Wirbelsäule - Isabelle Frey

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Herzgefäße
Gefäße im Bereich des Herzens
Gefäße im Bereich der Herzbasis: Aorta,
Truncus pulmonalis, Vv.cavae, Vv.
pulmonales
 Gefäße direkt am Herzen: Koronararterien,
Koronarvenen, Gefäße zur Versorgung des
RLS

Prinzipielles


Vasa publica = dem gesamten Körper dienende Gefäße
Vasa privata = dem jeweiligen Organ dienende Gefäße

Diese Begriffe beschreiben die Trennung von funktionellen und
nutritiven Kreisläufen im gleichen Organ.

Typische Beispiele:
1. Lunge
- Vasa pulmonalia sind Vasa publica
- Vasa bronchialia sind Vasa privata
2. Aorta
- Aorta selbst ist Vas publicum
- Vasa vasorum sind Vasa privata
3. Herz
- Herz selbst ist Vas publicum
- Koronararterien sind Vasa privata
vereinfachte Übersicht
embryonale und fetale Zirkulation
Embryonale Zirkulation
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

Der embryonale Kreislauf wird symmetrisch angelegt.
Arteriell existieren je zwei
- 1. dorsale Aorten und
- 2. ventrale Aorten,
die über den Saccus aorticus gespeist werden.
Venös existieren je zwei
- 1. Vv. cardinales
- 2. Vv. vitellinae
- 3. Vv. umbilicales
welche alle in den Sinus venosus (Sinushorn) münden.
Fetale Zirkulation

Kurzschlussverbindungen „Shunts“ sorgen dafür, dass die
noch nicht funktionsfähigen Organe Leber und Lunge
nicht wesentlich durchblutet werden.
- 1. Ductus venosus: leitet das sauerstoffreiche Blut der V.
umbilicalis an der Leber vorbei in die V. cava inferior.
- 2. Foramen ovale: führt das Blut der V. cava inferior vom
rechten in den linken Vorhof, von wo es dann über den
linken Ventrikel den Körperkreislauf erreicht.
- 3. Ductus arteriosus: leitet das sauerstoffarme Blut, das
sich im rechten Ventrikel sammelt, an der Lunge vorbei in
die Aorta descendens.
Umstellung bei der Geburt

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

Nach Durchtrennung der Nabelschnur muss der fetale in den
bleibenden adulten Kreislauf umgestellt werden.
Ductus venosus wird nicht mehr durchblutet und obliteriert
langsam. Er bleibt als Lig. venosum im Bereich der Leberpforte
sichtbar.
DasForamen ovale wird verschlossen. Durch die Druckerhöhung
im linken Vorhof und den Druckabfall im rechten Vorhof
resultiert zunächst ein funktioneller Verschluss, in dem sich das
Septum primum and das Septum secundum presst, später auch
strukturell.
Ductus arteriosus wird ebenfalls verschlossen. Zunächst durch
Kontraktion der glatten Muskulatur funktionell,später durch
Fibrosierung obliteriert.Der fibröse Rest bleibt als Lig.
arteriosum erhalten.
Dabei kann aber auch etwas schief gehen: Links-Rechts-Shunt!
Aortenwurzel und Abgänge
Perikard und herznahe Gefäße
Herz (isoliert/explantiert)
Peripherie
Ansicht von lateral
Pulmonale Gefäße
Pulmonalarterien - Lagebeziehung
Koronararterien I
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ernähren den Herzmuskel mit O2 und Nährstoffen
in der frühen Diastole (Entspannungsphase) durchblutet.
benannt nach Lage ihrer Hauptstämme in der
Kranzfurche
eingebettet in Fettgewebe und von Lamina viszeralis
pericardii überzogen
entspringen im Sinus aortae, oberhalb der Valvulae
semilunaris
zwischen re. und li. Koronararterie bestehen zahlreiche
feine Anastomosen (cave: diese können nicht Ernährung
des HM sicherstellen!)
Koronararterien II
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
2 Hauptäste: A. coronaria sinist. und A. coronaria dext.
A. coronaria sinist. (LCA)  Hauptstamm (kurz) R.
Interventricularis ant. + R. circumflexus
versorgt: Teile des linken Ventrikels, des vorderen Teils des
Septums und schmalen Streifen der Vorderwand des re.
Ventrikels
A. coronaria dext. (RCA)  Hauptstamm (lang)  R.
interventricularis post.
versorgt: den größten Teil des re. Herzens, hinteren Teil
des Septums und Teile der Hinterwand des li. Ventrikels
cave: hier ausgeglichener Versorgungstyp (50%);
Variationen der Versorgungsgebiete + Vorherrschen 1 Art.
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Versorgungstypen
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Herzkranzgefäße sind funkt.
Endarterien!
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Gefäße - Begriffserklärung
•
Echte Endarterien
- sind Gefäße, die keine präkapillaärenVerbindungen mit benachbarten Gefäßen
eingehen:
einerseits große Arterien, die als einzige ein Organ versorgen (A. renalis, A.
splenica, etc.) andererseits kleinere Äste, die das Ende einer größeren Arterie bilden
z.B. A. centralis retinaeals Endastder A. ophtalmica.
•
Funktionelle Endarterien
- sind Gefäße, die zwar strukturell Anastomosen mit benachbarten Gefäßen
ausbilden, welche aber zum Erhalt der Organdurchblutung bei akutem Verschluss
des Nachbarn nicht ausreicht: z.B. Äste der Koronararterien
•
Netzarterien
- bauen durch Kollateralen funktionell wirksame Anastomosen auf. zB:
Darmarkaden
•
Kollaterale („zur Seite gehende Verbindung“)
- seitliche Äste zweier gleichartiger Blutgefäße, die miteinander anastomosieren.
•
Anastomose (griechisch für Einmündung, Öffnung, eine Schleuse öffnen)
- natürlicherweise vorkommende Verbindung zwischen Leitungsbahnen (Gefäße
oder Nerven) chirurgisch angelegte Verbindung zwischen Hohlorganen
Kollateralbildung
Herzvenen
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fließen hauptsächlich durch den Sinus coronarius
(diaphragmal gelegen) in den re. Vorhof ab.
V.cordis magna (gr.): verläuft im S. interv. ant; nimmt Vv.
posteriores ventriculi sin. auf
V.cordis media (gr.): verläuft im S. interv. post
V.cordis parva (kl.): verläuft mit A. coron. dext. in der
Kranzfurche
V. oliqua atrii sinistri [Marshall-Vene] (kl.): fließt vom li.
Vorhof zum Sinus coronarius
Vv. cordis anteriores (kl.): von re. Kammer mündend in re.
Vorhof
Vv. cordis minimae [Thebesii] (Kleinstvenen): münden
direkt in re. Vorhof oder li. Vorhof und Kammern
Herzvenen (dorsale Ansicht)
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Koronarterien und Koronarvenen I
Koronarterien und Koronarvenen II
Blutversorgung des RLS

Sinusknoten  über Sinusknotenarterie (R. nodi
sinuatrialis) versorgt  entspringt in 60-70% aus prox.
RCA, in 30-40% aus dem RCX der LCA

AV-Knoten  über Seitenäste (R. atrioventriculares) von
der RCA oder dem RCX der LCA versorgt

HIS-Bündel  arterieller Zufluß über RCA, RCX, LAD

Tawara-Schenkel (v.a rechter + linksanteriorer) von
LAD versorgt
ein bißchen Pathologie und Klinik...
Klinik: Angina pectoris-Herzinfarkt

Die koronare Herzkrankheit (KHK)ist eine Folge der Koronarsklerose. Verengt
sich die Herzkranzarterie um mehr als 2/3 treten klinisch fassbare Symptome
auf.
- 1. Angina pectoris (Durchblutungsstörung ohne bleibenden strukturellen
Defekt), mit Engegefühl, Kaltschweißigkeit und Übelkeit aufgrund der starken
Schmerzen, die in Gesicht oder Arm ausstrahlen können.
- 2. Myokardinfarkt (umgangssprachlich: Herzinfarkt), da Muskel nicht
regeneriert mit bleibender Narbe; Symptome wie bei Angina pectoris,
zusätzlich aber auch (abhänngig von Lokalisation und Größe)
Herzrhythmusstörungen und Pumpversagen, bis hin zum sofortigen Tod.

Kliniker und Pathologen unterscheiden 3 Vorzugslokalisationen:
- 1. Vorderwandinfarkt: meist Verschluss des RIVA
- 2. Hinterwandinfarkt: meist Verschluss der RCA
- 3. Seitenwandinfarkt: meist Verschluss des RCX .Dies gilt aber nur beim
Vorliegen eines Normalversorgungstypes
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Herzinfarkt – Todesursache Nr.1
Koronare Herzkrankheit
Operation - Herzbypass
Interventionelle Techniken
Coronarangiographie
linke Koronararterie
Rechte Koronararterie
PTCA – STENT I
PTCA – STENT II
Das Koronaraniogramm zeigt eine
hochgradige Einengung (s. Pfeil) des
Vorderwandastes (Ria)
Dasselbe Gefäß nach erfolgreicher
Ballondehnung (PTCA)
A) vor Dehnung B) nach Wiedereröffnung C) nach
Stentimplantation
Herzschichten
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Perikard (Herzbeutel)
Als Abkömmling des Gefäßsystems weist es dessen Dreischichtigkeit auf
1. Epikard(Epi)
- einschichtiges Plattenepithel(Mesothelium oder Serosa) Lamina propria,
Tela subendocardialis (vor allem Fettgewebe)
2. Myokard(M)
- Kardiomyozyten(quergestreifte Muskelzellen), 5-10 Herzmuskelzellen
sind durch Glanzstreifen zu einer sich erzweigenden
Herzmuskelfasernverknüpft. Glanzstreifen (Disci intercalares)
Nexus(Kommunikationskontakte)Desmosomen(Haftkontakte) , Fasciae
adhaerentes(Haftbänder) Da diese Baueinheiten wiederum durch
Glanzstreifen verbunden sind entsteht ein funktionelles Synzytium. Die
Kapillardichte ist sehr groß.
3. Endokard(E)
einschichtiges plattes Endothel, Lamina propria ;Tela subendocardialis
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Pericard
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Pericardium fibrosum (Stratum
fibrosum)
- aus straffem kollagenen Bindegewebe.
- Besonders stark mit dem Zwerchfell
verwachsen, ist das Perikard im Bereich
des Foramen venae cavae des
Zwerchfells.
- über Ligg. sternopericardiaca ist es mit
der Rückseite des Sternums verbunden,
- über die Membrana
bronchopericardiaca mit der Bifurcatio
tracheae.
Pericardium serosum (Stratum
serosum) als seröse Haut mit
subserösem BG.
- teilt sich in 2 Blätter
1. Lamina parietalis
2. Lamina visceralis (= Epikard!)
Klinik:Entzündungen der Herzschichten

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
1. Endokarditis
z.B. im Rahmen einer Angina tonsillaris mit Streptokokken. Daraus
resultierende Thrombembolien können zu Hirninfarkt, Darminfarkt, etc.
führen. Tödlich wird es auch, wenn die bakteriellen Vegetationen schnell
ganze Klappen zerstören.
2. Myokarditis
z.B. im Rahmen einer Diphtherie oder anderen ToxinproduzierendenErregern (z.B. Scharlach). Entzündungsbedingt kommt es
zu Herzrhythmusstörungen und/oder Herzinsuffizienz.
3. Perikarditis
z.B. im Rahmen einer lokalen oder systemischen Infektion (war häufig bei
Tuberculose: Panzerherz). Engt die Ventrikel so ein, dass Auswurfleistung
dramatisch reduziert wird (Herzinsuffizienz)
Die Entzündung jeder der „Herzhäute“ kann potentiell tödlich ausgehen!
Danke für die
Aufmerksamkeit !
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