docx - Fussball Oberberg

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Spielzeit 1937 / 38
Reichsbundpokal
Achtelfinale
10. Oktober 1937
„Reichsbundpokal (Achtelfinale); Niederrhein – Brandenburg 3:1 (0:0) […]
N i e d e r r h e i n: Abromeit – Janes, Duch – Zielinski, Stephan, Czaika – Winkler,
Hohmann, Schubart, Stermsek, Kobierski; B r a n d e n b u r g: Jahn – Katzer, Frey –
Mohr, Boßmann, Raddatz – Schneider II, Weinheimer, Berndt, Fischer, Wilde. […]
Eine Halbzeit fiel kein Tor. Weinheimer und Raddatz trafen Latte und Pfosten,
Schubart hatte ausgesprochenes Pech mit seinen Schüssen. 5:1 Ecken bis zum
Wechsel. […]
Dann in der ersten Minute ein Tor, als Kobierski mit einem Male wach wurde, eine
Flanke von Winkler nach innen gegeben, nach mehrfacher Abwehr und Nachschuß
schließlich von Winkler in Torrichtung gebracht wurde. Katzer war zur Stelle, wollte
retten und brachte den Ball endgültig ins Tornetz. Schubart verlängerte in der 10.
Minute eine Steilvorlage von Kobierski mit Bombenschuß zum 2:0. Hohmann spielte
sich in der 21. Minute durch und leitete über den herausstürzenden Jahn leicht zum
3:0 ein. Das Gegentor schoß der kleine Wilde, als ihm Janes in der 31. Minute
Spielraum ließ und der flache Schuß aus 20m Entfernung vom Eckpfosten ins Tor
sprang. […]
Der Niederrhein hat durchaus verdient gewonnen. Das ändert nichts an der
Tatsache, daß die Mannschaft die mögliche Leistung nicht erreicht hat. Tapfere
Berliner! Die Burschen spielten ungekünstelt, bevorzugten eine solide
Deckungsarbeit, gaben sich redlich Mühe und wirkten doch höchstens auf
Durchschnitt. […]
Tapfere Berliner! Die Burschen spielten ungekünstelt, bevorzugten eine solide
Deckungsarbeit, gaben sich redlich Mühe und wirkten doch höchstens auf
Durchschnitt. Aufgefallen sind uns Katzer, zeitweise Mohr, dann aber der lange
Raddatz und Berndt im Angriff. Berndt versuchte alles um seinen Schatten Stephan
zu entgehen. Der kleine Linksaußen Wilde machte auch einige nette Sachen, schoß
ein schönes Tor.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 12.10.1937)
10. Oktober 1937
„Reichsbundpokal-Vorrunde; Bayern – Mittelrhein 3:3 (2:1) n. V. […]
Bayerns beste Spielzeit waren die ersten 20 Minuten. Hier wurde mit Volldampf das
mittelrheinische Tor berannt. Nach einer Flanke von Gußner schoß Gäßler über das
Heiligtum der Gäste. Neue Angriffe rollten vor und schon in der 7. Minute führten die
Weißblauen mit 1:0. Bei einem kurzen Hin und Her vor dem Gästetor erwischte
Siemetsreiter den Ball und aus wenigen Metern Entfernung saß das Leder im Netz.
[…]
Ein unerhört rascher Vorstoß der Gäste am linken Flügel, eine präzise Flanke des
Linksaußen zur Mitte, der Halbrechte köpft derart scharf, daß Jakob den Ball nicht
fassen kann. Vom Nationaltorwart prallt der Ball ab zur Seite ins Tor, 1:1 nach 10
Minuten. […] Bayern führte denn auch nach 25 Minuten mit 2:1, und wieder war es
der blonde Bayern-Linksaußen, der nach Schuß (von Kogel abgewehrt) und
Nachschuß (von Klaas auf der Linie wegbefördert) als dritter Schütze den Ball doch
noch über die Linie brachte. Pause […]
Und in der 20. Minute heißt es 2:2, als Gauchel im Gedränge den Ball, den Jakob
schon gefangen hatte, und den er durch einen Zusammenprall mit Goldbrunner
wieder verliert, mit ins Tor nimmt. Ganze drei Minuten später geht Mittelrhein sogar in
Führung, und zwar mit einem – endlich! – prächtigen Tor des ausgezeichneten
Halbrechten Bars aus Trier, dem schönsten Treffer des Tages. Gauchel hatte ihm
den Ball zugeköpft und sein Bombenschuß saß unhaltbar im Netz. […]
Und ein Elfmeter war es, der schließlich wiederum den Ausgleich brachte. Kupfer,
der sich bis in den Strafraum vorgespielt hatte, war gelegt worden, und diese Schärfe
in dem sonst sehr schönen Spiel ahndete Gewinner mit der schwersten aller
Fußballstrafen, einem Elfer. Sigi Haringer schoß scharf ein. 31. Minute – 3:3. Es
folgten noch kitzliche Torszenen auf beiden Seiten, doch blieb es beim 3:3. Es sollte
auch bis ganz zum Schluß dabei bleiben.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 12.10.1937)
10. Oktober 1937
„Reichsbundpokal; Nordmark – Pommern 2:1 (2:1) […]
Das Spiel der Pommern ist vollkommen auf Verteidigung eingestellt und da unsere
Leute fast während des ganzen Spieles den Gegner einschnürten, mußten bei der
massiven Abwehrarbeit die Torerfolge zwangsläufig ausbleiben. […] Gleich mit einer
Überraschung fing das Spiel an. Es war in der siebenten Minute, als Miller eine
Steilvorlage des Pommernsturmes nicht mehr erreichen konnte, der Rechtsaußen
Dibelius war wie der Wind da, stand Warning alleine gegenüber, und erzielte das
Führungstor für die Pommern. Das hatte niemand erwartet. Aber bereits drei Minuten
später gab Rohwedder überlegen an Carstens, der mit blitzschnellem Schuß den
Ausgleich erzielte. Und dann schließt Greifenberg in der 15. Minute eine sehr schöne
Kombination unseres Sturmes mit einem weiteren Treffer ab: 2:1 für Nordmark. […]
Zunächst gewöhnte man sich jetzt einmal daran, daß alle wohlgemeinten Schüsse
unseres Sturmes an der wunderbaren Abwehrarbeit des Stettiner Kutz scheiterten
und hoffte auf die zweite Halbzeit. […]
Innerhalb sieben Minuten waren im zweiten Durchgang fünf Ecken erzielt, und eine
davon schlug Kutz selbst ins Tor. Der einwandfrei amtierende Schiedsrichter, der
diesen Erfolg bereits anerkannt hatte, nahm seine Entscheidung jedoch wieder
zurück, als ihn der Linienrichter darauf aufmerksam machte, daß der Eckball bereits
vorher in der Luft die Außenlinie überschritten hatte. Weiter ging die Belagerung des
Pommerntores. Und nun zeigten Noack und Rohwedder so ziemlich alles, was man
versieben kann […]
Immer zerfahrener und uninteressanter wurde der Kampf, Torerfolge, die sonst
zwangsläufig hätten kommen müssen, blieben vollkommen aus.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „der Fußball“ v. 12.10.1937)
10. Oktober 1937
„Reichsbundpokal (Achtelfinale); Sachsen – Ostpreußen 4:1 (2:0) […]
Der erste Treffer fällt aus einem Eckballe von Than, den Hänel zu Munkelt
weiterleitet. Dieser köpft an dem herausstürzenden Steffen vorbei hoch ein. Wenige
Minuten später ergibt ein Zuspiel zwischen Helmchen und Than durch Hänel den
zweiten Sachsentreffer. In dem von Sachsen weiterhin überlegen gestalteten Kampfe
erhält Kreß erst kurz vor dem Seitenwechsel einen gefährlichen Schuß von Debkus
auf den Kasten. […]
Der zweite Abschnitt verläuft erheblich ausgeglichener. Es dauert eine volle
Viertelstunde, bis Köckeritz den längst fälligen dritten Treffer für Sachsen aus dem
Hinterhalt erzielt, ein Beispiel überlegten und entschlossenen Handelns für den
tatenlosen Sachsensturm. Weitere sichere Erfolge Sachsens vereiteln Steffen und
sein Gehäuse. In der letzten Viertelstunde verdoppelten die Gäste ihre
Anstrengungen. Sie kommen aus ihrer ersten und einzigen Ecke (Ecken 8:1 für
Sachsen) durch Ruchay zu einem Treffer, müssen sich aber drei Minuten vor Abpfiff
durch Munkelt auf Vorlage Hänel ein viertes Tor gefallen lassen. […]
Sachsen hatte gute Gelegenheit, sich durch einen Kantersieg zu empfehlen. Seinen
Gegner auch diesmal um Längen in mehr als einer Hinsicht voraus, und in der Lage,
dessen von zäher Kampfkraft getragenen Widerstand jederzeit zu brechen, brachte
der sächsische Angriff, noch vor nicht allzulanger Zeit das Glanzstück in der
Sachsenmannschaft, mit zunehmender Spieldauer immer weniger die Kraft zu
entschlossenen, zielsicheren Handeln auf. […]
Die Ostpreußen verdienen für ihr unerschrockenes, tapferes Durchhalten bis zur
letzten Minute volle Anerkennung. Ihre Ausdauer war so bemerkenswert, daß sie in
der Schlußviertelstunde, in der sie dem Sachsentore am gefährlichsten wurden und
auch ganz unerwartet einen Treffer aufholen konnten, an Kampfkraft eher
zuzunehmen schienen. Technisch wie taktisch waren sie erwartungsgemäß den
Sachsen um viele Längen unterlegen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 12.10.1937)
18. Januar 1938
„Vorbericht zum Viertelfinale um Reichsbundespokal; Schweinfurt sieht Bayern Baden […]
B a y e r n: Köhl (1. FC. Nürnberg) - Haringer (Wacker München), Billmann (1. FC.
Nürnberg) - Kupfer FC. Schweinfurt), Goldbrunner (Bayern München), Luber (1. FC.
Nürnberg) - Lehner (Schwaben Augsburg), Itkowiak (1860 München), Friedel,
Schmitt (1. FC. Nürnberg), Simetsreiter (Bayern München). B a d e n: Drayß
(Waldhof) - Conrad (VfR. Mannheim), Heermann (Waldhof) - Leupold (Waldhof),
Lorenzer (Phönix Karlsruhe), Fath (VfR. Mannheim) - Brecht (Karlsruher FV.),
Fischer I (1. FC. Pforzheim), Siffling (Waldhof), Fischer II (1. FC. Pforzheim), Biehle
(Phönix Karlsruhe); Schiedsrichter: Dörrbecker (Stuttgart. […]
Die bayerische Auswahl kommt einer Nationalmannschaft gleich - daraus geht schon
hervor, wie sehr man in München und Nürnberg bestrebt ist, im Kampf um den
Reichsbundpokal den bayerischen Fußball zur Geltung zu bringen. Nur Luber, der
den verletzten Kitzinger vertritt, und das größte Talent Itkowiak standen noch nicht in
der deutschen Nationalmannschaft … Erinnert man sich noch, daß Bayern in der
Vorrunde zu Köln den Gau Mittelrhein in Können und Ergebnis glatt 5:1 distanzierte,
dann kann es gar keinen Zweifel geben, wer in Schweinfurt Favorit ist. […]
Das weiß man auch in Baden, wo man mit seiner ausgezeichneten Spielstärke
ohnedies nicht zufrieden ist. Die für Schweinfurt erwählte Elf könnte auf diesem oder
jenen Posten auch anders besetzt sein. Ungern vermißt man den Freiburger
Verteidiger Keller, wie es überhaupt keine schlechte Idee gewesen wäre, das
gesamte Schlußtrio des FFC. - Müller, Keller, Zeltner - aufzustellen. Allgemein
erwartet man mit Spannung, wie der Angriff mit dem jungen Blut aus Karlsruhe und
Pforzheim sich unter der Leitung der beiden alten Füchse Siffling und Fischer
bewährt. Schlägt er ein, dann mag Bayerns Abwehr sich immerhin in acht nehmen!
Eine Überraschung ist die Rücknahme Heermanns in die Verteidigung und die
Berufung Lorenzers als Mittelläufer. Viele Leute in Baden hätten die Mannschaft
anders aufgestellt und sagen ihr eine glatte Niederlage voraus.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
18. Januar 1938
„Vorbericht zum Viertelfinale um den Reichsbundpokal; In Saarbrücken treffen sich
Südwest - Niedersachsen […]
S ü d w e s t: Müller (Borussia Neunkirchen) - Welsch (Borussia Neunkirchen), Kern
(Wormatia Worms) - Kiefer (Wormatia Worms), Sold (FV Saarbrücken), Lindemann
(Eintracht Frankfurt) - Röll, Wirsching (beide Eintracht Frankfurt), Eckert (Wormatia
Worms), Schmidt (Eintracht Frankfurt), Fath (Wormatia Worms). N i e d e r s.: Flotho
(VfL Osnabrück) - Ditgens (Jäger 7 Bückeburg), Sukop (Eintracht Braunschweig) W. Schulz (Arminia Hannover), Stürmer (Werder Bremen), Karl (beide Eintracht
Braunschweig) - Ziolkewitz (Werder Bremen), Lachner, Ender (Eintracht
Braunschweig), Fricke (Arminia Hannover), Heidemann (Werder Bremen). […]
Gegenüber früher ist also nur Tormann Müller neu hereingekommen. Ein
überragender Torwächter, wie es früher einmal Kreß war, fehlt augenblicklich im
Gau. Dafür sieht man sonst in der Mannschaft eine ganze Reihe von früheren und künftigen Internationalen. Sicherlich sind Spieler dabei, die bei der Weltmeisterschaft
mitmachen könnten. Man denke nur an die bereits erprobten Welsch und Sold. Es
hätte allerdings nicht geschadet, wenn man auch Gramlich Gelegenheit gegeben
hätte, sich seine alte Position wieder zu erkämpfen, besonders wo wir an
bedeutenden (unverletzten) Außenläufern immer noch keinen Überfluß haben. […]
Auch die Besetzung des Sturmes ist sehr stark, wenn Fath so weit in der Reihe ist.
Das ist allerdings noch lange nicht sicher. Hätte man da nicht dem großen Talent
Gärtner von Olympia Lorsch eine Chance geben sollen? […]
Wenn nicht alles täuscht, müßte eigentlich der Südwesten in dieser Formation
siegen, denn Niedersachsen ist zwar gut, aber sicherlich nicht besser als Westfalen,
der letzte Gegner von Südwest. Anderseits ist es oft nicht gut, Favorit zu sein.
Gerade bei solchen Spielen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
18. Januar 1938
„Vorbericht zum Viertelfinale im Reichsbundpokal: Duisburg erwartet Niederrhein Nordmark […] Es steht ziemlich sicher fest, daß der Pokalverteidiger in Duisburg am
nächsten Sonntag ohne den besten Mann, den Standardverteidiger Janes spielen
muß. Der gute Paul hat sich in Köln eine Oberschenkelprellung zugezogen, die sich
er nach dem Spiel so richtig bemerkbar machte. Es ist eine böse Schwächung. […]
Dabei hatte der Niederrhein alles getan, um seine beste Mannschaft zu stellen.
Aufgeboten waren: Jürissen; Janes, Duch; Mehl, Stephan, Rodzinski; Winkler, Petry,
Heibach, Stermsek, Günther. Der kleine Heibach macht auch nicht mit. Die Grippe
hatte ihn schwer gepackt, vielleicht kam auch die Aufregung im Kölner Endspiel
dazu. Jedenfalls hat Fortuna auch für ihn abgesagt. […]
Wahrscheinlich spielt Busch als Verteidiger neben Duch. Vielleicht kommt man auch
auf Albrecht (Turu Düsseldorf) zurück, der im vergangenen erfolgreichen Pokaljahr
neben Janes stand. Aber wer stürmt? Großes Rätselraten! Ob Schroer versucht
wird? Leute, die schießen können, haben wir am Niederrhein wirklich kaum. Vielleicht
macht man den Versuch mit Petry in der Mitte, Schroer - Winkler auf dem rechten
Flügel. Wer weiß es heute schon? […]
Dabei wird die Nordmark so hoch eingeschätzt. Wir verfolgen die guten Ergebnisse
des HSV., der allein sieben Spieler stellt. Wir kennen Linken von seinen guten
Spielen bei Turu Düsseldorf zu gut, und wissen auch, daß die wenigen anderen
Spieler keine Fremdkörper sind. Überrascht hat höchstens, daß Eimsbüttel nur durch
Rohde vertreten ist, aber in der Nordmark wird man am besten wissen, warum man
das Gefüge dem HSV. Anvertraut. Gemeldet sind uns: Warning (HSV.) - Dörfel I
(HSV.), Miller (St. Pauli) - Rohde (Eimsbüttel), Reinhardt (HSV.), Seeler (Viktoria
Hamburg) - Sikorski (HSV.), Linken (Kiel), Höffmann, Noack, Carstens (alle HSV.)
[…]
Duisburg hat eine kleine Entschädigung für das entgangene Endspiel. Es wird einen
rassigen Pokalkampf geben; denn der Niederrhein weiß, was er mit diesem
Reichsbundpokal zu verteidigen hat. Er ist die große Hoffnung für den ganzen
deutschen Fußball-Westen!“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
18. Januar 1938
„Vorbericht zum Viertelfinale im Reichsbundpokal; Die Begegnung in Breslau:
Schlesien - Sachsen […] Nach dem Großereignis der schlesischen FußballMeisterschaft 1937/38, Breslau 02 - VR. Gleiwitz, gilt schon am nächsten Sonntag
der Reichsbundpokal-Zwischenrunde zwischen den Gaumannschaften von Schlesien
und Sachsen in Breslau als weiterem überragenden Fußballereignis im Januar das
gespannteste Interesse der schlesischen Sportgemeinde. Am 10. Oktober 1937
startete Schlesiens Elf im Reichsbundpokal in Erfurt gegen den spielstarken Gau
Mitte. Seit Jahren waren die Schlesier in diesem Wettbewerb der Gaumannschaften
nicht mehr über die Vorrunde hinausgekommen. Wir zehrten von der Erinnerung an
das überaus ehrenvolle 1:1 des Jahres 1935 gegen den Gau Bayern mit fünf
Nationalspielern in seinen Reihen. Große Hoffnungen haben die Schlesier auf ihrer
Fahrt nach Erfurt gewiß nicht begleitet. Um so größer war dann die Freude, als vom
Kampf gegen den Gau Mitte ein schöner und vor allem verdienter 3:1 (1:1)-Sieg der
schlesischen Fußballelf vor 9000 Zuschauern auf der Mitteldeutschen Kampfbahn
gemeldet werden konnte. […]
Jetzt sind die Vertreter des Gaues IV an der Zwischenrunde von acht
Gaumannschaften noch mit beteiligt. Diesmal dürfen sie in der Heimat kämpfen. Ein
noch stärkerer Gegner, der Gau Sachsen kommt zu ihnen nach Breslau. Im
Sportpark Grüneiche erwarten die schlesischen Fußballfreunde von ihrer Elf die
Bestätigung der in Erfurt neu geweckten Hoffnungen. Sie sind sich klar darüber, daß
ein Sieg gegen die Gauelf Sachsens eine unerhörte Leistung der Vertreter
Schlesiens voraussetzt. Die schlesische Elf hat für das Treffen gegen Sachsen neun
der in Erfurt bewährten Kräfte wieder in ihren Reihen. VR. Gleiwitz ist in dieser Elf am
stärksten vertreten. Die Stärke der Schlesier liegt in der auf allen Posten gleich gut
und stark besetzten Deckung. Den Angriff führt Schlesiens erfolgreichster
Torschütze, Pawlitzki (Breslau 02), neben den drei Stürmern von VR. Gleiwitz,
Schaletzki, Pischzek, Cyrannek, und der Breslauer Eckert (06). […]
Auch ohne Schön, Kreisch und Kreß schicken die Sachsen nach Breslau eine immer
noch erstklassig besetzte Mannschaft, aus der Könner wie Rose, Hänel, vor allem
Helmchen, Munkelt und Kund sofort als kaum noch zu verstärkende Streitmacht der
Sachsen erscheinen. Im Angriff haben die Sachsen nach ihrer Aufstellung unbedingt
die stärkere Formation zur Stelle. Ihr Duell mit der schlesischen Hintermannschaft
wird eine Fülle packendster Kampfmomente bringen. Ein knapper Sieg der Gäste
würde nicht überraschen, aber Schlesiens Fußballgemeinde hofft jetzt mit größerem
Recht als bisher doch auf eine neue Glanzleistung seiner Auswahl. […]
Schiedsrichter Birlem, Berlin wird den Kampf leiten, für den folgende Mannschaften
gemeldet sind: S c h l e s i e n: Stanitzek (Rb. Gleiwitz) - Koppa, Kubus (beide VR.
Gleiwitz) - Wydra, Lachmann (beide VR. Gleiwitz), Nossek (Rb. Gleiwitz) - Eckert
(Breslau 06), Schaletzki (VR. Gleiwitz), Pawlitzki (Breslau 02), Pischzek, Cyrannek
(beide VR. Gleiwitz). S a c h s e n: Brucke (Polizei Chemnitz) - Reuther (BC: Hartha),
Brembach (Tura Leipzig) - Seltmann (Planitzer SC.), Thiele (VfB. Leipzig), Rose
(SpVg. Leipzig) - Breidenbach (VfB. Leipzig), Hänel (BC: Hartha), Helmchen, Munkelt
(beide Polizei Chemnitz), Kund (Dresdner SC.)“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tschammer-Pokal
3. Hauptrunde
Gaugruppe Ostpreußen – Pommern – Brandenburg – Schlesien
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); S.S.V. Beuthen 08 - S.V. Ratibor 03 5:1 (2:1)
[…]
Im vierten Pokaltreffenkonnte Beuthen 09 den zur Gauliga aufsteigenden Sportverein
Ratibor 03 mit 5:1 (2:1) klar bezwingen und hat damit erneut unter Beweis gestellt,
daß es mit zu den ersten schlesischen Mannschaften gezählt werden muß.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Sportfreunde Klausberg - Viktoria 89 Berlin
3:2 (0:0) […]
Als einzige Mannschaft setzte sich am Sonntag Sportfreunde Klausberg durch, die
Viktoria Berlin nach torloser ersten Halbzeit mit 3:2 schlugen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); V.f.B. Königsberg - Wacker 04 Berlin 2:3 […]
Königsberg verdankte seinen Besuch dem kleinen Tschammer-Pokal-Verein VfB. Als
einziger Königsberger Verein konnte er sich bis zur zweiten Hauptrunde durchspielen
und beinahe wäre er sogar ein Runde weitergekommen, denn Wacker 04 Berlin war
ein Gegner, der nur durch einen Königsberger VfB. in Ueberform zu schlagen war.
Auf der Stätte, da der VfB. einst seine großen und ihn berühmt machenden Siege
gegen bekannte Reichsmannschaften erkämpfte, dem Pallestra-Stadion, hatte nicht
viel an einem Anknüpfen an jene Zeiten gefehlt. Die VfB.-Kämpfer von damals,
Gutschendies, Bältar, Lemke, Butzkos saßen auf der Tribüne und sagten sich, wir
haben uns eine solche Chance damals nicht wegnehmen lassen. Die heutige
Hintermannschaft, die so wie wir dem gegnerischen Sturm durch Härte den Schneid
abkaufte, war richtig, aber die Stürmer verstehen nicht zu schießen. Die
Wackerverteidigung war bei den halbhohen Steilangriffen der VfBler schnell
durcheinander geraten, jedoch die VfB.-Stürmer wurden vor so vielen erhaltenen und
erkämpften Chancen zu nervös, um dem Gegner den letzten Rest zu geben. […]
Selbst einen Elfmeter ließen sie aus; Belkus knallte den Strafstoß an den Pfosten,
was Bickert bei Wacker jedoch auch nachzumachen verstand. Fünf Minuten vor
Schluß ging Wacker 04 Berlin zum dritten Male in Führung. Vorher konnten die
Königsberger jedesmal ausgleichen. Jetzt reichte aber die Zeit nicht mehr, um gegen
die verstärkte Berliner Deckung die Verlängerung zu erzwingen. Diesem dritten Tore
war der VfB. viel näher gewesen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Preußen Danzig - Preußen Gumbinnen 1:0 n.
Verlängerung […]
In Danzig hatte man beim Siegtor in der Verlängerung, an dem Rebenau natürlich
beteiligt war, seine Freude. Die Gumbinner Preußen, eine echte Pokalelf, war ein
schnellerer Gegner als man dachte.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Hindenburg Allenstein - Gedania Danzig
ausgef. […]
Zum Abschluß der Spielzeit sollte es in größeren Städten des Gaues noch einen
anständigen Abschied geben. Der Tschammer-Pokal war das Mittel. In Allenstein
jedoch fiel der Kampf von Hindenburg Allenstein gegen Gedania Danzig aus, weil
man in Allenstein den leichtathletischen Gaumeisterschaften keine Konkurrenz
machen wollte.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Phönix Köslin - BEWAG Berlin verlegt […]
Das weiter angesetzte Tschammer-Pokalspiel Phönix Köslin gegen Bewag. Berlin
wurde ebenfalls verlegt.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); TuS. Swinemünde - Germania Frauendorf 3:0
[…]
Anläßlich des Unterkreistreffens Randow herrschte in Stettin am letzten Sonntag
Spielverbot. Es sollten lediglich die angesetzten Tschammer-Pokalspiele
durchgeführt werden, von denen besonders die Begegnung MTV. Pommerensdorf
gegen SV Allenstein 1910 interessierte. Aber auch dieses Spiel fiel ins Wasser.
Allenstein hatte um Verlegung des Termines nachgesucht, war aber abschlägig
beschieden worden und trat nicht an. Hierdurch kommt nun der MTV. kampflos
zusammen mit dem bisher spielfrei gewesenen Gaumeister SSC. Stettin und dem
Turn - und Sportverein Swinemünde, der auf eigenem Platz mit 3:0 Sieger gegen
Germania Frauendorf blieb, in die am 28. August beginnende Schlußrunde.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal; MTV. Pommerensdorf - SV. Allenstein ausgef. […]
Anläßlich des Unterkreistreffens Randow herrschte in Stettin am letzten Sonntag
Spielverbot. Es sollten lediglich die angesetzten Tschammer-Pokalspiele
durchgeführt werden, von denen besonders die Begegnung MTV. Pommerensdorf
gegen SV Allenstein 1910 interessierte. Aber auch dieses Spiel fiel ins Wasser.
Allenstein hatte um Verlegung des Termines nachgesucht, war aber abschlägig
beschieden worden und trat nicht an. Hierdurch kommt nun der MTV. kampflos
zusammen mit dem bisher spielfrei gewesenen Gaumeister SSC. Stettin und dem
Turn - und Sportverein Swinemünde, der auf eigenem Platz mit 3:0 Sieger gegen
Germania Frauendorf blieb, in die am 28. August beginnende Schlußrunde.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Hertha B.S.C. Berlin - Preußen Langenbielau
8:1 (3:1) […]
Daß der Bezirksklassenverein VfB. Preußen Langenbielau in Berlin gegen BSC. nicht
siegen würde, hatte man vorausgeahnt. Mit 8:1 (3:1) blieb Hertha BSC. erfolgreich.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Hertha Breslau - Polizei SV. Berlin 0:2 (0:1)
[…]
Ueberrascht hat aber in Breslau der Ausgang des Spieles Hertha Breslau gegten
Polizei Berlin. Die Polizisten zeigten im Sturm eine bescheidene Leistung, trotzdem
blieben sie mit 2:0 (1:0) siegreich, weil ihre Hintermannschaft, an der Spitze Torhüter
Mayer, einfach nicht zu bezwingen war. Die Hertha-Elf belagerte, besonders gegen
Ende der zweiten Halbzeit das Berliner Tor, ohne aber zu Erfolgen zu kommen […]
Damit ist Breslau mit all seinen Mannschaften aus dem Wettbewerb ausgeschieden.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gaugruppe Mitte – Nordmark – Niedersachsen
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Phönix Lübeck - Germania Wolfenbüttel 4:4
(4:4, 3:3) n. Verlängerung […]
Ein weiterer Pokalkampf fand in Lübeck statt und hier hätte es fast eine
Ueberraschung gegeben. Germania Wolfenbüttel, jene Mannschadft, die sich genau
ein Jahr lang mehr schlecht als recht in der niedersächsischen Gauliga halten
konnte, und nun prompt absteigen muß, brachte die Lübecker Phönix arg ins
Wanken; erzwang sogar eine Verlängerung, ohne allerdings Phönix endgültig
stürzen zu können. 3:0 führten die Lübecker schon, als die Wolfenbütteler plötzlich
ungeheuerern Dampf aufsetzten, bis zur Pause ausglichen und nach dem Wechsel
auch eine neruliche 4:3-Führung wieder gut machen konnte. In der Verlängerung
wurde dann an dem 4:4 nichts mehr geändert und damit müssen die Phönizer das
nächstemal nach Wolfenbüttel, eine Reise, die man kaum als hoffnugnsvoll
bezeichnen kann.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Preußen Greppin - Komet Hamburg 3:0 (1:0)
[…]
Hoch anzuerkennen ist die Leistung von Preußen Greppin. Dort wurde Komet
Hamburg, also ein Gauligavertreter, mit 3:0 (1:0) ausgeschlatet. Es muß
berücksichtigt werden, daß Greppin zur 1. Kreisklasse Kursachsens gehört. Es
bedeutet wirklich allerlei, daß ein Vertreter der unteren Klasse über die dritte
Hauptrunde hinauskommt.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Armina Hannover - 1. S.V. Jena 2:3 (1:0) […]
Arminia Hannover, vor acht Tagen noch stolzer Sieger über den HSV., wurde nun
durch den ehemaligen Meister des Gaues Mitte, 1. Sportverein Jena, mit 3:2
ausgebootet. Die Thüringer waren am Ende des Kampfes frischer als die Arminen,
die beim Wechsel noch 1:0 geführt hatten.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); S.C. Apolda - V.f.B. Peine 2:3 (2:2,1:1) nach
Verlängerung […]
Im Tschammerpokalwettbewerb, der die dritte Hauptrunde erlebte, schieden wieder
drei Mitte-Mannschaften aus. […]
Und schließlich hatte auch S.C. Apolda gegen den Niedersachsen-Vertreter V.f.B.
Peine knapp mit 2:3 (1:1) und erst nach Verlängerung das Nachsehen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Preußen Magdeburg - Holstein Kiel 2:3 (1:2)
[…]
Im Tschammerpokalwettbewerb, der die dritte Hauptrunde erlebte, schieden wieder
drei Mitte-Mannschaften aus. […]
Magdeburgs Preußen verloren auf eigenem Platze mit 2:3 (1:2) gegen Holstein Kiel.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); F.C. St. Pauli - Kricket-Viktoria Magdeburg
2:0 (2:0) […]
Im Tschammerpokalwettbewerb, der die dritte Hauptrunde erlebte, schieden wieder
drei Mitte-Mannschaften aus. […]
Die Kricketer holten sich in Hamburg von St. Pauli eine 0:2-Niederlage. […]
Der Gegner der St. Paulianer war Kricket Viktoria Magdeburg, eine Elf, die den
Braunhosen den Sieg schwer genug machte. Immerhin reichte es für den Club durch
zwei Tore, die beide schon vor der Pause fielen, zum Sieg. Die Magdeburger waren
im Felde zwar gut, machten vor dem Tor aber gar zu viele Umstände.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal; Werder Bremen - Erfurter S.C. 2:1 n. Verlängerung […]
Werder Bremen konnte zwar, wie vor drei Wochen in der Verlängerung siegen,
wiederum mit 2:1; aber das ist reichlich mager gegen deine Mannschaft wie den
Sport-Club Erfurt, der in seinem Gau absteigen muß. Vor Jahr und Tag wäre man mit
den braven Thüringern in der Bremer Kampfbahn wesentlich anders umgesprungen;
aber die Krallen des Altmeisters sind stumpf geworden.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal; Eintracht Braunschweig - Viktoria Hamburg 1:3 […]
Daß sich Eintracht Braunschweig von der Hamburger Viktoria mit 3:1 aus dem
Wettbewerb drängen lassen würde, war am wenigsten erwartet worden.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde), A.S.V. Blumenthal - Polizei S.V. Lübeck 2:3 n.
Verlängerung […]
Der ASV. Blumenthal lag sogar im ersten Durchgang mit 2:0 in Front, um dann
schließlich in der Verlängerung von der Polizei Lübeck mit 3:2 abgehängt zu
werden.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Armina Hannover - 1. S.V. Jena 2:3 (1:0) […]
Arminia Hannover, vor acht Tagen noch stolzer Sieger über den HSV., wurde nun
durch den ehemaligen Meister des Gaues Mitte, 1. Sportverein Jena, mit 3:2
ausgebootet. Die Thüringer waren am Ende des Kampfes frischer als die Arminen,
die beim Wechsel noch 1:0 geführt hatten.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gaugruppe: Westfalen – Niederrhein – Mittelrhein
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal; Sp.Vgg. Röhlinghausen – S.V. Hamborn 07 […]
Ueberraschend ließ sich Hamborn 07 bei Röhlinghausen aus dem Rennen werfen.
Die Mannschaft ist in den letzten Wochen zu sehr strapaziert worden, sie hatte
gegen Schalke ihren Höhepunkt erreicht.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Borussia Dortmund - Rot-Weiß Oberhausen
2:0 […]
Ausgeschieden ist Rotweiß Oberhausen, das mit drei Ersatzstürmern bei Borussia
Dortmund bitter wenig zeigte und sang- und klanglos mit 2:0 einging, obschon
Schröder, der Mittelläufer, Jürissen, der Tormann und der Verteidiger Schweiger sich
großartig einsetzten.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); TuRa Bonn - Rot-Weiß Essen 1:5 […]
Das Rotweiß Essen in Bonn gegen die Tura gewinnen würde, war nicht zweifelhaft.
Diese Elf hat längst erstklassigen Zuschnitt, aber einen 5:1-Sieg, den haben wir nicht
erwartet.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal; Sp.Vgg. Röhlinghausen – S.V. Hamborn 07 2:1 […]
Ueberraschend ließ sich Hamborn 07 bei Röhlinghausen aus dem Rennen werfen.
Die Mannschaft ist in den letzten Wochen zu sehr strapaziert worden, sie hatte
gegen Schalke ihren Höhepunkt erreicht.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Sportfreunde Katernberg - SpV. Herten 4:0
[…]
Katernberg hat wieder seinen besten Sturm beieinander. Dieser sorgte für ein klarer
4:0 gegen den westfälischen Favoriten SpV. Herten. Großartig in der von dem alten
Schalker Jatzek geführten Elf der frührere Essener Stürmer Schwieberski und der
Mittelläufer, der das Feld fast ganz allein beherrschte.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); SSV. Velbert – Kölner B.C. 2:0 […]
In Velbert wuderte sich der schwarzrote KVG. Über das großartige Stehvermögen
des SSV., dser absolut verdient auf Grund der besseren Gesamtleistung und eines
eindrucksvollen Stürmerspiels mit 2:0 im Rennen bleib. Die Velberter, die schon eine
ganze Reihe von Gauligisten aus dem Wettbewerb gebracht haben, sind eine
Mannschaft, von der man im kommnden Herbst ganz Großes erwarten darf.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Arminia Bielefeld - SuS. Hüsten 09 2:1 […]
Viel Mühe hatte Arminia Bielefeld mit Hüsten 09, die nun Bielefeld aus der Gauliga
weichen müßen. Diese setzten ihren ganzen Ehrgeiz daran, wenigstens im
Pokalkampf ihr Mütchen an dem Widersacher zu kühlen. Lange Zeit stand die Sache
pari und erst als sich das Spiel seinem Ende neigte, kam es zu dem 2:1 für die
Leinestädter.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Westfalia Herne - Rheingold Emmerich 3:0
[…]
Westfalia Herne, deren Mannschaft deutliche Spuren vom letztsonntäglichen
Autobahnunglück trug, ersetzte nur den Linksaußen Kannacher. Der stark
verpflasterte Mittelläufer Riklas war jedoch mit von der Partie. Der Gegner Rheingold
Emmerich erwies sich als durchaus hamrlos und die Herner gewannden sehr sicher
3:0. Zwei Tore machte der kleine Bonner, da dritte erzielte der Ersatz-Halbrechte
Willenberg.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gaugruppe: Sachsen – Hessen - Bayern
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Riesaer S.V. - Spielvereinigung Leipzig 7:1
(5:1) […]
Wir erinnern uns noch so ganz dunkel: Leipzig hat einmal mit seinem VfB. den
Pokalsieger gestellt. Diesmal aber erreicht kein Leipziger die Schlußrunde. VfB. ist
schon vorher gestrauchelt; der letzte Vertreter war die Spielvereinigung. Sie wurde
heute in Riesa mit 7:1 über den Haufen gerannt. Alle acht Tore schossen übrigens
die Nordsachsen, auch gleich zu Beginn das Ehrentor der Leipziger. […]
Die Lindenauer Gäste enttäuschten auf der ganzen Linie. Die Platzherren ließen sich
dadurch aber nicht verleiten, sich nun auch selbst Reserve anzulegen. Durch
Weizenbauer, Hahnefeld, Nonnenbroich und eben durch Werners Eigentor führten
sie schon zu Pause 5:1. Die Teilnahme an der Schlußrunde wird die Riesaer nun
darüber hinwegtrösten, was ihnen in der Meisterschaft und in ihren
Aufstiegshoffnungen fehlgegangen ist.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Dresdner S.C. - V.f.L. 05 HohensteinErnsttahl 4:0 […]
Nach dem Mittwochs-2:2 in Radebeul mußte man schon einige Bedenken für den
DSC. hegen und für seine weitere Stellung im Pokal. Der Gegner war ja kein
geringerer als der VfL. 05, der Bezwinger von Planitz und Tura; doch das war beide
Male in Hohenstein-Ernstthal geschehen. In Dresden aber kamen die Mittelsachsen
überhaupt nicht zum Auftreffen. DSC. war auf der Hut und gab das Spiel nicht eine
Minute aus der Hand. Allerdings wurde sofort die richtige Seite, die nämlich mit dem
Rückenwind gewählt. Erfolgreichster Schütze war Mittelstürmer König. Ihn ergänzten
die beiden Außen Winller und Schober. Und recht uneigennützig war auch die Arbeit
der beiden Verbinder, vor allem von Pohl. Bei 0:3, also nach einem Zwischenspurt
kurz nach der Pause, gaben sich die Gäste geschlagen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gaugruppe: Südwest – Baden – Württemberg
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); 1. F.C. Pforzheim - Union Böckingen 0:2 […]
Die schönste Ueberraschung bescherte aber Union Böckingen in dem anderen
Zweikampf zwischen württembergischer und badischer Gauliga den schwäbischen
Fußballern. Dieser 2:0-Sieg der Unterländer warf wirklich alle so schlüssigen
Voraussagen über den haufen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); V.f.B. Schwenningen - F.C. Freiburg 2:3 n.
Verlängerung […]
Daß sich der VfB. Schwenningen gegen den F.C. Freiburg so tapfer schlagen würde,
hatte niemand erwartet. 2:2 hieß es nach anderthalb Stunden und erst in der
Verlängerung konnten die glücklicheren Bobbele den Siegestreffer schießen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Sportfreunde Eßlingen - S.S.V. Ulm 0:6 […]
Mit restloser Higabe haben die noch am Tschammerpokal beteiligten Vereine ihre
letzen Kämpfe erledigt. In vier Spielen waren sechs Württemberger dabei. Interne
Angelegenheiten waren das Eßlinger Treffen zwischen den Eßlinger Sportfreunden
und dem SSV. Ulm. […]
Auf den Sirnauer Wiesen bewies der SSV. erneut seine famose Spätform. 0:6
blieben die Gastgeber im geschlagenen Feld.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); Stuttgarter Kickers - Sportfreunde Stuttgart
1:0 […]
Mit restloser Higabe haben die noch am Tschammerpokal beteiligten Vereine ihre
letzen Kämpfe erledigt. In vier Spielen waren sechs Württemberger dabei. Interne
Angelegenheiten waren der Degerlocher Lokalkampf zwischen den Kickers un den
Sportfreunden. […]
In Degerloch gewannen die Kickers mit dem knappsten aller Siege - 1:0. […]
Am hitzigsten wurde in Degerloch zwischen den Kickers und Sportfreunde gekämpft.
Bereits nach einer Viertelstunde schossen die Kickers nach mancherlei Hin und Her
vor dem Sportfreundetor den Siegestreffer, von dem niemand glaubte, daß er der
einzige Treffer des Tages bleiben sollte. Aber die Hintermannschaften beider Vereine
ließen sich nicht mehr überwinden. Selbst Elfmeter, einer für die Kickers, einer für die
Freunde konnten am Ergebnis nicht mehr ändern. Das Stürmerspiel der Kickers war
um eine Kleinigkeit besser, was letzten Endes den Ausschlag gab. Im übrigen bot
das schon am Sonntagvormittag durchgeführte Treffen keineswegs Sommerfußball.
Innerhalb und außerhalb der Schranken herrschte riesige Anteilnahme und die
Schlußminuten verliefen geradezu hochdramatisch.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
25. Juni 1938
„Tschammer-Pokal (3. Hauptrunde); F.S.V. Frankfurt - Offenbacher Kickers 4:1
[…]
Frankfurt hatte ein wichtiges Pokalspiel. Das Treffen des Fußballsportvereins gegen
die Offenbacher Kickers wurde an einem schwülen Samstagabend ausgetragen und
hatte trotzdem fast viertausend Zuschauer. Man wollte sehen, ob die Form der
Bornheimer auch einem so ernsten Gefecht standhielte. Nun, sie hat sich wirklich
bewährt, selbst wenn man festtellt, daß die Leistungen oft auf die Stufe des
Sommerfußballs laufen. Aber was will man dagegen tun? Die Tore des 4:1-Spieles
waren keineswegs alle unvermeidlich, aber die Kickers kämpften im Sturm derart
unfruchtbar, daß sie keinen Sieg verdienten. Sie verloren peinlicherweise ihren
starken Stürmer Staab, der vom Feld geschickt wurde und am Beginn der
Punktespiele natürlich sehr unangenehm fehlen wird. Das Spiel war kein
Zuckerlecken.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Endrunde um die Deutsche Meisterschaft
Endspiel
26. Juni 1938
„Endspiel um die Deutsche Meisterschaft; Hannover 96 - F.C. Schalke 04 3:3 (0:2,
3:3) n. Verlängerung […]
H a n n o v e r: Pritzer - Sievert, Petzold - Jakobs, Deike, Männer - Malecki, Pöhler,
E. Meng, Lay, R. Meng. S c h a l k e: Klodt - Sontow, O. Tibulski - Bornemann,
Gellesch, Berg - Mecke, Szepan, E. Poertgen, Kuzorra, Kalwitzki. […]
Kurz vor 4 Uhr sprinten die Mannschaften ins Feld, zuerst die Titelverteidiger aus
Gelsenkirchen. Die Hannoveraner werden von ihrem äußerst zahlreichen Anhang
mit gewaltigem Beifall begrüßt. Der Himmel ist leicht bedeckt, ein steifer Wind fegt
vom Marathontor über den Rasen. Die Spielführer Männer und Kuzorra werden vom
Schiedsrichter Peters-Berlin zur Platzwahl beordert. Männer ist der Glücklichere und
wählt für seine Mannschaft den Rückenwind. […]
Pörtgen eröffnet den Kampf mit einer Vorlage an Szepan, aber schon fährt Männer
störend dazwischen. Malecki kommt gut auf der Flanke durch, gibt an E. Meng, doch
der Mittelstürmer ist noch nicht warm, sein Start war zu langsam. Hannover drückt
aufs Tempo. Man weiß, daß man jetzt, vor dem Wechsel, die günstigeren
Bedingungen für sich hat und versucht, sie weidlich auszunutzen. Linksaußen Meng
schießt zu schwach, Klodt nimmt auf, ebenso einen Fernschuß von Lay. […]
Dann läuft die erste gute Schalker Kombination zusammen, von Bornemann über
Berg und Szepan zu Kuzorra, doch der Ernst wird abgedrängt. Zwei Freistöße für
den Herausforderer folgt ein Flankenlauf R. Mengs, doch bei dessen guter
Hereingabe ist Bornemann schneller am Ball als Malecki. Im Gegenstoß bedrohen,
gut kombinierend, Kuzorra - Mecke - Szepan Hannovers Tor, doch der blonde Fritz
schießt schwach und schlecht placiert. […]
Nach zehn Minuten weiß man aus dem, was man bisher gesehen hat, noch nicht viel
zu formen. Das Schalker Spiel läuft nicht, soviel steht jetzt schon fest. Aber auch bei
Hannover sind die Zusammenhänge noch zu vermissen. Gut arbeiteten hier, wie
erwartet, die Außenläufer Jakobs und Männer, die sich nicht nur mit aller Kraft aus
Szepan und Kuzorra konzentrieren, sondern auch viel für den Aufbau tun. Die
Verteidigung der Knappen ist noch nicht recht im Tritt (und kam es auch nicht, wie
sich später herausstellte!) […]
Dem vierten Freistoß für Hannover folgte der erste für Schalke. Die Vergehen sind
alle leichter Art, werden aber von Peters richtig geahndet. Ein schöner Angriff der
Roten kommt über Pöhler zu Malecki; der Rechtsaußen wird aber von Tibulski fei
gesperrt, der Ball rollt ins Aus. Berg zeigt feines Außenläuferspiel, geht oft mit in den
Angriff. Kuzorra vertritt ihn dann sofort in der Deckung. So gibt Berg, weit aufrückend,
eine gute Vorlage an Kalwitzki, sauber kommt der Ball, ganz knapp fegt des
Rechtsaußens Schuß am Pfosten vorbei; das war die erste ganz klare Chance des
Kampfes! Gleich darauf fegt ein Kuzorra-Schuß gen Hannover, aber Pritzer ist
wachsam und packt zu. […]
Jetzt steigt die erste Ecke für Schalke; Kalwitzki gibt sie miserabel herein, so daß sie
leicht gewehrt werden kann. Gellesch beginnt wieder einmal, sich in den Ball zu
verlieben. Er gibt ihn nicht her, foppt Lay ein- , zweimal, gibt zur Mitte. Pörtgen
spurtete heran, Pritzer kommt heraus, Pörtgen foult ihn; Strafstoß für Hannover. Und
dann wird es gefährlich vor Klodt. Malecki wird gut eingesetzt, gibt ab, bekommt den
Ball wieder und … schießt haarscharf am Torkreuz vorbei. Zwei Vorlagen aus
Schalkes Deckung treffen den Linksaußen Mecke in bester Position an, aber der
Junge ist seiner schweren Aufgabe nicht gewachsen; ihm mißlingt sehr viel. Hier ist
Schalkes großes Manko. Kuzorra geht allein ab, dribbelt sich meisterhaft ab, gibt an
Pörtgen, der sofort und placiert schießt; Malecki fliegt in die bedrohte Ecke und dreht
das Leder zur zweiten Ecke ab. Diesmal tritt sie Kalwitzki, um die Sache kurz zu
machen, gleich ins Aus! Es gibt dann einige Freistöße hüben und drüben, die
meisten gehen zu Lasten Schalkes, aber, wie gesagt, die Vergehen waren wohl
Regelverletzungen, aber harmloser Natur. […]
Schalke ist mit der Zeit besser ins Spiel gekommen. Der Drei-Männer-Sturm aus
Hannover scheint für Schalkes Hintermannschaft keine ernsthafte Gefahr zu sein.
Das Zusammenspiel der Knappen ist zwar noch nicht längst so, wie man es aus
großen Tagen der Königsblauen kennt, aber es läuft doch jetzt besser. Der
Titelverteidiger ist anscheinend auf dem Weg, erneut das Endspiel zu gewinnen. […]
Mecke tritt Schalkes dritte Ecke gut, Bergs Kopfball hält Pritzer unter Aufbietung allen
Könnens. Dann fällt das erste Tor des Tages. Szepan hat Kalwitzki bedient und ist
dann in seiner typischen Art freigelaufen; er erwartet die Flanke des Rechtsaußen,
doch ehe sie ihn erreicht, hat Sievert den Ball mit der Hand weggeschlagen. Es war
nicht weit im Strafraum, aber es war nun einmal drin! Peters Elfmeterentscheidung ist
daher korrekt. Pörtgen täuscht, Pritzer läuft nach links, aber auf der anderen Seite
geht der Ball hinein. Pörtgen macht einen Luftsprung und wird gebührend
beglückwünscht. Das Spiel steht 1:0 für Schalke in der 26. Minute der 1. Halbzeit.
[…]
Immer wieder stellt sich Szepan famos frei, seine Arbeit ist heute, von
Schwächemomenten abgesehen, außerordentlich nützlich und wertvoll. Sein
Querpaß geht zu Berg, der wieder hinüber gibt an Kalwitzki. So reißt man
gegnerische Deckungen auf, wenn auch diesmal Kuzorras abschließender Schuß
über die Latte zieht. Schalke sucht mit Macht die endgültige Entscheidung und
scheint sie auch in der 33. Minute gefunden zu haben. Es war ein Tor, wie man es
nur ganz, ganz selten sieht. In den Pressekabinen ließen die nüchternen Kritiker die
Bleistifte fallen, sprangen auf und klatschten stürmisch Beifall. So war es! Aus der
Schalker Deckung war eine weite Vorlage nach vorne gekommen, etwa auf die (vom
Schalker Sturm aus gesehen) linke Ecke des Strafraums. […]
Szepan war schon gestartet, als man noch nicht ahnen konnte, was los war. Pritzer
fegte aus dem Tor und kam mit dem blonden Fritz zusammen an den Ball. Der
Schalker besiegte den Hüter, umging, geschickt den Gestürzten und gab ein
Maßvorlage an Pörtgen, der den einzigen noch übrig gebliebenen Deckungsmann
auf sich zog und in diesem Moment an Kalwitzki abspielte. Der Rechtsaußen setzte
darauf einen so sauberen, ruhig bedachten, in Hannovers Kasten, daß es auch für
den inzwischen zurückgeeilten Pritzer nichts mehr zu halten gab. Schalke lag in der
ersten Halbzeit, gegen Wind und Sonne spielend, mit 2:0 in Front. Wer zweifelte
noch an seinem Siege? Doch, viele zweifelten daran, in erster Linie die 11 Mannen
aus der Leinestadt. Sie gaben sich keinen Augenblick geschlagen. Malecki holt sich
das Leder, kämpft sich gut an Tibulski vorbei, doch dann ist seine Flanke zu hart, als
daß sie einer der reichlich spät gestarteten Innenstürmer annehmen könnte. Malecki
tritt auch gleich darauf Hannovers erste Ecke, die abgewehrt wird. Pörtgen geht
einen Gegner regelwidrig an und muß eine Verwarnung einstecken. Mit einem Angriff
der Roten geht die erste Halbzeit ihrem Ende entgegen. Der Linksaußen R. Meng
gibt mit dem Kopf den Ball gefährlich vor das Schalker Tor, und nur um den Bruchteil
einer Sekunde ist Klodt vor dem heranbrausenden E. Meng am Ball. Peters pfeift zur
Pause. […]
Die Kapelle spielt das Westfalenlied; es wird schweigend angehört. Alsdann spielt die
Kapelle das Lied der Niedersachsen. Zögernd erst fallen die Schlachtenbummler aus
Hannover ein, dann steigert sich der Chor, schließlich wächst er sich um wahren
Trutzgesang aus. Es ist, als wollten die Niedersachsen zeigen, daß sie trotz des 0:2Standes die Sache noch lange nicht verlorengaben. Warum soll gegen die Knappen
nicht wahr werden, was gegen den HSV. gelang? Als die Pause zu Ende ist und die
Mannschaften erscheinen, werden die Hannoveraner mit einem beispiellosen
Aufmunterungsgeschrei begrüßt. Ein Sprechchor gellt auf: Eins - zwei - drei, es ist
noch lange nicht vorbei! Gleich heißts 2:1! […]
Mit Hochdruck beginnen die Herausforderer den zweiten Akt. Malecki kommt zum
Schuß, der abgewehrt wird, der Ball ist wieder in seinem Besitz, wird von ihm zum
hereinlaufenden Linksaußen Meng gegeben. Dessen Schrägschuß kann Klodt wohl
noch berühren, aber seinen Flug nicht mehr hemmen. Hannover hat auf 1:2
aufgeholt! Ein Beifallsorkan braust durch die Lust zwischen den mächtigen
Steinquadern, der schier kein Ende nehmen will. Jetzt ist wieder alles drin, schreit ein
Begeisterter. Der Ausgleich scheint auch wirklich da zu sein, als R. Meng, in die Mitte
gelaufen, auf der Fünfmeterlinie zum Schuß kommt. Doch im letzten Augenblick hat
sich Tibulski dazwischen werfen können, so daß der Ball hoch über den Balken geht.
Die Massen sind in wilder Erregung. Was nicht aus Gelsenkirchen selbst stammt, will
nun Hannover siegen sehen. Das war auch in Paris so, als wir 2:0 führten und die
Schweizer auf 1:2 herankamen, und das wird immer und überall so sein! Die
Schalker sammeln sich langsam wieder. Pörtgen kommt durch, findet aber in dem
herauslaufenden Pritzer seinen Meister. […]
Die folgende Schalker Ecke wird diesmal von Kalwitzki gut getreten, Pritzer muß sich
mächtig strecken, um den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Nun kommen die
Knappen wieder dran. In verwirrend schnellem Flachpaß kommt das Leder von
Kuzorra über Kalwitzki mannshoch zu Pörtgen, der Kopfball des Mittelstürmers zischt
am Torkreuz vorbei ins Niemandsland. Einen Freistoß schräg vor dem Strafraum der
Hannoveraner, in etwa 20 Meter Entfernung, schießt Szepan weit am Pfosten vorbei
ins Aus. Hannover tritt einen Eckball, den Sontow erledigt. Ebenso verfährt Deike, als
Mecke den nächsten Schalker Eckball tritt. Kalwitzki spielt sich schön frei, gibt gut an
Szepan, aber dessen scharfen Schuß kann Pritzer, gut stehend, sicher parieren. […]
Jetzt aber scheint das Schicksal des Tages endgültig besiegelt. Pörtgen hat sich
seiner Bewachung geschickt entzogen, die prompt folgende Vorlage gut
angenommen und ist abgebraust. Den entgegenkommenden Deike umgeht er fein,
leicht hat der Ball dessen Sohle dabei berührt, die Kugel senkt sich über den
startenden Pritzer hinweg ins Netz. Warum die Sechsundneunziger hier stark
protestieren, entzieht sich unserer Kenntnis. Jedenfalls genügen diese Proteste, um
das Volk in Raserei zu versetzten. Man witterte irgend etwas, und wußte nicht was.
Alle Proteste alles Pfeifen half nichts. Schalke führte 3:1 […]
Unentwegt, ohne Anzeichen körperlicher Ermüdung, kämpften die Roten gegen den
Feind und das Schicksal. Unentwegt feuerten die Schlachtenbummler die Kämpfer
an. Immer wieder ist dicke Luft vor Klodt. Die Sechsundneunziger werden immer
besser, immer geschlossener ihre Mannschaftsarbeit. Die Außenläufer Männer und
Jakobs schuften enorm, und im Angriff wird jede sich bietende Chance, sieht sie
auch noch so aussichtslos aus, wahrgenommen. Bei Schalke knistert es bedrohlich
im Gebälk seiner Tordeckung. Hier war manches nicht in Ordnung, besonders
Bornemann geriet, je länger je lieber, ins Wackeln, und auch ein Tibulski kann
schließlich nicht alle Fehler der Kameraden ausgleichen. […]
Es kommt die 32. Minute nach dem Wechsel und mit ihr das zweite Tor für
Hannover. Eine Ecke für die Roten gibt R. Meng flach an den Torpfosten herein, der
Ball hat augenscheinlich tückisches Effet, Gellesch nimmt ihn an, wird seiner nicht
Herr und von ihm prallt die Kugel ins Netz. Der Abstand hat sich 2:3 verringert. […]
Die Erregung der Massen steigt von Minute zu Minute. Man will den Ausgleich
erleben, zum Donnerwetter auch. Und wer genau hinsieht, dem entgeht es nicht, daß
Schalke nachläßt im Tempo. In der Mehrzahl der Einzelkämpfe bleiben die
Hannoveraner Sieger, viele Abschläge glücken den Knappen vorbei. Sie scheinen
das selbst zu fühlen. Denn je weiter die Zeit fortschreitet, desto mehr spielen sie auf
Torsicherung. Doch auch die Arbeit des Drei-Männer-Sturms im rotem Hemd bleibt
vorerst erfolglos. Vergeblich versucht Malecki rechts durchzukommen. Tibulski paßt
auf ihn auf, wenn er hier und da mit Bornemann fertig geworden ist. […]
Auf der Gegenseite liegen Kalwitzki und Pörtgen stets auf der Lauer. Und einmal
glückt es. Pörtgen entwetzt seinen Bewachern, geht in schnellem Lauf durch und
schießt ein. Peters erkennt den Treffer aber wegen Abseits nicht an. Der Verfasser
hat die Abseitsstellung nicht wahrgenommen, aber ihm und andere, die besser
postiert waren als der Schreiber, haben deutlich gesehen, daß Pörtgen bei
Ballannahme etwa ein Meter abseits gestanden ist. Alles macht sich auf einen
knappen Schalkesieg gefaßt. Nur, wie gesagt, die wackeren Hannoveraner nicht. Mit
unerschütterlichem Mut, immer wieder angefeuert von ihrer Begleitschar, berennen
sie die Schalker Festung. Sie haben gemerkt, daß der Meister hier verwundbar ist,
und sie lassen die Hoffnung nicht sinken, bis zum Schlußpfiff. […]
Wir packen Block und Bleistift weg, berechnen die Minuten, die zur Arbeit bleiben.
Nur Sekunden sind noch zu spielen. Wir sind schon auf dem Sprung zum
Pressewagen. Da geschieht es. Bei einem Sechsundneunziger Angriff hat Klodt kurz
gefaustet, die Vorderleute bringen die Kugel nicht weg, sie kommt E. Meng vor dem
Fuß. Der haut drauf und unter einem unbeschreiblichen Beifallsgeheul ist der
Ausgleich gefallen. Peters pfeift ab und gleich an zur Verlängerung. […]
Es ist ein Glück, daß die drückende Schwüle des Sonnabends, die das Verweilen in
der Reichshauptstadt zur Qual machte, einer kühleren Temperatur gewichen ist.
Denn eine Verlängerung in einem solchen Spiel ist schon bei normalem Klima eine
Tortur! Und obwohl es nicht übermäßig heißt ist, zeigt sich doch bald, daß man
hüben und drüben mit seinen Kräften zu Ende kommt. Die Schalker zeigen die
deutlicheren Ermüdungserscheinungen, die Sechsundneunziger stehen etwas
besser durch. Aber auch sie bringen die Kraft nicht mehr auf, eine Entscheidung und
dem deutschen Fußballsport schon heute den Meister der Spielzeit 1937 / 38 zu
geben. […]
Einmal scheint es so weit zu sein. Pörtgen ist frei durch, etwas acht Meter vor dem
Tor, hat glatte Schußbahn. Aber Körper und Geist sind zum müden zum richtigen
Entschluß; anstatt zu schießen, gibt Pörtgen weich nach innen, wo außer den roten
Verteidigern niemand steht. Dann faustet Klodt einmal sehr kurz, und auch hier geht
der Kelch nur eben noch an ihm vorbei. Hüben und drüben gibt es noch eine Ecke,
die jeweils ergebnislos verläuft. Es wird gewechselt, und es geht weiter. Kalwitzki fällt
einmal glatt um, ganz allein und ohne Ball. Pritzer und Klodt haben einige harmlose
Sachen zu halten. Es gelingt nichts mehr. Noch einmal geht das Schalker Paar
Kuzorra - Szepan in verwirrendem Zusammenspiel durch, bis in den Strafraum. Fritz
legt dem Ernst vor -- Passierts? Alle Augen haften am Schalker Kapitän. Aber
Petzold springt in den Schuß, der zur Ecke prallt. […]
Die Sensation des Endspiels von 1936 zwischen dem Club und Fortuna bleibt aus.
Die 30 Minuten der Verlängerung sind herum. Peters pfeift ab, Schalke 04 und
Hannover 96 trennen sich 3:3 unentschieden. […]
Schalke hätte dieses Endspiel ohne Klodt wohl verloren. Mag er beim dritten Treffer
der Hannoveraner nicht ganz freigesprochen werden können von Schuld, wie viele
schwierige Situationen klärte er dafür, die unrettbar schienen. Wie sicher und weich
(manchmal übertrieben elegant mit ausgestrecktem Armen, anstatt anzuziehen) griff
er die schärfsten Bälle und wie entschlossen ging er heraus. Er hat manche
Aehnlichkeit mit Raftl. […]
Sontow machte uns im Januar beim Pokalendspiel gegen Fortuna viel Freude. Er
was auch diesmal von den beiden Verteidigern der sichere, entschlossenere, vor
allem aber wendigere. Wenn Richard meng nicht so unwiderstehlich losziehen
konnte, wie oft in den Gruppenspielen, dann war das sein Verdienst. Aber oft genug
braucht er Hilfe von Gellesch und besonders von Tibulski. Das Verteidiger-Problem
bleibt bestehen. […]
Bornemanns Aufgabe dünkte uns von vornherein gefährlich, da ausgerechnet er mit
seinem kräftigen, schweren Athletenkörper gegen den geschmeidigen,
aalgewandten, tänzelnden und dabei keineswegs verspielten Malecki von Natur
einen doppelt schwierigen Stand hatte. Er mußte ihn gar zu oft passieren lassen und wehe, wenn nicht Tibulski immer und immer wieder blitzschnell aufgetaucht und
den drohenden Schaden ausgebessert hätte. Zu loben ist Bornemanns
unverdrossenes, aufopferndes Kämpfen. […]
Gellesch holte sich manchen Sonderbeifall fürs eine feine Ballführung, die leichte,
flüssige Art seines Paßspiels. Welch prachtvoller Kopfstoß was das außerdem, den
Pritzer nur in blinder Reaktion meistern konnte. Aber je heftiger der Kampf tobte, je
mehr es hieß: zerstören, desto unglücklicher fühlte sich unser bewährter
Nationalspieler. Nahkampf ist nun einmal nicht seine Stärke. Und dann solches
Selbsttor-Pech! […]
Tibulski war zweifellos Klodts zuverlässigster Mitarbeiter. Viele, die gemeint hatten,
einen nur elegant spielenden Ueber-Techniker am Werk zu sehen, wurde vielleicht
enttäuscht durch die schmucklose, sachliche Art, wie Tibulski stoppte. Aber gerade
das bewundern wir an Tibulski. Er galt früher als verspielter, manchmal sündhaft
leichtsinniger, gar zu riskant auftretender Läufer. Mit der Verantwortung auf diesen
Posten wuchs auch sein Verantwortungsbewußtsein. Es ist erstaunlich, wie er den
Riesenradius seines unermüdlichen Schaffens beherrschte, hier aushalf, dort
aushalf, niemals unnötige Einlagen wagte wie früher. Und wenn Schalke drängte,
ohne E. Meng aus den Augen zu lassen, seinen feinen sauberen Paß für den Aufbau
einsetzte. Darin übertrifft er zweifellos seine internationalen Kollegen; er sucht stets
mit sicherem Blick einen Kameraden, dem er selbst aus dichtestem Gewimmel den
Ball zuspielen kann. Hat man je den Eindruck gehabt, seine kleine Figur sei ein
wesentlicher Nachteil? Dafür beherrschte er den Ball auch in den oberen Etagen
durch seine Sprungkraft und das sichere Kopfspiel. Daß auch er manchmal in den
Strudel der Auflösung geriet, über den Ball trat, falsch angriff, sich bluffen ließ - ist bei
dem Riesenpensum nicht verwunderlich. Tibulski hielt den Kampf stand fest, wenn
alles wankte. Darum möchten wir ihm die beste Zensur von allen Schalkern geben.
[…]
Berg käme vielleicht im Angriff noch wirksamer zur Geltung, obwohl er mehr
natürlichen Zerstörungsinstinkt mitbringt, als Gellesch, dem er dafür aber an
Sicherheit und Variation des Paßspieles nachsteht. Er spielt unauffälliger, aber
gleichmäßiger. Außerdem ließ ihm der vortreffliche Gegenspieler Pöhler nicht viel
Zeit und Raum zu eigenen Aktionen. […]
Kalwitzki konnte, wie schon so oft der Match-Gewinner sein. Vor der Pause verstand
er es nicht, die verschiedenen Fehlschläge des Ersatzverteidigers Petzold
auszunutzen, später wurde Petzold immer besser und was Kalwitzki eingefallen sein
mag, als er in der Verlängerung freistehend vor dem Tor in allerbester Schußsituation
wie hypnotisiert den Ball dem Verteidiger zurückpaßte statt einzuschieben, wird ein
ewiges Rätsel bleiben. […]
Szepan gefiel und von Anfang an durch seine große Aktivität. Er und sein Schwager
waren es, die Hannovers stürmische Eröffnungsoffensive zum Stehen brachten. Sie
wandten das bewährte Schalker Rezept an, wenn es mal drunter und drüber geht;
vor allem einmal den Ball halten, ihn in den eigenen Reihen wandern lassen, damit
die Mannschaft die Balance findet. Das half auch hier. Szepan hatte es insofern
leichter, sich mit seinen Paßbällen zu entfalten, seine Langsamkeit trat um so
weniger in Erscheinung, als Männer sein Gegenspieler, sich wider Erwarten nicht viel
um seine Deckungspflichten kümmerte, während sich Kuzorra fast stets von Jakobs
verfolgt und bewacht sah. Trotzdem entwickelte Kuzorra vor der Pause viel Wirkung,
die noch mehr zutage trat, wenn nicht Mecke ausgefallen wäre. Es war Pech, daß
dem jungen Urban-Ersatz gleich zu Anfang alles mißlang und er durch unnötige
Fouls, die Schalke viel Sympathie unter den Zuschauern kostete, die Nerven für ein
solches Spiel verlor. […]
Nach dem Wechsel mußten beide Strategen häufig ausgedehnte Ruhepausen
einlegen, namentlich Kuzorra - wie wir hören durch Verletzung behindert - tauchte
nach der Pause ganz unter. Szepan spielte oft nahezu aus dem Stand, aber … er
stand eben meist richtig. Er bekam Bälle, um derentwillen Durchschnittsspieler 20
Meter hin- und herlaufen müssen. […]
Wie dann die beiden, Szepan und Kuzorra, in der zweiten Hälfte der Verlängerung,
als alles absackte, die zweite Luft bekamen, das Spiel an sich rissen und mit
unnachahmlichen Duetts auf eigene Faust beinahe bloß durch die Kraft ihrer
Persönlichkeit, ihre Ruhe und Beherrschtheit in solchen nervenaufpeitschenden
Momenten den Kampf entschieden - das gehörte zu den schönsten Erinnerungen
dieses packenden Ringens. Hier in dieser kurzen Phase allein zeigte sich ihre
Klasse. Es fehlten nur einige Gramm Energie, und man hätte schreiben können wie
damals nach der Schlacht im Poststadion; Ernst und Fritz retten das Spiel. […]
Pörtgen fand in Erich Deike einen sehr vorsichtigen, aufgeweckten Gegenspieler, der
ihm kaum Zeit zu seinen Kapriolen ließ. Und trotzdem entschied ja beinahe Pörtgens
typisches metorenhaftes Auftauchen, heranpirschen, Heranschlängeln den Kampf.
Viele schwören, sein viertes Tor sei nicht abseits gewesen. Ob abseits oder nicht - es
war ein feiner Treffer. Auch das dritte war sein Werk. Mochte auch der Mittelläufer
des Gegners die willkommende Vollstreckung in seinem Auftrag unfreiwillig
übernommen haben. Die Art, wie er sich durchjonglierte, war das Tor wert; so
unverdient es für Schalke gerade zu diesem Zeitpunkt erschien. Als Sturmführer aber
bot Pörtgen weit weniger als sonst, so daß man die Ansicht vieler Knappen-Freunde,
Berg würde mehr Stoßkraft in den Angriff bringen, immerhin verstehen kann. […]
Die Norddeutschen verrieten in ihrer Spielauffassung mehr Reife als ihnen die
meisten der 85.000 Zuschauer wohl zutrauten. Am meisten mag verblüfft haben, daß
der Angriff besonders zu Spielbeginn, ein betont flaches Zusammenspiel forcierte
und damit den Ball dem scharfen Wind aus den Klauen nahm. Aber nicht nur flach,
sondern auch schnell wurde kombiniert. Kein übermäßig langes Ballhalten, sondern
möglichst Weiterpassen im Lauf. Mochten die Norddeutschen dieses Spiel auch nicht
immer durchhalten, daß sie es beherrschen, beweist ihr Format. […]
Pritzer im Tor lieferte ein furchtloses, verwegenes, manchmal zu gewagtes
Hüterspiel. Er verzichtete auf alle Schönheit der Arbeit, sondern er kannte nur eine
Parole; Zweck und Erfolg. Seine Fantechnik ist unentwickelt, aber er hat wenigstens
das Herz herauszugehen. Beim ersten und dritten Tor verlor er allerdings mit dieser
Va-Banque-Methode. […]
Sievert kaufte Mecke schnell den Mut ab; trotzdem brachte er mit seinem besonders
zu Anfang sehr unsicheren Spiel die Hannoveraner-Anhänger in manche
Angststimmung hinein. Später kannte er keine Hemmungen mehr, dann räumte er
auf, ohne allerdings im Stil so klar zu spielen wie […]
Petzold, sein Nebenmann. Daß dieser Ersatzspieler sich nach den anfänglich
verheerenden Unsicherheiten so famos in Schlag bringen würde, hätte man nicht für
möglich gehalten. Kalwitzki zog dann oft den Kürzeren, und wenn Petzold irgendwie
Zeit hatte, versuchte er die Bälle schön genau berechnet im Querpasschlag hinüber
in den eigenen Angriff zu befördern. […]
Um Jacobs hatten die Hannoveraner wegen seiner Verletzung am Kopf Sorgen. Aber
der zähe Fliegersoldat ließ sich nichts merken. Er trat vielleicht nicht so in den
Vordergrund wie sein lebendigerer Nebenmann Männer, dafür erfüllte er seine
Deckungsaufgabe (wegen Kuzorra) gewissenhafter als der gewagter auftretende
Männer. Jacobs Stärke aber ist der genau, leichte, flache Paß aus dem Fußgelenk.
[…]
Ernst Deike, der zweifache Pechvogel, der die Elfmeterhand machte und das
Selbsttor fabrizierte, kann sich rühmen, Pörtgen vom ersten Augenblick richtig
eingeschätzt zu haben. Und schien Ernst sogar beweglicher zu stoppen als sein
internationaler großer Bruder. Deike fesselte sich nicht so sehr zwischen seine
Verteidiger, sondern orientierte sich, wie es richtig ist, mehr nach seinem
Gegenspieler - und das war besonders bei Pörtgens Beweglichkeit sehr wichtig. […]
Männer übernahm die Rolle des getarnten Offensivmittelläufers. Seine Schnelligkeit
nach Schweinfurter Art gestattete ihm, Szepan oft außer Reichweite zu lassen und
sich im Mittelfeld hervorzutun. Famos wußte er seinen Angriff immer wieder mit
Vorlagen einzusetzen, weit rückte er in seiner temperamentvollen Art zu seinem
Sturm auf, und wenn hinten Gefahr drohte, war er blitzschnell zurück und bewies
seine gerühmte Kunst des Nahkampfes. Jedenfalls fiel er von allen Hannoveranern
durch sein Riesenpensum, seine geschmeidige Ballführung am meisten auf. […]
Malecki hat sich von seiner Krise erholt, die ihn ausgerechnet in den letzten
Gruppenspielen in der Vorschlußrunde befiel. Wieselflink und leichtfüßig eilte er die
Linie entlang, drängte trotz seiner Federgewichts mit Wucht immer aufs Tor - und
seine Flanken waren bei zwei Toren mittelbar entscheidend für den Hannoverschen
Triumph. Vielleicht beschäftige man den Internationalen gar zu stark, besonders vor
der Pause. Er wurde dadurch überanstrengt, so daß ihm später manches mißlang,
was für seine feine Balltechnik sonst ein Kinderspiel ist. In der zweiten Hälfte der
Verlängerung bekam er - offenbar durch Überanstrengung - einen Wadenkrampf.
Immer wenn Malecki drohend auftauchte, gab es Unruhe in Schalkes hinteren
Reihen. Praktisch beschäftigte er oft zwei Gegner, Bornemann und Tibulski. […]
Pöhler bedeutete für uns die freudigste Ueberraschung in den Reihen
deskommenden (?) Meisters. Ein Halbstürmer, der seine Aufgabe sehr klug
verstanden hat. Er kämpfte, ohne sich zu überhasten. Er behält Uebersicht, ohne zu
zaudern. Er paßt, ohne einseitig zu werden und - er hat Schußmut. Pöhler sorgte
zusammen mit Lay immer für System im Angriff. Daß ihm manches Leichte mißlang,
ist bei der ungeheuren Nervenanspannung verständlich. Uns machen alle seine
Schwächen im Glauben an dieses Talent nicht irre. […]
Die beiden spielerisch verwandten Brüder Meng muß man tatsächlich auch in der
Kritik in einem Atem nennen. Ihr großes Verdienst war es, die Schalker Abwehr
dauernd unter Druck gehalten zu haben. Manchmal hätte man allerdings weniger
mehr erreicht, wenn nämlich ein ruhiges Stoppen, Schauen, Passen wertvoller
gewesen wäre als überhastetes Losziehen und Draufgehen. Die Attacken auf den
Torwart übertrieb, namentlich Erich, allerdings wurde gerade er nicht zart angefaßt.
Viele Anhänger waren nicht mit ihnen zufrieden, wir halten ihre stürmische Art für
sehr wertvoll. Richard wurde besser, je länger das Spiel lief. In allen brenzlichen
Situationen vor dem Schalker Tor waren die beiden Wirbelwinde zur Stelle. […]
Man kann Hannover wirklich gratulieren, daß sie zum beruhigenden Ausgleich
zwischen diesen hastigen Elementen des Sturmes den abgeklärten, bedächtigen,
überlegten Lay haben, der die überschäumenden Energien der Brüder mit seinem
ruhigen Paß, seinem Ballhalten im richtigen Augenblick, seine netten Tricks
sozusagen kanalisiert. Die Zweikämpfe der beiden feinen Techniker Lay - Gellesch
gehörte zu den spielerisch und sportlich schönsten Szenen des Kampfes.
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Spiel um den 3. Platz
26. Juni 1938
„Endrunde um die Deutsche Meisterschaft (Spiel um den 3. Platz); Hamburger S.V. Fortuna Düsseldorf 0:0 in der Verlängerung abgebrochen […]
H a m b u r g: Warning - Bohn, Reinhard - R. Dörfel, Weber, Kahl - Sikorski, Noack,
Höffmann, F. Dörfel, Carstens. D ü s s e l d o r f: Pesch - Bach, Janes - Bender,
Mehl, Heibach - Albrecht, Schubarth, Pickartz, Zwolanowski, Kobierski. […]
Zum Austragungsort für den Kampf um den 3. Platz in der deutschen
Fußballmeisterschaft war in diesem Jahr Bremen bestimmt worden. Die Hanseaten
bemühten sich schon lange, größere Spiele in die Bremer Kampfbahn gelegt zu
erhalten. Endlich ist ihr Wunsch in Erfüllung gegangen. Aber auch für größere
Veranstaltungen haben sie sich bestens empfohlen. Bremen ist ein dankbarer Boden
dafür, wovon sich Reichssportwart Wolz, der diesem Spiele beiwohnte, überzeugt
haben dürfte. Die Auseinandersetzung zwischen den Meistern der Gaue Nordmark
und Niederrhein hatte 10.000 Fußballfreunde auf die Beine gebracht, obgleich nicht
um einen offiziellen Titel gestritten wurde und es sich lediglich um eine schöne Geste
handelt, wenn man den in der Vorschlußrunde ausgeschiedenen Gruppensiegern die
Möglichkeit, vor der Öffentlichkeit den Beweis anzutreten, daß auch sie würdig
wären, im Endkampf um die Viktoria zu stehen. Da Zufälligkeiten im Fußball
bekanntlich eine große Rolle spielen, kann man sich gut vorstellen, daß HSV. und
Fortuna anstatt in der Bremer Kampfbahn, um einen absoluten Beweis heute im
Olympia-Stadion um das Gruppenspiel gekämpft hätten. […]
Aber die starken Männer vom Rothenbaum in Hamburg waren ebenso wie das
schöne Mädchen vom Niederrhein in diesem Jahre nicht mit der launischen Dame im
Bunde gewesen, deren Name die Düsseldorfer tragen. Aus der benachbarten
Hansastadt Hamburg ist es unter den heutigen Verkehrsverhältnissen eigentlich nur
noch ein Katzensprung zum Bremer Roland, der nebenbei bemerkt, augenblicklich
einer Operation unterzogen wird. Uns so waren zahlreiche Schlachtenbummler von
der Alster als Rückenstärkung des HSV. mitgekommen, neben denen man die paar
Rheinländer an den Fingern abzählen konnte. Wie immer bei derartigen Ereignissen
durfte auch Tull Harder nicht fehlen, der überhaupt gerne nach Bremen kommt, an
das ihn manche schöne Erinnerung aus fernen Glanztagen fesselt. […]
Die Hamburger Kolonie kam allerdings wenig dazu, ihren Herzen Luft zu machen,
und der alte Schlachtruf von Anno dazumal: Auf ihr Männer, brauste nicht ein
einziges Mal durch die Arena. Die Elf vom Rothenbaum konnte allerdings an diesem
gewitterschwülen Abend auch herzlich wenig Begeisterung auslösen, wenn man
vielleicht von den Schlußphasen dieses torlosen Spieles absieht, in dem so oder so
eine Entscheidung erzwungen werden sollte. Es lag schon ein Schuß
Fußballferienstimmung über dem Ganzen. Und recht viele Anlagen des sogenannten
Sommerfußballs sorgten auch nicht dafür, daß die Wogen hochgingen. […]
Fortunas Leistungen haben den Bremern diesmal jedenfalls mehr imponiert, als
diejenigen der Hamburger, die keinen besonderen Tag erwischt haben. Fortuna
dominierte in den technischen Belangen ganz eindeutig. Die Rheinländer haben
immer noch eine Mannschaft von Format. Auf fast allen Posten sah man feine
Techniker, die einen gekonnten Fußball hinlegten. Die Zusammenarbeit lief wie am
Schnürchen. Mit eleganter Sicherheit zeigten die Düsseldorfer ihre Kenntnisse und
waren in der ersten Hälfte dem HSV. klar überlegen. […]
Dennoch reichten diese Vorzüge nicht zum Siege aus, da im Angriff ein Mann fehlte,
der, wie einst Schorsch Hochgesang, mit Durchschlagskraft und Schußvermögen die
letzte krönenden Entscheidung herbeizuführen verstand. Mit einem solchen
Sturmführer wäre Fortuna wieder die große Mannschaft, wie in vergangenen
glorreichen Deutschmeistertagen. Der Punkt auf dem -i- fehlte, sonst ist bei dieser Elf
alles in bester Ordnung, Albrecht und Kobierski stürmten in Bremen an den Flügeln
wie einst im Mai und den jungen Innenstürmern Pickartz, Schubert und Haibach ist
das Fußballkönnen gewissermaßen in die Wiege gelegt. Der ehemalige Benrather
Pickartz machte in diesem jungen Innentrio die beste Figur. Gegen Schluß wechselte
er mit Kobierski Platz, aber auch der -Tau- konnte die ersehnte Wendung nicht
bringen. Fortunas Angriff blieb letzten Endes immer wieder an der starken
Hamburger Hintermannschaft hängen, wie überhaupt in diesem Kampf die
Hinterreihen die Lage beherrschten. […]
Der torlose Ausgang sagt ja eigentlich schon genug. Bei Fortuna war Janes der alles
überragende Mann, überhaupt, die markanteste Erscheinung auf dem Felde, der
Klassespieler, der souverän über den Dingen stand. Der junge Bach, den man für
Bornefeld eingestellt hatte, war ihm ein tüchtiger Sekundant. Pesch im Tor
vervollständigte glanzvoll dieses Trio. Mit verblüffender Sicherheit stieg der lange
Düsseldorfer hohen Bällen entgegen und selbst mit einem Elfmeter war er nicht zu
schlagen. Der einzige, der abfiel, war Bender. Mag sein, daß er einen
rabenschwarzen Tag hatte, ihm mißlang vieles, und die gefahrbedrohenden
Momente zeigten dann, daß diese nur durch die Schwächen der Hamburger Stürmer
glücklich überstanden werden konnten. Desto besser vermochte sich Mehl zur
Geltung zu bringen. Er setzte manchen Bombenschuß auf das Hamburger Tor und
fütterte den eigenen Angriff mit herrlichen, weiten Vorlagen. Auch Zwolanowski auf
der anderen Seite hat sich als ehemaliger Angriffsspieler zu einem erstklassigen
Läufer entwickelt. Und auch im Mannschaftsspiel stand er hinter der Fortuna. […]
Dennoch hätte der HSV. den Sieg erringen können, ja geradezu erringen müssen, so
paradox es klingen mag. Die ruckartigen Steilvorlagen der Hanseaten vermittelten
die weitaus zahlreicheren direkten Torchancen, die durch Benders Unsicherheit
natürlich noch wirksamer wurden. Nur vollendete Unsicherheit der rotbehosten
Stürmer und Fortunas gnädiger Beistand gewahrte Fortuna in diesem Augenblick vor
der drohenden Niederlage. […]
Auch der HSV. hatte hinten seine Stärke. Richard Dörfel als rechter Verteidiger war
der Janes der HSV.-Elf. An ihm scheiterte einfach alles. Wenn die Lage schon
verloren schien, fand der resolute Hamburger noch eine Möglichkeit zur Rettung.
Bohn war ihm ein nützlicher Nebenspieler und Warning im Tor bewies erneut, daß er
doch ein Torwächter von hoher Fähigkeit ist. Wie er z. B. kurz vor Schluß eine
Bombe von Albrecht meisterte, das war geradezu phantastisch. Es wäre noch der als
Stopper fungierende Reinhard zu erwähnen, der seinen berühmten Antipoden
Bender glatt in den Schatten stellte. Auch Reinhards Verdienst ist es nicht zum
geringsten Teil, wenn die vom Niederrhein nicht zum Siegestor kamen. Unauffällig
wirkten die Außenläufer des HSV., von denen Weber ersetzt werden mußte. […]
Im HSV.-Sturm wechselte Licht und Schatten, aber der Schatten überwog. Noack
stand im Schatten von Janes, das ihm stark auf die Nieren gegangen sein muß. Man
vermißte gänzlich seine sichere Initiative. Sein Spiel blieb durchwegs farblos. Von
Energie und Kämpfertum keine Spur. Höffmann spielte unbeherrscht. Alles war mehr
auf den Zufall eingestellt. Die klare Linie in der Angriffsführung vermißte man bei den
Hanseaten. Sikorski am rechten Flügel war heute der beste. Dörfel II und Carstens
spielten teils und teils. In der Gesamtleistung blieb alles mehr oder weniger
Stückwerk. Daß die Mannschaft zum Schluß noch stark aufdrehte, konnte mit
manchem versöhnen. […]
Ueber den Spielverlauf ist eigentlich nicht mehr allzuviel zu sagen. Ein leichter
Gewitterregen hatte den Boden reichlich glatt gemacht, womit sich der HSV. wenig
abzufinden verstand. Fortuna beherrschte anfangs das Spiel. Später kam der HSV.
etwas mehr auf, ließ aber die besten Gelegenheiten glatt aus. Torlos ging es in die
Pause. Ein auffrischender Wind ließ die Temperaturen erträglicher werden. Das Spiel
bekam etwas mehr Farbe und auch das Publikum wurde nun lebhafter. […]
Nach 15 Minuten überfuhr Janes im Strafraum Rudi Noack etwas unsanft. Carstens
trat den Elfmeter paciert in die Ecke, doch Pesch rettete hervorragend, konnte aber
den Ball nur abprallen lassen. Noack brauste heran, konnte aber in buchstäblich
letzter Sekunde von Janes noch gestoppt werden. Der Kampf wurde jetzt recht
wechselvoll. Beiderseits ging man aufs Ganze. Bohn jagte einen Prachtschuß gegen
den eigenen Pfosten, als ihm die Abwehr von einer Albrecht-Flanke mißlang. Das
war mehr als Glück, denn Warning wäre machtlos gewesen. Tore lagen jetzt in der
Luft, aber die Zeit verging, ohne daß es zu einer Entscheidung kam. Also
Verlängerung. […]
Noch einmal drehten beide Mannschaften mächtig auf. Stürmischer Beifall belohnte
die Torwächter, die wahre Glanzleistungen vollbrachten. Die Aktionen der Spieler
sind im Zuschauerraum kaum noch bemerkbar, da die Dämmerung längst schon
hereingebrochen ist. So gibt Wolz das Zeichen zum Abbruch nach 15 Minuten
Verlängerung. Ohne Entscheidung gehen die Mannschaften in die Kabinen. Als
Schiedsrichter wirkte Wettenius (Hagen, Westfalen), der eine gute Leistung
vollbrachte. Für den bereits die 50er überschrittenen Sportsfreund eine ganz
besondere Anerkennung.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Aufteilung der Bereiche
Gau 1 (Ostpreußen)
Gauliga Ostpreußen (1. Liga)
Gau 2 (Pommern)
Gauliga Pommern (1. Liga)
Gau 3 (Brandenburg)
Gauliga Brandenburg (1. Liga)
Gau 4 (Schlesien)
Gauliga Schlesien (1. Liga)
Gau 5 (Sachsen)
Gauliga Sachsen (1. Liga)
Gau 6 (Mitte)
Gauliga Mitte (1. Liga)
Gau 7 (Nordmark)
Gauliga Nordmark (1. Liga)
Gau 8 (Niedersachsen)
Gauliga Niedersachsen (1. Liga)
Gau 9 (Westfalen)
Gauliga Westfalen (1. Liga)
Gau 10 (Niederrhein)
Gauliga Niederrhein (1. Liga)
Gau 11 (Mittelrhein)
Gauliga Mittelrhein (1. Liga)
Gau 12 (Hessen)
Gauliga Hessen (1. Liga)
Gau 13 (Südwest)
Gauliga Südwest (1. Liga)
Gau 14 (Baden)
Gauliga Baden (1. Liga)
Gau 15 (Württemberg)
Gauliga Württemberg (1. Liga)
Gau 16 (Bayern)
Gauliga Bayern (1. Liga)
Gau 1 (Ostpreußen)
26. Juni 1938
„In Königsberg wird noch in dieser Woche der Pokalsieger ermittelt. Im Endspiel
stehen der VfB. und überraschenderweise ASCO. […]
Der VfB. siegte in der Vorschlußrunde über den MTV. Ponarth 4:0 und ASCO gegen
die Gauligamannschaft von Prussia Samland 2:1 nach Verlängerung.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Endrunde um die Ostpreußen-Meisterschaft
Gruppe 1
4. Spieltag
16. Januar 1938
„Endrunde um die Ostpreußen-Meisterschaft, Gruppe 1 (4. Spieltag); Hindenburg
Allenstein - Yorck Boyen Insterburg 3:2 (0:1) […] Weitaus an erster Stelle stand
an diesem Sonntag das Allensteiner Treffen der beiden Wehrmacht-Rivalen, in dem
Yorck-Boyen dem Gaumeister Hindenburg den Titel bereits hätte entreißen können.
Die Allensteiner Soldaten aber haben diese Hoffnungen ihrer Insterburger
Kameraden einstweilen noch zunichte gemacht, indem sie mit einem wohlverdienten
3:2-Sieg den Punktvorsprung ihres stärksten Gegners aufholten, und ihm nur noch
die Hoffnung ließen, daß sein besseres Torverhältnis zum Endsieg reichen wird. […]
Trotzdem sich Leutnant Zander und seine Hindenburger alle Mühe gegeben hatten,
den Allensteiner Garnisonssportplatz zu diesem großen Kampf in Schuß zu bringen,
war das nur in bescheidenem Maße gelungen. So mußten beide Mannschaften
schon alles hergeben, um es auf dem tiefen und gefährlich glatten Rasen zu gutem
Zusammenspiel zu bringen. Bei der hervorragenden Kondition aller Spieler gelang
aber auch das noch über Erwarten gut und gegen 2500 Allensteiner bekamen ein
erbittertes Ringen zu sehen. Es begann zwar reichlich aufgeregt, doch der rechte
Angriffsflügel der Allensteiner fand sich schnell genug zurecht und riß durch sein
schönes Zusammenspiel das Gesetz des Handelns an sich. Yorck-Boyen verwertete
aber alle Lehren der vorjährigen Katastrophe und war immer mit acht Mann auf
Deckung bedacht, wenn es gar zu brenzlig wurde. Diese Taktik wurde bei eigenen
Angriffen jedoch sofort geändert und jederzeit war auch der ganze Sturm schon
vorne, wenn es die Lage möglich machte. [...]
So wurde denn auch das erste Tor durch Dommik geschafft, als Hindenburg eben
noch in starken Angriff gelegen hatte und die Allensteiner bemühten sich vergeblich
sich vergeblich um den Ausgleich. […] Nach der Pause warf der Meister sein ganzes
Können und seine letzten Reserven in den heißen Kampf. Da mußten die Yorcker
nun schwer verteidigen und doch zusehen, wie Kieselnicki mit einem Prachtschuß
das 1:1 erreichte. Eine volle halbe Stunde blieb Hindenburg noch überlegen und
nach einer Ecke war es wieder Kieselnicki, der auf 2:1 erhöhte. Ehe dann Schlegel
das 3:1 erzielte, mußte Fortuna den Yorckern noch kräftig beispringen. In den letzten
zehn Minuten aber waren auch die ungeheuer zähen Allensteiner erschöpft und nun
bracht Yorck-Boyen vor, um durch Taeger den Endstand auf 3:2 zu stellen. […]
Gewiß hätte Hindenburg den Kampf mit etwas Glück höher gewinnen können, weil
sein Angriff die bessere Leistung zeigte. Yorck-Boyens taktische Schulung mußte
aber jedermann Respekt abzwingen. Torwart Turkowski hatte zwar etwas Glück, war
aber ebenso gut wie seine Verteidiger Acthun und Mateit. In der Läuferreihe der
Insterburger überragte Furche in der Mitte. Ausgezeichnet deckte aber auch Sander
den gefährlichen Allensteiner Flügel mit den früheren Berlinern Quast und Zilkenat.
Der Beste auf dem Platz war Allensteins Mittelläufer Pionczewski, der Yorcks
gefährlichsten Torschützen Schulz glänzend beschattete und es auch im Aufbau zu
einer großen Leistung brachte. Punkt Kaminski, der Hindenburgs besten Verteidiger
Jantz ersetzten mußte, machte das sehr achtbar und Kieselnicki war wieder einmal
ganz auf der Höhe. Seine beiden Tore konnten wirklich imponieren.“ […]
H i n d e n b u r g: Glowka - Majewski, Kaminski - Westpahl, Pionczewski, Hütt Schlegel, Kopitzke, Kieselnicki, Zilkenat, Quandt. Y o r c k-B o y e n: Turkowski Mateit, Actuhn - Sander, Furche, Wilczeck - Dommik, Taeger, Schulz, Kuschel,
Tittnack.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
York Insterb.
4
2.
H. Allenst.
4
3.
Pr. Samland
3
4.
Gedania
3
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
14:6
15:8
5:14
7:13
Pkt.
6:2
7:2
2:4
0:6
Gruppe 2
4. Spieltag
16. Januar 1938
„Endrunde um die Ostpreußen-Meisterschaft; Gruppe 2 (4. Spieltag); BuEV Danzig V.f.B. Königsberg 1:0 […]
In Danzig wollte der VfB. Königsberg den BuEV. Unter allen Umständen in seinem
Siegeslauf stoppen. Es gelang ihm aber wieder einmal vorbei, da die Danziger etwas
glücklich 1:0 siegten. Der BuEV schoß damit wieder einmal gerade so viel Tore, wie
er zum Besitz der Punkte brauchte.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Endrunde um die Ostpreußen-Meisterschaft, Gruppe 2 (4. Spieltag); M.S.V. Tilsit Masovia Lyck 3:4 […]
Auch sein Rivale Masovia mußte sich in Tilsit mächtig strecken, um gegen den MSV.
v. d. Goltz die Oberhand zu behalten. Hier gab es nach aufregendem Spielverlauf ein
4:3 für die Lacker, die nun am nächsten Sonntag mit dem BuEV. den Schlager der
Gruppe II zu bestreiten haben.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
BuEV Danz.
4
2.
Masovia Lyk.
4
3.
VfB. Königsb.
4
4.
v.d. Goltz T.
4
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
10:5
13:7
5:10
6:12
Pkt.
8:0
6:2
2:6
0:8
Mannschaftskader
Hindenburg Allenstein
Spielzeit
Tore
Spiele
Tore
Paul Glowka (TW)
Willi Hütt
Gustav Kaminski
Paul Kieselnicki
Walter Kopitzke
Hans Majewski
Pionczewski
Heinz-Georg Quast
Emil Schlegel
Westphal
Zilkenat
Preußen Danzig
Rebenau
Yorck Boyen Insterburg
Spielzeit
Tore
Spiele
Tore
Kurt Actuhn
Dommik
Bernhard Furche
Kuschel
Albert Matteit
Sander
Schulz
Taeger
Kurt Tittnack
Wilhelm Turkowski (TW)
Wilczeck
VfB Königsberg
Belkus
Gau 2 (Pommern)
Gauliga Pommern (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Das letzte noch auf dem Spielprogramm belassene Fußballgauligaspiel OSV. gegen
Pr.-Borussia mußte jetzt gleichfalls abgesetzt werden, da das anhaltende Tauwetter
die Plätze völlig unbespielbar gemacht hat. Auf diese heute früh erschienene
Pressenotiz hatte man eigentlich gestern schon gewartet, denn der am Donnerstag
einsetzende Regen ließ auch die Anfang der Woche noch bestehende letzte leise
Hoffnung wenigstens auf Austragung eines Spieles in Stettin zuschanden werden.
Wir kommen jetzt doch noch in Terminschwierigkeiten bei der rechtzeitigen
Ermittlung des Gaumeisters. Hält das warme Wetter weiter an, kann nach meiner
Beobachtung kaum daran gedacht werden, daß auch für nächsten Sonntag unter
einigermaßen erträglichen Bodenverhältnissen die vorgesehenen Spiele abgewickelt
werden können.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Bor. Stett. – P. Stettin
Pf. Lauenburg – V. Stolp
Stolp – Pommerensd.
Stett. SC. – Neustettin
aus.
aus.
aus.
aus.
Tabelle
Sp g
u
1.
Stettiner SC.
14
2.
MTV. Pomm.
13
3.
Victor. St.
13
4.
Polizei St.
10
5.
Greifsw. SC.
12
6.
Pf. Lauenb.
11
7.
Germania St.
12
8.
Pr. Bor. St.
11
9.
Schw. Grw.
13
10.
Mack. Nst.
11
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
51:10
30:18
28:14
16:12
27:29
18:26
17:21
27:35
17:40
7:33
Pkt.
24:4
19:7
17:9
12:8
12:12
10:12
10:14
8:14
6:20
2:20
Aufstiegsrunde zur Gauliga Pommern (1. Liga)
22. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Pommern (4. Spieltag); Hubertus Kolberg - L.S.V.
Pütnitz 3:1 […]
Die Aufstiegsspiele zur Gauliga wurden am Mittwoch, dem 22. Juni mit dem Treffen
Hubertus Kolberg gegen LSV. Pütnitz fortgesetzt, das sie favorisierten Pütnitzer
überraschend mit 1:3 verloren.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
22. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Pommern (5. Spieltag); Nordring Stettin - L.S.V.
Püttnitz 1:1 […]
Am Sonnabend, dem 25. Juni, spielte Püttnitz gegen Nordring in Stettin. Dieser
Kampf endete unentschieden 1:1. Nachdem Nordring durch einen unentschlossenen
Sturm den greifbar nahen Sieg verschenkt hatte.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
1. (Auf)
2.
LSV. Pütnitz
Hubertus Kolberg
Sp. g
4
2
3
1
u
1
1
v
1
1
Tore
9:5
4:5
Pkt.
4:2
3:3
3.
Nordring Stettin
3
0
2
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
1
3:6
2:4
30. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Pommern (6. Spieltag); Nordring Stettin - Hubertus
Kolberg […]
Die Entscheidung über den 2. Aufstiegsverein in Pommern fällt erst in dem letzten
Spiel gegen Hubertus Kolberg am 30. Juni in Stettin.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gau 3 (Brandenburg)
Gauliga Berlin-Brandenburg (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Brandenburg (14. Spieltag); Viktoria 89 Berlin - Hertha B.S.C. Berlin 2:2
(1:0) […] V i k t o r i a: Müller - Sienholz I, Hepprich - Speer, Normann, Konopka Schulz, Sienholz II, Gappa, Weber, Dauda. H e r t h a: Wansel - Bilek, Krause Wilhelm, Aretz, Stöckel - Schneider II, Schulz, Hoffmann, Juraschkewitz, Hahn.
Schiedsrichter: Zimmer (Kickers). 10 000 Zuschauer im Poststadion […]
Überrascht war man über Herthas Aufstellung, da außer Sebek auch Buchloh,
Urban, Stahr und Schießl diesmal pausierten. Und Viktoria erkannte ihre Chance. Sie
war nahe daran, beide Punkte zu erobern, obwohl Hertha nach dem Gang in die
Kabinen aus dem 1:0-Vorsprung der Mariendorfer schnell ein 2:1 zu ihren Gunsten Durch Jurschkewitz und Hoffmann - herstellte. Herthas Angriff hatte sich nach der
Pause erst richtig zusammengefunden, aber Viktoria nicht restlos zur Kapitulation
zwingen können. Ja, im Schlußanlauf drängten sogar die alles nach vorn werfenden
Mariendorfer beängstigend, so daß der Meister froh sein konnte, daß es bei der
Teilung der Punkte verblieb. Dabei sprachen die herausgespielten Schlußchancen
vorher für einen möglich gewesenen klaren Hertha-Sieg.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Brandenburg (14. Spieltag); Tennis Borussia Berlin - Brandenburger SC.
4:2 […] T e B e: Butterbrodt - Katzer, Brunke - Goede, Kauer, Schulz - Mohr,
Kaestner, Berndt, Schmidt, Dülberg. B.S.C.: Münscher - Wiese, Kaußmann Praßnikar, Hage, Neumann - Maurer, Schuder, Kissel, Bertz, Koch. Schiedsrichter
Kahl (Berolina), 8000 Zuschauer am Gesundbrunnen. […]
Ein schwer erkämpfter Sieg des an der Spitze stehenden Favoriten, dem die reichlich
harte Kampfweise des um seinen Klassenverbleib bangenden Gegner ganz und gar
nicht zusagte. Weiter hatten die Brandenburger ihren Angriff durch Bertz, der einen
Zwangspause von drei Monaten hinter sich hatte, verstärken können, und man traute
seinen Augen nicht, daß vom Anstoß weg der BSC. 05 und nicht der heiße Favorit
1:0 in Führung lag. Das war für den weiteren Kampfverlauf nicht unwesentlich. Denn
der Rangletzte gab keine Situation verloren, es entspann sich fortwährend ein harter
Zweikampf, und Mühe kostete es den Tennisleuten (durch Mohr und Berndt) in
Führung zu gehen. Dülberg erhöhte noch auf 3:1, aber bald war der schlagkräftige
Gegner auf 3:2 (durch Bertz) heran und dadurch kam es zu einer fast anhaltenden
Spannung, die erst kurz vor dem Abpfiff gelöst wurde, als Berndt Treffer Nummer vier
erzielt hatte.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Brandenburg (14. Spieltag); Berliner SV. 1892 - Friesen Cottbus 4:2 […]
B.S.V.: Holzhaus - Dröhn, Simon I - Sobanski, Tiefel, Appel - Ballendat, Hewerer II,
Morokutti, Lehmann II, Hewerer I. F r i e s e n: Braun - Klaas, Prochnaw - Braun,
Dommaschk, Miethke - Helmchen, Herzog, Ladusch, Adolph, Leutert. Schiedsrichter
Hoffmann (Borsig), 3000 Zuschauer in Schmargendorf. […]
Mit einem überraschend sicher zuzuschlagenden Gegner hatte der BSV. zu rechnen,
aber er hatte sich auch durch eine Umgruppierung in der Drohung entsprechend
gesichert. So spielte diesmal Appel (das Mädchen für alles) linker und Tiefel
Mittelläufer und das reichte aus, um Friesen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Brandenburgs bester Torschütze (Helmchen) kam gegen Appel nicht voll zum Zuge
und ähnlich erging es Ladusch gegen Tiefel. Nun hatten die Lausitzer aber noch
doppeltes Pech. Erst durch ein Selbsttor und später durch Verletzung ihres guten
Verteidigers Klaas. Das reichte zunächst zu einem 3:0-Vorsprung der Berliner aus.
Aus dem 3:1 kam es erst zum 4:1 für den BSV und damit war Friesen praktisch
geschlagen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Brandenburg (14. Spieltag); Bewag Berlin - Union Oberschöneweide 4:2
(0:1) […]
B e w a g: Wasniewski - Emmerich, Würke - Kosek, Häußler, Pfarr - Lutterloh,
Wegener, Riedel, Hallex, Sucrow. U n i o n: Weise - Knüppel, Dreßler - Dzienkowski,
Raddatz, Klaus - Rockel, Weinheimer, Scheuermann, Thieke, Dörich. Schiedsrichter
Kubillun (Treptow Süd) 5000 Zuschauer. […]
Die Bewag hatte ihre Flügelstürmer Raue und Reinelt beurlaubt, es schien ein
sicherer Sieg für Union herauszukommen, aber die Aufrechnung ergab ein
gegenteiliges Bild. Unions 1:0-Pausenführung ging innerhalb von sieben Minuten
dahin, da die Bewag darin 3:1 die Nase vorne hatte. Union machte sich an die
Verfolgung, kam auch auf 3:2 heran, aber in den letzten Sekunden verdarb ein
Handelfmeter Sucrows die schon stark geschwundenen Gleichstands-Hoffnungen
endgültig.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Brandenburg (14. Spieltag); Wacker 04 Berlin - Nowawes 03 2:0 […]
W a c k e r: Burnitzki - Thieme, Frey - Dittmann, Boßmann, Polten - Merz, Blazecki,
Fischer, Raasch, Zech. N o w a w e s: Thiele - Grenzel, Enigk - Burkmann, Scholz,
Liebig - Schmidt, Ball, Schymanski, Kaatz, Spohr. Schiedsrichter Schlettner (VfB.
Hermsdorf), 4000 Zuschauer. […]
Ein im überlegendsten Stile herausgespielter Sieg der technisch weit stärkern
Reinickendorfer. Überragend war Thiele im Tor der Unterlegenen und sicher auch
beide Verteidiger. Sonst wäre es sicher nicht bei den beiden (durch Merz und
Fischer) erzielten Toren geblieben.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
Tennis-Bor.
12
2.
BSV. 1892
12
3.
Hertha-B.
12
4.
Wacker 04
12
5.
Union-Ob.
14
6.
Bewag
13
7.
Viktoria 89
14
8.
Friesen
14
9.
Nowawes 03
14
10.
Brandb. SC.
13
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
31:14
21:14
30:20
25:17
31:29
22:26
25:33
29:37
20:33
21:32
Pkt.
18:6
17:7
16:8
16:8
14:14
11:15
11:17
10:18
9:19
8:18
Aufstiegsrunde zur Gauliga Brandenburg (1.
Liga)
A-Staffel
25. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Brandenburg; Blau-Weiß 90 Berlin - S.C. Lorenz
Berlin 2:0 (0:0) […]
Es war ein heldenhafter Kampf, den beide Mannschaften um das letzte große Ziel
kämpften. Hier Blau-Weiß, dort der S.C. Lorenz. Daß anderthalb Minuten vor Abpfiff
durch Schuß von Mittelstürmer Krätke das 2:0 hergestellt wurde, enthob Blau-Weiß
jeder weiteren Sorge, die bei einem Wiederholungsspiel gegen die Werksmannschaft
aus Süd-Berlin sicherlich nicht klein gewesen wäre. […]
Man vergegenwärtige sich die Lage: Blau-Weiß genügte über Lorenz nicht nur ein
Sieg, sondern auch ein 2:0-Erfolg mußte herausspringen, um auf Grund des
besseren Tordurchschnitts nach einjähriger Abwesenheit die Gauliga wieder zu
sichern. […]
Ein 1:0 - kurzum ein Sieg mit nur einem Tor Unterschied (3:2, 4:3 usw.) hätte stets
Punkt - und Torverhältnis-Gleichheit gebracht und ein Wiederholungsspiel wäre
notwendig gewesen. Kurios, daß man sich mit dem Wiederholungsspiel auf
Donnerstag abgefunden hatte und auf den Anfahrtsstraßen bereits die Autos ihre
Bahn zogen. Das Spiel war ja fast aus und in anderthalb Minuten vor Abpfiff war ja
Blau-Weiß mit diesem Sturm keineswegs ein 2:0 zuzutrauen. Wo denkt ihr hin, ihr
unverbesserlichen Optimisten. Blau-Weiß konnte ja froh sein, nach 1:0 zu spielen
und sich dadurch die Chance erhalten, sich überhaupt ein zweites
Entscheidungsspiel um die Gauliga sichern zu können. […]
Es war keinem übel zu nehmen, daß er so dachte. Nach diesem unerhört
dramatischen Kampfverlauf, da 90 Minuten wild gefightet wurde, da jeder Spieler das
Letzte einsetzte, da verschiedene Akteure erschöpft und ausgepumpt
zusammennickten, da die Nervenstränge rissen. Es wurde dennoch kein Krampf, es
wurde streckenweise ein guter Fußball gezeigt, man sah sich heldenhafte
Abwehrleistungen eines alten Nationalspielers wie Paul Gehlhaar, man sah das
verständnisvolle und überlegte Spiel eines Mittelläufers wie Schulz-Lorenz, dem man
einmal die Chance geben sollte, den Gau 3 zu vertreten. Man sah aber auch auf der
anderen Seite, bei Blau-Weiß , aufopferndes Verteidigungsspiel einer in Ueberform
spielenden Deckungsreihe Bunker - Bien - Henke. Diese drei haben den Verteidigern
Grabicke - Hoffmann die notwendige Unterstützung zuteil werden lassen, wobei das
Wort notwendig fettgedruckt zu erscheinen verdient. Die zehn Stürmer haben, alles
in allem genommen, enttäuscht. Fangen wir bei Blau-Weiß an: […]
Heinrich, der Mann, um den sich alles dreht. Immer noch der alte Zauberer, der
Ballkünstler, aber dessen unzweckmäßiges Handeln viele Torchancen verdarb.
Heinrichs Alleingänge haben ihr Für und Wider. Zwei Außenstürmer, wie […]
(ehemals Mittelstürmer) und Knulle Borschein fanden nie während des ganzen
Spieles die richtige Einstellung zur Lorenzschen Abwehrtaktik, die bis 15 Minuten vor
Abpfiff von Erfolg gekrönt war. Und das hätte um ein Haar die Gauliga gekostet,
zumal auch Junge als Verbinder und Mittelstürmer Krätke (ehemaliger Verteidiger)
die nötige Konzentration vermissen ließen. […]
Tapfer hat Lorenz gekämpft, aber der Sturm war 50 Prozent ausdruckloser als die
Fünferreihe des Gegners. Das ist kein Sturm. Nicht immer kann mit drei
vorgeschobenen Spielern die Entscheidung herbeigeführt werden (Guben!). Man
mußte sich ja von vornherein darüber klar sein, daß eine solche massive Blau-WeißDeckung durch eine derartige durchsichtige Taktik niemals beeinflußt werden kann.
Es sei denn, daß einige Zufallstreffer das Spielgeschehen entscheidend wandten.
[…]
Henke und Zunker (letzterer ehemals Rechtsaußen) waren zwei bestens aufeinander
abgestimmte Außenläufer. Sie haben das große Verdienst, Sturmaktionen vorbereitet
zu haben, die zu entscheidenden Torerfolgen führten. Vorher aber mußte man 75
Minuten hart schuften, um die blitzschnell aus der Deckung vorstoßenden LorenzStürmer zu halten. Blau-Weiß ist überlegen gewesen, von wenigen Minuten
abgesehen, das ganze Spiel hindurch und der Sieg war nun einmal verdient. Daran
gibt´s keineswegs etwas zu deuteln. Allen Beanstandungen des zweitweise
unfruchtbaren Stürmerspiels zu Trotz. Berücksichtigt man aber bitte, daß es bei einer
Neun-Mann-Verteidigung nicht einfach ist. Tore zu schießen. Und Blau-Weiß mußte
2 Tore schießen und dabei Lorenz-Erfolge verhindern, um die Werkself kurz vor dem
Ziel abzufangen. Das war ein unerhörte Kraft- und Nervenprobe. Blau-Weiß hat sie
bestanden. Die eigenen Anhänger glaubten 15 Minuten vor Schluß nicht mehr an
ihre Mannschaft. […]
Lorenz ist mit fliegenden Fahnen untergegangen. Immer hat Lorenz in den
Aufstiegsspielen (am meisten bei ihren Siegen) enttäuscht, im letzten Kampfabschnitt
aber am Sonnabend gegen Blau-Weiß hat Gehlhaars Elf eine gute Leistung an
kämpferischen Einsatz gezeigt. Das muß Lorenz zugestanden werden, obwohl BlauWeiß der Sieg verdienterweise den Weg ins Oberhaus geebnet hat. 75 Minuten 0:0,
und das durch Paul Gehlhaars phantastische Abwehrleistungen. Beim 1:0 durch
Heinrich aus kürzester Entfernung 15 Minuten vor Schluß erzielt, war noch alles drin.
Lorenz konnte noch ausgleichen, aber zum mindesten das 0:1 halten und damit die
Entscheidung weiter hinauszögern. Aber als 90 Sekunden vor Abpfiff dann das 2:0,
das aus einem unbegreiflichen Fehler der Lorenz-Abwehr heraus resultierte, durch
Mittelstürmer Krätke erzielt worden war, da gab es einen moralischen
Zusammenbruch der Lorenzer, da war auch Paul Gehlhaar mit seinen Nerven fertig,
der arme Junge, er weinte, er hat Lorenz nicht mehr retten können. […]
Es ging ja alles so blitzschnelle zu. Gehlhaar verlor den Ball, niemand war zur Stelle,
ein Abwehrspieler schob das Leder dem Hüter wieder zur, und dann - lähmendes
Entsetzen wurde Gehlhaar unfair angegangen? Meinungen hin und wider. Gehlhaar
wankte, krachte mit dem Schädel gegen eine Kante des linken Torpfostens, das Tor
war frei zum Einschuß. Der Ball wurde von Krätke aufgenommen und ins Netz
gedonnert. […]
Protest-Pfiffe, was war los? Schiedsrichter Zacher ließ sich auf nichts ein, er
annullierte das Tor nicht, zeigte zur Mitte. Gehlhaar lag bewußtlos draußen, von
Masseuren und Betreuern umgeben. Henke erlitt einen Wadenkrampf, Wehlack von
Lorenz mußte sich kurz vorher ebenfalls in die Hände der Betreuer begeben. Es war
ein wilder Tumult. Aber das 2:0 stand. Mit 10 Mann spielt Lorenz die letzten
Sekunden - und hatte noch Gelegenheit, auf 1:2, und damit zum Wiederholungsspiel
zu kommen. Aber Blau-Weiß-Torwart Manthey, der fast immer beschäftigungslos
zwischen den Pfosten stand, lenkte in kühnem Sprung den ersten und letzten
gefahrdrohenden Schuß über die Latte., die Ecke wurde verknallt. Es blieb beim 2:0,
das Spiel war aus. Delitzsch, der ausgezeichnete Läufer von Lorenz und Bornschein,
der Linksaußen von Blau-Weiß kämpften noch erbittert um den Ball, als
Schiedsrichter“ Zacher längst auf der Mittellinie stand und die Mannschaften
zusammenrief, um die Formalitäten zu erfüllen. Gratulationen, stürmischer Beifall, ein
paar Pfiffe. Photographen, wütende Platzordner, das war der Ausgang dieses letzten
großen Entscheidungsspieles um die Gauliga. Herzlichen Glückwunsch Blau-Weiß
von 1891 Minerva und Blau-Weiß, die im Vorjahr den Weg in die Bezirksklasse
antreten mußten, wieder im Oberhaus.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp. g
u
1. (Auf) Blau-Weiß 90 Berlin
4
2
1
2.
SC. Lorenz Berlin
4
2
1
3.
1. FC. Guben
4
1
1
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
1
1
3
Tore
5:3
4:4
3:5
Pkt.
4:3
5:3
2:6
B-Staffel
22. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Brandenburg; B-Staffel (5. Spieltag); Minerva Berlin Deutsche Bank SV. Berlin 5:2 […]
Am 22. Juni (Mittwoch) spielte Minerva das letzte Aufstiegsspiel gegen D-Bank und
gewann 5:2. Somit hat ausgerechnet der Tabellenletzte Minerva die ersten
Verlusttore beigebracht.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
25. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Brandenburg; B-Staffel (6. Spieltag); Amicitia Forst Deutsche Bank SV. Berlin ausgef. […]
Das Spiel sollte am 25. Juni zum Austrag gelangen. Forst wurde wegen
unvorhergesehener Umstände (Verkehrsunfall) aber daran gehindert.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp. g
u
1. (Auf) Minerva Berlin
4
4
0
2.
Amicitia Forst
3
1
0
3.
D-Bank SV Berlin
3
0
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
0
2
3
Tore
10:2
3:6
4:9
Pkt.
8:0
2:4
0:6
Mannschaftskader
Bewag Berlin
Spiele
Emmerich
Kurt Hallex
Häußler
Kosek
Tore
Lutterloh
Pfarr
Riedel
Sucrow
Wasniewski (TW)
Wegener
Würke
Hertha BSC Berlin
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Aretz
Walter Bilek
Fritz Buchloh (TW)
Hermann Hahn
Hoffmann
Juraschkewitz
Emil Krause
Schießl
Rudolf Schneider [II]
Gerhard Schulz
Hanne Sobek
Alfred Stahr
Stöckel
Urban
Wansel (TW)
Rudolf Wilhelm
SC Lorenz Berlin
Delitzsch
Paul Gehlhaar (TW)
Schulz
Wehlack
Polizei SV Berlin
Mayer (TW)
Berliner SV 92
Hans Appel
Erich Ballendat
Werner Drähn
Günther Hewerer [I]
Siegfried Hewerer [II]
Paul Holzhaus (TW)
Lehmann [II]
Kurt Morokutti
Erich Simon [I]
Ernst Sobanski
Willi Tiefel
Tennis Borussia Berlin
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Hans Berndt
Hans Brunke
Max Butterbrodt (TW)
Dülberg
Erich Goede
Hermann Kästner
Viktor Katzer
Erich Kauer
Karl Mohr
Heinz-Ludwig Schmidt
Walter Schulz
Viktoria 89 Berlin
Kurt Dauda
Gappa
Heinz Hepprich
Konopka
Walter Müller (TW)
Walter Normann
Schulz
Otto Sienholz [I]
Werner Sienholz [II]
Speer
Weber
Wacker 04 Berlin
Blazecki
Boßmann
Burnitzki (TW)
Dittmann
Herbert Fischer
Willi Frey
Merz
Polten
Kurt Raasch
Thieme
Zech
Brandenburger SC 05
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Bertz
Hage
Kaußmann [I]
Kissel
Koch
Maurer
Münscher (TW)
Neumann
Praßnikar
Schuder
Wiese
Friesen Cottbus
Adolph
Braun (TW)
Dommaschk
Helmchen
Herzog
Klaas
Ladusch
Leutert
Miethke
Prochnaw
SV Nowawes 03
Ball
Burkmann
Enigk
Grenzel
Kaatz
Liebig
Schmidt
Scholz
Schymanski
Spohr
Willi Thiele (TW)
Union Oberschöneweide
Spiele
Tore
Dörich
Dreßler
Gerhard Dzienkowski
Klaus
Willi Knüppel
Herbert Raddatz
Rockel
Scheuermann
Thieke
Gustav Weinheimer
Weise (TW)
Gau 4 (Schlesien)
Gauliga Schlesien (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Schlesien (14. Spieltag); Sp.Vg. Breslau 02 - VR. Gleiwitz 1:1 (0:0) […]
Schlesiens Hauptstadt hatte am 3. Januarsonntag in dem Kampf der beiden
Spitzenreiter, VR. Gleiwitz und Breslau 02 ihr einziges und überragendes
Fußballereignis. Tau- und Regenwetter der letzten Woche hatte die Spielfelder im
gesamten schlesischen Gau unter Eis und Wasser gebracht. Am Freitag waren
bereits alle Gauklassenspiele abgesagt worden. Am Sonnabend aber entschloß sich
der Gaufachwart doch, das bedeutendste Treffen des Tages in Breslau zur
Durchführung kommen zu lassen. Mit größter Spannung hatten Schlesiens
Fußballanhänger schon seit Wochen auf dieses Zusammentreffen des schlesischen
Altmeisters VR. Gleiwitz und Breslau 02 gewartet, denen die Hoffnung Breslaus seit
Beginn der Meisterschaftskämpfe galt. Ein Sieg einer der beiden, mit gleichen
Verlustpunkten an der Spitze der Tabelle stehenden Mannschaften mußte im
Schlesiergau die Vorentscheidung bringen. Sie ist nicht gefallen. […]
Vor 12 000 Zuschauern, dem Rekordbesuch aller bisherigen Gauklassentreffen in
Schlesien, trennten sich die beiden großen Rivalen um den schlesischen Meistertitel
mit einem 1:1-Unentschieden. Es war ein herrlicher, ein mitreißender Kampf. Beide
Mannschaften gaben ihr Bestes und Letztes auf der durch das Tauwetter vor den
Toren mit großen Morastflächen bedeckten Kampfstätte. Sie kämpften bis zum
Umfallen. Auf beiden Seiten leisteten die Deckungen hervorragende Abwehrarbeit.
Im Angriff hatte Breslau 02 diesmal ein klares Plus. Zwei Drittel der Spielzeit
gehörten der Breslauer Elf, ihrem unentwegten Angriffsspiel, ihren trotz des
schweren Bodens unermüdlich durchgeführten Kombinationszügen. Beide
Mannschaften waren in allerstärkster Besetzung angetreten. […]
Schon in der ersten Halbzeit mußte sich VR. Gleiwitz zumeist auf Durchbrüche
beschränken, die dann von dem gefährlichen Linksaußen Cyrannek vorgetragen
wurden. Im Feldspiel aber beherrschte Breslau 02 den Kampf. Famos unterstützte
die Läuferreihe Schubert-Hundt-Langner ihren Angriff. Rechtsaußen Jaskolla gab
eine Flanke nach der anderen in den Strafraum der Gleiwitzer. Hier wich Lachmann
dem Breslauer Pawlitzki nicht von der Seite, und Koppa wie Kubus sowie Mettke, der
im Tor ein Schlammbad nach dem anderen nehmen mußte, verstanden es immer
wieder, trotz dauernden Anstürmens der Breslauer, die Erfolge der Platzbesitzer zu
vereiteln. Zahlreiche gute Chancen der Breslauer vernichtete der tiefe Schlamm vor
dem Tor. Torlos wurden die Seiten gewechselt bei einem Eckenverhältnis von 3:0 für
Breslau. […]
Nach der Pause ging der fesselnde Kampf in unvermindertem Tempo weiter. Zwei
große Gegner stritten mit letztem Einsatz um jeden Vorteil. Wieder lief die
Kombination der Breslauer in der vollen ersten halben Stunde überzeugender,
wieder war der Gleiwitzer Strafraum weit stärker unter Druck als das Feld vor dem
Breslauer Tor. Man hatte sich schon mit einem 0:0 abgefunden. Doch in der letzten
Viertelstunde kam VR. Gleiwitz gut zum Zuge, und nach einer schönen Kombination
konnte Wydra 7 Minuten vor Schluß den 1:0-Vorsprung für VR. Gleiwitz erzielen.
Großer Jubel in der Altmeisterelf. Aber schon zwei Minuten später jubelten
Tausende, als Jaskolla beim nächsten Gegenangriff der Breslauer freistehend den
1:1-Ausgleich errungen hatte. […]
Nach der Gesamtleistung hätte Breslau 02 einen knappen Sieg voll verdient. Gleiwitz
war fast ständig in die Deckung zurückgedrängt worden und konnte sich erst in der
zweiten Halbzeit etwas aus dem Druck der Breslauer Angriffe freimachen. Schier
unüberwindlich, unterstützt durch den Schlammboden in ihrer Gefahrenzone war die
Gleiwitzer Verteidigung Koppa-Kubus, unterstützt von Lachmann, der wieder
Pawlitzki nicht von der Seite wich. Pischzek im Gleiwitzer Sturm spielt zu sehr auf
zurückgezogenem Posten, um bei den gelegentlichen Durchbrüchen seiner
Fünferreihe den Erfolg ermöglichen zu können. Aus dem Rahmen einer großen
Kampfesleistung fiel keiner der Gleiwitzer Spieler. Schatten als Rechtsaußen war auf
dem schweren Boden nicht schnell genug, um einige gute Chancen auswerten zu
können. Viel gefährlicher arbeitete auf dem anderen Flügel Cyrannek, durch den die
aussichtsreichsten Vorstöße der Gleiwitzer erfolgten, zumal Holewig diesen Mann
nicht immer zeitig genug abstoppen konnte. Um so besser war bei 02 diesmal
Wilkowski in Form, ebenso die famose Läuferreihe der Breslauer, in der Langner,
Hundt und Schubert ein Gesamtlob verdienten.
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„H. Breslau – Klettend.
aus.
R. Gleiwitz – V. Breslau
aus.
Klausberg – Breslau 06
aus.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
V.R. Gleiwitz
16
2.
Breslau 02
15
3.
Pr. Hindenb.
14
4.
Hertha Br.
13
5.
Rchsb. Gleiw.
13
6.
Beuthen 09
14
7.
Klausberg
14
8.
Breslau 06
12
9.
Vorw. Bresl.
14
10.
Klettendorf
11
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
45:17
41:22
25:18
18:27
27:24
33:32
15:27
16:16
16:29
10:34
Ptk.
25:7
23:7
17:11
14:12
12:14
12:16
10:18
9:15
8:20
6:16
Aufstiegsrunde zur Gauliga Schlesien (1. Liga)
Tabelle
Sp. g
u
1. (Auf) Sp.Vgg. Ratibor 03
4
3
0
2. (Auf) 1. FC. Breslau
4
1
1
3.
SV. Bunzlau
4
1
1
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
1
2
2
Tore
12:6
7:9
4:9
Pkt.
6:2
3:5
3:5
Bezirksklasse Oberschlesien (2. Liga)
Tabelle
Sp. g
1. (Auf)
SpVgg Ratibor 03
u
v
Tore
Pkt.
Bezirksklasse Mittelschlesien (2. Liga)
Tabelle
Sp. g
1. (Auf)
u
v
Tore
Pkt.
1. FC Breslau
Bezirksklasse Niederschlesien (2. Liga)
Tabelle
Sp. g
1.
u
v
Tore
Pkt.
SV Bunzlau
Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse
Oberschlesien (2. Liga)
26. Juni 1938
„Es steigen demnach zur schlesischen Bezirksklasse auf in Oberschlesien: Sportver.
Ratibor 03 und VfL. Laband.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse
Mittelschlesien (2. Liga)
26. Juni 1938
„Es steigen demnach zur schlesischen Bezirksklasse auf in Mittelschlesien : Union
Wacker Breslau und Sportfreunde Striegau.
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse
Niederschlesien (2. Liga)
26. Juni 1938
„Es steigen demnach zur schlesischen Bezirksklasse auf in Niederschlesien: PionierSpV. Glogau und SpV. und Turnerbund Hirschberg.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Mannschaftskader
SpVgg Breslau 02
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Hundt
Jaskolla
Fritz Langner
Pawlitzki
Schubert
Wilkowski
Vorwärts-Rasensport Gleiwitz
Reinhold Cyrannek
Wilhelm Koppa
Richard Kubus
Ewald Lachmann
Günter Mettke
Robert Pischczyk
Alfred Wydra
Gau 5 (Sachsen)
Gauliga Sachsen (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Sachsen (14. Spieltag); Sp.Vgg. Leipzig – Fortuna Leipzig 3:4 (1:1) […]
Vor 6000 Zuschauer ging es in Lindenau zwischen den Leipziger Gegnern Spvgg.
und Fortuna sehr lebhaft zu. Fortuna bekam erst nach Halbzeit (1:1) Oberwasser,
erreichte durch einen 20-Minuten-Zwischenspurt einen 4:1-Vorsprung und sah
bereits als klarer Sieger aus, als der Löwenmut der verzweifelt sich wehrenden
Spvgg. plötzlich erwachte. Binnen drei Minuten war Spvgg. bis auf 4:3 heran und es
roch geradezu nach Gleichstand, als 4 Minuten vor Abpfiff ein Elfer gegen Fortuna
fällig war. Aber der sonst so sichere Elfmeterschütze Sack schoß unplaciert und der
gewandte Baer im Fortuna-Kasten erhaschte das Leder. […] S p V g g: Thomas –
Burkhardt, Stein – Pfitzner [III], Rose, Sack – Schneider, Althammer, Hornauer,
Pfitzner [I], Beiler. F o r t u n a: Baer – Jentzsch, Illing – Erwin Braunert, Wekel, Peritz
– Martin Braunert, Richter, Körner, Obst, Steinmetz.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Sachsen (14. Spieltag); V.f.B. Leipzig – Tura Leipzig 2:0 (0:0) […] Vor
13000 Zuschauern in Probstheida lieferten sich VfB. und Tura einen ganz herrlichen
Kampf, ein Werbespiel, wie es leider selten genug während der harten
Meisterschaftsrunden zu finden ist. Tura erkämpfte sich bis zum Wechsel eine leichte
Überlegenheit, konnte aber selbst den Umstand, daß der VfB. durch Aussetzen
vorübergehend verletzt ausscheidenden Spieler Thiele und Dobermann zweitweise
nur 9 Mann auf dem Felde hatte, nicht ausnutzen, da die VfB.-Abwehr ebenso
zuverlässig abwehrte, wie die von Tura. […] Nach Halbzeit trat bald ein Wechsel der
Sachlage ein. Der VfB.-Sturm wurde warm und kam auf die nötigen Touren, in deren
Verlauf alsbald Reichmann mit freundlicher Unterstützung von Schindler (Tura) Tor
Nr. 1 erzwang. Breidenbach vollendete den Sieg in der 89. Minute mit einem
vorbildlich schönen zweiten Treffer, während Tura leer ausging. […] V. f. B.: Rott –
Dobermann, Schrepper – Richter, Thiele Müller – Breidenbach, Braunert, Schön,
Reichmann, Bornschein. T u r a: Croy – Schindler, Brembach - Rommel, Riedel,
Darnstädt – Zander, Knauth, Koeppe, Müller, Rühlemann.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Sachsen (14. Spieltag), S.V. Grüna - B.C. Hartha 3:3 (1:2) […] Auch in
Grüna gab es der Aufregung genug. Dort ertrotzte der Tabellenletzte mit seinem 5.
Unentschieden den 5. Gewinnpunkt. Seine 3:3-(1:2) Leistung gegen den Meister BC.
Hartha verdient alle Anerkennung. Sie ist ein Beweis letzten Kampfeinsatzes und nie
verzagender Energie. Hartha ließ abermals, obwohl technisch untadelig, im Angriff
manchen Wunsch offen. Die Stürmer des Meisters haben offenbar das Schießen und
die Entschlossenheit früherer Zeiten verlernt. Ein Formrückgang ist hier
unverkennbar. 2:0 im Vorsprung liegend, ließ Hartha den Gegner durch Elfmeter auf
2:1 herankommen, vergrößerte nach der Pause auf 3:1, aber der Ersatzmittelstürmer
Kretzschmar der Grünaer holte den Gleichstand in rascher Folge heraus. […]
G r ü n a: Georgy - Schneeweiß, Ettelt - Meischner, Arnold, R. Boden - Steinbach,
Türk, Kretzschmar, Richter, H. Boden. H a r t h a: Fischer - Burkhardt, Reuther Gelbke, Seyfert, Trommer - Kapitän, Möbius, Männer, Hänel, Neapel.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Sachsen (14. Spieltag); Planitzer S.C. - Guts Muts Dresden 1:0 (1:0) […]
In Planitz erfüllte sich ein weiterer Schritt zu dem kaum noch aufzuhaltenden
Abstiegsgeschick des Dresdner GM., der infolge notorischer Unentschlossenheit
seiner Sturmlinie abermals mit 0:1 (0:1) trotz guter Feldleistungen geschlagen blieb.
Die Planitzer, für die Weigel den einzigen Treffer kurz vor Halbzeit erzielte, hatten
nach Monaten ihren Stürmer Heyne erstmals wieder zur Stelle. Dafür mußte ihr
diesmal Linksaußen mitwirkender Repräsentativer Seltmann kurz vor Schluß auf
Geheißt des Unparteiischen vom Felde gehen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Sachsen (14. Spieltag); Dresdner S.C. - Polizei SV. Chemnitz 2:3 (2:2)
[…] D S C: Hirsch II - Hempel, Hirsch I - Wenk, Dzur, Böhme - Kund, König, Schober,
Prochazka, Schlösser. P S V : Brucke - Müller, Boch - Frühaber, Reicherdt,
Schumann - Winkler, Munkelt, Havlicek, Helmchen, Piehler […] Der DSC. hatte trotz
den bekannten vielfachen Ersatz bisher immer noch gute Leistungen gezeigt. Heute
offenbarten sich im Spiel der Rotjacken Schwächen, die man kaum vermutet hätte.
Das Zuspiel war durchschnittlich so unüberlegt, unlogisch und unvollkommen, daß es
nicht schwer war, schon von vornherein die Niederlage vorausuisagen. […]
Bereits in der 8. und 13. Minute stellte Schober das Resultat auf 2:0 für den DSC.
Das erste Tor fiel nach brillantem Durchlauf und unter Beihilfe von Kund. Beim
zweiten Tor köpfte Verteidiger Müller eine Hochvorlage Prochazkas über den
herauslaufenden Tormann rückwärts, so daß Schober leicht vollenden konnte. Nach
ausgeglichenem Spiel überraschten die Chemnitzer innerhalb von 2 Minuten mit den
Ausgleichstoren von Havlicek und Helmchen. […] Die zweite Halbzeit diktierte der
PSV. Die hervorragende Verteidigung Bach-Müller und die erstklassige Läuferreihe
Frühaber, Reicherdt, Schumann drückten auf Tempo und versorgten ihren Angriff mit
guten Vorlagen, so nebenbei die wenigen harmlosen DSC.-Angriffe sicher
abwehrend. Das entscheidende Tor fiel 15 Minuten vor Schluß durch Munkelt, der
aus dem Hinterhalt heraus den Ball weich und klug berechnend knapp unter die Latte
schoß.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
1.
Fort. Leipz.
Sp
14
g
u
v
Tore
41:24
Pkt.
21:7
2.
BC. Hartha
14
3.
Dresd. SC.
14
4.
PSV. Chemn.
13
5.
VfB. Leipz.
14
6.
Tura Leipz.
14
7.
SC. Planitz
14
8.
Spv. Leipz.
14
9.
SV. Güna
13
10.
GM. Dresden
14
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
39:24
41:22
35:26
36:28
24:24
17:26
25:35
21:52
32:41
20:8
18:10
17:9
17:11
15:13
12:16
8:20
5:21
5:23
Aufstiegsrunde zur Gauliga Sachsen (1. Liga)
Tabelle
Sp. g
u
Dresdner Sportfreunde
6
4
1
Konkordia Plauen
6
3
1
Markranstädt
6
2
2
Preußen Chemnitz
6
1
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
1. (Auf)
2. (Auf)
3.
V
1
2
2
5
Tore
19:16
16:9
11:12
12:21
Mannschaftskader
Polizei SV Chemnitz
Spiele
Alfred Boch
Brucke (TW)
Frühhaber
Havlicek
Erwin Helmchen
Martin Müller
Willy Munkelt
Piehler
Kurt Reicherdt
Schumann
Winkler
Tore
Pkt.
9:3
7:5
6:6
2:10
Dresdner SC
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Böhme
Walter Dzur
Heinz Hempel
Hirsch [I]
Hirsch [II] (TW)
König
Willi Kund
Erich Prochazka
Schlösser
Schober
Wenk
SV Grüna
Arnold
H. Boden
R. Boden
Ettelt
Georgy (TW)
Kretzschmar
Meischner
Richter
Schneeweiß
Steinbach
Türk
BC Hartha
Burkhardt
Fischer (TW)
Rudolf Gelbke
Kurt Hänel
Heinz Kapitän
Kurt Männer
Gerhard Möbius
Neapel
Reuther
Walter Seyfert
Trommer
Fortuna Leipzig
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Baer (TW)
Erwin Braunert
Martin Braunert
Illing
Jentzsch
Körner
Obst
Peritz
Richter
Rolf Steinmetz
Wekel
SpVgg Leipzig
Althammer
Beiler
Burkhardt
Hornauer
Pfitzner [I]
Pfitzner [III]
Walter Rose
Fritz Sack
Schneider
Stein
Thomas (TW)
Tura Leipzig
Werner Brembach
Heinz Croy (TW)
Darnstädt
Knauth
Koeppe
Müller
Riedel
Rommel
Rühlemann
Schindler
Zander
VfB Leipzig
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Bornschein
Braunert
Breidenbach
Erich Dobermann
Müller
Georg Reichmann
Gerhard Richter
Rott (TW)
Martin Schön
Kurt Schrepper
Erich Thiele
Planitzer SC
Heyne
Herbert Seltmann
Weigel
Riesaer SV
Spiele
Tore
Hahnefeld
Nonnenbroich
Weizenbauer
Werner
Gau 6 (Mitte)
Gauliga Mitte (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Mitte (14. Spieltag); SV. Dessau 05 – 1.F.C. Lauscha 5:0 […] Meister
Dessau 05 revanchierte sich auf eigenem Gelände für die erste Niederlage des
Meisterschaftsjahres 1937/38, und zwar an Lauscha 07 mit 5:0. Wieder mit
Schmeißer kämpfend, offenbarte er erneut eine Bestform, woran der neue
Halbrechte Kusmirek hervorragenden Anteil nahm. Er schoß allein 4 der 5 Tore.
Lauschas hohes Spiel blieb natürlich gegen die technisch wesentlich höher
stehenden Gegner stets ein Fehlschlag; nur die Verteidigung gefiel. Mit dem neuen
Linksaußen Stiehler stellte sich bei den Dessauern zugleich ein Torschütze (5. Tor)
vor.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Mitte (14. Spieltag); 1. S.V. Jena – Thüringen Weida 1:0 […] Altmeister 1.
SV. Jena erhielt mit dem Besuch von Thüringen Weida ebenfalls den Gegner für
einen Großkampf. 4000 Zuschauer sahen alle Erwartungen eines spannenden und
auch schönen Treffens erfüllt, den vor allem oft genug Thüringen Weida belebte. So
kann der Mitte der 1. Halbzeit erzielte Siegestreffer als glücklich bezeichnet werden,
wenn man bedenkt, daß Weida in der folgenden Zeit hinreichend Torgelegenheiten
erspielte. Mit ungenauem Torschuß ist natürlich nichts aufzuholen. Bei gleichartigen
Spielsystemen stand Thüringen Weida mit gleichen Leistungen im Felde. Jenas
umbesetzter Sturm mit Ganz als Rechtsaußen schoß besser, auch der neue Torwart
Göpfert hielt einer Prüfung stand. Bachmann wurde Jenas Torfabrikant. Weida
kämpfte wieder mit den früheren Außenstürmern Semmer und Stoll stets
gefahrbringend. Doch das Glück war bei Jena “
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Freundschaftsspiel; SC. Erfurt – SV. Ilmenau 5:0 […] Die punktspielfreien
Liganeulinge versuchten in Freundschaftsspielen mit Gegnern aus der 1. Kreisklasse
ihre Mängel abzustellen, ohne dabei Erfolg zu haben. So besagen das 3:3 des VfL.
Halle in Cöthen beim dortigen SV. 02 und das 5:0 des SC. Erfurt gegen SV. Ilmenau
nichts.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Mitte (14. Spieltag); Sp.Vgg. Erfurt – Spfr. Halle 3:0 […] Wie so oft scheint
auch diesmal die Spielvereinigung Erfurt durch drohende Abstiegssorgen wieder in
Schwung gekommen zu sein. Nach Halle 96 mußte nun Sportfreunde Halle eine
Abfuhr erleben, die lediglich wieder eine Energieleistung zuzuschreiben war. Halles
Mannschaft erlag trotz der Ebenbürtigkeit im Feldspiel einer falschen Taktik des
Anstürmens, woran sich sogar der Gaurepräsentative Bittger als Mittelläufer
beteiligte. So gelang den Erfurtern mancher Durchbruch und damit auch der
Enderfolg, der in der 2. Halbzeit beim Rückenwind noch durch eine vorteilhafte
Umstellung des Innensturms gesichert wurde. Damit nahmen die Hallenser die
Abstiegssorgen Erfurts an sich. “
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp
g
u
v
Tore
Pkt.
1.
Dessau 05
13
2.
Cr.V. Magd.
12
3.
SV. Jena
12
4.
Mersebg. 99
12
5.
Spvg. Erfurt
13
6.
Halle 96
12
7.
Lauscha
12
8.
FC. Weida
13
9.
Spfr. Halle
12
10.
SC. Erfurt
11
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
53:20
32:23
29:21
23:18
20:36
24:24
26:29
24:21
17:40
11:27
Mannschaftskader
SV Dessau 05
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Kusmirek
Stiehler
Sportfreunde Halle
Bittger
1. SV Jena
Bachmann
Ganz
Göpfert
Thüringen Weida
Semmer
Stoll
19:7
15:9
15:9
13:11
12:14
11:13
11:13
11:15
9:15
6:16
Gau 7 (Nordmark)
Gauliga Nordmark (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Nordmark (14. Spieltag); Polizei S.V. Lübeck – Hamburger S.V. 1:5 (0:2)
[…]
L ü b e c k: Citterich – Bannow, Luckmann – Clasen II, Luchs, Wittboldt – Steffens,
Kenthy, Wentzell, Kneehaus, Blum. H a m b u r g: Warning – Dörfel I, Bohn – Weber,
Reinhardt, Kahl – Sikorski, Dörfel II, Hoeffmann, Noack, Carstens. […]
In ganz großer Form war heute der HSV. Ohne auch nur einen Moment gefährdet zu
sein, siegte der Meister über die Lübecker Polizei mit 5:1 Toren. Der Nimbus der
Travestädter – gerade auf eigenem Platz einer der gefährlichsten Gegner zu sein –
hat einen starken Stoß erlitten. Carstens und Höffmann sorgten für den Halbzeitstand
von 2:0 Toren. Schon kurz nach der Pause hieß es durch Carstens 3:0. Wentzell
holte zwar ein Tor auf, aber dann kam der HSV. bei immer stärker werdenden
Ueberlegenheit durch Noack und Dörfel II noch zu zwei weiteren Erfolgen, die einen
Sieg brachten, der die derzeit ganz vorzügliche Form des Meisters aufs
nachdrücklichste unterstrich.“
(Laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Nordmark (14. Spieltag); Viktoria Hamburg – Eimsbütteler T.V. 1:2 (1:2)
[…] Hart auf hart ging´s draußen auf der Hoheluft zu. Nach ihrer schweren
Niederlage gegen den HSV. gab man den Viktorianern in ihrem Kampf gegen den
Altmeister Eimsbüttel nicht die geringste Chance. Eimsbüttel kommt mit dem starken
Wind im Rücken bereits in der 7. Minute zum 1. Tor. Zehn Minuten später paßt
Panse wunderbar in den freien Raum. Weber kurvt nach innen, gibt halbhoch vors
Tor und Rohwedder vollstreckt unhaltbar zum 2:0. Die Sache sieht nach einer
Katastrophe aus. Schwer ist der Druck der Eimsbüttler Läuferreihe. Prächtig versteht
sich Rohde, frei zu spielen. Aber dann läßt plötzlich die präzise Zusammenarbeit im
Sturm des Altmeister nach. Als dann in der 41. Minute Heine durch Elfmeter auf 2:1
verkürzt, klappt es nicht mehr in den Reihen der Mannen um Rohwedder. Die 2.
Halbzeit bringt den gänzlichen Umschwung. Die Viktorianer, die jetzt mit dem Wind
spielen, werden immer überlegener. Eimsbüttel muß stark verteidigen. Seeler führt
den Sturm der Blau-Gelben wie in seinen besten Tagen. Viktoria wird mächtig
angefeuert. Der Ausgleich hängt in der Luft. Aber Seeler, der für zwei schuftet, kann
es nicht allein schaffen. Seine Nebenleute sind zu unentschlossen. Heine als
Rechtsaußen verdirbt durch eigensinniges Spiel die besten Chancen. Auf der
anderen Seite verteidigt der Altmeister mit letzter Kraft und restloser Aufopferung.
Böhlke im Tor hat mehr als Glück. Und wenn Eimsbüttel sich zu gelegentlichen
Zwischenspurts aufrafft, ist es Schwartz, der immer besser ins Spiel kommend, den
Sturm der Rothemden einfach nicht mehr zur Entfaltung kommen läßt. 12:2 steht das
Eckenverhältnis für Viktoria beim Schlußpfiff. […]
Hamburg: Jung – Holdt, Güßmann – Wendlandt, Schwartz, Dierksen – Heine, Seeler,
Ehlers, Goebe, Ingwersen. Eimsbüttel: Böhlke – Lüdecke, Timm – Rohde,
Schindowski, Kleikamp – Weber, Panse, Rohwedder, Wolter, Ahlers.“
(Laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Nordmark (14. Spieltag); Borussia Harburg – Holstein Kiel 3:8 (0:1) […]
Holstein Kiels Umstellung hat sich zunächst einmal bewährt. 8:3 schlugen die Kieler
die Harburger Borussen, die nunmehr auch in den Abstiegsstrudel mit hineingerissen
werden. Bis zur Pause hielten sich die Harburger recht tapfer. 1:0 bei Halbzeit. Als
dann aber Stahl verletzt wurde und nur noch mit halber Kraft spielen konnte, kam die
Katastrophe. Stein, für den verhinderten Giehrke im Tor spielend – verlor die Nerven,
und innerhalb von zehn Minuten stand die Partie 5:1 für Kiel. Mit 8:3 Toren folgte
dann das bittere Ende für die Borussen. […] Borussia: Stein – Penzke, Tangermann
– Schwab, Stahl, Meyer – Fleischer, Liedhoff, Woitasek, W. Rappmann, P.
Rappmann. Holstein: Semmelhack – Schuster, Block – Krohn, Seeger, Ludwig –
Josuweit, Seßler, Hohlweg, Leugers, Möschel.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Nordmark (14. Spieltag); Polizei SV. Hamburg – F.C. St. Pauli 0:1 […] Der
FC. St. Pauli wird heilfroh sein, gerade noch mit 1:0-Toren gegen die Hamburger
Polizisten zu beiden Punkten gekommen zu sein. Polizei, stark gefährdet, hat das
Rennen noch nicht aufgegeben, wie der heutige harte Widerstand gegen die
Millerntorleute zeigte. Die Aussichten stehen nicht einmal schlecht.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Nordmark (14. Spieltag); Komet Hamburg – Phönix Lübeck 3:1 (2:0) […]
Phönix Lübeck – man feiert in diesem Jahr das Fest des 35jährigen Bestehens – ist
rettungslos verloren. Der Abgang von Carlsson, dem alten erfahrenen Ex-HSVler, hat
sich doch schwerwiegender ausgewirkt als man dachte. Die tatsächlich letzte
Chance gegen Komet Hamburg wurde auch heute vergeben. 3:1 wurden die
Lübecker geschlagen. Schier Übermenschliches leistete Lübecks Torwart Müller,
aber es nützte nichts. Bis Halbzeit führte Komet durch Henze und Kalo mit 2:0.
Phönix kam nachher zwar stark auf und verkürzte auf 2:1. Aber schließlich war es
gegen Schluß wiederum Kalo, der mit einem 3. Tor den Lübeckern alle Hoffnungen
nahm.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
1.
HSV.
Sp
15
g
u
v
Tore
71:17
Pkt.
28:2
2.
Eimsbüttel
14
3.
St. Pauli
14
4.
Holstein K.
13
5.
Polizei L.
14
6.
Viktoria H.
12
7.
Bor. Harb.
13
8.
Komet H.
14
9.
Altona 93
13
10.
Polizei H.
11
11.
Wilhelmsb.
13
12.
Phönix L.
14
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
64:17
41:25
38:28
34:28
26:35
33:44
33:57
22:41
16:32
19:62
21:42
27:1
21:7
15:11
15:13
11:13
10:16
10:18
9:17
5:17
5:21
4:24
22. Juni 1938
„Gauliga Nordmark (18. Spieltag); Polizei Lübeck - Komet Hamburg 2:0 […]
Während der Woche wurde endlich auch das letzte Punktespiel ausgetragen. Die
Lübecker Polizisten empfingen Komet Hamburg und landeten einen 2:0-Sieg, mit
dem man aber keineswegs viel Staat machen kann, da Komet allerhand Ersatz mit
hatte. Am Tabellenstand wird nichts mehr geändert.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Mannschaftskader
Eimsbütteler TV
Spiele
Ahlers
Böhlke (TW)
Kleikamp
Lüdecke
Panse
Rohde
Rohwedder
Schindowski
Timm
Weber
Wolter
Komet Hamburg
Henze
Kalo
Tore
Hamburger SV
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Karl Bohn
Gustav Carstens
Richard Dörfel [I]
Friedo Dörfel [II]
Werner Höffmann
Eugen Kahl
Rudolf Noack [I]
Erwin Reinhardt
Hans Siborski
Walter Warning (TW)
Weber
Hans Lang (TR)
Viktoria Hamburg
Dierksen
Ehlers
Goebe
Güßmann
Heine
Holdt
Ingwersen
Jung (TW)
Schwartz
Seeler
Wendlandt
Borussia Harburg
Fleischer
Liedloff
Meyer
Penzke
P. Rappmann
W. Rappmann
Schwab
Stahl
Stein (TW)
Tangermann
Woitasek
Holstein Kiel
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Block
Hohlweg
Josuweit
Krohn
Leugers
Ludwig
Möschel
Schuster
Seeger
Seßler
Semmelhack (TW)
Phönix Lübeck
Müller (TW)
Polizei SV Lübeck
Bannow
Blum
Citterich (TW)
Clasen [II]
Kenthy
Kneehaus
Luchs
Luckmann
Steffens
Wentzell
Wittboldt
FC St. Pauli
Karl Miller
Gau 8 (Niedersachsen)
Gauliga Niedersachsen (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Niedersachsen (14. Spieltag); S.V. Linden 07 – S.V. Hannover 96 1:8 […]
Hannover 96 spielte zur gleicher Zeit in Überform. Für Lindens Hintermannschaft gab
es gegen die eleganten Schachzüge der 96er keine Rettung, und wenn der flinke
Erdmann im Tor der Gastgeber nicht wieder einen großen Tag gehabt hätte, wäre es
sicherlich zweistellig geworden. So mußten es die Wente, Meng, Pöhler und Malecki
mit 8:1 genug sein lassen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Niedersachsen (14. Spieltag); SV. Werder Bremen – Arminia Hannover
2:2 […] Werder: Ülzmann – Hundt, Wittenbecher – Frank, Stürmer, Tibulski –
Ziolkewitz, Maier, Mahlstedt, Amann, Heidemann. Arminia: Walther – Borges, Radtke
– Fälschle, W. Schulz, Müller – Harbodt, Horenburg, Beyer, Fricke, Naujokat. […]
Schiedsrichter: Kreymborg, Wesermünde. Zuschauer: 10000. […]
Nein, ihr elf Werderaner, das war keine Meisterleistung! Man faßt sich an den Kopf,
wie es möglich sein kann, daß eine Mannschaft, die 80 Minuten im Felde drückend
überlegen war, die Situation beherrschte und darüber hinaus noch eine 2:0-Führung
herausgespielt hatte, mit einem im letzten Abschnitt dieses anfangs einseitig
verlaufenen Treffens erzwungenen Unentschieden noch einen Punkt an die über sich
hinauswachsenden hannoverschen Blauhemden abgeben mußte. Wenn man aber
sehen mußte, wie die auch elf tüchtigen Einzelkönnern formierte Werder-Mannschaft
immer und immer wieder von der heldenhaft deckenden und noch besser
blockenden Abwehr (in der Schlußmann Walther, der bullige Franz Radtke und der
famose Stopper Werner Schulz eine überdurchschnittliche Partie lieferten) gebremst
wurde und diese fünf Bremer Stürmer sich nie dazu bequemten, in der Gemeinschaft
und taktisch planvoll die gegnerische Hintermannschaft aufzulockern und sturmreif
zu machen, dann ist das Rätsel schnell gelöst. […]
Mit diesen fünf Dickköpfen im Sturm (Heidemann und der schnellfüßige Ziolkewitz
ausgenommen) wird der Traum der Meisterschaft bald ausgeträumt sein. Solange
ein Maier und ein spielerisch unmöglicher Mahlstedt egoistisch selbst die Tore treten
wollen, planlos in die Gegend buffen und ihre freistehenden Nebenmänner den zu
erwartenden Paß nicht auf das Schußbein servieren, wird es eine Hintermannschaft
immer leicht haben, sich auf dieses Karussellspiel richtig einzustellen. Man wiegte
sich aber zu sehr in Sicherheit, dachte nicht daran, daß Willi Fricke und Co. am
Werder Strafraum auf der Lauer lagen, nur darauf warteten, daß die nicht sattelfesten
Hundt und Wittenbecher einen Schlag- oder Stellungsfehler begingen. […]
Man führte bis zur 80. Minute ja schon sicher mit zwei Treffen, die beide Maier mit für
den tapferen Walther (der durch gewagte Paraden, Fangkünsteleien glänzte)
unhaltbaren Weitschüssen erzwungen hatte. Fünf Minuten vor dem Abpfiff passierte
das Malheur: Ein Freistoß flog Richtung Ülzmann, Edu Hundt zögerte mit dem
Einsatz, plötzlich stand Horenburg frei: und da gab es für Ülzmann nichts mehr zu
retten. Statt nun die Werderaner jetzt ihre Verbindungsstürmer zurückzogen – nein,
man dachte nicht daran! Warf im Gegenteil, die ganze Mannschaft nach vorn. Bei
einem rushartigen Vorstoß foulte Amann hart an der Strafraumgrenze Kreymborg,
der bei den aufzukommen drohenden Härten kleinlich sein mußte, diktierte sehr
richtig Freistoß. Werner Schulz lief nach vorn, legte sich den Ball zurecht, die
Werderaner versuchten eine Mauer zu bilden, da zischte der Ball auch schon steil
aufs Tor. Drei Arminen stürzten sich entgegen, aber da zappelte der Ball auch schon
im Netz. Wer geschossen hatte, war von der Tribüne aus nicht festzustellen.
Horenburg, Willi Fricke (wir glauben, er war es) und Beyer führten Freudentänze auf.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Niedersachsen (14. Spieltag); V.f.L. Osnabrück – V.f.B. Peine 6:0 […]
Alles schaut auf Osnabrück! 6:0 hatte man bei der letzthin etwas gebesserten Form
der Peiner nicht erwartet. Der Marsch der Osnabrücker von der Mittelgruppe zur
Spitze scheint Tatsache zu werden. Was gleichbedeutend wäre mit einem
unvergleichlichen Endkampf um den Meistertitel dieses Jahres! Wir sind auf alles
gefaßt.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
Werder
13
2.
Hannover 96
10
3.
Eintracht. Br.
11
4.
Osnabrück
12
5.
Blumenthal
12
6.
Algermissen
12
7.
Arm. Hann.
11
8.
Wolfenbüttel
12
9.
VfB. Peine
10
10.
07 Linden
11
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
55:20
40:11
45:16
24:12
24:30
11:17
15:19
16:45
7:32
10:45
Pkt.
21:5
17:3
16:6
16:8
14:10
12:12
10:14
5:19
2:18
1:21
Aufstiegsrunde zur Gauliga Niedersachsen (1.
Liga)
Staffel 1
Tabelle
Sp. g
u
1. (Auf) Milt.S.V. Lüneburg
4
3
1
2.
Woltmershausen
4
1
1
3.
VfB Braunschweig
4
0
2
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
V
0
2
2
Tore
10:4
7:8
5:10
Pkt.
7:1
3:5
2:6
V
0
2
2
Tore
15:2
0:6
2:9
Pkt.
8:0
0:4
0:4
Staffel 2
Tabelle
Sp. g
u
1. (Auf) Pion. S.V. Bückeburg
4
4
0
2.
Göttingen 05
2
0
0
3.
Sparta Nordhorn
2
0
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Da in der Staffel 2 mit dem Pion.-Sp.V. Bückeburg der Meister bereits feststeht, ist
angeordnet worden, daß die noch ausstehenden beiden Spielen zwischen Göttigen
05 und Sparta Nordhorn daher nicht mehr zum Austrag gelangen sollen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Bezirksklasse Bremen-Nord (2. Liga)
Tabelle
Sp
1. (Auf)
FV Woltmershausen
g
u
v
Tore
Pkt.
Mannschaftskader
Eintracht Braunschweig
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Heinrich Ender
Karl
Ludwig Lachner
Albert Sukop
Werder Bremen
Amann
Frank
Matthias Heidemann
Hundt
Mahlstedt
Maier
Stürmer
Tibulski
Ülzmann (TW)
Wittenbecher
Ziolkewitz
MSV Jäger 7 Bückeburg
Heinz Ditgens
Arminia Hannover
Beyer
Borges
Fälschle
Willi Fricke
Harbodt
Horenburg
Müller
Naujokat
Radtke
Werner Schulz
Walther (TW)
SV Hannover 96
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Malecki
Meng
Pöhler
Wente
SV Linden 07
Erdmann (TW)
VfL Osnabrück
Heinz Flotho (TW)
Gau 9 (Westfalen)
Gauliga Westfalen (1. Liga)
3. Spieltag
19. September 1937
Arminia Marten – S.u.S. Hüsten 09
1:1
S.V. Rotthausen – Westfalia Herne
1:4
S.V. Höntrop –Sp.Vg. Röhlinghausen
1:2
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 21.9.1937)
Tabelle
1.
2.
3.
Herne
Hüsten
Arminia Marten
Sp
3
2
3
g
u
v
Tore
6:3
5:1
6:4
Pkt.
4:2
3:1
3:3
4.
Borussia Dortmund
1
5.
Herten
1
6.
Röhlinghausen
1
7.
Höntrop
3
8.
Germania Bochum
1
9.
Rotthausen
3
10.
F.C. Schalke 04
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 21.9.1937)
1:0
4:1
2:1
4:6
1:4
3:10
0:0
2:0
2:0
2:0
2:4
0:2
0:6
0:0
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Westfalen (14. Spieltag); Westfalia Herne – Borussia Dortmund 8:2 (7:0)
[…]
Zuerst die Mannen dieser faustdicken überstandenen Angelegenheit: […]
H e r n e: Sabotta – Krüger, Kroll – Klein II, Miklas, Wischnewski – Klein I, Joswiak,
Genderski, Bonner, Kannacher. D o r t m u n d: Leonhardt – Heiner, Göbel – Eron,
Stachora I, Bittler – Behrheide, Stachora II. Lenz, Ganowski, Dunney […]
Selten hat eine Mannschaft so nach Erfolgen des Gegners den Kopf hängen lassen,
wie in diesem Treffen die Bierstädter. Verschieden rasch aufeinanderfolgende Tore
brachten die Gäste vollständig durcheinander und Westfalias Sturm hatte leichtes
Spiel. Da beide Verteidiger jeden Faden verloren hatten, mußte diese Katastrophe
hereinbrechen. Aller Herner Stürmer beteiligten sich am Torsegen, allen voran aber
Bonner und Genderski.“
16. Januar 1938
„Gauliga Westfalen (14. Spieltag); SV. Höntrop – Schalke 04 0:1 (0:0) […]
S c h a l k e: Klodt – Sontow, Bornemann – Gellesch, Tibulski, Prinz – Kalwitzki,
Berg, Pörtgen, Urban, Mecke. H ö n t r o p: Stein – Timpert I, Happel – Sabronski,
Ochs, Reinke – Timpert II, Knust, Walichnowski, Wind, Höppner. […]
7.000 Zuschauer, Spielleiter Scheidt (Haspe) […]
Ganz so, wie sonst mit den beiden Schwägern lief das Spiel der Schalker gegen den
SV. Höntrop nun doch nicht. Wenn es doch noch zu einem Sieg langte, dann der
großen Leistung eines Tibulski, und – Alla Urban als Halblinker. Alle Achtung aber
vor dem Kämpferherz der Höntroper.
Nach der pausenlosen ersten Halbzeit versuchte Schalke a la Köln, den Gegner zu
überrennen. Prompt folgte in der ersten Minute ein Treffer durch – natürlich Kalwatzki
(auf einem Abpraller), aber dann machte Höntrop die Bude hübsch zu und sicherte
sich so einen ehrenvollen Abgang.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
1.
2.
Westfalia Herne
Schalke 04
Sp
13
10
g
u
v
Tore
32:11
42:4
Pkt.
20:6
19:1
3.
Bor. Dortmund
11
4.
Germ. Boch.
14
5.
Röhlingh.
11
6.
Svg. Herten
13
7.
SV. Höntrop
12
8.
Hüsten 09
13
9.
Arm. Mart.
11
10.
Rotthausen
12
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
31.19
22:30
13:19
22:22
13:14
17:32
12:16
13:40
15:7
13:15
12:10
11:15
10:14
10:16
6:16
4:20
Aufstiegsrunde zur Gauliga Westfalen (1. Liga)
Gruppe 1
26. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Westfalen; Gruppe 1 (6. Spieltag); Sportfreunde
Siegen - Union Gelsenkirchen 1:3 […]
Union Gelsenkirchen überflügelte durch den 3:1-Sieg über Sportfreunde Siegen die
beiden punktgleichen Rivalen Wattenscheid 09 und Preußen Münster.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Westfalen; Gruppe 1 (6. Spieltag); Preußen Münster S.G. Wattenscheid 09 verlegt […]
Es steht jetzt nur noch das Entscheidungsspiel zwischen den letztgenannten aus.
Dieses Spiel ist auf den 17. Juli verlegt worden, weil die drei Islandfahrer der
Münsteraner, also Gappa, Althoff und Voß vor diesem Termin nicht verfügbar sind.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
Union Gelsenkirchen
6
3
2
2.
Preußen Münster
5
3
1
3.
S.G. Wattenscheid 09
5
2
3
4.
Sportfreunde Siegen
6
0
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gruppe 2
v
1
1
0
6
Tore
15:8
13:6
8:6
6:22
Pkt.
8:4
7:3
7:3
0:12
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) Arminia Bielefeld
4
4
0
2.
Schwelm 06
4
1
0
3.
Alemannia Dortmund
4
1
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
0
3
3
Tore
15:1
4:8
5:14
Pkt.
8:0
2:6
2:6
Mannschaftskader
Borussia Dortmund
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Behrheide
Bittler
Dunney
Eron
Ganowski
Göbel
Heiner
August Lenz
Leonhardt (TW)
Stachora [I]
Stachora [II]
Westfalia Herne
Bonner
Genderski
Joswiak
Kannacher
Klein [I]
Klein [II]
Kroll
Krüger
Miklas
Sabotta (TW)
Wischnewski
SV Höntrop
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Happel
Höppner
Knust
Ochs
Reinke
Sabronski
Stein (TW)
Timpert [I]
Timpert [II]
Walichnowski
Wind
FC Schalke 04
Walter Berg
Bornemann
Rudi Gellesch
Ernst Kalwitzki
Hans Klodt (TW)
Ernst Kuzorra
Willi Mecke
Ernst Poertgen
Prinz
Ernst Sontow
Fritz Szepan
Otto Tibulski
Adolf Urban
Hans Schmidt (TR)
Gau 10 (Niederrhein)
Gauliga Niederrhein (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Niederrhein (14. Spieltag); V.f.L. Benrath – Rot-Weiß Oberhausen 3:1
[…] Zu der Angelegenheit Jürissen erfahre ich von Oberhausener Seite (da ich das
Spiel nicht sah, will ich die Stellungnahme auch unbedingt bringen!) Danach hat
Mebus gegen den Pfosten geschossen. Jürissen wollte an den Ball und ist
unterlaufen worden. Dabei ist Jürissen unglücklich mit den gestreckten Fäusten auf
Stickroth gefallen. Angeblich haben Zuschauer den Nationaltorwart am Schluß tätlich
angegriffen. Also, warten wir ab, was die zuständigen Stellen sagen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Niederrhein (14. Spieltag); Fortuna Düsseldorf – S.V. Hamborn 07 1:1 […]
Fortuna hatte Sorgen. Bei Janes machte sich nach dem Kölner Pokalendspiel eine
Oberschenkel-Prellung bemerkbar. Der kleine Heibach war Montags schon krank
und mußte mit Mandelentzündung und Grippe zu Bett. Czaika war verletzt. Der
Ersatzmann Bach stand wegen Erkrankung nicht zur Verfügung. Und so blieb als
Ausweg eine zusammengewürfelte Mannschaft, in der u.a. Wigold als Halblinker
spielte. Es hätte auch so einen Sieg über Hamborn 07 geben müssen, aber dieser
Sturm! Er spielte im Felde famos, vergab vor dem Tore bei zehn Ecken aber einfach
alles. Das Tor, das Albrecht nach der Pause durch Kopfball erzielte, hätte es aber
auch getan, wenn nicht Albrecht in den Schlußminuten nach hinten gegangen wäre.
Warum er es tat, war nicht ersichtlich. […]
Er verschuldete einen Freistoß. Christ gab ihn hoch vor das Tor und der
Rechtsaußen W. Schröter besorgte mit einem Kopfball das 1:1.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Niederrhein (14. Spieltag); Union Hamborn – Schwarz-Weiß Essen 2:1
[…] Union Hamborn ist eine nette und sympathische Mannschaft mit recht jungen
Burschen, begeisterten Spielern, die auch in aussichtslosen Lagen den Kopf nie
hängen lassen. Umsonst waren in Hamborn keine 6000 Zuschauer gekommen.
Ahnten sie etwas? In der ersten Halbzeit wurde nett und ruhig gespielt. SchwarzWeiß kam nicht zum Zuge, verspielte sich in dem Bestreben, den Gegner durch
enges Spiel zu zermürben. Und als dann Jansen, der zielstrebige Mittelstürmer,
plötzlich ein Tor für Union schoß, da dämmerte auch bei Schwarz-Weiß auf, daß hier
irgendeine Gefahr drohte. Winkler sorgte für das 1:1. Vergebens versuchte der
Tabellenführer zu einem weiteren Tor zu kommen. Und fünf Minuten vor Schluß war
dann alles aus. Die Verteidigung hatte Schwächen gezeigt, Stephan hatte man so
beschäftigt wie kaum in einem Spiel, und der unverwüstliche Mittelläufer zeigte
wirklich eins seiner besten Spiele. Aber was konnte er dafür, daß Löhr einen von
Jansen geschossenen Ball forttreten wollte, der Ball vom Fuß des Verteidigers
abrutschte und den Weg ins Netz fand?“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Niederrhein (14. Spieltag); B.V. Altenessen 06 – SSV. Wuppertal 3:1 […]
Altenessen überraschte den SSV. Wuppertal unliebsam mit einem 3:1. Trimhold
erzielte das erste Tor. Pauli, der Hüttemeister bei Wuppertal vertrat, besorgte das
1:1. Dann ließ Mellage einen leichten Schuß von Steininger durch. Alles schien in
bester Ordnung. Da gelang Trimhold ein zweiter Treffer (der dritte für seinen Verein!)
in der zweiten Hälfte. Stürmische Proteste. Angeblich hatte er mit der Hand die
Flanke ins Tor gedreht. Gesehen hatte der Schiedsrichter es nicht, und so gab es ein
Tor.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
Hamborn 07
16
2.
Schw.-W. E.
13
3.
Fortuna D.
13
4.
Wuppertal
15
5.
Duisburg 99
13
6.
Benrath
14
7.
Turu D.
13
8.
U. Hamborn
16
9.
R.-W. Oberh.
14
10.
Altenessen
15
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
32:27
28:13
30:9
26:15
20:21
17:20
17:21
22:30
15:23
23:51
Mannschaftskader
BV Altenessen 06
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Trimhold
VfL Benrath
Mebus
Stickroth
Fortuna Düsseldorf
Ernst Albrecht
Pkt.
21:11
20:6
19:7
16:14
14:12
12:16
11:15
11:21
10:18
8:22
Paul Bach
Jakob Bender
Bornefeld
Czaika
Hans Heibach
Paul Janes
Stanislaus Kobierski
Paul Mehl
Willi Pesch (TW)
Hans Pickartz
Herbert Schubarth
Willi Wigold
Felix Zwolanowski
Karl Flink (TR)
Schwarz-Weiß Essen
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Löhr
Stephan
Winkler
Sportfreunde Katernberg (Essen)
AlfredJatzek
Schwieberski
SV Hamborn 07
Christ
W. Schröter
Union Hamborn
Jansen
Rot-Weiß Oberhausen
Willi Jürissen (TW)
Schröder
Schreiber
SSV Wuppertal
Spiele
Tore
Hüttemeister
Hermann Mellage (TW)
Pauli
Gau 11 (Mittelrhein)
Gauliga Mittelrhein (1. Liga)
3. Spieltag
19. September 1937
V.f.L. Köln – Kölner B.C.
4:1
Alemannia Aachen – Rhenania Würselen
1:1
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 21.9.1937)
Tabelle
Sp g
u
1.
Köln Sülz
2
2
0
2.
Alemannia Aachen
2
1
1
3.
Mülheimer S.V.
2
1
1
4.
Beuel
2
1
1
5.
V.f.L. 99 Köln
3
1
1
6.
Rhenania Würselen
3
1
1
7.
V.f.R. Köln
2
1
0
8.
Bonner F.V.
2
0
1
9.
Tura Bonn
1
0
0
10.
Kölner B.C.
3
0
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 21.9.1937)
v
0
0
0
0
1
1
1
3
1
3
Tore
4:1
5:1
5:4
3:2
8:6
4:4
3:3
2:3
1:2
1:10
Pkt.
4:0
3:1
3:1
3:1
3:3
3:3
2:2
1:3
0:2
0:6
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Mittelrhein (14. Spieltag); Tura Bonn – VfL. Köln 99 1:1 (1:0) […] 4000 im
Bonner Stadion hielten der Tura die Treue, sie erlebten ein Kampfspiel auf Biegen
oder Brechen. Der körperliche Einsatz der bedrohten Bonner zerstörte das Spiel der
Kölner, die gleich in der ersten Minute durch Nachschuß von Sommershoff
zurückfielen und in der harten Auseinandersetzung teilweise die Nerven verloren. Es
bleib nicht bei Verwarnungen. Ernst Moog ließ sich zum Austeilen einer Ohrfeige
hinreißen, mußte hinaus. Vorher, kurz nach dem Wechsel hatte Schlawitzki
ausgeglichen. Mit zehn Mann griffen die Kölner weiter an, bis auf die letzten Minuten,
als Tura nochmals anzog.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Mittelrhein (14. Spieltag); Alemannia Aachen – Bonner F.V. 3:0 (3:0) […]
6000 auf dem Tivoli brauchten nicht lange zu bangen. Die mit dem alten Zolper im
Tor und dem Nachwuchsmann Wienands antretende Alemannia schoß spielend drei
Tore durch Schnitzler, Münzenberg, Stephan. Natürlich wieder Reinhold, es war ein
weiter Freistoß, im Nachschuß von ihm selbst verwandelt. Der haltlos gewordene
BFV. schien einem Aachener Schützenfest ausgesetzt, doch Alemannia bremste
selbst ab, zumal einige Bonner eine Holzerei begannen, die Münzenbergs Mannen
einfach nicht mitzumachen gewillt waren.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Mittelrhein (14. Spieltag); Mülheimer S.V. 06 – Kölner B.C. 2:4 (1:2) […]
Auf wessen Farben sie auch schworen; die 3000 Zuschauer erkannten am Schluß
an: KBC. hat einwandfrei gewonnen. Die schwarzrote Elf hat sich wundervoll erholt,
ihr technisch feines, dabei zielstrebiges Spiel auch nach der Pause gegen den
starken Wind entwaffnete die hinten mit Schnitzern behafteten, vorn
zusammenhanglosen Mülheimer. Der junge Weißweiler schoß drei Tore. MSV. zog
erst durch nachgedrückten Weitschuß des als Mittelläufer zurückgegangenen
Lohmann auf 2:3 heran – sofort sicherte Wirz mit 4:2 den Sieg des KBC.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Alem. A.
Beuel 06
Köln 99
Rhen. Würs.
Mülh. SV.
Sülz 07
VfR. Köln
Kölner BC.
Sp
14
14
15
15
14
15
15
14
g
u
v
Tore
25:14
23:21
34:25
28:23
25:27
22:23
25:28
16:26
Pkt.
19:9
17:11
16:14
16:14
15:13
14:16
14:16
12:16
9.
Bonner FV.
13
10.
Tura Bonn
13
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16:22
15:21
10:16
9:17
Aufstiegsrunde zur Gauliga Mittelrhein (1. Liga)
Gruppe 1
26. Juni 1938
„T.u.S. Neuendorf - Reichsbahn Betzdorf 6:1“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
T.u.S. Neuendorf
5
4
1
2.
Eintracht Kreuznach
5
3
1
3.
V.f.L. Köln-Poll
5
2
0
4.
Reichsbahn Betzdorf
5
0
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
0
1
3
5
Tore
17:8
20:8
10:12
4:23
Pkt.
9:1
7:3
4:6
0:10
v
1
2
4
4
Tore
18:12
18:11
11:15
8:17
Pkt.
10:2
7:5
4:8
3:9
Gruppe 2
26. Juni 1938
„Viktoria Kellersberg - Westmark Trier 3:0“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) S.S.V. Troisdorf
6
5
0
2.
Sp.Vgg. Andernach
6
3
1
3.
Viktoria Kellersberg
6
2
0
4.
Westmark Trier
6
1
1
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Mannschaftskader
Alemannia Aachen
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Stephan
Reinhold Münzenberg
Schnitzler
Wienands
Zolper (TW)
SV Beuel 06
Klein
Tura Bonn
Sommershoff
Kölner BC
Hennes Weisweiler
Wirz
SpVgg Köln-Sülz 07
Euler
Ludwig Kelter (TW)
Zarges
VfL Köln 99
Ernst Moog
Schlawitzki
VfR Köln
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Becker
Bierekoven
Gladbach
Mülheimer SV 06
Lohmann
Rhenania Würselen
Kleinen
Simons
Zander
Gau 12 (Nordhessen)
Gauliga Nordhessen (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Hessen (14. Spieltag); CSC. 03 Kassel – V.f.B. Großauheim 3:0 […] In der
Tabelle zeigen sich erstmals die drei hessischen Meisterschaftsanwärter; nämlich
Spielverein Kassel, der Sportclub 03 Kassel und Hanau 93 zusammen an der Spitze.
Dem Sportclub 03 gelang ein überraschend glatter 3:0-Sieg gegen die
Großauheimer. Auheim kommt vom letzten Platz nicht mehr weg und wird sich in der
Liga wohl kaum behaupten können. In dem Kasseler Kampf an der Nürnberger
Straße gegen die Rothosen waren die Gäste keineswegs schlecht, sondern gaben
sich redlich Mühe, um eine glatte Niederlage zu verhindern. Aber der Sportclub 03
verbesserte seine Form von Sonntag zu Sonntag und meldet ernsthafte
Meisterschaftsansprüche an. Bock schoß alle drei Tore für die Kasseler Rothosen, er
ist der gefährlichste Mann im Sturm des SC. 03 und weiter stark zu beachten.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Hessen (14. Spieltag); Hessen Bad Hersfeld – Hanauer F.C. 93 ausgef.
[…] Wieder konnte das Programm in Hessen nicht vollständig durchgeführt werden,
da der wichtige Kampf in Hersfeld gegen die Hanauer schon am Sonnabend wegen
des schlechten Platzes abgesagt wurde. […] In der Tabelle zeigen sich erstmals die
drei hessischen Meisterschaftsanwärter; nämlich Spielverein Kassel, der Sportclub
03 Kassel und Hanau 93 zusammen an der Spitze.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Hessen (14. Spieltag); KEWA Wachenbuchen – Germania Fulda 4:0 […]
Wachenbuchen gelang ein in der Höhe überraschender 4:0-Sieg über die Fuldaer
Germanen. Auch hier waren die Verlierer nicht so viel Schlechter, wie es das
Ergebnis vermuten läßt. Wachenbuchen behauptet sich dadurch noch in der
Spitzengruppe, wie lange, wird sich zeigen, denn schon am nächsten Sonntag kann
es in Kassel gegen den Sportclub 03 leicht eine Niederlage geben.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Hessen (14. Spieltag); 1. Kasseler BC. Sport – V.f.B. Friedberg 2:3 […]
Eine Enttäuschung bereitete dagegen der Ballspielclub Sport seinen Anhängern an
der Hafenbrücke, da er gegen den VfB. Friedberg mit 2:3 unterlag. Aus der erhofften
Revanche der Kasseler Blau-Weißen ist es also nichts geworden. Die Kasseler
konnten allerdings nicht ihre beste Mannschaft stellen. Es stand schon 3:0 für die
Friedberger, als der BC. Sport in den letzten Minuten noch einmal mächtig aufholte,
aber den Ausgleich nicht mehr erzwingen konnte. Der Sieg ist für die Friedberger
sehr wertvoll, da er ja auch auf fremden Platz errungen wurde und außerdem die
Position erheblich verbessert. Sport gerät nun langsam auch in die Abstiegszone!
SOS!“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
SV. Kassel
12
2.
03 Kassel
11
3.
Hanau 93
11
4.
Wachenb.
12
5.
Hersfeld
12
6.
Friedberg
13
7.
Sport. Kass.
12
8.
Bor. Fulda
11
9.
Germ. Fulda
11
10.
Großauheim
13
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
19:11
26:15
22:13
20:18
24:27
16:26
15:18
18:22
14:24
24:24
Pkt.
16:6
14:8
13:9
13:11
13:11
12:14
10:14
9:13
9:13
9:17
Aufstiegsrunde zur Gauliga Hessen (1. Liga)
Gruppe Nord
26. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Hessen, Gruppe Nord; S.C. Eschwege - V.f.L. Marburg
ausgefallen […]
Auch an diesem Sonntag gab es in der Gruppe Nord kein Spiel. Der SC. Eschwege
überließ dem V.f.L. 1860 Marburg kampflos die Punkte, da er sich augenblicklich mit
Aufstellungssorgen herumplagen muß.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) Kurhessen Kassel
5
2.
VfL. Lauterbach
6
3.
SC. Eschwege
6
4.
VfL. Marburg
5
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
Tore
14:3
11:14
8:11
4:9
Pkt.
9:1
6:6
4:8
3:7
Gruppe Süd
26. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Hessen, Gruppe Süd; Dunlop S.V. Hanau - S.V.Gießen
2:0 (0:0) […]
Nun herrscht auch in Hessen völlige Klarheit. Dunlop Hanau ist es gelungen, den 1.
FC. 04 Oberursel kurz vor dem Ziel abzufangen und mit Nasenlänge Vorsprung
durchs Ziel zu gehen. Der neue Gauligist machte sein Meisterstück, indem er den
SV. 1900 Gießen knapp aber sicher mit 2:0 (0:0) niederhielt.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
26. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Hessen; Gruppe Süd; S.V. Elz - 1. FC. Oberursel 8:2
(2:2) […]
Der 1. FC. 04 Oberursel brachte sich durch eine kaum glaublich hohe Niederlage von
8:2 (2:2) um seine letzten Chancen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) Dunlop SV. Hanau
6
2.
1. FC. Oberursel
6
3.
SV. Elz
6
4.
SV. 1900 Gießen
6
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
Tore
16:8
15:16
19:21
9:15
Pkt.
9:3
7:5
4:8
4:8
Mannschaftskader
CSC 03 Kassel
Spiele
Tore
Bock
Gau 13 (Südwest)
Gauliga Südwest (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Südwest (14. Spieltag); 1. F.C. Kaiserslautern – Borussia Neunkirchen
0:0 […] Der Erfolg der Eintracht wird noch dadurch unterstrichen, daß Neunkirchen
inzwischen in Kaiserslautern bei einem 0:0 einen Punkit verlor. Es hätten leicht zwei
sein können, wenn Kaiserslautern in der 15. Minute keinen Elfmeter verschossen
hätte.Wichtiger als diess rein punktmäßige Ergebnis ist jedoch die Feststellung, daß
Neunkirchens Sturm doch etwas steril geworden ist. Ein weiterer Punktverlust, der
alle Meisterschaftsaussichten fortschwimmen lassen könnte, ist deshalb schon zu
befürchten.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Südwest (14. Spieltag); F.S.V. Frankfurt – Eintracht Frankfurt 2:6 (2:1)
[…] Das Frankfurter Derby nahm einen ungewöhnlichen Verlauf. Vor 17000
aufgeregten, leidenschaftlichen Zuschauern ging der Fußballsportverein zweimal in
Führung und behielt diese auch bis 20 Minuten nach Halbzeit, um dann dem
hereinbrechenden Schwung der Eintrachtjugend, der Wirsching, Arheiliger, Röll und
Linken zu unterliegen. […]
Ein Ereignis mag auch dieses Spiel stark beeinflußt haben. In der 34. Minute ließ
sich der alte Armbrüster dazu verleiten, gegen Ehmer nachzutreten, was seinen
Platzverweis zur Folge hatte. Was war in den guten Bubi, den Senior aller
Derbyteilnehmer, einen sonst stets überfairen Spieler gefahren? Ärgerte er sich
darüber, seinen alten Freund Stubb nicht vorzufinden, der ihm nie weh tun durfte?
Die Eintracht hatte nämlich geradezu angekündigt, daß man Ehmer auch deshalb
aufgestellt habe, weil dieser sich getrauen würde, den kleinen Armbrüster
nötigenfalls auch kräftig anzugehen, was sein Freund und Spezi Stubb sehr zum
Nachteil seiner Mannschaft stets vermieden hat. Auf jeden Fall, Bubi war draußen
und damit fehlte dem Sportverein nicht nur der elfte Mann, sondern auch das
belebende Element im Sturm. […]
Sportverein war in der 12. Minute durch Kopfball Schuchardts in Führung gegangen.
Röll schoß den Ausgleich. Wenige Minuten vor Halbzeit schoß aber Heldmann
wiederum das Führungstor für die Bornheimer. Nach Halbzeit ging es umgekehrt wie
vor 14 Tagen am Bieberer Berg. Die Eintracht hatte dort etwas gelernt. Diesmal
gehörte die zweite Hälfte ihr allein. Sie legte ihr anfänglich mäßiges Spiel ab, die
jungen Spieler kamen auf Touren und plötzlich regnete es Tore. Die große Wendung
kam in der 20. Minute. Wirsching war hier zweimal erfolgreich. In der 34. und 35.
Minute machte es ihm Arheiliger nach. Zwei Minuten vor Schluß war es wiederum
Röll, der das Tor traf. Damit endete das Spiel mit einem Resultat, mit dem vor dem
Spiel kaum jemand, bei Halbzeit sicherlich niemand mehr gerechnet hatte. […]
In diesem Derby spielten: F.S.V.: Wolf – H. Schweinhardt, Hinkel – Böttgen, Dietsch,
Fend – Armbrüster, Dosedzal, Schuchardt, Heldmann, Willert. Eintracht: Peutler –
Groß, Ehmer – Gramlich, Fürbeth, Lindemann – Röll, Wirsching, Arheiliger, A.
Schmidt, Linken. […]
Die Eintracht ist mit einem derartigen Sturm gefährlich, wenn auch A. Schmidt derzeit
etwas unter Form ist und zu langsam spielt. Vielleicht liegt ihm auch der
Halbstürmerposten nicht so gut wie die Sturmmitte. Die Elf hat jedoch nur noch einen
wirklich schwachen Punkt, was sich auch in diesem Spiel wieder zeigte und das ist
der Torwart. Wohlgemerkt, es handelt sich hierbei um Ansprüche, die man an einen
Meisterschaftskandidaten stellt.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Südwest (14. Spieltag); Wormatia Worms – 1. F.C. Pirmasens 1:0 […]
Altmeister Wormatia schlug Pirmasens auffallend knapp mit 1:0. Aber das ist wohl
eine Angelegenheit der Tradition. Pirmasens liegt den Wormsern nicht. Aber auch
dieses an sich ehrenvolle Ergebnis ist für Pirmasens recht betrüblich, denn die
Mannschaft Hergerts wird dadurch immer mehr ans Tabellenende gefesselt. […]
Wormatia: Ebert – Müller, Winkler – Herbert, Kiefer, Zimmermann – Fath, Busam,
Eckert, Hartmann, Freese. Pirmasens: Schaumburger – Müller, Goldbach – Brill I,
Brill II, Weilhammer – Wagner, Michel, Tratter, Soffel, Bille. […] Schiedsrichter:
Walter Ludwigshafen, 4000 Zuschauer […]
Es ist wirklich ein Jammer, daß die glänzende Hintermannschaft des alten
pfälzischen Fußballpioniers (sie war am Sonntag ganz große Klasse) nicht im Sturm
die entsprechende Ergänzung findet. Wäre der Angriff nur zur Hälfte das, was die
Läufer und Verteidiger sind, fürwahr. Pirmasens könnte eine erste Rolle im Konzert
des Südwestorchesters mitspielen. Aber die Diskrepanz zwischen Sturm und
Hintermannschaft ist zu groß. Das ist die Ursache des bis jetzt mäßigen
Abschneidens der FC.-Mannschaft, die schwer um den Verbleib in der Klasse zu
kämpfen hat. Und doch, ich kann nicht glauben, daß es die Pirmasenser nicht doch
noch schaffen. Wer so gut gegen Wormatia spielt, die doch am Vorsonntag erst in
Kaiserslautern 4:2 gewann (wo am Sonntag Borussia Neunkirchen mit Ach und
Krach 0:0 spielte) diese Mannschaft müßte es packen. Ein kleiner Fingerzeig,
Pirmasens spielte mit zwei Angriffsformationen. Die erste (Tratter führte da) wurde
der Wormser Hintermannschaft nicht gefährlich. Die zweite dagegen (Wagner war in
der Sturmmitte und Weilhammer halblinks) setzte Kiefer und Genossen ordentlich zu,
und wenn Soffel in einer feinen Situation placiert geschossen hätte, wäre ein Punkt
nach Pirmasens gewandert. Die zweite Formation, meine ich, müßte nach vorne
etwas Vernünftiges zuwege bringen. […]
Wormatias Angriff war gegen die außerordentlich schnellen Pfälzer
Hintermannschaftsspieler zu langsam. Immer kamen die Pfälzer um jenen kleinen,
aber entscheidenden Sekundenbruchteil früher an den Ball und störten so fast alle
Angriffe, ehe sie abgeschlossen werden konnten. Wormatia muß schneller abspielen
lernen und rascher starten und laufen. Ohne das geht es nicht. Der Beweis ist
erbracht worden. Zudem war Busam gar nicht in Spiellaune und auch Eckert verdarb
manches durch überhastetes Spiel. Die Zuschauer fanden die Sache manchmal zum
Verzweifeln. Fath war bei dem blendenden Müller in bester Obhut. An Stelle des
erkrankten Kern spielte Müller Linksverteidiger. Sein Angriff auf den Gegner muß
rascher werden. Er läßt ihm zuviel Zeit zum Entwickeln. Wenn Müller das noch
gelernt hat, wird er vollwertig sein. Jetzt ist er´s noch nicht. […]
Mit Glück hätte Wormatia zu mehr Toren kommen können. Zweimal stand die
Querlatte einem Erfolge im Wege und zweimal fanden Eckert und Busam das leere
Tor nicht (!!) – warum die Überhastung?? – als dem fallenden Schaumburger das
leder entglitten war.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
U
1.
Eintracht Ffm
12
2.
Neunkirchen
12
3.
Wormatia Worms
13
4.
Offenbach
12
5.
Wiesbaden
14
6.
Kaiserslautern
14
7.
FSV. Ffm
12
8.
Saarbrücken
11
9.
Pirmasens
12
10.
Rüsselh.
12
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
34:14
25:12
32:21
29:18
25:24
28:21
23:23
24:30
10:20
7:35
Pkt.
20:4
18:6
16:10
15:9
15:13
11:17
10:14
9:13
6:18
4:20
18. Spieltag
26. Juni 1938
„Gauliga Südwest (18. Spieltag); F.S.V. Frankfurt - F.V. Saarbrücken 1:0 […]
Der Fußballsportverein mußte seinem schweren Pokalspiel gegen Kickers Offenbach
am nächsten Tag schon das letzte Punktespiel gegen den FV. Saarbrücken folgen
lassen. Es war zugleich die endgültige Besiegelung des Schicksals von
Kaiserslautern, denn die Frankfurter gewannen nur 1:0, was man bei den
Anstrengungen der Elf in letzter Zeit gut verstehen kann. Der FSV. hat sich die
Gauliga gerettet.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Mannschaftskader
Eintracht Frankfurt
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Arheiliger
Ehmer
Fürbeth
Gramlich
Groß
Lindemann
Linken
Peutler (TW)
Röll
A. Schmidt
Albert Wirsching
FSV Frankfurt
Armbrüster
Böttgen
Dietsch
Dosedzal
Fend
Heldmann
Hinkel
Schuchardt
H. Schweinhardt
Willert
Wolf (TW)
Borussia Neunkirchen
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Müller (TW)
Emil Welsch
FK Pirmasens
Bille
Brill [I]
Brill [II]
Goldbach
Michel
Müller
Schaumburger (TW)
Soffel
Tratter
Wagner
Weilhammer
FV 03 Saarbrücken
Wilhelm Sold
Wormatia Worms
Busam
Ebert (TW)
Jakob Eckert
Josef Fath
Freese
Hartmann
Herbert
Hans Kern
Mathias Kiefer
Müller
Willi Winkler
Zimmermann
Gau 14 (Baden)
26. Juni 1938
„Freundschaftsspiel; Bayern - Baden 3:5 (1:1) […]
B a y e r n: Stix - Streb (Wacker München), Schmeiser (TSV 1860 München) Bernard (VfR Schweinfurt), Kennemann (SpVgg Fürth), Bauer - Altinger, Idkoviak,
Popp, Fiederer (SpVgg Fürth), Leikam; B a d e n: Seminati - Konrad, Rößling Müller, Wenzelburger, Feth - Herbold, Hack, Langenbein (VfR Mannheim), Lutz,
Striebinger (VfR Mannheim). […]
Die bayerische Mannschaft wurde im letzten Moment umgestellt und anstelle des
Verteidigers Streitle, den wir alle gerne im Zisch-Stadion begrüßt hätten, erschien der
ursprünglich als Läufer eingesetzte Streb im Strafraum der Bayern, der wiederum
von dem Augsburger Bauer als Läufer ersetzt werden mußte. […]
Nach einem Vorspiel von zwei Bezirksklassemannschaften wobei Ost gegen West
mit 2:0 siegte, konnte der heißersehnte Revanchekampf beginnen. […]
Es begann mit einem vorsichtigen Abtasten. So ähnlich wie sich zwei Boxer vorher
befummeln. Die Bayern gaben dabei eine ziemlich energische Figur ab und sie
waren auch während dieser Präluminarien tonangebend. Die Freude dauerte aber
nicht lange, und gar bald änderte sich das Gesamtbild ziemlich stark zu Gunsten der
badischen Gäste. Schon in der 19. Minute konnte man die Folgen dieses
Witterungsumschlages feststellen, denn Striebinger konnte nach famosen Zuspiel
seines Nebenmannes den Ball das erste mal in die bayerische Kombüse knallen. Ob
der wackereStix dagegen wetas häütte machen können, ist nich ohne weiteres
festzustellen. […]
Anscheinend ging den Bayern dieser Erfolg der Gäste ziemlich stark auf die Nerven,
denn die einheimische Mannschadft konnte sich gar nicht mehr recht entwickeln.
Man zeigte zwar immer noch den frischen Zug zum tor, aber im feindlichen Strafraum
war alle Kunst zu Ende. Wenngleich sich eine ganze Reihe von schönen Chancen
bot, wurde meistens darüber geknallt. Auch wurde meistens nicht abgewartet und
viel zu bald geschossen. Auf vierzig Meter war das aber nicht viel zu machen. […]
Während dieser Phase muß man dem Tormann Stix das zeugnis ausstellen, daß er
einige Robinsonaden und andere Kunststücke servierte, die sich auch in der besten
Gauliga sehen lassen konnten. Er verhinderte wenigstens in dieser Etappe des
Kampfes einen sicheren Halbzeitsieg der Gäste. […]
Die badische Elf wurde immer besser und schneller. Sie schien wie
zusammengeschweißt, während bei den Bayern mangelhaftes Stellungsspiel und
unreines Zuspiel keinen rechten Zug mehr aufkommen ließen. Sozusagen in
allerletzter Sekunde gab es eine angenehme Ueberraschung, die lebhaft bejubelt
wurde; der bayerische Mittelstürmer Popp konnte beinahe mit dem Schlußpfiff
ausgleichen. […]
Grund genug, in der Pause mit allerhand Hoffnungen auf eine günstige Wendung
Gedankenspiele anzustellen […]
Kaum hatten die Akteure wieder die Arena betreten, als sich die Ueberraschung von
vorher mit beinahe mathematischer Sicherheit wiederholte. Nur ging es diesmal
umgekehrt. Herbold konnte einen unerwarteten Alleingang starten und ging
sozusagen mit dem Ball am Fuß am überraschten Stix vorbei ins Tor. Dieser Erfolg
der Gäste wäre meines Erachtens zu vermeiden gewesen. Wenn Stix vielleicht auf
keine Chance mehr hatte, so hätte man doch vond er Hintermannschaft ein etwas
rascheres Eingreifen erwarten dürfen. […]
Nun hatte der bayerische Löwe aber Blut geleckt und die Badenser konnten sich
wirklich nicht mehr beschweren, daß sie nicht oft genug in ihrem Strafraum besucht
wurden. Das bayerische Spiel lief auf höchster Tourenzahl und die Badischen hatten
vor ihrem Tor alle Hände und Füße voll zu tun. Es gab eine ganze Serie von
unentwegten, bayerischen Angriffen, aber der letzte Druck und jenes bisserl
Kriegsglück fehlten den Bayern. Sie brachten es auch nicht fertig, sich vond en
Badensern loszueisen und wie die Badenser Alleingänge zu inszenieren, obwohl sie
mehr als einmal dazu Gelegenheit gehabt hätten. […]
Die Folgen der bayerischen Drangpreiode bleiben natürlich nicht aus; es gab Ecken,
Strafstöße und harte Strafraumkämpfe. Als wieder eine Ecke für die Bayern fällig
war, entstand im badischen Strafraum ein wildes kampfgetümmel. Plötzlich lag der
Ball mutterseelenallein auf der Elfmetermarke. Wiederum erfaßte der glückliche Popp
die günstige Gelegenheit beim Schopfe und knallte zum zweiten Ausgleich ein. […]
Dieser Ausgleich war das Signal zu weiteren heftigen bayerischen Angriffen, die den
Badensern schwer zu schaffen machten. Die Bayern bissen aber jetzt auf Granit, und
man ließ den Einheimischen keine Gelegenheit, noch ein drittes Tor zu machen. Wie
ein Blitz aus heiterem Himmel kam während dieser Sturm- und Drangperiode der
Bayern der dritte badische Erfolg; wiederum ging die linke badische Flanke auf und
davon, und als ein scharfer Schuß von Lutz gegen Stixens Gehäuse zischte, kam
Bernard unglücklich dazwischen, so daß es 3:2 für Baden hieß. […]
Nun waren die Bayern aber nicht mehr zu halten, und sie bestürmten den Feind mit
Macht, aber niemals wurde das heißersehnte Endziel erreicht; die Gäste waren
gewitzigt und vereitelten die schönsten Absichten. Acht Minuten nach dem letzten
Tor kam auf einmal wieder der Tank Striebinger in voller Fahrt durch und es stand
urplötzlich 4:2. […]
Die Bayern waren platt und das Mannschaftsgefüge lockerte sich allenthalben. Man
resignierte zwar nicht, hatte aber nicht mehr jenen ungestümen Drang zum
badischen Tor wie vorher. Die Badenser wurden immer sicherer und gingen ran an
den Speck. Einmal etwas zu stark, so daß Schmeiser einen Elfmeter verwandeln
durfte, der das Endergebnis von 5:3 herstellte. Der Endkampf stand meist im Zeichen
der Sieger. […]
Der badische Sieg war verdient! Die badischen Stürmer standen zwar meistens nur
mit einem Dreimännerkollegium vorne, wenn aber die Fahrt dahinging, dann waren
alle Mann an Bord. Da wurden die feinsten Einfälle auf praktische Art und Weise
verwertet und jede Lücke in der feindlichen Front geschickt ausgenutzt. Läuferreihe
und Verteidigung inklusive Tormann standen eisern durch und verrichteten teilweise
schwerste Arbeit zur vollsten Zufriedenheit. Es wurden aufopfernde Leistungen
geboten, die sich überall sehen lassen konnten und so gar nicht an eine
Sommerform erinnerten. […]
Der bayerische Sturm war eminent schnell und wurde besonders durch das
Quecksilber Idkoviak immer wieder nach vorne gepeitscht, aber die letzte
Durchschlagskraft fehlte doch immer wieder. Es wurde auch zu ungenau und zu früh
geschossen. Mittelläufer Kennemann spielt einen famosen Stopper, der oft beim
Wanken der hinteren Reihen eisern in der wildesten Kampfzone stand. Das Zuspiel
aus der Deckung war aber ziemlich mangelhaft und ungenau, so daß der Ball
meistens in dem Besitz des Gegners kam. Die beiden Verteidiger zeigten neben
verschiedenen großen Aktionen auch diverse Leerläufe und Schwächen, die von den
Gästen geschickt ausgenutzt wurden. […]
Stix im Tor machte ganz ausgezeichnete Paraden, aber hin und wieder zeigte er
nicht die notwendige Geistesgegenwart. Auf jeden Fall steckt aber in diesem
Tormann viel Können, was sich in der Zukunft noch erweisen wird. Wenn natürlich
die Vorderleute Fehler machen, dann rächt sich das am Schlußmann am bittersten.
Trotz alledem kann man ruhig behaupten, daß Stix für die Niederlage nicht allein
verantwortlich gemacht werden kann. […]
Schiedsrichter Fischer-München leitete sehr aufmerksam und hätte höchstens einige
Male die Vorteilsregel mehr berücksichtigen sollen. Er tat aber recht, prinzipiell jede
Verfehlung abzupfeifen, wodurch eine schärfere Gangart vermieder wurde. Und das
war auch sein Vorteil.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gauliga Baden (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Baden (14. Spieltag); Sp.Vgg. Sandhofen – Waldhof Mannheim 2:3 (1:0)
[…] Waldhof hat den schweren Gang nach Sandhofen erfolgreich überstanden. Das
3:2 ist knapp, aber verdient und sehr wertvoll. Glück war es allerdings, daß
Sandhofen ohne Müller antreten mußte, der seit kurzem eingerückt ist. Eine ganze
Halbzeit lang war von Waldhofs Sturm so gut wie gar nichts zu sehen, was an
früheres Können erinnert hätte. Hermann traf den Nagel auf dem Kopf, als er einem
seiner Stürmer zurief: Es ist wirklich eine Schande, was ihr da vorne
zusammenspielt! Darauf konnten die Stürmer höchstens erwidern, daß auf dem
unebenen Sandhofer Platz schwer zu kombinieren sei. Die Platzherren waren schon
in der 7. Minute durch ein Tor Liebchens in Führung gegangen, und sie lagen bei der
Pause mit Recht vorne. […] Dann kamen aber 20 Minuten Waldhofspiel! Auf einmal
lief das Zusammenspiel, lief eng und weit, aber immer genau – und Sandhofen ließ
sich überraschen! Zwischen der 15. und 20. Minute wurde aus dem 1:0 ein 1:3!
Siffling drehte einen Freistoß Leúpolds mit scharfem Kopfstoß in die äußerste Ecke.
Hermann verwandelte einen zu kurz abgewehrten Eckball und schließlich nahm
Siffling eine Flanke Herbolds mit ins Tor. Diese Überrumpelung belastet natürlich
Sandhofens sonst so starke Abwehr, auch den im übrigen hervorragenden
Mittelläufer Michel, der mit dem plötzlichen Auftauchen des meist links stehenden
Siffling nicht mehr gerechnet hatte. Nachher wurde wieder alles abgeriegelt – und
aus war´s mit der Waldhofherrlichkeit. Fluder holte sogar noch im Tor auf.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Baden (14. Spieltag); Phönix Karlsruhe – V.f.R. Mannheim 1:4 (0:3) […]
Den äußerlich eindrucksvollsten Sieg von den drei Assen feierte der V.f.R.
Mannheim, dem das Kunststück gelang, Phönix Karlsruhe in dessen Wildparkstadion
4:1 zu schlagen. Wir hatten neulich schon den Eindruck, als fänden Langenbein und
Striebinger, die Internationalen im VfR.-Sturm, allmählich wieder zu ihrer Form
zurück. Tatsächlich bildeten sie in Karlsruhe mit Lutz ein Angriffstrio, das die starke
Phönix-Abwehr – allerdings mit einem schwer versagenden Torwart hinter sich –
häufig in Verlegenheit brachte. Lutz, Striebinger und noch einmal Lutz brachten denn
auch die Mannheimer bis Halbzeit 3:0 in Führung. Langenbein schoß das vierte Tor.
Aber auch in den übrigen Reihen spielte der VfR. Sehr beweglich und geschickt.
Anscheinend kommt er gerade zu rechten Zeit in Schwung – wir sagten ja schon vor
acht Tagen an dieser Stelle, daß seine Aussichten nicht schlecht sind. Phönix hatte
seinen schwarzen Tag, an dem nichts gelingen wollte. Selbst einen Elfmeter konnte
Lorenzer nicht verwandeln. Erst beim Stand 4:0 glückte Groß das einzige Gegentor.
Erfreulicherweise gehörten Lorenzer und Biehle, die für Schweinfurt aufgestellt sind,
zu den Besten des Phönix.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Baden (14. Spieltag); 1. FC. Pforzheim – Freiburger F.C. 3:1 (0:1) […] In
Pforzheim sah es lange nach einer Überraschung aus, denn der Freiburger FC. hielt
seinen in der 10. Minute durch Koßmann erzielten 1:0-Vorsprung bis – 13 Minuten
vor Schluß! Ein neuer Beweis für die Stärke des FFC, die ja auch Waldhof und VfR.
gebührend hatten zu spüren bekommen. Die 7000 Zuschauer im Brötzinger Tal
kamen aus der Aufregung nicht heraus. Ihr Club wurde nach der Pause deutlich
überlegen, aber die Zeit verstrich und Freiburgs behender Torwart Müller war einfach
nicht zu schlagen. Hörbares Aufatmen, als der Schiedsrichter einen von den Gästen
wohl mit Recht reklamierten Elfmeter nicht gab … Aber neue Verzweiflung, als Rau
20 Minuten vor Schluß einen Elfmeter für Pforzheim ausließ … Allein in der 32.
Minute schaffte es Nonnenmacher doch. Und nun legten die Pforzheimer einen
großartigen Endspurt hin. Bis drei Minuten vor Schluß hielt Freiburgs eiserne Abwehr
stand, dann verwandelte Fischer I einen Handelfmeter und erzielte sogar noch ein
drittes Tor. Ein Grund, weshalb der Club sich so schwer tat, war die frühzeitige
Verletzung des Verteidigers Rau, der nach der Pause am rechten Flügel stand. Ein
anderer Grund: Freiburgs Können, das vermutlich im nächsten Jahr noch heller
strahlen wird.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
1.F.C. Pforzh.
VfR. Mannh.
Waldhof
Phoenix K.
Freibg. FC.
VfL. Neck.
Sp.V. Sandh.
VfB. Mühlbg.
FV. Kehl
Germ. Brötz.
Sp
14
12
12
14
12
12
14
13
11
12
g
u
v
Tore
37:12
24:16
22:15
24:20
20:17
19:15
19:27
21:23
8:33
14:40
Pkt.
22:6
18:6
17:7
15:13
13:11
12:12
12:16
11:15
3:19
2:22
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Aufstiegsrunde zur Gauliga Baden (1. Liga)
Gruppe Nord
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) Karlsruher F.V.
6
4
2
2.
Amicitia Viernheim
6
4
1
3.
TSG. Plankstadt
5
1
0
4.
VfR. Pforzheim
5
0
1
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
0
1
4
4
Tore
23:4
16:9
4:16
5:19
Pkt.
10:2
9:3
2:8
1:9
v
1
2
3
Tore
7:4
14:8
7:16
Pkt.
6:2
4:4
2:6
Gruppe Süd
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) F.V. Offenburg
4
3
0
2.
S.C. Freiburg
4
2
0
3.
VfR. Konstanz
4
1
0
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Mannschaftskader
Freiburger FC
Spiele
Karl Keller
Hugo Müller
Walter Zeltner
Tore
Karlsruher FV
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Brecht
Phönix Karlsruhe
Biehle
Lorenzer
VfR Mannheim
Conrad
Fath
Waldhof Mannheim
Ernst Drayß (TW)
Ernst Heermann
Emil Leupold
Theo Schwender
Otto Siffling [I]
1. FC Pforzheim
Erich Fischer [I]
Fischer [II]
Gau 15 (Württemberg)
Gauliga Württemberg (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Württemberg (14. Spieltag), Sportfreunde Eßlingen – Stuttgarter Kickers
0:5 […] Trotz schwerem Boden legten die Kickers ein Spiel hin, das an alte
blauweiße Glanzzeiten erinnerte. Nachdem zunächst einige Eßlinger aus der Rolle
fielen, glitzerte das Kickerszusammenspiel so auf, daß die Tore zwangsläufig
kommen mußten. Die Hoffnungen, die die Eßlinger auf Wohlgemuth, ihren
Mittelstürmer von Wetzlar, setzten, wurden ein weiteres Mal enttäuscht. Seit dem
Vorspiel gegen die Kickers ist W. nicht über eine Durchschnittsleitung
hinausgekommen. Nur Zoller und Schrode machten der Kickershintermannschaft
ernstlich zu schaffen. Augenblicklich sind die Blauweißen so famos eingespielt, daß
die Wahl schwer fällt, wohin man Vosseler, der jetzt wieder frei wird, stellen soll.
Merz setzte sich mit 2 Torschüssen an die Spitze der württ. Torschützen, Sing war
auch zweimal, Bubi Kipp einmal erfolgreich. Dabei wurde ein Abseitstor von Kipp
nicht gewertet. […] Die Kickerself stand: Deyhle – Locher, Cozza – Förschler, Ribke,
Ruf – Baier, Kipp, Merz, Sing, Frey […] 3500 Zuschauer. Schiedsrichter Hirsch,
Cannstatt.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Württemberg (14. Spieltag); Stuttgarter S.C. – Spfr. Stuttgart 0:0 […] Ein
armes Stürmerspiel gab´s beim Stuttgarter Lokalkampf SSC. – Spfr. Vor 3000
Zuschauer hinter dem Gaskessel zu sehen. Man trennte sich torlos, nachdem SSC.
gute 20 Minuten zu tun hatte, den Spfr.-Ansturm aufzuhalten. In der zweiten Hälfte
war dann SSC. glatt tonangebend, aber der dann vorsichtig gewordene Goldschmidt
und Esenwein standen wie eine Mauer, und was schließlich noch aufs Tor kam, hielt
Hudelmaier in famoser Weise. Da Spfr. meist nur 3, ja manchmal nur 2 Stürmer
vorne hatte, SSC. aber frontal angriff, war in der Mitte größtenteils ein fürchterliches
Loch, denn Deckung auf jeden Fall war die erste Parole. Ausgezeichnet beim SSC.
der Mittelläufer Frey, dann der kleine Langjahr I.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Württemberg (14. Spieltag); Ulm 94 – VfB. Stuttgart 0:2 (0:1) […] In der
ersten Hälfte hatten die Ulmer nichts zu bestellen, so groß war die Überlegenheit des
Meisters. Dessen Stürmer vergaßen aber anscheinend, daß der große blauweiße
Konkurrent stärker denn je auf Tore spielt. Nach der Pause wurde in der gleichen
Sorglosigkeit weitergespielt, und fast wäre es in der Mitte der zweiten Hälfte passiert,
daß Ulms Halbrechter Schmitt den einzigen Torvorsprung von Bökle vor dem
Wechsel ausgeglichen hätte. Sei Kopfball spritzte aber an die Torlatte. Erst 2
Minuten vor Schluß schoß Schäfer das zweite Tor. Den Ulmern fehlte allerdings
diesmal ihr Stopper Strobel mehr denn je. Daß VfB. wieder den kleinen zähen Kotz
als Mittelläufer zur Stelle hatte und dafür Richt als rechten Verteidiger zurückzog,
während Seibold diesmal an Stelle Weidners links verteidigte, interessiert noch
besonders, […] VfB. hatte zur Stelle: Schnaitmann – Richt, Seibold – Kraft, Kotz,
Hahn – Pröfrock, Koch, Schäfer, Bökle, Lehmann […] 3000 Zuschauer,
Schiedsrichter Glaser, Neckarsulm.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Württemberg (14. Spieltag); Union Böckingen – F.V. Zuffenhausen 1:0
(0:0) […] Nicht viel besser war´s mit den Stürmern in Böckingen bestellt, wo
Böckingen schließlich froh war, daß sein Läufer Graf ¼ Stunde vor Schluß doch noch
einen erfolgreichen Torschuß anbringen konnte. Das Interessanteste an diesem
Spiel war, daß Zuffenhausen seinen ausgezeichneten Torwart Jäckle als linken
Verbinder versuchte, er wechselte dann bald mit seinem Linksaußen Schick.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
v
1.
Kickers
14
2.
VfB.
12
3.
Böckingen
13
4.
SSC.
12
5.
SSV. Ulm
13
6.
Sportfreunde
13
7.
Zuffenhausen
14
8.
Eßlingen
13
9.
Ulm 94
12
10.
Schwenning.
12
(laut der illustrierten Sportzeitungen „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tore
52:16
30:10
26:16
18:15
20:17
17:24
17:32
11:25
13:26
13:36
Pkt.
22:6
19:5
17:9
15:9
14:12
11:15
11:17
9:17
6:18
4:20
Mannschaftskader
VfB Stuttgart
Spiele
Tore
Leonhard Seiderer (TR)
Gau 16 (Bayern)
26. Juni 1938
„Freundschaftsspiel; Bayern -Baden 3:5 (1:1) […]
B a y e r n: Stix - Streb (Wacker München), Schmeiser - Bernard (VfR Schweinfurt),
Kennemann (SpVgg Fürth), Bauer - Altinger, Idkoviak, Popp, Fiederer (SpVgg Fürth),
Leikam; B a d e n: Seminati - Konrad, Rößling - Müller, Wenzelburger, Feth Herbold, Hack, Langenbein (VfR Mannheim), Lutz, Striebinger (VfR Mannheim). […]
Die bayerische Mannschaft wurde im letzten Moment umgestellt und anstelle des
Verteidigers Streitle, den wir alle gerne im Zisch-Stadion begrüßt hätten, erschien der
ursprünglich als Läufer eingesetzte Streb im Strafraum der Bayern, der wiederum
von dem Augsburger Bauer als Läufer ersetzt werden mußte. […]
Nach einem Vorspiel von zwei Bezirksklassemannschaften wobei Ost gegen West
mit 2:0 siegte, konnte der heißersehnte Revanchekampf beginnen. […]
Es begann mit einem vorsichtigen Abtasten. So ähnlich wie sich zwei Boxer vorher
befummeln. Die Bayern gaben dabei eine ziemlich energische Figur ab und sie
waren auch während dieser Präluminarien tonangebend. Die Freude dauerte aber
nicht lange, und gar bald änderte sich das Gesamtbild ziemlich stark zu Gunsten der
badischen Gäste. Schon in der 19. Minute konnte man die Folgen dieses
Witterungsumschlages feststellen, denn Striebinger konnte nach famosen Zuspiel
seines Nebenmannes den Ball das erste mal in die bayerische Kombüse knallen. Ob
der wackereStix dagegen wetas häütte machen können, ist nich ohne weiteres
festzustellen. […]
Anscheinend ging den Bayern dieser Erfolg der Gäste ziemlich stark auf die Nerven,
denn die einheimische Mannschadft konnte sich gar nicht mehr recht entwickeln.
Man zeigte zwar immer noch den frischen Zug zum tor, aber im feindlichen Strafraum
war alle Kunst zu Ende. Wenngleich sich eine ganze Reihe von schönen Chancen
bot, wurde meistens darüber geknallt. Auch wurde meistens nicht abgewartet und
viel zu bald geschossen. Auf vierzig Meter war das aber nicht viel zu machen. […]
Während dieser Phase muß man dem Tormann Stix das zeugnis ausstellen, daß er
einige Robinsonaden und andere Kunststücke servierte, die sich auch in der besten
Gauliga sehen lassen konnten. Er verhinderte wenigstens in dieser Etappe des
Kampfes einen sicheren Halbzeitsieg der Gäste. […]
Die badische Elf wurde immer besser und schneller. Sie schien wie
zusammengeschweißt, während bei den Bayern mangelhaftes Stellungsspiel und
unreines Zuspiel keinen rechten Zug mehr aufkommen ließen. Sozusagen in
allerletzter Sekunde gab es eine angenehme Ueberraschung, die lebhaft bejubelt
wurde; der bayerische Mittelstürmer Popp konnte beinahe mit dem Schlußpfiff
ausgleichen. […]
Grund genug, in der Pause mit allerhand Hoffnungen auf eine günstige Wendung
Gedankenspiele anzustellen […]
Kaum hatten die Akteure wieder die Arena betreten, als sich die Ueberraschung von
vorher mit beinahe mathematischer Sicherheit wiederholte. Nur ging es diesmal
umgekehrt. Herbold konnte einen unerwarteten Alleingang starten und ging
sozusagen mit dem Ball am Fuß am überraschten Stix vorbei ins Tor. Dieser Erfolg
der Gäste wäre meines Erachtens zu vermeiden gewesen. Wenn Stix vielleicht auf
keine Chance mehr hatte, so hätte man doch vond er Hintermannschaft ein etwas
rascheres Eingreifen erwarten dürfen. […]
Nun hatte der bayerische Löwe aber Blut geleckt und die Badenser konnten sich
wirklich nicht mehr beschweren, daß sie nicht oft genug in ihrem Strafraum besucht
wurden. Das bayerische Spiel lief auf höchster Tourenzahl und die Badischen hatten
vor ihrem Tor alle Hände und Füße voll zu tun. Es gab eine ganze Serie von
unentwegten, bayerischen Angriffen, aber der letzte Druck und jenes bisserl
Kriegsglück fehlten den Bayern. Sie brachten es auch nicht fertig, sich vond en
Badensern loszueisen und wie die Badenser Alleingänge zu inszenieren, obwohl sie
mehr als einmal dazu Gelegenheit gehabt hätten. […]
Die Folgen der bayerischen Drangpreiode bleiben natürlich nicht aus; es gab Ecken,
Strafstöße und harte Strafraumkämpfe. Als wieder eine Ecke für die Bayern fällig
war, entstand im badischen Strafraum ein wildes kampfgetümmel. Plötzlich lag der
Ball mutterseelenallein auf der Elfmetermarke. Wiederum erfaßte der glückliche Popp
die günstige Gelegenheit beim Schopfe und knallte zum zweiten Ausgleich ein. […]
Dieser Ausgleich war das Signal zu weiteren heftigen bayerischen Angriffen, die den
Badensern schwer zu schaffen machten. Die Bayern bissen aber jetzt auf Granit, und
man ließ den Einheimischen keine Gelegenheit, noch ein drittes Tor zu machen. Wie
ein Blitz aus heiterem Himmel kam während dieser Sturm- und Drangperiode der
Bayern der dritte badische Erfolg; wiederum ging die linke badische Flanke auf und
davon, und als ein scharfer Schuß von Lutz gegen Stixens Gehäuse zischte, kam
Bernard unglücklich dazwischen, so daß es 3:2 für Baden hieß. […]
Nun waren die Bayern aber nicht mehr zu halten, und sie bestürmten den Feind mit
Macht, aber niemals wurde das heißersehnte Endziel erreicht; die Gäste waren
gewitzigt und vereitelten die schönsten Absichten. Acht Minuten nach dem letzten
Tor kam auf einmal wieder der Tank Striebinger in voller Fahrt durch und es stand
urplötzlich 4:2. […]
Die Bayern waren platt und das Mannschaftsgefüge lockerte sich allenthalben. Man
resignierte zwar nicht, hatte aber nicht mehr jenen ungestümen Drang zum
badischen Tor wie vorher. Die Badenser wurden immer sicherer und gingen ran an
den Speck. Einmal etwas zu stark, so daß Schmeiser einen Elfmeter verwandeln
durfte, der das Endergebnis von 5:3 herstellte. Der Endkampf stand meist im Zeichen
der Sieger. […]
Der badische Sieg war verdient! Die badischen Stürmer standen zwar meistens nur
mit einem Dreimännerkollegium vorne, wenn aber die Fahrt dahinging, dann waren
alle Mann an Bord. Da wurden die feinsten Einfälle auf praktische Art und Weise
verwertet und jede Lücke in der feindlichen Front geschickt ausgenutzt. Läuferreihe
und Verteidigung inklusive Tormann standen eisern durch und verrichteten teilweise
schwerste Arbeit zur vollsten Zufriedenheit. Es wurden aufopfernde Leistungen
geboten, die sich überall sehen lassen konnten und so gar nicht an eine
Sommerform erinnerten. […]
Der bayerische Sturm war eminent schnell und wurde besonders durch das
Quecksilber Idkoviak immer wieder nach vorne gepeitscht, aber die letzte
Durchschlagskraft fehlte doch immer wieder. Es wurde auch zu ungenau und zu früh
geschossen. Mittelläufer Kennemann spielt einen famosen Stopper, der oft beim
Wanken der hinteren Reihen eisern in der wildesten Kampfzone stand. Das Zuspiel
aus der Deckung war aber ziemlich mangelhaft und ungenau, so daß der Ball
meistens in dem Besitz des Gegners kam. Die beiden Verteidiger zeigten neben
verschiedenen großen Aktionen auch diverse Leerläufe und Schwächen, die von den
Gästen geschickt ausgenutzt wurden. […]
Stix im Tor machte ganz ausgezeichnete Paraden, aber hin und wieder zeigte er
nicht die notwendige Geistesgegenwart. Auf jeden Fall steckt aber in diesem
Tormann viel Können, was sich in der Zukunft noch erweisen wird. Wenn natürlich
die Vorderleute Fehler machen, dann rächt sich das am Schlußmann am bittersten.
Trotz alledem kann man ruhig behaupten, daß Stix für die Niederlage nicht allein
verantwortlich gemacht werden kann. […]
Schiedsrichter Fischer-München leitete sehr aufmerksam und hätte höchstens einige
Male die Vorteilsregel mehr berücksichtigen sollen. Er tat aber recht, prinzipiell jede
Verfehlung abzupfeifen, wodurch eine schärfere Gangart vermieder wurde. Und das
war auch sein Vorteil.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Gauliga Bayern (1. Liga)
14. Spieltag
16. Januar 1938
„Gauliga Bayern (14. Spieltag) 1. FC. Nürnberg – FC. Schweinfurt 1:1 (0:1) […]
N ü r n b e r g: Köhl – Kreißel, Billmann – Luber, Uebelein I, Oehm – Gußner, Friedel,
Faulhaber, Schmitt, Uebelein II. S c h w e i n f u r t: Link – Baier, Fuchs – Kupfer,
Gorsky, Bätz – Lorz, Rosenbauer, Spitzenpfeil, Rühr, Todt […]
7000 Zuschauer, Schiedsrichter Siegler München […]
Die gewaltige Abfuhr der Gäste am Vorsonntag in München konnte die NürnbergerFürther Zuschauergilde nicht veranlassen, bei ausgezeichnetem Fußballwetter und
ebensolchen Platzverhältnissen den Kampf im Zabo fernzubleiben, denn wir müßten
die Nullfünfer nicht besser kennen, um sie nun auch hier von vornherein als 2. Sieger
zu betrachten. Das 1:1 ist für die Gäste, nach der 2. Halbzeit gemessen, gewiß
schmeichelhaft, aber immerhin, eine Flachbombe von Rühr in der 10. Minute genügte
bereits, um seiner Elf nach den letzten Niederlagen die so nötige Ruhe zu
verschaffen und den Klub zu zwingen, alles herauszugeben, um wenigstens einen
Punkt zu retten. Wie im Vorspiel, so mußte sich auch hier Uebelein I als Mittelläufer
und zugleich bestem Mann seiner Elf erbarmen und in der 62. Minute mit seinem 20m-Schuß das Zabo-Rund erzittern zu lassen. Was sich nämlich von der 46. Minute
ab bis zum Ausgleich vor dem Gästetor abspielte, kam einer atemberaubenden
Belagerung gleich. Die Gäste hatten in Lorz und Todt zwei gewandte Außenstürmer
zur Stelle, von denen ersterer in der 2. Hälfte bei den wenigen, aber immer
gefahrdrohenden Durchbrüchen die Gefährlichkeit selbst war. Wie oft hätte der Klub
bei einigermaßen Glück in Führung gehen können und doch wie nahe lag aber auch
der Sieg bei den Gästen. Spitzenpfeil stand einmal allein auf weiter Flur – die
Klubverteidigung stand auf der Mittellinie – er kam Köhl immer näher, ein kurzes
Zögern, Kreißel wie ein Terrier hinterher, eine kurze Ablenkung des Balles und –
verschossen. Herrgott war das ein Gebrüll, als der etwas zappelige Faulhaber kurz
vor Schluß aus 6 m den Kasten nicht fand und in die Stratosphäre schoß, oder als
Schmitt, Friedel oder Oehm – heute linker Läufer spielend – in die gegnerische
Mauer knallten! Die Deckung der Gäste einschließlich Schlußdreieck kämpften wie
die Löwen. Ein Genuß die Zweikämpfe Kupfer – Schmitt. Beide waren groß im Spiel,
überragend der rechte Verteidiger Baier bei den Gästen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Bayern (14. Spieltag); J. Regensburg – B. Mchn. 3:1“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Bayern (14. Spieltag); Spielvg. Fürth – Wacker München 2:1 (1:0) […]
F ü r t h: Wenz – Leupold, Wolf – Janda I, Kennemann, Faix – Worst, Janda II, Popp,
Federer, Frank. M ü n c h e n: Frey – Haringer, Hörmiller – Streb, Bayerer, Kandl –
Altinger, Breindl, Haslinger, Menzinger, Hymon […]
Zuschauer 9000, Schiedsrichter Grabler […]
Das Spiel brachte den erwarteten, schweren Kampf mit knappstem Torverhältnis.
Glückliche Zufälle brachten die Entscheidung. Nach klar herausgespielten Chancen
hätte Wacker bereits in der ersten Halbzeit klar in Führung sein können, auch nach
der Pause und selbst noch kurz vor dem Schlußpfiff gingen die Blausterne wiederholt
nahe am sicheren Sieg vorbei. Daß es bei fortwährenden Drängen und 12:1
Eckbällen für Wacker aber nicht einmal zu einem Unentschieden reichte, ist kaum
mehr zu steigerndes Geschick – Die Blausterne starteten zu ihrer schweren Aufgabe
in größter Bereitschaft. Begeistert folgten die überraschend zahlreichen Zuschauer
dem entschlossenen Sicheinsetzen der Wackerleute. Bald wurde klar, daß der
gefürchtete Fürther Sturm kaum eine klare Chance hatte, so aufmerksam überlegen
beherrschte die Wackerdeckung die Gefechtslage, entlastete durch zügige Angriffe
der vorderen Reihe. Doch, das letzte, der Torschuß blieb aus, selbst die Querlatte
verhinderte Wackers zahlenmäßige Ausbeute. Dafür tauchte in den letzten 10
Minuten das nachgerade bekannte Wackerpech grinsend auf. Ein Durchbruch
Fürths, ein kurzes Geplänkel und Frank hatte das leere Tor gefunden. 1:0 für Fürth.
Macht nichts. Wacker kämpft weiter; Fürth verwirkt Elfmeter, Haringer, der seit
Jahren keinen verschossen, schießt – der Ball steigt an die Querlatte und prallt
zurück. Aus! 10 Minuten nach Wiederbeginn führt Fürth durch Kopfstoß Popps nach
Strafstoß 2:0. Und Wacker drängt. Läufer und Verteidiger rücken auf. Popp bricht
einmal allein auf weiter Flur durch, sein Schuß wird vom Längstpfosten gestoppt. Der
Kampf wird dramatisch. Da vorne sucht Wacker eine Öffnung, fast alle Fürther sind
mit Decken beschäftigt. Wenz im Tor steht im Mittelpunkt, ein- ums andermal hat er
den Ball. Ob Strafstoß, Kopfstoß oder Eckball, ihm ist alles gleich. Einen Flachschuß
jedoch, den Hymon auf flinke Vorlage Haslingers anbringt, muß der Fürther Hüter
passieren lassen. Jetzt setzten die anfeuernden Zurufe verstärkt ein. Es ist ein wildes
Jagen um das Fürther Tor. Umsonst. Es bleibt beim 2:1 für Fürth. […]
22 von Schweiß und Schmutz bedeckte Gesichter verlassen mit Schiedsrichter
Grabler, dem guten Leiter des Kampfes, das Feld. Die Fürther wissen, daß sie mit
großem Glück gewonnen haben: die Blausterne und ihre Anhänger wissen, was sie
geleistet. Jetzt erst recht! Sagen sie, und mit Recht dürfen sie immer noch hoffen,
das Schicksal noch meistern zu können.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
16. Januar 1938
„Gauliga Bayern (14. Spieltag); Schwaben Augsburg – BC Augsburg 0:2 (0:0) […]
S c h w a b e n: Hofer – Rothdach, Maurer – Vogt, Baumann, Maier – Lehner, Koch,
Lechner, Wendl, Ortmann. B C A.: Klein – Niggl, Eberle – Horn, Wörlen, Ritter I –
Stöckl I, Stöckl II, Marquardt, Dziarstek, Ritter II […]
Schiedsrichter: Thalmeier, München. 10.000 Zuschauer […]
In der ersten Halbzeit setzten sich die Schwaben, die wiederum in neuer Aufstellung
angetreten waren und diesmal auch noch den plötzlich überraschend nach
Schwenningen abgewanderten Standard-Halblinken Reh ersetzten mußten, gut
durch und sie wußten im Nahkampf immer wieder im Besitz des Balles zu bleiben.
So gab es schneidige Angriffe, und da bei BCA. Eberle anfangs unsicher war, lagen
nach dem berühmten Satz die Tore in der Luft. Aber sie blieben dort. Ein
Lattenschuß, ein knapper Daneben-Schuß von Lechner, ein sauberer, aber etwas zu
hoher Kopfball vom gleichen Spieler, und andere Sachen verrieten nach dem Spiel
nichts von der Überlegenheit der Schwaben um diese Zeit. Der Held dieser Halbzeit
war Klein im BCA.-Tor, der außerdem einige ganz schwere Torschüsse der Gegner
zu halten vermochte. […]
In der zweiten Halbzeit nimmt das Spiel schärfere Formen an und auch das Tempo
zieht mehr an, vor allem beim BCA., der nun immer öfter vor dem Schwabentor
erscheint, während die violette Abwehr merklich schwächer wird. ZU einem
ordentlichen Aufbau kommt es bei den Schwaben überhaupt selten mehr, alle Kräfte
konzentrieren sich auf Halten, ohne aber das Verhängnis verhüten zu können. Einer
der rasanten BCA.-Angriffe führt in der 16. Minute durch Stöckl I zum Führungstor,
und kurze Zeit später sichert der Läufer Ritter I, der ein prächtiges Spiel lieferte und
den allerdings wenig bedienten Lehner sicher deckte, durch einen Fernschuß den
Sieg endgültig. Ecken 6:5 für Schwaben, Halbzeit 4:1. Der Sieg ist der im richtigen
Augenblick zielbewußteren und ihr Können besser ausspielenden Elf zugefallen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
Tabelle
Sp g
u
1.
1.F.C. N.
13
2.
1860 Münch.
14
3.
SpVg. Fürth
14
4.
Schweinfurt
14
5.
Jahn Rgsbg.
13
6.
BCA.
13
7.
FC. Bayern
14
8.
VfB. Ringsee
14
9.
Schwaben A.
14
10.
FC. Wacker
13
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.1.1938)
v
Tore
22:9
31:19
28:23
26:27
21:19
16:16
27:25
11:24
23:34
17:26
Pkt.
20:6
18:10
18:10
15:13
14:12
14:12
13:15
10:18
8:20
6:20
Aufstiegsrunde zur Gauliga Bayern (1. Liga)
26. Juni 1938
„Aufstiegsrunde zur Gauliga Bayern; Witt Weiden - Kickers Würzburg 6:5 […]
Die Aufstiegsspiele in Bayern erreichten bereits am vorletzten Sonntag ihren Zweck.
Am letzten Sonntag wurde noch das an sich belanglose Restspiel Witt-Weiden gegen
Würzburger Kickers ausgetragen, daß die Weidener mit dem merkwürdigen Ergebnis
von 6:5 gewannen.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
Tabelle
Sp g
u
1. (Auf) VfB. Coburg
4
2
2
2.
Witt Weiden
4
2
0
3.
Würzburger Kickers
4
0
2
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 28.6.1938)
v
0
2
2
Tore
8:4
11:12
12:15
Mannschaftskader
BC Augsburg
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Dziarstek
Eberle
Horn
Klein (TW)
Marquardt
Niggl
Ritter [I]
Ritter [II]
Stöckl [II]
Wörlen
Schwaben Augsburg
Baumann
Hofer (TW)
Koch
Lechner
Ernst Lehner
Maier
Maurer
Ortmann
Rothdach
Vogt
Wendl
SpVgg Fürth
Faix
Pkt.
6:2
4:4
2:6
Frank
Friederer
Janda [I]
Janda [II]
Georg Kennemann
Popp
Wenz (TW)
Wolf
Worst
Alfred Riemke (TR)
Bayern München
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Günter Framke
Goldbrunner
Simetsreiter
TSV 1860 München
Itkowiak
Franz Schmeiser
Wacker München
Altinger
Bayerer
Breindl
Frey (TW)
Haringer
Halsinger
Hörmiller
Hymon
Kandl
Menzinger
Streb
1. FC Nürnberg
Billmann
Faulhaber
Georg Friedel
Gußner
Georg Köhl (TW)
Kreissel
Luber
Richard Oehm
Josef Schmitt
Uebelein [I]
Uebelein [II]
1. FC Schweinfurt
Spiele
Tore
Spiele
Tore
Baier
Bätz
Fuchs
Gorsky
Kupfer
Link (TW)
Lorz
Rosenbauer
Rühr
Spitzenpfeil
Todt
VfR Schweinfurt
Robert Bernard
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