Schweissstab- und Brennerhaltung beim NR

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Gasschmelzschweißen mit Acetylen-Sauerstoffflamme
3.2 Arbeitstechniken
Verbrennungsstufen der Acetylen-Sauerstoff-Flamme
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Merke:
1 Teil Acetylen braucht 2.5 Teile Sauerstoff zur vollständigen Verbrennung.
Mischverhältnis
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Einfluss der Ausströmgeschwindigkeit
Normale Flamme; z.B. Schweisseinsatz Grösse 3 für 2 bis 4 mm dicke Bleche aus Stahl
Ausströmgeschwindigkeit und Wärmemenge: klein,
z.B. bei weicher Flamme
Ausströmgeschwindigkeit und Wärmemenge: mittel
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Ausströmgeschwindigkeit und Wärmemenge:gross
z.B. bei harter Flamme
Einstellung der Schweissflamme
Die Schweißflamme kann mit verschiedenen Ausströmgeschwindigkeiten eingestellt werden, zum Beispiel als harte oder weiche Flamme.
Sie kann nach dem Mischungsverhältnis der Schweißgase eine acetylenüberschüssige, eine normale oder eine sauerstoffüberschüssige
Flamme sein.
Harte Flamme
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Eine harte Flamme ist dann eingestellt, wenn für den entsprechenden Schweißeinsatz die größtmögliche Ausströmgeschwindigkeit eingestellt
ist, ohne daß die Flamme abreißt.
Weiche Flamme
Eine weiche Flamme ist dann eingestellt, wenn für den entsprechenden Schweißeinsatz die kleinstmögliche Ausströmgeschwindigkeit
eingestellt ist, ohne daß die Flamme zurückschlägt.
Einstellung der Schweißflamme bei verschiedenen Werkstoffen
Flammeneinstellung
Stahl
Gußeisen
Kupfer
Messing
Aluminium
+ richtig
- falsch
acetylenüberschüssig
+
+
normal
+
+
-
Sauerstoffüberschüssig
+
-
Auswahlbeispiele für die Versorgungsart mit Schweissgasen
Merke:
1 Acetylenverbrauch in l/h = Werkstückdicke x 100
2 Sauerstoffverbrauch in l/h ca= Acetylenverbrauch in l/h
3 Flaschenbatteriegrösse = Verbrauch in l/h : zul. Dauerentnahmemenge in l/h
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Aufgabe 1: Gasschweißen
Ein Rohr aus St 35, Durchm. 159 x 4,5 mm, ist auf der Baustelle zu schweissen. Gewählt wurde dafür der Schweißeinsatz "4-6". Wie hoch ist
der Acetylen- und Sauerstoffverbrauch in l/h und wieviele Druckgasflaschen werden für die Gasversorgung benötigt?
Acetylenverbrauch = 4,5 x 100 = 450 l/h
Sauerstoffverbrauch = ca 450 l/h
Für die Versorgung mit Acetylen und Sauerstoff reicht eine Einzelflaschenanlage aus.
Aufgabe 2: Brennschneiden
Rohre und Bleche bis 25 mm Werkstückdicke sind auf der Baustelle zu schneiden. Da für diesen Fall zusätzlich Schneidsauerstoff benötigt
wird, können die Formeln 1 und 2 nicht verwendet werden. Zur Ermittlung des Acetylen- und Sauerstoffverbrauchs wird deshalb auf
entsprechende Schneidtabellen der Gerätehersteller zurückgegriffen.
z.B. Schneiddüse "10-25"
Acetylenverbrauch = 500 l/h
Sauerstoffverbrauch = 3200 l/h
Aufgrund des Verbrauchs wird eine Acetylenflasche und eine Sauerstoffflaschenbatterie benötigt.
Aufgabe 3: Wärmen, Richten
Mit dem Schweißeinsatz "14-20" sollen Wärm- und Richtarbeiten durchgeführt werden. Bei diesen Arbeiten kommt es darauf an, daß die
Werkstuckoberfläche möglichst schnell auf die erforderliche Temperatur erwärmt wird. Wie hoch ist unter dieser Bedingung der Acetylenund Sauerstoffverbrauch und wieviel Druckgasflaschen werden für die Gasversorgung benötigt?
Acetylenverbrauch = 20 x 100 = 2000 l/h
Sauerstoffverbrauch = ca 2000 l/h
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Flaschenbatteriegröße (C2H2) = 2000 : 500 = 4 Flaschen
Flaschenbatteriegröße (O2) = 2 Flaschen
Schweissstab- und Brennerhaltung beim NL-Schweissen
Nachlinksschweissen (NL-Schweissen) von Stahl bis 3 mm Werkstückdicke
Die Schweissstab- und Brennerhaltung sind abhängig von Schweissposition und Arbeitstechnik.
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Schweisstab- und Brennerführung
Schweisstab: tupfend , Brenner: gradlinig
Vorteile:


glatte oder nur leicht geschuppte Oberfläche
geringes Wärmeeinbringen
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
günstiger Einsatz bei Werkstückdicken bis 3 mm
Nachteile:




grosse Wärmeverluste
leicht vorlaufendes Schweissbad
schlecht kontrollierbares Durchschweissen
geringe Schutzwirkung der Beiflamme.
Schweissstab- und Brennerhaltung beim NR-Schweissen
Nachrechtsschweissen (NR-Schweissen) von Stahl ab 3 mm Werkstückdicke
Die Schweissstab- und Brennerhaltung sind unabhängig von Schweissposition und Arbeitstechnik.
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Schweissstab- und Brennerführung
Schweisstab kreisförmig, rührend
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Brenner geradelinig
Vorteile:




gezieltes Wärmeeinbringen
sicheres Durchscheissen
geringe Abkühlgeschwindigkeit
bessere Schutzwirkung der Beiflamme
Nachteile


geschuppte Nahtoberfläche
unter 3 mm Werkstückdicke schwierig anzuwenden
Flammlöten
Durch Löten lassen sich metallische Teile unlösbar verbinden, ohne die Grundwerkstoffe aufzuschmelzen.
Lötvorgang







Einzelteile im Lötbereich reinigen
Einzelteile mit dem vorgeschriebenen Lötpalt fixieren
Lötstelle mit Flussmittel versehen
Lötflamme einstellen
Lötstelle auf Arbeitstemperatur ( sie liegt 50 bis 70° C oberhalb der Schmelztemperatur des Lotes) erwärmen
Lot der Lötstelle zuführen und abschmelzen lassen, bis der Lötspalt gefüllt ist
Nach dem Lötvorgang Flussmittel restlos entfernen
Spaltlöten
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Lötspalt 0.2 bis 0.5 mm
Beim Spaltlöten dringt das Lot in den Lötspalt ein. Je enger der Lötspalt, desto höher steigt das Lot durch den kapilaren Fülldruck.
Fugenlöten
Kommt zur Anwendung


bei Lötspalten über 0.5 mm
bei V- oder X-förmigen Fugen
Da bei diesen Spaltbreiten und Fugenformen der kapillare Fülldruck nicht wirkt, verlangt das Fugenlöten eine andere Arbeitstechnik (ähnelt
dem Gasschweissen).
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Lote (Auswahl)
Lot
Bezeichnung
Bleilot
L-PbSn40
Messinglot
L-CuZn40
Silberlot
L-Ag44
Bestandteile
60% Blei
40% Zinn
60% Kupfer
40% Zink
44% Silber
30% Kupfer
26% Zink
Arbeitstemperatur
230° C
900° C
730° C
Nach der Schmelztemperatur der Lote wird das Löten eingeteilt in:


Weichlöten unter 450° C
Hartlöten über 450° C
Aufgaben der Flussmittel:



Lösen der Oxydschichten
Verhindern Neubildung der Oxyde
Ermöglichen das Fliessen des Lots
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Flussmittel und Lote müssen auf den zu lötenden Werkstoff abgestimmt sein. Die Wirktemperatur des Flussmittels sollte hierbei etwa 50°C
unter der Arbeitstemperatur des Lotes liegen. Die Wirkzeit ist auf etwa 5 min. begrenzt.
Zusammenwirken von Flussmittel und Lot:
http://schweissaufsicht.ansa.ch/
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