Leitung des österreichischen Standorts von Cochrane Public Health

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Europäischer Cochrane Public Health-Satellit gegründet
Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems liefert als Partner Fakten
für die Gesundheitspolitik
Krems (kpr). Cochrane Österreich – beheimatet an der Donau-Universität Krems
– hat mit Institutionen aus Deutschland und der Schweiz einen europäischen
Satelliten der Public Health-Gruppe des Forschungsnetzwerks Cochrane
gegründet. Die Arbeitsgruppe soll die Forschung zu Themen der öffentlichen
Gesundheit von Übergewicht bis zur Impfpolitik vorantreiben und die
Ergebnisse an Öffentlichkeit und an EntscheidungsträgerInnen vermitteln.
Cochrane Österreich, Cochrane Schweiz, die Ludwig-Maximilians-Universität
München – sie führt derzeit die Arbeitsgruppe an –, die Universität Bremen und das
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS sowie die
Universität Zürich haben sich mit Wirkung vom März 2015 zusammengeschlossen,
um der Public Health-Forschung mehr Gewicht zu verleihen, sie besser zu
koordinieren und so wichtigen gesellschaftlichen Gesundheitsanliegen eine starke,
faktenbezogene Stimme zu geben.
Fragen auf die die Kooperation Antworten finden möchte, umfassen beispielsweise,
wie körperliche Bewegung und gesunde Ernährung als vorbeugende Maßnahmen in
der Gesellschaft über alle Altersgruppen verankert werden können; wie die in der
Bevölkerung vorhandenen Kompetenzen zur physischen und psychischen
Gesundheit aufgenommen und weiterentwickelt werden können; ob für bestimmte
Infektionskrankheiten eine Impfpflicht nötig ist, oder, welche Regelungen die
Belastung unserer Atemluft mit Feinstaub notwendig macht.
Nötig ist dazu neben gezielter Forschung auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit
(Public Health) ein verantwortungsbewusster und nicht von kommerziellen Interessen
geleiteter Umgang mit den daraus entstehenden wissenschaftlichen Ergebnissen und
Aussagen. Weiters relevant: die Synthese des vorhandenen Wissens mittels
systematischer Übersichtsarbeiten. Über die Disziplinen- und Landesgrenzen hinweg
arbeiten deshalb verschiedene Berufsgruppen zusammen. Ziel ist die Erstellung
prägnanter, praxistauglicher Übersichten zu aktuellen Fragestellungen und
evidenzbasierter Entscheidungshilfen zur Gesundheit der Bevölkerung.
Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte
Medizin und Klinische Epidemiologie der Donau-Universität Krems, an die
Österreichische Cochrane-Zweistelle angesiedelt ist, zur Kooperation: „Adipositas
und viele andere Public Health-Herausforderungen sind internationale Probleme und
können am besten durch internationale Kooperation in Angriff genommen werden.
Wir werden globales Wissen lokal umsetzen.“
Mag. Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederösterreich über
Cochrane Österreich: „Wissenschaftlich gesicherte Informationen sind die Grundlage
für ein qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem. Mit der österreichweit einzigen
Cochrane Zweigstelle an der Donau-Universität Krems fördert das Land
Niederösterreich den internationalen Erfahrungsaustausch und die wissenschaftliche
Erarbeitung evidenzbasierter Strategien.“
Cochrane Kompakt erstes Gemeinschaftsprojekt
Ein erstes gemeinsames Projekt ist die Internetseite „Cochrane Kompakt“:
Laienverständliche Zusammenfassungen wichtiger systematischer
Übersichtsarbeiten werden ins Deutsche übersetzt und online für alle Interessierten
zur Verfügung gestellt. So wird unabhängige, aktuelle und qualitativ hochwertige
Gesundheitsinformation leicht zugänglich.
Erik von Elm, Ko-Direktor von Cochrane Schweiz: „Wir dürfen das Feld der
Gesundheitsinformation nicht Gruppen überlassen, die kommerzielle Interessen
verfolgen. Als Patienten, Angehörige oder Eltern hat jeder ein Recht, unabhängige
und objektive Informationen zu Wirksamkeit oder möglichem Schaden von
gesundheitsbezogenen Maßnahmen zu erhalten. Das wollen wir mit Cochrane
Kompakt ermöglichen.“
Um das zukünftige Forschungsprogramm der Cochrane Public Health Group zu
strukturieren, wird über die inhaltliche und methodische Arbeit in der Anfangsphase
auch eine Prioritätenliste von forschungsrelevanten Themen erstellt. Hierzu sollen
Gesundheitspolitiker, Behörden, WissenschaftlerInnen, aber auch
Betroffenenverbände in allen deutschsprachigen Ländern befragt werden.
Über Cochrane
Der europäische Satellit ist ein Ableger der in Melbourne, Australien beheimateten
Cochrane Public Health Group, einer der insgesamt über 50 themenbezogenen
Arbeitsgruppen des internationalen Forschungsnetzwerks Cochrane. Das zentrale
Ziel dieses Netzwerks ist die Verbesserung wissenschaftlicher Grundlagen für
Entscheidungen im Gesundheitssystem. Erreicht wird dies vor allem durch die
Erstellung, Aktualisierung und Verbreitung systematischer Übersichtsarbeiten.
(14.07.2015) 4.529 Anschläge (inkl. Leerzeichen)
Informationen zu Cochrane kompakt: www.cochrane.org/de/kompakt.
Informationen zu Cochrane Public Health: http://ph.cochrane.org
Rückfragen
Mag. Ursula Griebler, PhD, MPH
Leitung des österreichischen Standorts von Cochrane Public Health Europa
Department für Evidenzbasierte Medizin und
Klinische Epidemiologie / Cochrane Österreich
Donau-Universität Krems
Tel.: +43 (0)2732 893 – 2914
[email protected]
www.donau-uni.ac.at/ebm
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