Beratung im - PHLU Moodle

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Beratungskompetenz
Gesund & wirksam im Lehrberuf
1. Vorlesung, 29.2.12
1) Lehrpersonen in der
Beratungsrolle
2) Beratungsqualität
3) Drei Modelle der
Beratung
4) Kollegiale Beratung
BW03.02 „Lehrerin-/Lehrer-Sein“
Rolle, Team, Psychohygiene
26.4.2016
Beratungskompetenz
1) Lehrpersonen in
der Beratungsrolle
2) Beratungsqualität
3) Drei Modelle der
Beratung
4) Kollegiale Beratung
1) Lehrpersonen in der Beratungsrolle
aktiv
• Lernprozessberatung
• Persönliche Beratung von Schülerinnen und
Schülern
• Beratung von Eltern in Erziehungsfragen
• Kollegiale Beratung
passiv
• Beratung beanspruchen (kollegial,
Schulberatung…)
«Beratung»
• Der Berater kann seinem Klienten Wissen bereitstellen
– oder helfen, es zu organisieren.
• Er ist jedoch fundamental auf die Selbstorganisation
des Wissens seiner Klientel angewiesen, da Ratschläge
erst angenommen und in die Tat umgesetzt werden
müssen, um Wirksamkeit zu erlangen.
• Berater können daher zwar die Voraussetzungen für
einen erfolgreichen Wissenstransfer beeinflussen,
garantieren können sie ihn nicht.
• Was aus Beratung wird, entscheiden letztlich die
Beratenen.
Aus: Wikipedia > Stichwort: Beratung
2) Beratungsqualität
Zuhören!!! Als erste Qualität
Bild folgt
Exkurs A. I.: «Eliza», J. Weizenbaum (1966)
Zuhören!!! Als erste Qualität
Bild folgt
Exkurs A. I.: «Turingtest», (1950)
Merkmale einer guten Beratung
■Unbedingte Wertschätzung der
Person
d. h. ohne Bedingungen !!
■Interesse für verfügbare Ressourcen
beim Ratsuchenden
■Lösungsorientierung vor
Problemorientierung
■Bescheidenheit
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
 Und… zuhören!!!
3) Drei Grundmodelle der Beratung
Drei Grundmodelle der Beratung
Beobachtung & Reflexion
Beobachten Sie bitte die 3 kurzen Spielszenen
• Wo befindet sich während der Beratung das
Problem?
• Woher kommt die Lösung?
Welche Bedeutung hat dies für den Klienten? …
die Beraterin?
 Autonomie, Kompetenz-erleben & Selbstwert
[1] Klassisches „Arzt-Patient-Modell“
Klient
?
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
BeraterIn
[1] Beratung im „Arzt-Patient-Modell“
Klient
■ leidet unter bestimmten
Unzulänglichkeiten oder
Problemen, deren
Ursache sowie
Lösungsansätze sind ihm
unbekannt
■ ist abhängig von
Beratungsprozess bis zur
Lösungsfindung
BeraterIn
■ übernimmt die
Verantwortung für
eine richtige Diagnose
des Problems und
dessen angemessene
Lösung
Risiko der Abhängigkeit
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
[2] Experten-Modell
BeraterIn
Klient
?
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
[2] Expertenmodell: Beratung als
Beschaffung von Information und Professionalität
Klient weiss,
■ was das Problem ist
■ welche Lösung
benötigt wird
■ woher die Lösung
kommen kann
■ Ist Experte für das
Problem
BeraterIn
■ Beschafft die
benötigten Informationen und erarbeitet die
Lösung - auf der Basis
der Diagnose des
Klienten
■ Ist Experte für die
Lösung
Hohe Autonomie, Kompetenz und Selbstverantwortung auf
Seite des Klienten…
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
[3] Prozess-Beratung
Klient
BeraterIn
?
?
!
?
?
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
[3] Prozess-Beratungs-Modell
Klient
■ hat das Problem und
behält die volle
Verantwortung dafür
■ ist letztlich der Einzige,
der – im Grunde
genommen - weiss,
welche Interventionsform
für ihn jetzt hilfreich ist
■ Kontrolliert die Situation
BeraterIn
■ hilft dem Klienten, die
prozesshaften Ereignisse
seiner Umwelt
wahrzunehmen, richtig zu
interpretieren und zu
verstehen und ihnen
angemessen zu
begegnen.
Vergleichbar mit „Prinzip der minimalen Hilfe“
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
Beispiele aus der Praxis
Beispiel aus der Praxis 2015 (!)
• …Letzte Woche arbeiteten sie ruhig in jenen Arbeitsphasen,
in denen ich Ruhe verlangt habe.
• Doch ich merke immer mehr, wie sie ausprobieren und mich
testen. Wird es mir zu laut, ermahne ich sie, ruhiger zu
arbeiten (teils benutze ich dazu ein akustisches Signal).
• Oft hilft das aber nur einige Minuten. Nach einer
Verwarnung spreche ich ein Sprechverbot aus. Bei einigen
Schülern muss ich aber Polizist spielen und die Ruhe richtig
erkämpfen.
• Ich habe das Gefühl, wenn ich nicht handle und mich
konsequenter durchsetze, wird die Klasse immer lauter und
bald nicht mehr zu kontrollieren sein.
• Habt ihr Tricks und Tipps für mich, wie ich strenger sein
kann? Und zwar so, dass die Schüler es mir auch glauben…
4) Kollegiale Beratung
Kollegiale Beratung
Definition nach Wahl, D. (1991)
Unter Kollegialer Beratung verstehen wir eine kontinuierliche,
horizontale Beratung in einer Gruppe mit Kolleginnen und
Kollegen
des
gleichen
Berufsfeldes,
die
für
diese
Beratungsarbeit ausgebildet sind und mit einem strukturierten
Beratungskonzept
arbeiten,
um
Probleme zu bewältigen. (D. W AHL)
ausgewählte
berufliche
Grundmuster einer kollegialen Beratung
Phase
Inhalt
Vorgehen
1. Anfangsphase
 Vertrauen
ausbauen
 Situation kennen
Zuhören
Reflektieren
(wiederholen,
zusammenfassen)
Sondieren
Konkretisieren
2. Mittelphase
 Situation
verstehen
(Perspektivenerweiterung)
 Situation
verändern
Spiegeln, Feedback
Herausfordern
(konfrontieren)
3. Endphase
Ziele setzen
Handlungsmöglichkeiten sammeln
Entscheiden
Abgrenzung der Begriffe
• Kollegiale Beratung, Intervision,
kollegiale Fallbesprechung
• Gruppensupervision
• Supervision, Einzelsupervision
• Coaching
• Mentoring
Verwendete Literatur & Link
■ Fatzer, G. (2003) Supervision und Beratung. Ed. Humanistische
Psychologie (EHP), 10. Aufl.
■ Hellrung, M. (2011): Lehrerhandeln im individualisierten Unterricht.
Opladen.
■ Rogers, Carl (1972) Die nicht direktive Beratung. Kindler
Studienausgabe.
■ Bastian, J. & Hellrung, M. (2011) Schüler beim Lernen beraten. In:
Zeitschrift PÄDAGOGIK 2/11. S. 6 - 13
■ Tietze, K.O. (2003) Kollegiale Beratung. Rororo.
■ Wahl, D. (1991). Handeln unter Druck. Der weite Weg vom Wissen
zum Handeln bei Lehrern, Hoch-schullehrern und Erwachsenenbildnern. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.
■ https://volksschulbildung.lu.ch/beratung_personelles/bp_schulberatung
PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Die nächste Vorlesung am 3.5.16:
2) Beratungsqualität
Zuhören!!! Als erste Qualität
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