PraktikumsberichtFirmaHopfKopie

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Julian Schneider
Klasse 9 c,
Gymnasium Taunusstein
Praktikumsbericht
über ein Praktikum bei Firma
Dieter Hopf
Gitarren Atelier GmbH & Co. KG
Platter Straße 79, Taunusstein-Wehen
28.01. bis 08.02.2013
Foto: J. Schneider 1
Julian Schneider
Klasse 9c
Herr Rapp
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Persönliche Erwartungen an das Praktikum:
Ein Praktikum bei einem Gitarrenbauer ist meine 1. Wahl, da mein großes Hobby das
Gitarre spielen ist. Vor knapp vier Jahren habe ich damit angefangen, anfangs auf
der Akustik-Gitarre und seit ca. 3 Jahren spiele ich überwiegend E-Gitarre. Vom
Aufbau der Gitarre habe ich dadurch schon einige Kenntnisse, weiß aber noch nicht
viel über die inneren Bestandteile, die für den Klang verantwortlich sind oder ihn
verbessern. Aus diesem Grund habe ich mich bei der Fa. Hopf Gitarren Atelier um
einen Praktikumsplatz beworben und wurde glücklicherweise angenommen.
Von dem Praktikum erhoffe ich mir, dass ich bei dem Bau einer Gitarre vom ersten
bis zum letzten Schritt mithelfen kann. Auch möchte ich erfahren, welche Maschinen
die Handwerker benutzen, was sie mit der Hand fertigen und aus welchen Hölzern
bzw. anderem Material die Gitarre besteht. Ich hoffe, dass ich handwerklich einiges
dazu lernen kann und alle Bestandteile und deren Funktionen bei einer Gitarre
kennengelernt habe. Bisher habe ich handwerklich zwar noch keine großen
Vorerfahrungen, bin aber trotzdem optimistisch, die Erwartungen erfüllen zu können.
Julian Schneider
Klasse 9c
Herr Rapp
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Erster Tag des Betriebspraktikums:
Als ich am ersten Tag in der Werkstatt ankam, wurde ich freundlich empfangen. Es
waren drei Angestellte anwesend, die etwa 30, 40 und 50 Jahre alt waren. Mir
wurden alle Räume und deren Funktionen gezeigt, und ich wurde über die
Arbeitsschutzbedingungen aufgeklärt. Hierzu musste ich einen Nachweis
unterschreiben, der als Anlage 1 angefügt ist. In der Werkstatt gab es viele
Werkzeuge, Holzplatten und große Maschinen. Ich überlegte, welches Werkzeug
wozu dient und welches Holz an welcher Stelle der Gitarre eingearbeitet werden
würde. Allerdings hatte ich nicht viel Zeit zum Überlegen, denn mir wurde gleich eine
Aufgabe erteilt. Ich sollte ca. zehn Stege schleifen, die Kanten abfeilen und mit dem
Hobel die Rundung bearbeiten.
Foto: J. Schneider 2
Am Anfang war ich sehr vorsichtig, da ich Angst hatte, die wertvollen Hölzer unbrauchbar zu machen, doch die Angst legte sich bald. Ich dachte, ich wäre schon
nach einer guten Stunde fertig, aber mir wurde relativ schnell klar gemacht, dass
man extrem sorgfältig arbeiten musste. Ralf Koca, der Handwerker, der für mich
zuständig war, erklärte mir, dass man das wertvolle und schöne Holz sehr gut
bearbeiten müsse, da man auch eine Verantwortung gegenüber dem Holz hätte,
damit das Besondere daran auch richtig zur Geltung kommen kann. Ich solle mir
gerne mehr Zeit lassen, wenn ich die Geduld dazu besäße. Das war meine Aufgabe
für den restlichen Tag. Bis zum Ende des ersten Tages hatte ich 12 Holzstege
gefertigt, die den Ansprüchen meines Betreuers gerecht wurden.
Julian Schneider
Klasse 9c
Herr Rapp
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Vorstellung des Betriebs:
Die folgenden Informationen1234 sind von www.hopfguitars.com.
Die Familie Hopf stellt seit 1669 Musikinstrumente her. Der erste, der den Beruf des
Geigenbauers ausübte, war Caspar Hopf. Er gab diesen Beruf an seinen Sohn
weiter. Ein Erbe, das zehn Generationen hielt. Doch nach dem frühen Tod August
Hermann Hopfs 1884 unterbrach diese Tradition, da dieser noch keine Nachfahren
hatte. Ernst Max Hopf erlernte den Beruf des Saitenmachermeisters und gründete
1906 die Firma E. Max Hopf. Sein Sohn übernahm den Beruf und gliederte der
Saitenmacherei eine Instrumentenwerkstätte an. Die in Sachsen gelegene Firma
musste 1948 politisch bedingt nach Taunusstein-Wehen umsiedeln. Dort fuhr sie mit
der Herstellung von Saiten, Holzblas- und Saiteninstrumenten fort. Der heutige
Firmenchef Dieter Hopf war für die Produktion und sein Bruder Wolfgang Hopf für
den Vertrieb zuständig. Dieter Hopf machte seine Meisterprüfung 1968 und baut von
diesem Zeitpunkt an vor allem hochwertige Solisteninstrumente. 1981 trennten sich
Dieter und Wolfgang Hopf und Dieter Hopf gründete das bis heute bestehende Dieter
Hopf Gitarren-Atelier. 1982 wurde Carl Hellweg GmbH & Co.KG. übernommen und
zusätzlich zu den Carl Hellweg Saiten auch Gitarren und Zupfinstrumente hergestellt.
Heute besteht das in der Platter Straße 79 gelegene Dieter Hopf Gitarren Atelier
GmbH & Co. KG nur noch aus sieben Mitarbeitern, davon drei ausgelernte
Zupfinstrumentenmacher und drei Mitarbeiterinnen im Bürogebäude, sowie den
Meister Dieter Hopf selbst.
Bei Fa. Hopf in Taunusstein werden hochwertige Gitarren, zum Teil auch individuelle
Einzelstücke, gebaut. Bei der Herstellung wird u. a. besonders auf ökologische
Nachhaltigkeit, d. h. die Herkunft der verwendeten Hölzer, geachtet.
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Julian Schneider
Klasse 9c
Herr Rapp
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Persönliche Beurteilung:
Das Betriebspraktikum bei Fa. Dieter Hopf Gitarren-Atelier hat Spaß gemacht und ich
konnte viele Erfahrungen sammeln. Handwerklich habe ich viel dazu gelernt, und
wenn ich jetzt meine Gitarre betrachte, sehe ich nicht nur das Instrument, sondern
auch die Arbeit, die darin steckt. Ich habe einiges über das Innere der Gitarre gelernt,
konnte jedoch leider nicht den Bau einer kompletten Gitarre vom Anfang bis zum
Ende mitverfolgen. Zum Bau einer kompletten Gitarre werden etwa 40-60 Stunden
reine Arbeitszeit benötigt. Außerdem werden bei Fa. Hopf in Taunusstein lediglich ca.
15 Stück pro Jahr hergestellt.
Ich war erstaunt, wie viel die Handwerker mit der Hand fertigen. Lediglich zum
groben Schleifen, in Form Schneiden, Polieren und zur Werkzeugreparatur werden
Maschinen verwendet (Anlage 2).
Die Arbeit eines Gitarrenbauers/Gitarrenbaumeisters ist – wenn einem handwerkliche
Tätigkeiten liegen und Geduld vorhanden ist – eine schöne und meditative Arbeit, ist
aber manchmal auch körperlich anstrengend.
Der Beruf des Zupfinstrumentenmachers ist immer weniger gefragt, da die
Instrumente in Fabriken schneller und günstiger hergestellt werden können und
Spezialanfertigungen eher seltener sind.
Julian Schneider
Klasse 9c
Herr Rapp
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Der Praktikumsbericht von Julian Schneider liegt der Fa. Dieter Hopf Gitarren-Atelier
vollständig mit Selbstständigkeitserklärung und Quellennachweisen vor. Leider
konnte aus technischen Gründen nur ein Bruchteil des sehr ausführlichen Berichtes
wiedergegeben werden. Kürzungen des Textes sowie die Benennung von Namen
wurden ausdrücklich gestattet.
Dieter Hopf Gitarren-Atelier GmbH & Co.KG
Julian Schneider
Klasse 9c
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