Die Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz

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Die interkulturellen Aspekte des
europäischen Sprachenportfolios
Die Entwicklung einer
interkulturellen Kompetenz
23. / 24. September 2005
Hamburg
3. Hamburger Fremdsprachentage
Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung
Dick Meijer, SLO, Niederlande
• Vorstellen
• Hintergründe und Gedanken zu der
interkulturellen Kompetenz
• ELP (Portfolio der Sprachen) und
interkulturelle Kompetenz
• Ein Beispiel aus der Praxis
• 'Auftrag'
GeR und interkulturelle Kompetenz
(Common European Framework for Reference, 2001)
• Das Lernen von Fremdsprachen hat
Einfluss auf den individuellen Lerner:
– Eine 2. Fremdsprache lernen stoppt nicht die
Kompetenz der Muttersprache und die damit
zusammenhängende Kultur
– Die neue Kompetenz entwickelt sich nicht
separat von der bestehenden
Somit wird der Lerner
– mehrsprachig
– interkulturell bewusster
GeR und interkulturelle Kompetenz
(Common European Framework for Reference, 2001)
Die sprachlichen und kulturellen
Kompetenzen in bezug auf jede Sprache
• werden modifiziert durch Kenntnisse von der
anderen Kultur... und
• leisten einen Beitrag zu interkulturellem
Bewusstsein, Fertigkeiten, Wissen
• Ermöglichen
– die Entwicklung einer reicheren, komplexeren
Persönlichkeit;
– eine verbesserte Kapazität, um Sprachen zu lernen,
und größere Offenheit in Richtung neuer kultureller
Erfahrungen
GeR und interkulturelle Kompetenz
(Common European Framework, 2001)
• Interkulturelles Bewusstsein umfasst ein
Bewusstsein einer regionalen und sozialen
Vielfalt (in eigener und fremder Kultur)
• Interkulturelle Fertigkeiten und
interkulturelles Wissen umfassen:
– Die Fähigkeit, um eigene Kultur und fremde Kultur
mit einander in Verbindung zu bringen;
– Eine kulturelle Sensibilität für eine Varietät an
Strategien um Kontakte zu knüpfen
– Das Vermögen um die Rolle eines 'kulturellen
Vermittlers' zu spielen
– Die Fähigkeit Stereotypen zu überwinden
ELP und interkulturelle Aspekte
(Principles and Guidelines, 2000)
• In den 'Principles and Guidelines'
(2000) wird gesagt, dass das ELP
'reflects the Council of Europe's
concern with … respect for diversity
and ways of life'
und ..
• ELP ist 'tool to promote plurilingualism
and pluriculturalism'
ELP und interkulturelle Aspekte
(Principles and Guidelines, 2004)
• Sprachenpass beschreibt …wichtige
Sprachlern- und interkulturelle
Lernerfahrungen.
• Biographie ist so organisiert/arrangiert,
dass Mehrsprachigkeit gefördert wird …
• Dossier bietet die Möglichkeit Materialien
auszuwählen, die Erfahrungen illustrieren
und dokumentieren.
Das Problem der interkulturellen
Kompetenz
• Es gibt keine validierten Stufenskalen
(Schneider/Lenz, 2001).. (noch nicht)
• Offensichtlich gibt es keinen klaren
Zusammenhang zwischen möglichen
Skalen und Sprachenkenntnissen
• Schneider/Lenz (2001) meinen, dass eine
Liste mit Themen zu 'aspects of sociocultural knowledge' und 'components of
intercultural competence that should be
acquired (…)' nützlich sein würden.
Das Problem der interkulturellen
Kompetenz
• Aber: kulturelles Wissen ist nicht dasselbe
als interkulturelle Kompetenz
(Little/Simpson, 2003)
• Interkulturelle Kompetenz braucht
relevantes kulturelles Wissen (inklusive
Kenntnisse der eigene Kultur)
• Interkulturelle Kompetenz hängt auch mit
anderen Dingen zusammen ...
• Es ist schwierig, die eigene interkulturelle
Kompetenz zu beurteilen, weil der
Lernende nicht immer in der Lage ist, das
zu tun.
Rolle des ELPs
• Little/Simpson (2003) meinen... das
ELP müsste
– das Nachdenken über kulturelle
Unterschiede fördern, indem man
reflektiert auf Erfahrungen in bezug auf
Begriffe wie Kontext und Intensität
• Kontext: Arbeit, Reise, Studium (eigene oder
vermittelte Erfahrungen)
• Intensität: Frequenz, Dauer, wie stark
involviert, Bedeutung für sich selber
ELP / Biographie
• Welche sind meine interkulturellen
Erfahrungen?
– Interkulturelle Erfahrungen im Ausland
– Interkulturelle Erfahrungen im eigenen Land
• Man sollte folgende Fragen
berücksichtigen:
– Wo, mit wem und in welchem Zusammenhang
hat die Erfahrung stattgefunden?
– Wie intensiv?
– Wie habe ich reagiert?
– Warum habe ich so reagiert?
Im Klassenzimmer
• In weitaus den meisten Fällen findet das Lernen einer
Fremdsprache im Klassenzimmer statt
• Möglichkeiten, um die andere Kultur ins Klassenzimmer zu
bringen:
– Muttersprachler (Nachbarschaft, internationale Betriebe)
– Medien (Tagesschau, Zeitungen, Zeitschriften, internet)
– Korrespondenz Projekte (e-Mail, Briefe, chatsessions)
– Virtueller Austausch
– Simulationsspiele
• Aber: Brücksichtige kulturelle Ähnlichkeiten und fokussiere
nicht nur auf Unterschiede
• Berücksichtige auch die eigene Kultur
Ein Beispiel einer Simulation
• Identität-Projekt
• Information zum Projekt:
– Entwickelt in Zusammenarbeit mit
Lehrern und Schülern im
Sekundarbereich
– Ziel: Förderung des interaktiven
Sprechen im Klassenzimmer
– War Konsequenz einer Schulreform: Nur
Hörverstehen und Sprechen
Das Projekt
• Erstelle/entwerfe eine Biographie einer Person im
Land der Zielsprache. Während einer Reihe von
Unterrichtsstunden wird die Biographie immer
kompletter.
• Zuerst Kenntnisse sammeln
• Bewusstwerdung durch Kontrolle bei 'resource
persons' (Lehrer, Muttersprachler, ….).
• Wenn das Projekt verbunden mit
Austauschprogrammen (reell oder virtuell) wird,
sind interkulturelle Erfahrungen möglich
• Achtung: 'resource persons' sind in den Augen der
Lernenden immer 'Experten der eigenen Kultur'
Aktivitäten
• Entwerfe/entwickle eine eigene - fremde Identität:
– Name, Geburtsjahr, Stadt, Wohnort, Schule,
Familie, Beruf der Eltern,
– Suche Informationen zu der Stadt, zum
Wohnviertel, zur Nachbarschaft, zur Straße
Lerner hatten zwei Ziele:
– Interkulturelle Erfahrungen, indem sie ihre
Information bei anderen kontrollierten
– Bewusstwerden der eigenen Kultur
• Suchen nach Realisierungen von 'can
do's' im ELP
• Viele verschiedene Möglichkeiten, um
die Person weiter zu 'entwickeln':
– Indem man sich verabredet (Besuch an
etwas was in Wirklichkeit auch
stattfindet: Fußballspiel, Film, Theater,
Konzert
– Indem man (lokale) Zeitungen,
Zeitschriften (im Netz) liest
• Am Ende und während des Projekts:
– Check der gesammelten Informationen
in reellen oder virtuellen kommunikativen
Situationen.
Ergebnisse
• Es gab einen ständigen Austausch
zwischen fremder und eigener Kultur.
• Das interaktive Sprechen wurde zu einem
integrierten ('natürlichen') Teil des
Unterrichts (im Klassenzimmer)
• ELP can do's bei 'Gespräche führen': kein
Problem
• Das Verifizieren der interkulturellen
Erfahrungen war manchmal schwierig
• Lerner und Lehrer waren begeistert über
Projekt (und haben es weiter entwickelt)
Referenzen
•
Groenewold,P.,1997:'Land in Sicht'. Landeskunde als Dialog der
Identitäten am Beispiel des deutschen-niederländischen
Begegnungsdiskurses, Groningen. [Dialogue of identities: DutchGerman imagological discourse]
•
Little,D. and B.Simpson, 2003: European Language Portfolio. The
intercultural component and Learning how to learn. Strasbourg:
Council of Europ
•
Schneider,G. and P.Lenz, 2001: European Language Portfolio:
Guide for developers. Strasbourg: Council of Europe
'Auftrag'
• Entwerfe eine 'eigene fremde' Identität:
– Wähle ein Land/ eine Region.
– Benutze den Biographie-Teil. Benutze das
eigene Wissen der Kultur des Ziellandes um
Information für die Biographie zu sammeln.
– Übernehme die Rolle eines/er 15/16jährigen
und schreibe in die Biographie:
• Name, Geburtsjahr, Geburtsort, Wohnort, Schule,
Familie, usw. ….
– Check Ihre 'Identität' in einem Gespräch (sich
vorstellen) mit einem Kollegen.
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