Deckblatt Seminar

Werbung
Schuljahr 2012/13
Seminararbeit
Aerodynamische Effekte am Ausleger des Notar
Rohfassung Stand 17.5.2013
vorgelegt von:
Telefon:
email:
Christoph Dietrich
08381/84346
[email protected]
eingereicht bei:
Herrn Meyer
Anrechnungsfach: Physik
Mentor:
Herr Grupp
Abgabetermin:
01.06.20
Inhaltsverzeichnis
1. Das Notarsystem.................................................................................................. 3
1.1. Namenserklärung .......................................................................................... 3
1.2. Geschichtlicher Hintergrund .......................................................................... 3
1.3. Eigenschaften des Systems .......................................................................... 3
2. Funktionsweise des Notarsystems ....................................................................... 5
3. Physikalische Effekte ........................................................................................... 6
3.1. Der Bernoulli-Effekt ....................................................................................... 6
3.1.1
Physikalische Wirkungsweise an Bernoullis Versuch ............................. 6
3.1.2
Übertragung des Effekts auf die das Tragflächenprofil ........................... 6
3.1.3
Weitere Anwendung des Bernoulli Effekts in der Technik ....................... 7
3.2. Der Coandă-Effekt ......................................................................................... 7
3.2.1
Physikalische Wirkungsweise des Coandă-Effekt................................... 7
3.2.2
Weitere Anwendung des Coandă-Effekts ............................................... 7
4. Stabilisierung durch den Downwash .................................................................... 8
4.1. Technische Funktion des Heckauslegers ...................................................... 8
5. Gründe für das Zylinderprofil des Auslegers ........................................................ 9
6. Quellenverzeichnis ............................................................................................. 10
7. Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Das Notarsystem
1. Das Notarsystem
1.1. Namenserklärung
Beim Notarsystem (No-tail-rotor) handelt es sich um ein Steuerungssystem
ohne Heckrotor. Der durch den Hauptrotor auf die Kabine einwirkende Torque-Effekt1 wird statt durch einen kommerziellen Heckrotor durch einen Luftstrom aus dem Heckausleger ausgeglichen.
1.2. Geschichtlicher Hintergrund
Das Notarsystem wurde am 17. Dezember 1981 erstmals eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurde es von der amerikanischen Firma McDonnell Douglas
(MDD-Helicopters) entwickelt und patentiert. Seit diesem Zeitpunkt wurden
mehrere Modelle von McDonnell Douglas mit diesem System ausgestattet.
Nach inneren Problemen innerhalb der Firma wurde das Patent schließlich
1999 an Boeing abgegeben. Der Firmen Name änderte sich damit auch in
„MD Helicopters, Inc.“ und begründete damit die Marke MD Helicopters. welche 3 Modelle mit Notarsystem vertreiben.
1.3. Eigenschaften des Systems
Das Notarsystem schließt alle bekannten Probleme durch den Heckrotor aus.
Dazu zählen:
 Leiser da die Luftströmungskreuzung des Hauptrotors und Heckrotors
nahezu wegfallen
 Sicherer da Gefahren für dritte durch den kommerziellen Heckrotor
ausgeschlossen sind
 Wartungsfreundlicher, da weniger Mechanische Bauteile verbaut werden
 Verbraucht weniger Energie beim Vorwärtsflug, da er durch die Flossen am der Hubschrauber stabil gehalten wird. Dadurch kann nahezu
die gesamte Treibwerksleistung für den Hauptrotor verwendet wird.
 Gefahr vor Schäden des Heckrotors durch Berührung von Hindernissen entfällt
 Weniger Vibrationen durch da weniger mechanische Bauteile im
Heckausleger verbaut sind
1Propeller/Rotor-Drehmoment,
Rolltendenz um Rotorachse entgegengesetzt zur Rotordreh-
richtung (Schuch)
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 3 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Das Notarsystem
Weitere Vorteile der ausgestatteten Hubschrauber:
 Patienten können „von Kopf bis Fuß behandelt werden“2 da die inneren und äußeren Abmessungen vergleichbar enorm sind
 Extrem kurze Warmlaufzeiten (30sec. MD 902)3
2
3
(Bredow)
(Team, 2002)
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 4 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Funktionsweise des Notarsystems
2. Funktionsweise des Notarsystems
Das System nutzt Luft zur Stabilisierung der Personenkabine. Diese wird
durch einen Lufteinlass (Air Intake) unterhalb des Rotors angesaugt und mit
einem variabel ansteuerbaren Ventilator (Variable-pitch Fan) in den Heckausleger beschleunigt. Auf diesem Weg tritt Luft durch Längsschlitze aus
dem Ausleger und stabilisiert den Hubschrauber mit der Hauptrotorabluft
(Downwash) zusätzlich4. Die restliche beschleunigte Luft verlässt den Heckausleger durch eine variable Schubstrahldüse (Direct Jet Thruster) welche
über die Pedale des Piloten gewünschte Drehungen der Kabine in die jeweilige Richtung vornimmt.
Am Heckausleger befinden sich zusätzlich zwei vertikale Stabilisierungsflossen welche den Hubschrauber beim Vorwärtsflug in seiner Lage halten.
Abbildung 1 Bauteilbezeichnung
4
Siehe …
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 5 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Physikalische Effekte
3. Physikalische Effekte
Zur Stabilisierung des Hubschraubers anhand der Form des Heckauslegers
Tragen zwei besondere Effekte bei. Der Bernoulli und Conadă Effekt.
3.1. Der Bernoulli-Effekt
Der Schweizer Physiker Daniel Bernoulli (1700 – 1782) stellte zusammen mit
Giovanni Battista Venturi (1746 – 1822) Theorien über Strömungsmechaniken auf. Venturi stellte fest dass ein unter hohem Druck mit Fluid durchflossenes Rohr mit einer engstelle an dieser eine höhere Fließgeschwindigkeit
aufweisen kann. Bernoulli stellte fest dass mit dieser höheren Fließgeschwindigkeit ein Druckabfall einhergeht.
3.1.1 Physikalische Wirkungsweise an Bernoullis Versuch
In einem Rohr wird Wasser mit konstantem Druck hindurchgepumpt. Befindet
sich eine Engstelle darin, muss das Wasser an dieser schneller fließen um
nach dem Passieren die gleiche Geschwindigkeit wie anfangs beizubehalten.
Die Ursache liegt im Fließverhalten von Fluiden. Der Fluss beschreibt die
gleichmäßige Bewegung von Teilchen die den Platz eines Vorhergehenden
Teilchens einnehmen. Dabei entsteht neuer Platz für nachrückende Teilchen.
In einem Rohr kann das Fluid nur so schnell fließen wie Teilchen nachrücken. Die Nachrückgeschwindigkeit wird durch den Druck5 beschrieben. An
der Engstelle im Rohr werden die Teilchen ausgebremst, da weniger Platz
für nachrückende Teilchen vorhanden ist. Um nach der Engstelle mit der Anfangsgeschwindigkeit weiterfließen zu können, muss die Entsprechende
Teilchenmenge vorhanden sein. Damit dies möglich ist, müssen die Teilchen
die Engstelle mit einer höheren Geschwindigkeit passieren. Da die Fließgeschwindigkeit der Nachrückgeschwindigkeit entspricht, erhöht sich der Druck
an der Engstelle.
3.1.2 Übertragung des Effekts auf die das Tragflächenprofil
In der Luftfahrt betrachtet man die Luft als konstanter Strom der von der
Tragfläche eines Flugobjekts durchschnitten wird. Dieser konstante Strom ist
mit dem Anfangsrohr zu vergleichen. Hinzukommt das Profil der Tragfläche
welche auf der Unterseite eine kürzere Strecke als auf der Oberseite aufweist. Somit kann der konstante Strom ungehindert auf der Unterseite hindurchfließen. Die längere Seite staut, durch ihre Form, Luft auf der Vorderseite an. Zusammen mit der längeren Strecke, die die Luftteilchen passieren
müssen fehlen am Ende des Profils Luftteilchen was einen Unterdruck zu
Folge hat. Auf dem Tragflächenprofil wirkt ein Unterdruck. Da für Druck eine
Kraft vorausgesetzt wird, wirkt nach Newton eine Gegenkraft und somit ein
5
Kraft * Fläche
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 6 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Physikalische Effekte
Gegendruck auf der Unterseite des Profils. Diese Kraft ist stärker als die
Gravitationskraft der Erde und ermöglicht somit dem Luftfahrzeug von der
Erde abzuheben.
3.1.3 Weitere Anwendung des Bernoulli Effekts in der Technik
 Der „Zumischer“ bei der Feuerwehr. Dabei handelt es sich um eine
Engstelle, zum einkoppeln in eine Schlauchleitung, welche Schaummittel aus Kanistern saugt und damit den Löschschaum erzeugt.
 Der Bernoulli-greifer kann durch diesen Effekt als Pneumatische
Spannvorrichtung eingesetzt werden.
3.2. Der Coandă-Effekt
Der Rumänische Physiker und Aerodynamiker Henri Marie Coandă (1886 –
1972) entdeckte den nach ihm benannten Effekt. Dieser basiert zum Teil auf
dem Bernoulli Gesetz. Zu diesem Effekt fließt ein Fluid an einer Oberfläche
entlang. Es ist ein „ankleben“ zu beobachten. Dies liegt daran dass bei einem
Strom immer umliegende Teilchen mitgerissen werden. An einer glatten
Oberfläche ist nur eine bedingte Anzahl an Teilchen vorhanden das ein Vakuum. Dieses hält den Strahl an der Oberfläche.
3.2.1 Physikalische Wirkungsweise des Coandă-Effekt
Wen ein Fluid-Strom vergrößert betrachtet wird, ist ein Teilchenstrom zu beobachten. Dabei werden ruhende freie Teilchen außerhalb des Stroms mitgerissen. Dabei entsteht ein Leerer Raum der sofort von einem anderen freien
Teilchen gefüllt wird. Trifft dieser Strom steil auf eine Oberfläche und fließt an
dieser entlang, werden noch immer freie Teilchen mitgerissen. Da durch die
Oberfläche verhindert wird dass der leere Raum gefüllt werden kann, entsteht ein Unterdruck. Der daraus resultierende Überdruck „drückt“ den Strom
an die Oberfläche.
3.2.2 Weitere Anwendung des Coandă-Effekts
 Belüftungssysteme von Gebäuden
 Sorgt dafür das Wasser am Rand des Fallrohrs an einer Regenrinne
hinunterfließt
 Stabilisierung durch den Downwash
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 7 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Stabilisierung durch den Downwash
4. Stabilisierung durch den Downwash
4.1. Technische Funktion des Heckauslegers
Die Abluft des Hauptrotors (Downwash) fließt als Luftstrom senkrecht nach
unten. Dabei trifft er auf den Heckausleger und fließt an seiner Oberfläche
durch den Coandă-Effekt entlang nach unten weiter. Um diesen Effekt technisch zu nutzen wurden seitlich in Längsrichtung Schlitze angebracht. Aus
diesen fließt Luft heraus, welche den Luftstrom an der Oberfläche zusätzlich
beschleunigt. Dies sorgt für eine einseitige Verstärkung des Coandă-Effekts.
Dadurch knickt der Downwash leicht ab und verkürzt auf der, von hinten betrachtet, linken Seite den Strom. Dabei entsteht ein Tragflächenprofil aus
Luft. An diesem Profil greift letztendlich der Bernoulli-Effekt an. Dieser erzeug
auf der, von hinten betrachtet, rechten Seite einen Unterdruck. Durch den
Gegendruck auf der gegenüberliegenden Seite wird eine Kraft gegen den
Torque-Effekt erzeugt. Damit wird der Hubschrauber in seiner Position stabil
gehalten.
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 8 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Gründe für das Zylinderprofil des Auslegers
5. Gründe für das Zylinderprofil des
Auslegers
Die Luftströmung sorgt am Heckausleger für ein Tragflächenprofil. Was sind
die Gründe dafür das der Ausleger diese Form nicht als feste Bauform trägt?
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 9 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Quellenverzeichnis
6. Quellenverzeichnis
Hubschrauber. (26. 3 2010). Abgerufen am
http://www.hubschrauber.li/index_frame.htm
11.
4
2013
von
Wie funktioniert eigentlich der Coanda-Effekt? (3. 1 2012). SBZ Monteur, S.
10-11.
Wikipedia. (27. 3 2013). Abgerufen am 12. 4
http://de.wikipedia.org/wiki/McDonnell_Douglas_NOTAR
2013
von
Alfred, E. (21. 12 2006). Evert-Website. Abgerufen am 16. 4 2013 von
http://www.evert.de/ap0509.htm
Böger, A. (2012). Flettner-Rotors. Abgerufen am 2013. 4 16 von
http://flettner-rotor.de/physikalisches/bernoulli-effekt
Bredow, W. (kein Datum). Lexikon der Flugzeuge von Wolfgang Bredow
(Berlin-Spandau). Abgerufen am 12. 4 2013 von http://www.bredowweb.de/ILA_2000/Helicopter_2/MD_600_N/md_600_n.html;
http://www.bredowweb.de/ILA_2002/Helicopter/MD_902_Explorer/md_902_explorer.html
Feldmann, D. (2003). Helistation. Abgerufen am 2013. 4 12 von
http://www.oocities.org/helifreak02/technik.htm
Herzberg, R. (11 2008). Rotorblatt. Exklusiv: Mit der DRF-Luftrettung im
Notfall-Einsatz, S. 20-27.
Hodel, W. (8 2005). Cockpit. MD Helicopters: Die Flüsterer vom Zürichsee,
S. 6-7.
Luftrettung Hamburg. (kein Datum). Abgerufen am 2013. 4 16 von
http://www.luftrettung-hamburg.de/html/hubschraubertechnik.html
Planet
Schule. (kein Datum). Abgerufen am 16. 4 2013 von
http://www.planet-schule.de/warum/fliegen/themenseiten/t4/s3.html
Sandhop, D. (1999-2013). Heliport. Abgerufen am 2013. 4 16 von
http://www.heliport.de/lexika/hubschrauber-physiklexikon/#c67
Schlieben, H. (kein Datum). German-Helicopter. Abgerufen am 12. 4 2013
von
http://www.germanhelicopter.com/statdispl/type_report/sd_md600n.html
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 10 von 11
Notarsystem bei Hubschraubern
Abbildungsverzeichnis
Schuch, A. (kein Datum). Flugzeugfliegen.com. Abgerufen am 16. 4 2013
von http://www.flugzeugfliegen.com/luftfahrt-glossar/385-torque-effekt
Team.
(2002).
rth.info.
Abgerufen
am
12.
http://www.rth.info/typen/typen.php?show=md900
4
2013
von
7. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Bauteilbezeichnung .................................................................... 5
Seminararbeit
Christoph Dietrich
Seite 11 von 11
Herunterladen