Chronologie der Arbeitsverbote im 3.Reich

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1933
JANUAR
30. Januar

Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler: »Machtergreifung« der
Nationalsozialisten
APRIL
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Aufhebung der Zulassung von jüdischen Anwälten und Ärzten
(Ausnahmeregelung für jüdische Frontkämpfer)
Ausschluss jüdischer Lehrer aus Lehrervereinen
Numerus Clausus für Schulen und Hochschulen: Zahl der jüdischen
Schüler und Studenten auf 1,5 Prozent der Gesamtzahl beschränkt
Anwendung des »Arierparagraphen« in vielen Sport- und anderen
Vereinen
Verbot des Schlachtens nach jüdischem Ritus
1. April

Boykott jüdischer Geschäfte, Praxen und Kanzleien durch die SA (SturmAbteilung der NSDAP)
7. April

»Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums«
(»Arierparagraph«): Ausschaltung unter anderem aller »nicht-arischen«
Beamten; als »Arier« gelten nach der »Rasselehre« der Nationalsozialisten
die Deutschen und wenige andere (nord-)europäische Völker; »NichtArier«, vor allem Juden und Slawen werden als minderwertig eingestuft
(Ausnahmeregelung für jüdische Frontkämpfer); am 4. Mai Erweiterung
auf Angestellte und Arbeiter im Öffentlichen Dienst;
MAI
7. Mai

Wehrmacht kündigt jüdischen Mitarbeitern
JULI
20. Juli
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Verschärfung des »Arierparagraphen«: Auch jüdische Frontkämpfer sind
fortan einbezogen
23. Juli

»Arierparagraph« wird im »Reichsverband Deutscher Schriftsteller«
eingeführt
1934
FEBRUAR
28. Februar

»Arierparagraph« wird auf alle Angehörige der Wehrmacht ausgedehnt
MÄRZ

Auftrittsverbot für jüdische Schauspieler auf deutschen Bühnen
DEZEMBER
8. Dezember

»Nicht-Arier« werden zur Apothekerprüfung nicht mehr zugelassen
13. Dezember
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Habilitationsmöglichkeit an Universitäten nur noch für »Arier«
1935
MÄRZ

»Reichsschrifttumskammer« verbietet jüdischen Schriftstellern jede Art
von literarischer Tätigkeit
16. März

Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht; am 25. Juli werden
»Nicht-Arier« vom Wehrdienst ausgeschlossen
APRIL
24. April

Zeitungsverleger müssen »arische« Abstammung bis ins Jahr 1800
nachweisen
SEPTEMBER
30. September

Suspendierung jüdischer Richter, Staatsanwälte und Beamten
OKTOBER
17. Oktober

Jüdische Kinobesitzer müssen ihre Betriebe zwangsweise verkaufen
30. Oktober

Verbot des Tragens von Künstlernamen
NOVEMBER
14. November


Aberkennung des Wahlrechts und der Fähigkeit, öffentliche Ämter zu
bekleiden
Entlassung aller noch im Dienst stehender jüdischen Beamten
1936
JANUAR

Verbot für jüdische Geschäftsleute, an Märkten und Messen teilzunehmen
1. Januar

Rassentrennung in den Volksschulen eingeführt
FEBRUAR
14. Februar

Entlassung jüdischer Honorarprofessoren und Dozenten
MÄRZ
31. März

Mitglieder des »Bundes Reichsdeutscher Buchhändler« müssen »arische«
Abstammung bis ins Jahr 1800 nachweisen
JUNI
19. Juni

Apothekerkonzession nur an »Arier«
1937
JANUAR
25. Januar

Juden wird der Viehhandel verboten
FEBRUAR
13. Februar

Juden dürfen keine Notariate mehr übernehmen
MÄRZ

Einrichtung jüdischer Sonderklassen in Berufsschulen
DEZEMBER
17. Dezember

Verbot des Hebräisch-Unterrichts an höheren Schulen
1938
JANUAR
1. Januar

Ausschluss von Juden aus dem »Deutschen Roten Kreuz«
MÄRZ
18. März

Verbot der Herstellung und des Vertriebs von Waffen und Munition
MAI
31. Mai

Juden werden von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen
JUNI
9. Juni

Gasthörerverbot an Hochschulen
JULI
6. Juli

Änderung der Gewerbeordnung: Juden wird die Ausübung einer, bis zum
31. Dezember 1938 noch ergänzten, Anzahl von Gewerben untersagt
SEPTEMBER
27. September

Berufsverbot für jüdische Rechtsanwälte
28. September

Krankenpflege für Juden nur in jüdischen Anstalten
NOVEMBER
12. November

Die »Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen
Wirtschaftsleben« verfügt die Schließung aller noch bestehenden jüdischen
Betriebe
15. November

Jüdischen Kindern wird der Besuch deutscher Schulen verboten
DEZEMBER
5. Dezember
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Senkung der Pensionen ausgeschiedener jüdischer Beamter
31. Dezember

Jüdische Verlage und Buchhandlungen müssen bis zu diesem Stichtag
aufgelöst sein
1939
17. Januar

Die Zulassungen von jüdischen Zahnärzten, Tierärzten und Apothekern
erlöschen
1940
13. April

Ausschluss von Juden aus privaten Krankenversicherungen
1941

Verbot für Krankenhäuser, Juden aufzunehmen
APRIL
26. April

Schließung jüdischer Schulen in der Provinz, Konzentration in Städten
OKTOBER
31. Oktober

Arbeitsgesetze: Juden (auch Schwerbeschädigte) müssen jede zugewiesene
Arbeit annehmen; Trennung von jüdischen und »arischen« Arbeitern;
sozialer Schutzgesetze gelten nicht für jüdische Mitarbeiter
DEZEMBER
20. Dezember
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Rentenzahlungen an Juden werden eingestellt
1942

Sozialrechtliche Gleichstellung von Juden und Sinti/Roma
MAI
12. Mai

Verbot für »arische« Friseure, Juden zu bedienen
JUNI
30. Juni

Schließung sämtlicher jüdischer Schulen
26. August

Arbeitsverbot für deutsche Hausangestellte bei Juden
1944
FEBRUAR
8. Februar

Ausschluss von jüdischen Mischlingen aus der »Deutschen Arbeitsfront«
http://www.zeichen-der-erinnerung.org
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