LFG – Runde „Forschung am Kremesberg“

Werbung
LFG – Runde
„Forschung am Kremesberg“
Mit Schreiben vom 8.März 2011 hat die Rektorin der VetmeduniVienna, Frau
Dr.Hammerschmid, alle interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses zu
einer ersten – von Prof.Marc Drillich initiierten – Diskussionsrunde zum Thema
„Forschung am LFG“ eingeladen.
Das Lehr- und Forschungsgut der Universität am Kremesberg bietet einen sehr
attraktiven Rahmen sowie eine gute Basis für Forschungsvorhaben. Die Initiative von
Prof.Drillich, Möglichkeiten zu diskutieren, wie das LFG verstärkt in Forschungsprojekte
eingebunden werden kann, war der Anstoß, in einer ersten Runde mit Vertretern der Uni,
sich dieses Themas anzunehmen.
Während des Treffens am 10.Mai 2011 wurde unter der Leitung von Prof.Drillich in einer
zunächst ersten Runde die derzeitige Situation am LFG dargestellt. Dr.Pohl, der Leiter
des LFG, schilderte anschließend den aktuellen Stand der Einrichtungen der Höfe
Kremesberg, Medau, Haidlhof und Rehgras und die bereits vorhandenen Infrastrukturen.
Im weiteren Verlauf der Gesprächsrunde wurden von Seiten aller Teilnehmer
Möglichkeiten und Bedürfnisse zur Steigerung der Forschungsleistungen thematisiert.
Dabei wurden auch diverse Kooperationsmöglichkeiten angesprochen.
Nach
ausführlicher Diskussion des Bedarfs für zukünftige Projekte wurde die erste gemeinsame
LFG-Runde mit der Übereinkunft zu weiteren, konkreten Gesprächen abgeschlossen und
mit einer kurzen Führung durch die Räume der Bestandsbetreuung beendet.
Herr Prof.Drillich, was war die ursprüngliche Idee von Ihrer Seite, eine solche Initiative
gerade zur jetzigen Zeit zu ergreifen?
Prof.Drillich: Schon seit Beginn meiner Arbeit an der Vetmeduni hatte ich nach
Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen immer wieder den Eindruck, dass das
Vernetzen von Projekten – gerade im Forschungsbereich eine absolute Notwendigkeit –
im konkreten Fall einiger Forschungsprojekte am Lehr- und Forschungsgut nicht optimal
genutzt wurde und sicher verbessert werden könnte. Die vorhandenen
Forschungsleistungen am LFG sind zudem weder universitätsintern noch für die
interessierte Öffentlichkeit sichtbar. Dies war letztendlich das Hauptargument, das mich
veranlasst hat, diese Thematik an das Rektorat mit einem konkreten Vorschlag in Form
der Einrichtung einer ersten sog. “LFG-Runde“ vor Ort zu starten. Die gut besuchte
Gesprächsrunde am letzten Dienstag hat gezeigt, dass der eingeschlagene Weg
hoffentlich in die richtige Richtung geht.
Wie sollte das langfristige Ziel für die Universität zu diesem Thema bei optimaler
Ausnutzung der Ressourcen am LFG aussehen?
Prof.Drillich: Kurzfristiges Ziel sollte sicherlich sein, zu zeigen, dass mit den vorhandenen
Ressourcen international anerkannte Forschung betrieben werden kann. Mittelfristig
sollten die auch vorhandenen Defizite, wie wir sie zum Teil in der LFG-Runde identifiziert
haben, ausgebessert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Dies kann
gegebenenfalls auch mit Investitionen am LFG verbunden sein. Der vorhandene gute
Grundstock sollte jedenfalls noch intensiver genutzt werden, vor allem auch unter dem
Gesichtspunkt einer vermehrten Zusammenarbeit. Von mehreren Einrichtungen genutzte
oder nutzbare Investitionen, die langfristig Projekten dienen, sind besser nachvollziehbar
und schaffen die Grundlagen für die Zukunft des LFG als Forschungseinrichtung.
Am wissenschaftlichen Output, d.h. Publikationen, Dissertationen unter Beteiligung des
LFG , muss sich das LFG dann allerdings auch objektiv messen lassen.
Bei den Überlegungen zur Verbesserung des Forschungsstandortes LFG ist jedoch auch
immer zu berücksichtigen, dass hier auch fast das ganze Jahr über eine intensive
Ausbildung der Studierenden stattfindet. Forschung und Lehre gleichzeitig
nebeneinander stattfinden zu lassen, bedarf einer umsichtigen Planung – und kann
manchmal auch zum Spagat führen.
Gibt es bestimmte Forschungsbereiche, die Sie aus Sicht der „Bestandsbetreuung“
gerne am Lehr- und Forschungsgut umgesetzt sehen würden?
Prof.Drillich: An aktuellen Projekten läuft am LFG zur Zeit eine Studie aus dem Bereich
„Erkrankungen des Uterus des Rindes“, in der wir zytologische und bakteriologische
Proben aus der Gebärmutter des Rindes untersuchen. Das Projekt wird in
Zusammenarbeit mit Frau Prof.Ehling-Schulz, Lebensmittelmikrobiologie, durchgeführt.
Fruchtbarkeitsstörungen sind ein Bereich, der gerade in Milchviehbetrieben größte
Praxisrelevanz aufweist und mir daher bei meiner Tätigkeit im Rahmen der
Bestandsbetreuung ganz besonders wichtig ist. Weitere Studien zu diesen Themen sind
sowohl am LFG als auch auf „normalen“ landwirtschaftlichen Betrieben gerade in
Vorbereitung.
Seit knapp einem Jahr sind Sie nun mit der Abteilung Bestandsbetreuung der Klinik für
Wiederkäuer am Kremesberg angesiedelt – wie geht es Ihnen dabei? Konnten Sie Ihre
Vorstellungen und Pläne zur Bestandsbetreuung in dem von Ihnen geplanten Ausmaß
bereits verwirklichen? Gibt es Wünsche für die Zukunft?
Prof.Drillich: Es ist uns innerhalb kurzer Zeit – nicht zuletzt dank der hervorragenden
Unterstützung durch den Leiter des LFG, Herrn Dr.Pohl – gelungen, die Abteilung
Bestandsbetreuung am Lehr- und Forschungsgut zu etablieren. Auch die Ausstattung der
Räumlichkeiten schreitet zügig voran, sodass meine Mitarbeiter und ich uns am LFG sehr
wohl fühlen.
Als Wunsch für die Zukunft möchte ich eine noch weiter verbesserte Nutzung des LFG in
der Lehre äußern. Hierbei kann die Anwesenheit meiner Abteilung vor Ort sicher dazu
beitragen, entsprechende Konzepte umzusetzen. Mir ist es beispielsweise ein
besonderes Anliegen, den Studierenden mehr Möglichkeiten zu geben, ihre Fähigkeiten
zu verbessern und ihr Wissen im Nutztierbereich zu vertiefen. Das LFG bietet den
Studierenden vor Ort eine sehr gute Infrastruktur und jederzeit hilfsbereite Mitarbeiter.
Wenn wir es schaffen, darüber hinaus den Studierenden neben der Arbeit im Stall und am
Tier ein Konzept zum Selbststudium anzubieten, bin ich überzeugt davon, dass das LFG
bald nicht mehr aus der Ausbildung der Studierenden an der Vetmeduni wegzudenken ist
und darüber hinaus auch international als vorbildhaft angesehen wird.
Das Feedback der Studierenden zeigt uns, dass es der Abteilung Bestandsbetreuung seit
ihrer Etablierung am LFG gelungen ist, das Spektrum der Ausbildung im Nutztierbereich
positiv erweitert zu haben. Dazu zählen nicht nur die Ausbildung am LFG, sondern auch
die Ausfahrten auf „echte“ landwirtschaftliche Betriebe.
Wenn man insgesamt das LFG mit seinen Einrichtungen nicht nur hinsichtlich des Bereichs
„Wiederkäuer“ betrachtet, sondern auch den nun in Angriff genommenen Neubau des
Schweinestalls berücksichtigt, glaube ich, dass wir hier einen sehr leistungsstarken
Standort der Vetmeduni haben werden.
Sehr geehrter Herr Prof.Drillich, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre
weiteren Arbeiten am LFG!
(Das Gespräch führte Dr.M.Kisling, LFG Kremesberg, am 12.Mai 2011)
Herunterladen