http://fullcomment.nationalpost.com/2013/09/07/robert-fulford-israels-secret-doctors/ Robert Fulford: Israels geheime Ärzte Robert Fulford Transl.: R.L. 07.09.2013 Um den syrischen Kriegsflüchtlingen zu helfen, müssen israelische Ärzte und Helfer ihre Arbeit im Verborgenen tun. Wenn sie in die Flüchtlingslager in Jordanien gehen, verkleiden sie sich, damit sie unentdeckt im Hintergrund arbeiten können. Sie müssen eingeschleust und dann auch wieder ausgeschleust werden. Sie sprechen nicht mit anderen darüber, wohin sie gehen, und wenn sie nach Hause kommen, berichten sie normalerweise nicht darüber, wo sie gewesen sind. Vor allem wollen sie, dass niemand die Namen ihrer Patienten erfährt. Sie bewegen sich versteckt „unter dem Radar“, so beschreibt es eine im Verborgenen agierende Organisation, die in diesem Bereich tätig ist. Wenn sie Syrier in israelischen Krankenhäusern behandeln, dann stellen sie sicher, dass kein Journalist Details darüber erfährt, mit denen die Patienten von den Behörden in Syrien identifiziert werden könnten. Gewöhnlich macht Israel gern öffentlich, wenn es an Nothilfemaßnahmen teilnimmt. Bei diesem Hilfseinsatz im Rahmen des Syrienkrieges ist es jedoch anders. Syrien erkennt Israel nicht an und verbietet seinen Bürgern, nach Israel zu gehen. Israelische Ärzte sind in Jordanien nicht willkommen, wo ihre Arbeit als Übertretung der jordanischen Souveränität angesehen wird. Und auch Israel möchte natürlich nicht in den syrischen Bürgerkrieg hineingezogen werden. Es gibt also eigentlich nichts, was von Amts wegen für den Einsatz dieser „rebellischen“ medizinischen Hilfskräfte sprechen könnte. Für Syrier besteht zudem die Gefahr, dass ihre eigene Regierung sie bestrafen könnte, zusätzlich zu ihrer ohnehin schon dramatischen Situation. Im Laufe dieses Sommers wurden im israelischen Nahariya, in der Nähe der Golanhöhen, Hunderte von Patienten aus Syrien heimlich über die Grenze gebracht und von israelischen Ärzten behandelt. Für die Verwandten oder Bekannten der Patienten wird Israel so zur letzten Hoffnung, wenn in Syrien keine medizinische Hilfe verfügbar ist. Masad Barhoum, der Klinikchef am „Western Galilee Medical Center“, sagte kürzlich gegenüber einem NBC- Reporter, dass viele Patienten hier ohne Bewusstsein eintreffen. „Wenn sie aufwachen und feststellen, dass sie in Israel sind, erschrecken sie und sind besorgt“. ++++++++++++++++++++++++ Die israelische Hilfsorganisation iL4Syrians arbeitet unter dem provokanten Slogan: „Niemand bittet um Erlaubnis, um zu töten. Wir bitten auch nicht um Erlaubnis, um Leben zu retten“. ++++++++++++++++++++++++ Eine syrische Frau im Krankenhaus berichtete, dass sie nach Israel kam, weil ihre Tochter durch die Kugel eines Scharfschützen getroffen wurde. „Das Krankenhaus in meiner Stadt wurde zerstört. Sie retteten hier ihr Leben, aber jetzt habe ich Angst, zurückzukehren. Wir sind gebrandmarkt“. Die israelische Nichtregierungsorganisation Organisation „iL4Syrians“ agiert anonym in Syrien und anderen notgeplagten Ländern. http://il4syrians.org/?page_id=2 Bilder und Video: http://il4syrians.org/?page_id=9 Während man versucht, Nahrung und medizinische Versorgung für diejenigen zur Verfügung stellend, die sie dringend brauchen, baut man zugleich auf die Verschwiegenheit und Geheimhaltung, um sowohl die Kontakte vor Ort, als auch die eigenen Helfer zu schützen. Auf der Website finden sich keine Direktoren oder Mitarbeiter, aber sie trägt einen provokanten Slogan: „Niemand bittet um Erlaubnis, um zu töten. Wir bitten auch nicht um Erlaubnis, um Leben zu retten“. Sie erklären: „Wir konzentrieren uns auf Länder, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel unterhalten und arbeiten über alle Unterschiede und Grenzen hinweg“. Die Organisation argumentiert, dass der Respekt gegenüber der Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens ein wesentlicher Ausdruck jüdischer Identität und Kultur ist. Ihrer Ansicht nach gilt dies für Israels härteste und grausamste Feinde genauso, wie für jeden anderen Menschen. Da alle diese Aktivitäten inoffiziell und somit nicht registriert sind, kann keiner wirklich genau sagen, wie viele Israelis beteiligt sind. Ich wurde durch einen der regelmäßigen Newsletter von Tom Gross, einem hartnäckigen, aus Großbritannien stammenden, NahostKommentator auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht. Gross hat dazu auch einen 15-minütigen Film veröffentlicht, in dem gezeigt wird, wie er ein paar Tage lang eine Hilfsgruppe bei ihrer Arbeit unter den Flüchtlingen begleitet. http://www.tomgrossmedia.com/mideastdispatches/archives/001386.html Die Flüchtlinge rechnen nicht mit dem Eintreffen von Hilfskräften und sind überrascht, wenn sie erfahren, dass ihre Wohltäter Israelis sind. Das macht einige von ihnen nervös, aber es sind im Film auch andere zu sehen, die auf Arabisch sagen: „Möge Gott Israel segnen“. +++++++++++++++++++++++++++++ Ein Journalist fragt eine Helferin: „Bezeichnen die Menschen sie als verrückt?“ Sie antwortet: „Es gibt nicht viele Menschen, die davon wissen“. +++++++++++++++++++++++++++++ Das Team wird von einem professionellen Betreuer begleitet, der sich mit den Kindern beschäftigt, während Nahrungsmittel ausgeteilt werden. In einem Lager jedoch geraten die Erwachsenen auch kurzzeitig in Aufruhr wegen der sehr begrenzten Zuteilung von Versorgungsgütern. Ein Journalist fragt eine Helferin: „Bezeichnen die Menschen sie als verrückt?“ Sie antwortet: „Es gibt nicht viele Menschen, die davon wissen“. Die Informationen über diese Arbeit erscheinen nur in bruchstückhaften Informationen durch Journalisten, wie zum Beispiel in einem Artikel einer israelischen-arabischen Zeitung: „Die arabischen Länder bekunden ihre Anteilnahme, aber die beste Rolle spielt Israel, indem man die Grenze überquert, um den Flüchtlingen Hilfe zur Verfügung zu stellen. Sie riskieren ihr Leben ohne ein Wort des Dankes“. Diese Tage sind finstere Tage für viele Menschen in der Welt, aber eine besonders schreckliche Finsternis liegt über den Syriern. Es gibt nur wenige, die sich eine Lösung vorstellen können, ohne dass dabei möglicherweise eine noch größere Tragödie entsteht. W.H. Auden beschrieb in seinem Gedicht „1. September 1939“ eine Zeit, die noch finsterer war und bot den einzigen Rat an, der für ihn Sinn machte: „Entzündet ein Licht der Hoffnung und des Lebens“. Während Juden den Beginn des jüdischen neuen Jahres feiern, ist es der Erwähnung wert, dass diese israelische humanitäre Organisation einen Weg gefunden hat, ihr Licht zu entzünden mit einem mutigen, unerschrockenen Zeichen der Hoffnung und der Lebensbejahung. National Post [email protected] ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ „il4syrians“ – Über uns Unsere Organisation ist eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die von Freiwilligen gegründet wurde, mit dem Ziel, menschliches Leben in Ländern zu retten, die durch Naturkatastrophen oder kriegerische Konflikte in Not geraten sind. Wir operieren an Orten, wo die örtlichen Regime den offiziellen internationalen Hilfsorganisationen den Zugang verweigern. Wir konzentrieren uns auf Länder, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel unterhalten und arbeiten über alle Unterschiede und Grenzen hinweg, einschließlich der Vorurteile, der Rassengrenzen, der Staatszugehörigkeit sowie der unterschiedlichen Religions- und Glaubensüberzeugungen. Wir sind eine Gruppe von israelischen Bürgern, die ihr Heimatland lieben und daran glauben, dass ein Teil der jüdischen Identität und Kultur der barmherzige, unvoreingenommene Respekt gegenüber der Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens ist. Wir glauben, dass wir sehr gesegnet wurden, weil wir in einem demokratischen Land leben, welches seinen Bürgern ermöglicht, zu den herausforderndsten und gefährlichsten Orten zu reisen. Zusammen mit diesem Engagement gegenüber dem menschlichen Leben steht die Organisation auch treu zur Verteidigung von Israels Grenzen und seiner Bürger im Angesicht der Bedrohung. Wir sind Menschen, die aus dem Exil eingewandert sind, um eine neue Nation aus einem Volk von Flüchtlingen aufzubauen, eine Nation, die den Gipfel des Erfolgs auf den Gebieten der Wissenschaft, Medizin, Technologie, Hightech und Landwirtschaft erreicht hat. Heute empfindet Israel mit dieser Wirtschaftskraft und seinen weitreichenden Möglichkeiten der Verteidigung eine moralische und ethische Aufgabe, nämlich zur „Stimme der sprachlosen Massen“ zu werden, auch in diesem besonderen Fall, selbst wenn es die Stimme der wehrlosen Zivilbevölkerung eines Landes ist, das zu unseren bittersten Feinden zählt. Die harte Realität ist, dass die Organisation im Auftrag der Opfer der Gräueltaten von Assad agiert, was uns gleichzeitig zwingt, unsere Arbeit „unter dem Radar“, also im Verborgenen, zu tun und unsere Identität zu verbergen. Das ist erforderlich, um das Leben von Mitgliedern des Hilfsteams, sowie das Leben der Kontakte vor Ort zu schützen, und um den Zustrom der Hilfsgüter für die Opfer, wie Nahrungsmittel, Medizin und Güter der Grundversorgung, auch weiterhin sicherzustellen. Die Mitglieder unserer Organisation repräsentieren das pulsierende Herz Israels und glauben an die Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens, die sich widerspiegelt in der jüdischen „Halacha“ [rechtlichen Auslegungen des schriftlichen Kanons der Thora] und in der israelischen Unabhängigkeitserklärung. „Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe!“ (Jescha-Jahu, Kapitel 1, 17) „Der Staat Israel basiert auf Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Frieden, wie es durch die Propheten Israels beschrieben wurde. Damit wird die vollkommene Gleichberechtigung der sozialen und politischen Rechte aller Bürger ohne Rücksicht auf die Religion, die Rasse oder das Geschlecht sichergestellt. Die Freiheit von Religion, Gewissen, Sprache, Ausbildung und Kultur wird garantiert“. (Auszug aus Israelischer Unabhängigkeitserklärung) http://il4syrians.org/?page_id=2