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Grundlagen der Immunologie
Geschichtliche Entwicklung
•
•
Antike: Überstandene Pesterkrankung schützt vor Pest
Mittelalter: … für Pocken gilt das gleiche
– Erste Immunisierungsversuche mit Eiter aus Pocken brachten nicht
den gewünschten Erfolg.
– 1798: Edward Jenner erkennt, dass überstandene Kuhpocken vor
„echten“ Pocken schützen. => erste erfolgreiche „Impfung“
•
1889: Louis Pasteur entdeckt die Entstehung avirulenter
Bakterienstämme.
– Impfungen mit abgeschwächten Erregern gegen Tollwut, Milzbrand
(Vakzination)
•
Ende 19. Jahrhundert:
– Entdeckung der Antikörper (humorale Immunität)
– Entdeckung beweglicher Zellen, die Fremdkörper beseitigen (zelluläre
Immunität)
•
20. Jahrhundert:
– Struktur und Wirkungsweise der Antikörper
– Komplementsystem ………....
Inge Vonnieda
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Angeborene Immunität
• Unspezifische Immunität
– Granulozyten, Monozyten,
Makrophagen, dendritische Zellen,
NK-Zellen (Leukozyten) erkennen
Mikroorganismen, phagozytieren und
zerstören sie.
– Komplement (ca. 20 Proteine) kann auf
verschiedenen Wegen aktiviert werden.
Dies führt zur Markierung oder Lyse der
Zelle.
Inge Vonnieda
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Granulozyten
• Neutrophile: Phagozytose in intrazelluläre
Vesikel, Abtötung der Erreger durch
Sekretion von Sauerstoffradikalen u.a.
toxische Substanzen
• Eosinophile: Abwehr von Parasiten durch
toxische Substanzen, Beteiligung bei
Allergien
• Basophile: Sekretion von Histamin,
Heparin und Serotonin und Zytokinen nach
Aktivierung - Anlocken weiterer
Leukozyten, Entzündngsreaktion
Inge Vonnieda
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Makrophagen, NK-Zellen
• Makrophagen, Dendritische Zellen
– Phagozytose und Zerlegung der
aufgenommene Substanzen in kleine Proteine
(Antigene)
– Einwanderung in das Lymphsystem und die
Lymphknoten
– Präsentation der Antigene über MHC-Moleküle
– Induktion der spezifischen Immunantwort
• NK-Zellen
– Spezielle Lymphozyten, die durch direkte Zellzu-Zell-Interaktion Tumorzellen und
virusinfizierte Zellen abtöten
Inge Vonnieda
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Komplementsystem
• Aktivierung
– Klassischer Weg: Antigen-AntikörperKomplexe
– MB-Lektin-Weg: mannanbindendes
Lektin (normaler Bestandteil im Serum)
bindet an eingekapselte Bakterien
– Alternativer Weg: direkte Aktivierung an
Oberflächen von Mikroorganismen
Inge Vonnieda
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Komplementsystem
Inge Vonnieda
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Komplement - Aktivierung
Inge Vonnieda
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Komplement – terminale Lyse
Inge Vonnieda
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Komplement – Spaltprodukte
• Spaltprodukte wirken als Anaphylatoxine
Inge Vonnieda
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Erworbene Immunität
• Spezifische Immunität
– Lymphozyten
• B-Lymphozyten (Antikörperproduktion)
• T-Lymphozyten (Zytokinproduktion)
–
–
–
–
Kontrolle der Antikörperproduktion
Immunität gegen virusbefallene Zellen
Regulierung der Immunantwort
Interaktion mit Phagozyten
– Phagozyten (Monozyten, Makrophagen)
• Phagozytose von „Eindringlingen“ und Präsentation
der Antigene
– Antikörper
Inge Vonnieda
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Lymphatische Organe
• Primäre lymphatische
Organe
– Knochenmark
– Thymus
• Sekundäre
lymphatische Organe
– Lymphknoten
– Milz
– Knochenmark
Inge Vonnieda
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Primäre lymphatische Organe
• Knochenmark
– Aus Stammzellen entwickeln sich
Vorläuferzellen der Lymphozyten
– Reifung und Prägung der B-Lymphozyten
(lebenslang)
• Thymus
– Aus dem Knochenmark eingewanderte
Vorläuferzellen entwickeln sich zu unreifen TLymphozyten
– Reifung und Prägung der T-Lymphozyten,
Absterben autoaggressiver Lymphozyten (vor
allem bis zur Pubertät, danach abnehmend)
Inge Vonnieda
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Sekundäre lymphatische Organe
• B-Lymphozyten
– Kontakt mit Antigen
– Produktion von Antikörpern
– Gedächtniszellen
• T-Lymphozyten
– Nach Antigenkontakt Produktion von
Zytokinen zur Unterstützung der B-ZellProliferation
Inge Vonnieda
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Sekundäre lymphatische Organe
Inge Vonnieda
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Antikörper
• Proteine der γ-Globulinfraktion =>
Immunglobuline (Ig)
• Mindestens zwei spezifische
Bindungsstellen für Antigene
• 5 Antikörperklassen (IgG, IgM, IgA,
IgE, IgD)
• Bildung durch B-Lymphozyten bzw.
Plasmazellen
Inge Vonnieda
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Grundstruktur der Antikörper
• Zwei identische schwere
Ketten (H)
• Zwei identische leichte Ketten
(L)
• Disulfidbrücken, die für die
Entstehung von
Peptidschleifen (Domänen)
verantwortlich sind
• Konstante Domänen
• Variable Domänen (=
Antigenbindungsstelle)
• Hinge-Region (nicht bei jeder
Immunglobulinklasse)
• Komplementbindungsstellen
(nicht überall)
Inge Vonnieda
Variabel
Fab-Teil
Konstant
HingeRegion
Fc-Teil
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Struktur der Antikörper
• Schwere Ketten (Anzahl konstanter
Domänen)
–
–
–
–
–
IgG:
IgM:
IgA:
IgE:
IgD:
γ-Kette
μ-Kette
α-Kette
ε-Kette
δ-Kette
(3)
(4)
(3)
(4)
(3)
• Leichte Ketten
– κ-Kette
– λ -Kette
Inge Vonnieda
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Immunglobulinklassen – IgG
• 80 % aller Immunglobuline
• 8 – 18 g/l im Serum, die gleiche Menge im extravasalen
Raum
• 4 Subklassen (IgG1 – 4)
• Komplementbindungsstelle am CH2 bei IgG1, 2, 3
• Bindung an die Fc-Rezeptoren der Makrophagen (IgG1, 3)
• Erscheint bei einer primären Immunreaktion nach einigen
Tagen
IgG1: 65 – 70%
IgG2: 20 – 28%
IgG3: 4 – 8%
Inge Vonnieda
IgG4: 2 – 4%
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Immunglobulinklassen – IgM
• Pentamer aus 5
Untereinheiten (manchmal
auch Hexamer)
• 4 konstante Domänen
• J-Kette (joining), die für die
Bildung des Pentamers
zuständig ist. (ohne J-Kette
entstehen Hexamere)
• Komplementbindungsstelle
• Zuerst produziertes
Immunglobulin nach
Antigenkontakt
Inge Vonnieda
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Immunglobulinklassen – IgA
• Dimer oder Monomer
• J-Kette bei Dimeren
• Sekretorische Komponente, die erst sekundär an
das dimere Molekül bindet und in Sekreten den
Transport begünstigt und vor Proteolyse schützt.
• Zwei Subklassen: IgA1(Serum) und IgA2 (Sekret)
Sekretorische Komponente
Inge Vonnieda
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Immunglobulinklassen – IgD
• Im Serum nur in Spuren vorhanden (< 1%)
• Rezeptormolekül auf nicht aktivierten BLymphozyten
• Funktion unbekannt
Inge Vonnieda
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Immunglobulinklassen – IgE
• Monomer mit 4 konstanten
Domänen
• Im Plasma nur in geringer
Konzentration
• Bindung mit dem Fc-Teil an
Rezeptoren von basophilen
Granulozyten und
Mastzellen
• Bei Allergikern erhöhte IgESpiegel
Inge Vonnieda
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Entstehung der Diversität
• Ein Gen – ein Antikörper?
– Sehr viele Gene notwendig (mehr als im Genom
vorhanden sind) (108 – 109 verschiedene AK)
• Große Teile der AK-Moleküle sind in einer Klasse
konstant
– Zusammensetzen des Moleküls aus verschiedenen
Genabschnitten ???
– Zusammenfügen des Gens im Laufe der Reifung der
antikörperproduzierenden B-Lymphozyten !!!
Inge Vonnieda
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Entstehung der Diversität
• Beispiel: Leichte Kette (Maus)
– Während der Reifung werden aus der Keimbahn-DNA Vund J-Segment gekoppelt. C- und L-Segment bleiben
noch abgetrennt.
– Bildung langer m-RNA und Ausspleißen der nicht
benötigten Teile
– Abtrennung von L und Translation (Proteinbildung)
Inge Vonnieda
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Entstehung der Diversität
• Kombinationsmöglichkeiten beim Mensch
(H-Kette, Chromosom 14)
–
–
–
–
Ca. 50 V-Gene (AA 1 – 95)
Ca. 10 – 30 D-Gene (AA 96 – 101)
6 J-Gene (AA 102 – 110)
9 C-Gene für den konstanten Teil (μ, γ1, γ2, γ3,
γ4, ε, δ, α1, α2)
– L-Gene (leader) vor jedem V-Segment
– Zusätzliche Variabilität durch Punktmutation vor
allem der V-Gene
Inge Vonnieda
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Entstehung der Diversität
• Kombinationsmöglichkeiten beim Mensch
(κ-Kette, Chromosom 2)
–
–
–
–
Ca. 35 - 40 V-Gene (AA 1 – 95)
5 J-Gene (AA 96 – 110)
Cκ-Gen für den konstanten Teil
Zusätzliche Variabilität durch Punktmutation
• Kombinationsmöglichkeiten beim Mensch
(λ-Kette, Chromosom 22)
–
–
–
–
Verschiedene V-Gene
J-Gene liegen direkt vor den C-Genen
Mehrere Gene für den konstanten Teil
Zusätzliche Variabilität durch Punktmutation
Inge Vonnieda
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Klassen-Switch
• Reifende B-Lymphozyten produzieren zuerst IgM,
später IgG
– S-(switch)-Sequenzen steuern die Umlagerung der CGene der mRNA
– Antigenbindungsstelle (variable Region) bleibt beim
Klassen-Switch erhalten
Inge Vonnieda
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Antigenbindungsstelle
• Bestimmt die Spezifität
• Zusammengesetzt aus den variablen
Regionen der H- und L-Ketten
• Hypervariable Regionen bei: (CDR =
komplementaritäts determinierende Regionen)
– Leichtkette:
• AA 26 – 32
• AA 49 – 55
• AA 90 – 95
– Schwere Kette
• AA 30 – 35
• AA 49 – 64
• AA 95 - 101
Inge Vonnieda
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Antigen (aus http://de.wikipedia.org/wiki/Antigen)
• Antigene (kurz für Antisomatogene) sind Moleküle, die vom
Immunsystem bekämpft werden, weil sie vom Körper als
körperfremd erkannt werden. Sie lösen eine Immunreaktion
oder Immunantwort aus. Sie heißen Antigene, weil sie die
Bildung von spezifisch gegen sie gerichteten Antikörpern
hervorrufen können. (Sie haben nichts mit Genen zu tun).
• Antigene können aus ganz verschiedenen Molekülen
bestehen: Die meisten sind Proteine, Kohlenhydrate,
Lipide und Komplexe aus diesen Molekülklassen.
• Auch körpereigene Strukturen können als Antigene wirken,
wenn sie fälschlicherweise als fremd angesehen werden.
Dadurch wird eine Autoimmunreaktion ausgelöst.
• Kleine Moleküle wie einzelne Kohlenhydrate, Amino- oder
Fettsäuren können keine Immunreaktion bewirken.
• Verschiedene niedermolekulare Stoffe, die alleine keine
Antikörperreaktion hervorrufen können, sondern nur, wenn
sie an ein Trägerprotein gebunden sind, heißen Haptene.
Inge Vonnieda
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Antigen – Antikörper – Bindung
• Ausbildung nicht kovalenter Bindungen zwischen
Antigen und Aminosäuren der hypervariablen
Regionen des Antikörpers
–
–
–
–
Wasserstoffbrücken
Elektrostatische Anziehung
Van-der-Waals-Bindung
Hydrophobe Bindung
• In der Summe beachtliche Bindungsenergie
– Abhängig vom Abstand zwischen den reagierenden
Gruppen
Inge Vonnieda
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Antigen – Antikörper – Bindung
• Überlappende Elektronenwolken nicht genau
passender Antigene erhöhen sehr stark die
Abstoßung zwischen Antigen und Antikörper
• Schlechte Passform des Antigens vermindert die
Anziehungskräfte
Inge Vonnieda
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Antikörperaffinität
• Affinität = Kraft einer einzelnen (monovalenten)
Antigen-Antikörper-Bindung (Summe aller
anziehenden und abstoßenden Kräfte)
– Hohe Affinität = hohe Passform
– Niedrige Affinität = schlechte Passform
Inge Vonnieda
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Avidität (=funktionelle Affinität)
• Multivalente Bindung (mind. 2 Bindungsstellen)
erhöht die Stabilität der Bindung
– Antigene besitzen i.d.R. viele Bindungsstellen =>
multivalente Bindung auch mit IgG
– Haptene besitzen nur eine antigene Determinante =>
monovalente Bindung
Inge Vonnieda
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Kreuzreaktivität
• Ein Antigen kann verschiedene Determinanten haben.
• Verschiedene Antigene können gleiche Determinanten
haben.
• Ein Antiserum enthält eine Antikörpergemisch aus
Antikörpern gegen alle Determinanten eines Antigens.
• Ein Antiserum, das durch Immunisierung mit Antigen A
gebildet wurde, kann mit Antigen B kreuzreagieren.
Inge Vonnieda
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Antikörperbildung
• Bakterium oder Virus o.ä. gelangt in den
Körper
• Makrophagen nehmen es auf, lysieren es
und präsentieren Antigene.
• Passende T-Lymphozyten werden aktiviert.
• Proliferation passender B-Lymphoyzten zu
Plasmazellklonen
• Antikörperbildung in Plasmazellen
• Gleichzeitig Bildung von Gedächtniszellen
Inge Vonnieda
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Polyklonale Antikörper
• Antiserum stammt aus Mensch oder Tier
• Werden nach Immunisierung aus
verschiedenen Plasmazellklonen gebildet
• Verschiedene Antikörper (Mischung)
– gegen verschiedene Determinanten des
Antigens
– mit unterschiedlicher Affinität zum Antigen
– Kreuzreaktionen möglich
Inge Vonnieda
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Monoklonale Antikörper
• Nach Immunisierung werden
Plasmazellen eines
Versuchstiers (Maus) mit
Myelomzellen fusioniert.
• Anlegen von Zellkulturen
(Zellklone) einzelner
Hybridzellen, die die
gewünschten Antikörper
produzieren.
• Trennung und weitere Zellkultur
der gewünschten Hybridzellen
=> Zellklone, die monoklonale
Antikörper produzieren
• Groß angelegte Produktion
monoklonaler Antikörper möglich
Inge Vonnieda
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Monoklonale Antikörper
• Alle Antikörper haben
– gleiche Spezifität.
– gleiche Affinität
– gleiche Avidität
• Chimärenbildung möglich
• Einsatzgebiete in Diagnostik und
Therapie
Inge Vonnieda
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Designer-Antikörper
• Chimäre Maus-Mensch-Antikörper
– Murine V-Domänen und human C-Domänen =>
geringere Antigenität beim Mensch, Anwendung in vivo
möglich
• Übertragung der
hypervariablen Domänen von
einer Spezies in die
Grundgerüst-Regionen der VDomänen einer anderen
Spezies
• Änderunge einzelner
Aminosäuren der
Bindungsstelle zur Erhöhung
der Affinität
Aus: http://www.i-s-b.org/wissen/broschuere/produkt/monoklon.htm
Inge Vonnieda
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Grundlagen der Immunologie
Methoden
Heidelberger Kurve
• AG-Überschuss
– lösliche Immunkomplexe
– proportional zur AKKonzentration
• Äquivalenzbereich
– unlösliche Immunkomplexe
– Immunkomplexe können
sichtbar gemacht werden
• AK-Überschuss
– lösliche Immunkomplexe
– proportional zur AGKonzentration
Inge Vonnieda
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Präzipitation, Agglutination
• Präzipitation
– Ein molekulares AG wird bei
bekannter AK-Konzentration
durch Diffusion (meist Gel) so
verdünnt, dass sich Präzipitate
bilden (Äquivalenzbereich).
• Agglutination
– Großes Antigen (Erythrozyten,
Bakterien, Latexpartikel)
– Sichtbare Agglutination
– Mit Antigen oder Antikörper
beschichtete Latexpartikel
möglich. (z.B. Tinaquant®)
Inge Vonnieda
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Turbidimetrie, Nephelometrie
• Turbidimetrie
– Die Trübungsänderung einer Lösung, die durch
Immunkomplexbildung entsteht, wird photometrisch
gemessen.
• Nephelometrie
– Das Streulicht, das durch Immunkomplexbildung
entsteht, wird gemessen.
Inge Vonnieda
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Immunelektrophorese
• Eiweiß-Elektrophorese
• Antiserum mit AK
gegen alle
Eiweißfraktionen
diffundiert senkrecht
zur Trennrichtung
• Bildung scharfer
Präzipitationslinien im
Äquivalenzbereich
Inge Vonnieda
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Durchflusszytometrie (FACS)
• Fluoreszenzmarkierte Antikörper werden an
Zellen (z.B. Lymphozyten) gebunden.
• Die Zellen werden in
einer Durchflusszelle
(Kapillare) von einem
Laser erfasst.
• Fotodetektoren
erfassen Vorwärtsund Seitwärtsstreulicht
und Fluoreszenz.
Inge Vonnieda
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Durchflusszytometrie (FACS)
• Durch verschiedene
Fluoreszenzfarbstoffe sind parallel
mehrere Antigene (Zellpopulationen)
nachweisbar.
Inge Vonnieda
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Anti-Immunglobulin-Antikörper
• Immunglobuline sind für andere Spezies
immunogen
• Die gebildeten Antikörper erkennen
konservierte Merkmale der
Immunglobuline (z.B. Fc-Teil des IgG)
• Verschiedene Einsatzmöglichkeiten
– Coombstest in der Blutgruppenserologie
(direkt, indirekt)
– Westernblot
– Immunoassay (z.B. ELISA)
Inge Vonnieda
48
Coombstest
• Direkt
– Antikörper der Mutter gehen durch
die Plazenta und binden an
kindliche Erythrozyten. (direkte
Agglutination nicht möglich)
– Durch Zugabe eines Anti-HumanGlobulins werden die Erythrozyten
agglutiniert.
• Indirekt
– Im Serum der Mutter sind
Antikörper, die mit Rhesuspositiven Erythrozyten inkubiert
werden – Beladung der Erys mit AK
– Zugabe von AHG – Agglutination
Inge Vonnieda
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Western Blot
• Zerlegung der Proteine, z.B.
Viren durch SDS-PAGE
SDS = Natriumdodecylsulfat
PAGE = Polyacrylamidelektrophorese
• Übertragen der Proteine auf
Nitrocellulose und
Markierung der gewünschten
Proteine durch Antikörper
• Nachweis der AK-Bindung
durch enzymgekoppelte
Antikörper
Inge Vonnieda
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Immunoassay
• Nachweis von AG oder AK mit Hilfe
des markierten Reaktionspartners.
– Enzyme (die meisten klinischchemischen immunologischen
Untersuchungen) (ELISA)
– Fluoreszenz (z.B. an Gewebeschnitten,
Durchflusszytometrie) (
– Radioaktivität (nur noch selten
angewandt)
– Licht (bei Elecsys)
Inge Vonnieda
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Immunoassay
• Homogen
– AG-AK-Reaktion und
Messung läuft in
flüssiger Phase ab.
– Keine Waschschritte
notwendig
– Marker meist Einzym
– Antikörperbindung
inhibiert oder stimuliert
die Enzymaktivität
Inge Vonnieda
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Immunoassay
• Heterogen
– Ein Reaktionspartner ist an eine Festphase
gebunden (Röhrchen, Mikrotiterplatten,
Mikropartikel)
– Unterschiedliche Marker möglich:
•
•
•
•
Radioaktive Isotope: Radio-Immunoassay RIA
Enzyme: Enzym linked immunosorbent assay ELISA
Fluorogene: Fluoreszenz Immunoassay FIA
Luminogene: Lumineszenz Immunoassay LIA
Inge Vonnieda
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Immunoassay
• Heterogen
– Sandwichtest
• Bindung eines hochmolekularen
Moleküls an die Festphase und den
markierten Reaktionspartner
• Auswaschen der nicht gebundenen,
markierten Moleküle
• Nachweis des gebundenen Labels
• Sehr hohe Sensitivität
Inge Vonnieda
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Immunoassay
• Heterogen
– Kompetitiv
• Geeignet für kleine
Moleküle (AG), die nur
einen AK binden können.
• Die AG aus der Probe
konkurrieren mit
zugegebenen AG (evtl.
markiert) um den AK
(evtl. markiert)
• Nach Waschen Nachweis
des gebundenen Labels
• Hohe Sensitivität
Inge Vonnieda
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ECL-Technologie
• Elektro-Chemi-Lumineszenz
– Universelle Festphase: paramagnetischer, mit
Streptavidin beschichteter Mikropartikel
– Je nach Test können Biotin-beschichtete Antigene oder
Antikörper verwendet werden, die über Biotin an
Streptavidin binden.
– Zum Nachweis dienen Ruthenium-Komplex-markierte
Antigene oder Antikörper.
Inge Vonnieda
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ECL-Technologie
• Nachweis eines Antigens
– Bindung von Biotin-markiertem AK und
Ruthenium-markiertem AK an das AG
– Bindung an Streptavidin auf Mikropartikeln
– Messung
Inge Vonnieda
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ECL-Technologie
• Nachweis eines Antikörpers
– Bindung von Biotin-markiertem AG und
Ruthenium-markiertem AG an den AK
– Bindung an Streptavidin auf Mikropartikeln
– Messung
Inge Vonnieda
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ECL-Technologie
• Nachweis von IgM-AK
– IgG_AK aus der probe werden durch Fab-Fragment (AGBindungsstellen) gegen γ–Ketten blockiert.
– Ruthenium-markiertes Antigen regiert mit dem IgM-AK.
– Biotin-markiertes Anti-IgM bindet an Streptavidin
– Anti-IgM ´bindet an IgM, das das markierte AG gebunden
hat.
– Messung
Inge Vonnieda
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