Sei der Eine – die Eine_ Predigt

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Predigt: Gott & Menschen unsere Dankbarkeit & Wertschätzung ausdrücken
Sei der bzw. die Eine!
Heute habe ich eine unfassbar komplizierte Botschaft…
Ich fühle mich fast überfordert… - aber - nur fast…
Ich habe schon überlegt, ob das nicht vielleicht jemand anderes predigen kann…
Aber mir ist keiner eingefallen…
Jetzt bin ich schon mal sehr froh, dass die Kinder draußen sind, für die wäre das einfach zu
kompliziert…
Es gibt ja doch auch so Themen im christlichen Glauben, das sind ganz komplexe und
schwierige theologisch-biblisch exegetisch-hermeneutische Zusammenhänge…
Da braucht man jahrelang, um sie auch nur halbwegs zu verstehen - eigentlich ein ganzes
Leben… - Unfassbar schwierig!
Ihr müsst jetzt alle sehr aufmerksam und voll konzentriert sein; sonst, so fürchte ich, hänge ich
Euch gleich ab…
Also - seid Ihr bereit für die schwierige, komplexe, theologisch-biblisch-exegetischhermeneutische Botschaft!?
Vielleicht könnt Ihr doch erst nochmal aufstehen und Euch strecken… damit Ihr jetzt körperlich
und geistig so richtig und voll aufnahmefähig seid Na ja, so weit das bei Euch halt geht… Also das Strecken, meine ich jetzt natürlich! 
Okay, so kompliziert und weitläufig es ist - ich habe mal versucht, diese so schwierige und
komplexe Botschaft dann doch auf einen kurzen Satz zu bringen…
Seid Ihr bereit!? [ BEAMER!] 2x
Achtung! Total kompliziert! Achtung!
„Sei der Eine!“ bzw. „Sei die Eine!“
Okay, ich merke schon, wie das jetzt den einen oder die andere völlig überfordert!
Es ist kompliziert - keine Frage! [ BEAMER!]
Hoch theologisch-philosophisch…
Deswegen will ich einfach mal versuchen, es zu erklären, ganz anschaulich: Sei der Eine bzw.
die Eine!
Ich brauche jetzt mal 10 Freiwillige!
[ 10 Briefumschläge verteilen - noch nicht aufmachen!]
[ wenn alle verteilt sind - aufmachen… - Fragen, was drin ist!]
Sei der bzw. die Eine!
Wenn 10 Umschläge verteilt werden, wo nur in einem ein Preis drin ist:
Hey: Sei der Eine bzw. sei die Eine, die gewinnt!
Anderes Beispiel: Wenn Du am Samstagmorgen zum Bäcker gehst - und Du hast Dich schon die
ganze Woche so darauf gefreut, Dir am Samstag eine leckere, frische Breze zu kaufen…
Und Du kommst zum Bäcker. - Samstagmorgen, klar, lange Schlange… Du stellst Dich an - also
nicht so, wie sonst - sondern in die Schlange…
Und Du kommst dann irgendwie so ins Gespräch mit den - sagen wir - neun Leuten hinter Dir und Du erfährst: die wollen auch alle nur eine Breze…
Die Zeit geht rum - und ihr unterhaltet euch so über Brezen - und wo die her kommen nämlich aus Baden Württemberg!!!  Und als Du endlich dran bist, siehst Du: Es ist genau noch eine wunderschöne, leckere, frische
Breze da!
Du schaust ganz mitleidvoll auf die neun anderen hinter Dir. Aber innerlich - innerlich klopfst
Du Dir auf die Schulter: „Ja, es hat sich gelohnt, so früh aufzustehen! - Das Leben hat wieder
einen Sinn!“
Und Du gehst - nicht ohne noch einmal einen zu tiefst anteilnehmenden Blick auf die neun
hinter Dir zu spenden - innerlich jubilierend nach Hause…
Wenn noch 10 Leute eine einzige Breze wollen - hey, sei der Eine, der dann in der Schlange
dran ist, wenn die letzte Breze verkauft wird!
Oder - weiteres Beispiel: Du machst einen schönen Ausflug mit dem Schiff.
Supergünstig hast Du noch eine Fahrkarte bekommen…
Leider, leider stellt sich auf der Fahrt dann heraus, warum es so günstig war: Das Schiff ist
wirklich - nicht mehr das neuste… Um die Wahrheit zu sagen: es ist sehr alt!
Und leider, leider - aus unerklärlichen Gründen - geht das Schiff auf einmal langsam - unter…
Die Rettungsboote werden klar gemacht… Sie sind zumindest so, dass es noch einen gewissen
Sinn macht, sich überhaupt noch reinzusetzen…
Schließlich sind noch zehn Leute auf dem sinkenden Schiff, aber nur noch ein Platz im
Rettungsboot…
- Hm, na ja, vielleicht doch kein so schönes Beispiel!
Sagen wir lieber: Du willst mal unbedingt wieder eine kleine Schifffahrt machen…
Es ist aber strahlend-schönes Wetter und ein riesen Andrang…
Schließlich stehen noch zehn Leute vor dem Schiff - aber beim besten Willen des Kapitäns - nur
noch einer passt drauf…
Sei der Eine, der noch mit auf das Schiff darf!
Oder - Du gehst an eine Schule mit 1000 Schülern…
Doch nur einer von Deiner ganzen Schule darf nach Washington fliegen und bekommt einen
persönlichen Empfang bei Präsident Obama, eine ganze Stunde im Weißen Haus. Aber eine
Woche Aufenthalt, Unterkunft in einem super Hotel, Ausflüge nach New York und was weiß
ich… sind auch noch dabei…
Zehn haben es in die engere Auswahl geschafft. - Du bist dabei!
Aber es kann halt nur einer von den Zehnen tatsächlich in die Staaten und zu Obama…
Sei der Eine, sei die Eine, der bzw. die diese Wahnsinns-Sache erleben darf!
Okay, ich merke schon, Ihr seid aufmerksam, Ihr seid fit, ich kann zum Eigentlichen kommen!
Nochmal kurz die Frage: Was haben wir bisher gelernt? Richtig: Sei der bzw. die Eine!
Okay, dann kommen wir jetzt zum Eigentlichen!
Lukas 17,11-19
Zehn Leprakranke werden geheilt
(11) Auf seinem Weg nach Jerusalem gelangte Jesus an die Grenze zwischen Galiläa und
Samaria. (12) Als er dort in ein Dorf kam, standen in einiger Entfernung zehn Aussätzige (13)
und riefen: „Jesus, Meister, hab Mitleid mit uns!“ (14) Er sah sie an und sagte: „Geht und zeigt
euch den Priestern.“ Und während sie gingen, verschwand ihr Aussatz.
(15) Einer von ihnen kam, als er es merkte, zu Jesus zurück und rief: „Dank sei Gott, ich bin
geheilt!“ (16) Und er fiel vor Jesus nieder und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samariter. (17)
Jesus fragte: „Sind nicht zehn Menschen geheilt worden? Wo sind die anderen neun? (18)
Kehrt nur dieser Fremde zurück, um Gott die Ehre zu geben?“
(19) Und er sagte zu dem Mann: „Steh auf und geh. Dein Glaube hat dich gerettet.“
Sei der Eine!
Sei dieser Eine, der wieder zurückkehrt und Jesus Dank und Wertschätzung ausdrückt!
Und wenn sonst keiner zurückkommt, wenn alle anderen es nicht für nötig halten:
Sei Du der Eine, sei Du die Eine, der bzw. die zurückkommt und Jesus dankt und Gott lobt!
Sei Du der Eine, sei Du die Eine!
Amen! - Das war und ist eigentlich schon die ganze Botschaft heute Morgen!
Und natürlich ist das überhaupt nicht kompliziert oder hoch-theologisch - es ist eigentlich das
Logischste von der Welt - und total einfach… [ BEAMER!]
Und trotzdem - und trotzdem bleiben wir so oft Dank und Wertschätzung schuldig!
Menschen gegenüber - ich glaube, vor allem aber auch Gott gegenüber!
Wir drücken Menschen und Gott so oft nicht unsere Dankbarkeit aus... - und Wertschätzung ist
ja noch einmal eine Stufe darüber - wir drücken erst recht so oft nicht Wertschätzung aus: „Das
hast Du toll gemacht!“ - „Ich bin so froh, dass es Dich gibt!“ - „Du bist total klasse!“ Oder dann
eben bei Gott: „Ich lobe Dich, mein Gott!“ - „Du bist echt stark!“ - „Du bist der allerbeste Gott,
den ich mir vorstellen kann!“
Weder unsere Mitmenschen - und schon gar nicht Gott - bekommen Wertschätzung von uns
oft genug zu hören! - Warum eigentlich? Es ist doch so einfach!
Nun, ich möchte heute Morgen nicht schimpfen…
Habe schon viele Predigten gehört, wo nur über die neun anderen geschimpft wurde…
Ich möchte Dich nur ermutigen - und auch ein Stück weit auffordern: Sei der Eine, sei die Eine!
Mach Dir das zum Lebensstil, zur Gewohnheit: Geh mit offenen Augen durch Dein Leben und
bringe Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck!
Sei der Eine, sei die Eine, der bzw. die es anders macht; der bzw. die es nicht vergisst; dem
bzw. der es ein echtes Anliegen ist, Dank und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen!
Sei der Eine, sei die Eine!
Überleg doch mal: Es tut Dir doch auch gut, wenn sich jemand bei Dir bedankt, wenn Dich
jemand wertschätzt!
Da fühlt man sich doch so richtig gut!
Es tut so gut, wenn Du wahrgenommen wirst, dass Du Dich reingehängt hast - und wenn Du
dann ein Dankeschön dafür bekommst…
Und es tut uns doch selber auch so gut, wenn wir Wertschätzung erfahren!
Und es ist doch auch umgekehrt…
Wie ging es den Müttern und den Teens im Theaterstück, haben die sich gut gefühlt?
Die einen waren irgendwie unfähig, Dankbarkeit und Wertschätzung auszudrücken…
Und die anderen waren irgendwie unfähig, Dankbarkeit und Wertschätzung zu empfangen!
(Ein Punkt, den man auch noch vertiefen könnte; möchte ich jetzt aber nicht…)
Beide haben sich nicht gut gefühlt…
Oder die neun geheilten Aussätzigen, die nicht Jesus ihren Dank und Gott ihre Wertschätzung
entgegengebracht haben…
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie sich gut gefühlt haben!
Irgendwann da kam es ihnen: „Mensch, ich habe etwas Entscheidendes vergessen!“ - Aber
dann war’s auch schon zu spät…
Der eine hat sich vielleicht ins Leben gestürzt - endlich das machen, was er bisher nicht konnte
- aber innen drin, diese Leere, die konnte er auch mit all dem, was er jetzt machen konnte,
nicht stillen.
Der andere, der hat es sich immer nur vorgenommen: „Morgen, mache ich es, da gehe ich zu
Jesus…“ - Und irgendwann hat er traurig gedacht: „Jetzt ist es zu spät…“ - und das hat ein
richtiges Unbehagen in ihm ausgelöst; er konnte seine total veränderte Lebenssituation gar
nicht mehr richtig genießen…
Und wieder ein anderer…
Es tut uns gut, Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen!
Also sei der Eine, sei die Eine!
Und jetzt kommt der Oberhammer, der Super-Knüller zum Schluss:
Weißt Du was, es besteht überhaupt kein Grund, dass nur einer von Zehnen umkehrt - und das
macht, was das Logischste von der Welt ist: nämlich Dank und Wertschätzung zum Ausdruck
bringt!
Wir können und sollten alle der Eine bzw. die Eine sein!
Amen
Markus Rose, Pastor der FeG Markt Indersdorf
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