GESUNDHEITSMANAGEMENT II Teil 2 Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement Universität Greifswald Gliederung 1 Finanzierung 2 Produktionsfaktoren 2.1 2.2 2.3 Menschliche Arbeit Betriebsmittel Werkstoffe 3 Produktion 4 Outputfaktoren 2.1 Menschliche Arbeit 2.1.1 Determinanten der menschlichen Arbeitsleistung 2.1.2 Berufsgruppen 2.1.2.1 Ärzte 2.1.2.1.1 Ausbildung 2.1.2.1.2 Entwicklungen 2.1.2.2 Pflegekräfte 2.1.2.2.1 Ausbildung 2.1.2.2.1 Pflegetheorien und –ansätze 2.1.2.2.1 Pflegepersonalregelung 2.1.3 Tarifvertrag 2.1.1 Determinanten menschlicher Arbeitsleistung • Überblick: 1 Intrapersonelle Einflussgrößen vorwiegend im Arbeitenden selbst begründet 1.1 Leistungsfähigkeit 1.2 Leistungsbereitschaft 2 Extrapersonelle Einflussgrößen Determinanten außerhalb des Arbeitenden 2.1 Funktionsbedingte Determinanten 2.2 Strukturbedingte Determinanten 2.3 Prozessbedingte Determinanten 3 Arbeitsentgelt Leistungsfähigkeit • • • Dimensionen der Kapazität: – – – Leistungsquerschnitt Leistungsdauer Leistungsintensität – – Angeborene Anlagen Entfaltung der Anlagen Leistungsfähigkeit determiniert den Leistungsquerschnitt der menschlichen Arbeitsleistung Komponenten der Leistungsfähigkeit: Entfaltung der Anlagen durch Einweisung Leistung Mit guter Einarbeitung Ohne Einarbeitung Mit schlechter Einarbeitung Zeit Lernkurve Stückkosten Normalstückkosten Anlaufphase Zeit Physiologische Leistungskurve Muskelkraft in % des Höchstwertes 100 % 80 % Mann 60 % 40 % Frau 20 % 10 20 30 40 50 60 Zeit Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter medizinischer Berufe • Anforderungen – Physisch • • • körperliche Kraft Geschicklichkeit Ausdauer – Psychisch • • • Intelligenz Kreativität Problemlösungskompetenz Leistungsbereitschaft • • Inhalt: Leistungsbereitschaft determiniert die Leistungsintensität und Leistungsdauer Determinanten der Leistungsbereitschaft – körperliche Disposition • • • – – Tagesrhythmik Ermüdung Erholung Leistungswille Betriebsklima Tagesrhythmik und Chronotypen „Früh- oder Spätaufsteher: Chronotypen“ Chronotypen verändern sich mit Lebensalter Leistung 140 % 100 % 60 % 20 % 6 10 14 18 22 2 Zeit Ermüdungskurve Leistung 100 % 92 % 80 % 80 % 65 % 60 % 40 % t/4 t/2 3/4t t Arbeitszeit Erholungskurve Leistung 100 % 80 % 60 % 40 % t/4 t/2 3/4t t Pause Leistungswille: Menschenbilder • • • Taylorismus – – Frederick Winslow Taylor (1856-1915) Scientific Management: Arbeitsteilung; operative Arbeit, Mensch als gehorsame Maschine Leistungswille monetär beeinflussbar Henri Fayol (1841-1925) – „Administration industrielle et générale“ (1916) – dispositive menschliche Arbeit, Esprit de corps Leistungswille erfordert Möglichkeit der Mitgestaltung Max Weber (1864-1920) – Bürokratie als rationalste Form der Herrschaftsausübung Leistungswille ergibt sich als Folge klarer Organisationsregeln Leistungswille: Menschenbilder • Human-Resource-Ansatz – Hawthorne-Experiment (1924) – Motivationstheorien Leistungswille durch Incentives beeinflussbar • Rational Man – Entscheidungsansatz, Heinen Logische Einscheidung über Vorteile führt zur Integration von Betriebs- und Individualzielen • Complex Man – Mensch als Selbstverwirklicher Leistungswille nicht mehr linear beeinflussbar, nur noch über Selbstverwirklichung Determinanten des Betriebsklimas • Strukturelle Determinanten: Arbeitsbedingungen – – – – • • sozial sachlich räumlich zeitlich Arbeitsentgelt Entwicklungsmöglichkeit – – Aufstiegschancen Betriebliches Schulungswesen Leistungsbereitschaft im Gesundheitswesen • Eingangsmotivation: – Hohe soziale Motivation – „Helfersyndrom“ • • Anspruch und Realität sozialer Tätigkeiten „Burn-Out“ in sozialen Berufen Funktionsbedingte Determinanten der menschlicher Arbeitsleistung • Inhalt: – – – • Extrapersonelle Determinante (nicht in der Person liegend) durch Arbeitsaufgabe bedingt Physiologische und psychologische Wirkung der Arbeit Komponenten: – – Art der Aufgabe Komplexität der Aufgabe Anforderungsarten • Kenntnisse – – • Aufmerksamkeit Denktätigkeit • Geschicklichkeit – – • Ausbildung Erfahrung Geistige Belastung – – • • Handfertigkeit Körpergewandtheit muskelmäßige Belastung – – – Dynamische Muskelarbeit Statische Muskelarbeit Einseitige Muskelarbeit Verantwortung – – – – – für für für für für – Klima, Lärm, Beleuchtung, Schwingung, Staub, Nässe, Öl, Fett, Schmutz, Gase, Dämpfe, Umweltbedingungen – • die eigene Person andere Personen Aufgaben Informationsfluss Sachkapital Sozialprestige des Berufes Komplexität der Arbeit: Arbeitsteilung • Komplexität: – • Arten- und Mengenteilung – • Erhöhung der Systemelemente und Austauschbeziehungen Artenteilung / Spezialisierung erhöht die Komplexität Überwindung der negativen Folgen – – Aufgabenwechsel (Job Rotation) Aufgabenerweiterung • • Job Enlargement Job Enrichment Funktionsbedingte Determinanten im Gesundheitswesen • Traditionell: starke Arbeitsteilung – – – • Nach Berufsgruppen Funktionspflege Funktionale Organisation Heute: – – – Teamarbeit Bereichs- / Bezugspflege Prozessmanagement, Ausrichtung am Patienten Strukturbedingte Determinanten • Inhalt: Elemente und Relationen zwischen den Elementen im Betrieb Komponenten: • – Soziale Arbeitsbedingungen • • • – Sachliche Arbeitsbedingungen • – Formale und informelle Gruppen Gruppendynamik Führung Ergonomie, insb. im Gesundheitswesen stark Zeitliche Arbeitsbedingungen • • Arbeitszeit, Schichtdienst, Wochenenddienst, Bereitschaftsdienst Pausenregelungen Prozessbedingte Determinanten der menschlichen Arbeitsleistung • • Inhalt: Arbeitsmethodik beeinflusst die Leistung Arbeitsstudien (siehe später) Arbeitsentgelt • • • • • Sozial- und Leistungslohn im Gesundheitswesen Akkord- und Zeitlohn im Gesundheitswesen Tarifverträge – – Bundesangestelltentarif Arbeitsvertragsrichtlinie (AVR) • „Dritter Weg“ Außertarifliche Entlohnung – Haustarifverträge Entlohnung von Chefärzten, Privatliquidation 2.1.2 Berufsgruppen: Überblick • • Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d. h. die Bezeichnungen variieren Gliederung: – – – – – Pflegerische Berufe Therapeutische Berufe Assistenzberufe Akademische Heilberufe Wirtschafts- und Verwaltungsberufe Berufsgruppen: Überblick • • Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren Gliederung: – Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe – Akademische Heilberufe •Krankenschwester/pfleger, Krankenpflegehelfer/in, – Wirtschafts- und Verwaltungsberufe Kinderkrankenschwester/pfleger, Hebamme/Entbindungspfleger •Fachkrankenschwester/pfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin, für den Operationsdienst, für den Endoskopiedienst, für die Rehabilitation, für die Nephrologie und Transplantation •Operationstechnische/r Assistent/in Berufsgruppen: Überblick • • Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren Gliederung: – – – – – Pflegerische Berufe Therapeutische Berufe Assistenzberufe Akademische Heilberufe Wirtschafts- und Verwaltungsberufe •Diätassistent/in, Physiotherapeut/in, Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in, Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut/in, Logopädin/e, Orthoptist/in, Musikund Kunsttherapeut/in, Sozial-Pädagogen/in, Psychologe/in Berufsgruppen: Überblick • • Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren Gliederung: – – – – – Pflegerische Berufe Therapeutische Berufe Assistenzberufe Akademische Heilberufe Wirtschafts- und Verwaltungsberufe •Kardiotechniker/in, Medizinisch-technische Assistent/in Labor/ Röntgen, Funktionsdiagnostiker, Pharmazeutischtechnische/r Assistent/in, Rettungsassistent/in Berufsgruppen: Überblick • • Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren Gliederung: – – – – – Pflegerische Berufe Therapeutische Berufe Assistenzberufe Akademische Heilberufe Wirtschafts- und Verwaltungsberufe Apotheker/in Arzt/in Berufsgruppen: Überblick • • Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren Gliederung: – – – – – Pflegerische Berufe Therapeutische Berufe Assistenzberufe Akademische Heilberufe Wirtschafts- und Verwaltungsberufe •Koch/Köchin, Hauswirtschafter/in, Diplom-Ingenieur für Krankenhaustechnik, Medizinische/r Dokumentar/in,, Ärztliche / Stationssekretärin, Medizin-Informatiker/in, Kaufmann im Gesundheitswesen 2.1.2.1.1 Ausbildung der Ärzte • Medizinstudium – 5 Jahre, inkl. • • • Ausbildung in erster Hilfe 4 Monate Famulatur 3 Monate Krankenpflegepraktikum – 48 Wochen Praktisches Jahr • • Arzt im Praktikum (18 Monate, bis 2004) Facharztausbildung Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4) Schriftliche und Mündliche Prüfung Physikum 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4) Schriftliche Prüfung Staatsexamen 1. Teil 5. – 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Semester 1. klinischer Studienabschnitt Physikum 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4) 4 Mon. Famulatur Schriftliche Prüfung Staatsexamen 1. Teil 5. – 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Semester 1. klinischer Studienabschnitt Physikum 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4) Schriftliche und Mündliche Prüfung Staatsexamen 2. Teil 7. – 10. Schriftliche Prüfung Staatsexamen 1. Teil 5. – 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Semester Semester 2. klinischer Studienabschnitt, 4 Mon. Famulatur 1. klinischer Studienabschnitt Physikum 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4) Mündliche Prüfung Staatsexamen 3. Teil 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Staatsexamen 2. Teil 7. – 10. Schriftliche Prüfung Semester Staatsexamen 1. Teil 5. – 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Stud.Jahr Prakt. Jahr (PJ): Innere, Chirurgie, Wahlfach Semester 2. klinischer Studienabschnitt, 4 Mon. Famulatur 1. klinischer Studienabschnitt Physikum 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4) Vollapprobation 18 Mündliche Prüfung Monate Staatsexamen 3. Teil 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Semester Staatsexamen 1. Teil 5. – 6. Schriftliche und Mündliche Prüfung Stud.Jahr Prakt. Jahr (PJ): Innere, Chirurgie, Wahlfach Staatsexamen 2. Teil 7. – 10. Schriftliche Prüfung Arzt im Praktikum (AiP) Semester 2. klinischer Studienabschnitt, 4 Mon. Famulatur 1. klinischer Studienabschnitt Physikum 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Ausbildung zum Arzt (ab WS 2003/4) Schriftliche und Mündliche Prüfung 6. Zweiter Abschnitt der Ärztliche Prüfung Stud.Jahr: PJ Klinische Semester: 3-5. Studienjahr Schriftliche und Mündliche Prüfung QUERSCHNITTSBEREICHE Erster Abschnitt der Ärztliche Prüfung 1. – 4. Semester Abitur vorklinischer Studienabschnitt Gesundheitsökonomik im Medizinstudium • • • Querschnittsbereich „Gesundheitsförderung, Prävention, Gesundheitsökonomie“ 2 SWS Umsetzung: meist Sozialmedizin Gesundheitspersonal Ärzte und Ärztedichte Ärztliche Weiterbildung Gebiete und Teilgebiete der ärztlichen ZusatzbeWeiterbildung (Facharzt) zeichnungen Quelle: Ärztekammer Schleswig-Holstein, 1996 Gebiete und Teilgebiete der ärztlichen Weiterbildung (Facharzt) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Allgemeinmedizin Anästhesiologie Arbeitsmedizin Augenheilkunde Chirurgie - Gefäßchirurgie - Thoraxchirurgie - Unfallchirurgie - Visceralchirurgie Diagnostische Radiologie - Kinderradiologie - Neuroradiologie Frauenheilkunde und geburtshilfe Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Haut- und Geschlechtskrankheiten Herzchirurgie Humangenetik Hygiene und Umweltmedizin Innere Medizin - Angiologie - Endocrinilogie - Gastroenterologie - Hämatologie und internistische Onkologie - Kardiologie - Nephrologie - Pneumologie Kinderchirurgie Kinderheilkunde - Kinderkardiologie - Neonatologie 16. Kinder- u. Jugendpsychiatrie u. –psychotherapie 17. Klinische Pharmakologie 18. Laboratoriumsmedizin 19. Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie 20. Mund-KieferGesichtschirurgie 21. Nervenheilkunde 22. Neurochirurgie 23. Neurologie 24. Neurophatologie 25. Nuklearmedizin 26. Öffentliches Gesundheitswesen 27. Orthopädie - Rheumatologie 28. Pathologie 29. Pharmakologie und Toxikologie 30. Phoniatrie und Pädaudiologie 31. Physikalische und Rehabilitative Medizin 32. Plastische Chirurgie 33. Psychiatrie und Psychotherapie 34. Psychotherapeutische Medizin 35. Rechtsmedizin 36. Strahlentherapie 37. Transfusionsmedizin 38. Urologie Zusatzbezeichnungen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. Allergologie Balneologie und Medizinische Klimatologie Betriebsmedizin Bluttransfusionswesen Chirotherapie Flugmedizin Handchirurgie Homöopathie Medizinische Genetik Medizinische Informatik Naturheilverfahren Phlebologie (Venen) Physikalische Therapie Plastische Operationen Psychoanalyse Psychotherapie Rehabilitationswesen Sozialmedizin Spezielle Schmerztherapie Sportmedizin Stimm- und Sprachstörungen Tropenmedizin Umweltmedizin Typische ärztliche Tätigkeiten auf der Station • • • • • • – – – – – – – – – – – – – – Visite Verlaufs- und Befundkontrolle, Dokumentation Absprache mit Pflegepersonal und Physiotherapeuten Festlegung des weiteren Vorgehens Untersuchungen Anamnese, Aufnahmeuntersuchung Kontrolluntersuchung Notfalluntersuchung Informative Tätigkeiten Aufklärungsgespräche Kommunikation mit Angehörigen Erhebung medizinischer Parameter Blutabnahme Bed-Side Diagnostik, z. B. EKG, Ultraschall Organisatorische Tätigkeiten Anforderung von Untersuchungen, z. B. CT Verwaltungsaufgaben, z. B. Gruppierung, Arztbericht etc. Weitere ärztliche Tätigkeiten Intravenöse Verabreichung von Medikamenten Verbandswechsel Zeitverbräuche der Stationsärzte 12% 13% Visite Untersuchung Information 22% 32% Erhebung med. Parameter Organisation Weitere Tätigkeiten 9% 12% Visite • für alle Ärzte einer Fachabteilung: – Visite: 45 % der Arbeitszeit • • Begründung: mehrfache Bindung von Personal für einen Vorgang Entwicklung: – Stärkung der Dokumentation – Reduktion der Visite – Auslagerung der Lehre am Krankenbett 2.1.2.1.2 Entwicklungen • Berufswahl: „there is little evidence that individuals aspiring to become physicians have a stronger service orientation than those aspiring to other occupations“ (Schulz & Johnson 1983, S. 83) – Gute Abiturnote, hoher IQ – Überdurchschnittlicher sozialer Hintergrund – Hoher Frauenanteil „Ärzteschwemme“ • • Zahl der Medizinstudenten: hoch 1990-2000: „Schwemme“ – – – Arbeitslosigkeit Keine Facharztausbildung Abwanderung in artfremde Bereiche • • • Heidelberg: 40 % der Mediziner arbeiten 5 Jahren nach 3. Staatsexamen nicht mehr am Patienten Greifswald: deutlich geringerer Anteil Ärzteknappheit: Schweinezyklen der Ausbildung „Gefühlter Ärztemangel“ • • • • Ärztedichte 2007: 261 Einwohner pro Arzt Studierende: ungefähr 80.000 (seit 1999 ziemlich stabil) Abbrecherquote Medizinstudium: 3% (vgl.: BWL: 19%) Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit:≈ 25.000 (konstant) Ärztemangel ist keine Frage der absoluten Quantität, sondern der Verteilung Z.B. Work-Life-Balance: Junge Ärzte sind weniger bereit, 70 Stunden in einer Landpraxis zu arbeiten, als früher! Z.B. steigender Anteil weiblicher Ärzte führt zu größerer Bedeutung von Vereinbarkeit mit Familie 2.1.2.1 Ausbildung der Pflegekräfte Abitur Mittlere Reife Qualifizierter Hauptschulabschluss Ausbildung der Pflegekräfte Pflegeausbildung Krankenpflege Abitur Kinderkrankenpflege Altenpflege Mittlere Reife Qualifizierter Hauptschulabschluss Ausbildung der Pflegekräfte Gesundheitsund Krankenpfleger Pflegeausbildung Krankenpflege Abitur Kinderkrankenpflege Altenpflege Mittlere Reife Qualifizierter Hauptschulabschluss Ausbildung der Pflegekräfte Pflegeausbildung Krankenpflege Abitur Mittlere Reife Kinderkrankenpflege Altenpflege Krankenpflegehelferin Qualifizierter Hauptschulabschluss Ausbildung der Pflegekräfte Pflegewissenschaft Pflegemanagement Abitur und Ausbildung Pflegeausbildung Krankenpflege Abitur Mittlere Reife Kinderkrankenpflege Altenpflege Krankenpflegehelferin Qualifizierter Hauptschulabschluss Ausbildung der Hebammen Pflegewissenschaft Abitur Pflegemanagement Hebammenwesen Mittlere Reife Abitur und Ausbildung Pflegeausbildung Krankenpflege Kinderkrankenpflege Altenpflege Krankenpflegehelferin Qualifizierter Hauptschulabschluss Krankenpflegeausbildung • • • – – – – – – Ausbildungsvoraussetzung Mittlere Reife oder Qualifizierter Hauptschulabschluss und Krankenpflegehelferausbildung 18 Jahre Ausbildungsdauer 3 Jahre Theoretische Ausbildung Mind. 1600 Unterrichtsstunden in 3 Jahren Fächer • • • • • • • • • Krankenpflege Hygiene und medizinische Mikrobiologie Biologie, Anatomie und Physiologie Physik und Chemie Pharmakologie allg. u. spezielle Krankheitslehre Psychologie, Soziologie und Pädagogik Rehabilitation, Organisation und Dokumentation Berufs- und Gesetzeskunde Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) DBfK-Landesverbände Baden-Württemberg Bayern Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst. Hessen, RheinlandPfalz, Saarland, Thüringen MecklenburgVorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfallen Sachsen Sachsen-Anhalt Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) DBfK-Landesverbände Baden-Württemberg Bayern Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst. Hessen, RheinlandPfalz, Saarland, Thüringen MecklenburgVorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfallen Sachsen Sachsen-Anhalt Korporativ angeschlossene Verbände D.V.E.T. e.V. (Fachverband für Stoma und Inkontinenz) DVG – Friedensauer Schwesternschaft Freie Schwesternschaft Baden Württemberg e.V. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) DBfK-Landesverbände Baden-Württemberg Bayern Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst. Hessen, RheinlandPfalz, Saarland, Thüringen MecklenburgVorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfallen Sachsen Sachsen-Anhalt Korporativ angeschlossene Verbände D.V.E.T. e.V. (Fachverband für Stoma und Inkontinenz) DVG – Friedensauer Schwesternschaft Freie Schwesternschaft Baden Württemberg e.V. Der PARITÄTISCHE – Gesamtverband e.V. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) DBfK-Landesverbände Baden-Württemberg Bayern Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst. Hessen, RheinlandPfalz, Saarland, Thüringen MecklenburgVorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfallen Sachsen Sachsen-Anhalt Korporativ angeschlossene Verbände D.V.E.T. e.V. (Fachverband für Stoma und Inkontinenz) DVG – Friedensauer Schwesternschaft Freie Schwesternschaft Baden Württemberg e.V. ICN (Verband der Krankenschwestern und Krankenpfleger) PCN Ständiger Ausschuss für Krankenpflege bei der EU EONS Europäische KrebskrankenpflegeVereinigung EUROQUAN Europäisches Netzwerk zur Qualitätssicherung In der Pflege WENR Arbeitsgruppe der Europäischen Pflegeforscherinnen ENSG Europäische Krankenpflegeschülervereinigung ACENDIO Vereinigung für die EHMA Europäische Vereinigung für Management europ. Vereinheitl. von Pflegediagnosen, -handim Gesundheitsbereich lungen und - ergebnissen EORNA Europäische Vereinigung der OPSchwestern und Pfleger WHO Forum europäischer Pflege- und Hebammenverbände EACHH Europäischer verband ambulanter Pflegedienste Der PARITÄTISCHE – Gesamtverband e.V. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS) Deutscher Caritasverband, Freiburg/Br. Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V., Stg. Deutsches Rotes Kreuz, Bonn Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS) Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland (AKOD), Bonn Caritas Gemeinschat für Pflege und Soziaöberufe, Freiburg/Br. Katholischer Berufsverband für Pflegeberufe e. V., Mainz Katholische Arbeitsgemeinschaft für Krankenpfllege in Deutschland, Freiburg/Br. Deutscher Caritasverband, Freiburg/Br. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS) Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland (AKOD), Bonn Kaiserwerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser e. V., Bonn Caritas Gemeinschat für Pflege und Soziaöberufe, Freiburg/Br. Bund deutscher GemeinschaftsDiakonissen-Mutterhäuser Bad Harzburg Katholischer Berufsverband Für Pflegeberufe e. V., Mainz Zehlendorfer Verband für evangelische Diakonie, Berlin Deutscher GemeinschaftsDiakonieverband e.V., Marburg Verband Freikircjlicher Diakoniewerke, Wuppertal Katholische Arbeitsgemeinschaft für Krankenpfllege in Deutschland, Freiburg/Br. Deutscher Caritasverband, Freiburg/Br. Evangelischer Fachverband für Kranken- und Sozialpflege e.V, Frankfurt/M Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland Deutsches Rotes Kreuz, Bonn Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS) Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland (AKOD), Bonn Kaiserwerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser e. V., Bonn Caritas Gemeinschat für Pflege und Soziaöberufe, Freiburg/Br. Bund deutscher GemeinschaftsDiakonissen-Mutterhäuser Bad Harzburg Katholischer Berufsverband Für Pflegeberufe e. V., Mainz Verband der Schwesternschaften Vom Roten Kreuz e.V., Bonn Zehlendorfer Verband für evangelische Diakonie, Berlin Deutscher GemeinschaftsDiakonieverband e.V., Marburg Verband Freikircjlicher Diakoniewerke, Wuppertal Katholische Arbeitsgemeinschaft für Krankenpfllege in Deutschland, Freiburg/Br. Deutscher Caritasverband, Freiburg/Br. Evangelischer Fachverband für Kranken- und Sozialpflege e.V, Frankfurt/M Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland Deutsches Rotes Kreuz, Bonn Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS) Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland (AKOD), Bonn Kaiserwerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser e. V., Bonn Caritas Gemeinschat für Pflege und Soziaöberufe, Freiburg/Br. Bund deutscher GemeinschaftsDiakonissen-Mutterhäuser Bad Harzburg Katholischer Berufsverband Für Pflegeberufe e. V., Mainz Verband der Schwesternschaften Vom Roten Kreuz e.V., Bonn Zehlendorfer Verband für evangelische Diakonie, Berlin Deutscher GemeinschaftsDiakonieverband e.V., Marburg Verband Freikircjlicher Diakoniewerke, Wuppertal Katholische Arbeitsgemeinschaft für Krankenpfllege in Deutschland, Freiburg/Br. Katholischer Weltbund für Krankenpflege (Comité International Catholique des Infirmierès et Assistantes, Médico-SocialesCICIAMS), Rom Deutscher Caritasverband, Freiburg/Br. Evangelischer Fachverband für Kranken- und Sozialpflege e.V, Frankfurt/M DIAKONIA-Weltbund von Schwesternschaften und Verbänden der Diakonie (World Federation of Sisterhoods and Diaconal Associations), Den Haag Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland Liga der RotkreuzGesellschaften, Genf Deutsches Rotes Kreuz, Bonn 2.1.2.2.2 Pflegetheorien und –ansätze • Theorie zur Erklärung des Inhalts und Wesens der Pflege Beispiel: Pflegetheorie nach Virginia Henderson • – – Grundgedanke: Das Ziel der Pflege ist es, dem Patienten dazu zu verhelfen, seine Bedürfnisse wieder unabhängig zu befriedigen. Aufgabe der Pflegekraft: dem kranken oder auch gesunden Individuum bei der Verrichtung von Aktivitäten zu helfen, die seiner Gesundheit oder Wiederherstellung (oder auch einem friedlichen Sterben) förderlich sind und die er ohne Beistand selbst ausüben würde, wenn er über die dazu erforderliche Stärke, Willenskraft oder Kenntnis verfügte. Grundbedürfnisse nach Henderson - - normal atmen ausreichend essen und trinken körperliche Abbauprodukte ausscheiden sich bewegen und an der Körperhaltung arbeiten schlafen und ruhen passende Kleidung aussuchen, sich an- und auskleiden durch entsprechende Bekleidung und Veränderung der Umwelt die Körpertemperatur im Normalbereich halten den Körper reinigen, pflegen und die Haut schützen Selbstgefährdungen und Gefährdungen anderer vermeiden durch Äußerung von Gefühlen, Bedürfnissen, Ängsten usw. mit anderen kommunizieren sich entsprechend seiner Religion betätigen in einer Art und Weise arbeiten, die das Gefühl vermittelt, etwas Sinnvolles zu leisten spielen oder an Freizeitaktivitäten teilnehmen lernen, entdecken oder die Neugier befriedigen, die eine normale Entwicklung und Gesundheit zur Folge hat die vorhandenen Gesundheitsversorgungseinrichtungen nutzen. Aktivitäten des täglichen Lebens • • • • Essen Baden, Waschen An- und Auskleiden Stuhl- und Urinkontrolle, Toilettenbenutzung • Unabhängigkeit und Mobilität Pflegende dienen der Wiederherstellung der ADLs Pflegeansätze • Funktionspflege – Strenge Form der Artenteilung • Bereichspflege – Zuordnung von Patientengruppen auf mehrere Pflegekräfte in Einheit des Ortes • Bezugspflege – Individuelle Zuordnung eines Patienten zu einer Pflegekraft 2.1.2.2.3 Pflegepersonalregelung • Einführung – • Ziel: – – • • Gesetzlich geregelte Vorgabe des Personalbedarfs Ausnahme: Psychiatrie, Intensiv, Dialyse Vorgänger: Anhaltszahlen „Sofortbremsung“ – – • 13 § GSG (1.1.1993) Letzte Einführungsstufe 1996 wurde ausgesetzt Abschaffung 1997 Bedeutung: – – Für Verhandlung mit Krankenkassen: spätestens seit DRGs irrelevant Intern: Für Bedarfsermittlung noch immer relevant Pflegepersonalregelung: Prinzip Allgemeine Allgemeine Allgemeine Pflege A1 Pflege A2 Pflege A3 Spezielle Pflege S1 Spezielle Pflege S2 Spezielle Pflege S3 Pflegepersonalregelung: Prinzip Allgemeine Allgemeine Allgemeine Pflege A1 Pflege A2 Pflege A3 Spezielle Pflege S1 Spezielle Pflege S2 Spezielle Pflege S3 Hilfsbedarf in den Bereichen Körperpflege, Ernährung, Ausscheidung, Bewegung, Lagerung •A3: Häufige, überwiegende Hilfeleistung •A2: Einfache, seltenere Pflege •A1: Alles, die nicht A2 oder A3 Pflegepersonalregelung: Prinzip Allgemeine Allgemeine Allgemeine Pflege A1 Pflege A2 Pflege A3 Spezielle Pflege S1 Spezielle Pflege S2 Spezielle Pflege S3 Leistungen im Zusammenhang von Operationen, invasiven Maßnahmen, akuten Krankheitsphasen, medikamentöser Versorgung, Wund- und Hautbehandlung • S3: Häufige Behandlung und Beobachtung, mehrere Leistungen • S2: Regelmäßige Behandlung, mehrere Leistungen • S1: Alle, die nicht S2 und S3 Pflegepersonalregelung: Zeitwerte Allgemeine Allgemeine Allgemeine Pflege A1 Pflege A2 Pflege A3 Spezielle Pflege S1 52 Minuten pro 98 Minuten pro 179 Minuten Patient und Tag Patient und Tag p. Patient u. Tag Spezielle Pflege S2 62 Spezielle Pflege S3 88 Minuten pro 108 Minuten 189 Minuten Patient und Tag p. Patient u. Tag p. Patient u. Tag Minuten pro 134 Minuten 215 Minuten Patient und Tag p. Patient u. Tag p. Patient u. Tag Pflegepersonalregelung: Berechnung • • Täglich (zwischen 12 und 20 Uhr) Bewertung jedes Patienten in S / A Berechnung der Gesamtpflegezeit – Summe alle Minutenwerte gemäß Tabelle – 30 Minuten Pflegegrundwert pro Patient und Tag zusätzlich – 70 Minuten pro Aufnahme zusätzlich • Berechnung der Stellenzahl 2.1.3 Tarifvertrag • Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) – – Gültig bis 30.09.2005 Grundsätze • • • • Zuschläge abhängig von Familienstand und Kinderzahl Altersmäßige Zulagen Keine Leistungsabhängigkeit Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) – – Gültig ab 1. Oktober 2005 Völlig neue Grundlage Innovationen des TVöD • • • • • • Festschreibung des Lohnes für drei Jahre – für DRG-Konvergenz wichtig! Abschaffung der Trennung von Arbeitern und Angestellten Einführung einer Niedriglohngruppe (1286 €/ Monat; 7,68 € brutto / Stunde) deutlich unter früherem Minimallohn Abschaffung des Soziallohnes (Kinder / Familienstand / Alterstufe) Zulagen (Erfahrungsstufen) leistungsabhängig, nicht automatisches „Hochaltern“ Öffnung für abweichende Betriebs- und Dienstvereinbarungen Bereitschaftsdienst • Definition: Bereitschaftsdienst ist gegeben, wenn sich der Arbeitnehmer für Zwecke des Betriebs an einer bestimmten Stelle innerhalb oder außerhalb des Betriebs aufzuhalten hat, um bei Bedarf die Arbeit unverzüglich aufzunehmen. Belastungsstufen • – – – – – A: 0-10 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes B: 11-25 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes C: 26-40 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes D: 41-49 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes > 49 %: kein Bereitschaftsdienst, sondern Vollarbeitszeit Entlohnung des Bereitschaftsdienst • • • – – – – – – – – – Deutsche Regelung (alt): Bereitschaftsdienststufe Bereitschaftsdienststufe Bereitschaftsdienststufe Bereitschaftsdienststufe Belastung (alt): A: 40 % als Arbeitszeit bewertet B: 50 % als Arbeitszeit bewertet C: 65 % als Arbeitszeit bewertet D: 80 % als Arbeitszeit bewertet 8 Stunden Vollarbeitszeit 16 Stunden Bereitschaft 8 Stunden Vollarbeitszeit: 32 Stunden „am Stück“ Urteil des Europäischen Gerichtshofs (9.9.2003): Arbeitszeit ist die Zeitspanne, während der ein Arbeitnehmer gemäß den einzelstaatlichen Vorschriften und Gepflogenheiten arbeitet, dem Arbeitgeber zur Verfügung steht und seine Tätigkeit ausübt oder Aufgaben wahrnimmt. Bereitschaftszeit = Arbeitszeit! Entlohnung des Bereitschaftsdienst nach TVöD • Belastung – – • Belastungsstufen A+B: Arbeitszeit (Bereitschaft und Vollarbeitszeit) maximal 16 Stunden Belastungsstufen C+D: maximal 13 Stunden Betriebs- und Dienstvereinbarung – • Abweichung von obiger Regelung in Vereinbarung möglich, jedoch maximal 24 Stunden „am Stück“ Durchschnittliche Wochenarbeitszeit (Jahresdurchschnitt): – – maximal 48 Stunden Abweichung durch Betriebs- und Dienstvereinbarung möglich Diskussionsrunde • Übernehmen Sie eine der folgenden Rollen: – – – – – • Pflegedienstleitung Ärztlicher Direktor Verwaltungsleiter Leiter der Logopädieschule Krankenhausingenieur Entwickeln Sie kurz ein Zielsystem für ihr Krankenhaus und diskutieren Sie diese Ziele mit den Kollegen der anderen Berufsgruppen. Diskussion • In den letzten Jahren sind Studiengänge für Pflege, Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie entstanden. Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile einer akademischen Ausbildung für diese Berufe. 2.2 Betriebsmittel • Gliederung 2.2.1 Gebäude und Geräte im Gesundheitswesen 2.2.1.1 Krankenhausbau 2.2.1.1.1 Architektur 2.2.1.1.2 Betriebswirtschaftliche Bauplanung 2.2.1.2 Medizinische Geräte 2.2.2 Instandhaltung 2.2.3 Investitionsrechnung 2.2.1.1.1 Architektur • Anforderungen – Betriebswirtschaftliche Anforderungen • • – – – Investitionskosten Laufende Kosten Optimale Investitionsentscheidung berücksichtigt beides Duale Finanzierung verhindert Optimierung Medizinisch/pflegerische Anforderungen Architektonische Anforderungen Bautechnische Anforderungen Architektonische Anforderungen • • Ästhetik Wahrung der Grundbedürfnisse des Patienten – Eigenständigkeit • • • • • – geistige Unabhängigkeit körperliche Unabhängigkeit Leistung, Anerkennung Bewegung Kommunikation mit Umwelt Identität • • Wahrung eines eigenen Milieus Privatsphäre Raumbereiche aus Sicht des Patienten • • • • Empfang, Aufnahme (bzw. Liegendkrankenanfahrt), Erste Hilfe Pflegeeinheit, Krankenzimmer Untersuchungs- und Behandlungsbereich Allgemeine Einrichtungen zur Betreuung der Patienten (Kiosk, Halle, etc.) Erlebnisphasen aus Sicht des Patienten • • • • • Erste Kontakte und Eindrücke Eingangshalle, Aufnahme, Anamnese Eingewöhnung Orientierung, Bezugsperson Alltagsablauf Krisensituation Intensivpflege, Ableben Genesung Entlassung In jeder Phase wirken Räume auf den Patienten. Orientierung, Größen, Farben, Funktionalität. Der Patient sollte sich „heimisch“ fühlen Problem: Durch Verweildauerverkürzung wird die Eingewöhnung sowie die Genesung immer weiter reduziert. Bereichszuordnungstypen • • Grundsatz: Von den vier Bereichen (Pflege, Diagnostik/Therapie, Versorgung, Verwaltung) sind für den Patienten vor allem die ersten beiden von Bedeutung. Die Strukturtypen untersuchen, wie Pflege und Diagnostik/Therapie einander zugeordnet sind. Varianten: – – – Horizontale Zuordnung Vertikale Zuordnung Gemischte Zuordnung Vertikale Zuordnung Chirurgie Station Innere Station Kinder Station … Station Gyn. Station Vertikale Zuordnung: Pflegestationen werden übereinander gebaut, Behandlung/Therapie zentralisiert OP Ultraschall Röntgen … Endoskopie Vertikale Zuordnung Chirurgie Station Innere Station Kinder Station … Station Gyn. Station Gyn. Station oder … Station Kinder Station Gyn. Station Innere Station … Station Chirurgie Station Kinder Station OP, Ultraschall, Röntgen, …, Endoskopie OP OP, Ultraschall, Röntgen, …, Endoskopie Ultraschall Röntgen … Innere Station Chirurgie Station Endoskopie Horizontale Zuordnung Chirurgie Station Innere Station Kinder Station … Station Gyn. Station Horizontale Zuordnung: die zu einem Fachbereich gehörenden Pflegeeinheiten und Behandlungseinheiten sind auf einer Ebene zusammengefasst OP Ultraschall Röntgen … Endoskopie Horizontale Zuordnung Chirurgie Station OP Innere Station Kinder Station … Station Kreissaal Gyn. Station … … Station Ultraschall Kinder Station Endoskopie Innere Station OP Chirurgie Station Ultraschall Röntgen … Gyn. Station Endoskopie Horizontale Zuordnung: Flachbaukrankenhaus Chirurgie Station Innere Station Kinder Station … Station Gyn. Station Kreissaal Gyn. Station Ultraschall Kinder Station … Station … Endoskopie Innere Station OP OP Ultraschall Chirurgie Station Röntgen … Endoskopie Mischtypen Chirurgie Station Kinder Station … Station … Station Innere Station Kinder Station Kreissaal Gyn. Station OP, Endoskopie, Ultraschall OP … Station Ultraschall Röntgen Chirurgie Station … Gyn. Station Vertikale Gliederung Horizontale Gliederung Innere Station Endoskopie Einige technische Details • • Hinweis: nur als Anregung gedacht Nutzungsdauern – Einrichtungen und Ausstattung: 8-15 Jahre – Ausbau: 20-30 Jahre – Tragende Konstruktion: 30-75 Jahre • • • Besucherfrequenz: 1-2 Besucher pro Tag Flächenbedarf: 100-150 qm pro Bett Raumbedarf: 200-300 cbm pro Bett 2.2.1.1.2 Betriebswirtschaftliche Bauplanung • Überblick: – Grundlagen – Bauplanung mit Hilfe der Netzplantechnik • • • • Strukturplanung Zeitplanung Kostenplanung Ressourcenplanung – Standortplanung von Funktionsstellen Beispiele für Kosten von Krankenhausbauten: Historische Daten, Krankenhaus Kiel Jahr Baumaßnahme (Kosten in Reichsmark) 1894/95 Pavillon I für Männer mit 52 Betten 69 000 1895/96 Pavillon II für venerische Frauen mit 68 Betten 95 000 1899/00 eine steinerne Isolierbaracke mit 16 Betten 20 000 1900/02 Pavillon III für 30 Frauen und 50 Kinder 174 000 1904/06 Pavillon IV, besonders für Tuberkulöse mit 90 Betten 240 000 1906/08 Infektionpavillon mit 42 Betten 130 000 1910/12 Pavillon V mit 80 Betten nebst gedeckten Gang zu Pavillon III und Zwischenbau 242 203 1905/07 ein Leichenhaus mit Sektions- und bakteriologischen Untersuchungsräumen 1911/12 eine Kochküche 201 668 1910/12 ein Kesselhaus und Fernheizanlage 281 000 44 860 Beispiel: Südklinikum Nürnberg •Klinikum: Neubau, 1.000 Betten •Baubeginn: 1985 •Einweihung: 1994 •Baukosten: 280 Mio. Euro, i. e. 280.000 € pro Bett •Ohne Grundstückskosten Beispiele • • • • • • – – – – – – – – – – – – – – – – – – Krankenhaus Hamburg-Rissen 400 Betten Erweiterung und Generalsanierung € 51.500.000,00 Städtisches Krankenhaus München-Neuperlach 765 Betten Umbau und Erweiterung € 20.500.000,00 Kreiskrankenhaus Bogen 160 Betten Teilneubau und Sanierung € 21.500.000,00 Kreiskrankenhaus Mallersdorf 212 Betten Umbau und Teilneubau € 15.500.000,00 Krankenhaus Friedberg 200 Betten Sanierung und Erweiterung € 43.500.000,00 Chirurgische Privatklinik Bogenhausen 87 Betten Umbau und Erweiterung 13.000.000,00 Beispiele • • • • • • – – – – – – – – – – – – – – – – – – Kreiskrankenhaus Neunburg vorm Wald 50 Betten Anbau und Sanierung € 6.500.000,00 Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 207 Betten Sanierung und Erweiterung € 25.000.000,00 Kreiskrankenhaus Eggenfelden 278 Betten Sanierung und Erweiterung € 26.000.000,00 Schwerpunktkrankenhaus München-Bogenhausen 1.000 Betten Neubau € 240.500.000,00 Krankenhaus des Dritten Ordens, München-Nymphenburg 152 Betten Neubau Kinderklinik 27.000.000,00 Vogtland-Klinikum Plauen 80 Betten Psychiatrie Neubau Psychiatrie 9.600.000,00 Klinikneubau: Beispiel Heidelberg Neubau Heidelberg: Daten Beginn der Planungen: 1989 Baubeginn: 2000 Eröffnung: 2004 Nutzfläche: 25.000 m2 Personal: 1.250 Personen Pflegebereich: 271 Betten und 48 Plätze Kosten Neubau Uni Heidelberg Med. Klinik Baukosten Gebäude € pro qm pro Bett pro Bett und Platz 132.675.130 5307 489576 415909 14.060.527 562 51884 44077 Zwischensumme 146.735.657 5869 541460 459986 Erstausstattung 38.346.891 1534 141501 120210 Gesamtsumme 185.082.548 7403 682961 580196 Erschließung Korrektur der Bauplanung während Bau • Gründe: – Technischer Fortschritt • • – – – – – Medizinisches Wissen Technisches Wissen Veränderung der Arbeitsgewohnheiten der Nutzer, Veränderung der Ausbildung Veränderung der Krankheitsarten Gesundheitsreformen Veränderung der Krankenhausgesetzgebung Veränderung des Baurechts Klinikum Greifswald NPT: Strukturplanung • Strukturliste c Tätigkeit Vorgänger Nachfolger A Vorbereiten des Grundstückes - B B Aushub der Fundamente A C C Rohbau B D, F D Innenausbau C E E Inbetriebnahme D, F, G - F Außenanlagen/Zuwege Bereiten C E G Mitarbeiterschulung - E Tätigkeitsgraph • Inhalt: – – – Knoten = Tätigkeit Kante = Anordnungsbeziehung Metra-Potential-Methode (MPM) F BEGINN A B C D E G END Ereignisgraph • Inhalt: – – – Knoten = Ereignis (z. B. Anfang/Ende einer Tätigkeit) Kante = Tätigkeit Critical Path Method (CPM), Program Evaluation and Review Technique (PERT) F A B C G S D E Zeitplanung im Gantt-Diagramm Nr. Tätigkeit Zeitbedarf [Tage] Nachfolger A Vorbereiten des Grundstückes 20 B B Aushub der Fundamente 60 C C Rohbau 150 D, F D Innenausbau 120 E E Inbetriebnahme 10 - F Außenanlagen/Zuwege Bereiten 20 E G Mitarbeiterschulung 30 E Zeitplanung im Ganttdiagramm Tätigkeit Ende: 360 G F E D C B A 100 200 300 Zeit Erweiterung: Puffer Tätigkeit Puffer Ende: 360 G F E D C B A 100 200 300 Tätigkeiten ohne Puffer sind zeitkritisch, d. h. sie bilden den „kritischen Pfad“ Zeit Zeitplanung im MPM Knotennummer Vorgangsdauer Zuständigkeit Nr . Zu . Name der Tätigkeit i Di FZi . Frühester Anfangszeitpunkt SZi . FEi . Spätester Anfangszeitpunkt SEi . Frühester Endzeitpunkt Spätester Endzeitpunkt Zeitplanung im MPM i Di j Dj Zu . Name der Tätigkeit i FZi . SZi FEi SEi . . . dij = Zeitlicher Mindestabstand zwischen Beginn von Tätigkeit i und Beginn von Tätigkeit j Zu . Name der Tätigkeit j FZj SZj FEj SEj . Zeitplanung im MPM A . B Vorbereiten des Grundstücks 20 . C . . 60 20 Rohbau Aushub der Fundamente 150 60 . . 150 F . D . . Innenausbau Außenanlagen u. Zuwege Bereiten Mitarbeiterschulung 20 . . 120 . 20 30 . 150 0 G . 120 E . Inbetriebnahme 10 . Hinrechnung A . B Vorbereiten des Grundstücks 0 20 . C . . 60 20 Rohbau Aushub der Fundamente 60 150 20. 80. 150 150 0 G F . . Innenausbau Außenanlagen u. Zuwege Bereiten Mitarbeiterschulung 30 D . 20 0 230 . 30 120 20 E FZj = Max{FZi+dij} für alle Vorgängerknoten FZ1=0 für den Beginnknoten 230 . . . 120 . Inbetriebnahme 10 350 . Rückrechnung A . B Vorbereiten des Grundstücks 0 20 0. . . C . . 60 20 Rohbau Aushub der Fundamente 60 20. 150 20. 80. 80. 150 150 0 G F . 0 . Innenausbau Außenanlagen u. Zuwege Bereiten Mitarbeiterschulung 30 D . 20 320 . 230 . 330 . 30 120 20 E SZi = Min{SZj-dij} für alle Nachfolgerknoten SZn=FZn für den Endknoten 230 . 230 . . 120 . Inbetriebnahme 10 350 . 350 . Endzeitpunkte A . B 0 20 0. 20. 20. . 60 20 Vorbereiten des Grundstücks C . Rohbau Aushub der Fundamente 20. 60 20. 80. 150 80 80. 80. 150 F . 30 0 320 . 30. D . . Innenausbau Außenanlagen u. Zuwege Bereiten Mitarbeiterschulung 20 350 . 30 FEi = FZi+Di SEi=SZi+Di 230 . 330 . 250 . 350 . 230 . 150 0 G 230 . 120 20 E 230 . 230 . 350 . 120 350 . . Inbetriebnahme 10 350 . 350 . 360 . 360 . Puffer • • • Puffer I: – – Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger spätest möglich P_Ii=SZi-FZi Puffer II: – – Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich P_IIi=Min{FZj-FZi-dij}, wobei P_IIi≥0 Puffer III: – Alle Vorgänger fangen spätest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich Puffer A . B Vorbereiten des Grundstücks 0 20 0. 20. 20. C . . 60 20 Rohbau Aushub der Fundamente 60 20. 20. 80. 150 80 80. 80. 150 F . 30 0 320 . 30. D . . Innenausbau Außenanlagen u. Zuwege Bereiten Mitarbeiterschulung 20 350 . 230 . 30 P_I(G) = 320-0=320 P_II(G) = 350-0-30 = 320 P_I(F) = 330-230 = 100 P_II(F) = 350-230-20 = 100 330 . 250 . 350 . 230 . 150 0 G 230 . 120 20 E 230 . 230 . 350 . 120 350 . . Inbetriebnahme 10 350 . 350 . 360 . 360 . Kostenplanung Zeitbedarf [Tage] Kosten pro Tag Vorbereiten des Grundstückes 20 100 B Aushub der Fundamente 60 100 C Rohbau 150 200 D Innenausbau 120 200 E Inbetriebnahme 10 100 F Außenanlagen/Zuwege Bereiten 20 200 G Mitarbeiterschulung 30 500 Nr. Tätigkeit A Kostenverlauf bei frühestem Beginn 0-20 A 20-30 30-80 100 100 80-230 230-250 250-350 350-360 100 B C 200 D 200 200 E 100 F G 200 500 500 Kosten 600 / Tag 600 100 200 400 200 100 Tage 20 10 50 150 20 100 10 Summe 12000 6000 5000 30000 8000 20000 1000 Kostenverlauf für späteste und früheste Zeitpunkte 90000 80000 70000 Kosten 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 0 50 100 150 200 250 Zeit [Tage] Szi Fzi 300 350 400 PERT-COST • • Ermittlung von zeitlichen und kostenmäßigen Überschreitungen Hinweis: Nicht zu verwechseln mit der stochastischen NPT PERT. Ressourcenplanung • • Bedeutung: falls Ressourcen nicht ausreichend sind, müssen die Tätigkeiten verschoben werden Varianten – Verschiebung innerhalb der Puffer – Verlängerung des frühesten Endzeitpunktes • Optimierung: Konventionalstrafe vs. Kosten für Zusatzaggregate Standortplanung von Funktionszentren • • Ausgangsproblem: n Funktionszentren sollen n Standorten zugewiesen werden: Quadratisches Zuordnungsproblem Beispiel: Müttergenesungswerk Quadratisches Zuordnungsproblem: Lösung I: LP 1 xij 0 falls Funktion i auf Standort j ; i, j 1..n sonst Const : d jl : Distanz zwischen Standort j und Standort l Const : mik : Zu transp ortierende Menge von Funktion i nach Funktion k n x i 1 ij n x j 1 ij 1 : jeder Standort nur einmal besetzt, j 1..n 1 : jede Funktion nur einmal zugewiesen , i 1..n n n n n Z Min d jl mik xij xkl Min! i 1 j 1 k 1 l 1 Quadratisches Zuordnungsproblem: Lösung I: LP 1 xij 0 falls Funktion i auf Standort j ; i, j 1..n sonst Const : d jl : Distanz zwischen Standort j und Standort l Const : mik : Zu transp ortierende Menge von Funktion i nach Funktion k n x i 1 ij n x j 1 ij 1 Falls Funktion i auf Standort j zugewiesen ist und Funktion k auf : jeder Standort nur einmal besetzt, j 1..n Standort l, fallen Distanzen von m mal d an 1 : jede Funktion nur einmal zugewiesen , i 1..n n n n n Z Min d jl mik xij xkl Min! i 1 j 1 k 1 l 1 Probleme • • Lösungsprobleme: LP nicht rechenbar Alternativer Vorgang: Branch-and-Bound (Entscheidungsbaumverfahren) – Problem: für realistische Größen nicht rechenbar • • Zweiertausch Intuitives Vorgehen Zweiertausch • Erzeuge Ausgangslösung – – – – – z. B. ABCD, 1-2-3-4 Tausche alle möglichen Paare Wähle bestes Ergebnis Wiederhole Algorithmus Hinweis: bei n Standorten ist n-er Tausch Vollenumeration (2 hoch n Möglichkeiten; Rechenleistung begrenzt!) Zweiertausch A B C D 1 2 3 4 2 1 3 4 3 2 1 4 4 2 3 1 1 3 2 4 1 4 3 2 1 2 4 3 Probleme • • • Bei dem Verfahren tritt oftmals ein „Kreisen“ auf, dieselbe Lösung wird immer wieder angesteuert. Heuristiken finden nicht sicher das Optimum, lediglich eine „gute“ Lösung Gegenmaßnahme gegen „Kreisen“: TabuSearch, d. h. bestimmte Lösungen werden von weiterer Suche ausgeschlossen 2.2.1.2 Medizinische Geräte • Überblick: Der Qualitätsbericht nach § 137 SGB V verlangt den Ausweis folgender Großgeräte: – – – – – – – – – – – – Computertomographie Magnetresonanztomographie Herzkatheterlabor Szintigraphie Positronen-Emissions-Tomographie Angiographie Schlaflabor Sonographie Röntgen Broncho-/Endoskopie Echoskopie/TEE Mikrobiologie Computer - Tomographie • Spezielles MehrschichtRöntgenverfahren • • • Anschaffungskosten: 150 T€ - 800 T€ Wartung / Jahr: 20 T€ - 80 T€ Nutzungsdauer: 6-10 Jahre Kernspin-Tomographie • Darstellung der inneren Organe und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen • • • Anschaffungskosten: 560 T€ - 1.800 T€ Wartung / Jahr: 60 - 150 T€ Nutzungsdauer: 8-10 Jahre Herzkatheter • Einführung eines dünnen Schlauches in Herz oder Herzkranzgefäß, radiologische Untersuchung • • • Anschaffungskosten: 800 T€ - 1.200 T€ Wartung / Jahr: 80 T€ - 120 T€ Nutzungsdauer: 8-10 Jahre Angiographie • Röntgenuntersuchung bei der mit Hilfe von RöntgenKontrastmitteln Gefäße sichtbar gemacht werden • • • Anschaffungskosten: 800 T€ Wartung / Jahr: 80 T€ - 100 T€ Nutzungsdauer: 8-10 Jahre Sonographie • Verfahren zur bildlichen Darstellung verschiedener Körperregionen mit Hilfe von Ultraschallwellen • • • Anschaffungskosten: 40 T€ - 300 T€ Wartung / Jahr: 5 T€ - 20 T€ Nutzungsdauer: 6-10 Jahre Szintigraphie • Nuklearmedizinische Untersuchung, bei der Radionuklide in den Körper eingebracht werden. Die räumliche Verteilungsdichte der aus dem Körper austretenden GammaStrahlung kann als Bild im Szintigramm dargestellt werden und liefert Aufschluss über Krankheiten • • • Anschaffungskosten: 220 T€ - 800 T€ Wartung / Jahr: 25.000 € Nutzungsdauer: 8-10 Jahre Positronen-EmissionsTomographie (PET) • Untersuchung von Stoffwechselvorgängen • • • Anschaffungskosten: 1.400 T€ - 2.000 T€ Wartung / Jahr: 80 T€ - 160 T€ Nutzungsdauer: 6-10 Jahre Endoskopie • in Körper-Hohl-Organe (e. g. Magen) • • • Anschaffungskosten: 50 T€ - 150 T€ Wartung / Jahr: 6 T€ - 15 T€ Nutzungsdauer: 6-8 Jahre Autoklav Instrument zur Sterilisation von Geräten Kosten Autoklav • Anschaffungskosten, je nach technischen Voraussetzungen: ca. 130.000€/Gerät (1000-Betten Haus benötigt 3 Autoklaven) • Zubehör (z. B.Einschubwagen): ca. 20.000€ • Dokumentationstechnik: ca. 50.000€ • Wartungskosten: ca. 800€/Autoklav • Wartung, je nach Hersteller: 1-2/Jahr 2.2.2 Instandhaltung • Arten – – – • Wartung: Reinigen, Schmieren, etc. Inspektion: Erfassung des Istzustandes Instandsetzung: Reparatur Equipment Life Cycle – – – – – Planung des Gerätebedarfs, Standardisierung Beschaffung des Gerätes Materialwirtschaft von Ersatzteilen Instandhaltung Entsorgung Wartungsintervalle Zustand Sollzustand Istzustand Wartung Schadensgrenze t1: t2: t3: t1-0: t3-t1: Wartungszeitpunkt spätester Wartungszeitpunkt Ende der Wartung Nutzungsdauer Wartungsdauer t1 t2 t3 Zeit Lösung • • • „Lagerhaltungsmodell“, z. B. HarrisAndler i. d. R. intuitiv von Wartungsingenieuren Wartungsverträge bei Großgeräten Pflicht 2.2.3 Investitionsrechnung • Inhalt: Investition im engeren Sinne ist die Beschaffung von Betriebsmitteln. Grundsätzlich unterscheidet sich die Investition im Gesundheitswesen nicht von Investitionen in anderen Sektoren. – Ausnahme: Duale Finanzierung, d. h. Loslösung von Anschaffungs- und Betriebskosten Entscheidungsprobleme bei Investitionen • • • • • Durchführung oder Verzicht auf eine Investition Kauf oder Leasing: Finanzierungsentscheidung Eigenproduktion oder Outsourcing Auswahl unter verschiedenen Investitionsobjekten Bestimmung des Ersatztermins Verfahren der Investitionsrechnung Investitionsrechenverfahren Deterministische Verfahren Stochastische Verfahren Statische Verfahren Kostenvergleichsverfahren Gewinnvergleichsverfahren Rentabilitätsrechnung Dynamische Verfahren Amortisationsrechnung Kapitalwertmethode Methode des internen Zinsfußes Annuitätenmethode Optimaler Ersatzzeitpunkt • • • Häufig verwendetes Verfahren im NonprofitBereich Problem: Abschreibung sinkt mit steigender Nutzung, Wartungs- und Reparaturkosten steigen Lösung: – – statisches Verfahren: Break-Even-Analyse dynamisches Verfahren: Annuitätenrechnung Beispiel • • Anschaffungskosten: 50.000 Euro Laufende Kosten: in jedem Fall gleich, nicht entscheidungsrelevant Entscheidungshorizont: 10 Jahre Wartungskosten: • • – – – – – – Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr 1: 2: 3: 4: 5: 6: 10.000€ 15.000€ 20.000€ 25.000€ 50.000€ 75.000€ Beispiel 600000 Gesamtkosten 500000 400000 300000 200000 100000 0 0 2 4 6 8 Zeit [Jahre] Ersatz=1 Ersatz = 2 Ersatz = 5 Ersatz = 6 Ersatz=3 Ersatz=4 10 Durchschnittskosten pro Jahr 60000 Kosten pro Jahr 50000 40000 30000 20000 10000 0 0 1 2 3 4 Ersatzzeitrraum [Jahre] 5 6 Dynamisches Verfahren • Prinzip: – Berechne den Barwert pro Alternative. Vorsicht: unterschiedliche Laufzeiten der Alternativen! – Berechne die Annuität, die diesem Barwert entspricht! – Wähle Alternative mit geringster Annuität! Arbeitsaufgabe • • Lösen Sie die Fallstudien in der Datei „Beispiele zur Investitionsrechnung“ als Wiederholung der Allgemeinen BWL Stellen Sie die Lösungen kurz vor. 2.3 Werkstoffe • • Wichtigster Werkstoff: Arzneimittel Zahlreiche weitere Werkstoffe: – z. B. Röntgenfilme, Laborreagenzien, Reinigungsmittel, etc. Arzneimittel • • • Synonym: Medikament, Pharmakon, Arzneistoff Definition: Zu Diagnostik, Therapie und Prophylaxe verwendete natürliche oder synthetische Substanz oder Mischung von Substanzen Typen: – – – – – feste Arzneimittel (z. B. Pulver, Puder, Granulat, Tablette, Dragees, Kapsel) halbfeste Arzneimittel (z. B. Salbe, Gel, Zäpfchen) flüssige Arzneimittel (z. B. Lösung, Sirup, Saft, Tropfen) gasförmige Arzneimittel (z. B. Inhalat) therapeutische Systeme (z. B. „Spirale“) Arzneimittelmarkt 26 24 Inlandsumsatz [Mrd. Euro] 22 20 18 16 14 12 10 1992 1994 1996 1998 Zeit [Jahre] 2000 2002 2004 Arzneimittel-Klassifikation ARZNEIMITTEL Apothekenpflichtig Rezeptpflichtig freiverkäuflich Rezeptfrei Abgabe per Rezept Erstattungsfähig Apothekengebunden Handverkauf in Apotheken Verkauf über Drogerien, Reformhäuser etc. Nicht erstattungsfähig Ärztlich induzierte Nachfrage Selbstmedikamention Apotheken in Deutschland (1992-2010) 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Apotheken insgesamt 21009 21541 21912 22141 22155 22010 21894 22018 22041 21859 Öffentliche 20350 20903 21290 21556 21592 21465 21392 21551 21602 21441 Krankenh.apotheken 659 638 622 585 563 545 502 467 439 418 Einwohner je öffentl. Apotheke 3979 3901 3850 3806 3810 3845 3857 3820 3796 3812 Apothekendichte in Deutschland (2010) Apotheken insg. Öffentl. Kranken- EW/Apo. haus Saarland 343 335 8 3038 Bayern 3491 3430 61 3655 MV 421 411 10 3996 Brandenburg Thüringen 594 580 14 4316 602 583 19 3834 Arzneimittelmarkt • • • Bedeutender Teilmarkt (15-20% der Gesundheitsausgaben) Großer Zukunftsmarkt, Selbstmedikamentierung Besonderheiten Deutschlands – – – Volle Mehrwertsteuer Geringe staatliche Regulierung 98% der Apotheken sind öffentlich, 2% Krankenhausapotheken Arzneimittelentwicklung • – – Phasen: Präklinische Studien: Untersuchung des Wirkstoffes, Tierversuche Klinische Studien • • • • – Phase 1: Verträglichkeitsprüfung an gesunden Menschen Phase 2: Studien an einer geringen Zahl von Erkrankten (30-300) unter starker Beobachtung (z. B. Klinik) für kurze Zeit Phase 3: Multicenterstudie (Kliniken und Arztpraxen) an großen Patientengruppen (300-5000) über längere Zeit Phase 4: Klinische Prüfung nach der Zulassung an großen Patientengruppen Gesundheitsökonomische Evaluation: Gesundheitsreform 2006 sieht verpflichtende Überprüfung der ökonomischen Sinnhaftigkeit vor Kosten der Arzneimittelentwicklung • Zeit: von Vorklinischer Phase bis Zulassung: 8-12 Jahre – – • • Patentzeit für Substanzen: 20 Jahre Folge: u. U. nur 8 Jahre Ertrag vor Generika Erfolg: etwa 10 % Kosten: – – Einzelkosten für die Entwicklung eines erfolgreichen Medikaments: 100-400 Mio. € Einzelkosten als Durchschnitt über alle: • • • 500-1000 Mio. € Grund: 90% gehen schief, aber viele schon in der ersten Phase Ziel: Möglichst viele schon während der ersten Phase aussieben Compliance • • „Non-Compliance“ = von ärztlicher Verordnung abweichendes Verbrauchsbzw. Einnahmeverhalten. 30% der verschriebenen und gekauften Arzneien wird weggeworfen, da – Packung zu groß ODER – Medikamente nicht eingenommen Innovationen • Internet-Apotheken („Doc Morris“) – www.DocMorris.de • • Krankenhäuser ohne Krankenhausapotheken Bezugsbindung für GKV-Patienten Arbeitsaufgabe • • • Entwickeln Sie eine kurze Posterpräsentation für eine Versandapotheke! Stellen Sie insbesondere den Vorteil für ein Krankenhaus dar, das keine eigene Apotheker mehr hat! Diskutieren Sie Nachteile und entwickeln Sie Strategien, wie diese überwunden werden können!