Jahresbericht/Rapport annuel 2011 Schweizerische Gesellschaft für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft Wissenschaftliche Tätigkeit Im Berichtsjahr 2011 erschien in der Academic Press Fribourg / Paulusverlag Freiburg Schweiz der Band 41/2010 von Colloquium Helveticum, dem Periodikum der Schweizerischen Gesellschaft für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft (SGAVL). Der Band enthält auf 275 Seiten ein ausführliches Vorwort, dreizehn Beiträge in deutscher, französischer und englischer Sprache zum Thema «Autoritäre Moderne», das Schwerpunkt unserer Arbeit im Jahre 2009/2010 war, sowie in der Rubrik «Lectorium» drei Buchbesprechungen. In den dreizehn Beiträgen zum Themenschwerpunkt, die von Forscherinnen und Forschern aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich verfasst wurden, geht es, wie Jens Herlth in seinem Vorwort darlegt, «um den Zusammenhang von Literatur und Autorität, und genauer um autoritäre Strukturen, Praktiken und Redeweisen in Texten der Zeit von ca. 1880–1940». Der Band wurde von Jens Herlth und Roger Müller Farguell herausgegeben. Der thematische Schwerpunkt des Jahres 2010/2011 lag auf der Reiseliteratur. Dazu wurden von Dr. Jan Erik Antonsen und Dr. Sylvie Jeanneret drei sehr gut besuchte Workshops der Interuniversitären Arbeitsgruppe (IUAG) organisiert. Die Jahrestagung wurde dieses Mal von der SGAVL in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (SGEAJ) organisiert und konnte deshalb umfangreicher sein als gewöhnlich. Ihr Thema war «Das Jenseits der empirischen Wissenschaft. Die Literatur und der Reisebericht im 18. Jahrhundert und um 1800». Die Tagung fand vom 26. bis zum 28. Mai 2011 an der Universität Lausanne statt. Verantwortlich für die Planung waren der Präsident, sein Kollege Prof. Dr. Maximilian Bergengruen (Genf), ferner die Quästorin und die Aktuarin der SGAVL sowie – für die Universität Lausanne – Prof. Dr. François Rosset. Siebzehn Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien und den USA haben als Vortragende an der Tagung mitgewirkt. Die besten Erträge der Jahrestagung und der Workshops werden in Band 42/2011 von Colloquium Helveticum veröffentlicht, der im Herbst 2012 erscheinen soll. Es sei angemerkt, dass die Redaktion von Colloquium Helveticum den Qualitätsanforderungen der SAGW in wachsendem Masse zu genügen sucht, indem sie alle Beiträge, die zur Publikation eingereicht werden, nach klar definierten Kriterien evaluiert (Auskunft darüber erteilt das Sekretariat der Zeitschrift). Auf diesem Wege streben wir eine Annäherung an das in den exakten Wissenschaften übliche Peer-Review-Verfahren an. Ausbildung, Information, Öffentlichkeitsarbeit Alle Aktivitäten der SGAVL/ASLGC werden weiterhin im Internet-Portal der SAGW dokumentiert und beständig aktualisiert (http://www.sagw.ch/sgavl). Wie ich bereits in den vorangehenden Jahresberichten hervorgehoben habe, kommt der IUAG, die im Bereich der Literaturwissenschaft das einzige schweizerische Forum dieser Art ist, besondere Bedeutung für die Werbung von neuen Mitgliedern aus dem Kreis des wissenschaftlichen Nachwuchses zu. Die IUAG zählt jedoch zu den längerfristigen Aktivitäten, die im Zuge der im Mai 2011 beschlossenen Reorganisation des SAGW-Mitgliederbereichs nicht mehr unterstützt werden sollen. Daher sucht die SGAVL gegenwärtig nach Möglichkeiten, die wichtigsten Ziele der IUAG in anderer Form zu verwirklichen. Internationale Beziehungen Quelle: http://www.sagw.ch/jahresbericht Jahresbericht/Rapport annuel 2011 Die Pflege unserer internationalen Beziehungen erfolgte im zurückliegenden Jahr vor allem bei der Vorbereitung und im Rahmen unserer Jahrestagung, aber auch durch Kontakte zum «Réseau européen d’études littéraires comparées» (REELC), zur «International Comparative Literature Association» (ICLA) und zur Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL). Der Präsident hat die SGAVL auf dem mehrtätigen Kongress der DGAVL vertreten, der im Mai 2011 in Bonn stattfand. – Wir setzen im übrigen Colloquium Helveticum als Mittel zur Pflege unserer internationalen Beziehungen ein; dies auch und vor allem dank der großzügigen Unterstützung durch die SAGW. Administration, Koordination, Planung Frau Dr. Sylvie Jeanneret und Herr Dr. Jan Erik Antonsen sind zum Beginn des Herbstsemesters 2011 von der Leitung der IUAG zurückgetreten. Ihre Nachfolger sind Herr Peter Frei (Universität Fribourg) und Herr Dr. Julian Reidy (Universität Genf). Herr Reidy hat auch die Nachfolge von Frau Dr. Atonia Eder angetreten, die im Oktober 2011 das Amt der SGAVL-Aktuarin, das seit Oktober 2010 vertrat, wegen anderweitiger Verpflichtungen abgeben musste. Das Amt des Redakteurs von Colloquium Helveticum hat nun doch nicht, wie im Oktober 2010 vorgesehen, Herr Thomas Stähli übernommen, sondern Frau Dr. Sonja Klimek (Universität Fribourg). «Literatur und Spiel» ist der thematische Schwerpunkt des laufenden akademischen Jahres. Dazu werden wiederum drei interuniversitäre Workshops veranstaltet. Die Jahrestagung soll am 8. und 9. Mai 2012 an der Universität Bern stattfinden. Verantwortlich für die Planung sind der Präsident, die Quästorin und der Aktuar der SGAVL. Nach dem neuesten Stand der Planung sollen elf Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich als Vortragende an der Tagung mitwirken. – Für 2013 planen die Präsidenten der SGAVL und der DGAVL eine gemeinsame Tagung; dieses Projekt soll den Mitgliedern beider Gesellschaften so bald wie möglich vorgestellt werden. Markus Winkler, Präsident der SGAVL Quelle: http://www.sagw.ch/jahresbericht