidruckregelungen bewerkstelligt werden.
Das AVL ConsysCool 553 450 kann auf mehrere Arten am Prüfstand aufgestellt werden:


als Standgerät (Sicherung gegen Kippen ist empfohlen)
als Unterflurgerät
Das Grundgerät besteht aus folgenden Hauptkomponenten






Ausgleichsbehälter
Umwälzpumpe
Heizung
Wärmetauscher
Regelventile
und diversen anderen Komponenten
die in den nachflogenden Seiten beschrieben werden.
Ausgleichsbehälter
Der Ausgleichsbehälter dient:











der Kompensation thermischer Ausdehnung des Kühlwassers
der Kompensation eventueller Wasserverluste (Motorwechsel)
der Abscheidung von Luftblasen (Zirkulationsleitung v. Pumpe)
der optische Kontrolle des Füllstandes
der Systemdruckbegrenzung mittels Sicherheitsventil (140 kPa)
der Aufnahme der Niveauschalter
der Aufnahme der Systemdruckregelung
der Aufnahme des Befüllstutzens
der Aufnahme Freie Anschlüsse für:
Be- u. Entlüftungsventil
Be- u. Entlüftungsleitung vom Motor
12. Bild: Ausgleichsbehälter
Umwälzpumpe
Die Umwälzpumpe dient zur:



zur Umwälzung des Kühlmittels (Primärkreis)
zur Kompensation von Druckverlusten im AVL ConsysCool 553 450 und im Rohrnetz
zum Motor
als Ersatz der Kühlmittelpumpe des Motors
13. Bild: Umwälzpumpe
Strömungswächter
Der Strömungswächter schützt die Pumpe vor dem Trockenlaufen. Dieser ist als
Schließer (roter Pfeil auf Sensor) ausgeführt und schaltet die Pumpe des
AVL ConsysCool 553 450 in folgenden Fällen ab:


Kabelbruch
zu wenig oder kein Durchfluss
14. Bild: Strömungswächter
Kühlwasserheizung (18 kW)
Die Heizung dient zur Vor- und Aufheizung des Kühlmittels und besteht im
Wesentlichen aus:

2 Heizstäbe zu je 9 kW mit Anschlusskopf und integriertem Regler (50 - 320°C)
Charakteristik:


Kompensation von Wärmeverlusten in den Rohrsystemen und am Prüfling
Vorheizen des Kühlmittels im AVL ConsysCool 553 450, in den Rohrsystemen
und im Prüfling vor Testbeginn
Verkürzung der Aufwärmzeit
15. Bild: Kühlwasserheizung
Plattenwärmetauscher
Der Plattenwärmetauscher ist das Herzstück der Anlage. Er wird sekundärseitig vom
Kühlwasser und primärseitig vom Kühlmittel durchströmt. Er dient als Kühlelement zur
Kühlung des Kühlmittels.
16. Bild: Plattenwärmetauscher
3. Ansaugluftkonditioniereinheit
18. Bild: ACS
Allgemeine Beschreibung
Die Luftkonditioniereinheit ermöglicht es, die Ansaugluft und den Abgasdruck für einen
Verbrennungsmotor an einem Motorprüfstand unabhängig von den Umgebungsbedingungen
einzustellen. Als zu konditionierende Größen werden die Temperatur, der Luftdruck und als
Option die Luftfeuchte der angesaugten Luft (Verbrennungsluft des Motors) vorgegeben.
Die Luftkonditioniereinheit ist als fahrbare Einheit auf Rädern in kompakter Kastenbauweise
mit kompletter elektrischer Verdrahtung, Steckverbindungen für Steuerkabel, Druckluft- und
Wasseranschluss konzipiert. Das Gehäuse des Gerätes ist mit einer schallisolierenden
Auskleidung versehen.
Die Regelungs- und Steuerungstechnik ist so ausgelegt, dass die Konditioniereinheit als
autonome Einheit oder in Verbindung mit einem externen Prüfstandsrechner
(Sollwertvorgabe, Datenaustausch) ferngesteuert betrieben werden kann.
Die Steuer- und Regeleinheit wird in Schrankausführung geliefert und ist mit einer Anzeige
zur Soll- bzw. Istwertdarstellung versehen. Die Kommunikation mit dem Prüfstandrechner
kann über eine analoge Schnittstelle zur externen Sollwertvorgabe und zur Istwertausgabe
oder über eine RS232 / RS485 Schnittstelle erfolgen.
Die Temperaturregelung erfolgt in zwei Schritten durch einen Luft-/ Wasser-Wärmetauscher
und ein Heizregister. Die erzielbare minimale Austrittstemperatur ist abhängig von der
Temperatur und dem Massenstrom des Kühlwassers und den Umgebungsbedingungen.
Bei einer Kühlwassertemperatur kleiner 8 °C und Umgebungsluft mit einer Temperatur von
35 °C kann eine minimale Temperatur der konditionierten Luft von 15 °C erreicht werden.
Die Kühlwasserzufuhr zum Wärmetauscher erfolgt über ein Magnetventil. Die
Leistungssteuerung des Heizregisters erfolgt über einen Regler im Schaltschrank.
Die Regelung des Drucks der Ansaugluft für den Verbrennungsmotor erfolgt über einen
Hochleistungsventilator, eine Drosselklappe und ein Stellventil, wobei die Drosselklappe zur
Grobregelung und das Stellventil zur Feinregelung verwendet wird. Die Abgasdruckregelung
wird mit einen Abgasbehälter mit Regelklappe bewerkstelligt.
Die Einstellung der Luftfeuchte erfolgt durch Kühlung (Kondensation der Luft am
Wärmetauscher) und der nachfolgenden Befeuchtung durch Eindüsen von Wasserdampf. Die
Wasserdampfeindüsung erfolgt über zwei Dampfdosierventile, wobei ein Ventil zur
Eindüsung großer Mengen verwendet wird und kleine Dampfmengen über das Mikroventil
eingedüst werden. Der Dampf wird in der Dampfanlage (Boilersystem) erzeugt.
Die erzielbare minimale Luftfeuchte der konditionierten Luft ist abhängig von der
Kühlwassertemperatur im Luft-/ Wasser- Wärmetauscher. Abhängig von der
Kühlwassertemperatur im Luft-/ Wasser- Wärmetauscher stellt sich der entsprechende
Taupunkt der Luft bei Durchgang durch den Wärmetauscher ein.
Wenn die Taupunkttemperatur der angesaugten Luft niedriger ist als die minimal erzielbare
Temperatur der Luft im Wärmetauscher, tritt keine Kondensatbildung auf und die minimale
erzielbare absolute Luftfeuchte ist gleich der absoluten Feuchte der angesaugten Luft
19. Bild: Frontansicht der ACS
Hauptkomponenten der Luftkonditioniereinheit:
20. Bild: Druckregelventile
21. Bild: Dampferzeugungsanlage
Funktionsbeschreibung
Die Funktionsbeschreibung der Anlage erfolgt unter Bezugnahme auf das Fließschema in der
Abbildung 20.
Die Umgebungsluft wird über den Ansaugfilterkasten (Grobstaubabscheidung) angesaugt.
Mit dem Radialventilator wird der Druck der Luft um ca. 11500 [Pa] angehoben. Die
Druckregelung erfolgt durch die Regelklappe und das in By-pass geschaltete Regelventil.
Anschließend wird die Luft im Luft-/ Wasser- Wärmetauscher abgekühlt. Die überschüssige
Feuchte der Luft kondensiert dabei aus und wird über die Kondensatableitung aus dem
Luftkanal abgeführt. Abhängig von der erzielbaren minimalen Lufttemperatur im Luft-/
Wasser- Wärmetauscher und der Kühlwassertemperatur, stellen sich die minimal erreichbare
absolute Feuchte und Temperatur am Geräteaustritt ein. Das System ist für eine
Kühlwassertemperatur von 4 bis 8 [°C] ausgelegt. Das anfallende Kondensat wir über das
Kondensatabflusssystem abgeleitet. Die abgekühlte Luft aus dem Luft/ Wasser
Wärmetauscher wird im nachfolgendem Heizregister [Abbildung 2.2-1 HR 01] auf die
gewünschte Temperatur erwärmt. Standardmäßig ist die Serie ACS mit einem
Temperaturregelbereich von 15 bis 30 [°C] erhältlich, als Option wird ein
Temperaturregelbereich von 15 bis 70 [°C] angeboten. Die konditionierte Luft wird über ein
Schlauch- oder Rohrleitungssystem zum Verbrennungsmotor geführt.
22. Bild: Fließschema ACS
Elektrischer Anschluss des Drucksensors
Die Elektroinstallation des Drucksensors muss aufgrund der jeweiligen unterschiedlichen
Kabellängen durch den Kunden vor Ort erfolgen. Für die Verbindung muss ein geschirmtes,
3-poliges Kabel verwendet werden, dass als Zubehör erhältlich ist.
23. Bild: Position der Sensorenanschlüsse
24. Bild: Bedienelemente der Luftkonditioniereinheit
3. Ladeluftkonditionierung mit AVL BATCON
BATCON - Boost Air Temperature Control Unit
Systeminformation:




Die Luft die für den Verbrennungsprozess bei einem Verbrennunsmotor mit Turbolader
notwendig ist wird gekühlt bevor sie in den Verbrennungsraum gelangt. Dieses
niedrigere Temperaturlevel bewirkt eine höhere Dichte der Luft und füllt damit den
Verbrennungsraum effizienter aus.
Das AVL Boost Air Temperature Control System(BATCON) ermöglicht diesen Prozess
des Ladeluftkühlers zu regulieren.
Das BATCON ist ausgerüstet mit einer Temperaturregulierung.
Eine Pumpe ermöglicht einen angemessenen Durchfluss des Kühlmittels im
Wärmetauscher sogar bei niedriger Leistung.
Integration am Prüfstand
Für die Bedienung des AVL BATCON ist entweder die Prüfstands-Workstation oder ein
Regel-Rack notwendig. Das AVL BATCON wird anstelle eines Ladeluftkühlers für den
Verbrennungsmotor verwendet. Die verdichtete Ladeluft die vom Turbolader kommt, wird
im AVL BATCON konditioniert und strömt dann in die Zuführung des
Verbrennungsmotors.
5. Bild: Integration am Prüfstand
1.Kühlmittel vom Ladeluftkühler 1
2.Kühlmittel vom Ladeluftkühler 2
3.Kühlmittel zum Ladeluftkühler 1
4.Kühlmittel zum Ladeluftkühler 2
5.Kühlwassereinlass (Versorgung)
6.Kühlwasserauslass (Versorgung)
7. Bild: Internes Layout des BATCON
5.3 Messinstrumente
Ziele:
Das Ziel der Lektion ist die zum Prüfstand gehörigen AVL Messaggregaten zu vorstellen und
zu beschreiben. Die allgemeine Anwendung von Sondermesstechnik in der modernen
Motorenprüftechnik macht den Inhalt dieser Lektion zu nutzvollem Wissensstoff für
Fachleute, die mit Prüftechnik in der Motorenentwicklung arbeiten.
Anforderung:
Diese Lektion ist Zusatzmaterial, es enthält nützliches Zusatzwissen. Fragen werden in der
Prüfung nicht gestellt.
Schlüsselbegriffe:





Messwertgeber
Durchflussmesser
BATCON
Blow by meter
Smoke meter
1. Feuchtemessung mit HMT330:
Vaisala HUMICAP®, Feuchte- und Temperaturmesswert-geber Serie HMT330
gewährleisten eine zuverlässige Feuchtemessung in einem weiten Anwendungsbereich.
Analoge Ausgänge können zwischen Strom- und Spannungssignalen gewählt werden.
Alternativ können die digitalen Ausgänge RS-232 (Standard) oder RS-422/485 (wahlweise)
gewählt werden.
Grundlegende Funktionen und Optionen









unterschiedliche Sonden für verschiedene Anwendungen
grafische Digitalanzeige
abgeleitete Messgrößen
unterschiedliche
Sondenanbausätze,
Schutzoptionen
für
Sensoren
und
Sondenkabellängen
Montagesätze für Messwertgeber für unterschiedliche Installationsanforderungen
chemische Sensorreinigung bei Anwendungen mit einem Restrisiko von schädlichen
Chemikalien in der Messumgebung
Sondenbeheizung für Umgebungen mit hoher Feuchte (HMT337)
optionale Module: galvanische Signaltrennung, Netzmodul, RS-422/485-Modul,
zusätzliches analoges Ausgangsmodul,Relaismodul
zusätzliche Temperatursonde (HMT337)
1. Bild: Messwertgebergehäuse
2. Bild: Abbildung 2 Im Innern des geöffneten Messwertgebers
Sondenoptionen für die HMT 330
3. Bild: Sondenoptionen
1.HMT331 Sonde für die Wandmontage
2.HMT333 Sonde
3.HMT334 für Prozessdrücke bis zu 100 bar
4.HMT335 für hohe Temperaturen bis 180 ºC (lange Sonde 242 mm, dampfdicht) *Flansch
wahlweise erhältlich
5.HMT337 für anspruchsvolle Prozesse (wahlweise beheizter und dampfdichter Sondenkopf)
6.HMT338 für Überdruckrohrleitungen (40 bar, Kugelhahn)
2. Thermischer Masse-Durchflussmesser Sensyflow FMT700-P
Speise- / Auswertegerät
Das Speise- / Auswertegerät ist in Mikroprozessortechnik ausgeführt. Das
Messumformersignal wird linearisiert und als Massenstrom oder Normvolumenstrom (z. B.
in kg/h bzw. m3N/h) direkt angezeigt. Der Mikroprozessor gestattet die Verwendung eines
Speise- / Auswertegerätes für alle Nennweiten des Messwertaufnehmers mit StandardMessbereich und komfortabler Bedienung. Lieferbar ist das Gerät als 19"-Einschub oder als
tragbares Tischgerät für verschiedene.
4. Bild: Sensyflow FMT700-P
4. AVL 442 Blow by meter
8. Bild:Blow by meter
Das Blow By Meter 442 ist ein Durchfluß-Meßgerät, das nach dem Wirkdruckprinzip
arbeitet. Die Strömung wird durch ein Blendenmeßrohr (1) geleitet, in dessen Mitte sich
eine Querschnittsverengung ("Blende") (2) befindet, die eine durchflußabhängige
Druckdifferenz erzeugt. Diese Druckdifferenz wird von einem Sensor (4) erfaßt und nach
einer Analog-Digital-Wandlung (5) von einem Mikroprozessor (6) verarbeitet. Das
Meßergebnis wird sowohl über eine RS232-Schnittstelle als auch über einen Analog-Kanal
ausgegeben. Um zu verhindern, daß die Drift des Drucksensors das Meßergebnis beeinflußt,
sind zwischen Blendenmeßrohr und Drucksensor zwei Magnetventile (3) geschaltet, die die
Sensoreingänge in regelmäßigen Abständen auf Atmosphäre schalten und so einen
automatischen Nullabgleich ermöglichen. Ein zweiter Drucksensor (7) zur Messung von
Kurbelgehäusedruck, Saugrohrunterdruck, Differenzdruck Δp Saugrohr / Kurbelgehäuse
etc. ist als Option erhältlich. Blow By Signalaufbereitung
9. Bild: Aufbau von blow by meter
10 Bild: Anschluss des Blow by meters
5. AVL 415S Smoke Meter
11. Bild: AVL 415S Smoke Meter
Messprinzip-AVL 415S Smoke Meter:
Das Messgerät entnimmt mittels einer Sonde aus der Auspuffleitung eine vom Anwender in
weiten Grenzen frei wählbare (oder im Auto Range Modus selbst ermittelte) Abgasmenge
und saugt sie durch ein sauberes Filterpapier.
Es erfolgt die





Messung der durch das Filterpapier gesaugten Abgasmenge mit einer
Blendenmessstrecke
Berechnung der effektiven Länge
Erfassung der Schwärzung des Filterpapiers durch Ruß (Papierschwärzung) mit einem
optischen Messkopf
Ermittlung des Rußgehaltes im Abgas aus Papierschwärzung und effektiver Länge
Ausgabe des Rußgehaltes als FSN oder Rußkonzentration (in mg/m³ ) oder Pollution
Level (in %)
Die Entnahmemenge pro Zeit ist annähernd konstant. Damit entsprechen die Messwerte dem
Mittelwert des Rußgehaltes während der Saugzeit.
Der gesamte Messvorgang vom Spülen der Abgaswege über Probenentnahme,
Filterpapiertransport und Bestimmung der Papierschwärzung und der effektiven
Länge wird von einem Mikroprozessor gesteuert, überwacht und läuft vollautomatisch ab.
12. Bild: Heizung
1.beheizter Klemmungsblock
2.Temperaturfühler für Luft im Gerät (hinter der Papierrolle positioniert)
3.Heizlüfter
4.beheizte Entnahmeleitung
13. Bild: Anschlüsse
Zusammenbauschema der gesamten Hardware:
14. Bild: Zusammenbauschema der gesamten Hardware
15. Bild: Zusammenbauschema der gesamten Hardware (2)
Herunterladen